Alles über Aktien - erfolgreich arbeiten mit Fonds und ETF, intelligent investieren und erfolgreich ein Vermögen aufbauen - Stefanie Kühn - E-Book

Alles über Aktien - erfolgreich arbeiten mit Fonds und ETF, intelligent investieren und erfolgreich ein Vermögen aufbauen E-Book

Stefanie Kühn

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Sie spielen mit dem Gedanken, in Aktien zu investieren und wollen sich eine umfangreiche Übersicht über das Thema Aktien aneignen?  In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihre Renditenchancen mit Aktien aufpeppen und die Inflation schlagen können und erhalten einen Überblick über Börse, Aktien, Dividende und mehr. Bauen Sie ein Vermögen auf! Erfahren Sie, wie Sie Aktien in Ihr Portfolio integrieren und dabei Kosten sparen können. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wo Sie Aktien günstig kaufen können und worauf Sie beim Handel achten sollten. Vermeiden Sie Fehler: Finden Sie heraus, welche Anlagefehler viel Rendite kosten und wie Sie sie vermeiden können. Außerdem lernen Sie mit Aktien umzugehen und wie man Aktien gezielt auswählt, um Fehler zu vermeiden. Aktienhandel step by step: Dieser Ratgeber verschafft Ihnen einen Überblick über die ersten Schritte und beantwortet Ihnen alle wichtigen Fragen zum Einstieg. So erfahren Sie zum Beispiel, wo Sie Beratung und Informationen finden, wie Sie die richtige Bank auswählen und was Sie bei der Steuer beachten sollten. Wie funktionieren Fonds? In diesem Buch erfahren Sie alles über die Funktionsweise von Fonds und was es mit ETF auf sich hat. Zusätzlich erhalten Sie Anlageideen mit Fonds und werden mit allen nötigen Informationen ausgestattet, um an der Börse erfolgreich zu sein und intelligent zu investieren. In diesem Ratgeber erhalten Sie einen umfangreichen Überblick rund um das Thema Aktien, sodass Sie schon bald erfolgreich mit Aktien arbeiten und sich ein Vermögen aufbauen können. Von Experten wird Ihnen erklärt, wie Sie souverän investieren und worauf es bei Indizes, Limits, feindlichen Übernahmen und Co. ankommt. Auch über Fonds und ETF erhalten Sie in diesem Leitfaden eine Übersicht, sodass einem erfolgreichen Aktienhandel nichts mehr im Wege steht.

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Seitenzahl: 249

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Stefanie Kühn, Markus Kühn

Alles überAktien

Inhaltsverzeichnis

Was wollen Sie wissen?

Die ersten Schritte

Das ist wichtig bei der Geldanlage

Der erste Überblick

Welche Anlagen für welchen Anlegertyp?

Wo finden Sie Beratung und Informationen?

So finden Sie die richtige Bank und das passende Depot

Börsenwissen für Einsteiger

Was sollten Sie bei der Steuer beachten?

Aktien: Nur für Reiche?

Was sind Aktien?

Die Hauptversammlung

Die Dividende

Der Kurs einer Aktie

Besondere Situationen im Aktionärsleben

Die Risiken von Aktienanlagen

So funktioniert die Börse

Aktienbörsen in Deutschland

Aktienindizes

Was die Märkte bewegt

Aktien einordnen und bewerten

Firmengröße, Wachstumschancen und Konjunkturverhalten

Unternehmenskennzahlen

Aktien im Vermögensaufbau

Aktien gezielt auswählen

So gehen Sie mit Aktien um

Fehler, die Sie vermeiden sollten

Der Weg zur Aktie

Informationsquellen

Aktien handeln

Aktienfonds und -ETF

So funktionieren Fonds

Aktienfonds

Aktien-ETF

Anlageideen mit Fonds

Hilfe

Fachbegriffe erklärt

Stichwortverzeichnis

Was wollen Sie wissen?

Aktien bieten hohe Renditechancen, sind aber nicht risikolos. Dieser Ratgeber zeigt, wie Börse und Aktienanlagen funktionieren, wie Sie aussichtsreiche Werte finden und handeln können, und hilft Ihnen, teure Anlagefehler zu vermeiden.

Wie funktioniert die Börse?

Aktien und andere Wertpapiere werden an Börsen gehandelt. Fachleute sprechen zwar von „der“ Börse, wenn sie den Aktienmarkt meinen, aber es gibt weltweit zahlreiche Wertpapierbörsen. Allein in Deutschland gibt es acht davon. Eine Börse ist im Grunde nichts anderes als ein organisierter Markt, auf dem spezielle Waren – an einer Wertpapierbörse eben Wertpapiere – gehandelt werden. Es gibt Präsenz- und Computerbörsen, wobei die Computerbörsen die Präsenzbörsen zunehmend verdrängen. Als Privatanleger können Sie dort nicht direkt als Händler auftreten, sondern benötigen zwischengeschaltete Vermittler. Sie kaufen die Wertpapiere bei Ihrer Bank, und diese leitet die Order an die Börse weiter. Was die zentralen Aufgaben der Börsen sind, wo die größten Börsenplätze liegen, wie und zu welchen Handelszeiten Sie dort Geschäfte tätigen können, erfahren Sie unter „Börsenwissen für Einsteiger“, ab S. 45.

Ich habe 20 000 Euro geerbt. Ist es sinnvoll, sie in Aktien zu investieren?

