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Alexa Leilat, Studentin und Lebenskünstlerin, glaubt in einer Vorlesung ihren Augen und Ohren nicht zu trauen. Neben dem Professor sieht sie eine Erscheinung – ein fremdartiges Wesen steht vorne neben dem Professor. Es schaut sie an. Und es spricht zu ihr. «Androli mein Name. Ich komme vom Planeten Prritaris!» Und dann landen weitere Wesen auf der Erde. Abertausende von ihnen! Die Invasion der To-od hatte begonnen. Dies konnte nichts Gutes bedeuten. Doch ihr neuer Alien Freund verspricht ihr zu helfen. Der Untergang der Menschheit! Wären da nicht Androli und seine Yela Krieger. Und die Freundschaft zu Alexa. Werden sie es schaffen die To-od zu besiegen? Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, verfügen diese doch über erstaunliche Fähigkeiten. Alles echte Wahrnehmung oder paranoide Wahnvorstellungen der Protagonistin? Die Antwort findet Alexa nur in sich selbst!
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Seitenzahl: 335
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Hinweis:
Alle Personen, Ereignisse sowie die Handlung des Romans sind frei erfunden und sind Teil eines fiktiven Gesamtkontexts. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden, beziehungsweise verstorbenen Personen wären rein zufällig und sind keinesfalls beabsichtigt.
Soweit Bezüge zu bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft oder Kultur vorhanden sind, müssen diese in diesem Gesamtkontext gesehen und verstanden werden. Diese Bezüge lassen sich nicht vermeiden, da diese Personen aufgrund ihrer Bedeutung und ihres Einflusses in den genannten Bereichen nicht ohne Einwirkung auf das Leben jedes Individuums in einer Gesellschaft bleiben. Sollte durch diesen Bezug der Eindruck einer Bewertung der Person oder des Charakters der Person entstanden sein, ist diese als nicht beabsichtigt durch den Autor zu verstehen.
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Lexxo Heller Selfpublishing
Impressum:
Texte: © Copyright by Lexxa Heller Selfpublishing
Umschlaggestaltung © Copyright by Lexxa Heller Selfpublishing
Verlag:
Lexxa Heller Selfpublishing
Riesengebirgstr. 2
35285 Gemünden
Wir sind nicht alleine im Universum –
noch nicht mal in unseren eigenen Körpern!
(Stefan A. K. Weichelt)
Alien Erfahrungen
Und Mögen die Aliens
über welche die Menschen nachdenken
Bevor diese etwas tun
Denn ein Gedanke ist und kann ein Gedanke bleiben
Ohne das Menschen verletzt werden oder sterben
In W-Stadt, dort konnte ich Wesenheiten wahrnehmen,
die sehr hungrig waren,
und ich konnte diesen mitteilen
wo diese Etwas für sich zum Essen fanden
In Worms, auf dem Weg vom Einkaufen ging ich dort meinen Weg entlang, und auf einmal bei dem schönen Wetter bewegte sich eine große Wolke wie von einer Hand hinweg bewegt, und ich erblickte zwei große Aliens, deren Körper dort oben in den Wolken waren.
Einer kam mir immer näher, war schon fast vor mir, und ich dachte, «Please close your eyes, Kommunikation ist möglich, bitte schließe die Augen.»
Der Große aus der Stadt, der ist ein Aldebaran. Wir sprachen miteinander ganz frei, so wie Menschen sich unterhalten.
Der war irgendwo in der Nähe und ging neben mir, ohne meine Wahrnehmung und mich zu beeinträchtigen. Das war okay, war kurz und interessant und dann später saß er neben mir im Zug und wir kommunizierten weiter mit inneren Bildern.
Das war schon Anfang 2016. Im Zug klebte mir ein unsichtbarer Alien ein Heftpflaster auf den Rücken. Das war sehr gefährlich. Ein anderer Alien konnte helfen.
Ob nun Sternenkinder, Indigos, Lichtarbeiter, Schamanen, Professoren oder Arbeiter-Innen. Wir sind alle Menschen - und gemeinsam geht mehr.
Die sich dort damals an mir vergangen, zischt ab, dann könnt ihr
doch weiter leben!!
Lasst mich in Ruhe und lebt Eure Leben, denn ich mache auch mein
eigenes und für alles andere sind Andere zuständig!
Was wollten die nun so sehr verbergen,
vergraben, unsichtbar machen, vertuschen
und mich sogar deswegen umbringen?!
(Micelro Boakobe Heartmutos, Künstlerin und Autorin)
Dank
meinem Freunde Reinhard Moran Walter sowie Micelro Boakobe Heartmutos, die mich zu vielen Ideen und Inspirationen angeregt haben. Ohne Euch wäre dieser Roman nicht möglich gewesen.
Ihr wart, nein ihr seid eine schöpferische und inspirative Kraft!
1 - Androli vom Planeten Prritaris
Der Wecker klingelte gnadenlos.
Es ist 8.30 … die Nachrichten.- Guten Morgen» tönte die Stimme aus dem Radiowecker. Ich schlug die Augen auf. Verdammte Sch… dachte ich. Ich hatte verschlafen. Vermutlich nächtlicher Stromausfall.. Oder hatte ich gestern Abend im Tran den Wecker falsch gestellt? Na egal.
Ich sprang auf. Nach einer schnellen Katzenwäsche, einem fast noch schnellerem Frühstück griff ich mir meinen Rucksack und flitzte zur Bushaltestelle.
Das fängt ja gut an dachte ich bei mir, hatte ich doch ein volles Tagesprogramm vor mir. Professor Rabenaus Vorlesung Grundlagen des Bürgerlichen Gesetzbuches empfand ich so langweilig oder so spannend wie einer Schnecke beim Spazierengehen zuzusehen oder dem Wort zum Sonntag bis zum Ende zuzuhören. Naja, zugegeben, für mein Zwischenexamen unverzichtbar, leider.
Im Hörsaal angekommen suchte ich mir einen Sitzplatz. Es war nur noch ein einziger frei, ziemlich weit oben. Ich klappte mein Notebook auf. Es startete der Browser mit meiner Kontaktanzeige an einen Online-Bekannten, der sich als A.. mit Ohren entpuppte. Meine Nachricht an ihn lautete ungefähr sinngemäß:
«Ich heiße Alexa Leilat, meine Freunde nennen mich Lexa, an Jahren 23. Studiere an der altehrwürdigen, nach dem berühmten Dichter benannten und in dessen Geburtsstadt gelegenen Universität, im 4. Semester Rechtswissenschaften. Ergänzend erwähne ich, bin chaotisch, benutze gerne Kraftausdrücke, die ich gerne verschweigen würde, wenn sie zu obszön sind.
