Am Tag, als die Tiere verschwanden - Hubert Michelis - E-Book

Am Tag, als die Tiere verschwanden E-Book

Hubert Michelis

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Beschreibung

Die Tiere in Wald und Feld führen ein sorgenfreies, glückliches Leben. Doch die Schönheit der Natur und die Idylle des Waldes sind trügerisch: An einem sonnigen Frühlingsmorgen stößt der Eichelhäher plötzlich einen Warnschrei aus. Die Waldbewohner ahnen, dass ihnen große Gefahr droht. Drohendes Unheil wird das Leben der Tiere verändern und es völlig auf den Kopf stellen. Der Dachs spricht von 'Monstern', die den Wald 'auffressen' wollen, aber auch von Menschen, die den Wald abholzen. Eine Versammlung wird einberufen. Völlig unerwartet taucht ein merkwürdiger, höchst seltsamer alter Mann auf. Er bietet eine Lösung für das Problem der Tiere, doch diese fürchten sich und halten den Greis zunächst für ein Gespenst … Dieses Buch wird von vielen Tierzeichnungen der Künstlerin Karin Pfolz begleitet.

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Seitenzahl: 44

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Die Personen und Handlungen in dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Impressum:

1. Auflage

www.karinaverlag.at

Autor: Hubert Michelis

Illustratorin: Karin Pfolz

Covergestaltung: Karin Pfolz

Lektorat/Layout:

 

Hubert Michelis

 

 

 

 

 

 

Der Tag,

an dem

die Tiere

verschwanden

 

 

Inhaltsverzeichnis
Im Wald
Auf der Jagd
Die Familie
Zweibeiner
Zusammenhalt
Der Greis
Wüste ohne Leben

Im Wald

 

Die Tiere in Wald und Flur führten ein glückliches und erfülltes Leben. Längst bevor die Sonne den Hügel überstieg, der vor ihrem Wald lag, waren sie munter.

Erste goldene Strahlen durchfluteten gerade die Wipfel der hohen Bäume. Sie schenkten Licht und wohlige Wärme. Vögel zwitscherten fröhlich ihre herrlichen Melodien. Auch Amseln machten mit in diesem Konzert und sangen aus kräftigen Kehlen. Der Dompfaff lockte mit einem kurzen, hoffnungsvollen Pfiff sein Weibchen herbei. Dieses hatte sich aufgemacht, um Moos und kleine Zweige für den Nestbau zu sammeln. Finken, Drosseln und Meisen hüpften lustig zwitschernd und ausgelassen in den Ästen der Buchen und Eichen, während sich die Distelfinken und Sperlinge im Geäst einer morschen Erle sichtlich wohl fühlten.

Das Eulenpaar, das sich von seinen nächtlichen Streifzügen ausruhte, sah allerdings müde aus. Die Augen drohten den Tieren zuzufallen. Doch selbst die schläfrigen Raubvögel erfreute die wohltuende Morgensonne.

Der Dachs reckte und streckte sich vor seinem Bau und überlegte, was er mit diesem Tag anfangen sollte. Die Idee, einen kleinen Ausflug zu machen, sagte ihm zu, und schon zog er los.

Als ihn die kleinen Waldmäuse erblickten, er-schraken sie. Geschwind sausten sie zurück zu ihrer winzigen Höhle, in der sie blitzschnell verschwan-den. Der Dachs hatte die scheuen Nager nicht einmal bemerkt. Er hatte ohnehin etwas anderes im Sinn.

 

Der noch junge Tag nahm seinen Lauf. Auch die winzigen Engerlinge, Waldkäfer, und Ameisen waren emsig bei ihrer Arbeit. Etwas anderes hätte sie vermutlich gar nicht interessiert.

Käfer suchten unter einer Borke nach Nahrung und Ameisen schleppten in langen Karawanen Fichtennadeln zu ihrer Behausung. Im Vergleich zu ihrer eigenen Körpergröße erschienen diese wie gewaltige Baumstämme. Die fleißigen Insekten ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, nicht einmal durch Frau Fuchs.

Diese zeigte sich gerade am Eingang ihrer ‚Wohnung‘. Die Rotpelzige wirkte noch unausgeschlafen, als sie aus ihrem Bau herauskam und ins Freie trat. Erst nach einer Weile schaute sie sich neugierig in der Umgebung um. Es interessierte sie einfach alles und sie schnupperte mal hier, mal dort. Nichts jedoch erregte ihre Aufmerksamkeit. Alles war also in bester Ordnung und bald rief sie ihre Welpen ans Tageslicht.

Als hätten ihre ‚drei kleinen Wilden‘ nur darauf gewartet, genossen sie gleich in vollen Zügen ihre Freiheit. Sie spielten ausgelassen und tollten auf dem moosigen, noch feuchten Waldboden herum. In ihrem Übermut fanden sie bald Vergnügen daran, sich miteinander zu balgen.

 

Aufmerksam sah die Füchsin ihrem Nachwuchs zu und geduldig ließ sie die Jungen gewähren.

Mit einem Mal jedoch wurde sie unruhig und spähte in die Richtung, in der ihr Fuchsbau lag. Ob von dort eine Gefahr drohte? Es war seltsam, denn von einer Bedrohung war weit und breit nichts zu erkennen. Da steckte wohl etwas anderes dahinter. Kurz darauf schlich sie zu ihrer Behausung zurück.

Jetzt war klar, was sie bewegte: Sie wartete auf ihren Mann, den Vater ihrer Jungen. Wieso kommt der immer noch nicht?, fragte sich Frau Fuchs und setzte sich neben den Eingang ihrer Höhle, um zu warten. Doch der Fuchsvater ließ sich reichlich Zeit. Ob der Faulpelz immer noch schläft?, rätselte die Füchsin entrüstet.

 

Sie war verärgert und schimpfte laut vor sich hin: „Ich habe in der Frühe die Kinder aus dem Bett geholt, sie gewaschen und gesäugt, und der Alte liegt immer noch in seiner Koje!“ Als er immer noch nicht herauskam, riss bei Frau Fuchs der Geduldsfaden. Wo bleibt der nur? Sie dachte es und knurrte unwirsch.

 

Immer noch tat sich nichts, sodass sie sich erneut bemerkbar machte. Dieses Mal energischer. Ein unfreundliches Fauchen schlug ihr entgegen. Zumindestist er jetzt wach. Er hat anscheinend keine Lust, auf die Jagd zu gehen und seiner Familie etwas für das Mittagessen zu besorgen! Dabei müsste er längst unterwegs sein!

Frau Reineke ärgerte sich manchmal über die Bequemlichkeit ihres Gatten. Wäre in diesem Moment nicht sein Kopf im Eingang des Fuchsbaus erschienen, ihr wäre der Kragen geplatzt.

Da war er ja endlich!

Das Familienoberhaupt wirkte schläfrig und war noch nicht so richtig ansprechbar. Als Vater Fuchs seinen herumtollenden Nachwuchs erblickte, schüttelte er ungläubig den Kopf. Er verstand nicht, wie man bereits am frühen Morgen so putzmunter und fidel sein konnte, gab jedoch keinen Ton von sich. Den missbilligenden Blicken seiner Frau wich er geschickt aus. Er wusste ja, was sie ihm vorwarf und von ihm erwartete.