Aktien versprechen in der Regel gute Renditechancen, allerdings kann ihr Wert erheblich schwanken. Auch erfordert die Aktienanlage einen gewissen Aufwand: Sie benötigen Zeit, um die passenden Werte zu finden und zu verwalten. Generell gilt bei der Geldanlage, dass eine vernünftige Streuung über Anlageklassen und Einzelwerte die Verlustrisiken verringern kann. Vor der Anlage des gesamten Erbes müssen Sie daher klären, welche Ziele Sie mit Ihren Anlagen verfolgen, wie viel Risiko Sie tragen und mental aushalten können und ob Aktien zu Ihrem Gesamtvermögen passen. Hilfe bei der Planung Ihrer Geldanlagen finden Sie im Kapitel „Die ersten Schritte“ ab S. 13. Möchten Sie erstmalig in Aktien investieren, ist die Anlagesumme von 20 000 Euro zu gering, um mit Einzelaktien eine vernünftige Streuung zu erreichen. Auch sind dann die anteiligen Kosten zu hoch (siehe „So gehen Sie mit Aktien um“, S. 127).

Kann ich mit Aktien einen Totalverlust erleiden?

Der Preis einer Aktie bestimmt sich vor allem nach dem Grundsatz von Angebot und Nachfrage. Viele Faktoren beeinflussen dabei den Marktwert eines Unternehmens, der sich in seinem Börsenkurs widerspiegelt (siehe „Was sind Aktien?“, S. 56). Steckt das Unternehmen in ernsthaften Schwierigkeiten, kann das den Börsenkurs in den Keller treiben. Bei einer Insolvenz wird auch die Aktie wertlos und Anleger erleiden einen Totalverlust. Verschiedene Kennzahlen wie die Volatilität, der Betafaktor oder der Maximum Drawdown helfen, das Schwankungsund Verlustrisiko einer Aktie einzuschätzen (siehe „Die Risiken von Aktienanlagen“, S. 78).

Kann ich als Aktionär wirklich mitbestimmen?

Als Aktionär haben Sie grundsätzlich das Recht, auf der Hauptversammlung über die weitere Entwicklung des Unternehmens mitzubestimmen. Die Teilnahme dort ist ein Aktionärs-Grundrecht. Wie Sie sich für die Hauptversammlung „Ihres“ Unternehmens anmelden, wie eine Hauptversammlung abläuft und welche wichtigen Punkte dort überhaupt zur Abstimmung gelangen, erfahren Sie im Abschnitt „Die Hauptversammlung“ ab S. 61. Sie müssen häufig nicht persönlich teilnehmen. Oft werden alternative Beteiligungsmöglichkeiten über Internet oder Briefwahlen angeboten. Sie können auch andere Personen oder Aktionärsvereinigungen mit der Wahrnehmung Ihrer Stimmrechte beauftragen. Vom Stimmrecht in der Hauptversammlung ausgeschlossen sind Anleger, die Vorzugsaktien besitzen. Was die Vorzüge dieser Aktiengattung sind, erfahren Sie im Abschnitt „Stamm-, Namens- und Inhaberaktien“ ab S. 58.

Wie wichtig ist die Dividende?

Viele Anleger investieren in Aktien, um Gewinne mit hohen Wertsteigerungen zu erzielen. Doch auch Dividendenzahlungen des Unternehmens können einiges zum Gesamtertrag eines Aktieninvestments beisteuern. So betrug die Dividende bei den 1 600 größten Unternehmen weltweit in den letzten 20 Jahren im Schnitt über 2 Prozent jährlich. Welchen Anteil am Gesamtertrag Dividendenzahlungen in verschiedenen Märkten in den letzten Jahren durchschnittlich geliefert haben, erfahren Sie im Abschnitt „Die Dividende“ ab S. 63. Dort lesen Sie auch, wann Aktionäre Anspruch auf eine Dividende haben, welche Arten von Dividenden es gibt und was Sie bei Dividenden ausländischer Unternehmen beachten müssen.

Wie erkenne ich gute Aktien?

Eine gute Aktie zu erkennen, erfordert etwas Zeit und Mühe. Bei den Tausenden verschiedenen Aktien, die weltweit gehandelt werden, können Sie sich erstmal „vortasten“ und überlegen, ob Sie zum Beispiel eher auf etablierte Standardwerte oder spekulative kleine Unternehmen (Small-Caps) setzen wollen. Je nach Branche können Unternehmen auch unterschiedlichen Konjunkturphasen unterliegen. Bestimmte Kennzahlen und Fundamentaldaten helfen dann, einzelne Aktien zu bewerten. Um die richtige Auswahl zu treffen, können Sie verschiedene Ansätze nutzen, wie zum Beispiel die Fundamentalanalyse. Dabei können Sie „Top-down“ oder „Bottom-up“ vorgehen. (Mehr dazu siehe „Aktien gezielt auswählen“, S. 122.)

Muss ich mich regelmäßig um meine Aktien kümmern?

Wenn Sie Aktien nicht nur zur Spekulation, sondern zur langfristigen Geldanlage gekauft haben, müssen Sie nicht täglich die Börsenkurse verfolgen. Sie sollten aber regelmäßig, zum Beispiel jährlich, überprüfen, ob Ihre Aktienquote noch zu Ihrer persönlichen Risikoeinstellung passt. Haben sich die Aktien in einem Jahr besonders gut entwickelt, nehmen möglicherweise die Aktienanlagen einen zu großen Anteil an Ihren Gesamtanlagen ein. Dann sollten Sie reagieren und ein sogenanntes Rebalancing durchführen. Wie das geht, erfahren Sie im Abschnitt „Regelmäßig anpassen“ ab S. 131. Typische Anlegerfehler bei der Aktienanlage sind „Übermäßiges Handeln“ und „Verlierer aussitzen“. Wie diese Fehler sich auf Ihren Anlageerfolg auswirken können und wie Sie sie vermeiden, lesen Sie auf S. 135/136 unter den gleichnamigen Abschnitten.

