Vormittag
Sechseläutenplatz – Limmatquai – Niederdorf
Mittag
Swiss Chuchi im Hotel Adler oder Brasserie Louis gegenüber
Nachmittag
Lindenhof – Rennweg – Bahnhofstrasse – Europaallee – Langstrasse – Frau Gerolds Garden
Der Spaziergang durch Zürich beginnt an einem der schönsten Flecken der Stadt, dem ~Sechseläutenplatz aE5. Benannt ist er nach einem traditionellen Zürcher Frühlingsfest, dem berühmten Sechseläutenfest (Sächsilüüte). Zu den vielen Veranstaltungen und Festen hier zählen die Streetparade und das »
Weihnachtsmarkt am Bellevue- und Sechseläutenplatz
Weihnachtsdorf«. Ein Schmuckstück am Platz ist die strahlend weiße Oper aE5. Sie steht direkt an der Seepromenade und ist immer einen Besuch wert. Der Sechseläutenplatz ist weit mehr als der Opernvorplatz. Er dient den Stadtbewohnern als Treffpunkt und lädt zum Verweilen ein. Hier kann man zwischen Oper und Bellevueplatz aE5 die leichte Brise des Zürichsees genießen.
Wer Lust auf eine Erfrischung und einen Snack hat, bevor die Route durch Zürich beginnt, kann vom Sechseläutenplatz hervorragend an der Seepromenade aE5 entlangflanieren. Ein Stück hinter dem Opernhaus ist das Restaurant ~Pumpstation aE5 ein schönes Ziel. Es bietet neben Gerichten vom Grill einen tollen Biergarten in traumhaft lauschiger Atmosphäre mit herrlichem Blick über den See. Wer den Spaziergang zu Zürichs schönsten Ecken starten will, geht am Bellevueplatz aE5 am Globus vorbei, dem Schweizer Traditionshaus für edles Allerlei. Feste Größen sind auch die berühmte ViCAFE Rösterei & Espresso Bar Bellevue und der Sternen Grill(vgl. S. 128) mit der besten Bratwurst in Town.
Linkerhand am Bellevueplatz vorbeigehend kommt man auf das ALimmatquai aC5–aE5, die wunderschöne Uferpromenade der Limmat, einer der beiden Flüsse Zürichs. Folgt man dem Limmatquai, erstreckt sich nun rechts die Altstadt und bald ist das Rathaus aD5 zu sehen. Vor dem Gebäude von 1698 im Stil der Neorenaissance stehen an schönen Tagen fast immer Frischvermählte in romantischer Stimmung. Die 23 Fenster im Erdgeschoss faszinieren mit Büsten historischer Helden. Gleich daneben erblickt man auf der anderen Flussseite die Kirche St. Peter aD5.Sie ist die älteste der Stadt, denn ihre Grundmauern unter dem Chor stammen aus dem 9. Jahrhundert. Ihr Turm darf sich rühmen, das größte Ziffernblatt Europas zu haben, mit 8,7 Metern Durchmesser.Gleich daneben prägt ein paar Schritte weiter das B
Eine von vier reformierten Altstadtkirchen: Fraumünster
Fraumünster aD5 mit seinem grünen Spitzdach das Stadtbild. Das ehemalige Frauenkloster, das Ludwig der Deutsche seinen Töchtern schenkte, ist heute berühmt für die von Marc Chagall gestalteten Fenster.
Schmale Gänge prägen das Stadtbild um das Grossmünster, das im Volksmund gern »Pfeffer und Salz« genannt wird
Der Spaziergang führt zunächst auf der rechten Seite der Limmat entlang zum Helmhaus aD5. Früherals Markthalle und Gericht genutzt beherbergt es heute ein Museum für zeitgenössische Kunst. Vis-à-vis erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt, das C Grossmünster aD5.Seine beiden charakteristischen Doppeltürme überragen die Altstadt von Zürich. Hier predigte einst der Reformator Ulrich Zwingli, der das Zölibat abschaffte, aber 1524 durch den Stadtrat auch die Altarbilder und den Altar aus der Kirche entfernen und verkaufen ließ. Der Erlös sollte den Armen zugute kommen. Mehr ist im Reformationsmuseum in der Kirche zu erfahren. Zu den Besucherhighlights zählen die romanische Krypta sowie die Glasfenster von Augusto Giacometti und Sigmar Polke.
