Qigong für Frauen - Bernadett Gera - E-Book

Qigong für Frauen E-Book

Bernadett Gera

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  • Herausgeber: Irisiana
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Heilsame Anwendungen für das weibliche Wohlbefinden

Die hier vorgestellten sanften Qigong-Übungen gehen speziell auf den weiblichen Körper und seine energetische Beschaffenheit ein. Sie sind besonders bei weit verbreiteten gesundheitlichen Themen wirksam von denen Frauen betroffen sind. Diese reichen von Menstruationsproblemen über hormonelle Störungen, wie dem Polyzystischen Ovar-Syndrom, bis hin unerfülltem Kinderwunsch und Wechseljahresbeschwerden.

Die Autorin Bernadett Gera ist als Qigong-Lehrerin und Therapeutin tätig. Sie kann aus ihrer persönlichen Erfahrung bestätigen, wie wirksam die in diesem Buch präsentierten kurzen Übungssequenzen sind. Sie helfen Frauen unterschiedlichen Alters bei einer großen Bandbreite an Beschwerdebildern und Erkrankungen, indem sie den Energiehaushalt regulieren und für das seelische Gleichgewicht sorgen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 124

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Bernadett Gera

Qigong für Frauen

Sanfte Übungen für das hormonelle Gleichgewicht

Impressum

Die Informationen in diesem Buch sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Alle Rechte vorbehalten. Vollständige oder auszugsweise Reproduktion, gleich welcher Form (Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Datenverarbeitung oder andere Verfahren), Vervielfältigung und Weitergabe von Vervielfältigungen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Bildnachweis

Illustrationen: Bernadett Gera

Foto der Autorin: Irisiana Verlag/Christian M. Weiss

1. Auflage

© 2019 by Irisiana Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Projektleitung: Sven Beier

Redaktion: Dr. Doortje Cramer-Scharnagl, Edewecht

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

Umschlaggestaltung: Geviert, Grafik & Typografie unter Verwendung eines Motivs von Bernadett Gera

Umschlagmotiv: © Bernadett Gera

ISBN: 978-3-641-24148-3V001

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

QIGONG FÜR FRAUEN

Was ist Qigong?

Qigong für Frauen und seine Wirkung

Was bei Qigong für Frauen beachtet werden muss

Der Umgang mit Emotionen

MERIDIANE UND AKUPUNKTURPUNKTE

ÜBUNGSGRUNDLAGEN

So wird geübt

Vorübung

Hauptübungen

Nachübung

DIE HAUPTÜBUNGEN

Lichtdusche

Verwurzeln

Beten wie Buddha

Lotosblüte öffnet und schließt sich im Dantian

Verbinden von Feuer und Wasser

Verbinden von Laogong und Brustmitte

Verbinden von Himmel und Erde

Kompressionsatmung

Verbinden von Nieren und Knien

Kleine Bauchmassage

Große Bauchmassage

Meridianklopfen

Massage des Renmai

Traurigkeit wegklopfen

Gebärmutter anlächeln

Harmonisieren des Daimai

Kreise des Daimai

Kreise der Erde

Kreise des Himmels

Kreise der Mitte

Kreise des Dantian

Körpermassage

Massage des Mingmen

Nieren stärken

Nieren wärmen

Schwingendes Pendel

Klopfmassage

Energiekreislauf zur Stärkung der Yin-Organe

Puls spüren

Reinigen der Knochen

Meereswellen

Übung der drei Schritte

Hirschübung

Schutzmantel umhängen

Massageübung bei zu kurzem Menstruationszyklus

Massageübung bei zu langem Menstruationszyklus

Massageübung bei unerfülltem Kinderwunsch

Massageübung mit vielfacher Wirkung

NACHWORT

ANHANG

Übungen bei speziellen Beschwerden

Zusätzliche Hinweise zu speziellen Beschwerden

Quellen

Danksagung

Die Autorin

Einleitung

Während Frauen sich vor einigen Hundert Jahren in erster Linie um Familie, Haus und Hof gekümmert haben, sind zu diesen Bereichen heutzutage auch das Arbeitsleben und die Politik hinzugekommen. Dies führt dazu, dass Frauen heute noch viel mehr leisten müssen als früher: Viele wollen gern – oder haben gar das Gefühl, sie müssten – perfekte Partnerin und Mutter sein und zugleich Bestleistungen am Arbeitsplatz zeigen. Das betrifft insbesondere diejenigen unter uns, die Wert auf Selbstständigkeit legen und eventuell auch Karriere machen möchten. Oft verlieren wir uns dabei in den vermeintlich oder tatsächlich von anderen an uns gestellten Erwartungen und eigenen Ansprüchen und kommen dabei aus dem Gleichgewicht und aus unserer Mitte.

