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Dieses Buch wird deinen Wortschatz erweitern. Sofort. Du kannst dann nicht nur jedem Vortrag noch besser folgen, sondern auch selbst in jeder gesellschaftlichen Situation mit deiner außergewöhnlich guten Bildung glänzen. Ob du dich abends in epikurischer Runde für die Philoxenie bedankst oder im Büro apodiktische Noblesse exekutierst, nach der Lektüre dieses arroganten Machwerks werden dich alle für ein Genie halten und lobpreisen.
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Seitenzahl: 59
David Tripolina
ANGEBERWORTSCHATZ
David Tripolina
ANGEBERWORTSCHATZ
Begriffe, mit denen duEindruck schinden kannst
riva
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Originalausgabe
2. Auflage 2020
© 2019 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer
Umschlagabbildung: shutterstock.com/vectortwins, shutterstock.com/Ollyy
Layout: Laura Osswald
Satz: Carsten Klein, Torgau
Druck: CPI books GmbH, Leck
ISBN Print 978-3-7423-0853-5
ISBN E-Book (PDF) 978-3-7453-0493-0
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-7453-0494-7
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de
Inhalt
A priori einige Bonmots
Prolog
Angeberwörter für jede Gelegenheit
In einem Streitgespräch
Im Bett
In der Galerie, im Museum oder in der Ausstellung
Auf der Suche nach Komplimenten
Im Beziehungsgespräch
Im philosophischen Diskurs
Beim Essen
Beim Flirten
In der Firma
Während einer Partynacht
Bei einem Abend unter Freunden
In lyrischen Momenten
Bei der Selbstbeschreibung
Bei der Fremdbeschreibung
Kleine Feinheiten zum Einstreuen
Bei Diskussionen
Im schnöden Alltag
Beratersprech: die wichtigsten Use Cases
Sprachwissen für Angeber
Deppen enttarnen – Teil 1: Die häufigsten Fehler im Deutschen
Deppen enttarnen – Teil 2: Scheinanglizismen
»Ich hätte das auch gewusst « – Die häufigsten Fragen an die Duden-Sprachberatung (und die richtigen Antworten)
»Da muss ich Sie leider verbessern « – Sprachtipps für Angeber
Ein paar Irrtümer, die keinem Angeber entgehen sollten
Sprach-Fachbegriffe für Angeber
»Wusstet ihr eigentlich schon: Das ist ein Eponym«
Angeben bei jeder Gelegenheit – Teil 1: Farben, am Beispiel »Blau«
Angeben bei jeder Gelegenheit – Teil 2: Wundersame Ängste
Angeben mit Absonderlichkeiten der DDR-Sprache
Angeben mit Palindromen
Angeben mit Latein
Angeben mit Französisch
Angeben mit ärztlichen Fachbegriffen
Sprichwörter, in Angeberslang umformuliert
Unübersetzbare Wörter, die es nur in einer Sprache gibt
Exportierte deutsche Wörter
Weitgehend vergessene Wörter, mit denen man heute Eindruck schinden kann
Finis
Jeder Mensch gilt in dieser Welt nur so viel, als wozu er sich selbst macht.
Adolph Freiherr von Knigge
Es ist schön, unter angesehenen Männern hervorzustechen.
Seneca
Ohne Arroganz wird kein großer Mann.
Arthur Schopenhauer
Nur ein Satz. Ein einziger Satz. Dann wissen wir Bescheid. Parvenü oder Prekariat. Rumpliges Rumpfdeutsch oder elaborierter Code.
Im Zeitalter der Hipster lässt sich anhand von Äußerlichkeiten nicht mehr zweifelsfrei extrapolieren, ob es sich um einen intellektuellen Bohemien mit Löchern in der Jeans handelt oder um einen ungepflegten Asozialen.
Aber sobald die Person etwas sagt, können wir sie und ihr Milieu exakt einordnen.
