Unguad - Ingrid Werner - E-Book

Unguad E-Book

Ingrid Werner

4,4

Beschreibung

Kirchmünster, nahe der Therme Bad Griesbach im Rottal gelegen, ist einmal mehr Schauplatz eines grausigen Todesfalles. Elvira, Pflegerin im Altenheim Alpenblick, ist tot. War es ein Unglück oder doch Mord? Karin Schneider findet die Leiche und mischt sich in die Ermittlungen ein. Daneben hat sie mit der Demenz ihrer Mutter, der Untreue ihres Ehemannes und manch dubioser Vergangenheit ihrer Mitmenschen zu kämpfen. Zur entscheidenden Begegnung kommt es in den unterirdischen Gängen des Städtchens, wobei ein Luchs eine ungewöhnliche Rolle spielt. Von rüstigen Alten uns seltsamen Todesfällen: ein heitergelassener Gesellschaftskrimi, spannend bis zum Schluss und nicht nur für Niederbayern.

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Ingrid Werner, Jahrgang 1964, liebt die berufliche Abwechslung: Bankkauffrau, Juristin, Mutter von drei Kindern, Heilpraktikerin, Entspannungspädagogin, freischaffende Malerin und Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie in Bad Griesbach. Im Emons Verlag erschien »Niederbayerische Affären«.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

© 2012 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: istockphoto.com/Martina Berg Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-090-2 Niederbayern Krimi Originalausgabe

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Für meine Eltern

Prolog

Gott sei Dank – es ist vorbei.

Aber als die Alpträume kamen, wurde mir erst bewusst, wie sehr mich das Erlebte erschüttert hatte. Jede Nacht graute mir vor dem Einschlafen. Auch heute noch, Monate später, macht es mir zu schaffen. Deshalb fing ich an, alles aufzuschreiben. Sozusagen als Therapie. Genau dasselbe hätte ich meinen Klienten geraten.

Beim Schreiben merkte ich, dass mir einige Puzzlestücke an wichtigen Informationen fehlten. Deshalb betrieb ich Hintergrundrecherche, wie man so schön sagt. Ich sprach mit zahlreichen Leuten, fragte ihnen Löcher in den Bauch. Die meisten waren so nett und haben erzählt, auch wenn es ihnen nicht immer leichtgefallen ist. Ihnen möchte ich danken. Auf diese Weise konnte ich mir ein vollständiges Bild der Geschehnisse machen.

Meine Freundin Isabell meinte, das würde auch andere interessieren. Mach ein Buch daraus!, sagte sie. Und das halten Sie nun in Händen.

Die Geschichte, die ich Ihnen erzählen möchte, passierte vor einiger Zeit in meinem Heimatort Kirchmünster. Auf den ersten Blick ein verschlafenes Städtchen im niederbayerischen Rottal. Aber das täuscht. Hinter der idyllischen Fassade versteckt sich allerhand.

Es begann am neunzigsten Geburtstag meines Vaters.

Dienstag, der 16. Juni

Elf Uhr vierzig

Mit ungewohnter Mühe drückte ich die Tür der Abstellkammer auf. Während ich mein ganzes Gewicht gegen das grüne Holz stemmte, spürte ich, dass sich dahinter etwas Unfassbares verbarg. Nennen Sie es weibliche Intuition, wenn Sie wollen. Ich war schon immer sehr empfänglich für Stimmungen. Energien. Meine Anstrengungen begleitete ein leises, schleifendes Geräusch. Merkwürdig. Kaum fünfzig Zentimeter ließ sich die Tür öffnen, irgendetwas versperrte mir den Zutritt. Mit der Hand auf der Klinke streckte ich vorsichtig meinen Kopf durch die Öffnung. Auf dem Arm sträubten sich in erwartetem Grauen bereits die Härchen.

Ich sah einen Berg. Fliederfarben und weiß. Gliedmaßen lagen in grotesker Anordnung auf dem gefleckten Linoleum. Das war ein Mensch! Der Hals war überstreckt. Die Zunge hing zwischen den schwülstigen Lippen. An Stirn und Schläfen klebten die kohlrabenschwarzen Haare. Die Augen traten mit starrem Blick blutunterlaufen hervor. Kein Zweifel. Elvira, die Pflegerin, war tot.

Mein Verstand versuchte erschreckend langsam, die Situation zu erfassen. Mein Körper reagierte rascher. Unwillkürlich beschleunigte sich meine Atmung, um sich dem rasenden Herzschlag anzupassen. Meine Muskeln konnten den Blumenstrauß, für den ich eben noch ein Behältnis gesucht hatte, nicht mehr halten, und er fiel klatschend zu Boden. Nach Luft schnappend schloss ich kurz die Augen. Ich wollte hier ganz schnell weg. Geschwind drehte ich mich in die Richtung, aus der ich gekommen war, und war im Begriff loszulaufen. Da streifte mein Blick die zartgliedrige Alte mit den weißen Dauerwellenlocken. Sie hatte mir vorher hilfsbereit den Tipp mit der Abstellkammer gegeben. Reglos beobachtete sie mich, beide Hände auf den Rädern ihres Rollstuhls, bereit sich hierher in Bewegung zu setzen. Endlich schien auf Station zwölf etwas Interessantes passiert zu sein.

Ich wandte mich um, schloss fest die Tür. Suchte nach einem Schlüssel oder einer anderen Möglichkeit hier abzusperren. Ohne Erfolg. Dann musste es eben so gehen. Ich eilte an ihr vorbei. »Bleiben Sie von der Kammer weg und lassen Sie auch sonst niemanden hinein!«

Ihr Mund klappte auf. Wer weiß, ob meine Ermahnung überhaupt gehört worden war, geschweige denn, ob sie befolgt würde. Egal, ich hatte keine andere Wahl. Ich hastete weiter, zurück zum Zimmer meiner Eltern, das ich vor fünf Minuten sorglos verlassen hatte.

Ganz in Gedanken bei der Tischordnung für das Geburtstagsessen war ich den langen grauen Gang entlanggeeilt, auf der Suche nach einer Vase.

Der dritte Bürgermeister wollte kommen. Wo sollte ich den am besten hinsetzen? Natürlich neben meinen Vater, schließlich war es sein Geburtstag. Sein neunzigster sogar. Deshalb hatte ich am Morgen auch diesen riesigen Blumenstrauß in meinem Garten für ihn gepflückt. Den trug ich wie ein Baby im Arm vor mir her und suchte die Abstellkammer. Las die Schilder an den Türen. Hier musste es irgendwo sein. Die alte Dame hatte gelächelt und mit ihrem gichtgekrümmten Zeigefinger auf eine grüne Tür gedeutet. Ich hatte genickt und ebenfalls gelächelt. Arglos.

Noch eine halbe Stunde früher war es einfach ein strahlend schöner Junitag gewesen, der wie geschaffen dafür schien, diesen besonderen, runden Ehrentag zu begehen. Wir hatten uns Zeit genommen, sogar mein Mann Martin hatte Termine im Krankenhaus verschoben, um pünktlich beim Festessen dabei zu sein. Zu sechst drängten wir uns in das Wohnzimmer meiner Eltern.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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