Alleine kannst du nicht gewinnen - Wolfgang Overath - E-Book

Alleine kannst du nicht gewinnen E-Book

Wolfgang Overath

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Beschreibung

Von legendären Fußballspielen und der richtigen Einstellung in Sport und Alltag Er ist ein Fußballer für die Ewigkeit, blieb dem 1. FC Köln auch nach seiner Karriere als aktiver Kicker erhalten und spielte bei drei Weltmeisterschaften für Deutschland: Wolfgang Overath ist einer der ganz Großen des Sports. Mit dem Sportjournalisten Sven Pistor verbindet ihn natürlich vor allem die Liebe zum Spiel. In diesem ausführlichen Gespräch über das Leben, Fußball und den Herrgott da oben zeigen sie, dass sie auch in Dingen abseits des Rasens übereinstimmen. - Vom Straßenfußball an die Weltspitze: Der Werdegang einer Fußball-Legende - Ein Stück Fußball-WM-Geschichte: Drei Mal dabei, ein Mal Weltmeister! - Familie, Freunde, Weggefährten: Wer die Fußballkarriere abseits des Felds beflügelte - Für Erfolg muss man kämpfen! Parallelen zwischen Erfolg im Sport und Privatleben - Fußball-Geschichte und Geschichten: Einer der ganz Großen erzählt Zwei Fans kommen ins Plaudern: Gespräche über Karriere, Glück und das Leben Für Wolfgang Overath ist Fußball schon sein ganzes Leben lang eine bedeutende Konstante. Sein Weg vom Bolzplatz bis zum WM-Titel klingt dabei wie der wahrgewordene Traum jedes fußballverliebten Kindes. In der Unterhaltung mit Sven Pistor wird deutlich, wie wichtig der nötige Biss für diese Fußballerfolge war – und nicht nur dafür. Die deutsche Fußball-Legende zieht Parallelen zwischen Disziplin beim Spiel und in allen anderen Lebensbereichen. Auch der Glaube an Gott ist und war immer ein bedeutender Faktor für Wolfgang Overath. Ganz getreu dem Motto: Allein kannst du nicht gewinnen! Ein großartiges Fußballfan-Geschenk mit Einblicken in das Leben eines Fußballspielers, dessen legendäre Spiele bis heute ein Begriff sind!

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Klimaneutrale Produktion.

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier.

© 2023 Bonifatius GmbH Druck | Buch | Verlag, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden, denn es ist urheberrechtlich geschützt.

Umschlaggestaltung: Weiss Werkstatt München, werkstattmuenchen.com

Coverfoto und Fotos S. 12 u. S. 14: © Guido Schröder, guidoschroeder.com

Foto S. 6: © picture-alliance/dpa

redaktionelle Bearbeitung:Burkhard Hupe (Vorwort Günter Netzer), Stefan Rüth (Lektorat)

Satz: Bonifatius GmbH, Paderborn

Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck

Printed in Germany

eISBN 978-3-98790-914-6

Weitere Informationen zum Verlag:

www.bonifatius-verlag.de

WOLFGANG OVERATHSVEN PISTOR

Alleine kannst du nicht gewinnen

Ein Gespräch über Fußball, das Leben und was beide miteinander verbindet

Für Karin, Silvana, Marco und Sascha.

INHALT

Vorwort von Günter Netzer

1. Auf schwarzer Asche

2. Spielen und gehen, spielen und gehen

3. 1. FC Köln

4. Das Leben als Zehner

5. WM 1966 – England

6. WM 1970 – Mexiko

7. WM 1975 – Deutschland

8. Familienmensch abseits des Rasens

9. Präsidentschaft

10. Spiel des Lebens

VORWORT

GÜNTER NETZER

„Wir sind sehr respektvoll miteinander umgegangen. Wir haben uns immer gegenseitig geschätzt.“

Günter Netzer und Wolfgang Overath feiern im Juni 1971 bei einem Mittsommernachtsfest in der Nähe von Oslo den 7:1-Sieg gegen Gastgeber Norwegen.

