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Die Geschichte von Nell und Paula geht weiter….. Zwei Freundinnen, die sich so nahe stehen wie Schwestern und sich seit dem Jungendalter durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleiten. In "Zuversicht" wird Nell mit dem Schicksal Bekanntschaft machen. Sie entscheidet sich zu einem Auslandseinsatz. Dort wird sie als Krankenschwester nicht nur mit neuer, fremder Routine konfrontiert, sondern auch mit vielen Emotionen, als ihre große Liebe auf dem OP-Tisch landet. Ein Buch über Freundschaft, Liebe, Selbstzweifel und Selbstfindung, Erfüllung und Offenbarung. Emotional, witzig, manchmal verrückt und spannend wird in "Zuversicht" die Geschichte von Nell erzählt. Lesenswert für Alle, die gerne Achterbahnfahren – das nur mit einem Buch in der Hand. Und diese Fahrt lohnt sich! Versprochen!
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Seitenzahl: 250
Veröffentlichungsjahr: 2024
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"Es ist viel schwerer, über sich selbst zu richten, als über andere zu urteilen. Wenn du es schaffst, selbst über dich gerecht zu werden, dann bist du ein wahrer Weiser."
„Der kleine Prinz“
Nell und Paula sind beste Freundinnen. Genau genommen wären sie, wäre das Schicksal gnädig gewesen, Schwestern. Doch auch ohne Blutsverwandtschaft stehen sich die beiden so nahe, wie es nur Schwestern können. Sie begleiten sich seit Jugendjahren durch alle erdenklichen Höhen und Tiefen. Im ersten Band Trust wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Bei einer Pilgerreise durch Ägypten geraten die beiden Frauen in einen Anschlag auf die deutsche Botschaft in Kairo. Paula wird entführt, aber unversehrt durch die Männer der Kampfschwimmer gerettet. Einer dieser Männer – Dragon – wird Paulas große Liebe. Ihre Begegnung und Liebe ist mehr als Schicksalshaft. In diesem Buch namens Zuversicht wird auch Nell das Schicksal ereilen… Seien Sie gespannt!
Inhalt:
Prolog
Kapitel 1 Die erste Begegnung mit der Schlange
Kapitel 2 Das neue Haustier
Kapitel 3 Erkenntnisse
Kapitel 4 Herzflattern
Kapitel 5 Chicks on Tour
Kapitel 6 Paula’s Brautkleid
Kapitel 7 Die Hochzeit
Kapitel 8 Die Trauung
Kapitel 9 Ein kurzer Abschied
Kapitel 10 Die Verlegung
Kapitel 11 Einchecken
Kapitel 12 Im Militärcamp
Kapitel 13 Zum Kotzen
Kapitel 14 Die Ruhe vor dem …
Kapitel 15 Die Geiselnahme
Kapitel 16 Es hagelt Kugeln
Kapitel 17 Blick zu den Sternen
Kapitel 18 Turteltauben
Kapitel 19 Es geht aufwärts
Kapitel 20 Abreise
Kapitel 21 Es geht nicht nach Hause
Kapitel 22 Ein Zeichen von „da oben“
Kapitel 23 Es geht nach Hause
Epilog
„Möchten die Damen noch einen Kaffee“? fragte der Ober. Nell und Paula saßen in einem gemütlichen Café in Hamburgs Innenstadt. Seit der offiziellen Verlobung von Sky und Dragon waren schon wieder Wochen vergangen. Wochen in denen Nell ungewöhnlich oft unterwegs war und selbst für ihre Verhältnisse viele Überstunden machte. Doch Paula bemerkte diese Veränderung kaum. Sie war mit ihrem neuen Leben, in dem nun Dragon ihre Hauptrolle spielte, beschäftigt. Dragon dagegen musste wieder einmal zu einem Einsatz. ‚Wieder einmal‘ klang nach Kritik. Paula hatte es ja in Kauf genommen, einen Mann zu lieben, der ständig in Extremo unterwegs war. Berufskrieger. Als Soldat. Als Elitesoldat.
Nell und Paule nickten dem Ober synchron zu und blickten sich dann wieder vertraut an. Beste Freundinnen. Eigentlich, wenn es richtig gelaufen wäre, hätten sie als Schwestern auf die Welt kommen müssen. Waren sie aber nicht und ihre Wege kreuzten sich im Teenageralter, als Paula nach dem Tod ihrer Eltern von ihrer Tante á la Cruella De Ville auf ein Internat abgeschoben wurde. Jeder machte damals einen großen Bogen um Paula. Sie war ein Sonderling und Freak in den Augen der anderen. Nur Nell sah schon damals etwas in Paula, was sie es wert hielt, zu beschützen. Seit dieser Zeit waren beide unzertrennlich. Bis heute.
