Aber bitte mit Reet! - Eric Weißmann - E-Book

Aber bitte mit Reet! E-Book

Eric Weißmann

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Beschreibung

Suche Villa mit Meerblick, Geld spielt keine Rolle Was Sylt so beliebt bei Promis und Millionären macht: Man bleibt weitgehend unter sich. Für den Durchschnittsbürger ist ein Tisch in der Sansibar so unerreichbar wie der Zutritt zu exklusiven Privatdomizilen. Umso spannender sind die oft skurrilen Geschichten, die der Sylter Immobilienmakler Eric Weißmann erlebt. In seinem Buch berichtet er vom ganz normalen Wahnsinn seines Berufsalltags zwischen Rolex und Reet, Strandkorb und Champagner. Von unerfüllten Sehnsüchten über erotische Kapriolen bis hin zu erbitterten Erbschaftsstreitigkeiten gibt es eine Menge zu erzählen. So entsteht ein hochamüsanter Streifzug über die Lieblingssandbank der Deutschen. - Ein spannender Blick hinter die Kulissen von Sylt, mit viel Insel-Kolorit - Knapp eine Millionen Menschen besuchen jährlich die beliebteste deutsche Ferieninsel - Amüsante Geschichten aus der Welt der Schönen und Reichen – erzählt von einem erfolgreichen Sylter Immobilienmakler Ein kleiner Einblick: Vor kurzem kam eine Kundin in mein Maklerbüro, deren Ansprüche extrem hoch waren. Schon ihr Lebensstil passte irgendwie zu Sylt. Wie viele andere Inselgäste auch war sie mit dem Flugzeug angereist. Ihr Fahrer hatte ihr Auto den ganzen langen Weg von Bayern auf die Insel gebracht. Samt Gepäck. Nun wollte sie pünktlich zu den Flitterwochen ein Haus auf Sylt. Selbstverständlich eine Reetdachvilla, ebenso selbstverständlich in bester Lage. "Die Ausstattung muss aber was ganz Besonderes sein, Herr Weißmann", sagte sie sehr bestimmt. "Verstehe. Und was heißt das im Einzelnen?" "Ohne Sauna geht gar nichts." Anerkennend musterte ich ihre durchtrainierte Gestalt. "Dann leben Sie also sehr gesundheitsbewusst?" Ein feines Lachen kräuselte ihre Lippen. "Nein, eine Sauna ist ungemein praktisch, müssen Sie wissen. Ich trockne immer meine Kaschmirpullover darin." Das sind sie, diese besonderen Sylt-Momente ...

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Eric Weißmann

Aber bitte mit Reet!

Ein Sylter Makler erzählt Geschichten von der schönsten Insel der Welt

Knaur eBooks

Über dieses Buch

Was Sylt so beliebt bei Promis und Millionären macht: Man bleibt weitgehend unter sich. Für den Durchschnittsbürger ist ein Tisch in der Sansibar so unerreichbar wie der Zutritt zu exklusiven Privatdomizilen. Umso spannender sind die oft skurrilen Geschichten, die der Sylter Immobilienmakler Eric Weißmann erlebt. In seinem Buch berichtet er vom ganz normalen Wahnsinn seines Berufsalltags zwischen Rolex und Reet, Strandkorb und Champagner. Von unerfüllten Sehnsüchten über erotische Kapriolen bis hin zu erbitterten Erbschaftsstreitigkeiten gibt es eine Menge zu erzählen. So entsteht ein hochamüsanter Streifzug über die Lieblingssandbank der Deutschen.

Inhaltsübersicht

Einleitung Reif für die Insel

Der Ferrari im Schlamm

Makeln, die etwas andere Kontaktsportart

Schwarze Schafe hinterm Deich

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Ohne Sauna geht gar nichts

Wenn Geld keine Rolex spielt

Wohin mit der ganzen Kohle?

Begrünte Selbstverwirklichung

Das Geheimnis des Homestagings

Kindermund & Co.

