55 Gründe Fußballprofi zu werden - Felix Herzenbruch - E-Book

55 Gründe Fußballprofi zu werden E-Book

Felix Herzenbruch

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Beschreibung

Im Buch "55 Gründe Fußballprofi zu werden" dreht sich alles um den Traumberuf des Fußballprofis. Neben vielen wunderschönen Begleiterscheinungen, die dieser Job mit sich bringt, werden allerdings auch die Schattenseiten näher beleuchtet. Umrahmt werden die 55 Gründe, diesen Beruf für sich auszuwählen, mit lustigen Anekdoten aus dem Profibereich, die sich wirklich so zugetragen haben. Dieses Buch ist definitiv Werbung für den besten Job der Welt!

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Seitenzahl: 169

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© 2023 Felix Herzenbruch

Lektorat von: Petra Hahn-Wiechert Covergrafik von: Holly, www.fiverr.com in Verbindung mit Christian Holzapfel

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Alle meinten:

Das geht nicht!

Dann kam einer, der das nicht wusste, und hat`s einfach gemacht…

Felix Herzenbruch

55 Gründe, Fußballprofi zu werden

-

Vom Kindheitstraum zum Traum- Beruf

Inhalt

Cover

Urheberrechte

Titelblatt

Vorwort

Grund 1: Weil du anstatt auf Asche auf einem schönen weichen Rasen spielen darfst

Grund 2: Weil du deine Trainingssachen nicht mehr selbst kaufen und waschen musst

Grund 3: Weil du nach Autogrammen gefragt wirst

Grund 4: Weil du bei den Spielen Balljungen hast

Grund 5: Weil du fast immer Zeit für ein Mittagsschläfchen hast

Grund 6: Weil du bei Auswärtsfahrten richtig Spaß hast

Grund 7: Weil du Interviews geben darfst

Grund 8: Weil du nach den Spielen Wellness hast

Grund 9: Weil du endlos lange Videoanalysen genießen darfst

Grund 10: Weil du zu Auswärtsspielen fliegst

Grund 11: Weil du die Saisonvorbereitung lieben wirst

Grund 12: Weil du dir neben dem Fußball ein zweites Standbein aufbauen kannst bzw. musst

Grund 13: Weil deine Mannschaft wie eine zweite Familie sein kann

Grund 14: Weil du dich wie ein Chamäleon anpassen musst

Grund 15: Weil dich wildfremde Menschen nach deinem Trikot fragen

Grund 16: Weil du das Catering im VIP-Raum genießen darfst

Grund 17: Weil du morgens ausschlafen kannst.

Grund 18: Weil du dich von Fans beleidigen lassen darfst.

Grund 19: Weil du ins Trainingslager fährst

Grund 20: Weil du von jedem Trainer etwas lernen kannst

Grund 21: Weil du per Polizeieskorte zum Spiel gefahren wirst.

Grund 22: Weil du im Fernsehen zu sehen bist

Grund 23: Weil du in der Stadt erkannt wirst.

Grund 24: Weil du mit deinem Team singst und tanzt.

Grund 25: Weil du im Bus die Beine lang machen kannst.

Grund 26: Weil du nach einem Mannschaftsabend trotzdem trainieren musst.

Grund 27: Weil du bei Hallenturnieren auf Kunstrasen spielst.

Grund 28: Weil du von deinen Ex-Vereinen

Grund 29: Weil du in keine Hose passt.

Grund 30: Weil du das tägliche Aufwärmen lieben wirst.

Grund 31: Weil du auf der Bank einen warmen Hintern hast.

Grund 32: Weil ein Tor in letzter Sekunde unvergesslich ist.