Paula blickte skeptisch mit hochgezogener Augenbraue auf Nell. „Sag mal Nell? Irgendwas ist doch los mit dir. Du wirkst so abwesend und… Ich weiß nicht. Abwesend? Und da ist noch was.“ Nell blickte langsam hoch. Diesen Blick kannte Paula. Dieser Blick heißt: Wie sage ich es meinem Kinde. Und Paula verkrampfte reflexartig und beginnt ihr Kinn nach vorne zu schieben und nimmt die ultimative „Hart-wie-ein-Fels-und-mich-kann-nichts-erschüttern“-Haltung ein. Nell musste unwillkürlich schmunzeln. Paula blickte weiter auf Nell als wäre sie ein Eckelobjekt im Essen. Nell holte tief Luft und beginnt zu erzählen: „Paula Liebes! Ich bin wirklich glücklich, dass du jetzt endlich deinen Traumprinzen gefunden hast. Du und eine Heirat. Wer hätte das Gedacht?“ Nell grinst und schaut Paula ins Gesicht. Paulas Miene ist unverändert.
Was da wohl kommen mag?
„Und ich bin total glücklich, weil du so glücklich bist Paula und…“ Paula hob die Hand wie ein Schülerlotse am Zebrastreifen um den Verkehr zu stoppen. „Nell? Ich kenne dich in und auswendig. Deine Gerede ohne Punkt und Komma ist nicht deins! Was möchtest du mir sagen? Komm zum Punkt“! Wieder holt Nell tief Luft. So tief das das Kontrollzentrum ihrer Lungen schon die Finger über dem Alarmknopf kreisen zu lassen. „Ok Paulchen! Du wirst bald verheiratet sein. Und dann wirst du Flitterwochen haben und einen Mann und ihr habt eine eigene Wohnung und Pläne und Zukunft und du bist ja noch mit deinem Studium voll zu Gange. Ich werde plötzlich viel, viel Zeit haben ohne Dich. Keine Paula für die ich 24/7 auf Standby stehen muss“. „Hey“, rief Paula empört. „So schlimm bin ich doch wohl auch nicht! Hin und wieder vielleicht. Manchmal. Phasenweise ein wenig. Aber du sagst das so, als ob es immer so ist.“ Paula schmollt. Nell blickte ihre beste Freundin an. „Paula Brehm! Dein Phasenweise geht jetzt seit fast 15 Jahren so!“ Dabei machte sie mit den Fingern beider Hände die berühmten Gänsefüßchen um die Ironie in der Formulierung mit Ausrufezeichen zu versehen. „Da war nicht viel mit Langweile, Ruhe oder Entspannung“! „Pft“ machte Paula. „Und? Was willst du mir jetzt damit sagen?“, fragte Paula unangebracht schnippisch. Nell blickte zum Himmel. Dragon hatte seiner Zukünftigen den Namen Sky zu Recht vergeben. „Pass auf Paula! Da du jetzt abgesichert bist, habe ich mir über mein Leben Gedanken gemacht. Ich habe den Entschluss gefasst mich als Krankenschwester für einen Auslandseinsatz zu melden mit allem Drum und Dran. Als SaZ. Erstmal. Du wirst bemerkt haben, dass ich in den letzten Wochen viel weg war. Ungewöhnlich oft. Einen Teil meines Wegs bin ich schon gegangen. Der Rest wird nun noch kommen. Was bedeutet Grundausbildung, Weiterbildung, Vorbereitung, Einsatz. Eine Menge Zeit die ich dann nicht in Hamburg und nicht zu Hause sein werde“. Uff! Jetzt war es raus. Eine Gerölllawine, die sich Nells Herzen hinunter bahnte in Richtung Magen. Denn, wie Paula nun reagieren würde, wusste sie nicht. Klar, die beiden kannten sich jetzt schon seit gefühlten Jahrhunderten, doch Paula war ein sehr paradoxer Mensch und sie reagierte nie nie nie so, wie man es eigentlich dachte, das sie es tun würde. Umso mehr erwartete Nell nun die Reaktion ihrer Freundin. Keine Reaktion. Paula schwieg. Sie blickte stumm auf Nell und macht dieses Denkergesicht. Diese Art von Denkergesicht, bei dem man aus Empathie gleich einen Migräneanfall erleidet, weil man erahnen kann, wie sehr der Denkprozess seines Gegenübers schmerzt. Doch Paula schwieg. Sie schweigt, stand auf und begab sich Schnurstracks in das Café hinein. Ein paar Minuten später erschien sie wieder. Mit einem Glas in der Hand. Schwieg, setzte sich wieder an den Tisch und schwenkte das Glas in ihrer Hand und blickte der Flüssigkeit hinterher, wie sie Kreise in dem Glas zog. Die Flüssigkeit ist Bernsteinfarben und ölig und wirkt träge in Pauls Glas. Paula führte das Glas an ihre Lippen und nahm einen Schluck und man erkannte, dass es brannte, als sie die Flüssigkeit herunter schluckte. Nell saß wie erstarrt ihrer Freundin gegenüber und wartete auf dass, was wohl noch kommen mochte. Falls noch was kommen würd, außer diesem befremdlichen Schweigen. Paula blickte Nell an. Den Schwenker immer noch in ihrer Hand. „Hm“, machte sie lediglich und blickte an Nell vorbei in die Ferne. Der Ober brachte die zwei Kaffees, die sie vor gefühlten Stunden bei ihm bestellt hatten. Diskret platziert er die Heißgetränke und suchte das Weite. Nell rührt verlegen in ihrem Kaffee. Dann brach Paula ihr Schweigen: „Du willst in den Einsatz? Wow.