8 Esoterik Ebooks Paket. - Otmar Trierweiler - E-Book

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Otmar Trierweiler

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Aloe

Aloe vera (L.) N.L. BURM. (syn. A. barbadensis MILLER), Echte Aloe Aloe ferox MILLER, Kap-Aloe

Liliaceae (Asphodelaceae), Liliengewächse

Es gibt zahlreiche Aloearten, deren fleischige Blätter einen dicken Saft enthalten, der beim Trocknen schwarz und hart wird. Er ist leicht am muscheligen Bruch zu erkennen. Der Aloesaft wird überall in der Welt in erster Linie medizinisch (als Wund und Abführmittel) verwendet und innerlich zur Erweichung des Stuhls eingenommen. Zusammen mit Opium (vgl. Mohn) wird oft Aloe verabreicht, um die verstopfende Wirkung des Opiums aufzuheben.

Wegen ihrer starken medizinischen Kraft wird die Aloe bei vielen Völkern als heilige Pflanze verehrt. So heißt sie, vor allem die

medizinisch wertvollste Art Aloe Vera, im Himalayagebiet Kumari, »Lebende Göttin«. In Mexiko wird sie Sabia, »Weise/Wissende/Schamanin« genannt.

Aloe wird seit dem Altertum für magische Räucherungen verwendet. Allerdings ist in den alten Quellen fast nie zwischen der Echten Aloe und dem Aloeholz unterschieden worden.

Aloe entfaltet beim Räuchern einen an frische Pflanzensäfte und Elixiere erinnernden bittersüßen Geruch, während das Aloeholz köstlich duftet. Aloe wird noch heute im Karibikraum in geringem Masse als Zusatz zu Räuchermischungen, die eher magischen Zwecken dienen, verwendet. In der modernen Esoterik wird die Aloe als Räucherstoff dem Planeten Merkur und den ägyptischen Göttern Isis und Osiris zugeordnet.

Die wirksamen Bestandteile im eingetrockneten Aloesaft sind Aloin (einHydroxyanthracenDerivat), Harze und Bitterstoffe, die stark zusammenziehende Wirkungen haben. Der eingetrocknete Pflanzensaft ist ein sehr starkes Abführmittel; bereits 16 Gramm können zu tödlichen Vergiftungen führen.

Früher bekam man Aloe problemlos im Apothekenhandel. Heute wird die Rohdroge - wenn überhaupt - nur noch ungern abgegeben, weil Schlankheitsfanatiker die Droge als drastisches Abführmittel missbrauchten.

Alraune

Mandragora officinarum L. (syn. Atropa mandragora (L.) WOODVILLE, Mandragora vernalis BERTOLINI), „männlicher Alraun"

Mandragora autumnalis SPRENG. (syn. Mandragora microcarpa BERTOLINI), »weibliche Alraune« Solanaceae, Nachtschattengewächse

„Feiere einen schönen, Tag! Gib Balsam und Wohlgeruch zusammen an deine Nase, Kränze von Lotus [= Seerosenblüten] und Liebesäpfeln [= Alraunenfrüchte] auf deine Brust, während deine Frau, die in deinem Herzen ist, bei dir sitzt."

Altägyptisches Liebeslied (zit. nach SCHOSKE 1990:36) Die geheimnisvolle Alraune oder Mandragora - die „Königin aller Zauberkräuter" - ist keine Märchenfigur, sondern eine echte Pflanze, die besonders im östlichen Mittelmeerraum verbreitet ist. Es gibt nur zwei europäische Arten, deren botanische Identität lange Zeit ungeklärt blieb. Diese Pflanze wurde zu Recht als »berühmteste Zauberpflanze der Geschichte« bezeichnet (HEISER 1987). Ihre medizinische und magische Verwendung, ihre aphrodisischen und psychoaktiven Wirkungen ebenso wie ihre Mythologie und der sie umgebende Sagenkreis heben sie aus der Fülle der Zauberkräuter heraus. Über die Alraune sind viele Bücher und zahlreiche Artikel publiziert worden, die alle Aspekte dieser magischen Pflanze beschreiben. Hier gebe ich nur den Gebrauch als Räucherung wieder.

Im heutigen Israel gehören Alraunen zu den häufigen Pflanzen. Die Wurzeln gelten als Aphrodisiaka und Fruchtbarkeitsamulette. Diese Verwendung der magischen Pflanze geht in die älteste Zeit zurück. Die vermutlich frühesten schriftlichen Erwähnungen der Alraune finden sich in den Keilschrifttafeln er Assyrer und im Alten Testament; sie beziehen sich hau tsächlich auf das Gebiet von Babylon. Im Assyrischen hiess die Alraune Nam-Tar-GLY(a) [1SNAM-TAR*GIR12]12. Dabei war Nam Tar der „Gott der Plagen"; (g)ira bedeutet „männlich". Die alten Assyrer benutzten die Alraune als Schmerz-und Betäubungsmittel. Sie wurde bei Zahnschmerzen, Geburtskomplikationen, Hämorrhoiden und Magenbeschwerden (die pulverisierte Wurzel in Bier gelöst) verwendet. Man räucherte die Wurzel, um „ Gift aus dem Fleisch« zu treiben (Exorzismus) (THOMPSON 1949: 218L).

Im Heiligen Land war die Alraune, die in der Bibel düdä'im heißt, vor allem als Aphrodisiakum und Fruchtbarkeitsförderndes Mittel bekannt. Dabei wurde die aphrodisische Qualität in erster Linie dem Duft der reifen goldgelben Früchte zugeschrieben (FLEISHER und FLEISHER 1994). Anscheinend wurde die Alraune später ein kabbalistisches Geheimmittel. Es soll einige verlorene Bücher des Königs Salomon gegeben haben, die wegen ihres magischen Inhalts von König Hezekiah vernichtet wurden.

Diese verlorenen Bücher sollen viele magische Anwendungen der Wurzel baharas oder baara, die wohl mit der Alraune identisch ist, enthalten haben (MOLDENKE und MOLDENKE

1986: 138). König Salomon soll unter dem Edelstein in seinem Zauberring ein Stück einer Alraunenwurzel verborgen haben.

Ähnliche Zauberringe wurden zur Behandlung Besessener verwendet

»Er [der Jude Eleazar] hatte unter seinem Kugelringe eine jener Wurzeln, die schon Salomon bestimmt hatte; dann hielt er den Ringfinger an die Nase eines Besessenen, ließ ihn an der Wurzel riechen und zog den bösen Geist aus der Nasenöffnung heraus.

Die ausführlichste Schilderung von dieser magischen Wurzel stammt von Flavius Josephus (1. Jh. n. Chr.), der auf Griechisch schrieb, um den Griechen die Sitten des Volkes von Judäa verständlicher zu machen. Möglicherweise erwarb er sein magisches und botanisches Wissen von den Essenern, unter denen er längere Zeit lebte

„In dem Tal, das sich an der Nordseite der Stadt (Mächairos)13 hinzieht, ist ein besonderer Platz mit Naiven Baaras, und dort wächst eine Wurzel, die den gleichen Namen trägt. Jeden Abend strahlt sie einen feuerroten Lichtglanz aus: Will aber jernand sich ihr nahen, um sie auszureißen, so lässt sie sich nur schwer fassen, sie entzieht sich den Händen und kann nicht früher gebannt werden, als bis man Monatsblut oder Urin auf sie gießt. Aber auch dann bedeutet eine unmittelbare Berührung mit der Wurzel den augenblicklichen Tod, es sei denn, man trage sie so in der Hand, dass die Wurzelspitze nach unten schaut. Allein, man kann sich der Wurzel auch ohne jede Gefahr bemächtigen, und zwar so: ringsum gräbt man die Erde ab, dass nurmehr ein kleines Stück der Wurzel von der Erde bedeckt bleibt. Dann bindet man einen Hund daran. Wenn nun dieser dem Menschen, der ihn angebunden hat, wieder folgen will; zieht er natürlich die Wurzel ganz leicht .aus, dem Boden. Aber im gleichen- Augenblick stirbt er, gleichsam zur Sühne für den, der in Wahrheit die Pflanze weggenommen hat. Von jetzt an kann man ohne Furcht die Wurzel angreifen.

Der Grund dafür, dass diese Wurzel trotz ihrer Gefährlichkeit so gesucht ist, liegt in ihrer einzigartigen Wirkung: sie hat nämlich die Kraft, die so genannten Dämonen, das sind Geister böser verstorbener Menschen, die in noch lebende hineinfahren und sie selbst töten, wenn man nicht zu Hilfe kommt, schon durch bloßes Annähern an die Kranken zu vertreiben."

Bei den Griechen war es verbreitet, die frische oder getrocknete Wurzel in Wein einzulegen und sie als Liebestrank zu Genießen.

Dioskurides überliefert ein komplettes Rezept zur Herstellung des Mandragorenweines, der ebenfalls zu Räucherungen verwendet wurde:

»Mandragorawein

Zerschneide die Rinde der Wurzel und gib 1/2 Mine [= 8 Unzen], in Leinen gebunden, in 1

Metretes (Liter) Most drei Monate lang, dann gieße den Wein um. Die mittlere Gabe ist 1/2

Kotyle [= 5 Unzen]. Er wird getrunken unter Zusatz von doppelt so viel Most. Man sagt, dass 1 Hemine [= 10 Unzen] davon 1 Chus [= 10 Pfund =120 Unzen] zugemischt Schlaf mache und betäube; 1 Becher mit Xestes [=1 Pfund 8 Unzen] Wein getrunken tötet.

Beim richtigen Gebrauche wirkt er schmerzstillend und die Flüsse verdichtend. Ob er in der Räucherung, als Klistier oder als Trank angewandt wird, er hat dieselbe Wirkung.

Die Alraune galt in der Magie der Renaissance und im neuzeitlichen Okkultismus als Räucherstoff, der unter dem Einfluss des Mondes steht. Eine Alraunenräucherung kann auch zur Behandlung von Kopfschmerzen verbrannt werden. Dazu sollten die Alraunenwurzelstücke mit aromatischen Kräutern wie Beifuss, Minze und Nelken kombiniert werden.

Die Wurzelstücke verbreiten beim Räuchern einen eher unangenehmen Geruch, der an verbranntes Essen erinnert. Der Rauch ist aber recht gut zu inhalieren. Alraune kann in der Räucherung gut mit Olibanum kombiniert werden. Die getrockneten Alraunenblätter können wie Tabak geraucht werden: Beim Räuchern und Rauchen ist die psychoaktive Wirkung der Alraune nur subtil spürbar.

