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"Sokrate ist der Auserwählte. Um der unumgänglichen Aufgabe nachzukommen, kehrt er seinem geregelten Dorfleben den Rücken und kämpft sich in die unbekannte Dimension. Es folgt ein Schicksalsschlag nach dem anderen, er verliert seine Freunde und wird aus seinem wahren Leben gerissen. Am Ende liegt es an ihm, das Vorhaben der Werwölfe zu durchkreuzen und die Menschheit vor ihrem Untergang zu bewahren…" Die kleine Geschichte, die ursprünglich als Abschlussprojekt geplant war, endete nach zwei Jahren Arbeit in einem grossen Roman. Meinem ersten richtigen Buch, meinem Erstlingswerk. ANSTURM ist ein Jugendroman im Fantasy-Stil, der vom Kampf gegen den Untergang der Menschheit, hervorgerufen durch Werwölfe, handelt. Ein Auserwählter, junger Erwachsener kämpft mit drei Jungs an seiner Seite gegen den skrupellosen Anführer der Werwölfe und sein grausames Vorhaben. Meinungen zum Buch: "Ich freute mich immer wieder an Redewendungen, an Sprachblüten, an ganzen Abschnitten, die ich aus reiner Sprachfreude nochmals überlesen habe." - Martin Kieser
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Seitenzahl: 252
Veröffentlichungsjahr: 2017
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frdmauthor.
YVO K.
ANSTURM
FANTASY ROMAN
frdmauthor.
2. Auflage (ePub)
Erstveröffentlichung Februar 2017
Copyright © Yvo K.
Umschlagsgestaltung: Tobias B. und Yvo K.
ISBN: 978-3-7418-8946-2
Satz: Yvo K.
Vertrieb durch: epubli.de
frdmauthor.net
ANSTURM. Nun liegt mein Buch also in den Händen eines Lesers - deinen Händen. Dies ist mein Erstlingswerk, mein erstes großes Abenteuer. Meine erste große Geschichte. Mein erstes Buch.
Eine Menge Nächte, die ich mit Schreiben verbracht habe. Eine Menge Ferientage, an denen ich mit meinem Laptop am Strand gesessen bin und mit Überarbeiten, Korrigieren und Verbessern beschäftigt war. Kurz gesagt, eine Menge Arbeit und Freizeit, die ich in dieses aufwendige Projekt gesteckt habe. Stets war ich bemüht, das Beste aus dem Text herauszuholen. Ich habe gelernt mit Worten zu spielen, Schauplätze zu beschreiben. Eine Geschichte lebendig zu erzählen, Spannung aufzubauen. Mein Schreibstil hat sich Kapitel für Kapitel weiterentwickelt, und ich glaube, das merkt man beim Lesen.
Wie es an der Börse mit den Aktien läuft, ist auch mein Schreibstil manchmal wieder im Kurs gefallen – es kann nicht immer nur nach oben gehen. Wenn ich heute manche Kapitel lese, würde ich sie am liebsten komplett neu schreiben. Immer finde ich etwas, dass mir nicht passt. Etwas, von dem ich weiß, dass ich es noch besser machen könnte. Dadurch würde sich das Projekt unendlich in die Länge ziehen – Ich selbst würde meinen stetig wachsenden Anforderungen nie gerecht werden.
Das wollte ich zu Beginn gesagt haben. Nun aber genug meiner Worte. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen. Wir treffen uns im Nachwort wieder!
Yvo, 17. November 2016
Ich sehe die Nacht hereinbrechen. Dunkelheit umhüllt nach und nach die karge Landschaft, mir wird zunehmend kälter. Ich muss mich beeilen, mir bleibt nicht mehr viel Zeit. In wenigen Minuten wird es zu spät sein, alles vorbei, mein Leben sich in Luft auflösen, meine Erinnerungen sich verflüchtigen, mein Ich im Nichts verschwinden. Was habe ich mir nur dabei gedacht. Dass ich jetzt hier stehe, an diesem Ort, von dem niemand etwas ahnt, geschweige denn weiß, habe ich wieder einzig meinem sturen Kopf zu verdanken.
