30 Minuten Mobbing - Eberhard G. Fehlau - E-Book

30 Minuten Mobbing E-Book

Eberhard G. Fehlau

4,8

Beschreibung

Mobbing am Arbeitsplatz gilt heute als weitverbreitetes und ernst zu nehmendes Problem. Dieses Buch trägt zur Klärung eines inflationär verwendeten Begriffs bei. In kompakter Form finden Sie Tipps für einen kompetenten Umgang mit dem Phänomen Mobbing. Lese Sie, * inwiefern Bossing und Staffing zwei Varianten eines ernstzunehmenden Problems darstellen, * wie Sie faire Arbeitsbeziehungen gestalten können * Tipps für Prävention, Erste Hilfe und Bewältigung bei Mobbing.

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Eberhard G. Fehlau

30 Minuten

Mobbing

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, HainburgUmschlagkonzept: Martin Zech Design, BremenLektorat: Friederike Mannsperger, Offenbach

© 2012 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2008 erschienenen Buchtitel "30 Minuten Mobbing" von Eberhard G. Fehlau, © 2008 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-310-3 ISBN epub: 978-3-86200-686-1

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

• Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Mobbing – Psychoterror am Arbeitsplatz

Wenn Fairness zur Nebensache wird

Anzeichen, die ernst zu nehmen sind

Psychoterror hat viele Gesichter

Subtiler als Konflikte

2. Mobbing und seine Opfer

Jeden kann es treffen

Das Risiko, gemobbt zu werden

3. Mobbing und seine Akteure

Täter bleiben meist anonym

Vorgesetzte, die versagen

Falsch verstandene Solidarität

4. Mobbing und seine Folgen

Eskalation des Geschehens

Existenz wird ruiniert

Angst geht um

Kosten sind immens

5. Vorbeugung verhindert Mobbing

Problembewusstsein schärfen

Kultur fairen Streitens fördern

Spielregeln festlegen

Neue Mitarbeiter integrieren

Hilfsangebote etablieren

6. Erste Hilfe als Sofortmaßnahme

Kommunikation intensivieren

Konfliktpotenzial sichten

Flüchten oder standhalten

Führen und Fürsorge tragen

Externes Know-how nutzen

7. Nachsorge bietet neue Perspektiven

Persönliche Kompetenzen stärken

Soziale Unterstützung entlastet

Nicht noch einmal

Fast Reader

Der Autor

Adressen

Literaturverzeichnis

Vorwort

Werden Mitarbeiter* systematisch zum Ziel von Beleidigungen und Diskriminierungen, Intrigen und Schikanen, so spricht man von Mobbing. Vor zehn Jahren noch als Ausnahmeerscheinung abgetan, gilt Mobbing am Arbeitsplatz heute als ein weitverbreitetes und für Beschäftigte wie Unternehmen überaus ernst zu nehmendes Problem.

Das vorliegende Buch trägt zur Präzisierung eines teilweise inflationär verwendeten Begriffes bei, skizziert mit Bossing und Staffing spezifische Erscheinungsformen, beschreibt wesentliche Hintergründe wie Einflussgrößen und erläutert die vielschichtigen Folgen des Mobbing-Phänomens. Darüber hinaus werden Sofortmaßnahmen zur „Ersten Hilfe“ benannt sowie Erfolg versprechende Möglichkeiten der Vermeidung und Bewältigung von Mobbing-Erfahrungen aufgezeigt.

Angesprochen sind nicht nur Betroffene und Beteiligte. Auch Führungskräfte mit Personalverantwortung, Mitarbeiter von Personalabteilungen, Betriebs- und Personalräte sowie soziale Ansprechpartner und Beauftragte finden hier in kompakter Form zahlreiche Anregungen und Hinweise für einen kompetenten Umgang mit gezielter Benachteiligung und Diskreditierung am Arbeitsplatz. Die hier in kompakter Form beschriebenen Ansätze und Möglichkeiten können durch die im Anhang empfohlene Literatur vertieft werden. Entscheidende Zielgröße für alle Anti-Mobbing-Aktivitäten ist das Bemühen um eine Humanisierung der Arbeitswelt. Diese gilt es nicht nur einzufordern, sondern auch aktiv mitzugestalten!

In diesem Sinne wünsche ich den Lesern und Leserinnen eine ermutigende und handlungsleitende Lektüre!

Ihr

Eberhard G. Fehlau

Kontakt:

www.fehlau-coaching.eu

*Hinweis: Wenn in diesem Buch aus Gründen einer besseren Lesbarkeit von Betroffenen und Gemobbten, Kollegen und Mitarbeitern, Führungskräften und Vorgesetzten geschrieben wird, so sind selbstverständlich immer Männer und Frauen gemeint.