Die Alraune enthält besonders in der Wurzel (0,3-0,4%), aber auch in den Blättern die psychoaktiven und anticholinergen Tropanalkaloide Scopolamin, Atropin, Apotropin, Hyoscyamin, Hyoscin, Mandragorin, Cuskhygrin15, Solandrin u. a. Das Alkaloidgemisch, das früher unter dem Namen Mandragorin beschrieben wurde, kann psychedelische oder hypnotische' Zustände auslösen, aber auch erotische Erregung, Raserei, Tanzwut, Delirien, sogar durch Atemlähmung den Tod bewirken.

Früher glaubte man, die wohlduftenden Früchte seien giftig und daher ungenießbar; der Verzehr ist jedoch unbedenklich. Sie enthalten nur Spuren von Alkaloiden. Die aromatischen Komponenten des Duftes der Alraunenfrüchte konnten kürzlich chemisch identifiziert werden. Die Zusammensetzung ist für einen Duftstoff sehr ungewöhnlich; besonders der hohe Anteil schwefelhaltiger Chemikalien.

Es gibt kaum eine magische Pflanze, die häufiger verfälscht wurde als die seltene echte Alraune. Die Wurzelstücke gelangen nur selten in den Apothekenhandel; allerdings ist die Urtinktur (Mandragora) erhältlich. Möchte man mit dieser Pflanze experimentieren, gräbt man sie am besten selbst (z.B. auf Zypern, Kreta oder Sizilien).

Amber (Ambra)

Ambergris, Grauer Amber

„Ambra hat vergleichsweise wenig eigenes Parfum, aber es hat die Kraft, das beste aus allen anderen Substanzen, mit denen es gemischt wird, hervorzubringen."

Ambra, das durch Verfettung der Darmzysten entstehende duftende Stoffwechselprodukt von Pottwalen (Physeter macrocephalus L.), heißt auf Chinesisch »Drachenspeichel« und gilt als hervorragendes Aphrodisiakum. Ambra ist im Rohzustand eine amorphe, faulig stinkende Masse, die in Spuren weltweit zur Herstellung von erotisierenden und aphrodisierenden Parfüms und Duftstoffen verwendet wurde. Heutzutage wird der natürliche Duftstoff aus ökologischen Gründen weitgehend boykottiert, obwohl er immer noch in großen Klumpen an den Strand gespült wird.

Ambra wurde in vielen chinesischen Rezepten für »Lenzmittel«, Lebenselixiere und magische Räucherungen verarbeitet. Es war oft ein Bestandteil von Räucherstäbchen. Ambra ist heute noch eine der wichtigsten Zutaten bei der Herstellung japanischer Räucherstäbchen.

Auch in der Neuen Welt war der animalische Duftstoff bekannt. Die Azteken beschrieben das Ambra und dessen aphrodisische Wirkung in Parfüms und Räucherstoffen sehr genau:

»Chapopotli ist eine Art Bitume, das an das kastilische Pech erinnert, wenn es bröckelig wird.

Es wird an den Strand gespült, meist bei Flut, und wird von den Flussmenschen gesammelt.

Es duftet und wird sehr von den Frauen geschätzt. Wenn es ins Feuer geworfen wird, verbreitet sich ein angenehmer Duft, der sehr weit reicht. Sie mischen tzictli [Kaugummi; der eingetrocknete Saft von Manilkara zapotä] mit Copal, dem Weihrauch vom Lande, zu diesem duftenden Harz und erhalten so ein gutes Parfüm.«

Im Okkultismus und in der Esoterik wird Ambra als Duft- und Räucherstoff den Planeten Neptun und Mars zugeordnet und mit dem kabbalistischen Kethergeruch identifiziert:

„Kether ist nach der kabbalistischen Lehre der Ursprung von allem, auch von dem, was jenseits jeder Manifestation liegt. Auf den Menschen bezogen repräsentiert es die Wiedervereinigung der reinen Seele mit der Gottheit. (...) Das Bewusstsein in diesem Zentrum [dem Scheitelzentrum] zu verankern ist Ziel der spirituellen Entwicklung des Menschen."

Echte Ambra enthält Pheromone, die auch auf den Menschen einwirken. Deshalb hat es aphrodisierende und Geist bewegende Wirkungen.

Da Ambra selten und kostbar ist, wurde es schon immer verfälscht. In der frühen Neuzeit wurde eine Mischung aus Muskatnuss, Muskatblüte (Macis), Zimt, Gewürznelken, Spikenarde, Bibergeil und Rosenwasser gemacht. Heute gibt es synthetische Surrogate (Ambrox, Ambropur, Grisamobol), die vor allem in billigen Parfümen verwendet werden.

Arve

Pinus cembra L.

Pinus cembra ssp. cembra, Alpenarve

Pinus cembra ssp. sibirica, Sibirische Arve

Pinaceae, Kieferngewächse

Die Arve, auch Zirbelkiefer genannt, ist ein der Pinie ähnlicher stattlicher Baum. Die gesamte Erscheinung der Arve erinnert stark an die amerikanische Pifion. Sie gedeiht am besten im Gebirge unterhalb der Baumgrenze und kommt in zwei Unterarten von Mitteleuropa bis nach Sibirien vor. In den Schweizer Alpen ist sie noch verhältnismäßig häufig anzutreffen; berühmt ist der Arvenwald am Aletschgletscher im Wallis.

Im Schweizer Volkstum ist die Arve von kleinen Männchen, Gnomen und Berggeistern bewohnt. Das liegt zum einen an der oft merkwürdigen Gestalt der Bäume, zum anderen an den abgelegenen Standorten. In alpenländischen Sagen wird vom hilfreichen Arvengeist berichtet, der müde Wanderer schützt und Erschöpfte mit neuer Kraft belebt.

Hierin ist vielleicht eine Metapher für die aromatherapeutische Wirkung des Arvenduftes zu erkennen.

Die Arve war schon in der Antike unter den Namen Strobilos oder Pino cembro bekannt und wurde als Heilmittel benutzt:

„Werden die Arvennüsse von der Schale befreit gegessen oder mit süssem Wein und Gurkensamen getrunken, so reinigen sie die

Blase und die Nieren. Man bedient sich auch der Arvenzapfen, wie sie frisch vom Baum genommen und in süßem Wein gekocht worden, gegen alten Husten und Schwindsucht."

Früher waren Arven in den Alpenländern wichtige Nahrungslieferanten. Ihre Kerne (Samen), die Zirbelnüsse, wurden und werden in Süßspeisen, im Müsli oder mit Salz geröstet gegessen.

Nach der Gestalt der Zirbelnuss ist die Zirbeldrüse (Corpus pineale) in unserem Gehirn benannt worden: sie gleicht ihr aufs Haar.

Der Duft des Arvenharzes ist einzigartig. In gewisser Weise erinnert er an die Latschenkiefer, ist aber süßer, fast ist man geneigt, ihn als orientalisch zu bezeichnen; dennoch fehlt ihm die Schwülstigkeit. Der Geruch wirkt wie eine Verschmelzung okzidentaler Frische und orientalischer Lust. Die Nadeln verbreiten beim Räuchern einen weißen Rauch, der noch an den köstlichen Duft des frischen Harzes erinnert.

Obwohl es keine überlieferte Tradition gibt, nach der Arvennadeln oder -harz als Räucherstoff verwendet wurden, kann man doch alle Pflanzenteile, besonders die getrockneten Nadeln, zum Räuchern verwenden. Allerdings sollte man bedenken, dass die meisten Arvenvorkommen geschützt sind.

Die Arvennadeln enthalten 1 % ätherisches Öl, bestehend aus Pinen, Cadinen, Phellandren, Sylvestren, Limonen, Dipenten und Anisaldehyd.

Es gilt als allgemein stärkend, Durchblutungsfördernd, antirheumatisch, schleimlösend und Husten lindernd. Es kann bei Asthma, Husten, Bronchitis und Nasennebenhöhlenentzündungen inhaliert werden. Das in der Aromatherapie verwendete Arvenöl ist im Dufstoffhandel erhältlich. Es kann mit Trägersubstanzen auch für Räucherungen, verwendet werden.

Asa foetida

Ferula asa foetida L. (syn. Ferula scorodosma BENTH. et HOOK., Scorodosma foetidum BUNGE., Ferula foetida REGEL., Ferula assafoetida L.) Ferula narthex Boiss. (syn. Narthex asafoetida FALKOIVER), Narthex-Fenchel Apiaceae (Umbelliferae), Doldengewächse

„Als Volksheilmittel findet der Asant im rohen Zustand keine andere Verwendung als zum Räuchern bei Zauber- und Wunderkuren."

Asa foetida ist das Gummiharz der Wurzel zweier in Ostiran, Afghanistan (in Salzsteppen) und Kaschmir vorkommenden; genannten Ferula Arten. Bei uns ist die Stammpflanze auch unter den Bezeichnungen Asant, Stink-Asant oder Teufelsdreck sowie unter dem irreführenden Namen »Riesenfenchel« bekannt; diese Pflanze wurde oft als Silphion, das verlorene Wundermittel der Antike, gedeutet: Der Stinkasant ist mit dem südeuropäischen Steckenkraut nahe verwandt und mit diesem auch leicht zu verwechseln.

Die tibetischen Bön-Schamanen (bon-po) verwenden Asa foetida als Räuchermittel für exorzistische Heilrituale. Zum einen inhalieren sie selbst den Rauch, zum anderen beräuchern sie den besessenen Kranken, um ihn von einem zerstörerischen Dämonen zu befreien. Die Tibeter nennen Asa foetida »eine der drei kostbaren Halter des Lebenswindes« und verwenden es als Heilmittel für Geisteskrankheiten, Aphrodisiakum und Räucherstoff in medizinischen und rituellen Räucherpulvern.

Zur Geisterbannung wird er mit himalaischem Baldrian (Valeriana jatamansi) Kalmus, Pfauenfedern, Schlangenhaut vermischt geräuchert. In der ayurvedischen Medizin und der indischen Küche (z.B. zum Würzen von Papadams) gilt der Teufelsdreck als Verdauungsgmittel, da er agni, das Verdauungsfeuer (= interner Feuergott), von allen bekannten Stoffen am stärksten anregt. In Persien gilt er als Potenzmittel.

Als Räucherung hat Asa foetida einen stark knoblauchartigen Geruch, der zwischen verbranntem Gummi und appetitanregender Speise hin und her pendelt. Vielleicht wurde diesem Räucherstoff wegen seinem deutlichen Knoblaucharoma die Dämonen abwehrende Kraft zugeschrieben. Diese geruchliche Ambivalenz erklärt wohl auch den Teufelsdreck auf der einen, die Götterspeise auf der anderen Seite der Duftmedaille.