Ich erreiche den Wald, mein Herz schlägt höher. Was werden die Folgen von meinem unerwünschten Eindringen hier sein? Schreckliche Gedanken gehen mir durch den Kopf. Aber es ist die Gefahr wert, oder? Ich habe viele wichtige Informationen bekommen, welche die Menschheit vor einer gewaltigen Bedrohung schützen könnten. Vorausgesetzt, es kommt jemals dazu, dass sie einen Menschen erreichen. Und die Chance, dass der mir diese unvorstellbaren Dinge dann auch ohne jegliche Beweise glaubt, ist gleich null. Aber um lange darüber nachzudenken, bleibt mir keine Zeit. In dem Moment ist nur eines wichtig: Rennen. Allzu weit kann es nicht mehr sein. Ich hetze durch den düsteren Tannenwald, doch lange halte ich nicht mehr durch. Nur noch ein paar letzte Sonnenstrahlen erreichen den von dunkeln Tannennadeln übersäten Waldboden. Langsam aber sicher neigen sich meine Kräfte dem Ende zu. Die Ereignisse der letzten Tage haben sich überschlagen, ich habe kaum Zeit gehabt mich auszuruhen und musste immer auf der Hut sein. Jeden Moment darauf gefasst, dass das Unmögliche zur Realität wird.
Ich bin am Ende. Keuchend und mit stechenden Schmerzen in der Seite bleibe ich kurz stehen. Der Schweiß rinnt mir die Stirn herab. Die Hände auf die Knie gestützt, lausche ich in die Dämmerung hinaus und spähe mit zusammengekniffenen Augen zwischen den Baumstämmen hindurch. Außer dem Knarren der alten Tannen im Wind ist noch nichts zu hören. Erleichtert atme ich auf, vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit meinem Schicksal zu entkommen. Am liebsten würde ich mich jetzt hinlegen, einschlafen und aus diesem Albtraum erwachen. Doch das würde nicht passieren, da bin ich mir sicher. Schmerzerfüllte Schreie aus der Ferne holen mich in die Realität zurück. Alles um mich herum wird von der Finsternis verschlungen. Es ist soweit. Ich habe zu lange gewartet. Aber ich kann es schaffen, noch ist nichts verloren.
Plötzlich kann ich die Silhouetten der Felsbrocken und Bäume im fahlen, silbernen Mondlicht schimmern sehen. Er ist aufgegangen. Unter anderen Umständen hätte mich dieses Schauspiel erfreut, der Mond hat mich schon immer fasziniert. Doch leider bedeutet der Mond in meiner Situation nichts Gutes. Jetzt werden sie in Scharen angerannt kommen... Ich muss mich weiter mit letzter Kraft aus dem Wald kämpfen. Die ersten kann man bereits heulen hören. Ein unheimlicher Laut, der darauf hindeutet, dass sie sich versammeln. Ein Zittern durchfährt meinen kräftig gebauten Körper, als ich mir vorstelle, was gleich geschehen könnte. Aber jetzt kann ich nicht aufgeben. Ich bin so weit gekommen. Selbst wenn ich hier auf der Stelle tot umfalle vor Überanstrengung, ist mir das lieber, als ihnen schutzlos ausgeliefert zu sein.
Meine schnellen Schritte werden vom Erdboden gedämpft. Das hier ist nichts als eine öde Landschaft, geprägt von alten, kranken Bäumen und gewaltigen Findlingen aus schwarzem Gestein. Die gesamte Landschaft widerspiegelt gewissermaßen die schrecklichen Dinge, die von Zeit zu Zeit geschehen. Ausgelöst durch diese Wesen. Ich fühle mich klein, bedrückt, unfähig gegen diese Macht anzukämpfen.