Der Kampf ums Haus

Immer auf die Tränendrüse

Pokern auf hohem Niveau

Nur das Beste fürs Kind

Ein Hideaway für zwei

Paare und Paarungen

Intime Einblicke

Der Duft von Räucherstäbchen

Intermezzo – Kleiner Sylt-Guide für Einsteiger

Westerland – quirliges Städtchen mit Kur-Vergangenheit

List – Nordlicht mit Wanderdüne

Süderheide – das exklusive Hideaway

Westerheide – Auszeit für Eingeweihte

Kampen – der Rolls-Royce der Insel

Wenningstedt – der familiäre Erlebnisort

Braderup –die begehrte Heideschönheit

Munkmarsch – maritime Verschwiegenheit

Keitum – Idylle am Wattenmeer

Archsum – der grüne Ruhepol

Morsum – das ländliche Juwel

Tinnum – Freizeitparadies im Herzen Sylts

Rantum – raue Schönheit zwischen den Meeren

Hörnum – meerumschlungenes Südlicht

Sightseeing de luxe

Was man sich so leistet

Vintage oder Hygge, Hauptsache Sylt

Luxusprobleme der Zweitwohnungsbesitzer

Happy Valentine

Pannenhilfe aus erster Hand

Putzfrau gesucht

Lever dot als Slaav

Oldtimerbeweger und Tiefseetaucher

Hinter den Kulissen

Familiäre Abgründe

Elton John in der Tiefgarage

Extrawürste auf dem Silbertablett

Heimspiel mit Auswärtssieg

Unverzichtbares

Pech mit Hightech

Geiz ist geil

Just married

Rosenkrieg mit Meerblick

Sex on the Beach

Herzerwärmendes

Der Letzte macht das Licht aus – Quo vadis, Sylt?

Dank

Zum guten Schluss – Tipps zum Immobilienkauf

Schritt 1: Klären Sie Ihre Motivation

Schritt 2: Entscheiden Sie sich für einen Ort

Schritt 3: Legen Sie Ihr Budget fest

Schritt 4: Haus oder Wohnung?

Schritt 5: Sondieren Sie die Lage

Schritt 6: Nehmen Sie sich Zeit für die Besichtigung

Schritt 7: Klären Sie die Bewertung

Schritt 8: Und dann – Kaufen Sie’s!

Einleitung Reif für die Insel

Könnten Sie mal meine Zigarette austreten?«, fragt der elegante Herr in Designerjeans und weißem Leinenhemd.

Wir haben uns verabredet, weil er ein Reetdachhaus in Kampen besichtigen will. Verständnislos sehe ich ihn an. »Wie bitte?«

»Na, sonst ruiniere ich mir die Dinger da«, erklärt er und zeigt auf die Bastsohlen seiner Schuhe. »Die sind nämlich von Gucci.«

Jetzt erkenne ich das berühmte Logo und begreife: Mein Kunde ist in Stoffschuhen unterwegs, wie sie andere Leute für fünf Euro beim Discounter kaufen. Bei Gucci muss man locker fünfhundert Euro dafür hinblättern.

Tja. Ein kleiner Funke, und die kostbaren Dinger sind hin. Okay. Selbstverständlich trete ich die Zigarette aus, bevor ich den Schlüssel aus der Tasche hole und das Haus aufschließe.

Schräg? Nein, das ist Sylt: neunundneunzig Quadratkilometer Reetdach und Rolex, Natur und Nacktbadestrand, Kaschmir und Krabbenbrötchen.

Oder anders gesagt: neunundneunzig Quadratkilometer Naturschutz, knapp vierzig Prozent bebaute Fläche. Von Letzterer handelt dieses Buch.

Ich bin Makler, und ich liebe meinen Beruf – weil ich schöne Immobilien und den Kontakt zu meinen Kunden liebe.

Etwas über eine Million Menschen strömen alljährlich auf die Lieblingssandbank der Deutschen. Bekanntlich nicht nur Normalos. Seit Gunter Sachs unsere kleine Nordseeinsel in den Status eines Promi-Eilands erhob, rollen in Westerland auch Bugattis, Porsches und Lamborghinis vom Autozug. Nebenan auf dem kleinen Flughafen landen Privatjets, oft im Minutentakt. Ob Thomas Gottschalk, Jürgen Klopp oder Johannes B. Kerner: Sie alle zieht es zur rauen Schönheit im äußersten Norden der Republik.

Was Sylt so beliebt bei Promis und Millionären macht: Man bleibt weitgehend unter sich. Closed shop heißt das auf Neudeutsch. Für den Normalo ist ein Tisch in den legendären Gourmetrestaurants so unerreichbar wie der Zutritt zu exklusiven Privatdomizilen.

Es sei denn, man wird erfinderisch.

Vor Kurzem kontaktierten mich zwei Hamburger Ärztinnen wegen eines Immobilienkaufs. Ich zeigte ihnen Reetdachvillen in Braderup, Reihenhäuser in Rantum, Eigentumswohnungen in Hörnum. Die beiden Damen waren hellauf begeistert. Komischerweise ließen sie nie wieder von sich hören.

Durch Zufall erfuhr ich wenig später, dass es sich in Wirklichkeit um zwei H&M-Verkäuferinnen handelte. Sie wollten unbedingt mal sehen, wie es in der Welt der Reichen, Schönen und Blitzlichtgewohnten zugeht. Für ihre Besichtigungstour hatten sie sich extra mit Secondhand-Designerklamotten ausstaffiert.