1. Mobbing – Psychoterror am Arbeitsplatz

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht unfaire und schikanöse Beziehungen am Arbeitsplatz in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geraten. Ob im Bekanntenkreis oder in den Medien, meist werden tragische Einzelschicksale öffentlichkeitswirksam und reißerisch präsentiert. Zwischen populärer Darstellung und sachlicher Information liegen jedoch oft Welten. Vor diesem Hintergrund ist deshalb zunächst die Frage zu beantworten, was bei seriöser Betrachtung unter Mobbing verstanden wird.

1.1 Wenn Fairness zur Nebensache wird

Als Konsens unter Fachleuten gilt: Werden Konflikte bewusst geschürt und dazu genutzt, Mitarbeitern auf subtile Art und Weise zu schaden, so besteht ein begründeter Verdacht, dass es sich um Mobbing (engl.: über jemanden herfallen) handelt. Findet die englische Übersetzung von „the mob“ (dt.: die Horde, der Pöbel) Berücksichtigung, so kennzeichnet Mobbing einen „aus dem Ruder laufenden“ Konflikt zwischen einer Gruppe von Tätern und einigen wenigen oder auch nur einem einzigen Opfer.

Den mittlerweile zahlreichen – allerdings auch sehr heterogenen – Definitionsansätzen gemeinsam ist, dass Mobbing als eine unfaire Form der Auseinandersetzung gesehen wird, die in der Regel anonym und zumeist zielgerichtet erfolgt. Wird ein solches Verhalten von Vorgesetzen initiiert oder auch nur billigend in Kauf genommen, so spricht man von Bossing; ist es die Gruppe der Mitarbeiter, die in gleicher Weise und weitestgehend solidarisch gegen ihren Chef vorgeht, so findet die Bezeichnung Staffing eine immer weitere Verbreitung.

 

Mobbing beschreibt das Phänomen unfairer Arbeitsbeziehungen. Mit Bossing (Hauptakteur ist der Vorgesetzte) und Staffing (Hauptakteure sind die Mitarbeiter) haben sich mittlerweile zwei Varianten etabliert.

1.2 Anzeichen, die ernst zu nehmen sind

Mobbing beschreibt keinen offen ausgetragenen Konflikt. In der Regel handelt es sich um verdeckte und von anderen kaum wahrzunehmende Intrigen und Schikanen. Mit etwas Erfahrung und Sensibilität lassen sich dennoch Anzeichen erkennen, die auf entsprechende Entwicklungen hindeuten.

Hoher Krankenstand und starke Fluktuation

Wer ständig Auseinandersetzungen erleben muss, reagiert häufig mit gesundheitlichen Problemen. Reibereien und Rivalitäten nötigen manchen Mitarbeiter dazu, sich krankschreiben zu lassen. Nur durch die Abwesenheit vom Arbeitsplatz gelingt es ihm, sich aus dem Konfliktfeld zu lösen und Ruhe zu finden. Ein hoher Krankenstand ist deshalb nicht selten Ausdruck konfliktreicher Arbeitsbeziehungen.

Auch häufige Zu- und Abgänge von Mitarbeitern (Fluktuation) spiegeln zumeist ein hohes Maß an Konfliktpotenzial wider. Ein ständiger Wechsel der Kollegen erschwert den Aufbau vertrauensvoller Arbeitsbeziehungen und führt überdies zu Spannungen. Grundlos werden Mitarbeiter – wenn sie sich wohlfühlen – ihren Arbeitsplatz nicht gegen einen anderen eintauschen.

Dauerhafte Über- oder Unterforderung

Angesichts eines verschärften Wettbewerbs mit hohem Erfolgs- und Zeitdruck kommt es in zahlreichen Tätigkeitsbereichen zu einer enormen Arbeitsverdichtung. Infolge permanenten Stresses fühlen sich viele Mitarbeiter „ausgebrannt“ (engl.: burn-out) – die Belegschaft zeigt Symptome einer kollektiven Erschöpfung. Andernorts sorgt eine Arbeitsentzerrung für problematische Reaktionen vergleichbarer Art. Fehlende Herausforderungen und eine ständige Unterforderung sorgen für ein allgegenwärtiges Gefühl der Langeweile (engl.: bore-out). Eine ständige Über- oder Unterforderung führt bei den Beschäftigten zu Unmut, senkt die Frustrationstoleranz und erhöht die Bereitschaft, auch auf geringste Probleme unangemessen emotional zu reagieren.

„Dienst nach Vorschrift“ und „Innere Kündigung“

Zeigen Beschäftigte kein Interesse (mehr) an ihrer Arbeit und lassen das notwendige Engagement vermissen, kann dies ein ernst zu nehmender Hinweis auf ein schlechtes Betriebsklima und damit der Nährboden für Intrigen und Schikanen sein. Während manche Mitarbeiter durch „Dienst nach Vorschrift“ ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen und pünktlich auf die Minute ihren Arbeitsplatz verlassen, fallen andere durch Disziplinlosigkeit und Streitsucht auf.

Angst vor Veränderungen