111 Schätze der Natur rund um den Bodensee, die man gesehen haben muss - Marion Rapp - E-Book

111 Schätze der Natur rund um den Bodensee, die man gesehen haben muss E-Book

Marion Rapp

4,7

Beschreibung

Es gibt sie noch: turtelnde Taucher, steinerne Reisende und blühende Blickfänge in der dicht besiedelten Gegend rund um den Bodensee. Abseits der Promenaden, Ausflugsdampfer und Hafencafés lohnt ein Blick in die oft, aber nicht immer versteckten Winkel am Ufer und im Hinterland des Schwäbischen Meeres, wo natürliches Geschnatter, geheimnisvolle Sümpfe, prachtvolle Blütenteppiche und märchenhafte Schluchten die Besucher auf stille und ursprüngliche Art verzaubern. Dieses Buch ist weder Wanderführer noch Naturschutzfachbuch, sondern eine herzliche Einladung, die quirlige Bodenseeregion und das idyllische Oberschwaben aus dem Blickwinkel der Natur zu betrachten und zu erleben. Überraschungen sind vorprogrammiert, auch für alteingesessene Seeanwohner!

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© Emons Verlag GmbH // 2015 Alle Rechte vorbehalten Texte: Marion Rapp © der Fotografien: alle Kurt Rapp, außer: Alfred Limbrunner (S. 41, 91, 163, 205, 221), Claus-Peter Hutter (S. 151), Roland Bauer (S. 57), Duftgarten Syringa (S. 77), Insel Mainau (S. 93), Manuel Nabenhauer (S. 127), Affenberg Salem (S. 165), Andreas Hafen (S. 211) Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-86358-943-1 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons: Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

Inhalt

Vorwort

1_Der Aachtopf | Aach (D)Wasser en masse

2_Das Bodensee-Vergissmeinnicht | Allensbach-Hegne (D)Vom Verzaubern und Vergessen

3_Die Marienschlucht | Allensbach-Langenrain (D)Herrschaftlich herrlich

4_Der Wild- und Freizeitpark | Allensbach-Langenrain (D)Lebendige und stählerne Überflieger

5_Der Altshauser Weiher | Altshausen (D)Wo der Rohrspatz nichts zu schimpfen hat

6_Der Illerdurchbruch | Altusried (D)Steiniger Umweg

7_Der Federsee | Bad Buchau (D)Vogelbett und Filmvorlage

8_Der Wackelwald | Bad Buchau (D)Das Naturtrampolin

9_Das Thermalwasser | Bad Saulgau (D)Wo es heiß hergeht

10_Das Museumsdorf | Bad Schussenried-Kürnbach (D)Es war einmal …

11_Die Schussenquelle | Bad Schussenried-Roppertsweiler (D)Hier scheiden sich die Wässer

12_Das Torfbähnle | Bad Wurzach (D)Fahrt in die Geschichte

13_Das Wurzacher Ried | Bad Wurzach (D)Wo Pflanzen Fliegen fangen

14_Die Bisons | Bodman-Ludwigshafen (D)Wilder Westen auf dem Bodanrück

15_Das Echotal | Bodman-Ludwigshafen (D)Der Berg ruft

16_Das Stockacher Aachried | Bodman-Ludwigshafen (D)Vom vielen lieben Federvieh

17_Der Birnengarten | Deggenhausertal-Limpach (D)Ein Museum, das lebt!

18_Das Kirchle | Dornbirn-Gütle (A)Ein göttliches Stück Natur

19_Die Rappenlochschlucht | Dornbirn-Gütle (A)Die spinnen doch!

20_Das Wasserburger Tal | Eigeltingen-Honstetten (D)Unterwegs auf der Hegau-Alb

21_Der Petersfels | Engen (D)Schmuckfabrik und Metzgerei in einem

22_Die Irisblüte | Eriskirch (D)Ein lilablaues Blütenmeer

23_Die Werd-Inseln | Eschenz (CH)Politisch getrennt, natürlich vereint

24_Der Knopfmacherfelsen | Fridingen an der Donau (D)Für malerische Augenblicke

25_Die Vogelperspektive | Friedrichshafen (D)Wenn ich ein Vöglein wär …

26_Die Blitzenreuter Seenplatte | Fronreute-Blitzenreute (D)Fahr mal hin zum Schau-mal-Weg!

27_Der Rohrspitz | Fußach (A)Vorgelagerter Rückzugsort

28_Die Hornspitze | Gaienhofen-Horn (D)Der letzte Klumpen Erde

29_Das Rheinholz | Gaißau (A)Grenzwertig

30_Der Eistobel | Grünenbach (D)Reise in die Vergangenheit

31_Der Eichenweg | Güttingen (CH)Eichentlich ganz schön hier!