“ Dabei schürzt sie die Unterlippe und nickt. Dann fährt sie fort: „Du wirst weg sein. Lange. Oder?“ Da ist sie wieder. Nells naive, schlaue, kluge und sich selbst im Weg stehende Paula. „Ja Paula. Ich werde in den Einsatz gehen. Und ich werde weg sein. Immer mal wieder und dann für eine ganze Weile. Aber ich komme wieder. So ist es auf jeden Fall geplant. Wir wissen beide nicht was kommt. Und bei allem was kommen soll, kennen wir weder das Wann noch das Wie. Die Erfahrung haben wir ja schon oft gemacht. Das Leben besteht aus Wegen mit unzähligen Abbiegungen und Wendungen, Steigungen und manchmal auch aus sanften Pfaden. Aber was uns auf den einzelnen Etappen begegnet, wissen wir nicht.“ Paula nickte. „Warum?“, fragt sie kurz. Immer wieder schwenkte sie ihr Glas und schaute dem Schwipp und Schwapp darin zu. „Weißt du Paula, ich möchte es tun weil es mein Beruf ist. Ich bin Krankenschwester. Ich liebe meine Arbeit. Aber ich habe das Gefühl, dass mir das Krankenhaus zu eng wird. Ich empfinde das erste Mal Routine und fast so etwas wie Langeweile. Das kenne ich nicht. Ich möchte neue Herausforderungen und meinen Horizont erweitern. Neuen Menschen begegnen“. Dabei zuckte Nell mit den Schultern. Dann fuhr sie fort: „Und du, meine Süße, bist jetzt endlich auf dem Richtigen Weg. Und es gibt Dragon! Jemand der mir Hilft, sich um dich zu kümmern. Nicht dass ich es nicht gerne mache. Ich habe vor vielen Jahren angefangen dich an die Hand zu nehmen und es nie bereut. Aber seit dem Dragon in deinem Leben ist und er sich deiner angenommen hat, merke ich, wie froh ich bin, ein wenig zurück treten zu können. Ich liebe dich über alles, meine große sanfte Riesin! Da weißt du! Und für mich ist es jetzt an der Zeit, auch mal was für mich zu machen.“ Bei den letzten Worten nahm sie Paulas Hand, welche frei auf dem Tisch lag und hielt sie einfach fest. Tränen liefen über Paulas Wangen. Feine Rinnsale die mehr ausdrückten wie jedes Wort. Nell drückte Paulas Hand noch fester. „Tja, wenn du gehen musst, musst du gehen. Richtig?“, fragte Paula mit belegter Stimme. Nell nickte. „Wann wirst du gehen?“ Nell räusperte sich. „Also ich habe schon mit dem Karrierecenter gesprochen. Bedarf an Krankenschwestern gibt es immer. Und an Freiwilligen sowieso. Und mit Peer habe ich auch gesprochen. Ich werde nächsten Monat auf den RTW wechseln und meinen Rettungsassistenten beginnen. Bis zur Eignungsprüfung beim Karrierecenter dauert es noch eine Weile. Ich nehme an noch mindestens 4 Monate. Wenn ich die Prüfung bestehe, dann geht’s nach Feldkirchen zur Grundausbildung. Also bis zum Einsatz dauert es noch eine Weile… und du siehst, ich verschwinde nicht plötzlich!“ Nells Gerölllawine zog weiter. Bis gerade lagen sie noch Tonnenschwer in ihrem Magen. Der Weg führt immer hinunter. Immer. Auch jetzt. „Ähm Paulchen! Entschuldige mich kurz. Ich muss mal schnell wohin.“ Ohne eine Antwort abzuwarten sprang Nell auf und verschwand Richtung Toiletten. Paula blieb zurück. Sie hielt immer noch den Schwenker in der Hand. Ihr schmeckte Bourbon gar nicht. Warum sie sich das Zeug bestellte, weiß sie auch nicht so richtig. Sie stellte das Glas auf die Tischmitte und griff nach ihrem Kaffee. Kaffee geht immer. Sie rührte die Milch ein und dachte dabei über die letzten Minuten nach. Nell wird in den Einsatz gehen. Sie macht das was sie liebt – Menschen helfen und heilen und pflegen. Warum also konnte sie sich nicht für ihre Freundin freuen? Ihr einfach gratulieren für ihre Entscheidung und den Weg den sie beschreiten möchte und ihr einfach alles Gute wünschen? Jetzt beobachtete sie, wie der Kaffee Kreise in seiner Tasse zog und schaute beim Farbwechsel zu, den die Milch auslöste. Nell wird gehen. Nicht heute und morgen. Aber in naher Zukunft. Dragon geht auch immer wieder. Es tut jedes Mal weh. Aber es ist erträglich, da Nell ja noch da ist. Was ist wenn beide gleichzeitig gehen? Wer ist dann für Paula da? Plötzlich formte sich das Wort Zuversicht wie eine Schlange in ihren Gedanken. Sie schlängelte sich still und leise durch einen Urwald aus verschlungenen und wirren Gedanken und Befürchtungen und hiobsartigen Fantastereien. Sie kroch über Angst und unter Furcht her. Durch Unverständnis und über Überreste vergangener Stürme. Hindurch einer Reihe von Setzlingen, die ein Neuanfang und Liebe gepflanzt hat. Immer deutlicher wurde die Schlange namens Zuversicht…. Paula sah zu, wie diese Schlange auf sie zu kriecht.