Eine Freundschaft fürs Leben

Wahrscheinlich trifft man im Leben nur wenige Menschen, die über einen sehr langen Zeitraum eine sehr große Rolle spielen, ohne dass man mit ihnen verwandt und verheiratet ist. Ich weiß nicht mehr, wann genau sich der Weg von Wolfgang Overath mit meinem zum ersten Mal kreuzte. Wahrscheinlich Ende der 50er- oder Anfang der 60er-Jahre, als Wolfgang in der Mittelrhein-Liga spielte und ich am Niederrhein. Woran ich mich dagegen deutlich erinnere: Wolfgang hatte bereits zu der Zeit eine Ausstrahlung, die ihn von anderen Spielern unterschied, und ich war ganz sicher nicht der Einzige, der ihn schon frühzeitig bewundert hat. Denn Wolfgang spielte damals schon für die deutsche Jugendnationalmannschaft, und jeder, der ihn seinerzeit auf dem Platz erlebt hat, konnte keinen Zweifel daran haben, dass er sich beim 1. FC Köln durchsetzen würde.

Ich habe ihn darüber hinaus auch als Mensch gleich gemocht, seine gerade und sehr verlässliche Art. Was nicht nur an seinen fußballerischen Qualitäten lag, sondern auch an seiner Geradlinigkeit, an seiner Zielstrebigkeit und an seinem Ehrgeiz. Er hatte von Anfang an einen Plan, eine klare Vorstellung von seiner Karriere. Ich dagegen hatte damals schon einen gewissen Hang zum Phlegma. Wolfgang machte dann sein erstes Länderspiel bereits kurz vor seinem 20. Geburtstag, bei mir dauerte es etwas länger, was natürlich auch daran lag, dass wir uns mit Borussia Mönchengladbach erst noch für die Bundesliga qualifizieren mussten, während die Kölner mit Wolfgang als Spielmacher gleich die erste Bundesliga-Meisterschaft gewannen. In der Rückschau ist es für mich völlig selbstverständlich, dass er auch in der Nationalmannschaft gleich zum Stammspieler heranwuchs und 1966 die Weltmeisterschaft in England spielen durfte.

Wolfgang war vom Anfang bis zum Ende seiner bemerkenswerten Karriere immer so etwas wie der perfekte Nationalspieler. Beim DFB brauchten sie jemanden wie ihn, der die schnellen Spitzen mit langen, punktgenauen Pässen fütterte. Sie suchten einen, dem es ein Leichtes war, sich mit Nebenspielern aus der gesamten Liga schnell zu arrangieren und gleichzeitig das Spiel an sich zu ziehen. Wolfgang erfüllte die Bedürfnisse auf dem Platz perfekt und er besaß damit ein Alleinstellungsmerkmal. Auch deshalb war Wolfgang Overath der deutlich bessere Nationalspieler als ich.

Ich glaube aber auch, dass ich der bessere Vereinsspieler war. Wenn ich mich in meinem Borussia-Biotop und später bei Real Madrid in der Mannschaft richtig wohl und aufgehoben fühlte, war ich zu außerordentlichen Leistungen imstande. In der Nationalmannschaft war mir das nur möglich, wenn ich möglichst viele Gladbacher um mich herum hatte, so wie 1972, als wir mit begeisterndem Fußball den Europameister-Titel holten. Vor allem im Kreise meiner Borussen war ich der König. Wolfgang dagegen war autark. Auch deshalb hat er bei drei Weltmeisterschaften so großartig aufspielen können, während meine zwanzig WM-Minuten 1974 gegen die DDR ganz sicher kein Ruhmesblatt waren.