32_Der Rheindamm | Hard (A)Hätte, wäre, würde, wenn …

33_Der höchste Weinberg | Hilzingen (D)On top

34_Der Duftgarten Syringa | Hilzingen-Binningen (D)Für Naschkatzen

35_Das Wettenberger Ried | Hochdorf-Benzenhaus (D)Es liegt was in der Luft

36_Die Großmuttertanne | Homburg-Salen-Reutenen (CH)Viel Holz für die Hütte

37_Am Säntis | Hundwil (CH)Fotogener Blickfang

38_Der Höchsten | Illmensee-Höchsten (D)Dialekt auf höchstem Niveau

39_Die Donauversickerung | Immendingen (D)Hokuspokus Fidibus

40_Am Höwenegg | Immendingen (D)Auf Urzeit-Safari

41_Das NSG Schopfeln-Rehletal | Immendingen-Hattingen (D)Von diesen Schuhen kriegt man nie genug

42_Die Insel Mainau | Insel Mainau (D)Blumen-meer trifft Boden-see

43_Ein Gartenrendezvous | Insel Reichenau (D)Zu Gast daheim

44_Der Kloster-Kräutergarten | Insel Reichenau (D)Wie ein Gedicht

45_Bei Riebels | Insel Reichenau (D)Natur in ihrer leckersten Form

46_Das Arrisrieder Moos | Kisslegg (D)Stimmungsvolle Natur für Raucher und Bäcker

47_Das Burgermoos | Kisslegg (D)Mathematik zum Anfassen

48_Der Heilige Stein | Kisslegg-Waltershofen (D)Die Kirche mal im Dorf lassen

49_Das Naturmuseum | Konstanz (D)Anfassen erlaubt

50_Das Wollmatinger Ried | Konstanz (D)Schottische Gastarbeiter

51_Der Teufelstisch | Konstanz-Wallhausen (D)Die dunkle Seite des Sees

52_Die Lengwiler Weiher | Kreuzlingen (CH)Tierisches Multikulti

53_Die Wollschweininsel | Kreuzlingen (CH)Schwein gehabt

54_Die Schussenmündung | Langenargen (D)Ende Gelände

55_Der Quelltuff von Lingenau | Lingenau (A)Wie aus Wasser Stein wird

56_Der Pfänder | Lochau (A)Wo Adler auf Löwen hinabblicken

57_Die Gehrenberg-Rutsche | Markdorf (D)Zeugnis des großen Bebens

58_Das Hepbacher-Leimbacher Ried | Markdorf (D)Wo es summt und brummt

59_Das Felsentäle | Messkirch-Igelswies (D)Fernweh für Daheimgebliebene

60_Der Walderlebnispfad | Möggers (A)Inspirierendes Naturerlebnis

61_Das Delta der Radolfzeller Aach | Moos (D)Hochburg des Vogeltourismus

62_Die Höri-Bülle | Moos (D)Mehr als eine Zwiebel

63_Der Solarturm | Moos (D)Hier kann man Sonne tanken

64_Der Mägdeberg | Mühlhausen-Ehingen (D)Wo 11.000 Jungfrauen rasteten

65_Die Johannes-Büste | Münsterlingen (CH)536 Quadratkilometer Eis

66_Der Rheinfall | Neuhausen (CH)Wasser marsch!

67_Der Wildpark Sonnenhalde | Neukirch-Wildpoltsweiler (D)Mit Kind und Kegel

68_Müller-Thurgau und Co. | Nonnenhorn (D)So schmeckt der Bodensee

69_Die Klingenbachschlucht | Öhningen (D)Sinnliches Tal

70_Der Riesensalamander | Öhningen-Wangen (D)Zeuge im Stein

71_Die Uferzone Wangen | Öhningen-Wangen (D)Mehr Grün statt Grau

72_Der Bannwald | Ostrach (D)Tarzans Welt

73_Das Taubenried | Pfullendorf (D)Unter Hochspannung

74_Die Halbinsel Mettnau | Radolfzell (D)Vogelparadies am Untersee

75_Das Storchendorf | Radolfzell-Böhringen (D)Vom Storchenvater

76_Der Mindelsee | Radolfzell-Möggingen (D)Wo Vögel Urlaub machen

77_Die Salemer Klosterweiher | Salem-Mimmenhausen (D)Se(e)liges Zisterziensererbe

78_Der Affenberg | Salem-Tüfingen (D)Affentheater und Klapperkonzert

79_Der Park Arenenberg | Salenstein (CH)Kaiserlich lustwandeln

80_Die Sauldorfer Baggerseen | Sauldorf (D)Sandeln, bis der Storch kommt

81_Die Wasserfälle | Scheidegg (D)Rotkäppchen und der Widder

82_Der Skywalk Allgäu | Scheidegg-Oberschwenden (D)Schritt ins Bodenlose

83_Der Hohentwiel | Singen (D)Von Gartenkräutern und Feinschmeckerschafen

84_Der Galgenberg | Singen-Bohlingen (D)Reben hängen dort noch heute

85_Der Hohenkrähen | Singen-Schlatt (D)Des Burggeists Herberge

86_Die Sipplinger Churfirsten | Sipplingen (D)Wind, Wasser und Wetter getrotzt

87_Die Rheinbrücke | Stein am Rhein (CH)Anfang und Ende

88_Die Heidenhöhlen in Zizenhausen | Stockach-Zizenhausen (D)Geheimnisvolle Gänge

89_Das Wildrosenmoos | Sulzberg (A)Natur kennt keine Grenzen

90_Tengens Wasserfälle | Tengen (D)Naturerlebnis mit Genuss

91_Die Tettnanger Terrassen | Tettnang-Hagenbuchen (D)Seeufer vergangener Tage

92_Die Hopfengärten | Tettnang-Siggenweiler (D)Eigenwilliges grünes Gold

93_Der Biber | Thayngen (CH)Der beißt sich durch!

