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Eine geheimnisvolle Frau taucht im Hexenhaus auf... auf der Suche nach Ariella´s Kristallschädel. Doch dieser ist verschwunden! Wer hat ihn versteckt? Und wo? Und warum? Die Airportctas berichten, wie sie sich kennengelernt haben und was sie vorher schon alles erlebt hatten. Sean erfährt viel über seine wahre Herkunft und warum er mit Katzen sprechen kann. Sein magisches Amulett aus Atlantis spielt dabei eine sehr große und wichtige Rolle. Dann spukt es auch noch im Hexenhaus und die Airportcats müssen ein Rätsel lösen, um den Kristallschädel wiederfinden zu können. Und das müssen sie, denn Ariellas Leben hängt davon ab. Natürlich wird auch wieder viel gezaubert und gelacht. Und diesmal spiele ich auch mit und helfe den Airportcats bei einem gespenstischen Rätsel und der Suche nach dem Kristallschädel, wobei ich immer wieder etwas Käse, Speck und Salzbrezel verspeisen werde, bei all den spannenden Geschichten. Versprochen! Euer Käsesuchti, Roquefort jr. Die einzige Maus im Hexenhaus!
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Seitenzahl: 155
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Sämtliche Personen oder Geschehnisse sind frei erfunden.
Eventuelle Ähnlichkeiten mit echten Personen oder Ereignissen sind rein zufällig.
Den Flug 1549 der US Airways, mit der
Notlandung im Hudson River gab es allerdings
wirklich und diente der Geschichte als
Inspiration!
Sven Kläschen wurde im Januar 1973 in Hamburg geboren. Er ist Vater von zwei Kindern und hat schon in frühen Jahren, das Lesen für sich entdeckt. Schon als Kind unterstrich er die Sprechtexte in diversen Kinderbüchern wie z.B. von TKKG oder den Drei Fragezeichen. Mit Freunden spielte er sie Zuhause nach. Auch in der Schule nahm er erfolgreich an diversen Vorlesewettbewerben teil. Seinen ersten Grusel-Roman schrieb er mit 19 Jahren im John Sinclair Stil. Seit 2006 arbeitet er als Fluggastkontrolleur am Hamburg Airport, wo er die Airportcats erfand. Vier erste Kurzgeschichten zu den Airportcats und Fünf weitere, unter Pseudonym geschriebene Bücher u.a. über das Leben am Airport, wurden bereits bei BOD veröffentlicht. Der Airport ist offensichtlich sein Lieblingsthema und dient stets als Schauplatz in seinen Geschichten. Sein größter Wunsch, war es, einmal die Hörspielkönigin Heikedine Körting kennenzulernen. Dieser Wunsch wurde ihm mittlerweile erfüllt und nach einer abgeschlossenen Sprecher- und Studiosprecherausbildung, durfte er bereits in über 30 Hörspielen mitwirken… u.a. in Folge 194 von TKKG als Bootsmann, in Folge 114 der Fünf Freunde als Maurer, zudem durfte er noch diverse Rollen in der Serie Tony Ballard, Team Undercover, Mord in Serie, Morgan & Bailey, Potzblitz - Die Zauberakademie, sowie in diversen Serien von Pandoras Play stimmlich verkörpern. Zudem hatte er diverse Einsätze in Non-Kommerziellen Hörspielen auf Youtube bei www.neuvertonung.de z.B. Das Schiff im Nebel, VERTIGO, in einer Gruselserie namens Max Fawley F.B.I. sowie Ami & Kobold. Bei dem Herzensprojekt aus der Feder von Oliver Stick „Die kleine Wolke Ananas“, trat er auch in verschiedenen Rollen auf. In den Airportcats Hörspielen spricht er Sean, den Katzenflüsterer.
Als zweites Standbein hat er sich eine Grusel-Hörspielserie ausgedacht: Damien Jaeger – Dämonenrichter, wo die erste Folge für Sommer 2021 geplant ist. Die Hörspiele zu den AIRPORTCATS und DAMIEN JAEGER produziert der Autor selbst und sie erscheinen bei Spotify, i-Tunes, Deezer, amazon music und diversen anderen Streamingdiensten. Ein MP3-Download ist auf amazon und i-tunes möglich, oder man bestellt sich einen USB-Stick in Flugzeugform und Airportcats Schriftzug direkt bei www.airportcats.de im Shop, auf dem man das jeweilige Hörspiel oder Hörbuch in bester Qualität bekommen kann.