Grund 33: Weil du deinen persönlichen Physiotherapeuten hast

Grund 34: Weil du verschiedene Spielertypen kennenlernst

Grund 35: Weil der Verzicht aus Jugendtagen sich auszahlt

Grund 36: Weil der Schuhofen dir warme Füße beschert

Grund 37: Weil dein Beruf dich in Top-Form hält

Grund 38: Weil du unkompliziert psychologische Beratung in Anspruch nehmen kannst

Grund 39: Weil du dich nicht mehr von Berichten und Kommentaren aus dem Netz ablenken Lässt

Grund 40: Weil dir die Siegprämie den nächsten Monat versüßt

Grund 41: Weil du Aufstiege und Pokalsiege feiern wirst

Grund 42: Weil du im DFB-Pokal das große Los ziehen kannst

Grund 43: Weil du in Person des Zeugwarts einen Helfer für alle Lebenslagen hast

Grund 44: Weil du zur Vereinslegende werden kannst

Grund 45: Weil du einen starken Rückhalt bekommst

Grund 46: Weil du „magische“Lieder vor den Spielen hörst

Grund 47: Weil du ordentliches Geld verdienen wirst

Grund 48: Weil du einen Athletiktrainer hast

Grund 49: Weil du dich auf Abschiede vorbereiten musst und lernst, damit umzugehen

Grund 50: Weil du deutlich früher „in Rente“ gehst

Grund 51: Weil Fan Liebe unter die Haut geht

Grund 52: Weil dein Nachwuchs dich anfeuert.

Grund 53: Weil du dir selbst in der Stadt begegnest

Grund 54: Weil du im Rathaus den Bürgermeister triffst

Grund 55: Weil du deinen Traum lebst!

Nachwort

Danksagungen

Quellenangaben:

55 Gründe Fußballprofi zu werden

Cover

Urheberrechte

Titelblatt

Grund 1: Weil du anstatt auf Asche auf einem schönen weichen Rasen spielen darfst

Grund 55: Weil du deinen Traum lebst!

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Vorwort

Darf ich mich vorstellen? Felix Herzenbruch professioneller Fußballspieler. Kurz: Fußballprofi. Wahrscheinlich wird dir mein Name nicht viel sagen; es sei denn, du bist ein wirklich frenetischer Fußballliebhaber, der sich auch außerhalb der großen Bundesliga intensiv mit dem runden Leder auseinandersetzt.

Meinen vollständigen Namen kennst du bereits, daher gebe ich dir direkt mal meinen Spitznamen mit auf den Weg. „Herze“ ist der Name, der mich nun schon seit meinem ersten Profijahr begleitet.

Seit 2011 kicke ich unter Profi-Bedingungen für verschiedenste Vereine in Nordrhein-Westfalen. Ursprünglich komme ich aus dem Bergischen Land, genauer gesagt, der Schwebebahnstadt Wuppertal. Dort schaffte ich auch den Sprung von der Junioren-Bundesliga in die Profi-Mannschaft des Wuppertaler SV.

Liegt die Bundesligazeit der Wuppertaler nicht schon sehr lange, bis in die 70er Jahre zurück? …

Richtig!. Ich startete vor rund zehn Jahren in der Regionalliga West meine „Karriere“. Ab dieser Spielklasse kann man davon sprechen, ein Berufsfußballer zu sein.

Über Rot-Weiß Oberhausen ging es zum SC Paderborn. Nach drei Jahren und zwei Aufstiegen (unter anderem in die 1. Bundesliga), war es Zeit, Abschied zu nehmen. Mein nächster Verein war der traditionsreiche Verein aus dem Ruhrpott, Rot-Weiß Essen.

Für die Essener schnürte schon Weltmeister Helmut Rahn seine Schuhe.

Bei meiner Reise durch die verschiedenen Ligen habe ich eine Menge Erfahrungen machen dürfen. Positive wie negative. Großer Jubel und tiefe Trauer. Tränen größten Glücks und der Niedergeschlagenheit. Mitspieler, die zu guten Freunden wurden und solche, denen man am liebsten Hals- und Beinbruch wünscht. Spiele und Trainingseinheiten, von denen man sich wünscht, dass sie nie enden würden, und denen, die dich an den Rand eines Kreislaufversagens treiben.