Welche Fehler machen Anleger? Wie kann ich sie vermeiden?

Aktienanleger überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten. Nach einer Studie im Auftrag von Finanztest haben viele Anleger, die in Einzeltitel investiert haben, durchschnittlich mehr als 5 Prozent Rendite gegenüber einer einfachen Anlage in marktbreite Aktien- und Rentenindizes verschenkt. Die Jagd auf die ultimative Gewinneraktie – sozusagen die nächste Microsoft- oder Google-Aktie – oder die Anlage in hochspekulative Pennystocks haben selten etwas mit ernsthaftem Investieren zu tun. Hohe Verluste sind häufig die Folge. Aber auch die Jagd auf Aktien aus gerade angesagten Trendbranchen oder die Konzentration auf heimische Aktien verhindern oft den Anlageerfolg. Wie Sie dafür sorgen können, dass Sie nicht in diese typischen Fallen tappen, erfahren Sie im Abschnitt „Fehler, die Sie vermeiden sollten“, S. 133.

Sind Fonds oder ETF eine Alternative zu Einzelaktien?

Aktienfonds bündeln das Anlagekapital vieler Anleger und investieren es in viele unterschiedliche Aktien. Bei gemanagten Fonds übernimmt ein professioneller Fondsmanager die Auswahl und Verwaltung der Einzelaktien für die Anleger. Bei börsengehandelten Indexfonds (ETF) hingegen steht von vornherein fest, in welche Werte der Fonds investiert. Sie folgen einem Index (siehe „Aktienindizes“, S. 89) und entwickeln sich analog zu diesem. Egal, ob aktiv gemanagt oder ETF: Der Vorteil beider Fondsarten gegenüber Einzelaktien liegt vor allem in der breiten Risikostreuung. Sie als Anleger müssen nicht genau die richtigen Aktien finden und überwachen. Welche weiteren Vor- und Nachteile Fonds gegenüber der Einzeltitelauswahl haben, erfahren Sie im Kapitel „Aktienfonds und -ETF“ ab S. 151. Möglicherweise fahren Sie auch zweigleisig und bauen sich mit Fonds/ETF eine Basisanlage auf, die Sie dann sukzessive mit interessanten Einzelwerten aufpeppen (siehe „Anlageideen mit Fonds“, S. 162).

Wo kann ich Aktien kaufen?

Bevor Sie Aktien kaufen können, müssen Sie ein Depot bei einer Filial- oder Direktbank eröffnen. Dann kann es losgehen. Aktien werden meist an verschiedenen Börsen gehandelt. In Deutschland läuft ein Großteil über den elektronischen Handelsplatz Xetra an der Frankfurter Wertpapierbörse. Daneben ist aber häufig ein Kauf oder Verkauf von Aktien an einer der Regionalbörsen wie Stuttgart oder München möglich. Anleger sollten hier auf den günstigsten Kurs, aber vor allem auch auf den Umsatz und den Spread achten. Beim Kauf von ausländischen Aktien müssen Sie Ihre Order häufig an einer ausländischen Börse platzieren. Banken und Discountbroker bieten anstelle des Wertpapierhandels über die Börse einen sogenannten Direkthandel an. Der Direkthandel ist auch zu Zeiten möglich, in denen die Börsen geschlossen haben. Allerdings ist er oft nicht so transparent wie der Börsenhandel (siehe Seite 146).

Wie kann ich beim Aktienkauf sparen?

Geringere Kosten bei der Aktienanlage bedeuten automatisch eine höhere Rendite. Zwei wesentliche Stellschrauben sind dabei die Depotgebühren und die Transaktionskosten. Anleger, die bereit sind, bei Ihrer Bank auf Onlinebanking umzusteigen oder zu einer Direktbank zu wechseln, haben immense Sparmöglichkeiten. Ein Wechsel zu einem kostenlosen Wertpapierdepot bei einer Direktbank ist einfacher, als viele denken. Auch die Kosten für eine Aktienorder (Kauf oder Verkauf von Aktien) betragen bei Direktbanken häufig nur einen Bruchteil dessen, was Filialbanken in Rechnung stellen. Die Preismodelle unterscheiden sich hier aber mitunter stark. Je öfter Sie Wertpapiere handeln, umso größer ist Ihr Sparpotenzial, wenn Sie die Bank mit dem für Sie passenden Gebührenmodell wählen. Weitere Einzelheiten dazu erfahren Sie im Abschnitt „So finden Sie die richtige Bank und das passende Depot“, S. 39.

Die ersten Schritte

Aktienbasierte Anlagen gehören in jedes breit gestreute Portfolio. Der Erfolg Ihrer Geldanlagen hängt aber entscheidend davon ab, dass diese im Zusammenspiel mit Ihren anderen Investments zu Ihren Zielen passen. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Das ist wichtig bei der Geldanlage

Der Erfolg der Geldanlage hängt in erster Linie davon ab, wie gut sie geplant ist. Die Auswahl der Einzelprodukte ist erst der zweite Schritt.

In den vergangenen Jahren sahen Anleger an den Börsen einige Turbulenzen. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und Rezessionssorgen führten zu Kurs- und Wertverlusten. Angesichts derartiger Krisen stellt sich für viele die Frage: Worauf kommt es beim Thema Geldanlage eigentlich an?

