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Tirol ist weit mehr als ein idyllisches Abziehbild einer unendlich groß scheinenden Almwiese mit drolligen Kühen, einem unendlich weit scheinenden Schneehang mit jungfräulichem Pulverschnee. Wer sich abseits von grandiosem Gebirge und scharfem Pistenzauber auf dieses Land im Herzen der Alpen einlässt, wird überrascht sein. Es gibt einen ganzen Rucksack voller Spezialitäten und Kostbarkeiten zu entdecken, besondere 'Gschichtln' über dieses Land und seine Leute. Und es gibt weit mehr als 111 Orte, die man gesehen haben muss – diese 111 müssen es aber mindestens sein.
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Seitenzahl: 223
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111 Orte in Tirol, die man gesehen haben muss
Susanne Gurschler
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016 Alle Rechte vorbehalten Texte: Susanne Gurschler © der Fotografien: Susanne Gurschler, außer Alpbach Europäisches Forum Alpbach © Philipp Naderer Fiss Crystal Cube © Bergbahnen Fiss Innsbruck Bacchus Grotte © KHM-Museumsverband Kitzbühel Hahnenkammrennen, oben © Hans R. Uthoff Kitzbühel Hahnenkammrennen, unten © Bergbahn AG Kitzbühel Schwaz Galerie der Stadt Schwaz © Anne Speier Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-044-7 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Vorwort
1_Das Ludwig-Rainer-Grabmal | AchenkirchEin Nationalsänger trägt Musik in die Welt
2_Das Europäische Forum Alpbach | AlpbachKleines Bergdorf als Schmelztiegel großer Ideen
3_Die Kalkkögel | AxamsDie coolsten »Knottn« Nordtirols
4_Das Ludwig-Steub-Denkmal | BrixleggDer Bayer, der Tirol schreibend eroberte
5_Die Rottenburg | BuchEine Entscheidung und alles dahin
6_Die Tischofer Höhle | EbbsUnterschlupf für Bären und Revolutionäre
7_Das Hotel Alpenhof | EbenGrandhotel als britisches Mädcheninternat
8_Die Prälatenbuche | EbenSchiff ahoi! – sagte der Prälat am Ufer sitzend
9_Johann Anton Falger | ElbigenalpSammler, Forscher und Heimatkundler
10_Die Geierwally Freilichtbühne | ElbigenalpEine Felswand gibt die mächtige Kulisse
11_Das Meißner Haus | EllbögenZwei wunderbare Öfen
12_Der Lech | Elmen»Tagliamento des Nordens« – vom Bächlein zum Wildfluss
13_Das Passionsspielhaus | ErlGroßes Drama im Schneckenhaus
14_Der Heilbrunnen | FieberbrunnDas Fieberleiden der edlen Margarete
15_Die Olpererhütte | FinkenbergDie mit dem Blick für das einfach Besondere
16_Der Crystal Cube | FissRinge tauschen auf 2.600 Meter
17_Das Risschlössl | FlaurlingEin Pfarrer, sein Schloss und der bezaubernde Garten
18_Das rätische Haus | FließZum Resteschauen in die Tiefgarage
19_Die Schutzmauern | GaltürWehren gegen Naturgewalten
20_Die Silvretta-Hochalpenstraße | GaltürDer höchste Berg Vorarlbergs ist ein Galtürer
21_Gramais | GramaisDas Kleine mit den Schulden
22_Die Tribulaunhütte | GschnitzDie aufregendste Schuhschachtel Tirols
23_Die Bahnaufleger | HaimingEin Geheimprojekt und seine Reste
24_Das Freiluftinhalatorium | HallSalzige Geschichte zum Einatmen
25_Der Magdalenensaal | HallMit Kachelofen hinter der Tapetentür
26_Die Stubengesellschaft | HallDer älteste Verein Tirols residiert in Hall
27_Die Lüftlmalerei | HolzgauAufgemalte Noblesse in bäuerlichem Ambiente
28_Die drei Feuerteufel | HopfgartenUnd dann brannte die Kirche
29_Die Kirchenruine | HopfgartenMittendrin und kein Geld mehr
30_Das Hahntennjoch | ImstSpektakulär, gefährlich und winters zu
31_Die Rosengartenschlucht | ImstVon der Kirche ab in die Schlucht
32_Der Vogelmensch | ImstGeteert und gefedert
33_Die Bacchusgrotte | InnsbruckDen Humpen angesetzt und runter damit
34_Die Bibliothek | InnsbruckMenschen, die in Büchern blättern
35_Der Endlich Store | InnsbruckKreatives von Kreativen für alle
36_Fatti d'Innsbruck | InnsbruckEs ging um's Recht und mehr
37_Der Flüsterbogen | InnsbruckSag mir doch, ich liebe dich
38_Das Hafelekar | InnsbruckDer Nobelpreisträger und der Gipfel
39_HNRX | InnsbruckSprayen für eine schönere Welt
