Samia - Martina Meister - E-Book

Samia E-Book

Martina Meister

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Beschreibung

Nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Tante Lori begibt sich Samia auf eine abenteuerliche Suche. Durch ein magisches Portal tritt sie in die Welt Veykhoria ein, ohne zu ahnen, was auf sie zukommt. In dieser fremden und faszinierenden Welt trifft sie auf William, ihren heimlichen Schwarm aus der Schule. Doch William hat ein Geheimnis, das alles verändern könnte. Welche Gefahren und Wunder warten auf Samia in Veykhoria?

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Seitenzahl: 79

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Samia

Aufbruch nach Veykhoria

Martina Meister

© 2023

likeletters Verlag

Inh. Martina Meister

Legesweg 10

63762 Großostheim

www.likeletters.de

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Autorin: Martina Meister

Bildquelle: Midjourney

ISBN: 9783946585619

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Die Reise beginnt

Zuflucht

Belana

Traumsprache

Die Legende von Goma

Der Aufbruch zur Eiswüste

Die Untergrundstadt

Unerwartete Kräfte

Der Kampf

Epilog

Prolog

Bedrohlich standen die Kerle vor Brandon. Der kleine, schmächtige Typ hielt seine Bücher fest umklammert, die Brille rutschte ihm fast von der Nase. Wäre er noch einen Schritt zurückgegangen, wäre er in seinem Schließfach gelandet.

Die vier waren mindestens einen Kopf größer als er und muskelbepackt.

Gerade ging der Anführer des Trupps einen Schritt vor, die Hand zum Schlag erhoben.

Da tauchte hinter Brandon ein weiterer Kerl auf. Er überragte sie alle und im Gegensatz zu ihm wirkten die anderen wie Kleinkinder.

«Alles klar?», fragte er Brandon und legte eine Hand auf dessen Schulter.

Die Muskelprotze wichen zurück.

«Ja, i-ist sch-schon in Ordnung», sagte der Anführer und nickte dem Typ zu.

Er wirkte geradezu unterwürfig.

Die Truppe löste sich auf.

Brandon schob seine Brille hoch und blickte seinen Retter an.

«Danke», sagte er.

Der Retter nickte kurz und ging.

Samia stand vor ihrem Schließfach und beobachtete das Ganze mit rasendem Herzklopfen.

Wenn er sie doch nur einmal an ihrer Schulter berühren würde …

«Na, träumst du mal wieder?», fragte Tante Lori lachend.

Sie hatte gerade das Schulhaus betreten, um Samia abzuholen.

«Ja», seufzte Samia.

«Aber dabei wird es wohl auch bleiben.»

Sie hakte sich bei ihrer Tante unter und sie gingen nach Hause.

«Morgen ist Walpurgisnacht. Da mache ich mich wieder auf den Weg in die magische Welt», sagte Tante Lori beim Abendessen.

«Ich freue mich schon so sehr darauf, wenn ich endlich mitkann», antwortete Samia.

«Bald ist dein 18. Geburtstag. Kurz danach ist Halloween. Dann kannst du auch mit mir durch das Portal schreiten.»

Samia konnte es kaum erwarten.

Am nächsten Tag machte sich Tante Lori auf den Weg.

Sie kam nicht mehr zurück …

Die Reise beginnt

Es war nun fünf Monate her, seit Tante Lori verschwunden war. Samia hatte großes Glück, dass ihre Tante allgemein als exzentrisch galt und von vielen Leuten gemieden wurde. So fiel es den Erwachsenen, Lehrern und auch ihren Mitschülern nicht auf, dass Samia derzeit allein lebte.

Natürlich merkten ihre Freunde, dass sie sich verändert hatte.

Das sonst so lebenslustige, fröhliche Mädchen war in letzter Zeit oft in sich gekehrt, grübelte viel und zog sich immer wieder zurück.

Die anderen konnten nicht wissen, dass Samia sich darauf vorbereitete, selbst nach Veykhoria zu reisen, um nach ihrer Tante zu suchen.

Hach, wie sie Tante Lori vermisste!