Wichtiger denn je ist ein solides Grundwissen darüber, wie Geldanlage funktioniert. Zudem sollte eine genaue Analyse Ihrer persönlichen Ausgangssituation am Anfang jeder Anlageentscheidung stehen. Wo stehen Sie heute finanziell? Wofür wollen Sie sparen, wann benötigen Sie das Geld wieder, wie sicher sollen Ihre Anlagen sein, und welche Rendite streben Sie an?

All diese Fragen zu klären und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen, erfordert einen gewissen Aufwand. Aber schließlich arbeiten Sie hart für Ihr Geld, und das Gleiche sollte Ihr Geld für Sie tun. Wenn Sie noch kein Anlageprofi sind, sollten Sie daher mit diesen ersten Schritten beginnen, bevor Sie sich in den folgenden Kapiteln ab Seite 55 mit den Besonderheiten von Aktien beschäftigen. Starten wir also mit einem kleinen Crashkurs zur Geldanlage.

Das magische Dreieck der Geldanlage

Die ideale Geldanlage brächte eine hohe Rendite, wäre absolut sicher und könnte jederzeit wieder ohne Verlust zu Geld gemacht werden. Leider gibt es diese eine Anlage nicht. Sie können zwar aus einer unüberschaubaren Anzahl an Finanzprodukten auswählen. Aber bei keiner Anlageform sind optimaler Ertrag, maximale Sicherheit und jederzeitiger Zugriff gleichzeitig zu erreichen. Sonst hätte man die eierlegende Wollmilchsau der Geldanlage gefunden.

Ein bekanntes Modell, um diese Zielkonflikte zu beschreiben, ist das „Magische Dreieck der Geldanlage“. Dieses hat nichts mit Zauberei zu tun, sondern veranschaulicht, dass bei jeder Anlage grundsätzlich drei verschiedene Ziele verfolgt werden. Diese sind Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit einer Anlage, Fachleute sprechen von Liquidität. Sie bilden die Eckpunkte des magischen Dreiecks. Oft muss man bei einer Anlage Abstriche bei einem Ziel machen, wenn ein anderes stärker im Vordergrund steht. So besteht beispielsweise zwischen den Zielen Rendite und Sicherheit regelmäßig ein Konflikt, da der Preis für höhere Renditechancen fast immer ein höheres Risiko und damit eine weniger sichere Anlage ist.

Das magische Dreieck

Man könnte das magische Dreieck noch um weitere Eckpunkte erweitern. So können weitere wichtige Kriterien bei der Geldanlage sein:

Bequemlichkeit. Wie viel Aufwand möchten Sie mit der Auswahl und Verwaltung einer Geldanlage in Kauf nehmen?

Ethische Gesichtspunkte. Das können Fragen sein wie: „Welche Auswirkungen hat das Investment auf die Umwelt, zukünftige Generationen oder die Menschen eines Landes?“

Steuern. Auch Steuersparmöglichkeiten werden vereinzelt als Eckpunkt eines magischen Vielecks angesehen.

Diese Zielkonflikte zeigen, dass es bei der Auswahl der richtigen Anlageform vor allem auf eines ankommt: Sie muss zu Ihren Anlagezielen passen. Sie müssen wissen, zu welchem Zweck und wie lange Sie Ihr Geld anlegen wollen. So haben unter anderem Ihr Alter, Ihr Familienstand und Ihre persönlichen Lebensumstände Einfluss auf die Wahl der für Sie passenden Geldanlagen.

Ihre persönlichen Anlageziele können zum Beispiel sein:

Ich möchte die Familie absichern

Ich möchte für bestimmte Anschaffungen sparen

Ich möchte fürs Alter vorsorgen

Ich möchte Geld für die Ausbildung meiner Kinder zurücklegen

Ich benötige Eigenkapital, weil ich ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte

Ich möchte Rücklagen für Notfälle bilden

Ich möchte vorzeitig in den Ruhestand gehen

Ich plane eine Weltreise

Ich möchte ein Unternehmen gründen

Wenn Sie sich im Klaren über Ihre Spar- und Anlageziele sind, wissen Sie auch, welcher Eckpunkt des magischen Dreiecks für Sie Priorität hat und wo Sie bereit sind, Einschränkungen in Kauf zu nehmen. So ist beispielsweise beim Ziel „Altersvorsorge“ die Verfügbarkeit der Anlage nicht so wichtig, wohl aber die Rendite und die Sicherheit.

Die Rendite einer Anlage

Die Rendite oder auch Rentabilität einer Anlage zeigt ihren Erfolg. Vereinfacht gesagt ist dies der Ertrag, den das eingesetzte Kapital innerhalb einer bestimmten Zeit erwirtschaftet. Die Rendite wird üblicherweise auf ein Jahr umgerechnet und in Prozent angegeben.

Je nachdem, um welche Art der Anlage es sich handelt, kann die Rendite schon von Anfang an feststehen, oder sie ergibt sich erst mit der Veräußerung der Anlage. Bei den meisten festverzinslichen Produkten lässt sich die Rendite vorab berechnen, wenn Anleger sie bis zum Laufzeitende halten. Denn die für die Renditeberechnung notwendigen Angaben wie Rückzahlungstermin und jährliche Ausschüttungen sind von Anfang an festgelegt. Anders sieht es im Aktien- oder Fondsbereich aus. Diese haben keine feste Laufzeit, sodass die Rendite nur zu einem bestimmten Stichtag oder beim Verkauf rückwirkend bestimmt werden kann. Die Rendite einer Aktienanlage hängt insbesondere von der Wertentwicklung und den Ausschüttungen ab. Letztere, die sogenannte Dividende, ist wiederum vom Jahresgewinn des Unternehmens abhängig.