Kaum habe ich die letzten Bäume hinter mir gelassen, erblicke ich es. Gewaltig, voller dunkler Magie, steht es am Fuße des Hügels. Würde ich es erreichen, wäre ich gerettet. Ich stolpere den steilen Abhang hinunter, falle ein paar Mal hin und kämpfe mich dann wieder auf die Beine. Das Heulen kommt immer näher. Vielleicht noch hundert Meter ist das rettende Portal von mir entfernt. Was würde ich nicht dafür geben, um diese Welt verlassen zu können? Um lebend hier herauszukommen, meine Familie wieder zu sehen? Mit einem großen Satz springe ich über den verfallenen Holzzaun, der das Gelände umgibt, und steuere zwischen den mit Unkraut überwachsenen Gräbern auf das Portal zu. Kann ich noch aus diesem Albtraum entkommen?
Vor dem riesigen Stein bleibe ich stehen und verschaffe mir einen Überblick. Der Mond schimmert silbern am Horizont über den Baumwipfeln. Von ihnen ist noch nichts zu sehen. Ich krame in meiner Hosentasche nach dem Amulett und halte es mit zitternden Händen vor das Portal. Ein überirdischer Laut ist zu hören, und von der Mitte aus breitet sich ein matter, schwarzer Schleier auf dem Gestein aus, bis nur noch ein Torbogen übrig bleibt. Gleich habe ich es geschafft. Ich gehe auf den Schleier zu. Dann werde ich von zwei kräftigen Pranken an den Schultern gepackt und mit gewaltiger Wucht zu Boden gerissen. Ein stechender Schmerz durchfährt meinen Körper. Als ich versuche wieder aufzustehen, werde ich durch einen weiteren Prankenschlag an die Brust erneut auf den Boden geworfen. Mir verschlägt es den Atem, der Schädel brummt vom harten Aufprall. Vor meinen Augen flimmern die Portalschwaden. Ich fühle mich benommen, alles dreht sich langsam in meinem Kopf. Wie aus der Ferne kann ich hören, wie immer mehr dazukommen, alle drängen sich um meinen schutzlosen Körper. An meinen Händen spüre ich ihren kalten Atem, es riecht nach Blut. Mir kommt es so vor, als würden sie zögern. Sie warten auf etwas. Ich habe Angst vor dem, was mich jetzt erwartet. Lieber wäre ich tot im Wald umgefallen und für immer vergessen gegangen, als einer von ihnen sein zu müssen. Ich wünsche mir nur noch, dass sie es jetzt tun. Sofort.
Dann, plötzlich, weichen sie ehrfürchtig leicht zur Seite. Ich denke schon darüber nach, ob sie abgehauen sind, da bohren sich seine rücksichtslosen Zähne tief in mein Fleisch, der ganze Körper schmerzt höllisch. Ich bin wie gelähmt, liege da und wünsche mir, dass ich nie hierher gekommen wäre. Dann müsste ich das alles nicht ertragen. Er steht direkt über mir, mustert mich genau. Das Gift verteilt sich langsam im Körper, ich fühle wie mein warmes Blut das Bein herabläuft. Alles dreht sich immer schneller, ich nehme nicht mehr viel wahr. So fühlt sich das also an. Alles ist vorbei, nun würde ich für immer einer von ihnen sein. Den Werwölfen. Ein letzter Ruck durchfährt meinen Körper, meine Gedanken schweifen ab. Das einzige, was mein altes Ich zurücklässt, ist eine weitere Inschrift auf dem riesigen Grabstein mit meinem Namen. Sokrate Falcon.
Es ist schon sechs Jahre her. Damals war ich 15 und ging zur Schule wie jeder andere Junge. Meine Freizeit bestand hauptsächlich daraus, Hausaufgaben zu lösen, für anstehende Prüfungen zu büffeln, mit Kollegen über die Schule zu lästern, ein Game nach dem anderen durchzuspielen und auf bessere Zeiten zu warten. Irgendwann hat mich einfach alles nur noch gelangweilt. Ich saß zu Hause herum, tat nichts. So, dass ich mich am Ende jedes Tages fragen musste: »Was hast du heute eigentlich gemacht, was dich weiterbringt, deinem Leben einen Sinn gibt?« Ich wusste jeweils keine Antwort, und das sollte sich ändern. Also begann ich mir zu überlegen, was ein wenig Spannung in mein Leben bringen könnte.