Zuversicht. Vertrauen. Glaube. Hoffnung.
Das sind nicht wirklich Paulas Steckenpferde. Aber sie sollte daran glauben, dass das Vertrauen in die Zuversicht hoffentlich gut geht.
Nell kam sichtlich erleichtert aus dem inneren des Cafés und ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken. Paula lächelte. Ein trauriges lächeln. Aber sie lächelte. „Nell, ich hab nachgedacht. Ich habe Angst. Angst davor dass du gehst und nie wieder kommst. Die habe ich immer. Die Wahrscheinlichkeit im Einsatz umzukommen ist bestimmt deutlich höher als beim Besorgen von Brötchen an einem Sonntagmorgen. Oder auch eben nicht. Darüber muss ich noch ein wenig nachdenken. Auf jeden Fall möchte ich nicht, dass jemand etwas nicht macht, was ihm eigentlich Spaß macht nur wegen mir. Ich werde hier sein und du da, wo du dann eben bist. Und es gibt ja so tolle Sachen wie Handy und WhattsApp, Email und Videoanrufe. Und zur Not Brieftauben.“ Beide Frauen mussten lachen. Die Spannung fiel nach und nach ab. Dann wird Paula abermals ernst. „Nell ich lieb dich über alles! Und ich wollte nicht das du wegen mir auf was Verzichtest. Ich freue mich zwar nicht sonderlich, aber ich bin glücklich das du etwas tun wirst, was dich von Herzen erfüllt.“ Mit diesen Worten ergriff Paula Nells Hände und zog beide zu ihrem Gesicht und drückte einen festen warmen Kuss darauf. Geschafft! Was sollte Nell dazu noch sagen? Ihre Paula war einfach unglaublich. Es ist wie eine ständige Achterbahnfahrt in einem Prototyp der weder ausgereift noch vom TÜV abgenommen ist. Hinter jeder Kurve das Wort „Überraschung“.
Nell musste zum Dienst ins Krankenhaus und Paula an die Arbeit. Auf ihrer Fahrt dachte Paula wie immer nach. Ihr Kopf stand niemals still.
Verzichtest. Zuversicht.
