Einfach erfolgreich anlegen - Jessica Schwarzer - E-Book

Einfach erfolgreich anlegen E-Book

Jessica Schwarzer

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Beschreibung

Keine Hektik, kein Zocken: ein Ratgeber für den entspannten Weg zum eigenen Vermögen. Die renommierte Geldanlage-Expertin des Handelsblatts erklärt, wie Anleger ihr Geld ohne großen Zeitaufwand oder hohe Kosten clever anlegen und ihr Vermögen mehren - und trotzdem gut schlafen können. Geldanlage muss nicht kompliziert sein. Sie kann sogar ganz einfach sein. Mit Indexfonds und ETFs wird der Vermögensaufbau ganz einfach. Jessica Schwarzer zeigt, wie sich jeder erfolgreich selbst um seinen Vermögensaufbau kümmern kann, ohne dazu Wirtschaft studieren oder Unmengen an Zeit investieren zu müssen.

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Jessica Schwarzer

EINFACH

erfolgreich

anlegen

Entspannter Vermögensaufbau mit cleveren Strategien

Copyright 2015: © Börsenmedien AG, Kulmbach

Covergestaltung: Jürgen Hetz, Denksportler Grafikmanufaktur Gestaltung und Satz: Bernd Sabat, VBS Verlagsservice Herstellung: Daniela Freitag Vorlektorat: Egbert Neumüller Korrektorat: Ursula Prawitz

ISBN 978-3-86470-285-3

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Postfach 1449 • 95305 Kulmbach Tel: +49 9221 9051-0 • Fax: +49 9221 9051-4444 E-Mail: [email protected]/boersenbuchverlag

INHALT

VORWORT

1.ZEIT ZU HANDELN

Das Dilemma der deutschen Sparer

-Milliardenschaden durch falsches Sparen

Schluss mit der falschen Geldanlage

-Anlagenotstand in deutschen Depots
-Der Dax – fest in ausländischer Hand

Finger weg von komplizierten und teuren Produkten

-Versicherungspolicen haben ausgedient

Beschäftigen sie sich mit Ihrem Geld

-Ein finanzielles Ruhekissen

2.DIE RICHTIGE STRATEGIE FINDEN UND EINFACH UMSETZEN

Welche Anlageklassen ins Depot gehören

•Bausteine für den Vermögensaufbau

-Die profitabelsten Geldanlagen sind oft die riskantesten

•Aktien für die Rendite

-Riskanter, aber nicht gefährlich
-Qualität setzt sich durch
-Low Beta – in der Ruhe liegt die Kraft
-Dividenden für regelmäßige Erträge
-Das A und O der Geldanlage
-Value-Aktien: Werthaltiges zum kleinen Preis
-Chancen, wenn der Pessimismus am größten ist
-Börsenzwerge mit großer Wirkung
-Krisenanfälliger und weniger standfest
-Aufstrebende Schwellenländer für die Extra-Rendite
-Abhängig von den Industriestaaten
-Erfolgsgeschichte mit einigen Kratzern

•Anleihen für die Ruhe im Depot

-Hochzinsanleihen sind eine heiße Wette
-Staatsanleihen für die entspannte Nachtruhe

•Unternehmensanleihen für ein Renditeplus

-Sichere Pfandbriefe für einen Renditeaufschlag
-Inflationsindexierte Anleihen gegen den Kaufkraftverlust.

•Was sonst noch zählt

-Lebensversicherungen sind keine sinnvolle Altersvorsorge mehr
-Immobilien, eine überschätzte Geldanlage
-Gold hat als sicherer Hafen ausgedient

Strategien für jeden Anlegertyp

•Der richtige Mix für jeden Anleger

-Null darf die Aktienquote nie sein
-Schwächephasen ausnutzen
-Bausteine clever kombinieren

•Auf Nummer sicher gehen: das konservative Depot

-Qualitätsaktien mit hohem Bekanntheitsgrad
-Schwankungsarmes für ruhige Nächte
-Investieren wie Warren Buffett
-Nichts für schwache Nerven, aber renditestark
-Staatsanleihen bleiben erste Wahl
-Keine großen Sprünge mit Unternehmensanleihen
-Pfandbriefe für maximale Sicherheit
-Unspektakulärer Inflationsschutz

•Ein bisschen mehr wagen: das ausgewogene Depot

-Hidden Champions aus Europa und den USA
-Treue Dividendenzahler
-Höheres Risiko, höhere Rendite

•Volle Kraft voraus: das chancenorientierte Depot

-Staats- und Unternehmensanleihen als Ruhekissen

So einfach kann Geldanlage Sein

•Der Markt ist der bessere Fondsmanager

-Schwache Bilanz auch ohne Kosten
-Investmentfonds als Beimischung in einem ETF-Depot
-Warum Bankberater niemals ETFs empfehlen