Balsam

Balsamum

Balsam ist ein vielseitig verwendeter Ausdruck, der in der Literatur zu großer Verwirrung geführt hat. Am ausführlichsten wurden die Stammpflanzen und die daraus gewonnenen Produkte von Dioskurides beschrieben:

„Peri Balsamon, Balsam. Der Baum erscheint von der Grösse des Lykions oder Feuerdorns

[Crataegus oxycantha L.] und hat Blätter denen der Raute [Ruta graveolens L.] ähnlich, aber viel heller und immergrün; er wächst nur in Indien in einem bestimmten Tal und in Ägypten. Sie [die Bäume] unterscheiden sich von einander durch Rauheit, Grösse und Schlankheit. Darum wird das Dünne und Haarförmige des Strauches der Schnitt genannt, jedenfalls weil es, da es schlank ist, leicht zu schneiden ist.

Das sogenannte Opobalsamon [= „Balsamsaft"] wird gewonnen in der Zeit der Hundstagshitze, indem der Baum mit eisernen Werkzeugen angeschnitten wird. Es fliesst jedoch spärlich, so dass zu jeder Zeit nicht mehr als sechs bis sieben Chus

[ca.19,68- 22,96 Liter] gesammelt wurden; es wird aber in dortiger Gegend um das Doppelte Silber verkauft. Gut ist aber der Saft, wenn er frisch ist, einen kräftigen Geruch hat und unverfälscht ist, säuerlich schmeckt, leicht fließt, blank und zusammenziehend ist und auf der Zunge mäßig beißt. Er wird aber auf mancherlei Weise verfälscht. Die Einen mischen nämlich Salböle darunter, wie Terpentin, Zyperngras-, Mastix, Lilien-, Behenöl, Bittermandelöl, Honig, sehr flüssige Myrten- oder Zyperngrassalbe. Ein solcher wird aber leicht durch die Prüfung erkannt.

Wird nämlich der reine Balsam auf Wollzeug getröpfelt, so hinterlässt er nach dem Auswaschen weder einen Fleck noch Schmutz, der verfälschte aber bleibt. Ferner auf Milch getröpfelt lässt er diese gerinnen, was der gefälschte nicht tut. Wird weiter der echte auf Milch oder Wasser getröpfelt, so zerfliesst er rasch und milchig, der verfälschte dagegen schwimmt darauf wie Öl, in sich zusammengeballt, dann sternförmig sich ausbreitend. Mit der Zeit jedoch verdickt sich auch der echte; er wird von selbst schlechter.

Diejenigen irren aber, welche glauben, dass derselbe, wenn er echt ist, auf das Wasser getröpfelt zunächst zu Boden sinke, dann als leicht zerfliesslich aufwärts dringe.

Das Holz, welches Xylobalsamon genannt wird, ist geschätzt, wenn es frisch ist, dünne Zweige hat und rötlich und wohlriechend ist, und kurze Weile nach Opobalsamon duftet. Von der Frucht, denn auch diese steht im notwendigen Gebrauch, wähle die gelbe, volle, grosse, schwere, mit beissendem und brennendem Geschmack, die mäßig nach Opobalsamon riecht. Von Petra aber, wo die Frucht verfälscht wird, kommt ein Same, dem Johanniskraut ähnlich, diesen wirst du daran erkennen, dass er größer, leer und kraftlos ist und nach Pfeffer schmeckt.

Der Saft hat sehr stark wirkende Kraft, da er in hohem Grade erwärmend ist, die Verdunkelungen auf der Pupille vertreibt und die Erkältungen der Gebärmuttergegend heilt, wenn er mit Rosenwachssalbe eingelegt wird. Er befördert die Menstruation, treibt die Nachgeburt und den Fötus aus und löst eingesalbt die Erstarrung. Auch reinigt er die Wunden von Schmutz. Getrunken ferner ist er die Verdauung befördernd und harntreibend, den Engbrüstigen zuträglich, mit Milch auch denen, die Akonit [Eisenhut, Aconitum napellus] genossen haben und den von wilden Tieren Gebissenen. Er wird auch den Salben, Pflastern und Gegengiften zugemischt.

Und im Allgemeinen hat die kräftigste Wirkung der Balsamsaft, die nächste die Früchte, die schwächste das Holz. Die Frucht, getrunken, ist für die ein gutes Mittel, welche an Seitenstechen, Lungenentzündung, Husten, Lendengicht, Fallsucht, Schwindel, Atemnot, Leib-, schneiden, Harnverhaltung leiden, die von giftigen Tieren gebissen sind; ferner eignet er sich zu Räucherungen für Frauen, und in der Abkochung zum Sitzbad eröffnet er den Muttermund, indem er die Feuchtigkeit in sich zieht. Das Holz hat dieselbe Kraft wie die Frucht, nur schwächer. Es hilft, in der Abkochung mit Wasser getrunken, gegen Verdauungschwäche, Krämpfe, den von giftigen Tieren Gebissenen, von Krämpfen Befallenen, auch treibt er den Harn und ist mit Irissalbe eingerieben bei Kopfwunden heilsam; dann aber auch zieht es [Knochen-]Splitter aus und wird endlich den Verdichtungsmitteln der Salben zugesetzt.

Bdellium

Commiphora africana ENGL. (syn. Balsamodendron africanum ARN.);Afrikanisches Bdellium Burseraceae, Balsambaumgewächse

Ob es sich beim (afrikanischen) Bdellium der alten Schriften tatsächlich - wie manche Autoren mutmaßen - um die mit der Myrrhe verwandte Art Commiphora africana handelt, ist sehr ungewiss. Tatsache ist, dass heute Bdellium nicht mehr als Räucherstoff gehandelt wird, weil eben die wirkliche Stammpflanze nicht mit absoluter Sicherheit bestimmt ist. Alle Harze, die heute international unter dem Namen Bdellium gehandelt werden, sind Guggul oder indisches Bdellium.

In der Antike war Bdellium genauso wie das indische Bdellium oder Guggul gut bekannt. Das Harz wurde als (medizinisches) Räuchermittel verwendet:

„Das Bdellion - einige nennen es Madelkon, andere Bolchon - ist die Träne eines arabischen Baumes; gut davon ist dasjenige, welches bitteren Geschmack hat, durchscheinend, dem Stierleim ähnlich, tief nach innen fett ist, leicht weich wird, frei von Holz und Uneinigkeiten, in der Räucherung onyxähnlich [siehe Onycha] wohlriechend ist. Es gibt aber auch ein zweites, unreines und schwarzes, in festen Klumpen, getrockneter Feigenmasse ähnlich, welches aus Indien gebracht wird [siehe Guggul]. Es hat erwärmende, erweichende Kraft, kann mit nüchternem Speichel angerührt Verhärtungen, Kropfbildungen und Wasserhodenbrüche verteilen, in Zäpfchen und als Räucherung öffnet es auch die Gebärmutter; es zieht den Fötus und alte Feuchtigkeit heraus. Getrunken zertrümmert es den Stein, treibt den Urin und wird mit Nutzen den an Husten Leidenden und von giftigen Tieren Gebissenen gereicht. Gut ist es ferner gegen (innere) Zerreißungen, Krämpfe, Brustschmerzen und verschlagene Winde.

Es wird weiter den Salben zugemischt, welche gegen Verhärtungen und Knoten der Sehnen dienen. Gestoßen wird es angewandt, indem Wein oder warmes Wasser dazu gegossen wird."

Beifuss

Artemisia vulgaris L. (syn. Artemisia officinalis GATTERAN, A. latifolia FUCHS) Asteraceae (Compositae), Korbblütler

Der weltweit verbreitete bis zu zwei Meter hoch wachsende Beifuss ist eine der ältesten Ritualpflanzen der Menschheit. Schon die Neandertaler von Shanidar (Irak) haben vor rund 60 000 oder 70000 Jahren ihren Toten das Kraut mit ins Grab gegeben. Ob sie die Pflanze bereits zum Räuchern verwendeten, lässt sich aufgrund der archäologischen Befunde nicht sagen; möglich ist es jedoch.

Der älteste überlieferte Name des Beifuss ist Artemisia. Er geht auf Artemis, die griechische Göttin der Jagd, Keuschheit und Geburt zurück. Der Beifuss ist eines der bedeutendsten Mittel zur Beförderung der Menstruation und somit der Geburtenkontrolle.

Dazu wurde er schon im Altertum, aber, auch noch im Mittelalter und in der frühen Neuzeit verwendet. In christlicher Zeit wurde er dann zu einer Hexenpflanze. Im Okkultismus wurde er der Venus zugeordnet. Heute ist er den meisten Menschen nur noch als Gewürz für einen fetten Gänsebraten bekannt.

Das Räuchern mit Beifuss geht auf germanische und keltische Rituale zurück. Manche heutige Bräuche, etwa das Würzen der Weihnachtsgans mit Beifuss, gehen auf diese heidnischen Rituale zurück: „Der heilige Martin, dessen Namenstag auf den 11. November fällt, nahm nach der Bekehrung der keltischen Völker die Stelle des Totengottes Samain ein.

In den neblig grauen, trostlosen Novembertagen besiegt dieser Gott der Unterwelt den Sonnengott, übernimmt die Herrschaft über das Land und bemächtigt sich der Vegetationsgöttin, der Gemahlin der sterbenden Sonne.

Mit Klageschreien verkünden die nach Süden ziehenden grauen Wildgänse die Wende. der Gezeiten. Nun zieht sich die Pflanzengöttin mitsamt der grünen Vegetation in das finstere unterirdische Gemach ihres schwarzen Gebieters zurück. Dann ist die Zeit des Erntens und Heilkräutersammelns vorbei. Bis auf den grauen Beifuss, der als allerletzter gesammelt werden darf; sind alle Pflanzen nun epuccaf (tabu). Was jetzt noch gepflückt werde, bewirke Unheil anstatt Heil. Mit diesem letzten Büschel Beifuss werden Haus und Stall geräuchert und die zur Feier der Jahreswende geopferte Gans geweiht.

Der Beifuss war auch für viele andere magische und rituelle Zwecke vorgesehen. Diese auf altgermanische Vorstellungen zurück- gehenden Anwendungen waren noch bis ins 19.