40_Der Kanaldeckel | InnsbruckPlötzlich ist da die Schanze
41_Die Klockerstiftung | InnsbruckModerne Kunst auf Villengrund
42_Das Lechle Haus | InnsbruckIm Innersten das Älteste
43_Die Rotunde | InnsbruckVerwaistes Kulturdenkmal mit Überbau
44_Die Stadtführerinnen | InnsbruckInnsbruck erfrischend anders
45_Die Tyroler Glückspilze | InnsbruckDie Herren der Wälder geben Sporen
46_Das Dorfzentrum | InzingAlt und Neu auf Du und Du
47_Der Weiler Hof | InzingDrei Farben im Spiel
48_Das Kulturzentrum | IschglArchitektur-Staatspreis für eine Bettenhochburg
49_Die Alpe Dias | KapplAlle auf einem Haufen und jedem seiner
50_Der Gepatschstausee | KaunertalStaudamm von internationalem Format
51_Die Ögghöfe | KaunertalKonservierte Zeit hoch über dem Tal
52_Der Stausee Gasteig | KirchdorfDer älteste von allen – ein Teich
53_Die Glocke | KitzbühelDie Tiroler Pummerin hat einen Makel
54_Das Hahnenkammrennen | KitzbühelAmerikanischer Traum und der Hahnenkamm
55_Die Brandenberger Ache | KramsachMächtige, türkisgrün glitzernde Schönheit
56_Das Toteisloch | KramsachPlötzlich ein Trichter im Boden
57_Das Anton-Karg-Haus | KufsteinStädtische Noblesse unter kaiserlichem Gebirge
58_Die Rathaustür | KufsteinUnschuldiges Weiß kann aufregen
59_Der Sauerbrunn | LadisPrickelndes Wässerchen erobert die Welt
60_Die Pestkapelle | LängenfeldCharakterköpfe und der Schwarze Tod
61_Das Schmidlas Haus | LängenfeldSpeichern, damit nichts verloren geht
62_Die Jenischen | LandeckKneisesch, Gadsche, d' Jenischen?
63_Die Tiroler Edle | LandeckDie zarte Seite des Tiroler Grauviehs
64_Die Ahornbahn | MayrhofenEinzimmerwohnung für den Aufstieg
65_Das Bischofszimmer | MünsterEin wahrlich malerischer Anblick
66_Der Harfenbauer | MünsterAndere Saiten aufziehen
67_Das Kurt-Schuschnigg-Grabmal | MuttersGlühender Verfechter des Austrofaschismus
68_Die Burgkapelle Aufenstein | NavisSchulbank drücken in der Kapelle
69_Der Grawa-Wasserfall | NeustiftSo richtig die Lungen durchputzen
70_Top of Tyrol | NeustiftEin Krake, der über dem Abgrund schwebt
71_Obernberger See | ObernbergDer Zufluss so mystisch wie der Abfluss
72_Die Glasbläserin | ObsteigFunktionale Objekte in pfiffigem Design
73_Matthias Bernhard Braun | OetzEin Bildhauer in Böhmen
74_Der Inntalengel | RadfeldGelber Mann kopflos auf Klärwerk
75_Die heilige Notburga | RattenbergKämpferin für Mägde und Knechte
76_Die Neue Mittelschule | RattenbergAllein unter vielen
77_Die Bezirkshauptmannschaft | ReutteEin Papst geht auf Reisen
78_Die Südtiroler Siedlung | ReutteZeugnisse eines Umsiedlungsprojektes der Nazis
79_Die Alte Landstraße | RoppenSteinerne Zeugen stehen Spalier
80_Die Mautstelle | SchönbergAlle wollen durchs Nadelöhr
81_Das Ruetzkraftwerk | SchönbergStrom wird gemacht
82_Die Wittingwarte | SchönbergEin Gefühl von Weite im Ort
83_Das Blaue Haus | SchwazÜber Holzquader gehen
84_Die Galerie der Stadt Schwaz | SchwazEin guter Boden für ganz Neues
85_Der Silberwald | SchwazOrganischer Skulpturenpark mit mystischem Klang
86_Das Hotel Berghof | SeefeldDie Fensterrahmen bitte himmelblau
87_Das Schloss | SeefeldVom Märchen zur Pleite ist es nicht weit
88_Der Wildsee | SeefeldFische fischen für den Kaiser
89_Die Imperialgerste | SerfausArme-Leute-Essen war sie gestern
90_Die U-Bahn | SerfausLuftkissenweich durchs Dorf bugsiert
91_Das Auguste-Piccard-Denkmal | SöldenEin Ballon plumpst auf den Gletscher
92_Die Gletscherstraße | Sölden007 kratzt die Kurve
93_Das Rudolf-Gomperz-Denkmal | St. Anton am ArlbergKein schönes Land
94_Die Inschriften | Steinberg am RofanKein flottes Rätselraten auf Rätisch
95_Maria Brettfall | Strass im ZillertalEin weißer Tupfer in der Felswand
96_Felixé Minas Haus | TannheimDer Nachttopf ist im Kastl
97_Das Neunerköpfle | TannheimAufs größte Gipfelbuch kritzeln
98_Franz de Paula Penz | TelfesStreitbarer Kirchenmann mit Visionen
99_Die Telfer Wiesen | TelfesZauberhafte Landschaft und herrliche Farbenspiele
100_Die Kirche St. Moritzen | TelfsIn wenigen Minuten in Arkadien