Dieses Buch vereint meine Liebe zum Fußball und diesem Beruf.

Es ist auch in der Welt eines vermeintlichen Fußballprofis nicht alles immer rosarot, sondern an manchen Tagen eher dunkelgrau.

Dennoch zähle ich 55 Gründe auf, die mal mehr, mal weniger ironisch darlegen, warum der Beruf des Fußballprofis der schönste ist, den Mann oder Frau sich vorstellen kann!

Richtig gelesen, ich beziehe mich in meinen Ausführungen auch immer auf das weibliche Geschlecht, auch wenn ich im Folgenden aufgrund des Leseflusses auf Gendersternchen verzichten werde.

Trotzdem dürfen sich alle Trainerinnen, Spielerinnen, Betreuerinnen und noch viele viele mehr immer angesprochen und einbezogen fühlen!

Junge Kicker, die dieses Buch lesen, sollen sich motiviert fühlen, weiter für ihren Traum zu trainieren. Leser außerhalb der

Fußball Welt erhalten exklusive Einblicke in dieses Geschäft und können über den „knüppelharten“ Alltag eines Fußballprofis vielleicht ein Lächeln verlieren.

Alle anderen aktiven oder ehemaligen Fußballer, ob Profi oder Amateur, können sich eventuell an der ein oder anderen Stelle wiederfinden und kennen die beschriebenen Situationen aus ihrer Laufbahn nur zu gut.

Natürlich gilt aber: Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig. Ganz sicher!

Natürlich ist dieses Buch unvollkommen, von meinem subjektiven Empfinden beeinflusst, und nimmt Positionen ein, die andere nicht nachvollziehen können. Immer jedoch klar und wahr!

Und genau aus diesem Grund ist Fußball Volkssport Nummer Eins. Jeder hat eine Meinung und kann diese gerne äußern. So wie ich dies auf den folgenden Seiten tun werde.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.

Grund 1: Weil du anstatt auf Asche auf einem schönen weichen Rasen spielen darfst

Welcher alte Hobbykicker kennt ihn nicht, den guten alten Ascheplatz? In den 90ern war es außerhalb ländlicher Fußballgefilden noch gang und gäbe, dass der Heimatverein über einen grobkörnigen roten Ascheplatz verfügte.

Er gehört eindeutig nicht zu dem, was „früher besser war“. Wenn sich durch die sommerliche Trockenheit riesige Staubwolken bildeten, in denen die Mitspieler spurlos verschwanden, und die feinen Staubkörnchen in den Augen einem die letzte Restsicht nahmen.

Noch schlechter war es um einen bestellt, wenn es wie aus Eimern regnete und sich alle paar Meter Talsperren große Pfützen bildeten, in denen der Ball gerne mal liegen blieb? Besonders ärgerlich war dies, wenn sich ein solcher Krater vor oder auf der Torlinie gebildet hatte. Wer kennt die Situation nicht, ein astreiner Schuss flach in die Torecke? Der Torwart bereits geschlagen, der Ball wird ganz sicher im langen Eck einschlagen.

Selbstbewusst wurde schon zum dreifachen Schraubensalto abgedreht, um dann von Mitspielern darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass die Kugel leider in der Pfütze auf der Linie verreckt war. Im besten Fall hatte man mit seiner Jubel-Choreografie noch nicht begonnen, ansonsten sorgte dieses Ereignis regelmäßig für peinliche „Was!? Der war doch schon drin“- Momente.

Ein weiterer, äußerst schmerzhafter Grund, eine Abneigung gegen Ascheplätze zu entwickeln, ist der der Pizza Teller großen

Schürfwunden. Nur die härtesten Hunde jedes Teams setzen zu einer bilderbuchhaften Grätsche auf Asche an.