Im Laufe der Jahrzehnte sind Wolfgang und ich unzählige Mal gefragt worden, ob aus Konkurrenten schließlich Freunde wurden. Ich würde unsere Geschichte anders erzählen. Wir sind von der ersten Minute an sehr respektvoll miteinander umgegangen. Wir haben uns immer gegenseitig geschätzt. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass wir beide Rheinländer sind. Wir haben uns unsere Einsätze in der Nationalmannschaft nicht missgönnt. Es herrschte immer ein großes Einverständnis. Wir haben nicht lamentiert, wenn der Eine mal dran war und der Andere nicht. Da gab es keine Schwierigkeiten, keine Diskussionen. Wenn wir jedoch mit der Borussia gegen den FC spielten, wollte natürlich jeder von uns beiden besser sein als der andere. Zum Glück haben wir damals sehr oft gegen die Kölner gewonnen …

Vielleicht beschreibt eine Begebenheit unser besonderes Verhältnis am treffendsten. Nach einem mutmaßlich eher schwachen Länderspiel gab es von Bundestrainer Helmut Schön ziemlich kritische Worte in meine Richtung. Danach hatte ich die Nase voll von der Nationalmannschaft, von dieser ständigen Diskussion in der Öffentlichkeit über die Spielmacherposition. Ich war nicht mehr bereit, diese Spannung auszuhalten, weiter die Schwierigkeiten aufzunehmen, um in der Nationalmannschaft dabei zu sein. Ich wollte nur noch in Gladbach spielen, der Rest war mir egal. Dann kam ausgerechnet Wolfgang Overath zusammen mit Franz Beckenbauer auf mich zu. Beide haben auf mich eingeredet, haben mich eindringlich daran erinnert, dass man nur durch die Nationalmannschaft eine wirklich große internationale Karriere erreichen kann. Das hat mir damals sehr imponiert.

So groß die Schnittmengen in unseren Biografien sind, so unterschiedlich sind sie trotzdem in wesentlichen Bereichen. Wolfgang hat früh geheiratet, Kinder bekommen und wurde Immobilienunternehmer. Ich hatte mein Leben mit dem Fußball anders angelegt. Es fand viel stärker in der Öffentlichkeit statt, ob ich das nun so wollte oder nicht. Wolfgang wollte das nicht, diese ständige Präsenz in den Medien. Mit Stil und Klasse hat er sein Leben anders gestaltet und dabei für alle gesorgt, die ihm wichtig waren und sind. Seine großartigen charakterlichen Eigenschaften haben es ermöglicht, diesen Spagat zwischen öffentlicher Person und Privatmann auszuhalten, ohne die eigenen Prinzipien aus den Augen zu verlieren. Das gilt bis heute.

Zur großen Schnittmenge in unseren Biografien zählt natürlich Hennes Weisweiler, den wir beide als Vereinstrainer erlebt haben und mit dem wir beide mitunter immense Probleme hatten. Allerdings muss man hier unterscheiden, dass ich auf Weisweiler am Anfang meiner Karriere traf, dass ich aus nächster Nähe miterlebte, wie er aus dem Provinzclub Mönchengladbach ein europäisches Spitzenteam formte. Als Weisweiler dagegen zum 1. FC Köln kam, war Wolfgang Overath längst ein Star, er war der Held von Köln. Aber Weisweiler hat ihn nicht wie einen Star behandelt oder gar gehätschelt. Im Gegenteil. Weisweiler hat gerade von seinen zentralen Spielern immer mehr verlangt, als diese eigentlich zu leisten imstande waren. Deshalb gab es zwischen Hennes und mir in Mönchengladbach, Hennes und Johan Cruyff in Barcelona und zwangsläufig auch zwischen Hennes und Wolfgang Overath in Köln große Schwierigkeiten.