Eines Tages kam mir die Idee, alleine auf einen Abenteuertrip zu gehen. Auf mich selbst gestellt in der Wildnis, mit dem Hintergrund, mir selbst zu beweisen, wozu ich fähig bin. Die heutige Welt war mir zu sicher und geordnet. Alles scheint absehbar zu sein. Ich war fest entschlossen, ich wollte raus aus dem Alltag und spannendes erleben, etwas, wozu nicht jeder den Mut hat. Meine Eltern brauchte ich gar nicht erst um Erlaubnis zu bitten. Ich wusste, dass sie dieses Unterfangen niemals unterstützen würden. Also begann ich im Geheimen mit den Vorbereitungen für meine nächtliche Tour.
Ich steige in den Bus, fahre zum nächstgelegenen Supermarkt und kaufe das Nötigste ein. Streichhölzer, Wasser, Knäckebrot, ein kleines Zelt, eine Wolldecke und eine Taschenlampe. Zuhause packe ich alles in meinen Rucksack und verstecke diesen im Schrank hinter den Jacken. Nun muss ich wohl oder übel auf den Beginn der Herbstferien warten.
Als es endlich so weit ist, suche ich nach der Schule die wichtigsten Kleider und Unterlagen zusammen und informiere mich über das Wetter. Es sieht gut aus für die nächsten Tage. Ich habe vor, in der kommenden Nacht loszuziehen, damit meine Eltern nichts davon mitbekommen. Eine Route brauche ich nicht, ich möchte einfach draufloslaufen. Ohne ein Ziel, in das Abenteuer hinein.
Unser Haus ist umgeben von Wald, es steht auf einer großen Lichtung, das nächste Dorf ist mehrere Kilometer entfernt. Zur Schule muss ich jeweils mit dem Fahrrad, was aber günstig ist, da es mich nach dem Lernen jeweils dazu zwingt, mich ein wenig zu bewegen. Das Holzhaus ist relativ klein und bestimmt bald 50 Jahre alt. Die Eltern meiner Mutter haben früher schon hier gewohnt, sie hatten das Haus damals neu gebaut. Naja, drei Personen brauchen auch nicht eine riesige Villa. Ich habe das geräumigste Zimmer bekommen und bin ganz zufrieden damit. Nur, dass ich ein Einzelkind bin, hat mich schon immer gestört. Jetzt zum Beispiel hätte ich meinen Bruder fragen können, ob er mitkommt. Aber es ist nun mal so und lässt sich nicht ändern.
Oben in meinem Zimmer krame ich ein Blatt Papier hervor, um einen Informationsbrief an meine Eltern zu schreiben. Ich plane spätestens in drei Tagen zurück zu sein. Sie dürfen das nicht falsch verstehen, ich laufe nicht ihretwegen weg. Die Abenteuerlust in mir ist einfach stärker als der Drang durch die Vernunft, hier bleiben zu müssen. Nachdem ich den Brief geschrieben und in einen Umschlag gesteckt habe, werfe ich mich auf das breite Bett und schaue voller Erwartungen aus dem Fenster in den Wald hinaus.
Als mein Wecker klingelt, ist es ein Uhr morgens. Ich kann die Sterne draußen über den Bäumen schimmern sehen, die Nacht ist klar. Von unserem Haus aus kann man den Sternenhimmel ohnehin oft gut betrachten. Der Lichtsmog der Großstädte macht sich bei uns noch nicht so stark bemerkbar. Ich schleiche zum Schrank herüber, hole meinen Rucksack aus dem Versteck und nehme den Brief an meine Eltern aus der Schublade. Ich bin aufgeregt und freue mich auf die folgenden Tage. Meine Eltern schlafen ein Stockwerk über mir, mein Zimmer liegt im Erdgeschoss. Den Umschlag lege ich beim Vorbeigehen gut sichtbar auf den Küchentisch. Danach gehe ich durch den Flur hinaus zur Garderobe und ziehe mir robuste Wanderschuhe an.