Das Erlebnis brachte mich auf eine Idee: Wenn die Leute so neugierig auf das mondäne Inselleben sind, was liegt dann näher, als ein Buch darüber zu schreiben, wie es wirklich zugeht hinter den Türen der sagenumwobenen Sylt-Community?

Als Makler bin ich mittendrin. Schließlich habe ich es oft mit extrem anspruchsvollen, manchmal auch exzentrischen Kunden zu tun. Ich höre ihre Lebensgeschichten, ich setze mich mit ihren Vorlieben und Eigenarten auseinander. Zuweilen blicke ich auch in Abgründe.

Meist sind es Privatiers mit erfolgreich abgeschlossener Vermögensbildung, die dem Club der Zweitwohnsitzinhaber beitreten. Entsprechend unterscheidet sich ihr Lebensstil vom Alltag ganz normaler Mitbürger. Gerade auf Sylt, wo das Geld so locker sitzt wie die Föhnfrisur vom eigens eingeflogenen Coiffeur. Ob altes Geld oder junge Erben, Spitzensportler oder Fernsehprominenz: Man gönnt sich was.

Und es darf immer noch etwas mehr sein. Whirlpools mit Meerblick. Garagen mit Fußbodenheizung für den empfindsamen Bentley. Ankleidebereiche, groß wie Apartments in Westerland, wo fünfköpfige Familien ihre Ferien verbringen.

Ich habe schon lange aufgehört, mich zu wundern. Auf Sylt gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt. Schilder mit der Aufschrift »Parken nur für Porsches« zum Beispiel. Trüffelpommes. Oder Sylter Royal, die einzige deutsche Austernsorte. Wer’s etwas ausgefallener mag, geht ins Kampener Restaurant Henry’s. Dort findet er die Edelpizza »Tippi Toppi Null plus Ultra« auf der Karte, belegt mit Hummer, Languste, Lachs, Kaviar und gehobelten Sommertrüffeln. Kostenpunkt: 999,99 Euro, Bestellung nur gegen Vorkasse.

Dafür speist man dann aber auch in Top-Lage und luxuriösem Ambiente, Sehen und gesehen werden direkt im Ortskern des teuersten Dorfes Deutschlands.

»Sylt kannste dir nicht ausdenken, Sylt toppt alles«, sagte neulich eine Freundin aus Berlin.

Was unsere Insel jedoch absolut unverwechselbar macht, ist die Mischung aus Luxus und Bodenständigkeit. Füße im Sand, einen Achthundert-Euro-Wein im Glas, so sieht sie aus, die hiesige Version des guten Lebens. Wenn man dann am nächsten Morgen beim Strandspaziergang auskatert, sind wetterfeste Windjacken statt neureicher Pelze angesagt.

Understatement ist Trumpf. Auch bei den Häusern. Protzige Villen mit Türmchen, Zinnen und Säulen sucht man hier vergebens. Ein Friesenhaus ist kein Palast, es vermittelt Tradition und Authentizität. Mit der Pointe, dass die gefühlsechte Gediegenheit genau das ist, wofür man auf Sylt am tiefsten in die Tasche greifen muss.

Mal im Ernst: Wer will hier schon einen Bungalow, der au}ch in Duisburg oder Lüdenscheid stehen könnte? Wer braucht ein Penthouse mit allen Schikanen, das aber den Makel der Allerweltsarchitektur trägt? Stilecht wohnt man nur unterm Reetdach. Punkt.

Deshalb ist Sylt auch definitiv kein Terrain für osteuropäische Oligarchen. Die schauten in den Neunzigern kurz vorbei, fanden Sylt nicht glamourös genug und reisten weiter zur Côte d’Azur. Dort war der Laufsteg. Hier war etwas, was ihnen nur ein Kopfschütteln entlockte: Snobismus, der sich mit dem Charme der Bescheidenheit tarnt. Oder, um im Jargon der betuchten Syltfans zu bleiben: quiet quality.

Nun ja, ganz so bescheiden geht es nun auch wieder nicht zu. Wir sind zwar nicht in VIPetersburg, doch der Glamour findet durchaus statt – nur eben etwas subtiler. Eine Kundin erzählte mir neulich, sie hätte eine Zweihundertvierzig-Quadratmeter-Wohnung in Hamburg gemietet, damit sie dort bei ihrer Anreise aus München bequem übernachten kann. Sie kommt einmal jährlich nach Sylt. Dreihundertdreiundsechzig Tage im Jahr steht die Hamburger Wohnung also leer. Verschwendung? Oder einfach nur verfeinerte Lebensart?