Warum klangen die beiden Worte so seltsam gleich. Als ob sie mit einander Verwandt wären. Oder gleichen Ursprungs? Sie wollte nicht, dass Nell oder sonst jemand für sie auf etwas verzichtet. Verzicht. Verzichtest. Dieses Wort zischelte wie ihr Schlangenwort Zuversicht. Musste man auf etwas verzichten um zuversichtlich zu sein? Vielleicht auf Angst und Furcht verzichten? Denn die Stand ja der Zuversicht deutlich im Weg. Und wenn man Zuversichtlich ist, ist man dann automatisch furchtlos? Ihre Schlange begann sich selbst in den Schwanz zu beißen. Doch bevor es dazu kam, begann ihr Tattoo zu jucken. Ihr Drache, der dort auf Ewigkeiten auf ihrer Haut verweilen würde und eine Fusion mit dem Himmel darauf eingegangen war. Ein sicheres Zeichen das sich ihr menschlicher Drache – ihr Dragon, melden würde. Und prompt klingelte ihr Handy. Sie nahm über ihre Freisprecheinrichtung ab. „Hallo mein Geliebter!“ „Hallo meine Schöne“, ertönte es aus dem Lautsprecher. „Ich habe nicht viel Zeit! Ich wollte nur ein Lebenszeichen von mir geben und Ich liebe Dich sagen! Und wie immer kann ich dir nicht sagen wann ich zurückkomme“. Ein kurzer Moment des Schweigens. „Ich liebe Dich Dragon.“ „Ist bei dir alles ok Sky?“ Es ist Fluch und Segen zu gleich, wenn man sich gegenseitig in und auswendig kennt. „Ja. Es ist alles ok. Also quasi fast. Aber nichts Schlimmes. Nell geht oder will zu einem Auslandseinsatz. Das hat sie mir vorhin erzählt. Naja und ich muss jetzt darüber Nachdenken.“ Pause. „Sky?“ „Ja. Ich bin noch hier“. Mit seiner dunklen beruhigenden Stimme sagt Dragon: „Sky! Sie tut das Richtige. Vertrau ihr einfach und auf ihre Fähigkeiten und sei zuversichtlich, dass alles so kommt, wie es kommen soll. Und wenn sie den Entschluss erst jetzt gefasst hat, dauert es auch noch bis sie gehen wird. Ich spreche da aus Erfahrung. Die Menschen haben nirgends so viel Zeit wie bei der Bundeswehr.“ Paula hörte Dragons warmes herzliches Lachen. Es legte sich wie ein Kaschmirmantel um ihre Schultern. „Ja Dragon. Du hast Recht. Es kommt alles so wie es kommen soll. Ist bei dir alles in Ordnung?“ „Sicherlich ist bei mir alles in Ordnung! Ich vermisse dich. Das ist das härteste an meinem Job! Alles andere ist ein Kinderspiel.“ Ein nervenaufreibendes Krächzen und knacken in der Leitung zerstörte die Atmosphäre von Liebe und Geborgenheit. „Sky? Bist du noch dran?“ „Ja Dragon, bin ich“. „Ich muss auflegen. Der Empfang hier wird schlecht. Ich liebe dich meine Schöne. Ich melde mich“. Klack. Weg. Alleine. Stille. „Ich liebe dich auch“, sagte Paula. Der Adressat das Universum.
Wenig später erreichte Paula die Reederei in der sie arbeitete. Die Firma gehörte Nells Onkel Wilhelm Dammberg. Er hatte ihr die Möglichkeit gegeben dort ein duales Studium für Wirtschafts-Psychologie zu absolvieren. Den Schulteil auf einer privaten Hochschule. Paula kniete sich tief hinein. Zum einen um Herrn Dammberg gerecht zu werden, zum anderen weil es Paulas naturell entsprach es lieber gleich zu 100 Prozent zu machen, als mit halben Sachen Zeit zu vergeuden. Sie betrat den Eingangsbereich und grüßte dort die Empfangsdame und bog hinter dem Tresen links in den langen Flur wo auch ihr Büro lag. Herr Dammberg kam ihr entgegen. Wie immer mit einem Lächeln und einem Strahlen aus einer Mischung aus Güte, jungendhaften Dandy und tiefster Zufriedenheit. Er hatte mal gesagt, wäre er 30 Jahre jünger, würde er sich um Paula so kümmern, wie es sich für eine Frau wie Paula gehören würde. Er war eben auch nur ein Mann. Nichts des do trotz, freute er sich sehr über die Tatsache, dass Paula bald verheiratet sein würde. „Hallo Paula! Wie geht es dir? Du siehst sehr nachdenklich aus heute. Ist was?“ Dabei tätschelte der zu kurz geratene Wilhelm Dammberg Paulas Wange auf väterliche Weise. „Komm mit in mein Büro. Erstmal Kaffee“. Diese Worte waren auf so sanfte Weise mehr Befehl wie jeder Befehlshaber brüllen konnte. Also tappte Paula hinter Wilhelm Dammberg in sein Büro. Er fackelte nicht lange und stellte Paula einen Pott Kaffee vor die Nase. „Erzähl Kind! Was beschäftigt dich“? Paula begann ihm zu erzählen, was sie heute Morgen von Nell erfahren hatte. Kurz bevor sie ihren Bericht beendete, kündigte ihr Handy eine neue Nachricht an. Sie zog es aus der Handtasche und blickte drauf:
Hey Süße! Ich hab vergessen dir zu sagen, dass du meinem Onkel bitte nichts von meinen Plänen erzählen sollst. Das möchte ich selber machen. Ok? Hab nicht viel Zeit. Stress pur. Bis später xoxoxo
Kurz darauf eine weitere Nachricht:
Ich weiß nicht warum aber ich glaube die erste Nachricht kam zu spät. Richtig?