Ein Besuch auf der Seite lohnt sich immer!
Die Airportcats und Sven freuen sich auf Euch!
Einleitung
Steckbriefe
Was bisher geschah
Kapitel 1 - Die Katzenfürstin von PAVATAR
Kapitel 2 - Der Planet der Kinder
Kapitel 3 - Die Hexen vom Heiligengeistfeld
Kapitel 4 - Seans Leben im Spiegel
Kapitel 5 - Die fünf Wollknäuel
Kapitel 6 - Feli und Emma in Nöten
Kapitel 7 - Ein neues Zuhause
Kapitel 8 - Auf neuen Wegen
Kapitel 9 - Zwei Herzchen
Kapitel 10 - Ein Siamkater auf Abwegen
Kapitel 11 - Das fliegende Auge
Kapitel 12 - Das magische Amulett
Kapitel 13 - Der Taschenkamin
Kapitel 14 - Das gespenstische Rätsel
Kapitel 15 - Die Schlau-Maus
Vorschau auf Band 3!
Wissenswertes über Katzen Teil 2
Moin, liebe Leser/innen und liebe Tierfreunde!
Ich möchte mich gerne vorstellen!
Mein Name ist Sven Kläschen und ich liebe Katzen schon seit ich denken kann. Eigentlich schon mein ganzes Leben lang! Wie steht es denn da mit Euch? Mögt Ihr Katzen? Gut, ich glaube die Frage erübrigt sich wohl, da Ihr dieses Buch gekauft habt. Dafür danke ich Euch an dieser Stelle schon mal sehr herzlich. Sich Geschichten auszudenken ist gar nicht so leicht, diese dann auch noch niederzuschreiben, so dass es auch andere Menschen lesen können, ist noch viel schwieriger. Also nochmals Danke! Ihr habt das Projekt mit dem Kauf dieses Buches unterstützt.
Prima! Das zeigt mir, Ihr habt Geschmack! Ein Poet sagte einmal Eine Katze und ein gutes Buch, mehr brauche er nicht zum Leben, da ist was Wahres dran, oder? Ich habe oft davon geträumt, wie schön es wohl wäre, wenn unsere Haustiere mit uns sprechen könnten. Das würde doch vieles einfacher machen, findet Ihr nicht auch? Aber ist das überhaupt möglich? Nun, in der Fantasie ist alles möglich! Wenn wir mit unserer Seele sprechen, dann sprechen wir sozusagen mit unserem Herzen. Alles auf der Welt ist doch mehr oder weniger irgendwie miteinander verbunden. Ich finde, wir Menschen sollten stets Einander mit Achtung und Respekt begegnen. Nur dann kann man sich auch gut verstehen! Das gilt natürlich auch für den Umgang mit allen Lebewesen auf der Welt. Ich persönlich, könnte nicht mal einer Fliege etwas zu Leide tun. Ich glaube, dass wir bei unserem Tagewerk, dem tagtäglichen Streben nach Glück, Anerkennung und Erfolg im Leben, oft vergessen, wer wir eigentlich sind. Menschen, die das Glück haben, eine oder mehrere Katzen zu besitzen, können dabei auch eine Menge über den Umgang mit anderen Menschen lernen. Menschen können sich durch ihre Sprache mitteilen, wodurch sie eine sehr große Mitteilungsmöglichkeit haben, aber sie könnten damit auch andere Menschen täuschen und manipulieren. Die Sprache der Tiere dagegen, ist begrenzt, doch was sie damit zum Ausdruck bringen, ist immer ehrlich, wichtig und nützlich. Eine Katze würde Euch bestimmt niemals anlügen. Sie zeigt Euch schon, wenn Ihr etwas falsch gemacht habt und lässt es Euch auf ihre Art spüren. Ganz sicher! Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn man einer Katze mal ausnahmsweise keine Gänseleberpastete oder Lachs serviert, sollte man es vielleicht mal mit Kaviar versuchen. Gegen einen extra Klecks Sahne, natürlich ohne Laktose, hat sie bestimmt auch nichts einzuwenden. Ich möchte betonen, dass es mir nicht darum geht, eine Katze zu besitzen. Wirklich nicht! Aber die alleinige Anwesenheit, gibt mir jedes Mal wieder ein gutes Gefühl und vielleicht geht es Euch ja genauso. Ich finde, dass das Zusammenleben zwischen Mensch und Haustier sehr wichtig ist, genauso wie eine gute Freundschaft…
Und nun danke ich Euch erneut dafür, dass Ihr Euch für dieses Buch entschieden habt und wünsche Euch so viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben hatte.