Zumindest, wenn ich mich alleine glaube oder mir niemand zuhört. Gelegentlich rutscht mir eines auch in Gesellschaft heraus, was mir dann auch manchmal etwas peinlich ist, aber nur etwas. Ich selbst bringe diese Worte nur gekürzt über die Tasten, dies gebieten mir Scham und Ehrgefühl, diese hier und jetzt Dir unzensiert zu schreiben.
Auch übergebe ich mich schon hin und wieder mal über Jemandes Hose wie auf Hochzeiten oder in Kneipen, kurzum dort wo es Gelegenheit gibt sich tüchtig einen oder auch mehrere hinter die Bluse und den BH zu kippen.
Des weiteren vergesse ich häufig für mich nicht unwichtige Dinge, wie Abgabetermine von Seminararbeiten oder Prüfungstermine, zugegeben unabsichtlich, wie ich zur Rettung meines Anstandes hinzufügen muss.
Sei also gewarnt vor mir und halte Dich von mir fern! Ciao amico.»
Mal sehen wie der Typ darauf reagieren wird. Belustigt oder eingeschnappt?
«Wir fahren hier morgen weiter fort. Ich wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag» tönte es durch das Auditorium. Mit diesen Worten endete der Dozent seine Vorlesung.
«Den wünsche ich Ihnen auch, Professor» brummelte ich für mich. Das nächste Mal weniger Blabla, gleich zur Sache Schätzchen. Wie war das mit dem Stier, den packt man bei den Eiern, oder waren‘s die Hörner, egal.» – Mir fiel in dem Moment ein, dass ich morgen meinen Geburtstag feiern würde. Ich freute mich schon megatierisch. Ich würde die Familie wiedersehen aber vor allem Pit, einen meiner engsten Freunde. Mit ihm konnte ich über alles reden, jederzeit.
«Zeit einen Kaffee zu trinken vom Automaten» kam mir in den Sinn. Ich verließ den Hörsaal. Mit dem brühheißen Getränk in der Hand ging ich vorbei an einem schwarzen Brett, wie es sie in Hörsaalgebäuden zu Dutzenden gibt. Ich überlegte bei mir, wie lange man wohl bräuchte alle Zettelchen und Flyer zu lesen oder noch besser wie lange um sich alle Infos zu notieren. Vermutlich drei Wochen und zwei Tage. Davon könnte man das Meiste allerdings nicht gebrauchen und gleich wieder vergessen. Ein blödsinniger Gedanke. Vermutlich lag das an Rabenaus Vorlesung. Man war hinterher immer nur zu blödsinnigen Gedanken fähig, falls man überhaupt noch zu einem Gedanken fähig war.
Die Vorlesung langweilte mich zu Tode, abgehakt. Ich glaub, ich studiere das falsche Fach sagte ich zu mir selbst, leise natürlich nur.
Blödsinn hin oder her, bei mir fing es mächtig an zu rumpeln. Vermutlich lag es an den mexikanischen Bohnen, die es heute zu Mittag in der Mensa gab. Welcher Koch ist so hirnverbrannt, Bohnen fürs Mittagessen zuzubereiten für Studenten, die in überfüllten Hörsälen sitzen, die noch dazu keine Klimaanlagen haben. Und welche Studentin kann so Banane sein, verdammte Sch…
Diese üblen Blähungen hatte ich schon bei der Vorlesung dachte ich als ich an einem Plakat vorbeiging.
«Professor Garner aus den USA – Gastvortrag, heute 16.30, Hörsaal sowieso» stand da zu lesen. Also nur noch fünfzehn Minuten bis dahin. «Reisen im Raum-Zeit-Kontinuum, an jeden beliebigen Punkt des Kosmos im Bruchteil einer Sekunde.» Im Kleingedruckten wimmelte es nur von Löchern, wie bei einem Schweizer Käse, von schwarzen, weißen und Wurmlöchern. Was immer das auch bedeuten sollte!
Was sollte damit gemeint sein? Sollten da irgendwo im All undichte Stellen sein, die man vergessen hatte zuzustopfen und in die man hinein stolpern könnte, so wie in einem Buster Keaton Slapstick in ein Baggerloch? Damit irgendwer was zu lachen hatte, bis auf derjenige, der hineinfiel und feststeckte. Oder was meinte die Aussage auf dem Plakat.
Ich hatte ja zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung von der Einsteinschen Relativitätstheorie. Und davon, dass Zeit und Raum von der Masse und der Geschwindigkeit abhängen mit der ich mich bewege, genauer gesagt Materie sich bewegt. Und es aus Schwarzen Löchern kein Entkommen gibt, nicht einmal fürs Licht. Und dass Schwarze Löcher mit Weißen Löchern über Wurmlöcher verbunden sind. Pure Physik! Ich verstand davon nichts. Ich war noch verwirrter als nach Professor Rabenaus Vorlesung. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nie davon gehört, und dachte bei Löchern eher an Schweizer Emmentaler.
Ich kehrte von meinem Toilettengang zurück. Mir ging nicht mehr aus meinen Gehirnwindungen, ob ich auch reisen könnte an jeden beliebigen Punkt der Erde. Ich reiste nämlich für mein Leben gerne, war schon nach Norwegen gereist, nach Neuseeland in den Semesterferien und hatte sogar eine Reisedokumentation über meine Neuseelandtour veröffentlicht, als Buch. Es verkaufte sich allerdings nicht besonders gut. Ce la vie!
Mein zweiter Gedanke war: Ist doch Scharlatanerie. Die gesamten Reiseunternehmen, Fluglinien, ganze Airports würden keinen Cent mehr verdienen. Veräppelei sonst nichts. Bullshit wie der Amerikaner in Paris sagt und nicht nur da. Taxiunternehmen, Busunternehmen und, ach ja, die Autoindustrie. Onkel Herbert arbeitet am Fließband in Kassel, Automontage. Der würde sich bedanken und dem Kerl, der das erfunden hat, eins, sorry, in die Fr… hauen, wie er sich ausdrückt.
Auf dem Plakat stand etwas von einem Einstein. Das musste der Schurke sein. Der sollte niemals meinem Onkel begegnen, würde seiner Visage nicht guttun.
Ich wusste zu dem Zeitpunkt wirklich nicht, wer Albert Einstein war.
Ich ging weiter den Gang entlang, kam vorbei an einer der Eingangstüren zum besagten Hörsaal. Eine innere Stimme sagte mir Geh hinein, hör dir diese Vorlesung an.