Auch versuchen viele Frauen in der heutigen Zeit, es den Männern in möglichst vieler Hinsicht gleichzutun. Wenn man sich die Vergangenheit vor Augen führt, in der Frauen lange Zeit unterdrückt und als minderwertig betrachtet wurden – beziehungsweise in einigen Ländern selbst in unserem Jahrhundert noch immer werden –, ist dies auch verständlich und grundsätzlich richtig, zum Beispiel was den Anspruch auf Freiheit und Gleichberechtigung angeht. Wir sollten dennoch nicht außer Acht lassen, dass wir Frauen uns nicht nur anatomisch, sondern auch aus energetischer Sicht von Männern unterscheiden. In östlichen Konzepten lässt sich alles, was wir in der Welt vorfinden können, in die passive, ruhige, zusammenziehende, aufnehmende und empfangende Yin-Kraft sowie die aktive, nach vorne strebende, abgebende, heiße Yang-Kraft unterteilen. So auch Männer und Frauen. Auf ein Klischeebild übertragen, wäre die Frau das bewahrende, die Familie zusammenhaltende Element, der Mann kümmert sich eher um das Äußere.

Selbstverständlich gibt es individuelle Unterschiede und nicht alle Frauen sind gleich. Dennoch verfügen Frauen dem chinesischen Konzept folgend über mehr Yin und Männer über mehr Yang. Viele Kulturen und alte Traditionen besagen, dass es Frauen durch ihre energetische Beschaffenheit leichter fällt, an ihre Emotionen heranzukommen und diese auszudrücken – oder auch von ihnen beherrscht zu werden. Dieser leichtere Zugang ist ein besonderes Potenzial von uns Frauen. (Bitte nicht falsch verstehen, ich meine nicht, dass Männer nicht emotional wären oder ihre Gefühle nicht leben oder ausdrücken könnten.) Jeder Mensch, der schon einmal von Emotionen überwältigt wurde, weiß, welche Kraft in ihnen verborgen liegt. Diese Kraft können wir anzapfen und positiv nutzen, um uns mit der inneren Stärke, die durch die Weichheit entsteht, zu verbinden. In dieser Verbindung wird es möglich, die emotionale Kraft bewusst zu nutzen, anstatt von Emotionen überwältigt zu werden.

Ich hoffe, dass dieses Buch Sie dabei unterstützt, sich mit diesen Ihnen innewohnenden Energien zu verbinden, sie zu stärken und dadurch Ihre Weiblichkeit intensiver zu leben – sodass Sie sowohl die Sanftheit und Weichheit als auch die Stärke und die Kraft, über die Sie verfügen, ausdrücken können. Lassen Sie Ihr inneres Licht scheinen!

QIGONG FÜR FRAUEN

Was ist Qigong?

Das Werk Huangdi Neijing Suwen (dt. Titel: Der innere Klassiker des gelben Kaisers) aus dem 2./3. Jahrhundert v. Chr. gilt als die älteste schriftliche Aufzeichnung, in der Qigong nach heutigem Verständnis erstmals erwähnt wird. Es weist an mehreren Stellen auf die Physiologie der Frau sowie auf verbreitete Frauenbeschwerden und deren Behandlung hin. Neben Akupunktur, Arzneimitteltherapie (darunter auch Pflanzenheilkunde), Diätetik und Massagetherapie zählt die Bewegungstherapie – zu der auch Qigong gehört – zu den fünf Säulen einer gesunden Lebensführung.