Samias Eltern sind gestorben, als sie noch ganz klein war. Sie hatte keine Erinnerung an sie. Ihre Tante hat sie aufgenommen und groß gezogen. Tante Lori war etwas ganz Besonderes für Samia.

Die anderen Leute konnten nicht verstehen, warum eine Frau im Alter von vielleicht 40 Jahren mit langen, schlohweißen Haaren rumlief, anstatt sie zu färben. Genauso, dass Lori immer Blumenkleider anhatte.

Egal, was für ein Wetter draußen war, Tante Lori erschien im Blumenkleid. Und es waren nicht einfach nur Blümchen, nein oftmals waren es sehr auffällige Kleider. Wie zum Beispiel das lange rote Kleid mit den weißen Rosen darauf. Es hatte zwar einen hohen Kragen, wie ein Rollkragenpullover, dafür aber keine Ärmel. Das war Tante Loris Lieblingskleid.

Noch dazu war sie IMMER barfuß!

Oft schüttelten die Leute den Kopf, wenn sie damit auftauchte, um Samia abzuholen, oder wenn die beiden zusammen in einem Supermarkt einkauften.

Die Leute konnten ja auch nicht wissen, was Tante Lori war.

Nämlich eine Hexe.

Die langen weißen Haare kamen daher, dass sie in dieser Welt keine Magie wirken konnte. Lori erzählte Samia, dass sie in Veykhoria feuerrote Haare hatte.

Würde sie hier ihre Haare färben, dann würden sie ihr in Veykhoria ausfallen.

«Magie hat immer ihre Wurzeln», sagte Tante Lori geheimnisvoll.

Tante Lori war das, was man wohl als Kräuter- oder Pflanzenhexe bezeichnen würde. Deshalb auch die Blumen.

«Jede Hexe hat ihre eigene Art von Magie. Erst am 18. Geburtstag gibt sich diese zu erkennen. Da gibt es zum Beispiel die Pflanzenhexen, wie mich, die Pflanzen wachsen lassen können, besonders gut pflegen, Heiltränke und Lotion herstellen. Und das einfach so, ohne Rezept, wir wissen, wie es geht.

Mit den Pflanzen hier geht es nicht so gut, nur die Übergangslotion kann hier gebraut werden.

Dann wären da noch die Wahrheitshexen.

Niemand kann sie anlügen. Und sie können bestens Geheimnisse herausfinden. Zusätzlich gibt es noch die Tierhexen. Sie können mit den Tieren reden. Teilweise funktioniert das sogar hier.

Darüber hinaus gibt es noch die Kampfhexen, die mit einem Fingerschnipsen töten können. Sie wurden während der Werwolfkriege ausgebildet.

Ihnen gegenüber stehen die Schutzhexen, die Abwehrschilde erstellen können. Und es gibt noch so vieles mehr, Samia! Ich bin schon so gespannt, als was du dich erweisen wirst, wenn wir die magische Welt betreten.

Ach, wenn die Schutzhexen doch nur früher gemerkt hätten, dass es bösartige Werwölfe gibt. Dann wäre die magische Welt vielleicht nicht da, wo sie jetzt ist. Weißt du, Samia, in Veykhoria herrscht ein König. Dieser ist ein Hexer und er regierte viele Jahre mit Sorgfalt und Fürsorge.

Den Wölfen war es zu ruhig und zu langweilig, also überschritten sie die Grenze zur Menschenwelt. Sie begannen, sich Blutopfer zu suchen. Sie rissen ihnen die Kehle auf und fraßen Herz und Nieren. Da sie sich verwandeln können und dann wie Menschen aussehen, blieben sie lange Zeit unerkannt.

Erst nach vielen Jahrzehnten bemerkte der König, was geschehen war. Er bildete eine Armee von Kampfhexen aus, die die Wölfe jagte und zur Strecke brachte. Einige konnten in die magische Welt entkommen und fingen an, dort ihr Unwesen zu treiben. Sie töteten des Königs Frau, deshalb sandte er seine Schwestern zu den Menschen, damit sie dort in Sicherheit waren.

Erst, als die Morde aufhörten, vermutlich, weil die letzten aggressiven Wölfe getötet wurden, durften sie seine Welt wieder betreten.