101_Das Minarett | TelfsKleiner Turm mit großer Wirkung
102_Die Traumfabrik | ThierseeDer Schimmel, der sich färbte
103_Die Trisannabrücke | TobadillNeues Tragwerk an einem Tag
104_Das Thermalwasser | TuxLauwarm sprudelt's aus dem Berg
105_Die Manharter | WestendorfKeinen Treueeid auf den Franzosen
106_Der Hörbighof | WildschönauDer Weltraum, eine eiskalte Bühne
107_Die Galerie am Polylog | WörglIn einer alten Drechselwerkstatt
108_Das Ludwig-Zamenhof-Denkmal | WörglMit einer neuen Sprache Frieden schaffen
109_Die Meilensteine | Wörgl304-mal Geschichte gepflastert
110_Der Postgasthof Gemse | ZamsIn Butterschmalz und mit Kürbiskompott
111_Das Anna-Dengel-Denkmal | ZirlEine Ärztin gründet einen Orden
Bildteil
Übersichtskarten
Liebe Leserin, lieber Leser,
es war eine wunderbare Reise, die ich für meine »111 Orte« antreten durfte, eine Reise, bei der ich wieder neue Facetten dieses Landes kennengelernt habe. Es sind Kleinode, Glanzstücke der eigenen Art, die es mir angetan haben. Sie werden sehen, mein Herz schlägt besonders für Kunst und Kultur, für Architektur und natürlich für die Berge – für die speziellen »Gschichtln« davor und dahinter. Sie zeigen ein Tirol abseits der üblichen Klischees, zeigen es im Kleinen, im Stillen, im Skurrilen und – ja – auch mal im nicht so Schönen. Das alles ist Tirol, und noch viel mehr.
Gehen Sie mit mir auf Entdeckungsreise, dieses Buch im Gepäck. Sie werden Augen machen, so wie ich.
Mein Dank gilt allen, die mich unterstützt und ihr Wissen mit mir geteilt haben, insbesondere aber Tanja Rupprecht, Michaela Frick, Claudia Hammerle, Rainer Köberl, Markus Geyr, Christian »Yeti« Beirer, Waltraud Gaugl-Anyanwu, Werner Friedle und Georg Fuchs. Mein größter Dank gilt meiner wunderbaren Schwester und Erstleserin Ulrike, sie hatte – wie immer – ein liebevoll kritisches Auge auf das, was ich geschrieben habe. Gewidmet ist dieses Buch meinen Patenkindern Pauline Iris, Ida Sophie und Anton Serafin.
Ein Nationalsänger trägt Musik in die Welt
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Keine Region in Tirol bringt so viele volkstümliche Musiker hervor wie das Zillertal. Das hat Tradition: Im 19. Jahrhundert begeisterten »Tiroler Nationalsänger« ganz Europa und reisten bis Amerika. Als einer der bekanntesten Vertreter gilt Ludwig Rainer (1821–1893). Dessen Mutter war Mitglied der »Ur-Rainer«, die 1824 vor Honoratioren in München, Wien, Berlin und Hamburg auftraten. 1828 standen die Sänger »à la Tyrolienne« gar vor der englischen Königin Viktoria. Dem Beispiel der Ur-Rainer folgten einige andere Zillertaler »Natursänger«, so etwa die Familie Strasser.
In den 1830er Jahren formierte sich ein Quartett, bestehend aus Simon Holaus, Margarete Sprenger, Helene Rainer und dem blutjungen Ludwig Rainer, und ging auf Tournee. 1839 setzte die Gruppe nach Amerika über. Mit ihren Liedern über die Berge und die Liebe zur Heimat sorgten sie für Begeisterung. New York, Philadelphia, Boston, Baltimore, St. Louis, New Orleans, Ohio waren Stationen der dreijährigen Reise durch Amerika. Nach einem Intermezzo als Gastwirt in Rattenberg stellte Rainer ein Quintett zusammen. Unmittelbarer Anlass war die Weltausstellung 1851 in Großbritannien inklusive Auftritt vor der Queen. In den folgenden Jahren eilten die »Rainer« von Erfolg zu Erfolg. Sie jodelten vor Napoleon III., absolvierten Konzerte an skandinavischen Höfen und machten eine Russland-Tournee. Deren Höhepunkt stellte der Auftritt vor dem Zaren dar. Rainer managte seine Band und holte immer wieder neue Mitglieder für seine Sängergesellschaft aus Tirol. Mittlerweile ein vermögender Mann, errichtete Rainer in Achenkirch das Hotel Seehof und wurde erneut Gastwirt. Parallel organisierte er Auftritte seiner Truppe unter anderem in Ungarn, Siebenbürgen, Paris, der Walachei und der Türkei. 1893 starb Ludwig Rainer. Er wurde am Friedhof in Achenkirch beerdigt. Auf seinem Grabstein steht: »Ausgelitten, ausgerungen, viel gereist und viel gesungen«.