Bei Qigong handelt es sich um eine Energiearbeit, die Zugang zu feinstofflichen Energien bietet und bei regelmäßiger Übung ein physisches, emotionales und mentales Wohlergehen herzustellen vermag. Es offenbart ein umfangreiches und detailliertes Wissen über die zentrale Kraft allen Lebens, seine Aktivierung, Stärkung und ausgeglichene Verteilung im physischen Körper. Die Fähigkeit zur Selbstheilung wird dadurch unerschöpflich. Der freie Energiefluss im Körper wird gefördert und gestärkt und Yin- und Yang-Kräfte des Körpers werden in ein dynamisches Gleichgewicht gebracht. Hierauf weisen auch die Schriftzeichen hin, aus denen der Begriff Qigong besteht: Qi bedeutet Lebenskraft, Gong weist auf Erfolg, Arbeit und regelmäßiges Üben hin. Qigong bedeutet somit frei übersetzt die Fähigkeit, mit der Lebensenergie zu arbeiten.

Beginnt man, ein sensibles Empfinden für feine Energien zu entwickeln, ist es möglich, Krankheiten und Beschwerden bereits im subklinischen Stadium, wenn noch keine messbaren Symptome festgestellt werden können, entgegenzuwirken. Einen Zusammenhang zwischen erkrankten Organen und den jeweiligen Leitbahnen (siehe Kapitel Meridiane und Akupunkturpunkte) wies unter anderem der Arzt Dr. Ioan Dumitrescu anhand seiner interessanten Forschungen nach.

Seit den 1970er- und 1980er-Jahren nahm die Verbreitung von Qigong-Stilen, von denen heutzutage mehrere Hundert existieren, immer mehr zu. Begünstigt wurde dies unter anderem dadurch, dass sich China dem Westen gegenüber immer mehr öffnete. Heutzutage erfreut sich Qigong einer immer größer werdenden Beliebtheit und wird sowohl prophylaktisch als auch bei bestehenden Beschwerden für die körperliche Gesundheit sowie zur Harmonisierung von Geist und Körper unterstützend eingesetzt.

Qigong für Frauen und seine Wirkung

Unterschiede zwischen Mann und Frau sind unbestreitbar, ob in Bezug auf ihre Physiologie oder auf ihre energetische Beschaffenheit. Auch wenn Letzteres unter Umständen weniger greifbar erscheint, tragen diese Unterschiede dazu bei, dass es Divergenzen in der Art und Weise gibt, wie Frauen und Männer ihre Gesundheit erhalten oder wiederherstellen können.

Der weibliche Körper unterscheidet sich grundlegend vom männlichen. Er erfordert dadurch auch ein eigenes Verständnis. Der weibliche Geschlechtsapparat ist im Vergleich zum männlichen komplexer und das Hormonsystem hat besonders breite Auswirkungen auf den gesamten Körper – was sich unter anderem am prämenstruellen Syndrom deutlich zeigt. Leider wird dies in der Übungspraxis oft nicht berücksichtigt, sodass unter Umständen Beschwerden verstärkt werden können, wenn Frauen Gesundheits- oder Trainingsprogramme ausführen, die für Männer konzipiert wurden. Viele Arten heilender Bewegungs- und Kampfkünste waren früher im Osten wie im Westen vor allem Männern vorbehalten, sodass einige Aspekte, die für die Frauengesundheit wichtig sind, darin wenig berücksichtigt wurden. So sind beispielsweise Selbstmassagen sowie weiche und sanfte Übungen, die den Yin-Aspekt der Frau betonen und sich an ihrer besonderen Physiologie orientieren, wichtig, um die Gesundheit und die innere Kraft der Frauen zu stärken.

ERSTE QUELLEN ZUR FRAUENHEILKUNDE

Als das erste Werk, das sich intensiv mit Frauenheilkunde beschäftigt, wird oft das 652 n. Chr. publizierte 30-bändige Werk Beiji Qianjin Yaofang genannt, auch wenn sich davor schon berühmte Ärzte wie Bian Que ca. 500 v. Chr. mit Frauenheilkunde beschäftigten oder sich Inschriften auf Knochen und Schildkrötenpanzern, die aus der Shang-Dynastie (1500–1000 v. Chr.) stammen, mit Geburtsproblemen auseinandersetzen.

