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24 herzerwärmende Geschichten – zum Vorlesen, Träumen und Staunen! Begleite mutige Mäuse, fröhliche Wichtel, neugierige Kinder und den Weihnachtsmann selbst durch eine Zeit voller kleiner Wunder und großer Gefühle. Jede Geschichte öffnet ein Türchen ins Weihnachtsherz – mit Humor, Liebe und einem Hauch Magie. Ein Vorleseschatz für die ganze Familie – Tag für Tag ein Stück Adventszauber.
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Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Titelseite
Kapitel 1: Die Mäuseweihnacht
Kapitel 2: Der Weihnachtsmann im Urlaub
Kapitel 3: Schneechaos in der Stadt
Kapitel 4: Omas fliegender Schlitten
Kapitel 5: Weihnachten im Krankenhaus
Kapitel 6: Die Wärmflaschen-Wichtel
Kapitel 7: Der Wunschzettel an den Osterhasen
Kapitel 8: Der Bär, der nicht schlafen wollte
Kapitel 9: Ein Geschenk für den Fuchs
Kapitel 10: Der goldene Tannenzapfen
Kapitel 11: Das verschwundene Dorf
Kapitel 12: Weihnachten auf dem Dachboden
Kapitel 13: Der letzte Tannenzweig
Kapitel 14: Das Mädchen und der leere Schlitten
Kapitel 15: Die Gans, die nicht gegessen werden wollte
Kapitel 16: Der Weihnachtsmann in der Waschanlage
Kapitel 17: Das fliegende Plätzchenblech
Kapitel 18: Die Schneeballschlacht der Wichtel
Kapitel 19: Der Schneemann-Wettbewerb
Kapitel 20: Weihnachten auf dem Dach eines Hochhauses
Kapitel 21: Weihnachten in der Puppenwerkstatt
Kapitel 22: Die Glocke unter dem See
Kapitel 23: Der Schatten im Schnee
Kapitel 24: Wenn die Zeit stillsteht
© 2025
likeletters Verlag
Inh. Martina Meister
Legesweg 10
63762 Großostheim
www.likeletters.de
Alle Rechte vorbehalten.
Autorin: Alisa Kevano
Bildquelle: Chat GPT
ISBN: 9783689490492
Teilweise kam für dieses Buch künstliche Intelligenz zum Einsatz. Die Texte (und/oder Illustrationen) wurden dabei von der Autorin inhaltlich bearbeitet und weiterentwickelt.
24 Tage Adventszauber
Ein Adventskalenderbuch
Martina Meister
In einem alten, leicht schiefen Haus am Rande der Stadt wohnte Frau Holle – nein, nicht die aus dem Märchen, sondern eine kleine, rundliche Dame mit weißen Haaren, die immer roch wie Vanilleplätzchen und Zimt. Sie liebte Weihnachten über alles.
Doch in diesem Jahr war sie traurig.
Ihr Bein war verletzt, und sie konnte keinen Weihnachtsbaum aufstellen. Der schöne, grüne Baum stand noch draußen auf der Terrasse – ganz vergessen, eingeschneit und traurig.
Unter dem alten Dielenboden aber wohnte eine Mäusefamilie: Papa Maus, Mama Maus und ihre drei Kinder, Max, Mimi und Mucki. Sie mochten Frau Holle sehr, denn manchmal fiel ein Krümel Kuchen durch die Ritzen.
«Habt ihr gesehen, wie traurig sie aussieht?», piepste Mimi.
«Ja», nickte Papa Maus. «Sie kann dieses Jahr keinen Baum schmücken.»
«Dann machen wir das eben!», rief Max begeistert.
Mama Maus lachte leise.
«Wir? Einen Baum schmücken? Der ist doch hundertmal größer als wir!»
«Aber wir haben doch Ideen!», piepste Mucki. «Wir basteln kleinen Schmuck. Mäuseschmuck!»
Am nächsten Tag, als Frau Holle schlief, holten die Mäuse alles, was sie finden konnten: bunte Wollfäden, ein Stückchen Goldpapier aus einem alten Bonbon, winzige Knöpfe und glänzende Perlen, die unter der Kommode lagen. Mimi bastelte aus den Fäden kleine Schleifen. Max schnitt aus dem Bonbonpapier winzige Sterne. Und Mucki fädelte Perlen auf einen Faden, bis daraus eine glitzernde Kette wurde.
«Das sieht wunderschön aus», sagte Mama Maus stolz.
Papa Maus nickte.
«Morgen Nacht schmücken wir den Baum. Aber vorsichtig – Frau Holle darf uns nicht erwischen!»
Als der Mond hell durch das Fenster schien und Frau Holle friedlich schnarchte, machten sich die Mäuse auf den Weg. Sie schlüpften aus ihrem Mauseloch und trugen ihre kleinen Schätze vorsichtig zum Weihnachtsbaum auf der Terrasse.