Info
Adresse Friedhof Achenkirch, Höhe Haus Nummer 386, 6215 Achenkirch | ÖPNV Bus 4080, Haltestelle Bäckerei | Anfahrt A12, Ausfahrt Wiesing/Achensee, Kreisverkehr auf B181 Richtung Achensee, weiter nach Achenkirch, Abfahrt Achenkirch Mitte, Richtung Kirche | Tipp Das 1670 erbaute Annakirchlein liegt idyllisch auf einem Hügel in der Nähe des »Dollnhofes«, auch »Greil'ngut« genannt. Dieser war einst der größte Urhof im Achental und wird heute als Golfclubhaus genutzt.
In der Nähe
Die Inschriften (8.85 km)
Die Prälatenbuche (8.91 km)
Das Hotel Alpenhof (9.86 km)
Die Brandenberger Ache (13.43 km)
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Kleines Bergdorf als Schmelztiegel großer Ideen
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Alpbach im Alpbachtal ist ein netter Ort, der am Hang klebt. Erst 1926 wurde eine Straße hierhin gebaut, und das Gefühl, ein bisschen aus der Welt zu sein, lässt sich nicht abschütteln. 1945 wählten der Wiener Student Otto Molden und Simon Moser, Dozent für Philosophie an der Universität Innsbruck, diesen Ort, um Österreichische Hochschulwochen durchzuführen. Unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs wollten sie hier jene politisch engagierten Menschen zusammenbringen, die im Widerstand aktiv gewesen waren. Die französische Besatzung förderte das Anliegen der beiden ebenso wie der damalige Landeshauptmann Karl Gruber.
Aus den Hochschulwochen wurde das Europäische Forum Alpbach und 1952 das Paula-von-Preradovic-Haus errichtet, benannt nach der Mutter von Molden, der Verfasserin der österreichischen Bundeshymne. Jedes Jahr im August treffen sich hier Größen aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur, um über brennende Themen der Zeit zu diskutieren und Lösungsansätze zu suchen. Die Liste derer, die bereits in Alpbach waren, liest sich wie das Who's who der (intellektuellen) Elite: Theodor W. Adorno und Ernst Bloch, Jaques Delors und Werner Heisenberg, Indira Gandhi und Ban Ki-moon, Kardinal König und Erwin Schrödinger – um nur einige zu nennen. Die Strahlkraft des Europäischen Forums Alpbach ist riesig, rund 4.000 Menschen aus über 70 Nationen kommen jährlich hier zusammen.
Info
Adresse Congress Centrum Alpbach, Alpbach 246, 6236 Alpbach | ÖPNV Bus 4074, Haltestelle Böglerhof | Anfahrt A12, Ausfahrt Kramsach/Rattenberg, Richtung Rattenberg, Kreisverkehr auf B171 Richtung Brixlegg, in Brixlegg Kreisverkehr Richtung Alpbachtal, Alpbach Zentrum (Beschilderung Congress Centrum Alpbach folgen) | Öffnungszeiten EFA jährlich Mitte Aug. bis Anfang Sept., Informationen über das Programm unter www.alpbach.org, Kontakt [email protected] | Tipp Die Galerie Schmidt in Reith hat ihren Schwerpunkt im Bereich zeitgenössische österreichische Kunst und eine eigene Ausstellung anlässlich des Europäischen Forums Alpbach.
Und das kleine Dorf im Alpbachtal, das anfangs niemand kannte, steht einige Wochen im Blickfeld der Weltöffentlichkeit, gilt als Ort und Hort des Geistes. Es gibt mehrere sich zeitlich überlappende Programmpunkte, darunter die Seminarwoche, die Alpbacher Gespräche und die Sommerschulkurse. Die Veranstaltungen des Wissenschaftsforums sind meist in englischer Sprache und für alle offen. 2015, anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums, erfolgte ein großzügiger Umbau des Congress Centrums Alpbach.