Diese wurde dann zwar meist mit Szenenapplaus bedacht und mit einem den kurzen Moment des Glücks belohnt. Sehr schnell stellte man jedoch fest, dass das Tragen einer Jeans in den nächsten Wochen womöglich zu einer echten Mutprobe werden könnte und das Ausziehen der Hose erst recht. Das klassische „Reibe-plätzchen“ wie wir es immer nannten, hat die schlechte Eigenschaft, sich an jedes Kleidungsstück anzuhaften, wie Berti Vogts sich einst an seine Gegenspieler. Das macht es zu einem unsympathischen Wegbegleiter für Tage und Nächte.

Die Lösung für dieser Art Probleme ist relativ simpel. Wechsle zu einem Verein, der dir einen anderen Untergrund zum Spielen bieten kann - oder noch besser: werde Profi.

Als Fußballprofi kannst du dich darauf verlassen, die meiste Zeit vor solchen Unannehmlichkeiten verschont zu bleiben. Du trainierst auf einem Rasenplatz und spielst in Stadien, die über ein weiches Grün verfügen.

Wenn du Glück hast, ist dein Verein finanziell so gut aufgestellt, dass er sich eigene Greenkeeper leisten kann. Dieser werkelt vor und nach dem Training/Spiel am Rasen herum. Stopft Löcher, trimmt ihn auf die gewünschte Länge (manche Trainer bevorzugen eine ganz bestimmte) und sorgt für durchgehend gleichmäßiges Grün.

Trotzdem gibt die Qualität des Rasens gerade im Profibereich immer wieder Anlass zu Beschwerden. Mal ist er zu lang, dann zu stumpf, nicht ausreichend gewässert und viel zu trocken. Häufig ist dies Meckern auf hohem Niveau und man vergisst schnell, wo man eigentlich hergekommen ist. Richtig, vom Ascheplatz.

Grund 2: Weil du deine Trainingssachen nicht mehr selbst kaufen und waschen musst

Wer kennt sie nicht, die Bilder von Bundesligaprofis, wie sie in ihren noblen Luxuskarossen auf das Vereinsgelände gerollt kommen? Auffällig beim Ausstieg, beinahe kein Spieler hat mehr bei sich als eine kleine Kulturtasche. Diese bietet augenscheinlich zu wenig Stauraum für eine komplette Fußballkluft inklusive Schuhen.

Der moderne Profi von heute kommt schon seit langem ohne eine Sporttasche zum Training beziehungsweise Spiel.

Je nach Club holt der Spieler sich sein Trainingszeug in einem eigens dafür vorgesehenen Raum ab oder nimmt es frisch gewaschen und gefaltet an seinem Platz in der Kabine in Empfang.

Insgesamt besitzt man circa zwei bis drei Garnituren, damit es bei zwei Trainingseinheiten am Tag zu keinen Engpässen an der Wäschefront kommt.

Ist das Tagwerk vollbracht und das Trainingsshirt schweißgetränkt, die Hose vom Rasen grün gefärbt, so wird sich der Kleidung schnell entledigt. Zur Freude aller Profis muss die Schmutzwäsche lediglich in ein geeignetes Transportmittel geworfen werden, um anschließend über den Zeugwart den Weg zur Waschmaschine zu finden.

Komischerweise dienen Einkaufswagen von nahegelegenen Supermärkten gerne als passendes Vehikel, um die dreckige Wäsche von A nach B zu fahren. Im Münzschlitz dieser Wagen wurden sogar noch „D-Mark“ gefunden. Daran erkennt man, dass diese Tradition wohl von Zeugwart zu Zeugwart der nächsten Generation überliefert und so weitergegeben wird.

Diesem Berufszweig innerhalb eines Vereins widme ich später noch einen eigenen „Grund“, warum es sich in jedem Fall lohnt, es bis zum Profi zu schaffen.

Als Jugendspieler war es für mich immer das Größte, in den originalen Trikots und Trainingssachen meines aktuellen Lieblingsvereins der 1. Bundesliga zu spielen. Da ich keine Jugend-Akademie eines Erstligisten besuchte, war es in meinen Teams nie üblich, dass alle auf dem Trainingsplatz die gleichen

Shirts und Hosen trugen. Jeder zog das an, was er wollte und für angesagt erachtete.