Generell gilt: Je größer die Renditechancen, desto größer das Risiko. Bei Anlagen, bei denen auch die Substanz an Wert gewinnen kann – zum Beispiel bei Aktien –, sind höhere Erträge möglich als bei Festzinsanlagen, bei denen nur ein Zinsertrag fließt, der Substanzwert jedoch gleich bleibt. Aktien können dafür aber auch stärker an Wert verlieren, wenn es bei den Unternehmen schlecht läuft. Suchen Sie eine sehr sichere Anlage, bei der Verluste ausgeschlossen sind, müssen Sie daher auf Renditechancen verzichten. Kommt es Ihnen hingegen auf hohe Ertragschancen an, müssen Sie mögliche Verluste in Kauf nehmen.

Im Zweifel für die Verfügbarkeit

Bei zwei Anlagen mit annähernd gleicher Sicherheit und gleichen Ertragschancen sollten Sie grundsätzlich die mit der höheren Liquidierbarkeit wählen, also diejenige, die Sie schneller wieder zu Geld machen können.

Ein häufig anzutreffender Glaubenssatz ist: „Ein Prozent mehr oder weniger Rendite – was macht das schon?“ Wenn Sie Ihre Erinnerung an Zinseszins-Berechnungen, die Sie sicherlich im Mathematikunterricht gemacht haben, hervorholen und anwenden, werden Sie sehen, dass ein Prozent mehr Rendite eine ganze Menge ausmachen kann. Auch ohne Rechenkünste können Sie den Zinseszins einer Anlage leicht mit Rechentools im Internet berechnen, wie zum Beispiel unter www.zinsen-berechnen.de/zinsrechner.php.

Einen Überblick über die Bedeutung des Zinseszinses gibt Ihnen die Tabelle „Das bringt der Zinseszinseffekt bei Einmalanlagen“. Sie sehen daraus, dass Sie bei einer Anlagesumme von 10 000 Euro schon nach zehn Jahren leicht mehr als 1 000 Euro extra verdienen können, wenn Sie nur ein Prozent mehr Rendite erzielen. Legen Sie noch länger an, kann sich der Zinseszinseffekt besonders gut auswirken. Legen Sie 20 Jahre lang an und erzielen jährlich 4 Prozent Rendite, erhalten Sie insgesamt 11 911 Euro Zinsen. Bei 3 Prozent Rendite wären es nur 8 061 Euro. Bezogen auf Ihr eingesetztes Kapital von 10 000 Euro würden Sie bei 4 Prozent Verzinsung 38,5 Prozent (3 850 Euro) – nicht nur 1 Prozent – mehr Geld zurückbekommen, als wenn Sie nur für 3 Prozent anlegen würden. Deshalb unterscheiden Fachleute zwischen Prozent und Prozentpunkt. Genau genommen beträgt der Unterschied zwischen 3 und 4 Prozent Rendite nicht ein Prozent, wie man gern umgangssprachlich sagt, sondern einen Prozentpunkt. Und ein Prozentpunkt mehr oder weniger Rendite macht eine ganze Menge aus – eben weit mehr als ein Prozent.

Das bringt der Zinseszinseffekt bei Einmalanlagen

So viel Euro haben Sie bei einer Anlagesumme von 10 000 Euro nach … Jahren Laufzeit bei einem Zinssatz von … Prozent.

Wenn Sie wissen wollen, wie rentabel Ihre Anlagen wirklich waren, dürfen Sie nicht nur auf die Erträge, die sogenannte Bruttorendite, schauen.

Wenn Sie wissen wollen, wie rentabel Ihre Anlagen wirklich waren, dürfen Sie nicht nur auf die Erträge, die sogenannte Bruttorendite, schauen. Denn einen Teil der Bruttorendite zehren Kosten (zum Beispiel Depotgebühren, Kauf- und Verkaufsgebühren, Provisionen) wieder auf. Auch das Finanzamt will in Form von Steuern an Ihrem Anlageerfolg beteiligt werden. Was Ihnen danach verbleibt, ist die Nettorendite Ihrer Anlagen nach Steuern. Ist diese niedriger als die allgemeine Steigerung der Lebenshaltungskosten (Inflation), haben Sie letztlich sogar Geld verloren.

Das bleibt von Ihrer Investition nach Abzug der Inflation – ein Beispiel:

Anlagebetrag

10 000,00 €

minus Kaufgebühren

– 50,00 €

Tatsächliche Anlage

9 950,00 €

 

 

3 % Zinsen auf 9 950 Euro

298,50 €

minus Abgeltungsteuer auf Zinsen

– 78,73 €

minus Verkaufsgebühren von 0,5 % auf die tatsächliche Anlage

– 49,75 €

minus Kaufkosten

− 50,00 €

Ertrag nach Kosten und Steuern

120,02 €

Nettorendite nach Steuern in Prozent

1,2 %

Inflationsrate

– 3 %

Ergebnis nach Inflation

-1,8 %

Das Beispiel zeigt, dass es wichtig ist, auch Anlagen mit höheren Renditechancen, wie zum Beispiel Aktien, in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen.