94_Das Kesslerloch | Thayngen (CH)Treffpunkt für Eiszeitjäger

95_Das Lang- und das Kurzloch | Thayngen (CH)Wo Lurchi ein Zuhause gefunden hat

96_Die Gletschermühle | Überlingen-Goldbach (D)Ein eiskalter Architekt

97_Die Heidenhöhlen Goldbach | Überlingen-Goldbach (D)Beste Wohnlage

98_Der Hödinger Tobel | Überlingen-Hödingen (D)Blühende Vögel

99_Der Aachtobel | Überlingen-Lippertsreute (D)Maria sei Dank

100_Das Bodenseewasser | Überlingen-Nesselwangen (D)Ein reines Vergnügen

101_Der Schnegglisand | Untersee (D)Des Bodensees weißes Geheimnis

102_Der Bussen | Uttenweiler-Offingen (D)Das Heiligtum Oberschwabens

103_Die Waldburg | Waldburg (D)Geschichte on the rocks

104_Die Neue Kunst am Ried | Wald-Ruhestetten (D)Ein natürliches Meisterwerk

105_Die Rastplätze | Wangen (D)Schleichende Reporter

106_Die Hausbachklamm | Weiler-Simmerberg (D)Wie aus dem Lehrbuch

107_Der Barbarossastein | Weingarten (D)Des Kaisers Wiege

108_Das Pfrunger-Burgweiler Ried | Wilhelmsdorf (D)Ursprünglich wild

109_Das Bauernhausmuseum | Wolfegg (D)Auf Tuchfühlung mit der Landwirtschaftsgeschichte

110_Das Felsenbädle | Wolpertswende-Mochenwangen (D)An dr Schwäbsche Eisebahne …

111_Das Hudelmoos | Zihlschlacht-Sitterdorf (CH)Wo Grillen grillen könnten

Bildteil

Übersichtskarten

Vorwort

Sie kommen aus der unendlichen Taiga Sibiriens, den Tundralandschaften Skandinaviens und den von den Gezeiten geprägten Küsten des Wattenmeers. Singschwan und Reiherente, Prachtaucher und Kampfläufer können sich als Nomaden der Lüfte nicht irren: Für sie ist der Bodensee ein besonderes Naturparadies. Über 300.000 Wasservögel bevölkern den See während der kalten Jahreszeit. Andere Arten haben sich die Schilfgürtel und Flachwasserzonen des Bodensees ebenso wie die vielen anderen Seen, Moore und Sümpfe Oberschwabens zum ganzjährigen Lebensraum ausgewählt. Haubentaucher etwa, die wie in einem Naturtheater spektakuläre Balztänze aufführen.

Doch nicht nur gefiederte Gäste erfreuen sich am Bodensee: Viele Urlauber und Ausflügler besuchen regelmäßig das Bodenseegebiet und Oberschwaben, um in den von den gewaltigen Gletschern der letzten Eiszeit geprägten Landschaften romantische Natur zu erleben und zu genießen. Ist diese Landschaft zwischen Donau und Alpenrand schon ein ökologisches Highlight schlechthin, so gibt es dort noch eine Menge anderer, vielfach unbekannter Naturwunder zu entdecken. Geheimnisvolle Schluchten gehören ebenso dazu wie bizarre Felsen, wilde Bäche, seltsame Kalkterrassen, sagenumwobene Baumgestalten, ein wackelnder Wald und ein Tisch, an dem nur der Teufel Platz nimmt. Marion Rapp hat sie aufgespürt und ist mit großer Erzählfreude und beeindruckenden Fotos den Besonderheiten und Geheimnissen von 111 Naturwundern rund um den Bodensee und in Oberschwaben nachgegangen. Naturhighlights zwischen Ulm, Biberach, Bad Saulgau, Ravensburg, Lindau und Bregenz. Wunder der Natur zwischen Friedrichshafen, Konstanz, Singen und Schaffhausen, unter denen selbst ausgewiesene Heimat- und Naturkenner noch neue Highlights entdecken werden. Claus-Peter Hutter, Herausgeber

Aach (D)
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1_Der Aachtopf

Wasser en masse

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An Superlativen fehlt es dem Aachtopf nicht. Die größte und wasserreichste Karstquelle Deutschlands schüttet durchschnittlich 8.590 Liter Wasser pro Sekunde aus einer 18 Meter tiefen Quellhöhle und bringt damit die Radolfzeller Aach auf ihren Weg in den Bodensee. Zum Vergleich: In eine normale Badewanne passen 160 Liter. Die Aachquelle könnte also in nur einer Sekunde über 50 Badewannen mit Wasser füllen! Und dies ist nur der Durchschnittswert. Wie bei Karstquellen üblich schwankt die Schüttung übers Jahr gewaltig. In Spitzenzeiten nach starken Niederschlägen schafft die Quelle sogar 24.000 Liter pro Sekunde!