In der Nähe
Der Hörbighof (5.8 km)
Das Ludwig-Steub-Denkmal (6.08 km)
Die heilige Notburga (6.16 km)
Die Neue Mittelschule (6.21 km)
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Die coolsten »Knottn« Nordtirols
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Axams, Götzens, Grinzens, Mutters, Neustift und Telfes – gleich sechs Gemeinden haben Anteile an den Kalkkögeln. Die steil aufragende Felsformation ist imposant und wird gern als Dolomiten Nordtirols bezeichnet. Das Aussehen ist das eine, der geologische Aufbau das andere. Auch der ist eine Besonderheit: der Sockel aus Gneis des Ötztaler Kristallins, darüber Schichten aus Wettersteindolomit, sogenannter Knollen- und Muschelkalk. Die Gipfel bestehen aus Hauptdolomit. Die Kalkkögel sind eingebettet in das gleichnamige, rund 77 Quadratkilometer große Ruhegebiet im Bezirk Innsbruck-Land. Zu ihm gehören neben herrlichen Bergketten unter anderem die Telfer Wiesen sowie die Gipfel um das innere Fotschertal. Der einmal wild tosende, dann wieder milde plätschernde Fotscher Bach ist abschnittweise zum Naturdenkmal erklärt worden.
Die Kalkkögel mit ihren zahlreichen Wanderwegen, Schutzhütten und Almen zählen zu den Naherholungsgebieten der urbanen Bevölkerung in und um Innsbruck. Und hier liegt das Konfliktpotenzial. Denn sie liegen zwischen den Skigebieten Schlick 2000, Axamer Lizum und Mutterer Alm. Touristiker und involvierte Gemeinden hegen Pläne, die Axamer Lizum mit der im Stubaital liegenden Schlick zu verbinden. Dafür müsste eine Seilbahnanlage durch das Ruhegebiet errichtet werden.
Info
Adresse Nähe Adolf Pichler Hütte, 6094 Axams | ÖPNV Bus 4162, Grinzens/Haltestelle Wendeplatz (Wanderung circa 2,5 bis 3 Stunden zur Adolf Pichler Hütte) | Anfahrt A12, Ausfahrt Zirl Ost, weiter Richtung Kematen, dann links Richtung Axams und weiter Richtung Grinzens, von dort ins Senderstal (Mautstraße/teilweise asphaltierter Forstweg) bis Kemater Alm | Tipp Ein herrliches Plätzchen ist der Salfeinssee, von dort gibt es einen wunderbaren Panoramablick auf die Kalkkögel.
Der sogenannte »Brückenschlag« stieß auf heftige Ablehnung – hauptsächlich bei der urbanen Bevölkerung und den alpinen Vereinen. Das Tiroler Naturschutzgesetz 2005 untersagt zwar die Errichtung von Seilbahnen beziehungsweise Seilbahnstützen, doch die Idee ist nicht neu und wird immer wieder aufs Tapet gebracht. Zuletzt verschärften sich die Kontroversen auf politischer Ebene. Die Pläne wurden ad acta gelegt – vorerst. Denn in Tirol hat es Tradition, dass umstrittene Projekte fröhlich Urständ feiern, sobald die politische Großwetterlage sich ändert oder der Widerstand eingeschlafen ist.
In der Nähe
Franz de Paula Penz (6.88 km)
Die Telfer Wiesen (8.2 km)
Das Ruetzkraftwerk (9.64 km)
Das Kurt-Schuschnigg-Grabmal (10.21 km)
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Der Bayer, der Tirol schreibend eroberte
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Mit »Drei Sommer in Tirol« verfasste Ludwig Steub (1812–1888) einen Klassiker der Reiseliteratur. Zwei Jahre war der im bayerischen Aichach geborene Jurist dafür durch Tirol gewandert, hatte Eindrücke gesammelt. Als das Buch 1846 erschien, hatte es allerdings nicht den Erfolg, den der Autor sich erhofft hatte. In Tirol wurde es sogar kritisch aufgenommen.
Das lag zum einen daran, dass Steub eine dezidiert antiklerikale Haltung hatte, was im katholischen Tirol nicht gut ankam. Zum anderen sahen es Autorenkollegen kritisch, dass ausgerechnet ein Bayer die Tiroler Seele erklärte. Unter den Skeptikern fand sich auch Beda Weber, der einige Jahre zuvor selbst einen Tirol-Führer herausgebracht hatte (»Das Land Tirol«). Dabei macht(e) gerade dieser Blick von außen den Reiz der Steub'schen Schilderungen aus. Der Autor ließ sich von derlei Querschlägen nicht beirren und brachte in den folgenden Jahren noch zahlreiche Schilderungen Tirolischer Wesensarten und Orte zu Papier.