Manchmal schreiben Banken und Finanzdienstleister in ihren Werbebroschüren von der „durchschnittlichen Wertentwicklung“ einer Anlage. Diese ist grundsätzlich höher als die Rendite. Hier wird der Zinseszinseffekt zur Beschönigung der Ertragsstärke missbraucht.

Sie sollten auch nicht den Fehler machen, bei mehrjährigen Anlagen die Wertentwicklungen einfach zu addieren. Hat eine Aktie im ersten Jahr eine Wertentwicklung von 20 Prozent erzielt und im zweiten Jahr einen Verlust von 10 Prozent, beträgt die Gesamtperformance nur 8 Prozent – nicht, wie viele meinen (20 Prozent minus 10 Prozent =) 10 Prozent. Denn bei einem angenommenen Kaufkurs von 100 Euro stieg der Wert auf 120 Euro im ersten Jahr und fiel dann auf 108 Euro, was einer Wertsteigerung von 8 Prozent entspricht.

Sicherheit und Risiken

Unter Sicherheit verstehen die meisten Anleger die Wahrscheinlichkeit, das eingesetzte Kapital am Laufzeitende oder bei einem Verkauf wieder vollständig zurückzubekommen.

Kapitalverluste können unterschiedliche Gründe haben. Je nach Anlageklasse (Aktien, Festzinsanlagen, Immobilien etc.) sind sie unterschiedlich ausgeprägt. So kann vielleicht nicht der gesamte Kapitaleinsatz gefährdet sein, dafür besteht die Gefahr, dass die Erträge geringer ausfallen als erwartet (Ertragsrisiko). Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Gewinne und damit die Dividende bei einem Aktienunternehmen zurückgehen oder eine Immobilie nur zu einem geringeren Mietpreis weitervermietet werden kann.

Bei börsennotierten Wertpapieren müssen Sie einkalkulieren, dass sie im Wert schwanken (Kursrisiko). Daneben besteht bei Anlagen in fremder Währung ein Währungsrisiko. Ändert sich der Wechselkurs der Fremdwährung zum Euro, beeinflusst das ihren Wert. Ein Währungsrisiko stellt aber auch eine Währungschance dar. Die Rendite steigt, wenn der Euro-Wechselkurs nach dem Kauf einer ausländischen Aktie fällt. Sie erhalten dann beim Verkauf in Euro mehr Euros für die Aktie.

Sie müssen bei jeder Geldanlage genauer hinschauen, welche Risiken (und damit auch Chancen) diese aufweist, und abwägen, ob Sie lieber mehr Sicherheit oder mehr Rendite haben wollen.

SEKUNDEN FAKTEN

Riskantere Aktienanlagen bieten höhere Renditechancen als ein sicheres Sparbuch. Das zeigen auch Zahlen der letzten 20 Jahre.

9 %

jährliche Rendite konnte der weltweite Aktienindex MSCI World trotz Finanzkrise, Corona-Pandemie und Ukrainekrieg erwirtschaften.

5,9 %

Plus im Jahr brachte ein Portfolio aus Aktien- und Renten-ETF.

1,2 %

Zinsen im Jahr hätten Sie mit einem Tagesgeldkonto erzielt.

Quelle: Refinitiv, eigene Recherchen, Stand: September 2023

Die größten Zielkonflikte im magischen Dreieck der Geldanlage bestehen in der Regel zwischen den Ertragsaussichten und der Sicherheit einer Anlage. Daneben spielt aber auch die Liquidität eine entscheidende Rolle bei der Suche nach der individuell passenden Anlageform. Je liquider Ihre Geldanlagen sind, umso schneller können Sie wieder über sie verfügen. Der Haken dabei ist, dass liquidere Anlagen oft niedrigere Renditen erwarten lassen. Zum Beispiel erhalten Sie grundsätzlich höhere Zinsen bei Festzinsanlagen, je länger Sie Ihr Geld festlegen. Für das höchst liquide Girokonto erhalten Sie meist keine Zinsen.

Einen Teil Ihres Vermögens müssen Sie liquide halten, um Ihre täglichen Rechnungen und auch die außerplanmäßigen bezahlen zu können. Dafür benötigen Sie eine Notfallreserve. Wenn Sie nicht liquide genug sind, weil Sie Ihr gesamtes Geld in langlaufende Anlagen gesteckt haben, besteht die Gefahr, dass Sie sich für ungeplante Ausgaben Geld leihen und dafür Verzugs- und Überziehungszinsen zahlen müssen, die höher sind als die Renditen Ihrer Geldanlagen. Achten Sie daher auf eine Balance zwischen Liquidität und Renditechancen Ihrer Anlagen.

Mehr dazu siehe „Eine Notfallreserve ist Pflicht“, S. 24.

Neben Anlagen, bei denen Sie von vornherein wissen, dass Sie erst nach einer bestimmten Zeit wieder an Ihr Geld kommen, gibt es Anlagen, die Sie zwar täglich verkaufen und zu Geld machen können, aber es ist ungewiss, zu welchem Preis. Eine Aktie ist sehr liquide, da sie börsentäglich verkauft werden kann – der Preis in der Zukunft ist jedoch unbekannt. Es kann daher sein, dass die Aktie gerade tief im Minus steckt, wenn Sie das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft brauchen. Möchten Sie beispielsweise liquide bleiben, weil Sie nach einer Immobilie für sich suchen, wäre ein Aktieninvestment daher nicht die passende liquide Anlage.

Wie bequem soll es sein?