«Der uns bekannte Kosmos besteht zum Hauptteil aus Dunkler Materie, welche nur schwer nachweisbar ist. Schwarze Löcher verschlucken alles, Materie, Licht, Energiefresser, wenn man so will.» Ich verstand nur gare de l‘est, Ostbahnhof.
«Es ist möglich durch ein Wurmloch hindurch Zeit und Raum zu überwinden, an jeden beliebigen Punkt im All zu reisen, und damit gleichzeitig Vergangenheit und Zukunft auszuschalten und zur Gegenwart werden zu lassen. Ich bin überzeugt davon, dass es Spezies gibt, die durch das ganze Universum reisen, wahrscheinlich sogar von einem in ein anderes, und dass dies keine Hirngespinste von irgendwelchen Science Fiction Autoren sind. Ich sehe in ihren skeptischen Gesichtern… Zweifel»
Eine gewagte Behauptung wie ich fand. Gleichzeitig stellte ich mir aber vor wie praktisch das wäre. Kein Zuspätkommen mehr, ich reiste einfach die verlorene Zeit in die Vergangenheit zurück. Kein Hasten mehr durch verstopfte Straßen.
«Stellen Sie sich zwei Wesen vor, die sich zur selben Zeit am gleichen Ort befinden und sich trotzdem nicht sehen können, geschweige denn miteinander kommunizieren können. Wie kann das gehen? Ganz einfach, sie befinden sich in unterschiedlichen Dimensionen, in der nächsthöheren Dimension und somit an unterschiedlichen Punkten. Es gibt Teilchen, die sich mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen. Diese Teilchen heißen Tachyonen.»
Kirk an Enterprise: Beam mich hoch, Scotty, und dann volle Schubkraft voraus! flüsterte ich zu mir selbst.
Während ich so vor mir her sinnierte schaute ich zu Professor Garner hinüber, der seine Ausführungen mit einem Videobeamer unterstützte. Aber was war das? Hatte ich Halluzinationen? Ich sah eine Art Schatten nicht weit von ihm entfernt, vielleicht einen Meter. Ich konnte wahrnehmen, dass dieser Schatten körperlich war. War es ein Wesen? Träumte ich, war es Einbildung oder reale Wahrnehmung? Getrunken hatte ich gestern jedenfalls nichts, Alkoholisches meine ich. Wie gebannt schaute ich auf dieses Wesen, das aus einer anderen Welt zu stammen schien. Es hatte eine materielle Erscheinungsform, wirkte aber dennoch schemenhaft. Ich traute meinen Sinnen nicht. Ich war paralysiert und fasziniert zugleich. Und jetzt fiel mir die Kinnlade endgültig herunter.
Dieses Wesen schaute zu mir herüber, wobei ich noch nicht einmal sagen könnte, ob dieses Etwas überhaupt über Sehorgane verfügte.
Doch ich spürte, dass es mich wahrnahm. «Und nun…....» sprach es zu mir. Es schnürte mir die Kehle zu, gleichzeitig durchströmte mich eine angenehme Wärme. Dieses Wesen sprach tatsächlich zu mir! Und kannte meinen Vornamen! Es stockte mir der Atem. Nie wieder feiere ich zu viel sprach ich zu mir selbst während sich die Wärme in meinem Körper ausbreitete und angenehm anfühlte.
«Androli mein Name, ich komme von Prritaris. Sei gegrüßt, Alexa!»
Wie ich später erfuhr liegt Prritaris in einer weit entfernten Galaxie, die diese Wesen ojeksgul noglak nennen. Dabei handelt es sich um eine Galaxie im Sternbild Jungfrau, welche M87, oder auch Messier 87, genannt wird. Diese ist etwa 54 Mio. Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich nahe dem Zentrum des Virgo-Galaxiehaufens.
«Komme morgen 6.00 in der Früh auf den Hauptfriedhof! Du brauchst dich nicht zu fürchten. Finden wirst du mich leicht, ich werde dich leiten.»
Ich stand wie versteinert da. Das Wesen wurde immer heller und war inzwischen komplett von einem Lichtschein umgeben wie von einem Lichtplasma, scheinbar pure Energie. Vielleicht ein Lichtwesen? Schließlich wurde es transparenter und immer unsichtbarer und - verschwand einfach. Weg war es. Das Merkwürdige war, Professor Garner hatte die ganze Zeit über zu diesem Lichtwesen hinüber geschaut und ihm ein zunickendes Zwinkern geschenkt. Niemand schien es bemerkt zu haben. Und noch merkwürdiger war, dass niemand es aus dem Auditorium wahrgenommen hatte. Ich war offensichtlich die Einzige. Zweifellos hatten mir meine Sinne einen Streich gespielt, redete ich mir später ein. Ich war wie in Trance oder wie in einer Art Hypnose. Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte und aus meinem Halbschlaf erwachte, war der Hörsaal bereits leer. Ich musste erst einmal wieder zu mir kommen, meine Gedanken ordnen. Hatten mir etwa meine Sinne einen Streich gespielt? Dies hätten sich die Autoren von X-Factor, Das Unfassbare auch nicht besser ausdenken können, ging mir durch den Kopf, beinhalten . die unfassbaren Stories dieser beliebten Fernsehserie doch häufig parapsychologische Phänomene wie etwa Geistererscheinungen.
Das Wesen hatte einen enorm starken mentalen Einfluss auf mich. Es war in meinen Gedanken, kontrollierte meine Gedankengänge. Aber auf angenehme Weise und nicht bedrohlich. Fast war ich ein wenig betrübt, dass es fort war. Sicherlich hatte ich alles nur geträumt. Ich überspringe jetzt die kleine Episode, meine Einkehr in ein Irisches Pub, meine Guinness, es blieb nicht bei einem. Irgendwann schlief ich betrunken, wie ich war, an der Theke ein. Dabei hatte ich einen merkwürdigen Traum, Wesen aus anderen Welten beugten sich über mich, ich konnte sie physisch spüren, sie schnitten mir mit Laser-Werkzeugen den Kopf auf, und nahmen mein Gehirn mit. «Verschwindet ihr Hirndiebe!» faselte ich im Halbdusel.
«Wir schließen jetzt!» mit diesen Worten rüttelte der Wirt an meiner Schulter und riss mich aus dem Traum.
«Verpiss dich! Und gib mir mein Gehirn wieder!» kam mir etwas zu spontan von den Lippen.
«Das liegt unter dem Hocker auf dem du sitzt» gab der Barkeeper unwirsch von sich.