Jahrhundert vertraut:

„Der Beifuss galt auch als ein treffliches Mittel gegen das Nestelknüpfen und verjagte alle Geister, die den Eheleuten einen Tort anthun wollten. An die Füße gebunden, schirmte er vor Ermüdung und vor den Bissen der Hunde und Schlangen, aber er musste dazu im Zeichen der Jungfrau gegraben sein. Er vertreibt alle Wibel (Käfer) und anderes Ungeziefer aus den Speichern und sichert Kinder vor Behexung. Behexte Milch und verschriene Eier werden durch einen Schlag mit dem Beifussstengel entzaubert. Der Teufel fürchtete den Beifuss, und wo Beifusswurzeln an das Haus genagelt sind, können keine bösen Geister herein, und das Gebäude ist vor Feuersgefahr geschützt. Auch um Johannis [Sommersonnenwende] wird Beifuss gegraben; man gürtet sich mit

demselben und wirft dann diese Kränze in das Johannisfeuer, um aller Übel ledig zu werden.

Die germanischen Frauen hielten bei der Geburt ein Beifussbüschel in der Hand. Der Beifuss, der der germanischen Geburtsgöttin Holla (= Frau Holle) geweiht war, sollte den Übergang des Kindes von der jenseitigen in die diesseitige Welt erleichtern. Genauso wurden die Toten wieder mit Beifuss ins Jenseits befördert. Die Germanen legten Beifussbüschel auf die Scheiterhaufen der Verstorbenen.

In England, wo heute noch das häusliche Bierbrauen hoch im Kurs steht, wurde Beifuss zusammen mit Kalmuswurzel und Efeu (Hederahelix) anstelle von Hopfen zum Haltbarmachen des Bieres verwendet. Dort hat sich auch lange: der Brauch gehalten, in der Johannisnacht einen Beifusszweig zu verbrennen oder zu räuchern, um im kommenden Jahr geschützt zu sein. In England heißt die Pflanze auch heute noch Witch herb,

„Hexenkraut". Im englischen Okkultismus wird eine Beifussräucherung nach folgendem Rezept zur Divination verwendet:

1 Teelöffel Fünffingerkraut (Agrimonia eupatoria ) 3 Teelöffel Beifuss

4 Teelöffel Mastix

1 Tropfen Patchouli-Öl 1

Tropfen Sandelholzöl

Zuerst werden die Kräuter zerkleinert und mit dem Mastix zusammen im Mörser zermahlen; dann wird das Pulver mit den Ölen verbunden.

Beifuss kann man gut selbst sammeln. Am besten erntet man das Kraut zu Beginn der Blütezeit (Juni), da dann der Gehalt an ätherischem Öl am höchsten ist. Beifuss ist aromatischer, wenn er sehr starker Sonneneinstrahlung, z.B. im Gebirge, ausgesetzt ist. Der Himalaya-Beifuss verbreitet beim Räuchern einen ähnlichen Geruch wie das indianische Sage, hat aber eine herbere Note.

Benzoe

Styrax benzoin DRYANDER (syn. Laurus benzoin HOUTT., Benzoin officinale HAYNE, Lithocarpus benzoin BLUME),

Sumatra-Benzoebaum, Benzoe-Storaxbaum

Benzoe tonkinensis (PIERRE) CRAIB ex HARTWICH, Siam-Benzoebaum Styracaceae, Styraxgewächse

Der mittelgroße Baum, der die Sumatra-Benzoe liefert, wächst auf Sumatra und: Java.

Der SiamBenzoe liefernde Baum stammt aus Hinterindien. Beide Bäume sehen sehr ähnlich aus und produzieren sehr ähnliche Harze. Deshalb werden sie in der älteren Literatur oft nicht unterschieden. Der Name Benzoe leitet sich von arabisch ben,

»Wohlgeruch«, oder hebräisch ben, »Zweig«, und zoa »Auswurf« ab. In der Tat ist Benzoe einer der wohlduftendsten Räucherstoffe überhaupt. Der arabische Reisende Ibn Batuta (1304-1378) soll als erster Benzoe beschrieben und mit nach Arabien gebracht haben.

Seit dem 15. Jahrhundert wird Benzoe als Handelsgut aus Asien nach Europa eingeführt. Man hielt die Benzoe damals allerdings für eine Art von Myrrhe, die von den europäischen Apothekern Myrrha troglodytica genannt wurde. Manche Europäer hielten sie auch für eine süsse Art des Teufelsdrecks (siehe Asa foetida) und nannten sie Asa dulcis. Erst der in Goa praktizierende portugisische Arzt Garcia da Orta beschrieb 1563 den Unterschied zwischen der aus Sumatra und der aus Siam stammenden Ware.

Wenn die Rinde der Bäume angeschnitten wird, läuft schnell ein an der Luft erstarrender Harzsaft heraus. Die Benzoe gelangt unter verschiedenen Bezeichnungen in den Handel: Siam-Benzoe in Tränen (Benzoe in lacrimis), Siamesische Mandel Benzoe (Benzoe amygdaloides) und Kalkuttaoder Block-Benzoe (Benzoe communis). Benzoe war früher im Apothekenhandel wegen seiner desinfizierenden Eigenschaften auch unter dem Namen »Wundbalsam« bekannt.

In Südostasien gehört Benzoe zu den wichtigsten Räucherstoffen überhaupt. Es wird fast, allen Mischungen für Räucherstäbchen zugesetzt. Bei moslemischen Zeremonien werden Benzoe, Aloeholz, Sandelholz und Patchouli verbrannt. Durch diese Räucherung sollen die Seelen in den Himmel steigen.

Für Räucherungen wird das Benzoeharz oft mit Rosen- und Sandelöl kombiniert. Diese

„Liebesräucherung" wurde von Aleister Crowley entwickelt, der sie euphorisch charakterisierte: „Die sinnliche Verführungskraft von Benzoe ist unmissverständlich ... Rose erinnert natürlicherweise an die physischeren Aspekte des weiblichen Symbols ... rotes Sandelholz ist durch seinen Geruch intuitiv und durch seine Farbe sensitiv venusartig.

Benzoe ist wegen des angenehmen Wohlgeruchs nach wie vor Hauptbestandteil der meisten Räucherstäbchen, Räucherpulver und Räucherkerzen. Beide Benzoesorten verbreiten beim Räuchern einen sehr angenehmen balsamigen, etwas harzigen Vanilleduft, der sich in Räumlichkeiten sehr lange hält. Die Sumatra-Benzoe ist im Allgemeinen etwas süßer, die Siam-Benzoe etwas herber und harziger in der Räucherung.

Bernstein

Succinum, Succinit, Amber, Copalin, Copalit

Bernstein ist das fossile Harz verschiedener Bäume, sowohl Koniferen als auch Laubbäume.

Bernstein ist ein sogenanntes Chemofossil; er enthält oft Einschlüsse von prähistorischen Pflanzen und Tieren, die meist perfekt erhalten sirld.18 Bernsteinfundstellen gibt es auf der ganzen Welt; besonders bekannt ist der Baltische Bernstein, derDominikanische Bernstein, der Burma-Bernstein (Burmit) und der Bernstein aus Chiapas (Mexiko).

Bernstein ist meist 25 bis 35 Millionen Jahre alt (Miozän). Das älteste Harz der Welt ist ein Bernstein, genannt Copalin, aus der Trias (Karn), gefunden in Niederösterreich, in der Gegend von Lund (225-231 Millionen Jahre alt). Bereits im 19. Jahrhundert wurden über hundert verschiedene Bernsteinarten benannt und beschrieben.

Viele Stammpflanzen, die fossile Harze oder Bernsteine produziert haben, sind mit den heute als Räucherstoff verwendeten Pflanzen identisch oder nahe verwandt (Copal, Fichte, Mastix, Kiefer, Ocote, Pinie, Styrax, Tanne; Wacholder, Zeder, Zypresse).

Bernstein heißt auch »Gold des Nordens« oder Baltisches Gold; die Wikinger stellten daraus Amulette, z.B. Thorshammer oder Seeigel, her. Das deutsche Wort Bernstein kommt von « Brennstein» , da dieser leicht entzündlich ist und gut brennt. Wenn er verbrennt, bildet sich nur wenig Duft, wenn er aber auf der Räucherkohle liegt, sondert er einen weißen, dampfartigen Rauch ab, in dem sich ein harziger, pinienähnlicher Duft mit einem etwas unangenehmen gummiartigen Geruch, ähnlich verbrennenden Autoreifen, paart. Insgesamt erinnert der Duft an jenen der Myrrhe.

Je nach ihrer Herkunft weisen die Bernsteine auch Unterschiede in der Geruchskomposition auf. Einige Sorten sind wohl duftender, andere eher abstoßend. Die Rauchentwicklung ist von recht langer Dauer. Daher eignet sich Bernstein speziell in Räuchermischungen, die für lange Meditationen zubereitet werden.

Bernstein lässt sich gut mit Benzoe kombinieren. Dadurch wird ihm der unangenehme Beigeruch genommen, und die süße Schwere der Benzoe bekommt einen frischeren und herberen Biss.

Bilsenkraut

Hyoscyamusniger ., Schwarzes Bilsenkraut

Hyoscyamusniger . ssp. sinensis MAKINO, Lang dang Hyoscyamusalbus ., Weisses.Bilsenkraut

Hyoscyamusmuticus ., Ägyptisches Bilsenkraut

Solanaceae, Nachtschattengewächse

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war das Bilsenkraut in Europa allgemein mit Hexerei und Zauberei, vor allem mit dem Orakelwesen und dem Liebeszauber, verbunden. So heißt es bei LONICERUS:

„Die alten Weiber brauchen diss Kraut zu Zaubereyen, sy sagen; wer die wurtzel bei sich trägt, soll unverwundbar bleiben.«

Man glaubte auch, dass der Bilsenkrautrauch unsichtbar machen könne, und rauchte die Blätter in einer Pfeife

Im ausgehenden Mittelalter waren die Badehäuser die wichtigsten Orte für erotische Vergnügungen. Um die erotische Atmosphäre anzuheizen, wurden Bilsenkrautsamen auf die glühenden Kohlen gestreut. Der Rauch, der sich mit dem Wasserdampf vermischte, hatte offensichtlich stark aphrodisierende Wirkungen.

In Ostafrika hat sich das Hellsehen aus dem Rauch eines Nachtschattengewächses, vermutlich Bilsenkraut, bis in dieses Jahrhundert gehalten. Die Wurzel dieses Gewächses wird zerkleinert in einen Kupferkessel gestreut, der auf glühender Holzkohle steht.

Der aufsteigende Rauch hat halluzinogene Wirkung, soll ein Spezialmittel gegen Hexen sein und dient der Divination.