Ich habe mir abgewöhnt, irgendwelche Urteile zu fällen. Auch von den Kommentaren der sogenannten Neidgesellschaft halte ich nichts. Der französische Philosoph Montesquieu sagte einmal: »Wenn die Reichen nichts verschwenden, verhungern die Armen.« Dem kann ich nur beipflichten. Auf Sylt geht es um eine Wertschöpfungskette, von der viele profitieren: Kellner, Putzfrauen, Handwerker, Innenarchitekten, Restaurantbetreiber, Ladenbesitzer. Und ja, auch die Makler.

 

Doch das Schöne ist: Ich empfinde meinen Beruf als Berufung. Nur vordergründig arbeite ich mit Grundrissen, Bebauungsplänen, Immobilienbewertungsprogrammen, Betriebskostenaufstellungen. Vor allem arbeite ich mit Menschen. Hautnah, ohne Filter. Multitasking ist mein täglich Brot. Als Makler aus Leidenschaft bin ich Lifecoach, Seelsorger, Mediator, Depressionsbetreuer, Familienmitglied auf Zeit. Genau das fasziniert mich an meinem Beruf.

Nichts Menschliches bleibt mir fremd. Von luxuriösen Sehnsüchten über erotische Verwicklungen bis zu erbitterten Erbschaftsstreitigkeiten gibt es eine Menge zu erzählen. Und von einer Insel, die mit Juist oder Usedom in etwa so viel zu tun hat wie Schweinerippchen mit Kobe-Rind. Wenn man mit dem Zug nach Sylt fährt – der übrigens an jeder Milchkanne hält –, ist man ab dem Hindenburgdamm in einer völlig anderen Welt.

 

Glauben Sie mir: Irgendwann ist jeder reif für die Insel. Ich war es mit gerade mal achtzehn Jahren. Damals habe ich mich schockverliebt in die endlosen Strände, den herben Salzgeruch, das Wattenmeer, wo sich Himmel und Meer eine Bühne teilen. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an Sylt – und an meine Kunden. Ich bin dankbar, dass ich sie eine Weile begleiten darf, mit Rat und Tat und vollem Herzen. Oft entsteht daraus eine lebenslange Verbundenheit. Ich werde zu Geburtstagen und Hochzeiten eingeladen, ein Kunde hat sogar sein Kind nach mir benannt.

Das ist halt Sylt. Hier ticken die Uhren anders.

An keinem anderen Ort der Welt möchte ich leben. Sylt ist meine große Liebe. Von der trennt man sich nie.

Der Ferrari im Schlamm

Ein hartnäckiges Klingeln reißt mich aus dem Schlaf. Benommen taste ich nach dem Handy, mein Blick fällt auf den Wecker. Halb drei Uhr nachts.

Schlagartig bin ich hellwach. Was ist passiert? Ein Unfall? Ein Todesfall? »Hier Eric Weißmann«, krächze ich heiser vor Aufregung ins Handy.

»Hallo, Herr Weißmann«, schallt mir eine Männerstimme entgegen. »Ich will das Haus kaufen!«

Da sage noch einer, Makler schieben eine ruhige Kugel. Weit gefehlt.

Wobei ein Telefonat mitten in der Nacht nicht gerade zum üblichen Service gehört. Für mich klingt das eher nach jemandem, der etwas zu lange auf einer Strandparty gefeiert hat und nun einer Champagnerlaune nachgibt.

»Um welches Objekt geht es denn?«, erkundige ich mich vorsichtig.

»Na, um das Haus in Keitum, ruhig gelegen und idyllisch.«

Mittlerweile ist mein Gehirn hochgefahren. Bilder des urigen kleinen Orts auf der Wattseite Sylts ziehen vor meinem inneren Auge vorbei. Manche halten Keitum für das schönste Dorf der Insel. Alte Kapitänshäuser, hübsche Bauerngärten, gemütliche Lokale – die perfekte friesische Idylle.

Wer’s ein bisschen üppiger braucht, kann im Luxushotel eine Suite für eintausendfünfhundert Euro buchen. Pro Nacht. Der beheizte Strandkorb auf der Terrasse ist dann aber auch inklusive.

»Also, in Keitum hätte ich zwei Häuser im Angebot«, sage ich, ein Gähnen unterdrückend. »Für welches interessieren Sie sich denn?«

»Gegenfrage: Wann können Sie hier sein?«

»Jetzt?« Ich schlucke. »Mitten in der Nacht?«

»Sagte ich das nicht bereits?«

Nun ja, an Schlaf ist sowieso nicht mehr zu denken.

Eine halbe Stunde später tuckere ich mit meinem alten Mini Cooper durch die gewundenen Gässchen von Keitum. Es ist stockdunkel. Es gießt in Strömen. Schietwetter. Ich mag Schietwetter, sonst würde ich ja nicht ausgerechnet auf Sylt leben. Nachts um drei kann ich allerdings dankend darauf verzichten. Eine nasse Böe fegt mir entgegen, als ich direkt am Wattenmeer aus dem Wagen steige. Mein Anrufer ist nicht zu übersehen. Wild gestikulierend steht er im Scheinwerferlicht eines Abschleppwagens, der einen völlig verdreckten roten Ferrari aus dem Matsch zieht.