Für manchen Anleger sind ein geringer Aufwand sowie die leichte Verständlichkeit wichtige Faktoren bei der Entscheidung für eine Geldanlage. Das magische Dreieck der Geldanlage wird sozusagen um den Punkt „Bequemlichkeit“ zum Viereck erweitert. Eine bequeme Geldanlage zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass Sie diese und das Marktumfeld während der Laufzeit kaum beobachten müssen. Beispiele für solche Anlagen sind Festzinsanlagen bei Banken und Sparkassen. Diese kann ein Anleger nach dem Abschluss grundsätzlich einfach bis zum Ende der Laufzeit liegen lassen. Würde er mit seinem Geld hingegen ein Portfolio aus Einzelaktien aufbauen, sollte er dieses regelmäßig beobachten, um auf Marktveränderungen oder Unternehmensnachrichten reagieren zu können.

Anleger müssen bei bequemen Produkten meist bereit sein, teilweise erhebliche Abstriche bei der Rendite in Kauf zu nehmen. Zumindest innerhalb der gleichen Produktart sollten sich aber auch bequeme Anleger die Mühe machen, die besten Angebote zu finden, denn auch dort können die Ertragsaussichten stark voneinander abweichen. So kann beispielsweise das Festzinsangebot der Hausbank wesentlich schlechter sein als das einer Direktbank.

Nicht alle Eier in einen Korb

Vorsichtige Sparer und Anleger, die mit riskanteren Anlageformen einmal Verluste erlitten haben, neigen dazu, ihr Kapital ausschließlich in eine Anlageform zu stecken, die sie für sicher halten. Doch wer sein ganzes Geld auf einem Sparbuch oder in deutschen Staatsanleihen parkt, begeht womöglich einen schweren Anlagefehler. Will er beispielsweise für sein Alter vorsorgen, könnte die erwirtschaftete Rendite viel zu niedrig sein, um im Ruhestand davon leben zu können.

Viele Untersuchungen haben bestätigt, dass Anleger das Risiko ihrer Geldanlagen senken können, wenn sie „nicht alle Eier in einen Korb legen“. Fällt der Korb runter, sind alle Eier kaputt. Hat man die Eier (das zur Verfügung stehende Geld) auf mehrere Körbe (Anlageklassen und -produkte) verteilt, ist das Verlustrisiko wesentlich geringer.

Das ist der Kern der modernen Portfoliotheorie, für die Harry Markowitz 1989 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Markowitz wies nach, dass eine vernünftige Streuung des Kapitals auf verschiedene Anlageformen und -länder das Verlustrisiko eines Portfolios vermindern und dabei sogar die Renditechancen erhöhen kann. Auch wenn es verschiedene Kritikpunkte an der Portfoliotheorie gibt und Teile davon sogar als überholt gelten, ist diese Kernaussage weiterhin richtig.

Der erste Überblick

Bevor Sie Geld investieren, sollten Sie wissen, was Sie schon besitzen und wie viel Sie überhaupt zum Anlegen übrig haben. Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme und einer Notfallreserve.

Bevor Sie mit dem Investieren beginnen, müssen Sie erst einmal herausfinden, wie viel Geld Ihnen dafür überhaupt zur Verfügung steht. Haben Sie eine bestimmte Summe geerbt und wollen diese jetzt anlegen, kennen Sie den Anlagebetrag natürlich. Im ersten Schritt sollten Sie überlegen, ob Sie eventuelle Kredite ablösen können. Meist bietet das die höchste Rendite. Das ziehen Sie vom zur Verfügung stehenden Geld ab, der Rest ist Ihr Anlagebetrag.

Anders ist es, wenn Sie auf ein Ziel hin sparen. Wollen Sie beispielsweise für die Altersvorsorge regelmäßig sparen, ist es sinnvoll, sich zunächst darüber klar zu werden, wie viel Sparen Sie sich leisten können. Eines der wichtigsten Hilfsmittel dazu ist ein Haushaltsbuch. In dieses schreiben Sie über ein paar Monate alle Ihre Ausgaben und Einnahmen. Das, was am Monatsende regelmäßig übrig bleibt, ist Ihr möglicher Sparbetrag.

Das Führen eines Haushaltsbuches hat aber meist noch einen zusätzlichen positiven Effekt: Es hilft Ihnen herauszufinden, wo „Geldfresser“ in Ihrem Alltag versteckt sind. Das können beispielsweise Abonnements für Zeitschriften sein, die Sie gar nicht mehr lesen, oder Beiträge für Vereine, die Sie schon lange nicht mehr besuchen. Durchforsten Sie Ihre Ausgaben kritisch danach, auf welche Posten Sie verzichten oder welche Ausgaben Sie senken könnten.

Haushaltsbücher finden Sie im Buch- und Schreibwarenhandel. Es muss nicht das klassische Buch sein. So finden Sie im Internet kostenlose Haushaltsbuch-Programme für den PC oder Sie installieren sich eine App auf Ihr Smartphone. Mit diesen können Sie sich dann unter anderem auch grafische Auswertungen Ihres Einnahme-/Ausgabeverhaltens erstellen lassen.

Es reicht aber nicht, zu wissen, wie hoch Ihr monatliches Sparpotenzial ist, um mit der Geldanlage loszulegen. Sie sollten sich auch einen Überblick darüber verschaffen, welche Anlagen Sie schon besitzen. Häufig schließen Sparer bei ihrer Bank einfach neue Produkte ab, wenn sie mal wieder etwas Geld übrig haben, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie sich dies auf ihre Gesamtvermögensverteilung und die persönliche Risikoeinstellung auswirkt. Um Chancen und Risiken Ihres vorhandenen Vermögens richtig beurteilen und anschließend optimieren zu können, sollten Sie daher zunächst eine Bestandsaufnahme machen.