Bilsenkrautsamen wurden im modernen Okkultismus zum Beschwören von Geistern, vor allem bei der Nekromantie oder Totenbeschwörung, als Räucherstoff verwendet. Dazu wurde nach folgendem Rezept ein Räucherpulver gemörsert:

1 Teil Fenchelwurzel (oder -Samen)

1 Teil Olibanum

4 Teile Bilsenkraut

1 Teil Koriandersamen

1 Teil Kassiarinde

Heute werden Bilsenkrautblätter und -samen vor allem in psychoaktiven Rauchmischungen mit Hanf, Mohn, Stechapfel, Fliegenpilz, Damiana usw. kombiniert. Die Bilsenkrautsamen aller Arten zerplatzen, wenn man sie auf die Räucherkohle streut, und springen manchmal regelrecht aus dem Weihrauchfass heraus (fast wie Popcorn). Der Rauch riecht nach verbranntem Laub, nicht unangenehm, aber auch nicht angenehm. Er lässt sich leicht inhalieren.

Alle Pflanzenteile, besonders die Samen, aber auch die Wurzel enthalten die stark psychoaktiven Tropanalkaloide Hyoscyamin, Scopolamin und einige Nebenalkaloide (vgl.

Alraune, Stechapfel). Die Alkaloide haben neben den psychotropen stark muskeler-schlaffende Eigenschaften. Hohe Dosen können den Tod durch Atemlähmung bewirken.

Bilsenkraut unterliegt in den meisten Ländern der Giftverordnung und ist über die Apotheke nur auf Rezept erhältlich (Hyoscyami folium). In Deutschland und in der Schweiz ist das seltene Bilsenkraut eine geschützte Pflanze. In Griechenland und an anderen Orten im Mittelmeerraum wächst es »wie Unkraut«.

Boldo

Peumus boldus MOL. (syn. Boldoa fragrans GRAM, Boldoa chilensis JUSS .), Boldobaum Monimiaceae, Monimiagewächse

Der Boldo oder Boldu genannte strauchartige Baum, der selten mehr als, sechs Meter Höhe erreicht, stammt aus dem trockenen und sonnigen Hochland Chiles. Heute wird er als wichtiges Volksheilmittel überall in Lateinamerika angebaut. Der immergrüne Boldobaum trägt das ganze Jahr über Blüten. Die ledrigen Boldoblätter werden seit mindestens 13 000 Jahren rituell und medizinisch verwendet.

Wenn man Boldoblätter auf die Räucherkohle streut, entsteht ein weißer, aromatischer Rauch, der harzige, aber auch frische; fast zitronenartige, etwas ins bittere gehende Komponenten aufweist.

In den Boldoblättern fand man ein ätherisches Öl mit Ascaridol, Cineol, Eukalyptol und pCymol sowie verschiedenen Alkaloiden

(1 % Boldin in den Blättern), Kampferöl, Rhamnetin, Quercetin ein Glykosid (Boldoglucin) und einige wenige Flavonoide.

Boldin steigert die Magensaftsekretion und ist deshalb verdauungsfördernd, außerdem gallentreibend und krampflösend. Überdosierungen und Daueranwendungen sollen toxische Effekte auslösen können. Das blumig-fruchtig duftende ätherische .Öl wirkt wurmtreibend. Boldoblätter (Folia boldo) sind im Apothekenhandel erhältlich. Das ätherische Öl ist wegen der hohen Ascaridol-Konzentration nicht zugelassen, da es zu starken Krämpfen führen kann. Boldoblätter wurden gelegentlich durch die Blätter anderer Arten (z.B. Peumus mammosus MOL., Boldoa nitidum PHIL., Boldoarepens SPRENZ) verfälscht oder ersetzt.

Eisenkraut

Verbena officinalis L.

Verbenaceae, Eisenkrautgewächse

In der Antike gab es zahlreiche Pflanzen und Kräuter, die in ihrem Namen das Wort Eisen trugen. Es geht aber nicht auf den Namen des Metalls zurück, sondern auf die weise Frau Eysen, die wahrscheinlich mit der ägyptischen Isis gleichzusetzen ist.

Daher wurde das Eisenkraut - übrigens eine der zwölf magischen Pflanzen der Rosenkreuzer - im deutschen Volkstum auch Isenkraut genannt:

»Das Isenkraut steht in besonderer Beziehung zum Planeten Venus, gibt große Liebeskraft und macht bei allen angenehm. Kinder bekommen davon Verstand und Neigung zum Lernen, es bringt Wohlhabenheit und erhält den Reichtum. In den Acker gesteckt, verschafft es eine - reiche Ernte, gibt man es einer Wöchnerin ins Bett, so wird weder ihr noch dem Neugeborenen Schaden geschehen. Wer sich die Hände damit salbt, kann alle giftigen Schlangen aufheben, es zeigt in der Georgsnacht die verborgenen Schätze, es verjagt alle Gespenster und Zaubereien, vertreibt die fallende Sucht [= Epilepsie], Kopfweh und Kröpfe, es schützt vor Missgeburten, Pestilenz, kurz es war das Kraut aller Kräuter. und keines konnte sich so vieler Kräfte rühmen, keines besaß einen so unglaublichen Glauben! Die Pferde liefen schneller, wenn man es ihnen an den Schweif band, und selbst die Hexen konnten es weder zu ihrer Salbe noch zum Gewitterbrauen entbehren.

Das Eisenkraut war eine heilige Pflanze der Kelten. Die Barden bekränzten sich mit ihr, um die göttliche.Inspiration zu empfangen. Die Seher tranken einen Eisenkrautsud, um die Zukunft voraussagen zu können. Den Druiden war es eine mächtige Zauberpflanze. Im Mittelalter wurde es zu einem »Hexenkraut«, mit dem Liebestränke gewürzt wurden. Den Hexen sagte man nach, dass sie Strumpfbänder aus geflochtenem Eisenkraut trugen, wenn sie zum Sabbat zogen. In Wales hingegen wurde die Pflanze »Gift für den Teufel« genannt und zum Schutz des Hauses aufgehängt oder geräuchert.

Der Rauch von glimmendem Eisenkraut riecht wie ein herbstliches Laubfeuer. Direkt inhaliert, sticht der etwas herbe Geruch in der Nase. Deshalb ist Eisenkraut allein besser im Freien zu verwenden. Ansonsten ist es ein Zusatzstoff für Räuchermischungen, die vor allem in magischen Zirkeln benutzt werden. In Verbindung mit Olibanum soll es einen

»hervorragenden Reinigungsweihrauch« abgeben. Das Kraut wird als Räucherstoff dem Planeten Venus und den Göttern Aradia, Cerridwen, Isis, Jupiter, Mars, Thor und Venus zugeordnet.

Erdrauch

Fumaria officinalis

Papaveraceae, Mohngewächse

früher Fumariaceae

Der Name dieses kleinen Gewächses deutet bereits auf dessen traditionellen Gebrauch hin.

Der Erdrauch oder fumitory ist ein uraltes keltischgermanisches Räuchermittel. Die Pflanze wurde im Mittelalter bei exorzistischen Riten zum Austreiben böser Geister und Teufel geräuchert. Berühmt wurde dieser Gebrauch im Kloster von St. Gallen; das Kraut wurde für diesen Zweck in großem Maß im Klostergarten angebaut. Einer Legende zufolge vermehrt sich das Kraut nicht durch Samen, sondern entsteht dort, wo Rauch aus der Erde hervortritt.

Die Pflanze wurde auch oft von dem guten Kräuterkenner William Shakespeare genannt.

Das Kraut steht im Volkstum mit der Anderswelt in Verbindung:

„Der Erdrauch oder Elfenrauch (Fumaria), der, wenn er verbrannt wird, ein heftiges Brennen in den Augen verursachen soll, wurde von Zauberern und Hexen benützt, um sich unsichtbar zu machen oder um die Geister der Verstorbenen herbeizurufen, und wenn ihn eine Dirne beim Jäten findet und ihn ins Mieder steckt, so begegnet ihr auf dem Heimweg ihr zukünftiger Bräutigam.

Erdrauch hat als Räucherstoff vor allem im französischen Okkultismus des 19. Jahrhunderts Bedeutung gewonnen. Der französische Okkultist Sedir (= Yvon de Loup, 1871-1926) verfasste neben zahlreichen mystischen Schriften und esoterischen Bibelstudien eine Okkulte Botanik (herausgegeben von BELLEDAME 1990). Er sieht das gesamte Universum als „eine Grosse Magie", in der das Pflanzenreich als Ganzes mit einer magischen Kraft belebt ist. Vor allem der Einfluss der Planeten auf die Pflanzenwelt stehen im Vordergrund der okkultistischen Betrachtung. Der Erdrauch steht nach Sedir unter dem Einfluss;) von Jupiter, Saturn und Mars. Deshalb wirkt das Kraut „reinigend und austrocknend" und soll gut bei Ekzemen und Hautleiden sein. Als Räucherung soll Erdrauch mit Kampfer und Weihrauch (Olibanum) vermischt werden. Eine solche Räucherung ist gut für die Reinigung von Orten. Beim Räuchern entsteht ein unangenehmer stechender Geruch, der die Augen stark reizt.

Eukalyptus

Eucalyptus spp.

Eucalyptus globulus LABILL., Blue Gum, Tasmanischer Eukalyptus Eucalyptus odorata, Pfefferminzbaum

Myrtaceae, Myrtengewächse

Es gibt in Australien über 700 Eukalyptusarten. Sogenanntes Gum (kristallines Harz) kann praktisch von allen Arten produziert werden. Es tritt nach Verletzungen am Holz an der Rinde heraus. Die Aborigines benutzen Gums, in ihren Sprachen Mijilypa, Munuun, AYrkiypira, Wokalba, Jior genannt, zahlreicher Eukalyptusarten für verschiedene, vor allem aber medizinische Zwecke.

Die europäischen Invasoren lernten den medizinischen Gebrauch des Eukalyptus schnell von den australischen Ureinwohnern. Sie benutzten Blätter und Harze bei praktisch allen Krankheiten. Aus dieser Zeit stammt der heute noch berechtigte Ruf des Eukalyptusöls als ausgezeichnetes Heilmittel, vor allem bei Fieber, weshalb der Eukalyptus auch „Fieberbaum" genannt wurde.

Eukalyptus kam ursprünglich nur in Australien vor, wird aber heute erfolgreich in vielen Teilen der Welt angepflanzt (z.B. in Kalifornien, Portugal und Griechenland). Die in aller Welt am häufigsten angebaute Art ist der Tasmanische Eukalyptus oder Blaugummibaum (Eucalyptus globulus). Er hat lange bläuliche Blätter, die man sammeln und zum Räuchern trocknen kann.