Richtig. Sie ersparte sich eine Antwort und steckte das Handy wieder in ihre Handtasche. Wilhelm Dammberg blickt sich dieses Szenario über den Rand seiner Tasse an und schmunzelte. „Kindchen sag mal was ist daran so schlimm das Nell neue Wege geht?“ Paula blickte von ihren Händen hoch in sein Gesicht, dann kurz an ihm vorbei und wieder in seine Augen. „Ich weiß nicht“, druckst Paula herum. „Es fühlt sich an als ob sie mich alleine lässt“. Dabei zuckte sie mit den Schultern als ob sie eine lästige Fliege abwehren wollte. „Paula. Sie lässt dich nicht allein. Das hat sie nie und das wird sie auch nicht. Und das Leben ist endlich. Dessen solltest du dir bewusst sein. Es hat nichts Bestand außer der Tatsache das eben nichts von Dauer ist“. Wieder führte er seine Tasse zum Mund und blickte über seinen Rand hinweg Paula an.
„Hm“ macht Paula. „Außerdem“, sprach Herr Dammberg weiter, „hast du doch Nell alleine gelassen. Sie füllt mit ihrem Vorhaben nur die Leere welche du hinterlassen hast“. Paula reißt die Augen weit auf. „Bitte? Wo habe ich Nell denn verlassen?“ Herr Dammberg hob lediglich eine Augenbraue. „Paula? Du bist als desolater Zustand in ihr Leben gestolpert. Vor vielen Jahren. Ihr ward immer Seite an Seite. Das letzte Mal hat sie dich als Bausatz in 100 Teilen aufgenommen und dich auf liebevolle Weise zusammen geflickt. Du erinnerst dich an die Trennung von Helge und wie du bei ihr gestrandet bist“? Paulas Muskeln verkrampften bei dem Gedanken an diese gruselige Episode.
Damals begegnete Paula Helge eher zufällig in einer Kneipe, in der sie, Nell und die Mädels Mojitos gekippt hatten. Viel zu viele. Helge war der Mann, der sie zwar nach Hause brachte aber ganz Gentleman like wieder fuhr, als Paula vor lauter Alkohol einschlief und dennoch ein weiteres Treffen mit ihr wollte. Er hatte sich sehr ins Zeug gelegt. Damals dachte Paula wirklich, er würde es im ihres Willen tun. Viel zu spät fand sie heraus, dass Helge es nur tat um seinem Vater zu gefallen um damit die Firma nicht zu verlieren, die er nur übernehmen konnte, wenn er seinem Vater bewies, dass er nun ein erwachsener Mann war. Solide. Nur einer Frau treu und ergeben. Doch wie so oft kann die Katze das Mausen nicht lassen. Und so verfiel Helge abermals den schönen Augen einer anderen Frau. Paula war kurz davor, Helge zu heiraten. Und sie tat sich schwer ihm zu vertrauen. Und Nell hatte Paula förmlich in Helges Arme getrieben. Er wäre der Richtige, hatte sie damals gesagt. Und Paula ignorierte ihr Bauchgefühl. Denn auch sie wollte Nell zeigen, dass sie eine Beziehung führen konnte. Erwachsen wurde und Nell nicht mehr so brauchte. Tja. Dann war da diese französische Geschäftspartnerin die Helge um den Finger wickelte. Die Erkenntnis, das Helge der war, vor dem sie ihr eigener Bauch warnte, traf Paula wie eine Abrissbirne. Viele Wochen verbrachte Nell damit, ihre zersplitterte Paula wieder zusammen zu flicken.
Durch den Nebel der Erinnerung hörte sie Herrn Dammberg seine Erzählung fortführen: „Dann kam der Tag an dem du mit einem Mann an deiner Hand ausgezogen bist. Ein Mann, der den gleichen Stellenwert hat wie Nell. Und das ohne lange Vorgeschichte und Vergangenheit. Für Nell bedeutet das, dass sie nur noch halb so sehr gebraucht wird. Zumindest fühlt es sich für Nell so an“. Paula wurde blass. Autsch! Das hatte gesessen.
Spieglein Spieglein…
Wilhelm hatte Recht. Wie egoistisch von Paula es anders herum zu sehen. „Danke Wilhelm“, sagte Paula und ging in ihr eigenes Büro. „Ach Paula?“, schob Wilhelm hinter her. „Sie wird für dich da sein! Egal wo ihr beiden euch auch aufhalten werdet. Sei zuversichtlich, dass euer Band stabil und reißfest ist – auch wenn euch viele tausende Kilometer trennen werden.“ Paula nickte mit einem Lächeln der wachsenden Erkenntnis. Wilhelm war wirklich ein sehr weiser, kleiner alter Mann. Sie hatte ihn furchtbar gern. Dann verschwand sie tatsächlich in ihrem Büro.
Und da war sie wieder. Die Schlange namens Zuversicht. Paula mochte keine Schlangen. Und diese noch viel weniger. Doch die Schlange schien Paula sehr zu mögen. Warum sonst sollte sie ihr auf Schritt und Tritt folgen?
