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Zwei Freundinnen erleben auf dem Weg zur Schule einige Abenteuer, die sie sich anfangs nicht erklären können. Ein fremder alter Mann brauch Hilfe und benutzt die beiden Mädchen für seine Zwecke. Mit seiner Hilfe geraten die Mädchen über 30 Jahre in die Vergangenheit. Zuerst ungewollt. Spannende Zeiten liegen vor ihnen.
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Sie hatten es eilig zur Schule zu kommen, weil sie mal wieder viel zu spät los sind.
Tina und Emma, zwei Freundinnen, 14 Jahre alt.
" Tina komm endlich, sonst verpassen wir den Bus."
Sie sahen den Schulbus aus der Ferne kommen und die anderen Schulkinder standen schon an der Haltestelle.
" Los, wir müssen uns beeilen!"
Sie hielten sich an der Hand, schauten nur kurz nach rechts und liefen schnell über die Straße. Ein großer Laster, der von links kam, raste nur sehr knapp an ihnen vorbei und er wirbelte Luft, die nach Benzin roch umher, die sie einatmeten. Ihre langen Haare wirbelten durch die Luft.
"Oh, das war knapp", sagte Emma vor Schreck. Sie hatten gedacht, der Bus wäre noch weit genug weg gewesen. Als sie hastig und atemlos auf der anderen Straßenseite ankamen, waren weder eine Bushaltestelle noch der Schulbus da. Überhaupt sah alles ganz anders aus, als von der anderen Straßenseite aus.
"Das gibt es doch nicht!" Ich habe doch eben noch den Bus kommen sehen und die Schüler standen auch alle da. Emma, kneif mich mal.
"Das ist nur ein schlechter Traum, weil wir heute eine Mathearbeit schreiben", sagte Emma zu Tina.
" Nein, Emma, ich sehe das Gleiche wie du."
Total verwundert schauten sie sich um. Es war auch keine Ampelanlage mehr da, die sonst ca. 30 Meter vor ihnen war.
"Und überhaupt sieht alles so altbacken aus. Sie dir mal die Autos an", sagte Tina, " alles Oldtimer. Solche Autos fährt doch heute kein Mensch mehr. Eigentlich! Und sieh dir mal die Leute an, was die für Sachen tragen."
Tina sagte: "Solche Kleidung hat meine Mutter früher auch getragen, das habe ich mal auf einem Foto bei ihr gesehen. Emma, denkst du auch, was ich denke?"
" Nein Tina, das kann gar nicht sein. Glaubst du, wir sind in einer anderen Zeit? "Sieht alles danach aus, Emma."
Emma strich sich mit beiden Händen durch ihr langes gewelltes braunes Haar und sagt schließlich: "Irgendjemand will uns einen Streich spielen. Komm Tina, wir gehen jetzt einfach zu Fuß zur Schule."
Nach gut 20 Minuten kamen sie an ihrem alten Schulgebäude an, das nun ziemlich neu aussah. Sie gingen beide in das Schulgebäude hinein und schauten sich dabei ständig um. Plötzlich kam der Hausmeister und sagte: " Na, ihr beiden? Habt ihr verschlafen?"
Vor Schreck antworteten sie: Ja!"
" Na, wo wollt ihr denn hin?"
" Wir müssen in die 8b."
" Dann beeilt euch mal, denn der Unterricht hat schon längst begonnen."
Nun standen sie vor dem Klassenraum 8b und trauten sich nicht hinein.
" Tina, horch mal an der Tür. Diese Stimme vom Lehrer kenne ich nicht."
" Ich auch nicht", sagte Emma.
Sie beschlossen vor der Tür zu warten, denn es waren ja nur noch wenige Minuten, bis die erste Stunde vorbei war. Als es klingelte und die Tür sich öffnete, sahen die beiden sich verdutzt an. Es kamen völlig fremde Schüler aus dem Klassenzimmer. Ihre Blicke trafen die der anderen und umgekehrt. Emma sah, wie eine Schülerin mit einer anderen tuschelte: " Schau mal, die kommen mit kaputten Hosen in die Schule."