•Auch ein Index ist eine Auswahl

•Die Erfolgsgeschichte der Indexfonds

-Geadelt durch Superinvestor Warren Buffett

3.DAS PASSENDE PRODUKT FINDEN

Anlegen mit börsengehandelten Indexfonds

•Den passenden ETF auswählen

-Reinvestieren oder ausschütten
-Kosten knabbern an der Rendite

•Fallstricke meiden

-Verwirrende Buchstabenkombinationen
-Gefährliche Klumpenrisiken

•Schritt für Schritt Vermögen aufbauen

-Erfolgsgarant für die Aktienanlage
-Auf steuerliche Förderung müssen Sie verzichten

•Die etwas anderen ETFS

-Cleverer als der Markt

4.AUSGEWÄHLTE ETFS – HANDELN SIE!

Die Anleihen

Die Aktien

5.GLOSSAR

VORWORT

Jessica Schwarzer greift mit ihrem neuen Buch – „Einfach erfolgreich anlegen“ – ein Thema auf, mit dem sich leider zu wenige Deutsche beschäftigen: Geld mit Verstand anlegen. Der Grund hierfür liegt teilweise in dem mangelnden Verständnis der Börse als Anlageplatz und der mitunter schwer verständlichen Fachsprache der Investmentbranche. Auch die neuen Anlagebestimmungen machen Investieren komplizierter, als es sein muss. Hier klärt Jessica Schwarzer auf und zeigt mit klaren praktischen Beispielen, wie eine erfolgreiche Anlagestrategie umgesetzt werden kann, wobei sie auch auf die verschiedenen Anlageformen – Aktien, Aktienfonds, Zertifikate, Anleihen und Pfandbriefe – und die unterschiedliche Risikobereitschaft der Anleger eingeht.

Dieses Buch sollte einen weiten Leserkreis finden, da sich Deutschland in einem akuten Anlegenotstand befindet. Die Altersversorgung ist kaum gesichert. Die Deutschen vernachlässigen durch die Bank einen vernünftigen Vermögensaufbau vor allem deswegen, weil sie es nicht besser wissen. Deutschland ist ein Schwellenland, was Anlagestrategie anbetrifft. Es bedarf eines solchen Buches, um hier eine wichtige und auch verständliche Aufklärung zu betreiben, die leicht in die Praxis umgesetzt werden kann.

Aktienkultur ist in Deutschland auch heute noch ein Fremdwort. Die Börse wird dabei oft als Tummelplatz für Spekulanten und Reiche gesehen. Knapp 8,5 Millionen Menschen in Deutschland, das sind nur 13 Prozent der erwachsenen Bevölkerung, halten heute Aktien oder Aktienfonds im Depot. Vor 14 Jahren waren es noch 50 Prozent mehr. Zu viel Spargeld liegt fast zinslos auf dem Konto. Nach Abzug der Inflation kommt dies einer allmählichen Entwertung gleich, die 87 Prozent der erwachsenen Bundesbürger freiwillig hinnehmen. Das Verständnis, die Aktienanlage als einen wesentlichen und auch natürlichen Baustein für den persönlichen Vermögensaufbau zu sehen, fehlt den meisten. Abgesehen von der Fachpresse spielt in den Medien die Börse nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich bei extremen Kursentwicklungen und hier besonders bei Verlusten kommt der Aktienmarkt in die Schlagzeilen. Auch an den Schulen wird das Thema Aktienanlage kaum berücksichtigt. In der Politik spielen Aktien ebenfalls keine Rolle; lediglich bei der Besteuerung von Aktiengewinnen wird man aktiv und ist dabei nicht unbedingt produktiv. Fragt man, was die sicherste Anlage ist, so werden die wenigsten die Aktienanlage nennen. Dies trifft auch auf die Finanzexperten zu. Die Aktie wird fälschlicherweise fast immer mit Spekulation gleichgesetzt. Investieren in Aktien ist jedoch nichts anderes als eine Beteiligung an Unternehmen.

Während Deutschland gegenüber der Aktie eine Art „Schwellenland-Mentalität“ aufweist, haben Ausländer die Attraktivität deutscher Aktien bereits seit einiger Zeit erkannt. Der aus 30 Werten bestehende Dax gehört inzwischen mehrheitlich ausländischen Investoren. Vom Erfolg der deutschen Industrie als viertgrößter Wirtschaft der Welt profitieren Ausländer heute mehr als Deutsche.

Aktienanlage wird fast immer sowohl in den Medien als auch in den Köpfen der Bürger als Spekulation angesehen, verbunden mit hohen Risiken. Die mitunter starken Kursschwankungen werden dabei als „Beweis“ angeführt. Die Fakten sehen jedoch anders aus. Wer 1988 im Dax investierte, als dieser Index erstmals notiert wurde, kommt heute, nach 27 Jahren, auf einen durchschnittlichen Jahresgewinn von über 8,5 Prozent. Aus 1.000 Euro – die damalige DM in Euro umgerechnet – wurden bis heute fast 10.000 Euro, also das Zehnfache.