»Herr Weißmann! Da sind Sie ja endlich!«, ruft er mir zu.

Neugierig mustere ich den drahtigen Mittfünfziger in Barbourjacke und Hermès-Gummistiefeln – die Edeluniform der Wahlsylter. Beschwipst scheint er nicht zu sein. Aber ziemlich aufgekratzt. Ein bisschen zu aufgekratzt für meinen Geschmack.

»Verzeihung, hatten wir schon mal das Vergnügen?«

»Nee, Ihre Nummer stand auf dem Ding da.« Mit dem Kinn deutet der Mann auf mein großes Maklerschild neben dem Schlammloch. »Es ist nämlich so: Gestern Abend wollte ich ein bisschen durch die Gegend fahren und bin hier im Dreck stecken geblieben. Geschlagene fünf Stunden musste ich auf den Abschleppdienst warten. Am Anfang war ich stinksauer. Aber dann …«

Ein verklärter Ausdruck tritt in seine Augen.

Ich kenne diesen Ausdruck. Sylt macht was mit den Leuten. Kaum setzen sie einen Fuß auf die Insel, fangen sie an, mit der Seele zu atmen. Viele entdecken auch ihr besseres Ich. Manche finden sogar zu Gott.

Was dieser Mann gefunden hat, ist mir allerdings noch nicht ganz klar. »Aber dann?«, hake ich nach.

»Es war psychedelisch!«, platzt es aus ihm heraus. »Diese Ruhe, diese Stille! Auf einmal kam ich runter wie noch nie in meinem Leben! Nur Meeresrauschen und der unendliche schwarze Himmel über mir. Es war, als streifte mich die Ewigkeit.«

Wow. Vor mir steht ein wahrer Poet. Doch was hat das alles mit mir zu tun? Vom Haus ist nicht mehr die Rede. Hat der Typ mich damit nur geködert? Er muss ziemlich einsam sein, überlege ich, sonst würde er nicht mitten in der Nacht einen Wildfremden anrufen, nur um seine psychedelischen Eingebungen mit jemandem zu teilen.

»Was soll ich sagen – ich habe mich rettungslos verliebt«, schwärmt er weiter. »Endlich kann ich durchatmen. Die Gedanken fliegen lassen. Im Hier und Jetzt sein.«

»Hmmm«, brumme ich.

Eine Pause entsteht. Gedankenverloren sieht der Mann zu, wie das Heck seines Ferraris aus dem Matsch gleitet. Es wird Stunden, vielleicht Tage dauern, um den Luxusschlitten wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu bringen. Aber das ist nicht mein Problem. Ich friere. Ich bin nass bis auf die Knochen. Ich will zurück in mein warmes Bett.

»Ach, fast hätte ich’s vergessen, Herr Weißmann.« Ein Ausdruck äußerster Entschlossenheit strafft plötzlich die Gesichtszüge meines Gegenübers. »Ich hoffe, Sie haben die benötigten Formulare dabei, damit wir gleich Nägel mit Köpfen machen können.«

Jetzt? Sofort? Ich schaue in seine weit aufgerissenen Augen, die im grellen Scheinwerferlicht des Abschleppwagens funkeln. Vielleicht hat er ja doch zu viel Champagner getrunken. Und lässt sich jetzt zu etwas hinreißen, was anschließend ein Heer von Anwälten beschäftigen wird.

»So was will gut überlegt sein«, gebe ich zu bedenken. »Natürlich können Sie gleich hier eine Kaufabsichtserklärung unterschreiben. Aber Sie kennen das Haus ja noch nicht mal von innen. Den Schlüssel habe ich dabei. Wie wäre es denn zuerst mit einer Besichtigung?«

Er macht eine wegwerfende Handbewegung, in der die ganze Verachtung des spirituell Erleuchteten für Leute wie mich liegt. Für Leute mit gesundem Menschenverstand.

»Puh, nee, das Elend tue ich mir gar nicht erst an«, sagt er dann sehr von oben herab. »Ich reiße den ganzen Plunder sowieso raus und gestalte innen alles neu.«

Mir bleibt die Spucke weg. Er will also nicht nur mitten in der Nacht ein Haus kaufen, sondern auch noch unbesehen zuschlagen? Und das, weil er zufällig im Schlamm gestrandet ist und dabei ein Erweckungserlebnis hatte?

»Es sind übrigens zwei Häuser«, erläutere ich sachlich. »Welches möchten Sie denn, das linke oder das rechte?«

Bei solchen Informationen zucken die meisten Menschen zusammen. Nicht dieser Herr.