Der Schnee glitzerte wie Zucker, und die Mäuse stapften durch die weißen Flocken. Es war kalt, aber ihr Herz war warm.
«Ich klettere zuerst!», piepste Max und lief den Stamm hinauf.
Mit einem Stück roter Wolle band er eine Schleife an einen Zweig. Mimi folgte ihm mit einem Stern aus Bonbonpapier. Mucki legte die Perlenkette über einen Ast, und Mama Maus befestigte einen winzigen Nusskern oben – ihr eigener Mäuse-Weihnachtsstern.
Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Die Tür knarrte! Frau Holle humpelte langsam auf die Terrasse, eingehüllt in eine dicke Decke. Die Mäuse hielten den Atem an.
«Was glitzert denn da?», murmelte sie und trat näher. Sie sah die bunten Fäden, die Sterne und die winzige Nuss auf der Baumspitze. «Wie wunderbar! Wer hat das bloß gemacht?»
Die Mäuse duckten sich hinter einem Ast. Doch Frau Holle lächelte nur.
«Das muss ein Weihnachtszauber sein», flüsterte sie.
Dann ging sie wieder ins Haus und stellte die Lichterkette ans Fenster, damit ihr warmes Licht auf den Baum fiel.
«Jetzt sieht er fast so aus wie früher», sagte sie leise.
Am nächsten Morgen fand die Mäusefamilie eine Überraschung. Vor ihrem Loch stand ein winziger Teller mit einem Stück Käse, ein paar Brotkrümeln und einem Tropfen Sahne in einer Flaschendeckel-Schale.
«Für meine kleinen Weihnachtshelfer», stand auf einem Zettel daneben.
«Sie weiß es!», piepste Mimi.
«Und sie ist nicht böse!», jubelte Mucki.
Die Mäuse setzten sich um ihr Festmahl. Draußen glühte der Weihnachtsbaum im Kerzenschein, und drinnen lachten die kleinen Mäuse vor Freude.
Im hohen Norden, weit hinter den verschneiten Tannenwäldern, saß der Weihnachtsmann an seinem Schreibtisch und seufzte. Vor ihm lag ein riesiger Stapel Wunschzettel, der einfach nicht kleiner werden wollte.
«So viele Kinder, so viele Wünsche!», murmelte er und rieb sich den Bart. «Ich glaube, ich brauche mal eine kleine Pause.»
Sein Rentier Rudolf hob den Kopf.
«Eine Pause? Aber es ist doch fast Heiligabend!»
«Nur ganz kurz!», versprach der Weihnachtsmann. «Ein Tag am Strand, ein bisschen Sonne, dann bin ich wieder frisch wie eine Schneeflocke!»
Rudolf verdrehte die Augen, doch der Weihnachtsmann war schon aufgestanden. Er packte seine rote Badehose, eine Sonnenbrille und einen Strohhut ein.
Dann schrieb er einen Zettel:
«Bin kurz im Urlaub. Bitte nicht stören. Liebe Grüße, der Weihnachtsmann.»
Den legte er auf den Tisch – und schon war er fort.
Im Weihnachtshaus herrschte bald völliges Durcheinander. Die Elfen standen ratlos vor den Wunschzetteln.
«Wer soll das alles lesen?», fragte Wichtel Niko.
«Und wer packt die Geschenke?», jammerte Lila, die kleinste der Elfen.
«Vielleicht kommt er gleich wieder», meinte jemand hoffnungsvoll.
Doch nach einer Stunde war er immer noch nicht zurück. Und der Stapel wuchs weiter.
Da übernahm Rudolf kurzerhand das Kommando. «Also gut», sagte er. «Wir teilen uns die Arbeit. Ich sortiere die Wunschzettel, ihr fangt mit dem Einpacken an. Wie schwer kann das schon sein?»
Das stellte sich schnell heraus: sehr schwer.
Die Elfen verwechselten die Etiketten, und so bekam der kleine Tim aus Berlin plötzlich ein Paar rosa Ballettschuhe, während Lisas Puppenhaus nun mit einer Spielzeugeisenbahn vollgestopft war.
Rudolf versuchte, den Überblick zu behalten, aber mit seinen Hufen war das Zählen schwierig.
«Dreiundzwanzig, vierund... äh, Mist. Wo war ich nochmal?»
Als dann auch noch der Schlitten beim Probelauf im Schnee steckenblieb, war klar: Ohne den Weihnachtsmann ging hier gar nichts.
Währenddessen lag der Weihnachtsmann gemütlich in einem Liegestuhl am Strand. Der Sand glitzerte, die Sonne wärmte seinen Bauch, und in der Hand hielt er eine Kokosnuss mit Strohhalm.
«Ach, ist das schön ruhig hier», seufzte er und schloss die Augen.
Doch lange blieb es nicht ruhig. Eine Krabbe zupfte an seinem Bart, eine Möwe klaute seinen Strohhut, und ein Kind rief begeistert: «Mama, da ist ja der Weihnachtsmann!»