Info
Adresse beim Festplatz Brixlegg (Nähe Mühlbichl 30), 6230 Brixlegg | ÖPNV Bahn, Haltestelle Brixlegg; Bus 4074, Haltestelle Mühlbichlsiedlung | Anfahrt A12, Ausfahrt Kramsach/Rattenberg, Richtung Rattenberg, Kreisverkehr auf B171 Richtung Brixlegg, in Brixlegg Kreisverkehr Richtung Alpbachtal, linker Hand bei der Feuerwehrhalle parken, kurzer Fußweg hinauf Richtung Mühlbichl/Festplatz | Tipp Das Gasthaus Herrnhaus im Zentrum wurde 1416 erstmals urkundlich erwähnt und war Sitz der Grafen von Grasegg. Heute ist es ein atmosphärisches Gasthaus mit gutbürgerlicher Küche.
Die meisten erschienen in der »Allgemeinen Zeitung« in Deutschland. Damit trug Steub wesentlich dazu bei, dass unsere nördlichen Nachbarn Tirol als Reiseland entdeckten. Einfacher Zeitgenosse war er wohl keiner. Er überwarf sich mit den meisten seiner Schriftstellerkollegen und das, obwohl er ein Förderer Tiroler Literatur und Literaten war. Im Alter haderte er zudem mit dem mangelnden Erfolg seiner Schriften und damit, weder in Tirol noch in Bayern richtig gewürdigt zu werden.
Trotzdem hielt Steub sich gern in Tirol auf, nach seiner Pensionierung bevorzugt in der Gegend um Brixlegg. Die Brixlegger dankten es dem Reiseschriftsteller, indem sie ihm 1898, zehn Jahre nach seinem Tod, ein Denkmal setzten. Am Mühlbichl oberhalb des Festplatzes findet sich, direkt in den Stein gehauen, das Konterfei von Ludwig Steub, der gern als »Vater des Tiroler Fremdenverkehrs« bezeichnet wurde.
In der Nähe
Die heilige Notburga (1.89 km)
Der Harfenbauer (1.94 km)
Die Neue Mittelschule (1.97 km)
Das Bischofszimmer (3.4 km)
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Eine Entscheidung und alles dahin
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Einst war die Rottenburg eine mächtige, eine weithin sichtbare Wehrburg. Heute stehen nur noch Teile der Ruine fast unsichtbar auf einer dicht bewaldeten Felskuppe, rund eine halbe Stunde Fußweg von Rotholz entfernt: Reste der Ringmauer, des äußeren und inneren Burgtores, der Haupt- und der Vorburg. Ein mystischer Ort. Dominant platziert ist die Notburgakapelle. Sie wurde allerdings erst 1956/57 erbaut.
Errichtet wurde die Burg bereits im 12. Jahrhundert, und sie war der Stammsitz des bayerischen Geschlechts der Rottenburger. Sie verwalteten das Gebiet zwischen Volders und Ziller und stiegen zu den obersten Beamten am Hof des Landesfürsten auf. Neben dem Regenten waren die Rottenburger angeblich die reichsten Grundherren in Tirol. Dann allerdings machte Heinrich IV. von Rottenburg einen fatalen Fehler. 1410 stellte er sich gegen den Landesherrn Herzog Friedrich und provozierte damit eine kriegerische Auseinandersetzung, bei der große Teile der Burg zerstört wurden. Friedrich gewann, und die Rottenburg fiel an den Landesfürsten. Sein Nachfolger, Herzog Sigmund, nutzte die strategische Lage der Rottenburg und errichtete auf den Überresten eine gotische Wehranlage, die als Sitz der landesfürstlichen Pfleger und Richter diente. Als Herzog Ferdinand II. den Gerichtssitz von der Rottenburg nach Rotholz verlegte, verlor die Rottenburg ihre Bedeutung. Sie verfiel, und die Natur eroberte sich den Ort nach und nach zurück.
Info
Adresse Bergkuppe südlich von Rotholz, 6220 Buch/Rotholz | ÖPNV Bus 4121, 4119, Haltestelle Gasthaus Esterhammer | Anfahrt A12, Ausfahrt Jenbach, auf B171 Richtung Buch/Rotholz, links nach Rotholz, Richtung Gasthaus Esterhammer, Parkplatz Fleckviehversteigerungshalle. Der Weg führt beim Gasthaus Esterhammer bergauf, Gehzeit circa 30 Minuten | Tipp Das Gasthaus Esterhammer verfügt über drei herrliche alte Stuben (der altdeutsche Speisesaal im ersten Stock datiert von 1896) und gilt als eine der ersten Adressen in der Region; hervorragende Küche.
1956/57 entstand anstelle des ehemaligen Eckturms die Notburgakapelle in Erinnerung an die einzige Tiroler Heilige, die in Rattenberg geboren und auf der Rottenburg als Dienstmagd tätig gewesen war. Anfang der 1990er Jahre initiierte Kaplan Ludwig Penz, dass die Burgreste freigelegt und restauriert werden. 1999 kam die Versöhnungsstiege dazu. Sie erinnert an die Versöhnung der beiden verfeindeten Rottenburger Brüder, Heinrich und Siegfried, durch die heilige Notburga.