Die mitunter dramatischen Schwankungen mit Indexverlusten von über 70 Prozent innerhalb von drei Jahren von 2000 bis 2003 sind in dieser Statistik berücksichtigt. Wer also den Aktienmarkt als langfristige Anlage betrachtet, kommt trotz gelegentlicher Verluste auf Gewinne, die das Sparbuch nicht erreicht. Wer etwas aktiver war und die extremen Höhen und Tiefen der Börse zum Verkaufen (Gewinnmitnahme) und Kaufen ausnutzte, konnte in den vergangenen drei Jahrzehnten sogar noch deutlich mehr verdienen. Auch hierzu gibt das Buch nützliche Anregungen.

Im Herbst 2015 sind die Weltbörsen wieder einmal verunsichert. Nach neuen Höchstständen an Wall Street und auch Deutschland in der ersten Jahreshälfte kam es im Spätsommer zu einer deutlichen Ernüchterung, die in Deutschland eine Baisse mit Verlusten von über 20 Prozent brachte, während die Wall Street mit einem Minus von 15 Prozent eine Korrektur erlebte, was den Pessimismus unter Anlegern in die Höhe trieb. Der VW-Skandal – verfälschte Angaben bei den Abgasen gemacht zu haben – verschlechterte die Stimmung der Anleger noch zusätzlich. In 27 Jahren wird auch diese Talsohle lange überwunden sein und etliche Haussen und Baissen wird es gegeben haben. Die entscheidende Frage ist jedoch, wo wird der Dax im Jahre 2043 stehen? Nimmt man die vergangenen 28 Jahre zum Vergleich und extrapoliert diesen Trend, so wäre die Antwort: fast bei 100.000 Punkten! Selbst wenn dies nicht voll eintreten sollte, lohnt sich das Aktiensparen auf jeden Fall.

Das Geheimnis der Börse, das eigentlich keines ist: Jessica Schwarzer enträtselt es, ohne in Rätseln zu schreiben. Das Buch ist eine Empfehlung für jeden, der im Alter nicht verarmt sein will.

Heiko Thieme im Oktober 2015

ZEIT ZU HANDELN

DAS DILEMMA DER DEUTSCHEN SPARER

Die Deutschen können nicht nur besonders gut Fußball spielen, auch beim Sparen sind wir weltmeisterlich – allerdings bei Weitem nicht so erfolgreich wie auf dem Fußballplatz. Im Gegenteil: Wir sparen uns leider immer ärmer. Zumindest die meisten von uns. Die Sparquote der Deutschen liegt zwar seit Jahren relativ konstant bei etwa zehn Prozent. Wir legen also Jahr für Jahr jeden zehnten Euro unseres verfügbaren Einkommens zur Seite. Das ist – auch im internationalen Vergleich – eine sehr gute Leistung. Aber: Beim Vermögenswachstum rangieren wir im internationalen Vergleich auf den hinteren Plätzen.

Das hat einen einfachen Grund: Wir investieren unser Geld nicht, lassen es also nicht arbeiten. Wir legen es einfach nur zur Seite. Rund 40 Prozent des Geldvermögens der privaten Haushalte liegen in Spareinlagen und Bargeld. Das zeigen die Daten der Deutschen Bundesbank. In Zeiten, in denen es noch Zinsen gab, war das nicht ganz so schlimm. Doch die Zinsen sind in den Jahren der Euro-Schuldenkrise zusammengeschmolzen wie Eis in der Sonne, eigentlich haben die Notenbanker sie so gut wie abgeschafft. Das ist gut für Kreditnehmer, aber ein riesiges Problem für Sparer. Für den langfristigen Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge der Deutschen ist das ein echtes Drama. Denn das Geld auf den Konten wird de facto nicht mehr verzinst. Sie könnten es auch in einen Sparstrumpf stecken, der Effekt wäre fast derselbe.

Wer einfach nur spart, vermehrt sein Geld nicht mehr. Im Gegenteil. Kosten und gegebenenfalls Steuern knabbern am Ersparten. Und natürlich lässt auch die Inflation, mag sie noch so niedrig sein, unser Erspartes schrumpfen. Dieses Schreckgespenst ist nämlich keinesfalls gebannt. Es kann jederzeit zurückkommen. Die Notenbanken bieten Geld quasi zum Nulltarif an und überschwemmen die Welt – und damit die Märkte – mit Liquidität. Das muss über kurz oder lang zu Inflation führen. Schon jetzt schafft die Geldflut eine Inflation bei Immobilien, die sich natürlich auf die Lebenshaltungskosten auswirkt.