Viele Eukalyptusarten produzieren ein rotes Harz, wenn die Rinde verletzt wird. Dieses Red Gum oder auch kino wird manchmal mit Drachenblut verwechselt oder an seiner Stelle verwendet. Der Gebrauch von Eukalyptus - von Harz, Blättern oder Früchten - als Räucherstoff ist eine moderne Erfindung. Er wird »zum Schutz vor Geisteskrankheiten, zum Klären der Gedanken und gegen böse Geister verwendet«

Beim Räuchern der getrockneten Blätter, die beim Entzünden knisternd verbrennen, wird ein feiner Eukalyptusduft frei, der aber im Gegensatz zum Eukalyptusöl eine harzige Duftnote hat.

Fabiana (Pichi-Pichi)

Fabiana imbricata RUIZ et PAV.

Solanaceae, Nachtschattengewächse

Der an den zwei bis drei Meter hoch wachsenden immergrünen Strauch, der äußerlich ganz anders aussieht als die typischen Nachtschattengewächse (vgl. Alraune, Bilsenkraut, Stechapfel), kommt in den Gebirgsgegenden von Chile, aber auch in Peru, Bolivien und Argentinien vor. Der in den Anden am häufigsten benutzte Name des Krautes lautet Pichi-Pichi. In England nennt man es Peru false heath, „Falsche peruanische Heide". Im chilenischen Hochgebirge trägt die Pflanze den Namen k'oa. Sie ist für die Aymara und andere Gebirgsstämme der wichtigste Lieferant von Räucherstoffen. Die Indianer benutzen Fabiana bei allen religiösen Zeremonien und Festen als Räuchermittel.

Auch bei Krankenheilungen werden Patienten und Räume damit ausgeräuchert. Der Rauch soll auch Geister bannend und Dämonen abwehrend wirken.

Das getrocknete Kraut wird in Büscheln entzündet. Die glimmenden Zweigspitzen, die ganz ähnlich wie die des amerikanischen Wacholders aussehen, entwickeln reichlich harzigen Rauch mit einem feinen, süß herben, etwas an Pinien erinnernden Duft.

Fichte

Picea abies Gemeine Fichte, Rottanne

Pinaceae, Föhrengewächse

Eine Fichtenräucherung wirkt vermittelnd auf den Körper und lässt ihn wieder seinen Platz am Ort finden.

Viele Menschen halten Fichten für Tannen. Fichten sind tatsächlich mit Tannen sehr nahe verwandt. Auch als Duft- und Räucherstoffe ähneln sie den Tannen, sind aber nicht so hochwertig. Das Fichtenharz, das sich auf dem Waldboden sammelt, wurde früher »Waldweihrauch« genannt.

Die Fichte ist ein typisch europäischer Baum, der bis zu fünfzig oder sogar siebzig Meter hoch wachsen kann. Sein Holz wird vielfältig genutzt; deshalb wurde der schnell wachsende Baum in großen Monokulturen angebaut. Aus den geraden Fichtenstämmen wurden unter anderem Schiffsmasten hergestellt. Aus diesem Grund war die Fichte wohl auch Poseidon, dem griechischen Gott der Meere, geweiht. Die Irminssäule, eine Art schamanischer Weltenbaum, war ein Baumheiligtum der Germanen; es war eine Fichte. Im Mittelalter galt der Duft der Fichte als Heilmittel bei Seuchen. Diese Anschauung geht wohl auf antike Gebräuche zurück:

Sie liefert sehr viel Harz, unter welchem sich auch weiße Tropfen finden, welche dem Weihrauch so ähnlich sind, dass man sie in der Mischung nicht mit den Augen unterscheiden kann.

Fichtenharze spielen in der Geschichte der Räucherstoffe eigentlich nur eine größere Rolle als Verfälschungsmittel für exotische Harze (vor allem für Olibanum). Hingegen hat das aus der Fichte gewonnene Terpentin in der Medizin- und Pharmaziegeschichte bis heute eine große Bedeutung. Möglicherweise war die Fichte aber vor der Einfuhr exotischer Räucherstoffe ein wichtiges ureuropäisches Räuchermittel. Unbestritten ist jedenfalls, dass Nadeln, Zapfen und Harz zur Reinigung und Desinfektion von Räumen geräuchert werden können.

Der Terpentinräucherung werden sogar psychoaktive Wirkungen nachgesagt:

»Wenn man die Terpentindämpfe einatmet, verliert man vorübergehend das Gefühl für Raum und Zeit; der Blick wird trübe, die Welt kommt einem verändert vor. Der aufsteigende Geruch verändert die sinnliche Wahrnehmung, die Welt erscheint einem plötzlich in schillernden Farben. Atmet man zuviel ein, leidet man unter stechenden Nerven- und Kopfschmerzen; lässt die Wirkung nach, fühlt man sich niedergeschlagen. Kurzum, das süßliche, berauschende Terpentinharz wirkte auf Gläubige und Priester wie eine Droge, im doppelten Wortsinn, euphorisierend und betäubend.

Sowohl Fichtenharz wie Fichtennadeln können in Europa leicht geerntet und gut zum Räuchern verwendet werden. Fichtennadeln verbreiten einen recht angenehmen Duft nach Nadelwald, wenn sie auf die Räucherkohle oder ins Feuer gestreut werden. Das Harz gewinnt man durch einfaches Ritzen oder Abtragen der Rinde. Das Harz gibt, besonders wenn es etwas abgelagert ist, auf der Räucherkohle einen angenehm süßlichen Wohlgeruch ab, der sehr an den Duft von Olibanum, Kiefer und Copal erinnert.

Galbanum

Ferula gummosa Boiss. (syn. Ferula galbaniflua BOISS. et BUHSE, Peucedanum galbanifluum BAILL., Ferulago galbanifera

Apiaceae (Umbelliferae), Doldengewächse

„Galbanum hat einen besonderen Duft, welcher intuitiv an Gefahr oder sogar Böses erinnert: Es gibt einen Hinweis auf verborgene Täuschung, die nichtsdestoweniger verführerisch ist ...

ALEISTER CROWLEY

Galbanum ist das ölige Harz eines. in Persien und Afghanistan beheimateten, ein bis zwei Meter hohen Doldengewäches, das mit Milchsaftkanälen im Stengelmark ausgestattet ist. Die Stammpflanze ist eng mit jener der Asa foetida verwandt. Galbanum wird im zweiten Buch Mose neben Olibanum, Styrax, Räucherklaue und Balsam als Zutat für eine Räucherung zu Jehovas Ehren genannt: Die Assyrer verwendeten es als Heilmittel, oft mit Opium kombiniert oder in Biergetrunken. In Persien wurde es hauptsächlich innerlich als Magenstärkungsmittel eingenommen. Ein Topf voller Galbanumsamen wurde in einem römischen Grab gefunden. Das Harz war in der antiken Welt gut bekannt und wurde sowohl als Räucherstoff wie als Heilmittel vielseitig verwendet.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Galbanum, das in Deutschland auch als „

Mutterharz« bekannt ist, ein wichtiges medizinisches Räuchermittel:

„Wer ein Geschwer im Haupt hat

der lege Galbanum auf glühende Kohlen

und lass den Rauch in die Nasslöcher gehen

es hilft. (...)

Galbanum auf Kohlen gelegt und den Rauch mit einem Trechter auf einen hohlen Zahn gehalten und den also darzu gelassen benimt das Zahnweh.« (LONICERUS 1679)

Mit dem Mutterharz wurden auch Frauen mit Unterleibsproblemen beräuchert.

Galbanumharz ist eine dunkelbraune, klebrige, zum Teil etwas verflüssigte Masse, die beim Räuchern einen unangenehm kräuterig würzigen Geruch mit einer orientalischen Note liefert.

Galbanum ist am besten als Zutat zu Räuchermischungen zu gebrauchen. Das Gummiharz bekommt man nur sehr selten in Apotheken. Es ist fast nur über den Spezialhandel für Harze erhältlich.

Guajak

Guaiacum (= Guajacum) Guaiacum coulteri GRAM Guaiacum officinale Franzosenholzbaum, Pockholz

Guaiacum palmeri VAIL. Guaiacum sanctum ., Lignum vitae, Lebensholzbaum Zygophyllaceae, Jochblattgewächse

Guajak .stammt von einem immergrünen, nur bis dreizehn Meter hoch wachsenden Baum mit extrem hartem, harzigem Holz. Alle vier Arten kommen im zirkumkaribischen Raum vor und werden seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden von den Indianern medizinisch, rituell und als Werkstoff verwendet. Auf Aztekisch hieß der Baum chichic patli: Die Konquistadoren lernten den Gebrauch des Holzes erstmals von den Indianern der Karibikinsel Santo Domingo kennen. Das »Heilige Holz« (palo Santo) wurde bereits 1508 nach Spanien gebracht. Der Name »Franzosenholz« wurde dem Baum verliehen, als er in der frühen Neuzeit als Heilmittel für die in Europa grassierende Syphilis, damals »Franzosenkrankheit« genannt, verwendet wurde.

Wegen der heilsamen Eigenschaften wurde das Holz auch Lignum vitae, »Lebensholz«, getauft: »Nur das Kernholz wird. zermahlen; es kann [in Wasser] getrunken werden. Es wird von jemandem, dessen Körper heiß ist, der glaubt, dass er brennt, benötigt; möglicherweise durch einen verdorbenen Magen. Jemand, dessen Magen verdorben ist, trinkt es.

Eine Chilischote wird hinzugefügt. Dadurch erholt er sich.

Und die Rinde der Wurzel wird getrocknet pulverisiert; Russ wird darunter gemischt. Damit werden die Eiterbeulen, oder Entzündungen, oder Fieber geheilt. Hiermit wird alles eingerieben, was da auch ist. Der Baum gedeiht überall, in den Bergen, in den Wäldern, aber er ist selten.

Das Guajakholz hat bis heute in der indianischen Medizin einen wichtigen Platz als Wurmmittel, als Räucherstoff bei Erkältungen und als Aphrodisiakum behalten. Besonders der Gebrauch als Aphrodisiakum ist weit verbreitet. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass das Holz so extrem hart ist. Männer -glauben, dass sich die Härte des Holzes sozusagen sympathiemagisch auf ihr schlaffes Glied übertragen lasse. Auf den Bahamas wird zur Heilung „männlicher Schwäche" ein Tee aus dem Lebensholz und der harzigen Rinde gekocht.

Das Harz hat stimulierende Eigenschaften. Räucherungen aus Holz oder Harz haben husten lindernde Wirkung. Das fast geruchlose Holz entwickelt beim Erwärmen oder beim Räuchern einen holzig-würzigen, benzoeähnlichen Duft.