Hey Nell! Jepp. Deine erste Nachricht kam zu spät. Sorry. Hoffe dein Tagbleibt nicht allzu stressig. Schönen Feierabend wünsch ich Dir. Gehe jetzt duschen und dann ins Bett. Hab dich lieb
Paula wusste das Nell noch 2 Stunden Dienst haben würde. Paula stand nackig in ihrem Badezimmer. Sie drehte sich vor den Spiegel, dass sie ihren Rücken und das Tattoo sehen konnte. Ein Gemälde. Auf Haut gemalt. Eine nicht löschbare Wahrheit. So wie Nell ihren Engel auf dem Bauch tätowiert hatte. Auch sie trug ein Bildnis eines unleugbaren Faktes auf ihrer Haut. Warum also sollte sich etwas ändern? Selbst wenn ein jeder Körper den sterblichen Prozess vollzog, so ist doch der Ursprung dieser Malerei in der Seele des Trägers zu finden und somit unendlich. Denn Seelen sterben ja nicht. Wenn Paula ihren Rücken bewegte, eine Schulter hochzog, sich streckte oder beugte, so verändert sich auch das Bild auf ihrem Rücken. Aber das Bild an sich blieb was es war. Es wird kein anderes. Ist es so nicht auch mit der Verbundenheit zu Jemand? Man kann ihn leugnen. Oder versuchen es zu verdrängen. Aber ein Band ist ein Band. Ist diese Tatsache nicht auch eine Art Zuversicht? Eine Art Glauben, der selbst, wenn etwas endet, dennoch nie ganz aufhört zu Existieren? Paula stand lange vor dem Spiegel und gab sich ihren Gedankengängen hin… und wie aus dem Nichts taucht auch wieder ihre Schlange auf und flüstert zischelnd:
Wir tragen ein Lächeln auf unseren Lippen.
Wir vor Freude, Liebe, Glück auf den Zehenspitzen wippen.
Wir weinen stumm und manchmal laut.
Glänzende Perlenbäche auf unserer Haut.
Wir weinen vor Freude, wegen Zorn und Traurigkeit.
Salzige Spuren der Herzlichkeit.
Wir bewahren Erinnerungen in unseren Köpfen, unseren Herzen.
Schöne Sommernächte, Szenen voller Wut und Schmerzen.
Ignorieren tapfer,
verschieben in Kisten und Kartons in Regale meterhoch.
Segen und auch Fluch.
Wir vergessen viel zu oft und bewahren das Falsche doch.
Wir negatives in Felsen schlagen.
Das Schöne lediglich in Sand wir malen.
Der Wind zerstreut in alle Richtungen.
Ein Tattoo zart wie Sande
Und ist dennoch im Stande,
zu verweilen wie Fossil im Stein.
Es kann sogleich jede Art von Emotion dann sein.
Tränen.
Hoffnung.
Erinnerung.
Vergessen.
Wie eine Legende auf unserer Haut.
Tausend stumme Worte wenn man darauf dann schaut.
Geschichte auf weichen Fels und Untergrund.
Mal schwarz, mal weiß, mal bunt.
So wie das Leben.
(Arnika Bodenbach)
Wie lange Paula so vor dem Spiegel stand wusste sie nicht. Irgendwann ging sie dann duschen. An ihrer Seite die Schlange. Nicht das sie jetzt Freunde wären, aber sie duldet sie. Ab sofort, so schien es, hatte Paula ein neues, zugelaufenes Haustier.
Mitten in der Nacht wachte Paula aus einem Albtraum auf. Sie fasste sich an den Hals und zog die Luft scharf ein. Ihr Puls raste und sie spürte, dass sie schweißnass gebadet war. Nachdem Paula wusste wo sie war, griff sie zum Handy. Sie schaute auf das Display und stellte fest, dass in den vergangen Stunden niemand etwas von ihr wollte. Doch ließ sie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte. Unruhig stand sie auf mit dem Handy in der Hand und stieg die Treppen hinunter Richtung Küche. Erstmal Kaffee und sich dann fangen. Doch das Gefühl ließ sich nicht abschütteln. Es war mitten in der Nacht. Und dennoch schrieb sie Nell eine Nachricht.
Hey Süße! Alles ok bei dir?
Melde dich bitte. P.
Paula hat das Telefon nicht ganz bei Seite gelegt da brummt ihr Telefon und kündigt eine Antwort an.
Was ist los Paula?
Mir geht’s gut.
Dir aber nicht
Sry das ich dich geweckt habe.
Hatte einen Albtraum. Wollte nur wissen ob es dir gut geht
.
Bei mir ist alles ok.
Soll ich vorbei kommen?