«Tschuldigung» sagte ich beschwichtigend und wankte nach draußen in die dunkle Nacht. Mein Gehirn war noch da, jedenfalls ein Teil davon. Ich sah auf meine Armbanduhr, 2.45 war es. 6.00 auf dem Hauptfriedhof hatte das Wesen mir mehr befohlen als mich gebeten. Finden würde ich es ohne weitere Fremdhilfe hatte es sinngemäß gesagt. Mir brummte der Schädel, aber es gab keinen Zweifel, die Erscheinung war echt, keine Einbildung, keine Vision. Irgendwie hatte ich Vertrauen zu dem sonderbaren Alien, ich empfand sogar so etwas wie Vorfreude oder Neugier auf das Wiedertreffen. Ich wollte unbedingt mehr erfahren über dieses Schattenwesen, oder sollte ich sagen Lichtwesen? Also hatte Professor Garner recht, es war wohl doch möglich, das mit dem Zeitreisen meine ich. Meine Neugier kannte keine Grenzen mehr, sie sprengte geradezu meine Gelassenheit und Ruhe und zerfetzte sie buchstäblich in tausend Stücke. Ich lief wie eine Irre durch die Straßen. Ich weiß nicht mehr wo ich überall war. Irgendwie kam ich kurz vor 6.00 am Friedhof an, noch immer nicht ganz nüchtern.
Teufel, ich hatte ganz schön getankt! Nur noch ein paar Minuten bis zur vollen Stunde. Ich ging durch das eiserne Eingangstor. Eine innere Stimme wies mir den Weg, etwa wie jetzt links dann gleich rechts. So wie bei einem Navi, nur dass ich keines dabei hatte. Eine Kirchenglocke hörte ich in der Ferne sechs Mal läuten. Es war soweit. Ich schlenderte den Seitenweg entlang zwischen den Gräbern bis ich an einer Gedenkstätte ankam. Nichts. Doch dann konnte ich einen schwachen Lichtschein erkennen neben dem hohen Gedenkstein, wie von einer kleinen LED-Taschenlampe. Ich ging auf das Licht zu, wie von einer inneren Stimme getrieben. Oder war es die des fremden Wesens? Je näher ich dem Licht kam, umso stärker wurde ich angezogen von der hellen Erscheinung, vergleichbar einer Motte, die sich zum Licht hingezogen fühlt. Wärme durchströmte wieder meinen Körper. Genau wie ich es im Hörsaal erlebt hatte! Kurz vor dem Lichtschein blieb ich stehen. Ich spürte dieses Wesen und dessen Nähe. Genau vor mir. Nun zeigte der schwache Lichtkegel die Umrisse des Prritaris, allerdings nur schemenhaft. Aber ich nahm es intensiv wahr. Wohlbehagen und ein starkes Wohlgefühl kamen in mir auf.
«Sei gegrüßt, Lexa. Ich habe dich gefunden und zu mir geführt.»
«Das sonderbare Wesen kannte meinen Namen», staunte ich nicht schlecht.
«Wie das?» wandte ich verblüfft ein, aber nur gedanklich ohne es zu wagen es auszusprechen.
«Ich erkläre es dir, vertrautes Wesen von Arras!» sprach Androli.
Es konnte meine Gedanken lesen, sprach und verstand meine Sprache. Und ich die seine!
«Ich komme von Mujo auf Prritaris. Meine Hauptsprache ist rerr. Sie wird durch Tortralri, wenn du so willst durch mentale Energie in deinem Kopf in deine Muttersprache übersetzt.»
Wie praktisch. Damit ist der Beruf des Übersetzers wohl endgültig ausgestorben dachte ich für einen kurzen Moment doch ich war zu sehr gebannt von dem faszinierendem Geschöpf.
Es sprechen alle drais nomohghd, Kopfkörper die gleiche Sprache.»
Kopfkörper so nannte es alle Wesen mit Verstand, Kopf und Körper.
«Wir sind Yela, wir wollen euch Kopfkörper helfen. Ihr seid in großer Gefahr vor den To-od. Deren Heimat war Sud Sopak auf Prritaris. Nun sind sie verbannt nach Zah-nef-raf, dem Nachbarplaneten, wegen ihrer Bösartigkeit Sie wollen euch drais vernichten und diesen Planeten, der bei uns Arras heißt, übernehmen. Die To-od sind sehr gefährlich! Wir Yela brauchen dich.»
«Brauchen? Mich? Wieso das?»
«Du bist ein kosmisches Medium und kannst mit den To-od kommunizieren und deren tortrale Manipulationen unschädlich machen, sogar gegen sie selbst einsetzen. Außerdem können wir nicht mit allen Kopfkörpern reden und diese verstehen, nicht einmal deren Verhalten verstehen wir komplett. Viele Dinge verstehen wir nicht, die hier passieren. Warum führt ihr Kriege, wie ihr das nennt? Warum tötet ihr euch gegenseitig? Und warum geht es so vielen Kopfkörpern so schlecht? Wirst du uns, den Yela helfen?»
Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Androli verstand mein Zögern.
«Überleg es dir in Ruhe. Aber lass dir nicht zu viel Zeit, denn gerade diese läuft uns davon. Bald ist es zu spät und die To-od haben die Herrschaft über Arras.»
Das Wesen empfand ich inzwischen als mir sehr vertraut, so als würde ich es schon immer kennen.
«Ich werde dich jetzt verlassen. Wir treten wieder in Kontakt, schon bald wirst du meine Tortralri wieder empfangen.»
Androli war inzwischen komplett hell von einem Lichtschein umgeben, wurde aber nun immer transparenter und war schließlich verschwunden.
Es war wieder komplett dunkel um mich.
Doch ich fühlte diese tiefe, mentale Verbindung zu Androli, diesem Wesen aus einer mir fremden Welt. Meine Zweifel, dies alles nur in meiner Einbildung erlebt zu haben, waren gänzlich verschwunden.
2 - Ankunft der To-od
An einen der nächsten Tage, genauer gesagt Nächte, erschien Androli in der Nacht. Er stand mitten im Zimmer. Unscheinbar wirkte er aber gleichzeitig auch majestätisch. Ich vermag nicht mehr zu sagen ob ich wachte oder träumte.
«Sei gegrüßt, akiema, Freundin! Komm mit! Ich führe Dich an einen Ort an dem bedeutsame Dinge geschehen, Ereignisse die für die Menschheit und den Planeten Arras von großer Bedeutung sind.»
«Ja», antwortete ich gehorsam und folgte ihm vertrauensvoll.
Ich fand mich nicht einmal eine Sekunde später mitten in einer Wüste wieder. Überall nur Sand und Geröll, in welche Richtung ich auch blickte. Neben mir stand Androli und wies meinen Blick auf eine kleine Anhöhe, nicht allzu weit vor uns.