Die unglaubliche Menge an Wasser allein ist es jedoch nicht, die den Aachtopf zu einer Berühmtheit macht. Vielmehr ist es die Herkunft des Wassers. Gespeist wird die Quelle nämlich zum größten Teil vom Donauwasser, das zwischen Immendingen und Fridingen ganz plötzlich im Untergrund verschwindet. Unterirdisch fließt es rund zwölf Kilometer durch Hohlräume im Karstgestein bis zum Wiederaustritt nach wenigen Tagen an der 183 Höhenmeter tiefer liegenden Aachquelle. Was lange Zeit nur vermutet wurde, war 1877 gewiss, als der Geologe Adolf Knop von der Technischen Hochschule Karlsruhe das Wasser der Donau mit Salz, Schieferöl und grün fluoreszierendem Farbstoff versetzte und nachwies, dass genau dieses Wasser – grün leuchtend und salzig – am Aachtopf wieder austrat.

Info

Adresse D-78267 Aach im Hegau | Anfahrt A 81 bis Ausfahrt Engen, weiter auf der B 31 bis Aach, dort der Beschilderung zur Aachquelle folgen | Tipp Bei einem Spaziergang bergwärts des Quelltopfes kann man am mittelalterlichen Turm vorbei in nördlicher Richtung zwei große eingestürzte Dolinen erkennen – Zeugen der eingestürzten Quellhöhle im Untergrund.

Was für viele eine faszinierende Laune der Natur ist, barg jedoch auch einigen menschlichen Zwist: Bei Wasserengpässen versuchten die württembergischen Donauanrainer das ein ums andere Mal, die Schlucklöcher der Donau zu verstopfen, um das wertvolle Nass nicht den wenig geschätzten badischen Aachanrainern zu überlassen. Heute gibt es glücklicherweise das gemeinsame Bundesland Baden-Württemberg, und dieser Streit ist (gerade auch in Zeiten der Bodenseewasserversorgung) aus dem Weg geräumt.

In der Nähe

Das Wasserburger Tal (2.9 km)

Der Petersfels (4.22 km)

Der Hohenkrähen (5.92 km)

Der Mägdeberg (6.4 km)

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Allensbach-Hegne (D)
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2_Das Bodensee-Vergissmeinnicht

Vom Verzaubern und Vergessen

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Es gibt T-Shirts vom Bodensee, Tassen, Mützen und viele Erinnerungssouvenirs mehr. Dass es jedoch auch ein eigenes Blümlein am See gibt, das wissen viele nicht. Es ist allerdings keine Marketingstrategie der Tourismusindustrie, sondern eine natürliche Besonderheit: das Bodensee-Vergissmeinnicht (lat: Myosotis rehsteineri).

In flächenhaften Teppichen von zwei bis zehn Zentimetern Höhe säumt es die sehr wenigen noch unverbauten oder mittlerweile renaturierten Uferlinien des Bodensees wie etwa das Mehrerauer Seeufer bei Bregenz oder das Ufer des Campingplatzes Hegne am Untersee. Zahlreiche fliederfarbene bis himmelblaue Blüten verzaubern dort im April und Mai mit zurückhaltendem Charme die Gegend.

Info

Adresse Seeufer bei D-78476 Allensbach-Hegne | Anfahrt über die B 33 Richtung Konstanz, bei Hegne rechts zum Campingplatz (Nachtwaid 1) abbiegen | Tipp Auch in anderen Strandbädern mit renaturierten Uferzonen wie etwa in Wallhausen, Klausenhorn oder am Mehrerauer Seeufer bei Bregenz kann das Bodensee-Vergissmeinnicht zur Blütezeit zwischen April und Mai bewundert werden.

Nach den Eiszeiten umrahmten im Frühjahr weitläufige Blütenteppiche die Gletscherseen zu Füßen der Alpen. Übrig geblieben ist davon noch ein kleiner Rest. Anfang der 1990er Jahre zählte das Bodensee-Vergissmeinnicht gar zu den seltensten Pflanzen Mitteleuropas! Sein Lebensraum, die nährstoffarmen, oft überfluteten Sand- und Kiesböden entlang der Uferlinien, wird immer begrenzter. Vor allem die verbauten Ufer und der Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaft und die Luftverschmutzung setzen der Strandrasenart stark zu.

Auch der Klimawandel macht dem Blümchen zu schaffen, denn durch die Änderungen der Temperaturen und der Niederschlagsverhältnisse ändern sich auch die typischen Wasserstände des Bodensees. Die auf saisonale Überflutungen angewiesene Pflanze erträgt die langen Durstphasen ohne Wasser in den zunehmend trockenen und heißen Sommermonaten nur sehr schwer. Dank gezielter Pflegemaßnahmen und Wiederansiedelungen gehört die botanische Rarität heute nicht mehr zu den seltensten Arten Mitteleuropas – Entwarnung bedeutet das allerdings leider noch lange nicht.