Sven Kläschen
Im Mai 2021
Sie ist die Anführerin der Airportcats und die
Zwillingsschwester von Emma. Sie ist aber die
Ältere, da sie ganze Fünf Minuten früher geboren
wurde. Schon sehr früh musste sie auf ihre
Schwester Emma aufpassen und hat ihr mehr als
einmal aus der Klemme geholfen.
Geburtstag: 11. Mai
Sternzeichen: Stier
Sie ist nicht nur die Zwillingsschwester von Feli,
sie ist auch die Freundin von Piet.
Sie ist eher mutlos und verschmust und damit das
totale Gegenteil von Feli.
Aber gemeinsam gehen sie durch Dick und Dünn.
Geburtstag: 11. Mai
Sternzeichen: Stier
Er ist sehr mutig und etwas vorlaut, hat aber tief
im Inneren ein weiches Herz, das er stets auf dem
rechten Fleck trägt. Er sagt was er denkt und
nennt Sean immer „Katzenflüsterer“, weil der
Wachmann vom Hamburg Airport die Fähigkeit
hat, mit ihnen zu sprechen. Er ist der Freund von
Feli. Er stammt aus der Türkei, genauer gesagt
aus Istanbul, aber das ist eine andere Geschichte.
Geboren am: 27. April
Sternzeichen: Stier
Er ist der Freund von Emma und der Schlaukopf
der Airport-Cats. Lässt dies aber nicht so
raushängen. Er sagt immer nur dann etwas, wenn
es angebracht oder nützlich ist. Eigentlich kommt
er aus China, genauer gesagt aus
Hong-Kong.
Aber auch das ist eine andere Geschichte.
Geboren am: 25. Dezember
Sternzeichen: Steinbock
Salüüü…
da bin ich wieder, euer Roquefort Junior!
Die einzige Maus im Hexenhaus!
Die mit dem großen Appetit auf Käse.
Mondieu! Mein Herz rast immer noch, wenn ich an das Ende von der ersten Geschichte mit dem sprechenden Buch zurückdenke. Huiuiui!
Wie bitte? Ihr wisst nicht mehr, was da passiert ist? Na gut! Dann erzähl ich es Euch schnell.
Also… die Airportcats, Feli, Emma, Mautzi und Piet, hatten ihren verschollenen Vater mit Hilfe von Sean, der Hexe Ariella und ihrem Bruder Rumbold aus einem magischen Buch befreien können. Außerdem haben sich Herr Tintenstiel und die kleine Eule Hulla in ihre wahre Gestalt verwandelt, wie jedes Jahr an Halloween. Als Ariella gerade erzählen wollte, wie die Katzen auf die Welt gekommen waren und Sean sein geheimnisvolles Seelenamulett bekam, wurde sie mittendrin unterbrochen. Das Feuer im Kamin erlosch, der Zauberkessel schwenkte zur Seite und eine Frau mit wundersam aussehenden Gewändern trat heraus. Sie war total aufgeregt und blickte sich nach allen Seiten um. Panisch rief sie nach Ariella´s Kristallschädel. Sie befürchtete, dass etwas mit Ariella passiert war und staunte nicht schlecht, als Ariella leibhaftig vor ihr stand. Und wie es weitergeht, das hört Ihr nun. Aber vorher brauche ich noch schnell ein Stückchen Harzer Käse mit Kümmel… mmh!
Viel Spaß!
Euer Käsesuchti Roquefort jr.
„Belinda? Du?“, fragte Ariella mit weit aufgerissenen Augen.