«Schau! Die To-od sind gerade gelandet. Dort oben auf dem Hügel», und wies mit seiner sunm, Hand in die Richtung des Hanges, auf dem die folgenden Ereignisse ihren Lauf nehmen sollten.
Dort über der Anhöhe schwebte ein riesiges Flugobjekt, das eine mächtige dunkle Stelle auf dem Wüstensand hinterließ. Unzählige fremdartige Wesen, die aus der Ferne wie kleine Schatten aussahen, standen rund um das Objekt auf den Hängen der Anhöhe. Es waren tausende dieser, ich möchte sie Schattenwesen nennen, To-od. Oben auf dem Gipfel stand ein einzelner von ihnen. Es war offensichtlich ihr Anführer. Dieser sprach laut zu seinen offensichtlich Untergebenen, die sich an den Hängen und auf der davor gelegenen Ebene formiert hatten und gespannt auf die Befehle ihres Anführers harrten.
«Uschrrra krrek trgrri paassrrra to-od. Seid gegrüßt Freunde!» klang es hallend durch die Black Rock Wüste Nevadas. Mächtig tönte die Stimme Krrssirs. Er war der unumstrittene Anführer der To-od-Krieger. Unzählige von ihnen, mehrere Tausend an der Zahl, bewegten sich leicht tänzelnd zu dem gesprochenen Gesang ihres Anführers.
«Jurru rru rru, Bravo! Bravo!» skandierten sie immer wieder.
«Wir sind die To-od, die mächtigsten kosmische Wesen, mit für drais nomohghd, also Kopfkörpern, unvorstellbaren Kräften. Lasst sie uns beherrschen, von ihnen Besitz ergreifen, sie beeinflussen für unsere höheren Ziele. Lasst uns die Eroberung des Planeten Arras zur Vollendung bringen!»
«Jurru rru!»
«Ihr seid die Auserwählten. Führt unseren gemeinsamen Auftrag aus! Unser Planet Zah-nef-raf wird gerettet. Wir werden die minderwertigen srrorrr, diese hirnlosen Würmer, ausrotten!»
«Jurru rru!»
Ab und an wurde die Ansprache Krrssirs durch heftige Windböen unterbrochen, die die tänzelnden fremdartigen Schattenwesen im Sandnebel verhüllten. Doch jetzt wurde es stiller. Man konnte nur noch das Heulen des Windes vernehmen. Die Verständigung erfolgte nun durch Tortralri, sprich mentale Energieübertragung, zu dem die Spezies der To-od vom Planeten Zah-nef-raf ebenfalls fähig war.
«Harrra sat rra, seid ihr bereit?» riefen sie alle unisono im Chor.
«Wir haben, wie ihr wisst, schon vieles erreicht. Unsere Vorgänger, die Sud, waren mehrmals vor uns auf diesem Planeten und haben mit großem Geschick Kriege angezettelt. So etwa den Zweiten Weltkrieg, so nennen sie einen der Kriege, der von einem guten Anführer geführt wurde. Einem Held, den die Sud aus einem der Arras-to, der Erdlinge gemacht hatten. Unsere genialen Ahnen! Ein tolles Volk!
«Uhup, uhup, ja, ja!» jubelten sie alle anhaltend.
Dieser Krieg zog viele Bewohner dieses Planeten, genannt Arras, ins Verderben und in den Untergang. Die Sud waren in der Lage durch Sprünge in der Raum-Zeit und durch Veränderung ihrer, also der Erdlinge, draus, ihrer Kopfhirne, diese in Kriege zu treiben, wie etwa den nachfolgenden Kalten Krieg. Die brillanten Sud haben die Arras-to, die Erdlinge angestiftet zu internationalem Terrorismus, Attentaten und zu Terrorangriffen wie den auf die Twin-Towers. So nennen diese srrorrr zwei quadratische Erhebungen in den Himmel, an einem Ort wo es viele solcher Erhebungen gibt. Die, die dort leben und den großen Krieg verhindert sind die schlimmsten von ihnen. Es sind die erbärmlichsten dieser srrorrr! Sie nennen sich Amerikaner. Ihr Anführer wird Präsident genannt. Er ist der schlimmste von ihnen. Ihr wisst was in unserer Sprache prae-sid-entri bedeutet. Ööööhhh! Wie zynisch! Er nennt sich selbst Der Grässliche! Ihr Krieger, wir werden uns an ihm rächen. Der schlimmste unter allen von ihnen! Tod ihm und seinen Gefolgsleuten!
«Uhup, uhup! Jurru rru rru!» skandierten sie minutenlang.
Wie bemitleidenswert ist doch dieses Erdenvolk! Armselige srrorrr! Sie bauen Erhebungen hoch nach oben. Doch wozu?
«Ööööhhh Ööööhhh!» spotteten die Krieger lauthals in ihrer scheußlichen Lache.
«Ööööhhh Ööööhhh!» stimmte Krrssir höhnisch mit ein.
Viele, viele von ihnen wurden von den Sud getötet durch Unfälle, Morde, scheinbare Selbstmorde…»
«Uhup, uhup!» jubelten sie wieder gemeinsam im Chor.
«Es ist nun an uns, das Vermächtnis der Sud in die Tat umzusetzen.»
«Uhup, uhup! Jurru rru rru!» jubelten sie abermals im Chor.
«Wollt ihr, dass auch wir nun viel Chaos und Terror zu ihnen bringen? Wollt ihr das Vermächtnis Vuda-Noks weiter fortführen? Wollt auch ihr Kriege anzetteln, viele von den srrorrr ins Verderben rennen lassen und ihnen sogar, wenn nötig, den dritten Weltkrieg bringen? Einen Krieg, der deren völligen Untergang zur Folge haben wird? Wollt ihr, dass wir sie manipulieren, dass wir intrigieren und verblenden, auf dass Tod und Untergang unter den Arras-to die Oberhand gewinnen?
«Uhup, uhup, uhup!»
Ihr seid Trekrras, Elite-Krieger! Wollt Ihr das? Wollt Ihr für die Zukunft unserer Nachkommen eine gerechte Welt und für den ewigen Fortbestand unserer Spezies im gesamten Universum kämpfen?»
Uhup, uhup. jurru rru rru! Patschrr neptuk atap! Ja, das wollen wir!» schrien alle euphorisch mehrere Minuten im Chor.