Zürichs Altstadt, das D
Im Niederdorf gibt es viele kleine Restaurants und Cafés
NiederdorfaD5, prägen schmale verwinkelte Gassen und wunderschöne farbenfrohe Häuser. Wer Lust auf ein lauschiges Plätzchen hat, biegt rechts in die Römergasse ab und findet gleich links den Nägelihof aD5. Im dem idyllischen Hof sind auf engstem Raum das Restaurant Mère Catherine und die Bar Le Philosophe sowie das Programmkino Arthouse(vgl. S. 148) untergebracht.
Auch die Ankengasse führt vom Flussufer mitten ins Niederdorf. Wer sich ein wenig treiben lässt, entdeckt traditionelle Schweizer Warenhäuser, Konditoreien, das Delikatessengeschäft
Bekannt: Schwarzenbach Kolonialwaren in der Münstergasse
Schwarzenbach Kolonialwaren aD5(vgl. S. 157) mit seinen kunstvoll dekorierten Schaufenstern in der Münstergasse, Restaurants, Cafés, Bekleidungsgeschäfte und Souvenirshops. Auch für Liebhaber von Kunst und Schmuck gibt es einige gut sortierte Galerien und Boutiquen. Ein besonderes Schmankerl für Dadaismusfans ist das
Museale Ausstellung im Cabaret Voltaire
Cabaret Voltaire aD5(vgl. S. 23, 139) mit Café und Bar in der Niederdorfstrasse. Hier dreht sich bis heute alles um den Dadaismus und seine Künstler. Alle Veranstaltungen stehen im Zeichen dieser revolutionären Kunstrichtung.
Rund um den Rindermarkt aD5 findet man allerlei Kurioses und Traditionelles: Souvenirshops mit Artikeln, auf denen das Schweizer Kreuz prangt, neben Raclette- und Fondue-Restaurants und mitten drin das Kino Stüssihof aD5, ein früheres Erotikkino, das heute ausschließlich Kinderfilme zeigt.
Bevor es weitergeht, kann man sich bei einer Mittagspause den leeren Magen füllen. Im Swiss Chuchi im Hotel Adler aD5 (vgl. S. 128) gibt es klassische Schweizer Küche mit Käsefondue und Raclette. Wer es weniger deftig mag, wählt die Brasserie Louis aD5 direkt gegenüber. Hier wird feine französische Küche in schickem Ambiente angeboten.
Anschließend verlässt man den Rindermarkt und erreicht rechterhand über die Mühlegasse wieder die Limmat. Es geht weiter über die Rudolf-Bruhn-Brücke mit tollem Blick zum See über kleine bunte Häuschen, Türme und Brücken. Das schöne große Gebäude geradeaus an der rechten Straßenseite ist die Wache der Stadtpolizei. Als nächstes kommt man am Heimatwerk aC5(vgl. S. 156)vorbei, einem weiteren Traditionsgeschäft mit Schweizer Produkten und Mode.
Dann folgt man linkerhand der Oetenbachgasse und biegt links in die Lindenhofstrasse ein. Sie führt zum E
Die Brunnenfigur am Lindenhof erinnert an die Verteidigung der Stadt unter Hedwig ab Burghalden
Lindenhof aD5, einem romantischen Ort auf der Kuppe eines etwa 20 Meter hohen Moränenhügels, der sich über dem linken Limmatufer erhebt. Archäologen fanden heraus, dass die Kelten bereits um 80 v. Chr. auf und um den
Blick vom Lindenhof, dem ältesten Kern der Stadt
Lindenhof siedelten. Später entstand dort durch die Römer eine Zollstation, welche dann zum Zentrum einer römischen Siedlung wurde. Dies gilt als der Ursprung der Stadt Zürich. Früher kamen fast nur Einheimische hierher, aber heute genießen auch immer mehr Touristen die traumhafte Aussicht über die Zürcher Altstadt und erholen sich von der urbanen Hektik. Fast ganzjährig wird hier mit großen Figuren auf dem Boden Schach gespielt und es finden manchmal Pétanque-Turniere und Theateraufführungen statt. Interessierte begegnen fast immer mindestens einem Urzürcher, der die Geschichte des Lindenhofs zum Besten gibt. Im Jahr 1291 verteidigten Zürcher Frauen in Rüstungen die Stadt vor österreichischen Feinden (vgl. S. 25).