Das Werk stammt von Sun Simiao, einem der berühmtesten Ärzte Chinas. Er fasste darin 4500 Rezepturen und Abhandlungen über Akupunktur, Ernährung, Massagetechniken und körperliche Übungen zusammen und behandelte innerhalb der Frauenheilkunde Themen wie Fruchtbarkeit und Empfängnis. Er war der Erste, der Frauenkrankheiten eine sehr wichtige Stellung einräumte. Ja, er betonte die Wichtigkeit der Behandlung von Frauen derart, dass er diesem Thema in seinem Erstlingswerk nicht nur mehrere Bände widmete, sondern diese auch direkt an den Anfang stellte.

Seine Schriften dienten späteren Spezialisten als Grundlage der Gynäkologie und Geburtshilfe. Sun Simiao betonte, dass Frauen bei Beschwerden aufgrund ihrer Physiologie und energetischen Beschaffenheit anders behandelt werden müssten als Männer. Frauenkrankheiten seien zehnmal schwieriger zu heilen wie die von Männern. So stellte er separate Rezepturen für Frauen zusammen.

Als besonderen Risikofaktor betonte er die psychische Mehrbelastung. Frauen seien durch ihre Yin-Betonung mehr im Gefühlsbereich beheimatet. Dies – ebenso wie die Gedanken, die Frauen vermehrt und intensiver durch den Kopf gingen – könne Körper und Organsysteme schwächen. Sun Simiao betont, dass es auch Krankheitsursachen wie beispielsweise klimatische Einflüsse gebe, die bei Männern und Frauen identisch seien. Doch die durch Emotionen hervorgerufene besondere Sensibilität und Verletzlichkeit sei charakteristisch für Frauen.

Interessanterweise findet man diesen Aspekt auch in anderen traditionellen Kulturen. Die Fähigkeit, aufzunehmen oder zu speichern, sei demnach bei Frauen ebenfalls stärker als bei Männern. Auf körperlicher Ebene wird dies in vielen Aspekten deutlich, allein schon im Sexualakt, bei dem der Mann Sperma abgibt und die Frau dieses empfängt und aufnimmt.

Dass der weibliche Körper auch physisch »offen« ist, kann laut Sun Simiao dazu führen, dass beispielsweise beim Wasserlassen »Wind« von unten in den Körper eindringe, was wiederum zu unterschiedlichen chronischen Erkrankungen führen könne. Auch die Menstruation könne unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Nicht nur führe der monatliche Blutverlust zu einem Verlust der Lebenskraft Qi. Zudem könne sich das Blut im Inneren stauen oder die Menstruation zu früh, zu spät, zu kurz oder zu lang verlaufen oder stagnieren. All dies könne zu einer Unterbrechung der Funktion der zentralen Pfade im Körperinneren führen.

Solche Aspekte müssen bedacht werden, wenn Übungen für Frauen zusammengestellt und angewendet werden.

BLUT ALS WICHTIGE GRUNDLAGE

Frauen sind, wie bereits erwähnt, in der chinesischen Medizin und Philosophie von ihrer Konstitution her mehr Yin (haben jedoch auch einige Aspekte des Yang). Männer sind im Vergleich mehr Yang (und weisen Aspekte des Yin auf).

Die Physiologie des Mannes wurzelt nach chinesischem Verständnis im Qi, die der Frau im Blut. Vor allem durch die monatliche Menstruation spielt das Blut eine große Rolle im Leben der Frau. Es wird von der Milz und den Nieren produziert, vom Herz bewegt und von der Leber gespeichert. Man sagt, dass das Wohlbefinden stark von Qualität und Quantität des Blutes abhängt. Es gilt als eine dichte Form von Qi und nährt den ganzen Körper. Qi bewegt das Blut und wird zeitgleich von ihm genährt. Das Menstruationsblut wird im Chinesischen als himmlisches Wasser oder auch roter Drache bezeichnet.