Ich möchte aber noch eines über Weisweiler festhalten: Die Auseinandersetzungen mit ihm, seine manchmal verletzende Kritik an meinem Spiel, das hat mich gelegentlich auch beflügelt. Ich wollte es ihm oft genug beweisen. Das Pokalfinale 1973 ist dafür ein gutes Beispiel oder ein anderes Spiel, in dem er mich zwang, mit einem gebrochenen Zeh aufzulaufen. Ich habe dann eines der besten Spiele in meinem Leben gemacht. Dieser Mann, Hennes Weisweiler, hat mich gemacht. Das ist der Unterschied zu Wolfgang Overath.

Abschließend noch ein Gedanke über die vielleicht wichtigste Gemeinsamkeit in unserem Leben: unsere Frauen. Ich kenne Karin Overath wirklich sehr gut und man kann nichts anderes sagen, als dass Wolfgang wirklich froh sein kann, diese Frau schon seit so vielen Jahrzehnten an seiner Seite zu haben. Das gilt für mich und meine Frau Elvira übrigens in gleichem Maße. Diese Frauen waren und sind sehr wichtig für unser Leben. Wolfgang hat zu Hause immer das vorgefunden, was er nach der Hektik im Fußballgeschäft am meisten brauchte: Ruhe. Das klingt viel einfacher, als es ist. Sein größtes Glück sind seine wunderbaren Kinder. Wolfgang hat enorm viel für dieses große Glück getan.

Wolfgang Overath ist heute für mich nicht irgendein Fußballer, mit dem ich oft telefoniere. Er ist einfach als Mensch unglaublich wertvoll. Unsere Gespräche dauern oft sehr lang und sind manchmal sehr spaßig. Ich kann abschließend sagen, dass er auch deshalb ein Teil meines Lebens geblieben ist, weil er ein beeindruckender, authentischer Mensch ist, der die wesentlichen Dinge nie aus den Augen verloren hat. Er war ein großer Fußballer, einer der besten aller Zeiten in Deutschland, und gleichzeitig war er auch ein Konkurrent, das schon. Aber unsere Freundschaft steht auf einem anderen Fundament.

Günter Netzer

Wolfgang Overath

Geburtstag: 29. September 1943

Geburtsort: Siegburg

Familienstand: verheiratet mit Karin (seit 1966), drei erwachsene Kinder

Position: Offensives Mittelfeld

Vereine: Siegburg SV 04, 1. FC Köln

Bundesliga-Einsätze: 409 Einsätze (83 Tore)

Nationalmannschaft: 81 Länderspiele (17 Tore)

Gelbe Karten: 14 Bundesliga, 2 Nationalmannschaft

Rote Karte: 1

Erfolge:

Weltmeister 1974

Pokalsieger 1968 und 1977

Deutscher Meister 1963/64

Besonderes:

In der Bundesliga spielte nur Harald „Toni“ Schumacher öfter für den 1. FC Köln (422), bei Pflichtspielen hingegen hat Overath ein Spiel mehr als Schumacher (542).

Er absolvierte als einziger deutscher Spieler bei drei WM-Teilnahmen alle 19 Spiele.

In der neuen Bundesliga-Spielklasse erster Bundesliga-Torschütze des 1. FC Köln am 24. August 1963, gegen den 1. FC Saarbrücken (2:0).

Er war Präsident des 1. FC Köln von 2004 bis 2011.

Sven Pistor

Geburtstag: 26. März 1972

Geburtsort: Köln-Lindenthal

Familienstand: verheiratet mit Nadine (1977), zwei Kinder

Position: Ersatzbank

Vereine: TSV 06 Rodenkirchen, TSV Weiß

Einsätze: bis 2002 in der U-30 des WDR, ab 2001 Stammspieler als Moderator bei „WDR 2 Liga Live“

Nationalmannschaftseinsätze: seit 2002 immer dabei, leider auch in Russland und Katar …

Gelbe Karten: wurde vom Presserat noch nie gerügt ;)

Rote Karte: –

Erfolge: Deutscher Radiopreis 2002 für das beste Sportformat

Besonderes:

Er ist nach Kurt Brumme und Dietmar Schott der dritte Moderator der deutschlandweit erfolgreichsten Bundesligaradiosendung „WDR2 Liga Live“

Liebt seine u. a. bei Apple, Spotify, etc. erscheinenden wöchentlichen Podcasts. „

WDR2 Einfach Fußball

“ ist ein biografisches Gesprächsformat. In „J

ogo Bonito – Der Fußball und seine Geschichte

“ erzählt er mit ARD-Fußballreporter Burkhard Hupe faszinierende Geschichten jenseits des Konfettiregens.