Es ist Anfang Oktober, in der Nacht wird eine Jacke auf jeden Fall nötig sein. Ich entscheide mich für meine gefütterte, schwarze Lederjacke, mit der werde ich bestimmt warm genug haben. Leise schließe ich die Haustür hinter mir ab und gehe durch unseren Garten auf die Bäume zu. Den Wald in westlicher Richtung des Hauses kenne ich am schlechtesten, im Hinblick auf Abenteuer entscheide ich mich für diesen Teil. Während ich zwischen den Bäumen hindurchlaufe, stetig weg vom Haus, lausche ich in die dunkle Nacht hinaus. Zwischendurch ist der Ruf einer Eule zu hören, ganz in der Ferne muss ein Automotor laufen. Das Holz der alten Bäume ächzt, eine Windböe lässt Blätter durch die Luft wirbeln.
Nachdem ich längere Zeit durch den Wald gelaufen bin, verrät mir ein Blick auf das Handy, dass es drei Uhr ist. Ich muss seit bald zwei Stunden unterwegs sein. Beim Weitergehen halte ich Ausschau nach einem geeigneten Platz für mein kleines Zelt. Zwischendurch drängt sich die Frage in meinen Kopf, ob es richtig war, ohne meinen Eltern Bescheid zu sagen, dieses Abenteuer zu wagen. Den Gedanken verwerfe ich jedoch schnell wieder. Es werden ja nur einige Tage sein.
Ein paar hundert Meter weiter entdecke ich eine geeignete Stelle. Ich nehme den Rucksack vom Rücken, löse die Schnur, die das Zelt daran befestigt, und beginne mit dem Aufbau. Stäbe zusammenstecken und durch die Öffnung in das Tunnel auf dem Zeltstoff schieben. Eisenheringe in den feuchten, moosigen Waldboden drücken und die schwarze Plastikplane hineinlegen. Danach krieche ich in das Zelt hinein, schließe den Reißverschluss und breite den Schlafsack auf der Plane aus. Erschöpft setze ich mich hin, trinke einige Schlucke Wasser und esse die erste Packung Knäckebrote. Ich will ein paar Stunden schlafen, um am nächsten Morgen früh aufzustehen und den ganzen Tag durchzuwandern. Zufrieden lege ich mich in den Schlafsack und schließe die Augen.
Benommen schrecke ich aus dem Schlaf auf, irgendetwas muss mich geweckt haben. Der Zeltstoff bewegt sich leicht. Seufzend setze ich mich auf, suche am Boden nach der Taschenlampe und knipse sie an. Dann krieche ich zum Zelteingang und ziehe mir die Schuhe an. Was war das? Ich wollte ein Abenteuer, nun habe ich es. Ich vermute ein Waldtier. Wahrscheinlich ist es über eine gespannte Schnur gestolpert und hat sich danach schleunigst aus dem Staub gemacht. Vor dem Zelt richte ich mich auf und leuchte den Wald um mich herum gründlich ab. Es ist nichts Verdächtiges zu sehen. Ich gehe um das Zelt herum. Auf der Rückseite entdecke ich die Schnur, die das Tier mitgerissen hat. Sie hängt schlaff herunter, der Zelthering liegt daneben zwischen ein paar grauen Herbstblättern. Ich nehme ihn vom Boden auf, ziehe die Schnur wieder straff und möchte ihn in den Boden zurückstecken. Da fällt mir auf, dass Bluttropfen daran kleben. Das Tier muss erst vor kurzem verletzt worden sein, sie sind noch nicht geronnen. Ein wenig stutzig drücke ich den Hering doch zurück in den Boden.