Inflation entwertet die Staatsschulden, macht also die Zinszahlungen und die Rückzahlung des Kapitals für den Schuldner – nicht nur für den Staat, sondern auch für Häuslebauer – billiger. Bei uns Anlegern wirkt sie aber leider genau spiegelverkehrt. Wir bekommen inflationsbereinigt weniger zurück, als wir ursprünglich angelegt haben. Nach nur zehn Jahren schrumpft die Kaufkraft bei einer Inflation von drei Prozent – das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt übrigens bei zwei Prozent – um rund ein Viertel. Langfristig ist der Schaden noch größer. Bei einer Inflation von vier Prozent gehen binnen 30 Jahren schon zwei Drittel der Kaufkraft verloren – 100 Euro sind dann nur noch 33 Euro wert.

Wenn Sie Ihr Geld weiterhin in die hierzulande so beliebten und vermeintlich sicheren Sparanlagen oder auch in Lebensversicherungen stecken, können Sie mit den Zinsen kaum den natürlichen Kaufkraftverlust des Vermögens ausgleichen. Auf dem Papier steht zwar nach einigen Jahren ein höherer Betrag, real haben Sie aber Geld verloren. Da können Sie noch so fleißig und konsequent sparen. Der legendäre André Kostolany hat einmal gesagt: „Inflation ist die Hölle der Gläubiger und das Paradies der Schuldner.“ Genau so ist es. Deshalb aufzugeben und gar nicht mehr zu sparen ist natürlich auch keine Lösung. Wenn Sie den Wert Ihres Geldvermögens erhalten oder besser sogar steigern möchten, müssen Sie sich nach Alternativen umsehen. Sie müssen auf Anlageklassen setzen, die höhere Renditen versprechen – auch wenn die Inflation aktuell recht mickrig ist. Dabei hilft Ihnen dieses Buch.

Die Frage ist nicht, ob Sie sparen sollen, sondern wie Sie sparen. Die Anlagevorlieben der Deutschen sind schnell auf den Punkt gebracht: Sparkonto und Immobilie – dann kommt erst mal lange nichts. Und das, obwohl sie sich als risikobereit einstufen. Klingt völlig paradox? Ist es auch. Aber das hat eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag des Vermögensverwalters Goldman Sachs Asset Management unter mehr als 1.000 Menschen über 16 Jahren ergeben. Nach eigener Angabe kennen die Befragten sich übrigens gut mit Geldanlage aus. Da wundert das Ergebnis gleich doppelt: Gefragt, wie sie 100.000 Euro anlegen würden, zeigten sie sich börsenscheu. Fonds und Aktien gehörten neben Anleihen zu den Anlageklassen, denen sie am wenigsten Gewicht im Depot geben würden. Den größten Anteil würden sie mit 37 Prozent nämlich in eine Immobilie stecken, 24.000 Euro kämen aufs Sparbuch, Tages- oder Festgeldkonto. Abgeschlagen folgen Aktien, Fonds sowie Staats- und Firmenanleihen. Eine völlig falsche Aufteilung, denn das Geld würde kaum arbeiten.

Auch wenn vielen Menschen mittlerweile bewusst ist, dass sie für ihre Spareinlagen kaum noch Zinsen bekommen, handeln sie nicht. Das zeigt auch eine Umfrage des Demoskopie-Instituts Mente Factum, für die 1.004 Menschen befragt wurden. Auf die Frage „Haben Sie Ihr Vermögen wegen der niedrigen Zinsen bereits anders angelegt, oder planen Sie es?“ antworteten Anfang 2015 immerhin 59 Prozent, sie würden nicht umschichten. Nur 16 Prozent sagten, sie würden es beabsichtigen, neun Prozent sagten, sie hätten es bereits getan. Augen zu und durch scheint die Devise der meisten Anleger zu sein. Doch diese Einstellung ist ein Fehler.

Sie müssen aktiv werden, sonst trifft Sie die „kalte Enteignung“ – so das geflügelte Wort für die Kaufkraftverluste im Niedrigzinsumfeld. Und die vollzieht sich schleichend. Je länger das Ersparte unangetastet bleibt, umso schmerzhafter ist der kumulierte Verlust. Bereits seit 2012 erleiden Sparer inflationsbereinigt mit ihren festverzinslichen Spareinlagen Kaufkraftverluste. Da die Europäische Zentralbank noch länger an ihrer Niedrigzinspolitik festhalten will, ist auch keine schnelle Besserung in Sicht. Dummerweise dürften viele Sparer diesen Kaufkraftverlust erst realisieren, wenn sie das Geld nach Jahren für größere Ausgaben oder den Lebensunterhalt im Alter brauchen. Dann werden sie feststellen, dass sie für ihr Erspartes nicht mehr so viel bekommen wie einige Jahre zuvor. Das war – Stichwort Inflation – natürlich immer schon so. Doch die Lage spitzt sich zu, wenn Sie keine Rendite mehr erzielen. Wer mit spitzer Feder rechnet, weiß schon lange, dass sich Sparbuch, Tages- oder Festgeldkonto nicht lohnen.