Größere Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, regelmäßig Bilanzen über ihre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aufzustellen. Dabei werden die Vermögensgegenstände und Darlehen geordnet erfasst und bewertet. Das Gleiche können und sollten auch Privatanleger tun.

So bringen Sie Ordnung in Ihre Kapitalanlagen

Tragen Sie alle Ihre Vermögensgegenstände zusammen und ordnen Sie sie nach den folgenden Anlageklassen:

Liquidität

a. Girokonto

b. Tagesgeldkonto

c. Geldmarktfonds

Festverzinsliche Anlagen

a. Festgelder/Sparbriefe

b. Anleihen (Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Pfandbriefe)

c. Bausparverträge

d. Rentenfonds

Aktieninvestments

a. Einzelaktien

b. Aktienfonds/ETF

c. Zertifikate auf Aktien und Aktienindizes

Immobilien

a. Vermietete Immobilien

b. Offene Immobilienfonds

Sonstige Vermögenswerte

a. Kapitallebensversicherungen

b. Private Rentenversicherungen

Beteiligungen

Zum Beispiel geschlossene Immobilienfonds, Schiffsfonds, Containerfonds, Bürgerbeteiligungen

Rohstoffanlagen

a. Goldanlagen

b. Rohstoffzertifikate/ETC

Nicht aufzuführen brauchen Sie Vermögenswerte, die Sie nicht zur Kapitalanlage besitzen. Dazu gehört insbesondere das Eigenheim. Denn dieses besitzen Sie in der Regel nicht als Kapitalanlage, sondern weil Sie sich darin wohlfühlen wollen. Sie werden Ihr Familienheim wohl kaum veräußern, um das Geld in andere Kapitalanlagen umzuschichten.

Ebenfalls nicht in die Vermögensbilanz aufnehmen sollten Sie Vermögenswerte, die sich kaum bewerten oder nur zu einem niedrigen Preis veräußern ließen, wie Antiquitäten oder Briefmarkensammlungen. Auch der Hausrat oder das Auto gehören nicht in die Bilanz, diese sind kein Kapitalanlagevermögen, sondern Dinge, die Sie zum täglichen Leben benötigen.

Wenn Sie gerade dabei sind, Ihr Vermögen zu ordnen, bietet es sich an, dass Sie die Unterlagen Ihrer Anlagen in Ordnern zusammenfassen, die Sie entsprechend den Anlageklassen unterteilen und beschriften. Sortieren Sie unwichtige Schreiben wie Werbung aus und legen Sie sich eine Systematik zu, auf die Sie jederzeit zurückgreifen können. Ordnen Sie zukünftig alle wichtigen Schreiben und Unterlagen in diese Ordner (neueste Schreiben immer nach oben), und Sie behalten stets den Überblick über Ihre Finanzanlagen.

So bewerten Sie Ihre Anlagen

Grundsätzlich sollten Sie alle Ihre Anlagen mit deren aktuellen Werten ansetzen. Dazu können Sie bei Aktien, Fonds und Anleihen einen aktuellen Depotauszug heranziehen. Für sonstige Bankanlagen nutzen Sie die entsprechenden Kontoauszüge. Haben Sie Kapitallebensoder Rentenversicherungen, erhalten Sie gewöhnlich eine jährliche Mitteilung über die aktuellen Rückkaufswerte. Wenn nicht, fordern Sie diese an.

Bei Immobilien ist es naturgemäß schwieriger, den aktuellen Verkehrswert zu bestimmen. Hier können Sie vorsichtig schätzen, welchen Preis Sie bei einem Verkauf erzielen könnten. Dazu können Sie vergleichbare Immobilien heranziehen, die bei den großen Immobilienportalen im Internet zum Verkauf stehen. Oder Sie nutzen die dort angebotenen Immobilienbewertungen, die kostengünstig einen recht guten Orientierungswert finden. Natürlich könnten Sie auch einen Sachverständigen oder Makler mit der Bewertung beauftragen, was entsprechend teurer wäre.

Auch Beteiligungen sind während der Laufzeit schwer zu bewerten, da sie sich vor Ende der Laufzeit kaum veräußern lassen. Manchmal gibt es Nachfrage nach bestimmten „gebrauchten“ geschlossenen Fonds. Im Internet (www.zweitmarkt.de) führt die von den Börsen Hamburg und Hannover initiierte „Fondsbörse Deutschland“ als größte Handelsplattform auf dem Zweitmarkt für geschlossene Fonds Anbieter und Käufer zusammen. Die Kaufpreise liegen meist weit unter den ursprünglichen Investitionssummen. Sollte Ihre Beteiligung hier geführt werden, können Sie den Kurs, mit dem sie gehandelt wird, als Grundlage für Ihre Bewertung nehmen. Wird beispielsweise ein Anteil an dem geschlossenen Fonds, bei dem Sie investiert sind, zum Kurs von 30 Prozent gehandelt, multiplizieren Sie Ihre Investitionssumme mit 30 Prozent und tragen diesen Wert in Ihre Bilanz ein.

Ihre Vermögensbilanz

Alle Ihre Kapitalanlagen und deren Werte tragen Sie auf der linken Seite Ihrer Bilanz bei den Aktiva ein. Diese Seite der Bilanz zeigt, wie Ihr Vermögen derzeit angelegt ist. Wie eine Bilanz aussehen kann, zeigt die Grafik „Die Bilanz: Ein Beispiel“.