»Wie gesagt, Herr Weißmann, ich habe mich unsterblich verliebt«, strahlt er. »Von jetzt an will ich diese himmlische Ruhe genießen, wann immer ich möchte. Ohne störende Nachbarn. Es sind zwei Häuser? Kein Problem, ich nehme beide.«

Rätsel des Lebens, Abteilung Spontankauf. Noch in derselben Nacht unterschreibt der Mann die Kaufabsichtserklärung. Danach brauche ich erst mal einen starken Kaffee.

Makeln, die etwas andere Kontaktsportart

Viele Leute denken, Makeln sei schnell verdientes Geld. Doch nicht immer läuft der Verkauf so rasant ab wie bei dem entscheidungsfreudigen Ferraribesitzer.

Bevor eine Immobilie den Eigentümer wechselt, muss ich normalerweise unzählige Gespräche führen, beraten, Hilfestellung geben, nach geeigneten Objekten fahnden. Das ist ein langwieriger Prozess. Oft dauert er Monate, manchmal Jahre.

Als Makler muss man deshalb mit Leidenschaft bei der Sache sein. Rund um die Uhr. Mit Herz und Hirn.

Das beginnt schon bei der Ausbildung. Bevor man startklar ist, muss man sich jahrelang durchs Dickicht Tausender Vorschriften und Gesetze kämpfen. Dass die pausenlos geändert werden, macht die Materie nicht gerade unterkomplexer.

Auf unserer schönen Insel kommen noch einige Besonderheiten dazu. Zum Beispiel das »Sylter Maß«. Im Rest der Republik legt die Wohnflächenverordnung fest, dass Schrägen, Terrassen und Balkone nur halb zählen. Anders auf Sylt, da misst man von Fußleiste zu Fußleiste.

Kein Scherz. Alles wird voll mitgerechnet, sogar Flächen, die unter einer Treppe liegen. Deshalb spricht man auch vom »Sylter Fußleistenmaß«. Bei der Berechnung der Quadratmeterzahl kann das bis zu einem Drittel mehr ausmachen.

Auch andere Sylter Regelungen sind nicht ohne. Es gibt viele Sonderbestimmungen, etwa zu den Rahmenbedingungen, unter denen man seine Immobilie an Urlauber vermieten darf oder nicht. So was muss man natürlich wissen, bevor man sich hier als Makler niederlässt.

Wenn man dann in die Praxis einsteigt, erfordert das neben wasserdichter Sachkompetenz auch einiges Fingerspitzengefühl. Warum das? Beim Immobilienkauf geht es um weit mehr als um ein Dach über dem Kopf. Wer eine Wohnung oder ein Haus auf Sylt möchte, sucht einen Anker, ein Lebensziel. Manchmal auch eine Geldanlange oder eine Selbstdarstellungsfläche.

Doch immer sind eine Menge Gefühle im Spiel. Selbst wer nur ein Guthaben auf der Sandbank anstrebt, wie ein Magazin mal schrieb, möchte im Grunde seinen Platz in der Welt finden. Nestbau ist einer der ältesten Instinkte des Menschen. Wird der befriedigt, stellen sich tiefe Glücksgefühle ein. Ich nenne es die emotionale Rendite.

Das ist das Geheimnis der Immobilienbranche: Ehen zerbrechen, Kinder wenden sich von den Eltern ab, Freunde verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Ein Haus bleibt. Für immer.

Das fühlt sich unheimlich gut an, zumal in krisengeschüttelten Zeiten. Allerdings muss man erst mal jemanden finden, der einem dieses gute Gefühl vermittelt. Und da bin ich gefragt. Als professioneller Makler wie als empathische Begleitperson. Manchmal brauche ich dafür allerdings die Menschenliebe eines Pfarrers und das diplomatische Geschick eines UNO-Generalsekretärs.

 

Vor einiger Zeit beauftragte mich die Gattin eines Musikproduzenten mit der Immobiliensuche. Eine veritable Lady rauschte da in mein Büro: von Kopf bis Fuß in Chanel gekleidet, Hermès-Tasche, zweireihige Perlenkette zum beigefarbenen Kaschmir-Twinset. Dem ersten Eindruck folgte ein zweiter, nicht so berauschender. Im Gespräch wirkte die Dame leicht übersteuert. Vielleicht lag es an ihrer herrischen Art, vielleicht an ihrer Stimme, die so klang, als könnte man damit Betonpfeiler zerfräsen. Demonstrativ wedelte sie mit ihrer Kelly Bag vor meiner Nase herum. Schau her, gab sie mir damit zu verstehen, das ist mein Ticket zu einer Welt, in der du nichts zu suchen hast.