Leider investieren die meisten Deutschen extrem konservativ, ihre Risikoneigung geht gegen null. Das kann man wunderbar in der Statistik der Vermögensstruktur der Deutschen Bundesbank ablesen. Danach steht das Gesamtvermögen an börsennotierten Aktien in Höhe von derzeit gut 226 Milliarden Euro für gerade einmal 4,5 Prozent des privaten Geldvermögens. Der Anteil von Aktienfonds geht aus der Statistik nicht direkt hervor. Schlägt man jedoch das in Publikumsfonds angelegte Geld (knapp 140 Milliarden Euro) vereinfachend komplett den privaten Haushalten zu, so summiert sich der Anteil von Aktieninvestments auf insgesamt 7,3 Prozent. Das Banksparen – also die Anlage auf Girokonten, Sparbüchern oder Termineinlagen – kommt hingegen einschließlich der Bargeldhaltung auf 39,2 Prozent. In ähnlichen Größenordnungen bewegt sich das Versicherungssparen mit 38,2 Prozent.

Die Deutschen scheuen das Risiko

Das Schlimme: Die Deutschen werden immer vorsichtiger. Auch die homöopathisch niedrigen Zinsen können ihnen das Sparbuch, Tagesgeldkonto oder die Lebensversicherung nicht verleiden. Trotz der jahrelangen Rally an den Aktienmärkten geht das Interesse an dieser Anlageklasse weiter zurück. Die Geldanlage der deutschen Haushalte ist seit 2001 noch einmal konservativer geworden. Damals lagen die entsprechenden Quoten bei 5,7 Prozent für Aktien, 2,9 Prozent für Aktienfonds, 34,9 Prozent für Bankeinlagen und Bargeld sowie 30,8 Prozent für Versicherungssparen.

Eine Shell-Studie von 2011 brachte es – in Bezug auf junge Menschen – auf den Punkt: Wenn etwas „out“ ist neben Drogen, dann sind das Aktien. Und das Investmentbarometer der Marktforscher von der GfK kommt im Mai 2012 zu dem niederschmetternden Ergebnis, dass in Deutschland nur acht Prozent der Anleger Aktien beim Vermögensaufbau für attraktiv halten, in den USA, Polen oder Schweden dagegen 25 Prozent und mehr. Erschreckend niedrige Werte, wie ich finde.

Neuanlagen fließen hierzulande seit Jahren primär in Anlageformen, die kaum noch Rendite abwerfen. Die Daten der Bundesbank zeigen, dass seit Anfang 2002 unterm Strich gut 744 Milliarden Euro zusätzlich bei Banken und Sparkassen angelegt wurden, während bei börsennotierten Aktien mit 27 Milliarden Euro gerade mal eine schwarze Null zu Buche steht und aus Aktienfonds sogar netto Ersparnisse in Höhe von knapp vier Milliarden Euro abgezogen wurden. Das hat schwerwiegende Folgen: Durch ihre Risikoaversion verzichten die Deutschen de facto auf Vermögen, denn die Rendite von Aktien liegt im Schnitt deutlich höher als die von Bankeinlagen. Langfristig sind sie die erfolgreichste Anlageklasse überhaupt, doch davon wollen die Deutschen leider nichts hören.

Milliardenschaden durch falsches Sparen

Der Vermögensschaden, der seit Ende 2001 entstanden ist, lässt sich nachträglich zwar nicht exakt bestimmen, das Deutsche Aktieninstitut wagt aber eine Musterrechnung: Die Experten unterstellen, dass ein Teil der Zuflüsse statt in Bankeinlagen am Aktienmarkt investiert worden wäre. Konkret nehmen die Lobbyisten an, dass jeder vierte Euro aus neuen Bankeinlagen in den Aktienmarkt geflossen wäre. Das Plus bei Bankeinlagen hätte sich so um rund 186 Milliarden Euro reduziert. Entsprechend hätten die Sparer natürlich auch auf die Zinsen und Zinseszinsen auf diese 186 Milliarden Euro verzichten müssen. Legt man als Verzinsung die jeweils geltenden Zinsen auf Termingeld mit einer Laufzeit von ein bis zwei Jahren zugrunde, bedeutet diese Umschichtung erst einmal einen Zinsverlust in Höhe von knapp 35 Milliarden Euro.