Wenn ich Profi-Teams im Fernsehen oder live im Stadion beobachtete, so hatte es für mich auch immer den Reiz, dass alle gleich gekleidet waren. Das machte für mich Professionalität aus.

Jahre später sollte ich genau dieses Level erreichen. Ich bekam von den Vereinen die komplette Sportkleidung gestellt. Und zwar so umfangreich, dass ich nach jeder Saison mindestens die Hälfte wieder verschenken konnte. . Dennoch freute ich mich wie in Kindheitstagen, wenn es zu Saisonbeginn wieder zwei große Taschen voll mit Trikots, Hosen und Trainingsanzügen des Vereins gab. Da diese nur für die kommende Saison gedacht sind und danach keinerlei offizielle Funktion mehr erfüllen; werden sie von den meisten Spielern dann einfach behalten.

Jede Saison neue Adiletten. Jede Saison Laufschuhe, Ausgehschuhe, Schuhe nur für den Kraftraum. Jede Saison Pullis mit Kapuze, ohne Kapuze. Polohemden für den Spieltag. Shirts für Heim- und Auswärtsspiele in verschiedenen Farben.

Irgendwann wird es zu viel. So sehr man sich an den stetig neuen Club-Outfits erfreut, so viel Platz nehmen sie auch ein.

Und spätestens, wenn deine Frau mit kritischem Blick fragt, ob es denn wirklich nötig sei, drei Schrankschubladen, ausschließlich mit den gleichen T-Shirts des aktuellen Vereins zu füllen, gerät man in eine gewisse Erklärungsnot.

Diese materielle Fülle an Anziehsachen der Vereine lässt den zuvor beschriebenen kindlichen Zauber der professionellen Ausstattung natürlich ein wenig schwinden.

Er blitzt allerdings bei in den Augen von Fans oder Freunden wieder auf, wenn ich ihnen verschiedene Teile meiner „Vereinskollektion“ weitergebe. Dieser freudige Zustand gibt wiederum mir ein gutes Gefühl und tröstet dann doch über den Verlust des Kleidungsstückes hinweg.

Denn zugebenermaßen hängen durchaus Erinnerungen aus der jeweiligen Saison daran. Aus diesem Grund reift schon seit längerer Zeit die Idee eines Fußballzimmers in mir, welches nach meiner Karriere ein Ort der Rückschau werden soll. Bis dahin wird allerdings erstmal fleißig weiter gesammelt.

Grund 3: Weil du nach Autogrammen gefragt wirst

Es erscheint im ersten Moment schon etwas merkwürdig, wenn ein fremder Mensch um deine Unterschrift bittet. Sofern es sich bei dieser Person nicht um den Paketboten handelt., ist es eine durchaus außergewöhnliche Situation.

Als junger Profi stellte sich zumindest mir zuerst die Frage: „Wie soll meine Unterschrift überhaupt aussehen!?“. Es ist hinlänglich bekannt, dass Autogramme von Fußballern meistens nicht sehr leserlich aussehen. Spätestens ab meiner Station beim SC Paderborn wusste ich warum. In regelmäßigen Abständen bekamen wir mehrere hundert Autogrammkarten mit nachhause, die es schnellstmöglich zu unterschreiben galt. Spätestens nach der 50. Karte wird einem klar, dass man mit eleganter Schönschrift noch viele weitere Stunden mit dieser Aufgabe beschäftigt sein wird, zumal wenn man einen langen Nachnamen hat.

Um Zeit zu sparen, überlegte ich mir, wie ich am erkennbarsten und effektivsten meine Unterschrift gestalten kann.

Hier siehst du das Ergebnis jahrelanger Forschung und Weiterentwicklung: (Autogrammkarte mit Unterschrift einfügen)

Nachdem das äußerliche Erscheinungsbild meiner Autogrammunterschrift nun hinlänglich thematisiert worden ist, möchte ich darauf zurückkommen, wie bedeutend Autogrammwünsche sein können.