„Ariella! Oh mein Gott!“, rief die hochgewachsene Frau mit den seltsamen Gewändern und den Katzenohren, übertrieben fröhlich und sichtlich erleichtert. „Du lebst!“
„Aber ja! Ich bin am Leben!“, erwiderte Ariella. „Warum sollte ich auch nicht am Leben sein?“
Die Katzenfrau, die immer noch total aufgeregt vor Ariella stand, strahlte vor Begeisterung und machte dabei auch große Augen. Die Anderen Anwesenden konnten ihre Aufregung nicht verbergen und standen teilweise mit offenen Mündern um sie herum. Mautzi, der zerzauste Kater, stupste seine Freundin Feli an und flüsterte ihr ins Ohr. „Hey Feli, sag mal, hast du ´ne Ahnung, wer das da ist?“ Er zeigte dabei auf die Katzenfrau, die neben Ariella vor dem Kamin stand. „Ich habe keinen blassen Schimmer“, meinte Feli, die am ganzen Körper vor Aufregung zu zittern begann. Dann kam Piet auf leisen Pfoten herangeschlichen.
„Ich glaube, Ariella hat eben den Namen Belinda erwähnt.“
„Belinda?“, wiederholte Emma überrascht. „Aber so heißt doch auch unsere Mami!“
„Ähm, Ariella?“, ergriff Sean das Wort. „Wer … ist das?“
Doch bevor Ariella etwas sagen konnte, stellte sich die Katzenfrau höflich und äußerst selbstbewusst vor. „Mein Name ist Belinda. Belinda von Pavatar.“
„Pava… was?“, fragte Mautzi nach.
„PA-VA-TAR!“, wiederholte Belinda. „So heißt der Katzenplanet, von dem ich komme! Ich bin dort die Katzenfürstin!“
Sie sagte das so selbstverständlich, als wäre es das Natürlichste der Welt, als wenn man diesen Planeten kennen müsste. Gerade als Katze.
„Wie bitte?“, entgegnete Emma entzückt. „Es gibt einen Katzenplaneten?“
„Natürlich!“, bestätigte die Katzenfürstin. „Er befindet sich in einem Paralleluniversum, wo alle möglichen Katzenwesen, die es auf der Welt gibt, friedlich und in Harmonie zusammenleben. Ich dachte, dass ihr euch das sicher denken könnt. Aber nicht nur Katzenwesen, auch Menschen leben dort friedlich miteinander.“
„Ich glaub´s nicht!“, reagierte Mautzi und schüttelte ungläubig den Kopf.
„Ich auch nicht!“, stimmte Feli zu. „Finde ich aber irgendwie Cool!“
„Megacool!“, fand Emma. „So stelle ich mir das Paradies vor!“
Mautzi konnte sich zu einem „Abgefahren!“ durchringen.
Und Piet sagte: „Aber sowas von!“
Begeistert stimmte Ariella zu. „Ihr habt ja so recht, meine Kleinen. Aber das ist noch nicht alles, nicht wahr meine liebe Belinda?“
„In der Tat! Nein! Durch Horatio, Ariellas Kristallschädel, bin ich ständig in Kontakt mit ihr und der Erde. Doch als ich heute Morgen wie üblich ein Glas lauwarme Milch mit etwas Zimt und Honig und einer Prise Kakaopulver zu mir nehmen und mich dann von meinem Palast aus mit dem Kristallschädel verbinden wollte, war alles trüb und verschwommen. Da machte ich mir große Sorgen. Dachte mir, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.“
„Faszinierend! Ein Kristallschädel, der Horatio heißt. Woohuu!“, meinte Piet beeindruckt.
Ja, so faszinierend, dass Sean und die anderen in eine Art Schockstarre gefallen waren.
Alle, bis auf Ariella! Doch sie wollte die Schockstarre auflösen, daher klatschte sie zweimal in die Hände und plötzlich waren alle wieder wach. Als Sean bemerkte, was geschehen war, zuckte er erschrocken zusammen. Dabei war das Amulett zwischen dem oberen dritten und vierten Hemdknopf gerutscht und kam zum Vorschein. Das bemerkte auch Belinda, deren Stimmung sich daraufhin sofort aufgehellt hatte. Zuerst starrte sie auf das Amulett und blickte dann in das Gesicht von Sean.