Das lässt sich aber leicht verschmerzen. Denn an der Börse hätte das Geld viel besser gearbeitet. Über die Jahre hätten die 186 Milliarden Euro nämlich satte Kursgewinne und Dividenden gebracht. Die Experten vom Aktieninstitut haben auch hier die jeweiligen Jahresrenditen am Aktienmarkt zugrunde gelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Dem Zinsverlust von knapp 35 Milliarden steht ein fiktiver Gesamtertrag von 141 Milliarden Euro gegenüber, also 106 Milliarden Euro mehr. Ein stärkeres Investment in Aktien hätte die Menschen also auf jeden Fall reicher gemacht. Pro Haushalt und Jahr sind das immerhin im Schnitt gut 2.600 Euro und pro Person 1.300 Euro.

Wäre statt jedem vierten sogar jeder dritte Euro aus Neuanlagen bei Banken in den Aktienmarkt geflossen, sähe die Bilanz noch besser aus: Die privaten Haushalte hätten sich über zusätzlich 3.500 Euro pro Haushalt oder 1.750 Euro pro Person oder ein zusätzliches Vermögen von 141 Milliarden Euro freuen können. Dies entspricht übrigens immerhin dem Gegenwert dessen, was deutsche Haushalte in zwei bis drei Jahren für das Tanken ausgeben.

Die Aktienquote der Deutschen wäre durch eine solche Umschichtung übrigens nicht dramatisch gestiegen. Liegt sie heute bei 4,5 Prozent oder 7,3 Prozent inklusive der Aktienfonds, würde sie im ersten Szenario rechnerisch auf 7,1 Prozent beziehungsweise 9,9 Prozent steigen und im zweiten Szenario auf 8,0 Prozent beziehungsweise 10,7 Prozent. Mir wären diese Aktienquoten übrigens immer noch deutlich zu niedrig. Aber die Rechenbeispiele des Aktieninstituts zeigen sehr deutlich, wie wirkungsvoll schon eine leichte Erhöhung des Aktienanteils in Ihrem Depot sein kann.

Anlegern, die das Risiko meiden wie der Kapitän das Riff oder die Sandbank, sei an dieser Stelle gesagt: Sie riskieren mehr, wenn Sie nichts riskieren. Will heißen: Wenn Sie Ihre Aktienquote nicht zumindest leicht erhöhen, verzichten Sie nicht nur auf Rendite, sondern im aktuellen Niedrigzinsumfeld verlieren Sie sogar Geld. Eine kleine Beimischung von Aktien zeigt bereits eine große Wirkung – und es steht nicht sehr viel mehr im Feuer als vorher. Das zeigt die Rechnung des Aktieninstituts beeindruckend.

Natürlich sollen Sie nicht einfach wahllos irgendwelche Aktien kaufen. Sie brauchen eine Strategie. Und genau da liegt das Problem. Viele Sparer glauben, dass Geldanlage schwierig ist, und kümmern sich vor lauter Verunsicherung lieber gar nicht erst darum. Die Folge kennen Sie: Billionen liegen mehr oder weniger unverzinst auf Sparbuch oder Tagesgeldkonto. Geldanlage muss aber gar nicht kompliziert sein. Sie brauchen weder ein wirtschaftswissenschaftliches noch ein Mathematikstudium. Wenn Sie ein paar wichtige Regeln beachten, auf einfache Produkte setzen und Ihren gesunden Menschenverstand einschalten, können Sie sich langfristig über tolle Erträge freuen. Der legendäre Börsenaltmeister André Kostolany sagte einst: „Die meisten Deutschen ziehen Anleihen den Aktien vor. Mit ihrem übertriebenen Sicherheitsdenken bringen sie sich aber jährlich um einen beträchtlichen Vermögenszuwachs.“ Kosto, wie er liebevoll von Börsianern genannt wurde, ist seit 1999 tot. Damals gab es noch Zinsen. Trotzdem war seine Aussage damals genauso richtig wie heute.

SCHLUSS MIT DER FALSCHEN GELDANLAGE

Es ist schon ein trauriges Bild, das wir Deutschen als Anleger abgeben. Wir sind Angsthasen oder Zocker – dazwischen gibt es leider sehr wenig. Die meisten von uns sind brave Sparer, sie meiden jedes Risiko, sie sind Angsthasen. Und dann sind da die Zocker, denen keine Wette zu heiß ist. Sie setzen auf Hebelprodukte, die Chancen und Risiken verdoppeln, verzehnfachen oder gar verhundertfachen. Sie kaufen komplizierte Optionen oder Derivate und machen die Börse zu einem Spielkasino. Keine Spekulation ist ihnen zu waghalsig. Zwischen diesen Extremen herrscht in Deutschland leider gähnende Leere. Bemerkenswert – oder auch traurig – ist auch, dass die meisten Deutschen Aktien für gefährliche, hochriskante Zockerpapiere halten, gleichzeitig aber Woche für Woche Lotto spielen. Lotto, das ist ein garantierter Totalverlust. Macht das Sinn?