«Viele von Euch sind spezialisierte Kämpfer. Wir dringen tief in die Seele und das Bewusstsein der Arras-to, der Erdlinge ein. Einige von uns treiben diejenigen, die in wichtigen Schaltpositionen der Macht stehen, in den Selbstmord. Wir nennen diese die Traprriris, die Freitodbringer. Andere von Euch verändern die Gedankengänge der srrorrr so, dass diese Entscheidungen treffen, die wiederum Tausende von ihnen in den Tod führen, Notorris genannt. Wieder andere rauben ihnen den Atem, dass diese ständig unter Atemnot leiden und dann ersticken. Diese nennen wir Zyliakri. Andere von euch, die Maouri, sorgt für permanente Stimulation auf unterschiedliche Weise, so etwa durch ständige Reizung der Geschlechtsorgane, der Klitoris bei Frauen und der Eichel bei Männern, so nennen diese srrorrr Teile ihrer Lustorgane, was diese zunächst als angenehm empfinden. Zunächst. Oh diese Primitivlinge! Wesen ohne Verstand! Oh, diese schwachen Wesen, zu nichts von Nutzen. Darum lasst sie uns ausrotten! Besser sofort als später!»
«Schick mir bitte mal einen vorbei, vielleicht heute Abend» unterbrach ich Androli.
«Wie bitte? Wie?»
«Ach nichts. Pardon!»
Androli fuhr nach dieser kurzen Bemerkung von mir fort.
Krrssir führte seine Ansprache vor seinen Trekrras laut und in bestimmenden Ton weiter fort.
«Wieder andere von Euch zerstören deren Tortralri, deren Hirnströme in der Weise, dass diese dann Amok laufen und so viele andere von ihnen töten. Oder so verändern, dass diese zu Massenmördern werden. Diese Gruppe von uns trägt den Namen Notorris. Begnadet seid Ihr, ihr Krieger von Zah-nef-raf!»
« Jurru rru! Rasnu sorak skued! Unser geliebter Anführer! Jurru rru!»
«Wir hassen diese Kopfkörper, sie haben Stelzen-Beine und hässliche Fratzen, die noch hässlicher werden, wenn sie lachen wie sie das nennen. Und erst ihre Gesten, die bei uns eine Aufforderung zum Töten und Vernichten bedeuten. Iehdi wisa! So sei es! So lasst uns sie vernichten und in den Tod treiben! Sie wollen es ja so!»
Wieder skandierten die To-od, diesmal in einer Lautstärke, die den Wüstensand erbeben ließ.
«Frasrr herras ghaer, ich danke Euch, bewundernswerte Geschöpfe, die Ihr seid.»
Lange Zeit standen die Trekrras regungslos da. Ich vermag nicht zu sagen ob sie auf meditativen Weg Energie tankten oder ob sie für mich unhörbar miteinander kommunizierten. Jedenfalls war die Nacht inzwischen hereingebrochen und der Mond aufgegangen. Das Bild, das sich uns bot wirkte irgendwie gespenstisch.
Die dunklen Wesen warfen nun lange Schatten und machten damit ihrem Namen alle Ehre. Ebenso warf das Raumschiff im Lichte des Mondes einen langen dunklen Fleck in die Wüste. Dieses Schiff nannten die To-od Bordor, was so viel wie Raumbasis bedeutet. Es war die operative Basis der Trekrras.
Dann hörten wir wieder die grässliche Stimme Krrssirs über die Ebene hallen, die dem Szenario eine gehörige Portion Schauder verlieh.
«Seid Ihr bereit ihnen den Garaus zu bereiten?»
«Uhup, uhup.»
«Dann lasst es uns tun, geliebte Trekrras! Der Sostorc ohdnew asd, der große Angriffskrieg, hat begonnen!»
«Iehdi wisa, Iehdi wisa, so sei es, so sei es!» jubelten sie alle, dass die Black Rock Wüste erbebte. Es dauerte eine Viertelstunde bis ihr Jubel verhallt war in der ansonsten stillen Wüste.
Die Bordor flog nun vielleicht zweihundert Meter über die Anhöhe nach oben. Die gewaltige Raumbasis schoss einen Laserstrahl in Richtung Wüstenboden. Das grelle Licht dieses Strahls erhellte die Nacht über der Wüste. Entlang dieses Strahls flogen die Trekrras in das Innere der Bordor. Dann waren alle von ihnen verschwunden und die Bordor flog davon und mit ihr die To-od-Krieger.
Es wurde wieder einsam in der Black Rock Wüste und zurück blieben nur Dunkelheit und Stille. Und natürlich Androli und ich.
Welch merkwürdiges Wesen ist doch Androli, so unscheinbar und doch überlegen und gleichzeitig von grenzenloser Selbstsicherheit und Kraft in seiner Persönlichkeit. Er macht mir keine Angst mehr, im Gegenteil, ich betrachte ihn als Freund.
Seltsame Begebenheit heute. Ich überquerte die Straße und hatte das unangenehme Gefühl, ein unsichtbares Wesen verfolgte mich. Es holte schnell mich ein und zerrte dann von hinten an meiner Bluse, dann an meinem Bein. «Gib mir eine Stelze von dir, ich will wissen wie ihr stakt – huh – hiiii.» Ich konnte ihm aber glücklicherweise entkommen, hatte es mich doch in panische Angst versetzt.
Wie mir später Androli erklärte, war dieses merkwürdige Wesen wahrscheinlich ein Bu-bum oder ein To-bu-bum. Aber was oder wer sind Bu-bum oder To-Bu-bum? Erst später erfuhr ich, dass die Bu-bum durchgeknallte To-od waren.
Androli erklärte mir weiter, dass die To-od ein Wesen in Besitz nehmen und manipulieren können, um diese dann Willenlosen zu steuern und zu kontrollieren. Die Bu-bum, die die Trottel unter den YTs sind und die in ihrer dummen Naivität aber durchaus Schäden anrichten können, lassen sich leicht von den To-od besetzen. Diese werden nach der Übernahme durch die To-od zu To-Bu-bum und damit zu gefährlichen Killerwesen. Im Gegensatz dazu sind die, Zyliakri, Traprriris und Notorris ihrem Wesen nach To-od, bei denen bestimmte Wesensmerkmale besonders dominieren. Gleiches gilt für die Maouri. Die YTs sind alle Bewohner von Prritaris und von Zah-nef-raf, Yela, To-od, Bu-bum usw. Soweit die Erklärungen Androlis.
Puh! Warum muss immer alles so kompliziert sein!
Diese Bu-bum hatten wohl mehr Koks und Kraut zu sich genommen als Ozzy Osbourne von den Black Sabbath und Keith Richard von den Stones in ihrem ganzen Leben zusammen. Und das will was heißen!
In einem Musikmagazin, ich glaube es war der Rolling Stone, habe ich gelesen, dass Ozzy Osbourne als Sänger der Heavy Metal Band Black Sabbath, bekannt für seine Exzesse in der Jugend war. Er biss während eines Konzerts einer Fledermaus den Kopf ab! Keith Richard der Gitarrist der Band Rolling Stones überlebte jahrzehntelangen Drogenkonsum und den Sturz von einer Palme.