Natürlich kennen wir alle die Sapir-Whorf-Hypothese. (Falls es tatsächlich irgendjemanden geben sollte, der sie nicht kennt: Sie besagt, dass die Sprache das Denken formt.) Darauf basiert die allbekannte, von Basil Bernstein entwickelte Defizithypothese: Bildungsferne Schichten teilen einen restringierten Code. Kurze Sätze, keine Fremdwörter, verstärkende Rumpflaute wie »Ey« am Ende des Satzes.
Auf der anderen Seite steht der Connaisseur von Welt, manchmal gönnerhaft-blasiert, dann wieder sophistisch-affektiert parlierend, in elaboriertem Gestus leichtfüßig offenbarend, dass er einer gebildeten Schicht angehört. Er besitzt etwas, was man sich mit Geld nicht kaufen kann: Eloquenz. Die machtvollste Waffe, die uns die Kulturgeschichte geschenkt hat – aus Hunderttausenden Wörtern die treffendsten zu wählen. Und ich meine nicht prätentiös oder sibyllinisch, sondern voller Galanterie wie ein verliebter Buttervogel im Lenz.
Mit anderen Worten: In diesem Buch lernst du geschwollen-blödsinnig rumzulabern. Ob du dich abends in epikurischer Runde für die Philoxenie bedankst oder im Büro apodiktische Noblesse exekutierst, nach der Lektüre dieses arroganten Machwerks werden dich alle für ein Genie halten und lobpreisen. Es würde mich nicht wundern, wenn dir in Zukunft sogar mit Apotheose begegnet wird.
Nonchalante Grüße,
Dr. h.c. h.c. David Tripolina
Dieses heute noch gebräuchliche Wort für Brüskierung und Kränkung galt unter Offizieren als Grund für ➞ Satisfaktion (S. 33) – durch das Werfen des Fehdehandschuhs etwa. Das Wort geht auf das lateinische ad frontem zurück – »zur Stirn hin«.
Interessanterweise ein Wort, das nahezu nie im Singular verwendet wird.
Gegenteil von Sympathie.
Atavismus (von lateinisch atavus, »Urahn«), bezeichnet anatomische Merkmale, die bei entfernten stammesgeschichtlichen Vorfahren ausgebildet waren, heute aber keine Funktion mehr erfüllen. Bei Menschen ist das beispielsweise wollige Körperbehaarung (»Hypertrichose«).
Und natürlich unter § 166 StGB (»Gotteslästerungsparagraph«). Der Vatikan erließ eine einstweilige Verfügung gegen die Satirezeitschrift Titanic, die auf der Titelseite ein Bild des einnässenden Papsts und die Überschrift »Die undichte Stelle ist gefunden« zeigte.
Nach Hofzeremoniell mussten sich früher beim byzantinischen Kaiser alle einschleimen. Er hatte einen schwebenden Thron und duldete nur weiß gekleidete, kritiklose Eunuchen um sich. Wer sich ihm näherte, musste sich zu Boden werfen.
Denn wir dürfen nie vergessen: In gehobenen Gesellschaftsschichten dient die Wahrung der Contenance der ➞ Distinktion (S. 127).
Rechtlich spricht man von verstecktem Dissens, wenn zwei Vertragsparteien hinsichtlich eines Vertrags unterschiedliche Auslegungen haben. Hier wird, das kann man bei Diskussionen immer wieder einstreuen, nach Treu und Glauben (§ 242 BGB) entschieden.
Vom französischen faux (falsch) und pas (Schritt), ein unbeabsichtigter Verstoß gegen die Umgangsformen. Der elaborierte, stilvolle Bohemien erkennt am Fauxpas die lückenhafte Allgemeinbildung. Bitte nicht als ➞ Affront (S. 12) verstehen.
Vom lateinischen se gerere (»sich betragen«).
Neuralgie ist das medizinische Fachwort für Nervenschmerz.