In anderen Ländern sind die Anleger sehr viel risikofreudiger. Vor allem in den angelsächsischen Ländern gehören Aktien und Fonds völlig selbstverständlich zur persönlichen Vermögensaufteilung. In Deutschland wird uns leider von Banken und von der Politik eine völlig falsche Vorstellung von Aktieninvestments vermittelt. Das möchte ich ändern. Ich bin überzeugt, dass Aktien eine sehr sinnvolle Anlage sind. Sie gehören zwingend in jedes Depot, auch in das der konservativsten Anleger. Nicht nur in Zeiten von extremen Niedrigzinsen.

Die Deutschen und die Aktie – das ist keine einfache Beziehung. Im Gegenteil. Sie ist geprägt von Missverständnissen, Vorurteilen und Unsicherheit. Das beweist einmal mehr eine Studie des Deutschen Aktieninstituts und der Börse Stuttgart. Unsere Mitbürger halten die Unternehmensbeteiligungen via Börse für unsicher, riskant und kompliziert. Außerdem seien Aktien nur etwas für Reiche. Solche Fehleinschätzungen führen dazu, dass die fleißigen Sparer von Aktien lieber die Finger lassen. Besonders hartnäckig halten sich die Vorurteile, dass die Aktienanlage gute beziehungsweise ausgeprägte Kenntnisse erfordert. Das glauben immerhin 74 Prozent der 2.019 Befragten. Außerdem denken 55 Prozent, dass Aktieninvestitionen bei kleinen Anlagebeträgen nicht sinnvoll sind. Darüber hinaus sind sie nicht einfach (50 Prozent) sowie unsicher und riskant (44 Prozent). Da wundert es kaum, dass die Deutschen die Aktienanlage weitgehend meiden – trotz jahrelanger Rally mit immer neuen Höchstständen, trotz rekordhoher Dividendenausschüttungen der Unternehmen und historisch niedriger Zinsen.

Doch nicht nur im Niedrigzinsumfeld punkten Aktien gegenüber Anleihen. Auch langfristig kann sich die Rendite durchaus sehen lassen, allen Kursschwankungen und Crashs zum Trotz. Schaut man sich die Entwicklung des Dax von 1965 bis 2014 an, dann verschwindet das Risiko von Verlusten ab einem Anlagehorizont von 13 Jahren vollständig. Unter allen 41 möglichen Zehn-Jahres-Zeiträumen seit 1965 gab es überhaupt nur zwei Perioden mit einem Verlust in einer breit gestreuten Aktienanlage – nämlich Ende 1998 bis Ende 2008 sowie Ende 1999 bis Ende 2009. Die Durchschnittsrendite aller Zehn-Jahres-Zeiträume lag dagegen bei jährlich 8,1 Prozent. Anleger konnten also innerhalb von nur zehn Jahren ihr Vermögen mehr als verdoppeln. Und wer vor dem 1. Januar 2009 eingestiegen ist, kassiert die Gewinne sogar steuerfrei. Seither gilt die Abgeltungsteuer. An Gewinnen – auch in Form von Dividenden und Zinszahlungen – oberhalb eines Freibetrags verdient der Fiskus mit. 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag plus gegebenenfalls Kirchensteuer werden fällig. Angesichts einer Verdopplung des eingesetzten Kapitals aber doch zu ertragen, wenn auch schmerzhaft.

Doch deutsche Anleger mit ihrem Hang zu Spareinlagen wollen von den satten Gewinnen mit Aktien nichts hören. Die langfristigen Chancen an der Börse sind unter dem Eindruck dreier schwerer Kurseinbrüche in den vergangenen 15 Jahren völlig in den Hintergrund getreten. Unsicher und riskant sind Aktien, kurzfristige Kursschwankungen wiegen mehr als langfristige Kursgewinne. Gerade einmal gut 8,4 Millionen besitzen noch Aktien oder Aktienfonds. Damit fristet die Aktie in den Depots nach wie vor ein Nischendasein. Nur gut sieben Prozent des Geldvermögens der Deutschen liegt in Aktien. Im vergangenen Jahr haben sogar wieder eine halbe Millionen Anleger der Börse den Rücken gekehrt. Aktien sind scheinbar nicht nur bei jungen Menschen „out“.