Der Menstruationszyklus der Frau leitet Hitze und Feuchtigkeit aus dem Uterus. Durchschnittlich beträgt er zwischen 28 und 32 Tagen und dauert etwa fünf Tage. In der ersten Zyklushälfte steigt das Yang an, was Hitze begünstigt, die wichtig für eine Befruchtung ist. Ist die Körpertemperatur während des Eisprungs zu niedrig, kann dies somit zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen. In der zweiten Zyklushälfte nimmt das Yin zu, was als Unterstützung für den Fetus wichtig ist. Während einer Schwangerschaft verstärkt sich das Yin besonders und erhöht die Wahrscheinlichkeit für Symptome, die einen Yin-Charakter aufweisen – so beispielsweise Müdigkeit oder Wasseransammlungen. Falls keine Befruchtung stattfindet, lassen Hitze und Feuchtigkeit nach und sowohl Blut (Hitze) als auch Flüssigkeit (Feuchtigkeit) werden ausgeleitet.

Jedoch ist Menstruation nicht gleich Menstruation, denn jede Frau hat ihren eigenen Rhythmus und eine individuelle, »eigene« Blutung. Anhand der Beschaffenheit, der Farbe und des Flusses des Bluts sowie der Zyklusdauer kann man Rückschlüsse auf den allgemeinen Zustand der Frau ziehen. Beobachten Sie daher Ihren Körper und eventuelle Veränderungen. Eine zu starke Menstruation, Blutungen, schlechte Ernährung, Traumata, Schock und Stress, zu viel Rohkost oder zu langes Fasten können zu einer sogenannten Blutschwäche und Blutmangel führen, die sich in Ruhelosigkeit, Müdigkeit, Schreckhaftigkeit, Schlafproblemen oder schließlich in einer zu schwachen oder ausbleibenden Menstruation ausdrücken können.

In einigen Traditionen gibt es gezielte Übungen für das Unterbinden der Menstruation – das Köpfen des roten Drachens, wie der Vorgang manchmal bildlich beschrieben wird. Grund ist die Tatsache, dass eine Frau durch die Blutung Qi und Blut verliert. Diese Unterbrechungen erschweren Frauen vor den Wechseljahren beispielsweise das intensive Verfolgen einer (spirituellen) Linie.

Weiters sagt man, wenn das Himmelwasser (Menstruationsblut) versiege, werde die Essenz verwandelt und zum Herzen geschickt. Dies geschieht sowohl während der Wechseljahre als auch während der Schwangerschaft auf natürliche Weise. Nach einer Empfängnis hört die Menstruation beispielsweise auf, um die Mutter und den Fetus zu nähren. Das Menstruationsblut fließt nach oben und tritt als weiße Muttermilch aus.

Das Blut als Grundlage ist aber nicht nur für die Menstruation wichtig, sondern ebenso für Fruchtbarkeit, Empfängnis und Schwangerschaft. Während der Fokus der Männergesundheit in einer Regulation des Qi liegt, sollte man sich bei Frauen auf das Blut konzentrieren. Man sagt, Frauen hätten mehr Qi als Blut, da sie Letzteres immer wieder durch die Periode verlieren. Geschehe dies nicht, wie beispielsweise bei hormonellen Störungen wie dem PCO-Syndrom (polyzystische Ovarien), werde über den Chongmai- und den Dumai-Meridian mehr Blut zum Kinn getragen, was beispielsweise Bartwuchs und weitere als unangenehm empfundene Symptome fördere. Diese Symptome können gemindert werden, was ich bei Anwendung der hier vorgestellten Übungen bereits mehrfach beobachten konnte.

Blutungen während einer Schwangerschaft bedeuten immer einen Essenzverlust und damit eine drohende Fehlgeburt. Auch eine stressbedingte Ausschüttung von Adrenalin fordert die Essenz der Mutter und kann Störungen der Blutversorgung des Uterus und der Plazenta mit sich bringen. Ernährt man sich nach einer Geburt nicht gut oder zu wenig, um schnell wieder sein altes Gewicht zu erlangen, kann dies dazu führen, dass man an Kraft verliert, was wiederum den Milchfluss und die Fettspeicher in den Brüsten verringern kann. Ebenso wie vor und während der Schwangerschaft ist eine Qigong-Praxis auch danach empfehlenswert – insbesondere da der Körper in der Regel durchlässiger für Energien und durch die intensive Erfahrung stärker mit dem Kosmos verbunden ist.

SIEBEN-JAHRES-ZYKLUS

Der Klassiker der chinesischen Medizin, der sogenannte Gelbe Kaiser