Ich denke, dass mit dem Drogenkonsum da selbst die Bu-bum nicht mithalten können. Was würde eigentlich passieren, überlege ich mir gerade, wenn die Bu-bum auf die Beiden träfen? Ich vermute, die würden den Planeten Arras mit der Äußerung «Bloß weg hier!» ganz schnell in Richtung Prritaris verlassen. Und wir würden nicht gerettet vor den beiden Musikern.
P.S. Ich habe begonnen ein Buch zu schreiben über meine Begegnungen mit kosmischen Wesen. Der Titel lautet Kosmische Wesen und meine Begegnungen mit ihnen. Das erste Kapitel ist schon fertig. Na denn!
3 - Auf der Bordor
Am nächsten Tag erschien Androli und entführte mich erneut an einen anderen Ort mit den Worten «Komm Lexa, folge mir! Ich führe dich zu einem interessanten Ort!»
Androli geleitete mich in eine Räumlichkeit, die mich so sehr beeindruckte, dass mir der Atem stockte. Man stelle sich den inneren Raum, des Kölner Domes oder der Kathedrale zu Reims vor und den etwa hunderttausend Mal nebeneinander und übereinander geschichtet, bekommt man eine Vorstellung von den Räumen des Gebäudes, denn für eine Haus hielt ich es zunächst, fälschlicherweise. Für die To-od im Allgemeinen und für die Trekrras im Besonderen waren es jedoch Orte der mentalen Energieaufladung. Diese Orte nannten sie trogrros. Hier konnten sie energetisch aufladen, sich ausruhen, Informationen sammeln, verarbeiten, um sie dann für die mentale Kommunikation zu nutzen. Dies auch eventuell zum Schaden anderer. Die Interieurs dieser Räume sprich der trogrros, lassen sich leicht beschreiben. Sie enthielten nämlich nichts. Das Wort Raum ist jedoch unzutreffend, denn für die To-od gab es keinen Raum, nur überwindbare Begrenzungen ohne irgendeine Funktion. Man konnte sich an fast jedem beliebigen Punkt in diesen trogrros aufhalten, und man sah keine Wände, weit und breit nichts, nur Leere. Besonders spannend anzuschauen wäre das für einen neugierigen Erdling nicht gewesen. Trotzdem war ich beeindruckt von der Größe und der Grenzenlosigkeit. Keine Wände, keine Barrieren war wohl das Motto des Bauherrn der trogrros gewesen.
Dennoch gerät man als irdischer Beobachter, so wie ich, in Erstaunen und Entsetzen zugleich. Der Raum war nicht komplett leer. Es befanden sich hunderttausende der To-od in ihm. Sie schwebten schwerelos übereinander und nebeneinander, teils bewegungslos und still, teils scheinbar tot. Für uns Menschen wirkten sie schauderhaft, wie unwirkliche Wesen aus dem Totenreich. Manchmal hingen sie mit dem ihrem drais sprich Kopf nach unten, Fledermäusen gleich, ein andermal in der Horizontalen oder Vertikalen. Eine befremdliche Kolonie eigenartiger Wesen, Schatten und transparent zugleich, ein bizarrer Anblick, der mich erstarren ließ. Und welcher Erdenbürger hätte sie unterscheiden können, hatten sie doch keine unterscheidbaren, individuellen Merkmale wie wir Menschen von der Erde.
Auch Androli und ich bewegten uns nun schwebend durch den Raum. Er erklärte mir die seltsamen Zustände der To-od-Wesen.
«Schau Lexa, die To-od unterschieden sich nicht sichtbar für Euch Arras-to sprich Erdlinge. Allerdings erheblich hinsichtlich ihrer Tortralri, also ihres mentalen Zustandes. Dieser wird von ihnen xynerre genannt.»
Ob sich ein Wesen im Erholungszustand befand, in der Informationsaufnahme oder in einem zur Aktion bereiten Modus befand, hunderte von Abstufungen waren hier denkbar. Jeder dieser Zustände hatte seine Benennung bei den To-od gefunden.
Hin und wieder wurde eines dieser außerirdischen Wesen transparenter. Und verschwand einfach. Ein anderes tauchte dafür aus dem Nichts auf und war einfach da. Dies geschah aber nicht nur einmal zu einem Zeitpunkt, sondern tausendemal in einem trogrros.
Es gab besondere trogrros für die Trekrras, den Elitekriegern, so zum Beispiel für die Zyliakri, die die Atemnot verursachen. Hin und wieder waren sie eingehüllt, seien es nun Traprrirris, Notorris oder Zyliakri, in schwebendem oder bewegungslosem Zustand in einer Art durchsichtiger Luftblase. Diese in der Größe unterschiedlichen Hüllen, kakrr genannt, waren teilweise riesig, sahen aus wie riesige Seifenblasen. In diesen schwebten die To-od und unterhielten sich in ba-bam, so nannte sich die Kommunikationsform also Sprache, bei der sie sich untereinander, für einen Arras-to wie mir in unvorstellbarer Geschwindigkeit, austauschten. Könnte man diesen mentalen Fluss der Gedanken über einen Lautsprecher verstärken, wäre die Geräuschkulisse des Stimmengewirrs gewaltig gewesen.
Hier in diesen kakrr erreichten die Schattenwesen höhere mentale Zustände, bereit für künftige Einsätze.
Auf der Leistelle der Bordor stand Heeh-rooh, Leiter und Kapitän des Raumschiffes. Er lenkte die Bordor auf dem Lichtstrahl einer bestimmten Frequenz und konnte interdimensionale Sprünge vollbringen, somit an jeden beliebigen Punkt des Kosmos gelangen, oder anderer Parallelkosmen.
In einem benachbarten Raum der Leitstelle hielten sich Yah-weh-mo und Jodo-jeca auf. Androli erklärte mir, dass Yah-weh-mo der Sohn und erster Adjutant von Noktrrir, dem König von Zah-nef-raf ist. Er besitzt unvorstellbare mentale Kräften, so wie mein Freund und Begleiter Androli, und ist seinem Vater treu ergeben. Jodo-jeca ist Berater und oberster Adjutant von Yah-weh-mo.
Androli und ich hörten wie sie miteinander sprachen.
Yah-weh-mo: «Die Zeit drängt. Die Sonne unseres Sonnensystems Sstara ist bald erloschen. Wir brauchen neue Energiequellen, neue Sonnen. Das Sonnensystem der Arras-to sprich der Erdlinge namens Gnumlab ist bestens geeignet. Die Sonne hier sendet die sehr seltenen Tetra-Wellen aus. Wir werden uns erneuern. Hier finden wir das wonach wir die ganze Zeit suchen.»
