30 Minuten Schluss mit Mimimi - Gitte Härter - E-Book

30 Minuten Schluss mit Mimimi E-Book

Gitte Härter

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Beschreibung

Konstruktiv hadern Etwas zu bereuen oder anklagend in den Rückspiegel zu schauen, ist menschlich und ein wertvolles Signal. Allerdings nur, wenn wir nicht an der Vergangenheit kleben: Realistisch zurückschauen, um nach vorne zu handeln! Wie das geht? Brechen Sie aus dem permanenten Kreislauf von Mimimi und Schuldzuweisungen aus und beginnen Sie, konstruktiv zu hadern. Egal, ob Sie sich mit großen, lebensverändernden Kalibern oder mit dem alltäglichen Hadern konfrontiert sehen: Dieses Buch geht die Lösung von mehreren Seiten an und hilft Ihnen ganz praktisch, Ihre Eigenverantwortung zu steigern und das Mimimi hinter sich zu lassen. 

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Seitenzahl: 80

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30 Minuten

Schluss mit Mimimi

Gitte Härter

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2022 Gitte Härter

ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-119-0

ISBN epub: 978-3-96740-220-9

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

Foto der Autorin: Oliver Lauberger

Illustrationen: Gitte Härter

© 2022 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

www.gabal-verlag.de

www.gabal-magazin.de

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Wir übernehmen Verantwortung! Ökologisch und sozial!

Verzicht auf Plastik: kein Einschweißen der Bücher in Folie

Nachhaltige Produktion: Verwendung von Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, PEFC-zertifiziert

Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland: Herstellung und Druck in Deutschland

Wissen auf den Punkt gebracht

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

•Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

•Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1.„Hätt ich nur!“ – Raus aus dem Gedankenkarussell

Der hohe Preis des Haderns

Denkfallen und Fehlschlüsse

Hadern für das Hier und Jetzt

2.MIST! – Das Alltagshadern stoppen

Mimimi: Der Auslöser

Ich-Fokus: Meine Gefühle konkretisieren

Schuldgefühle: Das schlechte Gewissen

Tun: Welche Optionen habe ich?

3.Lebensbestimmend – Vergangenes, an dem wir zu knabbern haben

Mit den Folgen leben (müssen)

Ihre Wenn-dann-Ketten

Ausmisten und einordnen

Selbstregulation: Gefühlsbewusstsein entwickeln

Gutes Verhalten wahrnehmen

Eigenverantwortung: Sich entschuldigen können

Standpunkt haben, zeigen und vertreten

Beherrschen Sie die Zeit!

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Hadern gehört zum Leben. Wir knabbern an etwas, uns plagt ein schlechtes Gewissen, wir hegen Groll gegen andere und gelegentlich suhlen wir uns ausgiebig in Selbstmitleid.

Gründe gibt’s genug. Vor allem, wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Leben sei an einem bestimmten Punkt in die falsche Richtung gelaufen. Wenn es einen Vorfall, eine Begegnung, eine Entscheidung gab, die irgendwie alles verbaut oder dazu geführt hat, dass ein bestimmter Zug abgefahren scheint. Jetzt ist es verführerisch, etwas oder jemanden zu finden, das oder der Schuld daran hat. Manchmal zeigen wir mit dem Finger aber auch anklagend auf uns selbst: „Hätt ich doch xy getan/gelassen/nicht mitgemacht!“

Die Rückschau auf frühere Entscheidungen, Verhaltensweisen und Erfahrungen ist an sich eine gute Sache. Sie gibt uns die Möglichkeit, daraus zu lernen. Doch das unablässige Kreisen um etwas Vergangenes bringt nichts, es schadet uns sogar. Es konserviert schlechte Gefühle und verdonnert zur Passivität.

Selbstmitleid ist menschlich. Genauso wie der heilige Zorn, der manchmal in uns hochkocht. Hier ist es klug, einen Break zu machen: das Hadern als Signal zu betrachten, um genauer hinzusehen.

„Schluss mit Mimimi“ bedeutet nicht, cool über den Dingen zu stehen. Vielmehr möchte ich Ihnen ans Herz legen, zu 100 Prozent selbst zu entscheiden, sich dem Sog unguter Gefühle, dem Gedankenstrudel zu entziehen. Wie das gehen soll? Durch das bewusste Gegensteuern, dadurch, dass Sie der Sache auf den Grund gehen.