In der Nähe

Bei Riebels (1.88 km)

Der Kloster-Kräutergarten (2.62 km)

Der Schnegglisand (3.09 km)

Ein Gartenrendezvous (3.63 km)

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Allensbach-Langenrain (D)
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3_Die Marienschlucht

Herrschaftlich herrlich

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Warum heißt der Bodensee eigentlich Bodensee? Grund dafür ist der kleine Ort Bodman am Nordwestende des Sees, der ab dem 9. Jahrhundert Sitz der fränkischen Königspfalz Bodama war. Der einst gebräuchliche Name »Bregenzer See« war schnell vergessen, als sich Ludwig der Deutsche und Karl der Dicke aus dem Karolingergeschlecht recht gerne und oft auf ihrer Burg am See aufhielten und dabei die Bezeichnung »Lacus Bodamicus« prägten. Doch nicht nur der See selbst hat seinen Namen von der Königspfalz, auch das Adelsgeschlecht der zu Bodmans, die ihren Stammsitz dort seit über 850 Jahren haben. Aus ebendiesem Adelsgeschlecht war es nun Othmar, der sich 1897 mit seiner Auserwählten Maria Gräfin von Walderdorff verlobte. Dies nahm sein Vater Johann Franz Freiherr zu Bodman zum Anlass, ein bislang unzugängliches Gebiet seines umfangreichen Besitzes für die zahlreichen Gäste zu erschließen und nach Maria, der Zukünftigen seines Sohnes, zu benennen: die heutige Marienschlucht am südlichen Steilufer des Überlinger Sees.

Bis heute ist die Marienschlucht im Besitz der zu Bodmans geblieben und wohl das bekannteste Naturphänomen am Bodensee. Bis zu 100 Meter tief hat sich der Bach in die Molassefelsen eingegraben und so die 100 Meter lange Schlucht zwischen Bodman und Wallhausen geschaffen. Auf 230 Holzstufen zwischen bis zu 30 Meter hohen Felswänden können Besucher die Klamm erklimmen, die stellenweise nur einen Meter breit ist! Seitlich am Weg oder unter den Stufen hindurch plätschert das Wasser, das sich über Jahrtausende hinweg unermüdlich den Weg in den See gesucht hat. Und das teilweise mit immenser Gewalt: Nach einem Starkregen an Ostern 2005 etwa war die Schlucht für drei Jahre nicht mehr begehbar. Die gräfliche Forstverwaltung musste mit Hilfe der Deutsch-Französischen Militärbrigade aus Immendingen die Wege wiederherstellen und die Hänge sichern.

Info

Adresse D-78476 Allensbach-Langenrain | Anfahrt A 81 bis Kreuz Hegau, auf der B 33 weiter nach Konstanz, von Konstanz über die L 220 nach Langenrain, kurz vor dem Ortseingang nach rechts zum Parkplatz beim Golfplatz am oberen Ende der Schlucht; über einen Landesteg am unteren Ausgang der Schlucht bestehen Schiffsverbindungen unter anderem nach Bodman, Ludwigshafen, Sipplingen und Überlingen | Tipp Ein tolles Erlebnis ist die Anfahrt mit dem Kanu vom Strandbad in Wallhausen oder von Bodman (www.lacanoa.com).

In der Nähe

Der Teufelstisch (1.64 km)

Das Echotal (3.01 km)

Die Heidenhöhlen Goldbach (3.05 km)

Die Gletschermühle (3.15 km)

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Allensbach-Langenrain (D)
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4_Der Wild- und Freizeitpark

Lebendige und stählerne Überflieger

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Steinadler können bis zu fünf Kilogramm schwer werden, und trotzdem wirkt der riesige Greifvogel, der sich bei der Flugvorführung im Wild- und Freizeitpark Allensbach in die Lüfte schwingt, ganz leicht und elegant. Die Luft ist offensichtlich sein Element, er gleitet außerordentlich wendig und voller Energie über die Köpfe der Zuschauer hinweg, dreht sich sogar auf den Rücken, als ob er es für die staunenden Familien unter ihm einstudiert hätte. Neben dem respekteinflößenden Steinadler kann man an die 20 weitere faszinierende Greifvögel wie Habichte, Milane, Falken, Uhus und Bussarde beim Gleit- und Sturzflug bewundern und dabei viel über sie erfahren.

Ein Stückchen weiter in der Parkmitte, dort, wo mehr Freizeitpark als Wildpark herrscht, steht dann der nächste Überflieger, allerdings ohne scharfen Schnabel und ohne Krallen. Die jüngste Attraktion im Park ist die Überflieger-Schaukel, mit der man tatsächlich einen Überschlag schafft.