Jodo-jeca: «Ein leichtes, diese Arras-to sind mental sehr, sehr schwach. Es gibt allerdings ein Wesen namens Lexa, das außerordentliche Tortralri sprich mentale Fähigkeiten besitzt, sie aber nicht benutzt. Wir haben sie aufgespürt und sollten sie unschädlich machen. Wird aber schwierig, sie wird von einem Yela beschützt und abgeschirmt.»
Yah-weh-mo: «Dieser Yela ist Androli, der Sohn von Ra-Na-Mo, dem König von Prritaris. König, wie lächerlich! Der einzig wahre Thronfolger ist Noktrrir! Androli, dieser armselige srrorrr sprich Wurm! Er schirmt unsere Energiestrahlen nicht mehr lange von ihr ab. Wir müssen ihn unschädlich machen!»
Jodo-jeca: «Das gelingt nur, wenn seine Energiewellen abgelenkt werden und sich so sein Energiefeld öffnet. Dazu müssen wir ihm eine Falle stellen.»
Yah-weh-mo:«Dein Vorschlag ist exzellent. Hast du auch schon eine Idee wie wir seine Energiestrahlen ablenken?»
Jodo-jeca: «Wie du weißt, halten sich die Yela für etwas Besonderes und versuchen anokis, höhere Energieschwingungen, zu erreichen, wie sie das nennen. Wir werden das für uns nutzen.»
Yah-weh-mo: «Weißt du wie?»
Jodo-jeca: «Wir müssen Androli eine Falle stellen. Wir müssen taktisch klug vorgehen. Er hat viele Helfershelfer. Was hältst du von einem fingierten Angriff von mehreren Seiten?»
Yah-weh-mo: «Ausgezeichnet. Es ist allerdings nicht so einfach. Er hat ähnlich starke Kräfte wie Noktrrir. Wir müssen diesen zu Rate ziehen.»
Jodo-jeca: «Besser wir wenden uns an Neek-moh. Wir müssen auch bald Erfolge vorweisen können. Lass uns ihm unseren Plan unterbreiten.»
Yah-weh-mo: «Tros, so sei es. Androli ist ein alter Fuchs. Es wird nicht einfach werden.»
Jodo-jeca: «Ach was, sei nicht so skeptisch. Wir müssen nur die Schwachstelle der Yela finden.»
Yah-weh-mo: «Und die Androlis. Ach, informiere Krrrssir. Die geheimen detaillierten Anweisungen erhält er, wenn wir Neek-moh und auch Heeh-rooh eingeweiht haben.»
Jodo-jeka: «Uhuup, jawohl‚ trot ich pankr tetrak hak, möge die Welle dir gewogen sein.»
Yah-weh-mo: «Ih sah, dito, dir auch.»
Damit endete unser Besuch auf der Bordor und gleichzeitig unser Lauschangriff. Ich fand mich in meiner Wohnung wieder. Androli war nicht mehr da, doch erwartete ich seine erneute Ankunft schon jetzt mit Spannung.
Die Verständigung mit Androli gestaltet sich äußerst unkompliziert. Jeder Satz, jedes Wort von ihm wird in meinem Kopf von einer mir fremden Stimme übersetzt. Ich glaube jedenfalls, dass eine fremde Stimme ist. Doch muss ich sagen, dass inzwischen die Übersetzung der mir unbekannten Laute der Sprache rerr so geläufig ist und ich daher die Stimme in meinem Kopf gar nicht mehr wahrnehme. Wie ich später erfahren habe nennt Androli dies Veränderungen der Tortralri. Ich glaube, er meint damit Hirnströme, mir gefällt die Bezeichnung Mentalströme besser.
Ich hätte nicht gedacht so leicht fremde Sprachen, noch dazu aus fremden Welten zu lernen und zu verstehen. Ich habe geahnt, dass vielmehr in mir steckt als ich bisher in meinem stumpfsinnigen Jurastudium zeigen konnte.
Ich lerne ständig neue Dinge durch Androli, sogar wenn er gar nicht da ist. Ein unsichtbares Band verbindet uns miteinander, auch über weite Entfernungen.
So freue ich mich darauf mit ihm Zeitreisen in ferne Welten zu machen. Juchhe!
4 - Sex mit einem Skelett
Inzwischen hatten die Trekrras, die Elitekämpfer der To-od, mich ausfindig gemacht. Dies erfuhr ich später durch Androli. Noch ahnte ich davon nichts.
Ich wachte auf. Der Wecker zeigte 7.30 an. Frühstück, Morgentoilette und los ging‘s. Ich wollte in die Stadt. Wie in Trance ging ich im Nebel durch die Frankfurter City. Ich betrat das Kommerz-Bank Gebäude, fuhr mit dem Aufzug hoch, und dann das letzte Stück mit der Treppe bis aufs Dach. Eine unwiderstehliche, vehemente Stimme, die kein Ungehorsam zuließ, überredete mich bis an den Rand des Daches zu gehen. Ich war nicht imstande mich gegen den inneren Drang zu wehren. Ich kletterte über das Geländer und stand am Rand des Dachgeschosses. «Lass dich fallen, du wirst sanft aufgefangen, Frieden und Ruhe werden dich zärtlich umhüllen!», versprach die Stimme, «lass dich sanft fallen, ich fange dich auf! Glückselige Ruhe erwartet dich…» Und ich ließ mich fallen. Doch mein Fall wurde jäh gestoppt. Ich fiel direkt in die Arme Androlis. Ich wachte auf. Ein Traprriris hatte Besitz von mir ergriffen. Dies verstand ich allerdings erst viel später.
Auf dem Weg zu Pit, meinem besten Freund, bekam ich einen Hustenanfall. Das Atmen fiel mir zusehends schwerer. Ich musste an der nächsten Hausecke anhalten, mich abstützen. Ich röchelte, bekam keine Luft mehr. Ich spürte, ich müsse sterben. Die Luft roch nach giftigen Gasen. Nach einer Minute, die mir wie eine Stunde vorkam, konnte ich wieder besser atmen und wieder normal gehen. Ich konnte nicht einordnen was mit mir geschehen war. Erst viel später konnte ich erklären, dass ein Notorris meine Energieströme negativ beeinflusst hatte. All das erklärten mir später Androli und seine Freunde.
Als ich bei Pit ankam, war ich völlig außer Atem. «Was ist mit dir? Du bist ja völlig durch den Wind?»
«Lässt du mich vielleicht mal rein!» Ich fiel erschöpft auf die Couch.
«Was ist denn los mit dir?»