Das Ziel: So in den Rückspiegel zu schauen, dass Sie mit dem, was Sie dort erkennen, im Hier und Jetzt etwas anfangen können.

Probieren Sie es aus! Sie können nur gewinnen.

Ihre Gitte Härter

1.„Hätt ich nur!“ – Raus aus dem Gedankenkarussell

Lassen Sie mich mit der Tür ins Haus fallen: Wer hadert,

•unterminiert sich selbst,

•nimmt sich aus der Verantwortung,

•macht sich etwas vor.

Zumindest wenn sich die Gedanken lediglich darum drehen, dass etwas schlecht/unfair/dumm … war. Dieses Kreisen ist nicht einfach nur ein Gedankenkarussell, sondern es wirkt wie ein Strudel: Selbstvorwürfe, Schuldzuweisungen und ein Schwung negativer Gefühle werden so oft wiederholt, dass sie sich tiefer und tiefer festsetzen. Das bringt uns kein Stück weiter. Wir schaden uns damit sogar empfindlich, und das auf mehreren Ebenen.

1.1Der hohe Preis des Haderns

Das klassische Hadern käut wieder, was bereits passiert ist. Doch es ist nicht möglich, zurückzuspulen, um die Situation noch mal anders anzugehen. Und leider können wir nicht in der Zeit zurückreisen, um etwas komplett auszuradieren. Jedoch können wir im Hier und Jetzt in unserem Sinne handeln. Dann sind wir selbstwirksam.

Selbstwirksam sein: darauf vertrauen, dass wir in der Lage sind, für uns aktiv zu werden. Dass wir jede Situation, und sei sie noch so schwierig, günstig beeinflussen können – ihr eben nicht ausgeliefert sind.

Wer im Gedankenkarussell verharrt, verzichtet auf seine Selbstwirksamkeit. Leider ist das noch nicht alles. Das typische Hadern, das gespickt ist von „Hätt ich nur!“, „XY ist daran schuld, dass …“ und „Mimimi“, ist zwar menschlich, es schadet uns jedoch immens, denn jede Wiederholung wirkt wie ein Verstärker:

Hadern schürt Selbstzweifel. Wenn Sie hadern, sind Sie mit Ihrem Handeln nicht einverstanden. Sie haben etwas getan oder unterlassen – aufgrund einer Entscheidung, in einer bestimmten Situation oder Lebensphase. Je mehr Sie innerlich darum kreisen, desto eher kommen Sie an den Punkt, an dem Sie an sich zweifeln: „Habe ich das zu lange mit mir machen lassen?“, „Kann ich mit Situationen wie dieser einfach nicht umgehen?“, „Bin ich beziehungsunfähig?“ Unser dienstbeflissenes Gehirn erinnert sich prompt an weitere Situationen, Gedanken und Ereignisse, die dies bestätigen. Das verstärkt die Selbstzweifel.

Der Ton gegen sich wird harscher, entweder aus Frust, nicht (genug) für sich selbst eingetreten zu sein, oder weil man der Ansicht ist, etwas verbockt zu haben. Sind Sie ohnehin bereits verunsichert oder es gewohnt, von anderen kritisiert zu werden, dann schlagen Sie sich selbst gegenüber möglicherweise einen Ton an, den Sie sich bei anderen nie erlauben würden, weil er respektlos und verletzend ist. Vielleicht werten Sie sich sogar pauschal ab: „Ich war zu dumm/bin unfähig/…“, „Kein Wunder, dass …“, „Meine Eltern/Lehrer/… haben schon immer gesagt, dass …“

Negative Gefühle machen mut- und kraftlos. Unzufriedenheit mit sich und der Welt hat noch nie jemandem geholfen, aber die kann jeden exzellent runterziehen. Wer sich Kraft und Zuversicht nimmt, geht mit einer unnötigen Schwere durchs Leben. Das Tückische daran ist, dass man diese Last nicht immer bemerkt. Doch sie wirkt – ganz besonders in Situationen, die den entsprechenden Erfahrungen ähneln. Dann wird die innere Stimme laut und vergleicht („Das ging schon mal nicht gut!“, „Das kann ich sicher auch nicht!“), und das beeinflusst das Verhalten.