In der Nähe
Maria Brettfall (1.74 km)
Das Bischofszimmer (4.86 km)
Der Harfenbauer (6.44 km)
Der Silberwald (6.81 km)
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Unterschlupf für Bären und Revolutionäre
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Die Tischofer Höhle im Kaisertal ist ein mystischer Ort. Rund 40 Meter in den Felsen geht sie hinein, am Eingang ist sie rund 20 Meter breit und acht Meter hoch. Sie gilt als wichtigste Fossilienfundstätte Tirols. Knochenreste von nicht weniger als 380 Bären wurden hier freigelegt, dazu kamen die von Füchsen, Steinböcken, Wölfen, Rentieren und Höhlenhyänen. Auch eine Gämse, ein Höhlenlöwe und ein Murmeltier fanden hier ihre letzte Ruhe.
Die Höhle dürfte auch als Unterkunft für Menschen gedient haben, das belegen bearbeitete Knochenspitzen. Datiert sind die Relikte auf rund 37.000 Jahre. Womit die Tischofer Höhle die bis dato älteste Fundstelle menschlicher Erzeugnisse in Tirol ist. Was wiederum bedeutet, dass die Gegend um Kufstein die älteste besiedelte Tirols sein dürfte. Rätsel geben die Skelettteile aus der Bronzezeit auf, die 1906 gefunden wurden. 35 Menschen, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche, sind hier gleichzeitig gestorben.
Info
Adresse kurz vor dem Zottenhof, 6330 Ebbs/Kaisertal | ÖPNV Bahn, Haltestelle Kufstein, weiter mit Stadtbus 1, Haltestelle Kaisertal; Bus 4030, Haltestelle Kaisertal | Anfahrt A12, Ausfahrt Kufstein Nord, Kreisverkehr Richtung Ebbs, Hinweisschild »Kaisertal« rechts einbiegen, gebührenpflichtiger Parkplatz in Kufstein/Sparchen, Gehzeit circa 40 Minuten | Tipp Die Theaterhütte auf der anderen Seite des Tales war von 1923 bis Mitte der 1950er Jahre Sitz des Theatervereins Kufstein; heute ist sie ein Restaurant.
Östlich der Tischofer Höhle liegt die kleine Hyänen-Höhle. Sie ist fünf Meter breit, zwei Meter hoch und etwa drei Meter tief. Angesichts der beeindruckenden Größe der Tischofer Höhle beachtet sie der Wanderer zunächst kaum. Ein Fehler. Denn auch sie hat über Jahrtausende wertvolle Schätze bewahrt. Forscher entdeckten hier Hauskeramiken sowie die tönerne Winddüse eines Schmelzofens. Die bedeutendsten Fundstücke sind heute im Museum auf der Festung Kufstein ausgestellt.
Und nun zu den Revolutionären. 1809, als sich die Tiroler gegen die bayerische Besatzung auflehnten, hielten die Revolutionäre hier angeblich konspirative Treffen ab und nutzten die schwer zugängliche Höhle als Waffenlager. Die Überlieferung will, dass sich hier ein steinerner Tisch befunden hat. Was die Aufständischen dazu veranlasste, als Losung auszusprechen, sie gingen »zum Tisch oba«. Woraus der Name Tischofer Höhle entstanden sein soll.
In der Nähe
Die Rathaustür (2.21 km)
Die Traumfabrik (5.56 km)
Das Anton-Karg-Haus (6.24 km)
Das Passionsspielhaus (9.03 km)
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Grandhotel als britisches Mädcheninternat
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Es ist ein bisschen wie das Schloss, in dem Dornröschen schläft. Nur dass es kein Schloss ist, sondern ein Hotel, keine undurchdringlichen Hecken es umgeben, sondern hohe Bäume. Das Hotel Alpenhof in Pertisau am Achensee war einmal eine der besten Adressen im Ort, ein Grandhotel, das Noblesse verströmte, errichtet um 1900 und 1929 nach Plänen des Innsbrucker Architekten Siegfried Mazagg umgebaut. Das Hotel war sogar so beeindruckend, dass es Eingang in die internationale Literatur fand.
Die englische Schriftstellerin Elinor Brent-Dyer (1894–1969), die 1924 im Hotel Alpenhof geurlaubt hatte, machte das Hotel zum Schauplatz ihrer Jugendbuchserie »Chalet School«, in der sich alles um die jungen Insassinnen eines Mädcheninternats dreht. In ihren Romanen heißt Pertisau Briesau und liegt am Tiernsee (dem Achensee). Neben Joey, Grizel und Simone besuchten die »Chalet School« anfangs sieben Tiroler Mädchen. Die unterschiedlichen Nationalitäten und Religionsbekenntnisse, die familiäre Atmosphäre und die exotische alpine Umgebung machten dieses Buch sofort zu einer Besonderheit auf dem englischen Buchmarkt.