Dabei fällt mein Blick auf einen Pfotenabdruck in einer schlammigen Pfütze. Ich fokussiere den Lichtstrahl der Taschenlampe darauf. Es ist kein gewöhnlicher wie man ihn von einem Hund oder Luchs kennt, dieser hier ist bestimmt doppelt so groß und zeichnet sich durch gewaltige Krallen aus. Dem Tier möchte ich nicht unbedingt begegnen. Hier gibt es keine Bären, oder? Zumindest sind mir in der Zeit, in der ich hier lebe, noch keine untergekommen. Was könnte es denn sonst gewesen sein? Ich will gerade umkehren und zum Zeltausgang zurückgehen, da entdecke ich zwischen den Zweigen von einem Haselnussstrauch ein paar silbern leuchtende Augen, die das Licht meiner Taschenlampe reflektieren. Angst kommt in mir auf. Was ist das? Wird das Wesen angreifen? Erneut hinterfrage ich meine Entscheidung. Aber welche Entscheidung kann man denn nicht hinterfragen? Hinterher ist man immer schlauer. Man muss sich mit der Situation abfinden, in der man steckt und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Also mache ich mich auf alles gefasst. Unwissend, was für einem Wesen ich gegenüberstehe. Ich starre in seine Augen, es in meine. Das geht einige Zeit so. Jeder von uns scheint abzuschätzen, ob das Gegenüber eine Gefahr für sich selbst darstellt. Da vom Wesen keine Reaktion kommt, gehe ich langsam auf das Gebüsch zu. Es weicht nicht zurück, es kommt nicht näher. Einzig seine Augen bewegt es. Sie analysieren jede meiner Bewegungen sehr genau. Dann rascheln ganz unerwartet die Blätter, das Tier bewegt sich. Geduckt kriecht es hinter dem Stamm hervor. Immer wieder sackt es in sich zusammen und muss sich mühsam vorwärtskämpfen. Fünf Meter trennen uns noch. Man muss kein Arzt sein, um zu erkennen, unter welch starken Schmerzen es leidet. Es sieht aus wie ein riesiger Wolf, nur viel muskulöser. Am rechten hinteren Lauf und seitlich am Brustkorb hat es schlimme Verletzungen, die stark bluten.
Einige Meter vor mir bleibt das Tier stehen. Was könnte das sein? So in etwa stelle ich mir einen Werwolf vor, aber ich habe nie daran geglaubt, dass es welche gibt. Sein Kopf reicht mir bis auf Brusthöhe, und ich bin groß für mein Alter. Starr vor Schreck stehe ich da, wird es mich doch noch attackieren? Soll ich versuchen wegzurennen? Nein, das hat keinen Zweck. Ich entschließe mich, ruhig zu bleiben und abzuwarten. Hätte es angreifen wollen, hätte es das längst getan. Das wolfsähnliche Wesen scheint etwas von mir zu wollen und wirkt weder wütend noch aggressiv. Als es nur noch einen guten Meter von mir entfernt ist, bleibt es ruhig stehen und mustert mich genau. Ein heiseres Flüstern ist zu hören.
»Pass auf. Nimm das hier, rette die Welt vor ihrem Untergang. Mach nicht denselben Fehler wie ich. Vertraue niemandem der meinen«. Verdutzt leuchte ich im Wald umher, um die Quelle der Stimme ausfindig zu machen. Ich kann einfach nicht glauben, dass das Wesen gesprochen hat, und das scheint es bemerkt zu haben. Mit seiner Pfote schlägt es auf den Waldboden, um meine Aufmerksamkeit zurückzubekommen. Dann senkt es seinen Kopf nach vorne und schüttelt leicht seinen Nacken. Mir fällt ein schwarzes Amulett an einem Lederband vor die Füsse. Das Untier weicht zwei, drei Schritte zurück, damit ich mich ungehindert zum Amulett hinunterbücken kann um es aufzuheben. Ich nehme es fest in die Hand und betrachte das wolfsähnliche Wesen verwundert. Wenn es gesprochen hat und ich es verstanden habe, muss es tatsächlich ein Werwolf sein. Mein Herz rast, ich vertraue der Sache kein bisschen. Was soll ich jetzt tun? Vor wem ist die Welt in Gefahr? Mir schwirren so viele Fragen im Kopf, die ich ihm am liebsten alle stellen würde.
Aus der Ferne sind Schritte zu hören, Äste knacken. Ich horche aufmerksam auf und ahne, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hat. Der Werwolf blickt für einen Moment verängstigt in die Richtung, aus der die Geräusche kommen.