Geht man nun weiter und an der anderen Seite wieder hinunter findet man im Gemäuer rechts einen römischen Zollstein. In seiner Inschrift fand Zürich als Stadt das erste Mal Erwähnung. Auf der anderen Seite der Limmat zeigt sich ein ähnliches Bild wie im Niederdorf. Galerien, Boutiquen und Restaurants säumen die Straßen. An der Stuehlgasse geht es rechts ab in den Rennweg und über die Kuttelgasse Richtung F
In der Bahnhofstrasse ticken die Uhren anders
Bahnhofstrasse aC4–aE5. Sie ist eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt. Große Namen aus der Mode-, Schmuck- und Uhrenbranche sind vertreten. Mieter zahlen hier jährlich rund 15 000 Franken pro Quadratmeter. Auch nicht ganz billig sind die feinen Schokoladenprodukte von Sprüngli, Läderach aE4 oder auch der Confiserie Teuscher aD4.
Die Bahnhofstrasse verbindet den Hauptbahnhof mit dem
Der Paradeplatz ist als Zuhause vieler Banken bekannt
Paradeplatz aD4wieder Richtung See. Er ist seit Jahren ein Synonym für Banken und den Schweizer Wohlstand. Direkt am Platz hat sich neben vielen anderen die Schweizer Großbank UBS angesiedelt. Um den Paradeplatz ranken sich die wildesten Mythen. So wird unter seinem Pflaster ein Großteil der gesammelten Goldreserven der Schweiz vermutet. Die Schweiz hatte tatsächlich über Jahrhunderte im Gegenwert aller Banknoten Goldreserven, die aber zum großen Teil in den 1990er und 2000er-Jahren aufgelöst wurden. Trotzdem bunkern gerade die großen Banken heute noch Gold und dieses »goldene« Vermögen lagert z. B. die UBS in ihren Tresorräumen unter dem Paradeplatz. Aber das allermeiste Schweizer Gold liegt in geheimen und gut geschützten Bunkern in den Bergen. Wo genau ist natürlich streng geheim.
In unmittelbarer Nähe lässt sich ebenfalls Spannendes im Untergrund entdecken – eine der wichtigsten
Für finanzstarke Kunden: Auslage bei Beyer Uhren und Juwelen
Uhrensammlungen der Welt, das Uhrenmuseum Beyer aD4 mit rund 300 Exponaten von 1400 v. Chr. bis heute. Es liegt an der Bahnhofstrasse aC4–aE5 im Untergeschoss des ersten und ältesten Uhrengeschäfts der Schweiz: Beyer Uhren und Juwelen.
Richtung Hauptbahnhof aC4/5 kommt man an zwei großen Zürcher Kaufhäusern vorbei, dem
Hauptsitz der ehemaligen Warenhauskette Jelmoli in der Nähe der Bahnhofstrasse
Jelmoli aD4 und dem Globus aC4(vgl. S. 151). Am Pestalozziplatz aC4 geht es links ab zum Löwenplatz aC4. An seiner anderen Seite fließt der zweite Fluss Zürichs: der Sihl. Bei der Überquerung der Gessnerbrücke erschließt sich die einzigartige Konstruktion des Hauptbahnhofs. Der Sihl fließt unter dem schwimmenden Bahnhofsgebäude hindurch. Linkerhand kann man bei klarem Wetter
Der Uetliberg ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mit großartiger Aussicht auf die Stadt
denUetliberg sehen, den Hausberg der Zürcher. Geradeaus erhebt sich das Gebäude der Sihlpost aC4, mitsamt dem neuen Quartier Europaallee aC3/4. Das Areal, ursprünglich mal Eigentum der SBB, umfasst knapp 80 000 Quadratmeter Fläche und beherbergt rund 60 Geschäfte, 400 Wohnungen und 170 Hotelbetten. Der wohl bekannteste Mieter der Büroflächen ist Google.
Folgt man der Europaallee bis zum Ende trifft man auf die wahrscheinlich bunteste und vielfältigste Seite der Stadt:
Heute ein Ausgehviertel: das Quartier Langstrasse
dasQuartierLangstrasse aC3. Solange die Sonne scheint, locken hier viele internationale Spezialitäten und multikulturelle Einkaufsmöglichkeiten. Abends mutiert die Straße zu Zürichs Ausgehmeile.Es reiht sich eine Bar an die andere, in der Szene angesagte Clubs sind hier beheimatet und selbst wenn man nach ausschweifendem Feiern das Bedürfnis nach einem Snack hat, wird man in vielen Take Aways und 24-Stunden-Shops fündig.