Guggul (Bdellium)

„Ursprünglich wurde dieses Harz im Feuer verbrannt; es schmilzt in der Sonne und ergibt eine milchige Emulsion, wenn es in heißem Wasser verquirlt wird; es wurde nur für religiöse Zeremonien benutzt. Es wird in den ältesten hinduistischen Ritualanweisungen erwähnt, und es wurde traditionell von indischen Jungfrauen rituell verbrannt, um sich die Liebe eines Mannes zu sichern."

Der kleine strauchartige Guggulbaum, der durch Einritzen der Rinde reichlich Harz produziert, ist in den trockenen, steinigen Gegenden von Rajasthan,Gujrat, Berar und Mysore in Indien und den pakistanischen Staaten Sind und Baluchistan heimisch.

Rajasthan und Gujrat sind allerdings die kommerziellen Zentren der Gewinnung und des Handels mit Guggul.

Das Harz ist seit dem Altertum als Indisches Bdellium (siehe Bdellium) in Europa bekannt. Es ist ein aromatisch duftendes Harz von weicher Konsistenz und goldgelber Farbe.

Guggul ist in Indien, auch in Nepal und Tibet einer der wichtigsten Räucherstoffe für medizinische und spirituelle, aber auch für magische Zwecke. Es ist das wichtigste Harz im Ayurveda, gilt als Verjüngungsmittel und soll das Nervensystem von Toxinen befreien. Es hat sich in der Behandlung von Rheumatismus, neurologischen Krankheiten, syphilitischen-Erscheinungen, Problemen im Harntrakt und bei einigen Hautkrankheiten bewährt.

In der indischen und pakistanischen Volksmedizin wird Guggulrauch bei Heuschnupfen, verstopfter Nase, chronischer Laryngitis (Kehlkopf-Schleimhautentzündung), Bronchitis und Phthisis (Schwindsucht) inhaliert.

Das Harz wird auch äußerlich aufgetragen und hat bei Hautverletzungen antiseptische Wirkung. Es kann auch innerlich eingenommen werden; z.B. in einer alkoholischen Lösung („Magenbitter"); dann wirkt es entblähend und verdauungsfördernd.

Guggul wird.auch als Aphrodisiakum geschätzt.

In der tibetischen Medizin wird das Guggulharz Gugul Nagpo genannt und bei Entzündungen, Wunden, Schmerzen, Lepra und vor allem bei gNyanrims - einer Art Vergiftung durch (»dämonische«) Mikroorganismen - verwendet. Es ist auch in psychoaktiven Medizinen und Räucherpulvern enthalten und ist ein wesentlicher Bestandteil vieler tibetischer, holzloser Räucherstäbchen.

Beim Räuchern verbreitet Guggul einen sehr balsamigen, etwas süssen, fast »sahneartigen«

Geruch, der nur entfernt an die nah erwandte Myrrhe erinnert.

Gummi Arabicum

Es gibt etwa 130 Akazienarten, von denen viele ein Gummiharz bilden. Dieses enthält ein wohlriechendes Öl (sogenanntes Casiie- Ö1), das schon beim Einbalsamieren der ägyptischen Mumien verwendet wurde. In Afrika gelten viele Akazienharze als giftig und werden Pfeil- und Jagdgiften zugesetzt. In vielen australischen und amerikanischen Akazien findet sich das extrem psychedelische Alkaloid DMT. Die Gummis verschiedener Akazien wurden und werden als Gummi Arabicum, „Arabisches Gummi"; bezeichnet.

Alle Pflanzenteile werden volksmedizinisch genutzt, besonders aber das Gummi, die Rinde, die Blätter und Knospen. Die jungen Sprosse werden zusammen mit Zucker zu einem Erkältungstee gekocht. Die Rinde wird bei allen Durchfallerkrankungen als Sud getrunken.

Der gummihaltige Rindensaft wird zur Behandlung von Wunden gebraucht. Die gebrannte Rinde ergibt ein Zahnpuder. Das Gummi wird als Basis für zahlreiche Medikamente verwendet.

Zusammen mit Chinin wird es bei Fieber verabreicht; auch nimmt man es bei Diarrhöe und Dysenterie. Es gilt zudem als Tonikum und Aphrodisiakum.

Außerdem wird das Gummi in Räucherpulvern verwendet.

In der Räucherkultur hat das Gummi Arabicum in erster Linie Bedeutung als Bindemittel für flüchtigere Stoffe, vor allem ätherische Öle und Aromata. Das weiße Gummi, das im Handel meist pulverisiert angeboten wird, hat beim Räuchern fast keinen Eigengeruch; es verbrennt mit wenig Rauchentwicklung und hinterlässt nur einen Hauch von brennendem Holz. Daher ist es als Trägersubstanz ideal geeignet.

Kalmus

Acorus spp.

Acorus calamus (syn. Acorus aromaticus ), Kalmus, Gewürzkalmus, Deutscher Zitwer Acorus gramineus SOLAND., Chinesischer Kalmus, Shi chang pu, Rohrkolben Acorus gramineus SOLAND. var. pusillus (SIEB.) ENGL., Shi chang pu Araceae, Aronstabgewächse (früher Acoreae)

Kalmus ist ein Gras, das in Sümpfen, an den Ufern von Teichen und Flüssen anzutreffen ist.

Heute ist er fast weltweit verbreitet.

Kalmuswurzel hat als Räucherung eine geistig aufhellende und stärkende Wirkung. Sie findet sich oft in tibetischen Räuchermischungen, die als Nervenstärkungsmittel und zur Steigerung der meditativen Konzentration verbrannt werden: Kalmus ist eine der wichtigsten Heilpflanzen der alten wedischen (sic!) Seher. Diese Pflanze ist ein Verjüngungsmittel für das Gehirn und das Nervensystem, auf die sie eine reinigende und revitalisierende Wirkung ausübt. Kalmus macht die subtilen Kanäle frei und reinigt sie von Toxinen. Die zerebrale Durchblutung wird gefördert, die Sensibilität vermehrt, das Gedächtnis verbessert und die Bewusstheit gesteigert.

Kalmus ist sattwischer Natur und ist gemeinsam mit Hydrocotyle asiatica

[Asiatisches Nabelkraut], mit dem es zu diesen Zwecken kombiniert werden kann, eine der besten Heilpflanzen für den Geist.

Kalmus hilft auch die sexuelle Energie umzuwandeln und nährt Kundalini.

Im Ayurveda wird auch das Wurzelpulver als Schnupfpulver zur Wiederbelebung bei Schock und Koma verwendet. Das geröstete Wurzelpulver (auch die Rückstände einer Räucherung) wird, mit Öl als Heilmittel bei Koliken äußerlich auf den Bauch aufgetragen Wenn man Kalmuswurzelstücke auf die Räucherkohle streut, wird sofort ein kräuteriger, zitronig frischer Duft frei, der im wesentlichen auf das sich verflüchtigende ätherische Öl zurückgeht.

Kampfer

Cinnamomum camphora (L.) NEES et EBERM.

Lauraceae, Lorbeergewächse

Der bis zu vierzig Meter hohe Kampferbaum (auch Kampferlorbeer genannt) hat sein natürliches Hauptverbreitungsgebiet in China (Hubei, Sichuan, Kiangsi), Japan und Taiwan.

Er wird aber auch in vielen anderen Gebieten angebaut. Er erreicht gelegentlich einen enormen Stammumfang, hat oft ein knorriges Aussehen und ist immergrün. Der Baum ist vor allem für sein medizinisch wertvolles aromatisches Produkt bekannt und war deshalb von ökonomischer Bedeutung. Der weiße, charakteristisch - eben „kampferartig" - duftende Kampfer kann aus allen Pflanzenteilen, vor allem aus Holz und Rinde, aber auch aus den Blättern destilliert werden.

Der Kampferbaum gehört seit frühester Zeit zu den wichtigsten Medizinalgewächsen der chinesischen Materia medica. Das weiße aromatische Kampferharz heißt im Chinesischen long nao xiang, „Drachengehirn. Es wurde schon vom Gelben Kaiser als Heilmittel bei Kopfschmerzen und Hämorrhoiden verwendet:

»Kampfer vermehrt Prana, öffnet die Sinne, verleiht dem Geist Klarheit. Eine Prise Kampferpulver wird geschnupft, wenn die Nase verstopft ist, bei Kopfschmerzen und um die Wahrnehmung zu steigern. Während einer Puja, einer religiösen Andacht, wird Kampfer als Rauchmittel verbrannt, um die Atmosphäre zu reinigen und die Meditation zu fördern. Zur Behandlung der Atemwege kann Kampferaufguss auch gekocht und die Dämpfe eingeatmet werden.

Zum inneren Gebrauch sollte nur roher Kampfer. verwendet werden, und nicht der im Handel häufig angebotene synthetische Kampfer.

Kampferrinde, auch reiner Kampfer, kann nicht nur geräuchert, sondern auch geraucht werden. Beim Rauchen haben beide Produkte eine leicht stimulierende Wirkung. Kampfer verflüchtigt sich in Räucherungen sehr schnell und verbreitet den typischen Kampfergeruch.

Kaneel

Canella alba MURRAY, Canelobaum Canella winteriana Canellaceae, Kaneelgewächse

Auf den Westindischen Inseln, in Florida und Südamerika wachsen die Kaneelbäume, die eine eigene Familie bilden. Obwohl ihre Rinde sehr ähnlich wie Zimt oder Kassia riecht, sind sie mit diesen nicht verwandt. Der Kaneelbaum, der im Englischen irre führender weise White cinnamon heisst, wird manchmal verwechselt mit dem brasilianischen Nelkenzimt oder der Nelkenrinde Nicht nur die dicke braune Rinde riecht nach Zimt, sondern auch die Früchte. Auf Jamaika gibt es eine Taubenart, die sich speziell von Kaneelfrüchten ernährt. Dadurch nimmt das als Delikatesse hoch geschätzte Fleisch einen köstlichen Zimtgeschmack an.

Die Konquistadoren hielten den westindischen Baum für eine Abart des Zeylonzimtbaumes.

Damit begann die Geschichte der botanischen Verwirrungen. Denn auch in England, wo der Baum erstmals um 1600 bekannt wurde, und in Deutschland wurden und werden die Wörter Zimt und Kaneel synonym benutzt.

Schamanen und Schamaninnen räuchern mit Zweigen und Rindenstücken bei allen Heilritualen und religiösen Zeremonien. Zur Wahrsagerei versetzen sich die Schamanen mit dem Kaneelrauch in einen hellsichtigen, tranceartigen Zustand. Zur Divination hocken sie sich in eine abgedunkelte Hütte. In der Mitte pflanzen sie eine Art Modell des Weltenbaums aus Kaneelzweigen ein und reisen, vom Kaneelrauch getragen, in die jenseitige Welt.