Info
Adresse schräg hinter dem Hotel Post, 6215 Eben/Pertisau | ÖPNV Bus 8332 und Oberbayernbus (D) 9550, Haltestelle Hotel Post | Anfahrt A12, Ausfahrt Achensee/Wiesing, im Kreisverkehr auf B181 Richtung Achensee, links abzweigen Richtung Pertisau, in Pertisau schräg hinter dem Hotel Post | Öffnungszeiten nur von außen zu besichtigen, baufällig | Tipp Die Achenseebahn wurde 1889 eröffnet. Die Dampflokomotive fährt von Jenbach zum Seespitz am Achensee. Von dort führt ein Uferweg bis nach Pertisau.
Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland war der Schauplatz für die Autorin nicht mehr tragbar, und sie übersiedelte das Internat zunächst nach Großbritannien, später in die Schweiz. Insgesamt hat Brent-Dyer rund 60 »Chalet School«-Bände geschrieben. Heute pflegen die »Friends of the Chalet School« die Erinnerung an die Autorin. Erstausgaben ihrer Bücher sind rar und heiß begehrt.
Als die Besitzerin starb, wurde das Hotel Alpenhof in den 1960er Jahren so wie es war versperrt. Seither gammeln Gebäude und Inventar vor sich hin. Große Schilder warnen davor, das Haus zu betreten. Es besteht Einsturzgefahr. Das Landeskonservatorat Tirol hat das Hotel zwar unter Denkmalschutz gestellt, wachküssen aber tut die verfallende Schönheit wohl niemand mehr.
In der Nähe
Die Prälatenbuche (0.96 km)
Die Rottenburg (9.52 km)
Das Ludwig-Rainer-Grabmal (9.86 km)
Maria Brettfall (10.01 km)
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Schiff ahoi! – sagte der Prälat am Ufer sitzend
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Wie ein Ohr ragt die Plattform in den Achensee. Hier sitzen, lauschen, wie die Wellen am Ufer brechen, hören, wie sie stürmischer werden, noch bevor ein Schiff zu sehen ist. An dieser Stelle, rund 20 Minuten Gehzeit nördlich von Pertisau, soll Prälat Albert Wildauer (1841–1915) gern gesessen sein.
Es ist leicht, sich vorzustellen, dass ihm hier die Idee kam, den Achensee touristisch zu nutzen und regelmäßig Schifffahrten anzubieten. Seit 1112 war der größte See Tirols im Besitz des Benediktinerstiftes St. Georgenberg, und schon Wildauers Vorgänger hatte sich um die touristische Entwicklung der Region bemüht. Wildauer kaufte ein dampfbetriebenes Passagierschiff. Die Einzelteile kamen per Bahn nach Jenbach, von dort mit Pferdegespannen nach Pertisau, wo sie zusammengebaut wurden. Am 27. Juni 1887 stach die »St. Josef« in See, zwei Jahre später die größere »St. Benedikt«. Die Zahl der Passagiere stieg so rasant, dass bereits 1911 mit »Stella Maris« ein drittes Schiff in Betrieb genommen wurde – das erste dieselmotorbetriebene Schiff auf einem österreichischen See.
Info
Adresse Pertisau, am Ufer entlang Richtung Gaisalm, 6213 Eben/Pertisau | ÖPNV Bus 8332 und Oberbayernbus (D) 9550, Haltestelle Bootshaus | Anfahrt A12, Ausfahrt Achensee/Wiesing, im Kreisverkehr B181 Richtung Achensee, abzweigen Richtung Pertisau, Pertisau Zentrum, rund 20 Minuten Fußweg | Tipp Seit 1902 baut die Familie Albrecht in der Gegend um Pertisau Steinöl ab. Das Tiroler Steinöl findet Einsatz als Pflege- und Hausmittel. Das Unternehmen stellt unter anderem Cremes, Massageöle und Shampoos her.
Nach dem Ersten Weltkrieg kaufte die Stadt Innsbruck den Achensee. Sie benannte die »Stella Maris« in »MS Innsbruck« um; 1925 kam die »MB Tirol« dazu, ein kleines Motorboot für die Zwischensaison. Als 1958 die St. Benedikt abgewrackt wurde, gab es nur noch dieselbetriebene Schiffe. 1995 tuckerte die »MS Innsbruck« das letzte Mal über den See. An ihre Stelle trat die »MS Tirol« mit zwei Decks, Bordgastronomie und Platz für 600 Personen. Wenige Jahre später bekam sie mit der »MS Innsbruck« wieder Gesellschaft.
Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Achenseeschifffahrt 2012 wurde der Platz, an dem Wildauer so gern gesessen sein soll, neu gestaltet und mit einer Erinnerungstafel versehen. Unter der Prälatenbuche auf den Holzliegen mümmelnd, den Wellen nachlauschen, das hätte dem Abt sicher gefallen.
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