Geschenkt, dachte ich. Wenn sie unbedingt ihre gesellschaftliche Überlegenheit demonstrieren will, lass ihr doch den Spaß.

Es folgte ein äußerst langwieriges Sondierungsverfahren, in dem sie sich so wählerisch gab wie Queen Mum persönlich. Natürlich musste es Kampen sein. Nichts anderes kam für sie infrage. Eine Luxusboutique reiht sich an die nächste, sogar sonntags kann man hier Bottega-Veneta-Taschen, Moncler-Jacken und feinste Juwelen shoppen.

Schließlich vereinbarten wir eine Besichtigung. Während sie durch die zehn Zimmer der Reetdachvilla stöckelte, ließ sie mich ganz deutlich spüren, was sie von meiner Profession hielt: gar nichts. »Was Sie da machen, könnte ich auch, Herr Weißmann«, verkündete sie mit zuckersüßem Lächeln. »Das bisschen Programm, das Sie abziehen, ist doch eher ein Studentenjob. So wie Kellner oder Touristenführer.«

Ich holte einmal tief Luft und enthielt mich jeden Kommentars.

Bei der nächsten Besichtigung, diesmal war ihr Gatte dabei, übernahm die Dame dann gleich meinen Job. Dachte sie jedenfalls. Wortreich erklärte sie ihrem Mann das Haus. Sie wies auf die Hightechküche hin, führte ihn in den Keller und auf den Dachboden. Von mir nahm sie keine Notiz mehr.

Meine dezent vorgetragenen Korrekturen die Materialien betreffend – die Mikrowelle war in Wirklichkeit ein Dampfgarer – ignorierte sie.

Die Performance ging weiter, als wir draußen im Garten standen. Mit großer Geste deutete die Dame auf die Garage. »Oh, die habe ich noch gar nicht ausgemessen.« Sie wandte sich an ihren Gatten. »Was meinst du, Liebling, ob da wohl unser neuer Porsche reinpasst?«

In diesem Moment kam ein älterer Herr aus dem Nachbargarten angerannt und pflanzte sich vor ihr auf. Er schien nicht gerade bester Laune zu sein. »Ich habe alles mit angehört!«, rief er aufgebracht. »Sie sind die Maklerin, nehme ich an?«

Die Dame zwinkerte mir neckisch zu. Sehen Sie, so was kann wirklich jeder, sollte das wohl heißen. »Ganz genau, werter Herr«, flötete sie.

»Dann werde ich Sie anzeigen!«, explodierte der Nachbar. »Die Garage gehört nämlich mir!«

Das Gesicht der Dame – unbezahlbar.

Tja. Für meinen Beruf braucht man halt doch etwas mehr als eine Kelly Bag und die Fähigkeit, das Schlüsselloch zu finden.

Schwarze Schafe hinterm Deich

Nicht immer hat meine Branche den besten Ruf. Leider. Und auf Sylt, wo ein heftiger Verdrängungswettkampf tobt, grasen auch mal schwarze Schafe auf dem Immobilienterrain. Sage und schreibe zweihundert Makler bieten ihre Dienste auf unserer Insel an. Dumm nur, dass es viel mehr Interessenten als Immobilien gibt. Das Angebot attraktiver Objekte ist einfach notorisch knapp. Wer mit etwas Glück und viel Geld ein Haus ergattert hat, vererbt es über Generationen weiter, und die Schaffung neuer Bauflächen ist mittlerweile so selten wie ein Schneeglöckchen im August.

Ganz gewitzte Kollegen verfolgen deshalb eine reichlich ausgefallene Strategie: Sie fahren kreuz und quer über die Insel, machen Fotos von schönen Häusern und bieten sie zum Verkauf an.

Ohne Wissen der Besitzer, wohlgemerkt.

All die schönen Objekte landen dann in ihrem Angebot und werden vollmundig angepriesen: Herrliches Anwesen! Beste Lage! Sofort bezugsfertig!

Hochstapelei? Aber so was von! Dummerweise funktioniert die Sache immer mal wieder.

Sobald der betreffende Makler ein lukratives Kaufangebot hat, setzt er sich nämlich ins Auto und rast los. Wenig später klingelt er beim Eigentümer. Zunächst stellt er sich mit wohlgesetzten Worten vor, danach legt er das Kaufangebot auf den Tisch.

Nun muss er nicht mehr nach wohlgesetzten Worten suchen. Über Nacht zum Multimillionär, das ist wie das berühmte Angebot, das man nicht ablehnen kann. So mancher Hausbesitzer wird schwach, wenn er die vielen Nullen auf dem Papier sieht – und unterschreibt.