Info

Adresse Gemeinmärk 7, D-78476 Allensbach-Langenrain, www.wildundfreizeitpark.de | ÖPNV Mai‒Mitte Sept. fährt die Buslinie 8 ab dem Busbahnhof Radolfzell über Markelfingen zum Park. | Anfahrt A 81 bis Kreuz Hegau, über die B 33 Richtung Konstanz bis zur Ausfahrt Allensbach-Mitte, dann links abbiegen und über Kaltbrunn zum ausgeschilderten Wild- und Freizeitpark fahren. | Öffnungszeiten Park: Sommer 9‒19.30 Uhr, Winter 10‒19.30 Uhr, Einlass jeweils bis 17 Uhr, Falknershow: Di‒So 11 und 15 Uhr| Tipp Im Landgasthaus Mindelsee unweit des Wild- und Freizeitparks gibt es gute gutbürgerliche Gerichte, beim Essen auf der Terrasse kann man teils die Greifvögel der Greifvogelschau gleiten sehen, wenigstens aber die begeisterten Zuschauer klatschen hören!

Gut, dass bei so viel Action das gegenüberliegende Bärengehege groß und weitläufig genug ist, damit sich die stämmigen, braunen, etwas behäbig wirkenden Bären ganz schnell verziehen können, wenn ihnen der Trubel zu viel wird. Zwei Hektar groß ist das Gehege, da sollte sich doch ein geeignetes Versteck finden! Auch die anderen Tiere im Park ‒ wie die majestätischen Hirsche, die Wisente oder Luchse ‒ können sich in den großen Arealen größtenteils frei bewegen. Der Spazierweg führt vorbei an Muffel-, Schwarz- und Steinwild, die Kleinsten werden in einem Streichelzoo an Kreatur und Natur herangeführt. Im Erlebnisgarten, einem grünen Klassenzimmer, kann man viel über heimische Pflanzen und Tiere erfahren.

Der Park bietet also neben der eigentlichen Attraktion, den Wildtieren, auch jede Menge Drumherum. Und ob nun lebendige oder stählerne Überflieger: Die Zeit vergeht wie im Flug.

In der Nähe

Der Mindelsee (1.75 km)

Die Halbinsel Mettnau (3.29 km)

Ein Gartenrendezvous (4.12 km)

Das Echotal (4.32 km)

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Altshausen (D)
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5_Der Altshauser Weiher

Wo der Rohrspatz nichts zu schimpfen hat

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Oberschwaben ist das Land der Seen, Riede, Moore und Sümpfe. Über 2.300 stehende Gewässer gibt es in der Region, vom offenen Gewässer bis zum Hochmoorkomplex sind alle Verlandungsstufen in der Landschaft zu finden. Die Ursache dafür waren die Eiszeiten, welche der Region ihr heutiges Gesicht verliehen. Doch nicht ausschließlich: Einige der Tümpel und Weiher wurden im Mittelalter auch von der Bevölkerung als Fischteiche geschaffen, meist als klösterliche Kulturen. Der Altshauser Weiher etwa ist solch ein ehemaliges Fischgewässer, das 1276 von Rittern des Deutschen Ordens in einem ehemaligen Seebecken angelegt wurde. Heute ist der Weiher ein bedeutender Trittstein im internationalen Vogelzug und wichtiger Brut- und Rastplatz für Haubentaucher, Rohrammer, Teichrohrsänger, Zwergdommel und Co. Ein dichter Schilfgürtel, Streuwiesen und Buchenwald säumen weite Teile des Ufers, seit den 1970er Jahren steht das Gebiet unter Naturschutz.

Neben Vögeln, Insekten, Amphibien und Fischen zieht es eine weitere Art regelmäßig an den Weiher: die Wasserratten – allerdings im übertragenen Sinne. Denn der Weiher ist beliebtes Badegewässer, am südöstlichen Ufer liegt das idyllische Altshauser Naturstrandbad.

Info

Adresse D-88361 Altshausen | Anfahrt B 30 Ulm/Ravensburg/Friedrichshafen bis Ausfahrt Weingarten, auf der B 32 bis Altshausen-West, die B 32 führt direkt am Altshauser Weiher vorbei, Parkmöglichkeiten gibt es am Freibad | Tipp Im barocken Schloss Altshausen, der ehemaligen »Deutschordens-Immobilie«, wohnt heute Carl Herzog von Württemberg, das Oberhaupt der herzoglichen Familie. Das Schloss selbst ist nicht zu besichtigen, Teile des Parks und die Kapelle sind allerdings frei zugänglich.

Die Wasserqualität des Weihers ist bestens zum Baden geeignet, auch dank des »Aktionsprogramms zur Sanierung Oberschwäbischer Seen«. Dieses Programm wurde 1989 ins Leben gerufen, um die teils stark mit Nähr- und Schwemmstoffen belasteten oberschwäbischen Seen langfristig vor der Verlandung zu schützen. Insgesamt 91 Seen und Weiher aus 45 Gemeinden der Landkreise Sigmaringen, Biberach, Ravensburg und dem Bodenseekreis nehmen derzeit an dem Aktionsprogramm teil. Am Altshauser Weiher wurden so die Kläranlage Haggenmoos gebaut, ufernahe Gebiete extensiviert, ein Sedimentationsbecken eingerichtet und ein Biotopvernetzungsplan im Einzugsgebiet des Weihers aufgestellt.