Sven Pistor kommt mit Soloprogrammen u. a. „

Reinste Fußballerotik

“ auf die Bühnen und macht auch mit Burkhard Hupe in „

Jogo Bonito live

“ immer wieder gemeinsame Sache in Theatern. Infos, Termine und Anfragen unter

svenpistor.de

AUF SCHWARZER ASCHE

„Du musst kämpfen, wenn du was erreichen willst.“

SVEN PISTOR:Wolfgang, von dir ist oft als Idol die Rede, wenn man auf deine fußballerischen Erfolge, dich als Person und dein Herz für den Fußball zu sprechen kommt. Du hast an drei Weltmeisterschaften teilgenommen, bist Weltmeister (1974), Vizeweltmeister (1966) und Dritter in einem legendären WM-Turnier (1970) geworden und warst erfolgreich mit dem 1. FC Köln. Kannst du mit dem Begriff „Idol“ etwas anfangen oder würdest du es von dir weisen, dass du ein deutsches Fußball-Idol bist?

WOLFGANG OVERATH: Ich kann mit „Idol“ nicht viel anfangen. Andere können das so vielleicht besser verstehen oder besser ausdrücken. Ich aber habe immer noch ein ganz normales Verhältnis zu den Jungs, mit denen ich angefangen habe, in der Halle zu trainieren, als ich vor 40 Jahren als Profi aufgehört habe. Wenn ich heute mit ihnen spiele, habe ich nie das Gefühl: Du bist ein Idol oder du hast das und das erreicht. Natürlich ist man stolz, wenn man im Leben von ganz unten kommt und es einem einigermaßen gut geht. Da bin ich dankbar und zufrieden. Aber Stolz darf nie so sein, dass er sich in Bezug auf andere Menschen darstellt.

SP:Da steckt viel Weisheit drin, das so zu sehen. Trotzdem, Menschen kommen bestimmt auf dich zu und erzählen dir ihre Geschichten, die sie mit dir verbinden. Spürst du da so etwas wie Verantwortung, gut damit umzugehen?

WO: Von 1963 bis 1977 war ich fast ständig für die Menschen da. Da gab es etliches, was angegangen oder das an mich herangetragen wurde. Vieles habe ich gleich wieder vergessen und mir dabei keine Gedanken um andere gemacht. Mit dem Alter verändert sich aber deine Einstellung. Wenn man älter wird, dann merkst du: Es gibt viele Menschen, die sich einfach freuen, wenn sie dich sehen. Gerade die, mit denen du ein Stück des Weges gegangen bist. Und dann macht es dir selbst viel mehr Freude als früher, wenn du Menschen dadurch eine Freude machen kannst, dass du freundlich zu ihnen bist und dir ein bisschen Zeit für sie nimmst – und ich habe wenig Zeit.

SP:Du meinst, du möchtest den Leuten etwas an Aufmerksamkeit zurückgeben?

WO: Mit dem Alter wird man ja ein bisschen weiser und denkt zurück: Ja, das war eine schöne Zeit, aber jede Zeit hat auch ein Ende.

SP:Nun hast du ja als Spieler alles erlebt, hast quasi die Sterne berührt. Und wenn Fußballfans einem solchen Idol wie dir begegnen, genießen sie das vermutlich einfach. Da hast du keine Berührungsängste, oder?