Die Langstrasse und das dazugehörige Quartier schlafen niemals wirklich. Vom ehemaligen Rotlichtmilieu, dem Sündenpfuhl der Stadt, haben sie sich zu einem der angesagtesten Viertel entwickelt. Dazu beigetragen haben dabei die zahlreichen jungen Designer und Gastronomen. Sie werteten die Gegend in den vergangenen Jahren durch ihre Anwesenheit und Arbeit auf. Ordnung und gute Sitten herrschen trotzdem noch nicht. Die Bordelle sind immer noch da. Es wird auch noch immer mit Drogen gehandelt, wenn auch nicht mehr ganz so sichtbar.
Der Spaziergang führt weiter die Langstrasse hoch nach Norden Richtung Limmatplatz aB3. Unterwegs kommt man am Kosmos aB3vorbei, einem Kino mit einem großen Café, einem
Der Buchsalon im Kosmos bietet neben klassischem Lesestoff auch Regionales und eine Rätselvitrine für Rätselfreudige an
Buchladen mit einem Chillout-Bereich, in dem regelmäßig Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen stattfinden. Weiter geht es durch die Unterführung der Gleise des Hauptbahnhofs aC4/5. Gleich zwei spannende Adressen sind auf der rechten Seite in der Neugasse zu finden: das RiffRaff aB3, ein alternativ geprägtes Kino mit hipper Bar und direkt gegenüber das Kasheme aB3, eine Mischung aus Wohnzimmer, Laden für Vinylplatten und Studio. In ungezwungener Atmosphäre kommen hier Musikbegeisterte aus aller Welt zusammen, um miteinander zu sprechen, zu tanzen und Musik zu machen.
An einen anderen Abschnitt der Langstrasse schließt sich Zürichs multikultureller Kreis 5 an. In dem kompakten Viertel finden Besucher ganz in der Nähe Restaurants wie das Josef, Co Chin Chin ab4 (vgl. S. 125) und Maison Raison aB4(vgl. S. 126) sowie viele hippe Coffee-Shops.
Der Stadtspaziergang führt von der Neugasse über die Röntgenstrasse zur Josefstrasse und zur ~ Josefswiese aA2, einem bei allen Altersgruppen beliebten
Egal ob Tischtennis, Fußball oder in der Sonne liegen: Auf der Josefswiese ist immer was los
Park. Die trapezförmige Grünanlage mitten in der Stadt bietet auch ausreichend Platz für Sport. Sobald die Temperaturen es halbwegs erlauben, öffnet der Grill des Kiosks.
Die angrenzenden Geschäfte in den Viaduktbögen aA2/3(vgl. S. 150) bieten auf 500 Metern exklusives Shopping, innovatives Design und puren Genuss. Die wohl spannendste Einkaufsmöglichkeit Zürichs offeriert in ihrer Markthalle zahlreiche köstliche Lebensmittel. Zudem gibt es Veranstaltungsräume, einige Geschäfte für Mode und Design, Fitnessangebote und einen Kindertreff zum Turnen, Basteln und Spielen. Die Architektur der Viaduktbögen ist außergewöhnlich und dieser Platz verströmt ein ganz besonderes Flair.
Schräg hinter den Bögen in der Geroldstrasse erreicht man: ~ Frau
Neuer Chic in Frau Gerolds Garten
Gerolds Garten aA2 (vgl. S. 126)Zwischen dem Freitag Tower(vgl. S. 153) und Prime Tower(vgl. S. 104) im Kreis 5 wurde 2012 das Gerold Areal aA2 eröffnet. Hier begegnen sich in einem Stadtgarten Jung und Alt, Gemütlichkeit trifft auf urbane Coolness. Dazu gehören ein Restaurant, eine Sonnenterrasse mit begehrten Plätzen, einige Shops und Bars. In den 126 Meter hohen Prime Tower, das höchste Haus des Landes, investierte der Schweizer Großinvestor Prime Site knapp 380 Millionen Franken. Der Freitag Tower ist indessen das niedrigste Hochhaus der Stadt. Er ist gerade einmal 26 Meter hoch. Böse Zungen behaupten, er verblasse neben seinem Nachbarn, dem gigantischen Prime Tower, doch weit gefehlt. Der 2006 von den bekannten Zürcher Architekten Spillmann und Echse erbaute Turm aus 19 Hamburger Frachtcontainern ist mittlerweile eine Ikone der Zürcher Popkultur. Hier wird die Recycling-Marke »Freitag« (Taschen etc. aus LKW-Planen) verkauft. Von ganz oben bietet eine Aussichtsplattform einen tollen Blick über das ehemalige Industriequartier, den heute angesagten Kreis 5.