Nein. Wenn du sagst es ist alles ok
reicht mir das. Schlaf weiter! HDL
IDA xoxoxo
Damit endete die nächtliche Korrespondenz. Eigentlich müsste Paula nun beruhigt sein, doch aus irgendeinem Grund ließ Paula die Angst nicht los. Ob es an ihrer Schlange lag? Oder daran, dass sie bald heiraten würde? Vielleicht bekam sie kalte Füße oder so was. Paula konnte den Grund nicht benennen. Sie schimpfte über sich selber und verfluchte sich zum hundertsten Mal. „Paula du spinnst“, sagte sie zu sich selber in die Stille ihrer Wohnung hinein. So verging die Nacht und machte Platz für einen neuen Tag…..
Paula zuckte zusammen als ihr Handywecker sie weckte. Also eigentlich weckte er sie ja nicht, denn sie hatte ja nicht mehr geschlafen. Er riss Paula aus ihren Gedanken. Seit Stunden hatte sie auf der Eckbank gesessen und durch das Fenster hinaus in den Garten geblickt und zugeschaut, wie der Tag die Umrisse schärfer werden ließ und so zu erkennen gab, was sich im Dunkeln versteckt hielt.
Seufzend erhob sich Paula und stellt den Klingelton ab. Welch ein nervtötendes Geräusch – selbst wenn man schon wach war. Sie begab sich zu ihrer Kaffeemaschine und machte sich erstmal einen frischen Kaffee. Sie fühlte sich wie durch den Wolf gedreht. Doch es war kein klarer Gedanke der sie so beschäftigte. Vielleicht würde er sich im Laufe des Tages zu erkennen geben.
Nach der x-ten Tasse Kaffee marschierte sie ferngesteuert ins Badezimmer und machte sich frisch. Danach die Treppe hoch in Schlafzimmer und sich gesellschaftsfähig machen. Und dann ab ins Büro. Arbeit war eine Willkommende Abwechslung und Ablenkung.
Etwa 30 Minuten erreichte sie die Reederei. Das morgendliche Ritual des tausendfachen „Guten Morgen“. Kurzer Smalltalk, nette Floskeln. Dann ab in ihr Büro und Türe zu. Paula saß an ihrem Schreibtisch und schaute sich in dem Raum um, als ob sie zum ersten Mal hier sitzen würde. War das Weiß der Wände nicht heller gewesen? Stand das Modell des Frachtschiffes schon immer in diesem Regal? Sie Begriff nicht ganz was hier vor sich ging. Sie sollte ihren PC anmachen. Sie schaute auf den Powerknopf als ob sich das Gerät per Telepathie in Gang setzen würde. Dann klopfte es. „Ja Bitte“. Wilhelm Dammberg stand im Türrahmen. Paula blickte ihn an. War er immer schon so alt gewesen? Oder ist er über Nacht gealtert? Wilhelm Dammberg zog eine Augenbraue hoch und musterte seine Ziehtochter. „Paula? Ist alles in Ordnung“? Paula musste tatsächlich kurz darüber nachdenken. „Ja. Ich glaube schon“. „Du glaubst“? fragt er skeptisch. Dann ging Wilhelm Dammberg zu Paula an den Schreibtisch, nach dem er die Türe geschlossen hat. Er setzte sich auf einen der beiden Besucherstühle. Paula rührt sich nicht sondern blickte ihr Gegenüber stumm an. „Paulchen? Was ist los mit dir?“ Paula schüttelte den Kopf und antwortete ohne ihn wirklich anzusprechen: „Nichts“. „Das sehe ich“, sagte Wilhelm ernst. „Paula du gefällst mir nicht. Nach deinen Augenrändern zu urteilten, hast du die letzte Nacht nicht geschlafen. Und du sitzt hier als ob du als Schiffbrüchige gerade an Land gespült wurdest“. Paula hörte was er gesagt hatte, doch sie konnte darauf nichts erwidern. Wilhelm erhob sich und ging um den Schreibtisch herum. Wenn er neben Paula stand während sie saß, waren sie fast gleich groß. Doch dies nahm Paula gerade jetzt nicht war. Wilhelm ergriff Paulas Hand. „Komm, wir beide fahren zum Strand. Die Brise wird dir gut tun.“ Stumm folgte Paula. Sie stieg zu Wilhelm in den alten Mercedes. Gemeinsam fuhren sie zum Strand. Der Wind war heute stark und er blies ihnen herausfordernd ins Gesicht. Paula konnte das Salz auf ihren Lippen schmecken, welches der Wind ihnen mit der Feuchte auf die Haut legte. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Das Rauschen des Windes, die Wellen, das Geschrei der Möwen. All das drang ungefiltert an Paulas Ohren und spült durch sie hindurch. Und dann liefen die Tränen. Sie liefen einfach ohne jeden Grund. Wilhelm lief schweigend neben Paula und beobachtete sie aus den Augenwickeln. Er sah ihre Tränen glitzern und wusste, dass er mit diese Fahrt hier her das Richtige gemacht hatte.