Oft wird der Kaneelauch zum Parfümieren von Räumen geräuchert. Fein zermahlen dient er als Gewürz von verschiedenen Speisen und alkoholischen Getränken. Mit Aloe vermengt gilt er als innerliches und äußerliches stimulierendes Reinigungsmittel.

Kaneelrinde ist in Europa fast niemals erhältlich. Man kann sie aber bei jedem Karibikurlaub auf Märkten und bei Gewürzhändlern erwerben.

Kassia

Kassiarindenstücke sind eine hervorragende Rohdroge, mit der man räuchern kann. Die nach Zimt, aber viel süßer und orientalischer duftende Rinde kann leicht entzündet werden und glimmt eine Zeit lang vor sich hin. Dadurch wird der würzige Duft frei und verteilt sich schnell im ganzen Raum und taucht ihn in eine exotische, aber urgemütliche Atmosphäre. Für mich gehört die Kassia zu den angenehmsten und köstlichsten Räucherstoffen überhaupt. In Räucherstäbchen, die nach Zimt duften, ist meist eine ordentliche Portion Kassia enthalten.

Der Rindenextrakt hat antibiotische Wirkung (vor allem auf Kolibakterien und Staphylocöccus aureus).

In Japan wurde festgestellt, dass das Extrakt auch Pilze und andere Keime abtötet.

Kassia kommt meist in Form von Rindenstücken (Gui zhi, Cortex cinnamomi chinensis) in den Gewürzhandel; sehr selten sieht man die getrockneten unreifen Früchte, die duftenden Kassienknospen (Flores cassiae).

Da echte Kassiarinde selten im Handel zu finden ist, kann man auch auf andere Arten zurückgreifen. In Indien und Nepal wächst der Tamalazimt oder tamala patra (Nepali: tejpat, Newari: daljin), dessen Rinde dort zu Würz- und Räucherzwecken gesammelt und vertrieben wird. Die Tamalarindenstücke sind vom Aussehen und Geruch her praktisch nicht von der echten Kassiarinde zu unterscheiden.

Tamala gelangt oft unter dem irreführenden Namen Kassia in den internationalen Handel. Im Himalaya wird die Tamalarinde zur Herstellung von Räucherstäbchen, aber auch bei der Bereitung von ayurvedischen Medikamenten verwendet. In Darjeeling und Sikkim gilt Tamalazimt als Heilmittel bei Gonorrhöe, Durchfallerkrankungen und Rheumatismus. Die echte Kassia wird manchmal mit dem indonesischen Padangzimt (Cinnamomum burmanni BLUME) verwechselt oder verfälscht.

Koriander

Coriandrum sativum L.

Apiaceae (Umbelliferae), Doldengewächse

Der heute als Küchengewürz gut bekannte Koriander soll schon in den Hängenden Gärten Babyions angepflanzt worden sein. Die Griechen und Römer stellten aus Koriandersamen Liebestränke her.

Der beste Koriander soll aus Ägypten stammen dort wurden die Samen in Räucherungen gemischt. Die Chinesen wiederum glaubten, dass in den Samen die „Kraft, unsterblich zu machen", schlummere. Sie müsste nur mit den entsprechenden Ritualen geweckt und nutzbar gemacht werden. Koriander wird gelegentlich auch „Chinesische Petersilie" genannt.

In den Märchen von 1001 Nacht werden Koriandersamen für eine Liebesräucherung verwendet. Auch in der deutschen Volksmedizin gilt Koriander als Aphrodisiakum. In Persien wurden Koriandersamen gegen Zahnschmerzen geraucht. In der ayurvedischen Medizin dient Koriander als Umstimmungsmittel. Und genau das soll er auch in der Räucherung bewirken.

Das ätherische Öl wird bei Koliken, Rheumatismus und Neuralgien inhaliert. Koriander soll auch psychoaktive Wirkungen haben. Zauberer verbrannten Koriandersamen, um böse Geister zu vertreiben und Halluzinationen zu erzeugen. Die narkotische Wirkung wird von der modernen Wissenschaft bestätigt sofern der Koriander in großen Mengen verzehrt wird.

Heute ist Koriander noch ein Bestandteil bei der Herstellung deutscher Räucherkerzen. Wenn man die Samen auf die Räucherkohle wirft, verbreiten sie zunächst einen Geruch von angebranntem Essen, anschließend bleibt ein feiner, an Koriander erinnernder, würziger Duft zurück.

Ladanum

Cistaceae, Zistrosengewächse

Der Ladanum hat erwärmende, erweichende, eröffnende Kraft. Mit Wein, Myrrhe und Myrtenöl gemischt verhindert es das Ausfallen der Haare, mit Wein eingestrichen macht es die Wundnarben schön, mit Honigmet oder Rosenöl eingeträufelt heilt es Ohrenschmerzen, als Räucherung dient es zum Herauswerfen der Nachgeburt, den Zäpfchen zugemischt heilt es Verhärtungen in der Gebärmutter; es wird auch mit Erfolg den schmerzstillenden Arzneien und Hustenmitteln zugesetzt. Mit altem Wein getrunken stillt es den Durchfall. Es ist aber auch harntreibend

Ladanum ist eine dunkelbraune oder schwarze klebrige Masse, die einen angenehmen, kräuterigen, vanilleartigen Wohlgeruch hat.

Beim Räuchern der Rohdroge überwiegt der Duft nach frischen Kräutern, obwohl das Vanillearoma im Hintergrund deutlich wahrzunehmen ist. Nach dem Verdampfen oder Verbrennen des Harzes bleibt ein angenehmer harziger Vanillegeruch im Raum.

Libanonzeder

Libanonzedernholz als Räucherstoff wurde bereits in der Antike der Sonne zugeordnet. Im Okkultismus dient es als Sonnenräucherung, zur Erzeugung übersinnlicher Fähigkeiten und zum Schutz vor Albträumen. In anderen esoterischen Traditionen heißt es, die Libanonzeder trage alle Planetenkräfte vereint in sich. Zudem ist sie ein Symbol der Unsterblichkeit:

»Für Räucherungen wird das Holz und das Harz der Zeder verwendet. Im Rauch dieser Pflanzenteile wohnt der Geist der Unsterblichkeit, des Erhabenen und der Zuversicht. Kaum breitet er sich im Raum aus, wird seine Wirkung spürbar.

Lorbeer

Laurus nobilis L.

Lauraceae, Lorbeergewächse

Lorbeerblätter waren eines der wichtigsten der in Delphi benutzten Räuchermittel. Am grossen Tempel des Apollon stand ein heiliger Lorbeerbaum, dessen Laub nur für heilige Handlungen oder als Geschenk zur Ehrung wichtiger Gäste gepflückt werden durfte. Die Pythia, die Orakelpriesterin von Delphi, kaute Lorbeerblätter und inhalierte Lorbeerrauch, bevor sie in Trance fiel, ihren Körper für den Gott öffnete und ihn durch ihren eigenen Mund Prophezeiungen aussprechen ließ. Wahrscheinlich wurden die Lorbeerblätter in der Räucherung mit Bilsenkraut, dem eigentlichen Wirkstoff, und anderen Stoffen (z.B. Myrrhe) kombiniert.

Die Sänger, Dichter und Seher, die Lorbeerblätter kauten oder den Rauch inhalierten, wurden Daphnephagen genannt. Die Asklepiospriesterärzte inhalierten Lorbeerrauch, um die wahren Ursachen von Krankheiten erkennen zu können. Daher nannte man diese Divinationsmethode Daphnomantie. Dazu gehörte aber nicht nur das Inhalieren des Rauches, sondern auch die Deutung des Knisterns der verbrennenden Blätter sowie der Struktur und Gestalt des Rauches.

Beim Räuchern verströmen die Lorbeerblätter einen charakteristischen angenehmen Lorbeergeruch. Für mantische Zwecke soll eine Räucherung aus Lorbeerblättern, Thymian und Olibanum geeignet sein. Viele Autoren weisen auf die stimmungsaufhellende und klärende Wirkung des Lorbeerrauchs hin. Manche nutzen ihn auch zur Steigerung Außersinnlicher Kräfte. In der okkultistischen Literatur heißt es:

„ Der Lorbeer gilt in der modernen Magie als ein die Fähigkeit, Verborgenes zu schauen, verleihendes Mittel und wird in diesem Sinne sowohl als Zusatz zu Rauchwerken als für sich in Blattform unter den Polstern der Schlafstätten verwendet.

Mastix

Pistacia lentiscus L. (syn. Terebinthus lentiscus (L.) MOENCH), Mastixpistazie Pistacia lentiscus L. var. y Chia DC., Chios-Mastixbaum Anacardiaceae, Sumachgewächse

Mastix ist das Harz aus der Rinde des bis zu fünf Meter hohen Schinos- oder Mastixbaumes, der im Altertum gut bekannt und wegen seiner medizinischen Eigenschaften geschätzt war: alle seine Teile sind zusammenziehend; denn sowohl die Frucht derselben als auch die Blätter und die Rinde der Zweige und der Wurzel haben dieselbe Kraft. Es wird auch ein Saft aus der Rinde, aus der Wurzel und den Blättern bereitet, wenn sie genügend mit Wasser gekocht sind, indem dann die Flüssigkeit, nachdem die Blätter zu Ende des Kochens beseitigt sind, wieder bis zur Honigkonsistenz eingekocht wird. Als Sud wirkt er getrunken gegen Blutsturz, Bauchfluss, Dysenterie sowie gegen Blutfluss aus dem Uterus und gegen Gebärmutter- und Mastdarmvorfall.«

Mastik ist ein hellgelbes, durchsichtiges, relativ hartes tropfenförmiges Harz; das durch Einschneiden der Rinde gewonnen wird, Mastixharz. Von demselben [Baum] stammt auch ein Harz Schinine, von einigen dagegen Mastix genannt, welches mit Vorteil gegen Blutsturz und veralteten Husten im Trank gebraucht wird. Es ist auch dem Magen wohlbekömmlich, da es Aufstoßen bewirkt.

Ferner wird es den Zahnmitteln und den Gesichtspomaden als glänzendmachendes Mittel zugemischt. Bewirkt gekaut Wohlgeruch des Mundes und zieht das Zahnfleisch zusammen.

Im europäischen Okkultismus wurde Mastix der Sonne zugeordnet und zur Erweckung des Zweiten Gesichts sowie zur Geisterbeschwörung geräuchert.

Beim Räuchern verdampft Mastix mit einer weißen Rauchentwicklung und verströmt einen angenehmen harzigen, aber keinesfalls süßlichen Duft, der an Weihrauch erinnert.

Myrrhe