Zunächst ist es, wie zu Beginn beschrieben, auch nach all den Jahren immer noch etwas Besonderes, dass es Menschen gibt, die von mir ein Autogramm haben wollen.

Denn aus meiner Sichtweise bin ich einfach nur der normale Typ von nebenan, der keinerlei Berühmtheit verspürt.

Bei den meisten Spielern ist dies auch der Fall. Bitte richtig verstehen! Ich sehe mich keineswegs als etwas Besonderes, nur weil ich ein bisschen besser kicken kann als Hobby- Fußballer. Dennoch ist es für eine kleine Gruppe von Personen, den Fans des jeweiligen Vereins, häufig eine Herzensangelegenheit, die Autogrammkarten des gesamten Teams zu sammeln.

Zu offiziellen Autogrammstunden am Saisonbeginn strömen nicht selten mehrere hundert Anhänger des Vereins auf das Clubgelände, um sich sämtliche Unterschriften von den aktuellen Spielern, Trainern und Betreuern zu sichern. Der mit Abstand größte Teil dieser Autogrammjäger ist sehr herzlich. Man merkt, dass ihnen der Verein mit seinen Spielern wirklich am Herzen liegt. Es wird ein wenig Smalltalk gehalten, und es werden die besten Wünsche für die kommende Saison ausgesprochen.

Ein anderer Teil versucht seinen Nachwuchs schon frühzeitig für den - in ihren Augen - „richtigen“ Verein zu sensibilisieren. Ehe man sich versieht, hat man ein Kleinkind auf dem Schoß sitzen, während ein Elternteil stolz ein Foto knipst.

Dann gibt es noch diejenigen, die ihren halben Kleiderschrank mitgebracht haben. Auf allem Möglichen soll unterschrieben werden. Kappen, Schals, Schuhe, Pullover, Jacken. Alte Bilder von vergangenen Spielzeiten. Manch ein jüngerer Fan fordert sogar eine Unterschrift mit wasserunlöslichem Filzschreiber auf seinen Arm. Die meisten können schnell von dieser Idee abgebracht werden, indem man auf die mangelnde Begeisterung hinweist, die diese Unterschrift zuhause nach sich ziehen wird…

Eine weiterer Typ Fußballfan, die um Autogramme bittet, ist die der professionellen Sammler. Sie besitzen häufig keine große Bindung zum Verein und treten auch dementsprechend auf. Bei ihnen hat man als Spieler häufig das Gefühl, als wäre man ein Tier im Zoo. Und zwar nicht eines der imposanten, bei denen sich die Besucher tummeln, sondern eher eine Ente, an der man wortlos vorbeigeht. Nichts gegen Enten; ihr seid super! Wenn allerdings ein solcher Sammler vor einem steht und sehr nüchtern „Einmal acht Autogrammkarten“ fordert, dabei die Worte Bitte und Danke komplett weglässt, frage ich mich des Öfteren, ob er oder sie weiß, dass gerade ein Mensch vor ihm/ihr sitzt und keine leere Hülle, die nur dazu da ist, um Buchstaben auf eine Karte zu kritzeln.

Auf der anderen Seite kann ich Spielerkollegen nicht verstehen, die von solchen Veranstaltungen derart genervt sind, dass sie eine gewisse Grundhöflichkeit ebenfalls vermissen lassen. Nicht jeder muss das Bad in der Menge mögen und Fans aufgeschlossen gegenüberstehen.

Ein freundliches „Hallo“ und Augenkontakt macht die ganze Sache deutlich angenehmer für alle Beteiligten. Denn man weiß nie, wer einem da gegenübersteht. Ein Kind, welches nur zu schüchtern ist, einen Satz rauszukriegen, dem ein Lächeln aber total viel bedeuten würde.

Oder der Vermieter einer superschönen Wohnung, nach der du schon seit Monaten in der Stadt suchst. Der Vater deiner zukünftigen Freundin oder was weiß ich.