In der Nähe

Die Blitzenreuter Seenplatte (7.12 km)

Das Thermalwasser (9.63 km)

Das Pfrunger-Burgweiler Ried (10.38 km)

Das Felsenbädle (10.4 km)

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Altusried (D)
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6_Der Illerdurchbruch

Steiniger Umweg

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Zugegeben, der Rheindurchbruch bei Bingen oder das Eiserne Tor, der Donaudurchbruch durch die südlichen Karpaten im Grenzbereich von Rumänien und Serbien, sind spektakulärer. Der Illerdurchbruch bei Altusried beeindruckt dennoch durch die meterhohen Schluchtwände und den natürlichen Auwaldstreifen mit seiner Artenvielfalt. Kormorane, Graugänse, Haubentaucher und verschiedene Entenvögel leben dort am Ufer in den dichten Weidenbeständen und Röhrichtflächen.

Der Blick von der Burgruine Kalden steil am bis zu 60 Meter mächtigen Prallhang der Iller hinunter, über die fast kreisrunde Illerschleife, macht die Kraft des Wassers sichtbar ‒ auch wenn sie durch Stauwehre im Oberlauf gebrochen wurde. Über Jahrtausende hat sich der Fluss in die Gesteinsmassen tief eingegraben und schlängelt sich ab dem Durchbruch rund 1,5 Kilometer nordöstlich von Altusried malerisch durch die End- und Seitenmoränen des ehemaligen Illergletschers.

Info

Adresse D-87452 Altusried | Anfahrt A 7 bis Ausfahrt Dietmannsried, weiter über Dietmannsried und Krugzell bis nach Altusried, von Altusried nach Norden auf der Kaldener Straße fahren, nach circa 2 Kilometern bei Kalden nahe der Kapelle parken und zu Fuß dem ausgeschilderten Weg folgen | Tipp In einer halben Stunde kann man auf romantischem Weg ins Illertal absteigen und die fast 100 Meter hohen Nagelfluhwände (Nagelfluh ist ein Gestein, das sich aus den eiszeitlich abgelagerten Kiesen und Schottern der Schmelzwasserflüsse verfestigt hat) von unten betrachten.

Wie bei allen Durchbruchstälern kommt bei solch einem Anblick die Frage auf, ob der Fluss denn keinen einfacheren Weg Richtung Donau gefunden hat. Tatsächlich floss die Iller vor der letzten Eiszeit noch im Memminger Tal gen Norden, östlich des heutigen Illertals. Der heutige Verlauf der Iller entschied sich zu Beginn der folgenden Warmzeit: Der Illergletscher reichte damals bis weit ins Alpenvorland hinein bis auf die heutige Höhe von Altusried, wo er gewaltige Schuttberge als End- und Seitenmoränen abgelagert hatte. Nach dem Rückzug des Gletschers blieb erst ein See, der von Kempten bis Altusried reichte, zurück. Dieser lief nach und nach aus, als sich das Wasser in einem ehemaligen Schmelzwasserabfluss des Gletschers, dem heutigen Flussbett der Iller, seinen günstigsten Weg zur Donau hin suchte. Unterhalb von Memmingen tritt der Fluss dann wieder in sein ehemaliges Flussbett im Memminger Tal ein.

In der Nähe

Der Heilige Stein (20.85 km)

Der Eistobel (24.91 km)

Das Arrisrieder Moos (25.56 km)

Das Burgermoos (25.7 km)

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Bad Buchau (D)
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7_Der Federsee

Vogelbett und Filmvorlage

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Für Alfred Hitchcocks Horrorklassiker »Die Vögel« wäre der Starenzug am Federsee bei Bad Buchau sicher eine tolle Inspiration gewesen. Im Herbst sammeln sich auf den Bäumen am Federseeparkplatz nämlich allabendlich unzählige Stare, die dann gemeinsam in den 250 Hektar großen Schilfgürtel des Feuchtgebiets einfliegen, um dort zu übernachten. Am Himmel sieht man dann den beeindruckenden Formationsflug der Vögel, der zwar bei Filmbegeisterten Hitchcock-Assoziationen weckt, aber in natura absolut gar nichts Bedrohliches hat. Im Gegenteil: Das Rauschen der Vogelflügel in der Abenddämmerung beim Einfallen ins Schilf hat eher etwas faszinierend Beruhigendes. Die hohen Halme des Schilfes bieten einen idealen sicheren und ungestörten Schlafraum für die Vogelschar.

Der geschlossene, riesige Schilfgürtel am Federsee ist Teil des abwechslungsreichen und vielseitigen Landschaftsmosaiks am stark verlandeten ehemaligen Gletscherschmelzwassersee, das Naturerlebnisse en masse bietet.