Hadern gibt der Sache zu viel Macht. Durch ständiges inneres Wiederkäuen ist ein Vorfall allzeit präsent. Alte Wunden reißen dann immer wieder auf. Und dabei bleibt es meist nicht: Ein negativer Einschnitt wird erlebt wie ein Dominostein, der fällt und weitere Steine zum Kippen bringt: „Weil A war, ist B und C nicht gut gelaufen!“, „Wegen X habe ich Y und Z verpasst“, „Durch A hatte ich nie eine richtige Chance, weil X, Y, Z vorprogrammiert war.“ Besonders schwierig ist es, wenn man einen Menschen, unter dem man sehr zu leiden hatte, auf diese Weise gegenwärtig hält.

Unser Gehirn glaubt, was oft wiederholt wird, unabhängig davon, ob es objektiv betrachtet wahr ist. Indem Sie schlecht über sich denken, vermeintliche Fehler und Versäumnisse oder Unfaires repetieren – in Gedanken oder indem Sie sich bei anderen beklagen –, hämmern Sie sich diese Überzeugungen ein. Das beeinflusst Ihr Verhalten: ob Sie zuversichtlich an etwas herangehen oder eher zu Vermeidungsverhalten, Schwarzsehen oder Schicksalsergebenheit neigen.

Hadern nimmt uns Perspektiven. Beim Hadern trauern wir etwas nach oder sind verärgert darüber, dass etwas schiefgelaufen ist, ruiniert oder verpasst wurde. Selbst wenn wir jemandem oder etwas die Schuld geben, machen wir uns perspektivlos. Und immer wenn wir uns die Perspektive nehmen, machen wir uns handlungsunfähig. Doch so gut wie alles im Leben ist veränderbar! Auch wenn eine Situation noch so verfahren ist, sie lässt sich verbessern oder neu ausrichten. Was geschehen ist, lässt sich wiedergutmachen oder durch etwas anderes wettmachen. Allerdings nur, wenn wir einen konstruktiven Zugang zu dem finden, was uns beeinträchtigt. Verharren wir im Mimimi, begeben wir uns aktiv in eine passive Haltung.

Sich aus der Verantwortung stehlen

Alles im Leben hängt mit etwas anderem zusammen. Mit Personen, Umständen, Entwicklungen. Manches läuft parallel ab, anderes überkreuzt oder bedingt sich. Es liegt in der Natur des Menschen, in Ursache und Wirkung zu denken. Das ist schlau: Wir wollen nachvollziehen, was ursächlich war. So verstehen wir und können lernen. Problematisch wird es, wenn wir für Negatives „die Umstände“ als Erklärung heranziehen oder eine bestimmte Person verantwortlich machen. Denn dann haben wir uns selbst von der Verantwortung befreit. Er/Sie/Es hat Schuld. Wir den Salat:

•Hätte diese Person sich nicht so und so verhalten, dann …wäre ich nicht so ausgerastet; würden wir wieder miteinander reden; hätte ich einen anderen Beruf ergriffen; würde ich jetzt im Ausland leben; hätte ich mich nicht scheiden lassen; hätte ich es in der Firma zu mehr gebracht; wäre mein Leben heute viel leichter …

•Wären nicht die Umstände/die Probleme in meiner Vergangenheit/andere Leute, dann …hätte ich sehr viel Geld ansparen können; wäre ich selbstbewusster; hätte ich jetzt eine glückliche Familie; wäre ich nicht so unsicher und übervorsichtig; würde ich mir nicht ständig die falschen Partner aussuchen; hätte ich schon längst einen Hund …

Dabei kann es sein, dass solche Ursache-Wirkungs-Beziehungen durchaus korrekt beschrieben sind. Es gibt Personen, Situationen und Umstände, die bewirken, dass wir die „Arschkarte“ ziehen. Sie tragen nicht nur dazu bei, dass wir uns auf eine bestimmte Weise verhalten, sondern sie sind manchmal die alleinige Ursache dafür, dass wir einen Nachteil davontragen. Und dennoch gilt:

Das Zuschieben von Schuld – und Verantwortung – schadet vor allem uns selbst, weil es unsere Selbstwirksamkeit mindert.

Sich zum Opfer machen