„Nicht zu glauben!“, meinte Belinda und hielt entzückt eine Pfote vors Gesicht. „Wahrhaftig! Du bist es!“
„Wer?“ Sean blickte unsicher umher und zeigte schließlich fragend auf sich selbst. „Meinen Sie etwa … mich?“
„Kein Zweifel, Kasimir! Dein Amulett! Es sagt mir, dass du es sein musst! Außerdem kann ich es irgendwie auch spüren.“
„Kasimir?“ Sean stutzte. „So hat mich meine Mutter früher immer genannt.“
Er hielt kurz Inne und schloss die Augen, um sich an seine Kinderzeit zu erinnern. Dann meinte er:
„Aber woher wissen Sie…?“
„Du erinnerst dich nicht mehr, mein Prinz?“ Belinda machte eine kurze Pause, damit Sean nachdenken konnte, doch da tat sich in seinem Oberstübchen rein gar nichts.
„Naja, wie auch?“, meinte sie dann etwas traurig.
„Du warst damals ja noch ein Baby, als Ariella und ich dich bei den Claytons abgegeb…“
„Schweig still!“, donnerte Ariella plötzlich dazwischen, dass beinahe die Wände gewackelt hätten. „Schnell, gib mir deine Pfote!“
„Aber… was… äh…?“, begann die Katzenfürstin, doch weiter kam sie nicht.
„TEMPUS OMEGA“, brüllte Ariella regelrecht, wobei ihre Augen plötzlich für eine Millisekunde violett aufleuchteten und die Worte echoartig im Hexenhaus widerhallten.
Bis auf Ariella und Belinda erstarrten alle zu Schaufensterpuppen. Sie blieben in ihrer Haltung, als hätte man bei einem Film auf Pause gedrückt. Sah das lustig aus. Aber irgendwie auch beängstigend. Ich holte mir schnell ein Stückchen mittelalten Gouda, um meine Nerven zu beruhigen. Und schon ging das Theater weiter.
„Aber… Ariella!“, rief Belinda erschrocken. „Was ist denn auf einmal los? Wieso steht denn plötzlich alles still? Ich habe das beklemmende Gefühl, in einem Wachsfigurenkabinett zu stehen.“
„Liebste Belinda! Ich musste das tun!“, versuchte Ariella die Katzenfürstin zu beruhigen. „Ich hatte doch keine andere Wahl! Sean glaubt doch, er sei der leibliche Sohn der Claytons. Beinahe hättest Du das Geheimnis verraten, das ich seit seiner Geburt zu hüten versuche.“
„Ach ja! Uuups! Entschuldige bitte vielmals, Ariella!“
Belinda hielt beschämt ihre beiden Pfoten vor ihren Mund. „Du musst verstehen, meine Liebe! Wenn Sean die Wahrheit so unverblümt an den Kopf geworfen bekommen hätte, dann hätte es bei ihm einen Schock auslösen können.“
„Oh! Verstehe! Tut mir wirklich schrecklich leid, Ari!“, erwiderte die Katzenfürstin betrübt.
„Schon gut! Deswegen habe ich ja die Zeit angehalten. Ich bin der Meinung, Kasimir soll eines Tages selbst herausfinden, wer er in Wirklichkeit ist und wo er eigentlich herkommt.“
„Aber meinst Du nicht, dass Sean jetzt alt genug ist, die Wahrheit zu erfahren und auch zu ertragen?“ Belinda legte nachdenklich die Stirn in Falten und zog die rechte Augenbraue hoch.
„Ganz ehrlich? … Ich weiß es nicht!“, antwortete Ariella.
„Aber Du glaubst, dass er alles selbst herausfinden soll?“
„Ja“, Ariella machte eine kurze Gedankenpause.
„Das glaube ich!“
„Na gut! Aber wir sollten die Geschichte dann auch wirklich von Anfang an erzählen. Dann verträgt er die Wahrheit vielleicht etwas besser. Einverstanden?“
„Einverstanden, Eure Hoheit!“, stimmte Ariella erfreut zu. „Außerdem wollte Charly ja auch wissen, wie sich alle kennengelernt haben und was seit seinem Verschwinden alles passiert ist.“
„Stimmt! Das wird eine schwere Aufgabe, wie mir scheint“, meinte Belinda nachdenklich. „Aber ich denke, gemeinsam schaffen wir das schon irgendwie.“
„Also, dann bringe ich uns am besten wieder zurück in die Gegenwart!“, schlug Ariella vor.