Auf der Jagd nach guten Objekten ist den schwarzen Schafen meiner Branche wirklich jedes Mittel recht. Zum Beispiel recherchieren sie, wo die Nannys, Gärtner und Putzfrauen der Hausbesitzer einkaufen, wo sie wohnen, wo sie ihren Kaffee trinken. Listig legen sie sich auf die Lauer, um bei passender Gelegenheit zuzuschlagen.

Eine gute Portion Dreistigkeit, eine Prise Charme, vielleicht sogar ein kleiner Flirt, und schon ist ein Schwätzchen drin. Bei einem Kaffee, gern auch einem Piccolo, wird die betreffende Servicekraft dann sachgerecht ausgequetscht. Alles in Ordnung mit der Ehe der Arbeitgeber? Oder liegt etwa Streit in der Luft? Womöglich steht ja demnächst eine Scheidung an?

Für solche Makler sind Trennungen ein Glücksfall, weil Ehepaare meist zu zweit als Besitzer eingetragen sind – als Symbol und Unterpfand ewiger Liebe. Kommt es dann zum Bruch, müssen eine Menge Scherben aufgesammelt werden. Und schließlich steht die Frage aller Fragen im Raum: Wer bekommt das Haus?

Zu diesem Zeitpunkt ist an eine gütliche Einigung meist nicht mehr zu denken. Das Gezerre und Geschiebe endet in unschöner Regelmäßigkeit damit, dass das Haus verkauft wird.

Merke: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. In diesem Falle derjenige Makler, der sich als Hobbydetektiv betätigt hat und schon den Kontakt zu einem der Streithähne suchte, bevor der Ehezwist vor den Scheidungsrichter kam.

 

Auch schwere Krankheiten werden von schambefreiten Kollegen gern genommen. Traurig, aber wahr. Die Recherche läuft nach derselben Masche ab wie bei Trennungen: Umfeld infiltrieren, ansprechen, aushorchen. Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Insider aus dem Umfeld, der nach dem dritten Bier zur Plaudertasche mutiert. Oder eine überforderte Pflegekraft, die sich nach Feierabend gern mit Champagner verwöhnen lässt.

Unter dem Deckmäntelchen der Besorgnis erkundigt man sich dann nach dem Stand der Dinge. Der Patriarch tritt also demnächst ab? Tut mir sooo leid. Und seine Frau wollte immer schon eine Villa im sonnigen Süden? Interessant. Gibt es denn bereits ein Zeitfenster für das prognostizierte Ableben?

Übel, wirklich übel.

Da versteht es sich schon fast von selbst, dass Todesanzeigen die ultimative Inspirationsquelle für schwarze Schafe sind.

Die sterblichen Überreste der Dahingeschiedenen sind noch nicht unter der Erde, da umkreisen diese Makler schon wie Geier die Hinterbliebenen. Wer unverfroren genug ist, stattet der Familie einen Kondolenzbesuch mit Geschäftshintergrund ab.

Den Gipfel der Impertinenz erklomm ein Kollege, der sich nicht nur auf die Beerdigung eines ihm völlig Unbekannten mogelte, sondern auch zum anschließenden Kaffeetrinken mit Familie und Freunden. Bei Blechkuchen und Likör ging’s dann los mit der verdeckten Akquise. Ob man vielleicht seine Unterstützung anbieten dürfe? Es gebe ja bestimmt ungeheuer viel zu regeln. Schließlich könne sich die Familie in so einer belastenden Situation nicht um alles selbst kümmern. Also, er sei durchaus bereit, beim Hausverkauf behilflich zu sein …

All das erzählte mir die aufgebrachte Witwe einige Tage später. Sie kam in mein Büro, weil sie gehört hatte, ich sei ein seriöser Makler. Das nahm ich mal als Kompliment.

 

Hand aufs Herz: Geschmacklose Übergriffigkeiten sind in meiner Welt einfach nur daneben. Aber auf der nach unten offenen Peinlichkeitsskala ist immer noch Luft fürs Fremdschämen.

Vor einigen Jahren verstarb der Besitzer eines wunderbar gelegenen Reetdachhauses mit großem Garten. Er hinterließ ein Traumobjekt. Das dachte sich auch ein Maklerkollege, der nicht gerade mit Pietät gesegnet ist. Flugs setzte er sich hin und schrieb der Familie einen Brief. Nach den üblichen Beileidsfloskeln beteuerte er, er habe den Verblichenen gut gekannt. So gut, dass er ein halbes Jahr zuvor ein ausgedehntes Gespräch mit ihm geführt habe.

Man muss nicht lange raten, worum es in dem angeblichen Gespräch gegangen war: Der Makler schwor Stein und Bein, er und nur er solle das Haus verkaufen – das sei der letzte Wille des Verstorbenen gewesen. Immer wieder habe ihm der werte Dahingeschiedene versichert, dies sei sein größter Wunsch.