" Das habe ich gehört!", sagte Emma.
"Na, stimmt doch, oder etwa nicht?"
" Da, wo wir herkommen, trägt man das so", sagte Tina.
" Da, wo ihr herkommt", lachte die Fremde. "Wo kommt ihr denn her? Aus der Gosse?"
" Pass auf, was du sagst", meinte Emma.
In dem Moment kam der Lehrer aus der Klasse und fragte nach ihren Namen. "Ihr geht also in die 8b. Na, das wüsste ich aber", sagte der Lehrer. "Wie sind denn eure Namen?"
" Emma Heinrich und Tina Schmidt."
" Hm." Der Lehrer überlegte. "Eine Tina Schmidt und eine Emma Heinrich haben wir hier nicht, nur eine Roswitha Heinrich."
Eine Roswitha Heinrich? Emma erschrak und ihr Herz klopfte so laut, dass es fast hörbar war.
"Was ist mit dir, mein Kind?" Sagte der Lehrer. " Das Mädchen, das euch eben angepöbelt hat, ist Roswitha Heinrich. Oh mein Gott, das muss dann meine Mutter sein, dachte Emma. Tina starrte versunken ins Nichts. Den Namen meiner Mutter gibt es an dieser Schule nicht. Also finde ich meine Mutter hier nicht auch nicht und muss woanders nach ihr suchen. Emma nahm Tina an die Hand und sie liefen schnell aus dem Schulgebäude.
" Tina, wir sind irgendwie wirklich in der Vergangenheit gelandet. Die blöde Kuh da eben, das war meine Mutter. Aber das kann doch alles gar nicht sein. Wie ist das passiert, und was sollen wir jetzt bloß machen?"
Sie setzten sich erst mal auf eine Parkbank außerhalb des Schulgebäudes.
" Ich habe Hunger", sagte Tina.
Zum Glück hatten beide Schnitten bei. Und so stärkten sie sich erst einmal. "Tina, was machen wir, wenn wir nicht mehr in unsere Zeit zurückkommen?", fragte sie Emma mit einem beängstigenden Blick.
" Ach, Emma, ich glaube, wir beide liegen zu Hause ganz bestimmt in unseren Betten und träumen das alles hier. Und wenn wir aufwachen, ist alles wieder so wie immer."
" Hoffentlich hast du recht, Tina. Und ich wünsche mir, dass dieser Traum schnell wieder zu Ende ist."
Aber es war kein Traum. Alle Leute, die an ihnen vorübergingen, schauten sie komisch an und umgekehrt aber auch. Das lag sicher an der Kleidung. Für Tina uns Emma war ihre altmodisch und umgekehrt, wer weiß. Dann kam ein älterer Herr vorbei, blieb kurz stehen und schmiss uns ein paar Stücke Kleingeld vor die Füße. Als er schon ein paar Meter weg war drehte er sich noch einmal um und sagte: " Als Anzahlung für eine neue Hose."
" Hä?" Erst verstanden wir gar nichts. Aber dann leuchtete es uns ein.
"Unsere Jeans haben ja Risse, weil das zurzeit modern ist. Aber die Menschen aus der Vergangenheit müssen denken, dass wir Lumpen tragen. Ach Tina, ich wünschte, wir wären jetzt im Schwimmbad und spielten mit unseren Schulkammeraden, oder wir säßen zu Hause am Laptop."
" Das ist es", sagte Emma. "Wir gehen jetzt beide genau denselben Weg zurück, den wir gekommen sind."
Genauso machten sie es. Als die beiden über die Straße gingen, trauten sie ihren Augen nicht. Drüben angekommen, war wieder alles so wie vorher. Sie sahen sich beide erstaunt an, umarmten sich und lachten.
"Wir sind Gott sei Dank wieder in unserer Zeit. Die Straße hatte wieder ihre vier Spuren, auf der gegenüberliegenden Seite war das Straßenpflaster wieder wie vorher und die Bushaltestelle hinter der Ampel war auch da.
" Ich glaub es einfach nicht" sagte Emma zu Tina. "Du, können wir niemandem erzählen. Die würden uns auslachen und als Spinner abstempeln.