Der König weinte bittere Tränen, als er erfuhr, dass auch eine seiner Schwestern im Kampf das Leben verlor.

Viele Jahre sind seitdem vergangen und er hegt immer noch einen starken Groll gegen die Wölfe, auch wenn die meisten von den Verbliebenen friedlich zu sein scheinen. Eines Tages will er seine Nichte kennenlernen, die in der Welt der Menschen lebt.

Viele Hexen sind damals vor den Wölfen geflohen und leben nun hier. So wie du und ich.

Doch nach deinem 18. Geburtstag, an Halloween, nehme ich dich mit in die magische Welt und dann wirst du aus dem Staunen nicht mehr herauskommen!»

Tante Loris grüne Augen leuchteten, als sie dies erzählte.

Samia seufzte, als sie sich daran erinnerte.

Nun konnte sie ihre Tante nicht begleiten. Doch sie würde sich selbst auf den Weg machen!

Ob es doch noch böse Werwölfe gibt und diese Tante Lori etwas angetan haben?

Samia schüttelte sich. Hoffentlich nicht. Vielleicht gab es ja eine ganz einfache Erklärung.

Schade, dass Tante Lori ihr nichts Genaueres über die magische Welt berichtet hatte. Immer, wenn Samia danach fragte, meinte sie nur: «Bald, mein Kind, bald.»

Samia musste noch ein paar Tage in die Schule gehen, bevor die Herbstferien anfingen.

Die Schule ließ sie mehr oder weniger über sich ergehen. Einzig der Anblick von William zauberte ihr hin und wieder ein Lächeln ins Gesicht.

William der Außenseiter, den dennoch alle respektierten. Er war groß, muskulös, seine schulterlangen, schwarzen Haare wirkten immer zerzaust. Oft fiel ihm eine Locke bis übers Auge.

Apropos Augen!

Er hatte dunkelblaue Augen, wie tiefe Seen, in denen Samia am liebsten versunken wäre. Obwohl William sich von allen zurückzog und immer griesgrämig wirkte, war sich Samia sicher, dass William ein gutes Herz hatte.

Nicht nur, dass er den Nerd Brandon vor einer Band von Schlägern beschützt hatte. Nein, es waren auch andere Kleinigkeiten. Er hielt der alten Frau Huber, die zwar noch unterrichtete, aber mit Krückstock lief, immer die Tür auf.

Er half einer Fünftklässlerin, die hingefallen war und deren Knie heftig blutete, wieder auf die Beine und brachte sie zur Krankenstation. Neulich konnte Samia ihn in dem Tierheim, in dem sie ehrenamtlich arbeitete, dabei beobachten, wie er mit einem kleinen Hündchen spielte.

Es sah aus, als würde er mit dem Hund reden und der Hund hörte ihm aufmerksam zu. Dann legte er sich auf den Rücken und ließ sich von William den Bauch kraulen. Ja, Samia fand William wirklich toll!

Bisher hat sie allerdings noch nie ein Wort mit ihm gewechselt.

Ihre Freundin Lucy kam auf sie zu.

«Samia! Bist du sicher, dass du nicht zum Schulball kommen willst? Du warst immerhin Schulsprecherin letztes Jahr! Du musst wieder zu uns zur Schülerzeitung kommen! Deine tollen Berichte fehlen uns! Du könntest doch über den Ball berichten! Und wer weiß, vielleicht wirst du sogar Ballkönigin!»

Lucy lachte Samia fröhlich an.

«Nein, danke, Lucy, lieb, dass du fragst. Ich werde mit Tante Lori in den Urlaub fahren in den Herbstferien. Und ich habe euch doch schon vor Monaten gesagt, dass ich keine Lust mehr auf die Schülerzeitung habe.»

Lucys Lächeln verschwand.

«Das ist echt schade. Wir vermissen deine Berichte über die Tiere aus dem Tierheim. Du hast dich immer so toll um sie gekümmert. Ich soll dich übrigens auch von Karla grüßen, die Tiere vermissen dich. Du weißt, dass du jederzeit mit uns reden kannst?»

Samia nickte.

Lucy drückte sie kurz.