Sofort kamen alle Kinder vom Strand angerannt.
«Bekommen wir Geschenke?», rief eines.
«Kann ich mir ein Pony wünschen?», fragte ein anderes.
«Hast du Rentiere dabei?»
Der Weihnachtsmann sprang auf.
«Äh, nein, nein – heute bin ich gar nicht im Dienst! Ich mache Urlaub!»
Aber die Kinder hörten gar nicht zu. Sie wollten Fotos machen, auf seinem Schoß sitzen und ihm Wunschzettel in die Hand drücken.
«Oh Schreck!», murmelte der Weihnachtsmann. «Urlaub ist anstrengender als Arbeit!»
Er suchte in seiner Tasche nach seiner Zauberuhr. «Rudolf, bitte hol mich hier raus!», rief er. Und kaum hatte er es gesagt, wirbelte eine Schneeflocke durch die warme Luft – und zack! stand er wieder in seiner Werkstatt.
Dort herrschte pures Chaos. Geschenkpapier lag überall herum, Schleifen klebten an den Wänden, und ein Rentier steckte mit dem Geweih im Geschenkesack fest.
«Na, das sieht ja festlich aus!», rief der Weihnachtsmann entsetzt.
Rudolf sah schuldbewusst zu Boden.
«Wir wollten nur helfen …»
«Ich weiß, mein Freund», sagte der Weihnachtsmann und klopfte ihm auf die Schulter. «Aber ohne mich läuft’s wohl doch nicht so gut.»
Er krempelte die Ärmel hoch, schnappte sich eine Liste und begann zu sortieren. Die Elfen atmeten erleichtert auf.
«Dann mal los, wir haben viel zu tun!», rief er.
Und diesmal lief alles wie geschmiert. Die Pakete flogen in die richtigen Säcke, die Wunschzettel wurden gelesen, und der Schlitten war pünktlich startklar.
Kurz vor Mitternacht stieg der Weihnachtsmann ein, Rudolf schnaubte, und die Sterne funkelten hell.
«Nie wieder Urlaub vor Weihnachten», murmelte der Weihnachtsmann lachend, «aber vielleicht danach.»
Rudolf grinste.
«Dann fahre ich mit.»
Und während der Schlitten über die Dächer rauschte, lachte der Weihnachtsmann so laut, dass sogar der Mond mitlachen musste.
In der Stadt war es schon seit Tagen eiskalt. Die Menschen liefen mit dicken Mützen herum, und selbst die Tauben hockten aufgeplustert auf den Dächern.
Am dritten Advent begann es zu schneien – erst ganz leicht, dann immer stärker. Große, dicke Flocken tanzten vom Himmel, und bald war alles weiß.
«So viel Schnee hab ich ja noch nie gesehen!», rief Paul und drückte sich die Nase an der Fensterscheibe platt.
«Dann geh doch raus und spiel!», rief seine Mutter aus der Küche.
Lange musste man Paul das nicht sagen. Schon sprang er in seine Schneehose, zog die Mütze über die Ohren und rannte hinaus in den Hof.
Seine Freundin Mia wartete schon mit einem kleinen Schneeball in der Hand.
«Schneeballschlacht?», grinste sie.
«Na klar!»
Sie lachten, warfen, liefen – bis Paul plötzlich sagte: «Lass uns einen richtig großen Schneeball machen. Den größten der ganzen Stadt!»
«Den größten?», fragte Mia. «Das dauert ewig!»
«Nicht, wenn wir zusammenrollen!»
Sie begannen mit einem winzigen Ball, kaum größer als ein Apfel. Doch je weiter sie ihn rollten, desto größer wurde er. Der Schnee klebte perfekt – rund, glatt und fest.
«Wow!», staunte Mia. «Der ist ja schon so groß wie du!»
«Und jetzt so groß wie du!», rief Paul und lachte.
Aber sie hörten nicht auf. Der Ball rollte weiter, quer über den Hof, die Einfahrt hinunter – und plötzlich, rumpel-rumpel-rumms, rollte er auf die Straße.
«Oh nein!», rief Mia. «Paul, er rollt weg!»
«Schnell, hinterher!»
Doch der Schneeball war schneller. Mit jeder Umdrehung wurde er größer. Erst klebten ein paar Blätter daran, dann eine Mütze, die jemand verloren hatte, dann eine Mülltonne – flupp! – und eine Parkbank – klack!
Die Leute auf der Straße starrten.
«Was ist das denn?!»
«Ein Monster-Schneeball!»
Der Schneeball rollte weiter.
Er holte Schwung, prallte gegen ein Verkehrsschild (das blieb einfach dran kleben), rollte über den Marktplatz und sammelte einen ganzen Stand voller Orangen ein.
Jetzt sah er aus wie ein riesiger, bunter Schneeball mit Obst.