Geht es um die mangelhafte Aktienkultur in Deutschland, wird immer wieder der Ruf nach der Politik laut. Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) bemängelt beispielsweise zahlreiche widersprüchliche Rahmenbedingungen, die das Investment in Aktien hemmen anstatt die Vermögensbildung mit Aktien zu stärken. Dazu zählen laut DAI unter anderem unzureichende Anstrengungen im Bereich der ökonomischen Bildung, überzogene Anforderungen an die Aktienberatung und die steuerliche Diskriminierung von Aktien. Das mag alles stimmen, ich plädiere aber an Ihren gesunden Menschenverstand, anstatt nach der Politik zu rufen. Sie sind doch mündige Bürger! Sie übernehmen Verantwortung für Ihre Familie und im Job. Warum dann bitte nicht auch für Ihr Geld? Geld auf dem Sparbuch oder Girokonto rumliegen zu lassen ist nicht verantwortungsvoll. Nur auf Immobilien oder niedrigverzinste Zinsprodukte zu setzen auch nicht. Für diese Erkenntnis braucht es keine Politiker, und um diese Fehlallokation Ihres Vermögens zu verändern, erst recht nicht.

Natürlich stimmt es, dass Aktien in Deutschland auch deshalb ein Mauerblümchendasein fristen, weil die Politik nichts für eine Aktienkultur tut. Das Förderniveau für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen in Deutschland ist im internationalen Vergleich zu gering. Bürokratische Hindernisse erschweren die Ausgabe von Belegschaftsaktien. Das Aktieninstitut fordert deshalb wenig überraschend, dass die Bundesregierung das Thema Mitarbeiterkapitalbeteiligung endlich auf die Agenda setzen solle. Sonst drohe die Gefahr, dass die Belegschaftsaktie in Deutschland noch mehr auf das Abstellgleis gerät.

Das sind aber natürlich nicht die Gründe für die Aktienabstinenz. Die Studie von Aktieninstitut und Stuttgarter Börse zeigt, dass die Menschen häufig schlicht nicht wissen, wie sich die Aktienanlage mit kleinen Anlagebeträgen ohne großen zeitlichen Aufwand und ohne ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse sinnvoll für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge nutzen lässt. Dabei könnten sie über Fondssparpläne schon mit Mini-Raten von 25 Euro im Monat an der Börse aktiv werden. Unsicher sind sie auch, wenn es gilt, das Risiko der Aktienanlage und den richtigen Umgang mit diesem Risiko einzuschätzen.

Hoffen lassen aber zwei Ergebnisse der Studie. Erstens ist das Interesse an Aktien größer, als die Zahl der tatsächlichen Aktionäre vermuten lässt. 55 Prozent der Befragten würden zwar, wenn sie 10.000 Euro für 25 Jahre anlegen sollten, keinen einzigen Cent in Aktien oder Aktienfonds investieren. Aber immerhin 45 Prozent der Umfrageteilnehmer zeigen Interesse an einer langfristigen Aktienanlage – also deutlich mehr Menschen als der tatsächliche Anteil der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer in Deutschland von derzeit 13,1 Prozent. Es gibt also deutliches Potenzial.

Und auch das oft zitierte Vorurteil, Aktien seien Zockerpapiere, scheint nicht so weit verbreitet zu sein wie gedacht. Viele Befragte erkennen nämlich, dass Aktien kein kurzfristiges Spekulationsobjekt sind, sondern über eine überlegene langfristige Rendite verfügen, die eng mit den Weltmarkterfolgen der Unternehmen verknüpft ist. Den Menschen ist vielfach bewusst, dass die Aktie als Sachwertanlage von den wirtschaftlichen Erfolgen der Unternehmen langfristig profitiert. Das ändert aber leider nichts daran, dass es vor allem bei Nicht-Aktienbesitzern ein hohes Maß an Unsicherheit gibt, für wen Aktien als Geldanlage überhaupt geeignet sind. Meine Antwort lautet ganz klar: für jeden!

Anlagenotstand in deutschen Depots

Leider sieht die Realität anders aus. Die Quirin Bank spricht gar von einem „Anlagenotstand“, der in deutschen Depots herrscht. Dem kann ich nur zustimmen. Die Experten haben Hunderte Depots analysiert und Erschreckendes zum Vorschein gebracht: Zu hohe Bargeldbestände, teure Bankprodukte sowie unsystematische Risiken gefährden die Rendite. Der Cash-Bestand lag bei rund 45 Prozent – deutlich mehr als empfehlenswert. Da besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf – jeder, der etwas für die Altersvorsorge tun oder das eigene Vermögen sichern will, muss zwingend im Aktienmarkt investiert sein. Systematisches Investieren in die globalen Aktien- und Rentenmärkte sichert Anlegern auch zukünftig Erträge bei kalkulierbarem Risiko.

„Risiko“ ist das entscheidende Stichwort. Die deutschen Angsthasen meiden jedes Risiko und schätzen es auch völlig falsch ein. Sie sind geradezu traumatisiert von den Börsencrashs der vergangenen Jahre. Aber erinnern Sie sich an die langfristige Entwicklung dieser Anlageklasse. Noch mal zur Erinnerung: Nach 13 Jahren verschwindet das Verlustrisiko statistisch völlig. Doch das wird systematisch ausgeblendet. Zu allgegenwärtig sind die Abstürze.