Info

Adresse D-88422 Bad Buchau | ÖPNV Bahnbus ab Bad Schussenried, Biberach oder Riedlingen bis Bad Buchau, Bushaltestelle Hauptstraße | Anfahrt aus Richtung Ulm kommend auf der B 30 Richtung Friedrichshafen/Biberach bis zur Ausfahrt »Federsee«, in Bad Buchau der Beschilderung »Federsee« folgen und beim Federseemuseum parken | Tipp Die NABU-Mitarbeiter des Naturschutzzentrums Federsee zeigen bei den öffentlichen Führungen die Tiere und Pflanzen des Federseemoors und erklären die Besonderheiten der Moorlandschaft. Für Familien bieten sie den fertig gepackten Naturerkundungs-Rucksack zum Ausleihen an (www.nabu-federsee.de).

Hier kann man die seltene Rohrweihe, einen bussardgroßen Greifvogel, mit etwas Glück bei der Aufzucht entdecken. Fischadler suchen im durchschnittlich nur einen Meter tiefen Federsee nach Nahrung, zwölf verschiedene Fledermausarten jagen in den Feuchtwiesen nach Insekten, und botanische Raritäten der letzten Eiszeit wie Karlszepter, Kriechweide und Strauchbirke haben im besonderen Klima des Moores die Jahrtausende überlebt.

Vom Federseesteg aus kann man von Juni bis August in den stillen, flachen Buchten des fast eineinhalb Quadratkilometer großen Gewässers See- und Teichrosen blühen sehen, die riesige Teppiche auf der Oberfläche bilden. Dann brüten auch die seltenen Fluss-Seeschwalben auf den von den Mitarbeitern des Naturschutzbundes ausgebrachten Brutflößen im See. Vom Steg aus können die Tiere beim Stoßtauchen beobachtet werden.

In der Nähe

Der Wackelwald (2.59 km)

Die Schussenquelle (7.17 km)

Der Bussen (10.32 km)

Das Museumsdorf (10.73 km)

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Bad Buchau (D)
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8_Der Wackelwald

Das Naturtrampolin

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Hier kann jeder was bewegen: Im Wackelwald in Bad Buchau reicht ein kräftiger Sprung auf den Waldboden, um die meterhohen Bäume ringsherum zum Schwanken zu bringen. Bei jedem Schritt federt der moorige Untergrund unter dem Besucher mit, und der Wald drum herum stimmt mit ein. Wie könnte das Moorgebiet, in dem sich dieses Naturphänomen befindet, denn anders heißen als Federseemoor?!

Nach der letzten Eiszeit stauten die von den Gletschern zurückgelassenen Moränenhügel einen Schmelzwassersee nördlich von Bad Buchau auf, den Federsee. Mit der Zeit verlandete dieser immer weiter, und es entstand das Federseemoor. Der Wackelwald steht auf dem besonders nach Regen sehr nachgiebigen Moorboden, der beim Darüberlaufen stark an ein  Wasserbett erinnert. Die dicke Torfschicht unter dem Wald ist nicht sonderlich stabil, es sind hauptsächlich die Wurzeln der Bäume, die den Wald überhaupt erst betretbar machen.

Info

Adresse D-88422 Bad Buchau | ÖPNV Bahnbus ab Bad Schussenried, Biberach oder Riedlingen bis Bad Buchau, Bushaltestelle Hauptstraße | Anfahrt aus Richtung Ulm kommend auf der B 30 Richtung Friedrichshafen/Biberach bis zur Ausfahrt »Federsee«, in Bad Buchau der Beschilderung »Federsee« folgen und beim Federseemuseum parken | Tipp Im Federseemuseum wird das Leben der Stein- und Bronzezeit anhand der Jungsteinzeitfunde im Riedgebiet veranschaulicht (www.federseemuseum.de).

Früher wurde der reine Fichtenwald forstwirtschaftlich genutzt, davor befand sich an der Stelle ein Eisweiher. Heute entsteht dort wieder ein artenreicher, natürlicher Moorwald mit Moorbirken, Fichten, Ebereschen, Faulbäumen und verschiedenen Weiden. Das Gebiet kann man auf dem Erlebnispfad durch den Wackelwald nahe dem Kurpark Bad Wurzach an acht Stationen mit all seinen Facetten kennenlernen, und zwar auf sinnliche Weise: Das Geheimnis des Moorpuddings darf gelüftet werden, statt Smartphone gibt es ein Baumtelefon, und das Naturtrampolin mit Wackeleffekt fordert zum Ausprobieren auf. Nicht nur für Kinder ein Riesenspaß! Nebenbei werden die Entstehung des Moors sowie die Tier- und Pflanzenwelt des wertvollen Lebensraumes erklärt, vom Aussichtsturm können Tiere beobachtet werden. Auch dem Körper selbst kommt der Ausflug zugute, schließlich gibt es kein gelenkschonenderes Spazierengehen als das auf der soften Moorfläche!

In der Nähe

Der Federsee (2.59 km)

Die Schussenquelle (6.6 km)

Das Museumsdorf (10.08 km)

Das Thermalwasser (10.43 km)

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Bad Saulgau (D)
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9_Das Thermalwasser

Wo es heiß hergeht

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