„Du meinst in die Vergangenheit. Denn wir müssen ja genau zu dem Punkt in der Zeit, bevor ich etwas über die Claytons gesagt habe.“
„Präzise! Also dann! Wenn ich bitten dürfte, Eure Hoheit!“, meinte Ariella ironisch und salutierte scherzhaft vor der Katzenfürstin wie ein Soldat.
„Du darfst aber meine Hand nicht loslassen, verstanden? Erst, wenn ich es Dir sage.“
„Ja, … ist gut!“, antwortete Belinda mit einem leichten Zittern in der Stimme.
Ariellas Augen leuchteten wieder violett auf und im selben Moment ertönten die magischen Worte „TEMPUS RETORO“, die erneut echoartig von den Wänden widerhallten und die Gläser und Vasen in der Vitrine im Flur klirren ließen. So ein magischer Zauber benötigte eben viel Kraft. Und er wirkte! Plötzlich lief die Zeit um ein paar Augenblicke Rückwärts, was sehr lustig aussah, als hätte man, wie bei einem Videorekorder, auf zurückspulen gedrückt. Bis zu der Stelle, als Belinda Seans Amulett erblickte. Belinda, die Katzenfürstin, hielt sich nun zurück, so schwer es ihr auch fiel.
Ich blieb in meinem Mauseloch scheinbar von dem magischen Zauber verschont, denn ich konnte mich ganz normal weiterbewegen. Zum Glück, denn so konnte ich alles mitschreiben und was noch viel wichtiger war, mir auch noch schnell ein kleines Stückchen Käse einverleiben. Hihi! Jamm, jamm, jamm!
„So, da wären wir!“, meinte Ariella erleichtert. „Du kannst meine Hand jetzt wieder loslassen, Belinda. Ich habe mir übrigens in der Zwischenzeit auch schon ein Ablenkungsmanöver ausgedacht. Pass auf!“
Sie klatschte zweimal mit den Händen und alle waren im Nu wieder wach. Dann lief Ariella plötzlich, wie von der Tarantel gestochen, im Zimmer auf und ab und rief: „Mein Kristallschädel! Wo ist mein Kristallschädel? Ja wo ist er denn nur? Habt ihr ihn gesehen?“ Ariella blickte, bewusst unwissend wirkend, in die verdutzen Gesichter der Katzen und fragte: „Habt ihr ihn vielleicht gesehen?“
Mautzi erhob eine Pfote und schwor feierlich: „Also ich habe ihn nicht gesehen! Großes Katzenehrenwort!“
Piet stand seinem zerzausten Kumpel bei und sagte: „Das kann ich bestätigen!“ Auch er hob ebenfalls eine Pfote in die Luft und fügte „Ich habe ihn übrigens auch nicht gesehen“ hinzu.
Ariella zeigte mit ihrem krummen Zeigefinger auf die beiden Katzenmädchen. „Und wie steht es mit euch? Feli? Emma?“
Emma schüttelte ihren Kopf. „Nein! Hab ihn nicht gesehen!“ Fragend, blickte sie dann zu ihrer Schwester. „Und Du Feli?“
Auch sie antwortete ebenfalls kopfschüttelnd: „Nee! Ich auch nicht!“
Als Ariella schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte, kam in ihr plötzlich ein Verdacht auf. Sie blickte ganz langsam in Richtung Kamin. Und mit einem gewissen bedrohlichen Unterton rief sie nach ihrem schwarzgefiederten Mitbewohner. „Herr Tin-ten-stiel?“ Ariellas Stimme bebte regelrecht vor Zorn und lies erneut die Gläser und Vasen in der Vitrine im Flur vibrieren.
„Was hab´ ich denn schon wieder gemacht?“, rief der schwarze Vogel empört.
„Ja genau! Was haben Sie denn schon wieder gemacht, hm?“, äffte Ariella Herrn Tintenstiel nach. „Raus mit der Sprache! Wo befindet sich Horatio, mein Kristallschädel?“
„Woher soll ich das denn wissen?“, antwortete er trotzig und echt übelgelaunt, wobei er noch bekräftigend seine Flügel verschränkte. Zudem drehte er noch den Kopf zur Seite und wenn man ganz genau hinsah, konnte man erkennen, dass er noch ablehnend den linken Mundwinkel hochgezogen hatte.
„Nun, ich glaube SIE wissen sogar ganz genau wo Horatio steckt, Herr Tintenstiel! Los! Nun rücken Sie ihn schon raus!“