"Du, Emma, ich probiere jetzt etwas aus." Tina lief noch einmal über die Straße und war wieder in der Vergangenheit. Sie wollte es Emma zurufen, aber Emma war nicht mehr da. Schnell lief Tina zurück und Emma stand noch am selben Fleck.
" Du glaubst es nicht. Ich war wieder in der Vergangenheit."
" Mein Gott, wie geht das denn?"
Emma sagte: "Als du über die Straße gelaufen bist, warst du auf halber Strecke plötzlich weg." Etwas verwirrt gingen die beiden an diesem Tag erst einmal nach Hause und sie waren so froh wieder zu Hause zu sein. Sie mussten diesen Tag erst einmal für sich verarbeiten. Ihren Eltern konnten sie ja nicht davon erzählen. Und Emma konnte ja schlecht ihrer Mutter erzählen, dass sie sie heute in der Schule gesehen und blöde Kuh zu ihr gesagt hatte. Tina schlief tief und fest in dieser Nacht, während Emma noch lange wach lag und nachdachte. Am darauffolgenden Tag trafen die beiden sich wieder und Emma hatte so einige Ideen.
"Du, Tina, wenn das alles heute auch noch funktioniert wie gestern und wir uns das nicht eingebildet haben, dann machen wir uns das zu nutze.
" Was meinst du, Emma?"
" Du kennst doch den Hagen, der in der letzten Reihe in unserer Klasse sitzt." "Ja, was ist mit dem?"
Der hat mir doch neulich mein Fahrrad weggenommen, weil er dringend irgendwo hinmusste. "
"Ja und?"
" Er hat es dir doch wiedergebracht."
" Ja, aber der hat mich schon öfter in der Pause gedrängt, ihm die Hausaufgaben zu geben, nur weil er selber zu faul ist. Der holt sich doch öfter nach dem Unterricht einen Döner, beim Dönerladen, der auch auf unserem Weg nach Hause liegt."
" Ja und?"
" Ich werde den auch mal etwas ärgern."
" Was willst du tun, Emma?"
" Also, wenn er sich gerade seinen Döner geholt hat, laufe ich ganz schnell an ihm vorbei und reiße ihm den Döner aus der Hand und laufe so schnell ich kann damit über die Straße."
Tina schmunzelte. "Probiere es aus."
Gesagt, getan. Alles klappte perfekt. Emma rannte mit dem Döner über die Straße und war auf halber Strecke weg. Hagen konnte gar nicht so schnell denken was gerade passiert war. Als er es realisierte, fragte er Tina: " Was war das denn gerade? Und wo ist Emma?"
Tina musste schmunzeln und Hagen wurde langsam wütend. " Verarschen könnt ihr euch alleine."
Aber Emma aß auf der anderen Straßenseite genüsslich den Döner auf. Als sie zurückkam, war Hagen weg und Tina sagte: " Du, der war ganz schön sauer auf dich. Pass morgen in der Schule bloß auf."
Am nächsten Tag nach dem Unterricht lief er den beiden auf dem Nachhauseweg nach und wollte sich an Emma rächen. Die beiden liefen immer schneller und als Hagen sie fast zu fassen bekam, konnten sie noch über die Straße und waren plötzlich wieder weg. Hagen sagte zu sich: Spielt mir mein Gehirn hier einen Streich oder bin ich bekloppt? Nein, sagte er zu sich und rief: "Na wartet, ihr beiden. Ich kriege euch." Er lief auch über die Straße, um die Mädchen zu finden, aber er blieb in der Gegenwart. Die beiden sahen alles von der anderen Seite und wussten nun, dass nur sie dieses Privileg hatten, in die Vergangenheit zu kommen. Aber warum? Die Antwort darauf, sollten die beiden schon bald bekommen.
An den kommenden Tagen verhielt Hagen sich ganz normal und ließ Tina und Emma in Ruhe. Die ganzen Vorgänge waren ihm nicht geheuer und reden konnte er ja auch mit niemandem darüber. "Versuchte er das alles zu vergessen? Oder schmiedete er schon Rachepläne", dachten sich die beiden.