Ich suche seinen Blick, nehme das Amulett fest in die Hand und versuche entschlossen zu klingen: »Ich werde mein Bestes geben«. Er nickt kaum merklich, wendet sich von mir ab und humpelt, so schnell es ihm mit seinen Verletzungen möglich ist, zwischen den Bäumen davon. Dann geht alles ganz schnell. Schüsse hallen durch den Wald, ich werfe mich instinktiv auf den Boden und knipse die Taschenlampe aus. Eine Kugel trifft den Baumstamm rechts von mir, Splitter der Baumrinde fliegen durch die Luft. Sechs Bäume weiter jault der Werwolf laut auf. Aus dem Augenwinkel kann ich knapp erkennen, wie er zu Boden sinkt. Leblos. Mein Herz rast, mein Körper bebt vor Panik. Triumphierende Stimmen sind ganz aus der Nähe zu vernehmen. Ohne darüber nachzudenken stehe ich auf und renne davon. So schnell mich meine Beine tragen in die Richtung, aus der ich gekommen bin.
Endlich! Die Pausenglocke klingelt, ich stehe auf, verstaue die ganzen Hefte und den Taschenrechner in meinen Schulrucksack und schiebe den Stuhl unter mein Pult. Eine weitere Mathematikstunde habe ich erfolgreich überlebt. Ich verabschiede mich beim Lehrer und verlasse das Klassenzimmer, nehme meine Jacke vom Haken und warte auf Dusk und Raven. Die Herbstferien haben begonnen, wir wollen dieses Wochenende alle zusammen etwas unternehmen. Dusk kommt, wie immer mit ausdruckslosem Gesicht, aus dem Zimmer und meint:
»Raven schreibt noch schnell das Datum für die nächste Matheprüfung in seine Agenda.«
»Okay«, antworte ich schmunzelnd. Das kann ich mir sehr gut vorstellen, so organisiert wie er immer ist. Als auch Raven die Tür findet, ist das Schulgebäude schon fast leer. Wir schlendern den Gang entlang in Richtung Ausgang, da hören wir ein Klopfen aus dem Klassenzimmer, in dem wir jeweils Geschichte haben. Unser eigentlicher Geschichtslehrer absolviert diese Woche Militärdienst, für die Zeit haben wir eine Aushilfslehrerin bekommen. Fragend schaue ich zu Raven und Dusk hinüber, die wohl genauso ratlos sind wie ich. Ich gehe auf die Tür zu. Der Schlüssel steckt noch, aber von außen.
»Verdammt nochmal, öffnet endlich die Tür! Das wird Folgen haben!«, ertönt die Stimme der Lehrerin wütend, während sie mit ihren Fäusten an die Tür hämmert. Wir müssen uns zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Jemand hat da gute Arbeit geleistet. Ich drehe den Schlüssel um und die Lehrerin stürzt heraus. Sie schaut uns entrüstet an.
»Habt ihr mich eingeschlossen?«
Raven übernimmt: »Denken sie doch mal nach. Wer würde jemanden herauslassen, den er zuvor eingeschlossen hat?« Sie reißt mir genervt die Schlüssel aus der Hand, schlägt die Klassenzimmertür zu und verschwindet in Richtung Büro des Schulleiters.
»Was meint ihr, was sollen wir zum Ferienbeginn unternehmen?«, frage ich die anderen.
»Wir könnten eine Biketour in die Berge machen. Zu dem schönen Platz, den wir letztes Jahr beim Wandern entdeckt haben«, schlägt Dusk vor. Eine gute Idee, wie ich finde.
»Treffen wir uns Montagnachmittag gegen fünf Uhr bei mir mit dem nötigen Gepäck? Ich nehme das Zelt mit, und die dazugehörende Ausrüstung wie Lampen. Könnt ihr das Essen übernehmen?«
Punkt 17 Uhr treffen wir uns am Montag alle in meinem Garten. Wir wohnen in einem kleinen Städtchen, welches relativ hoch über dem Meeresspiegel liegt. Es ist noch hell, aber eher kühl. Wir packen alles auf unsere Bikes und machen uns auf direktem Weg Richtung See. Es gibt da eine schöne, leicht erhöhte Stelle, an der wir unser Zelt aufstellen möchten. Wir fahren dem Wanderweg entlang, immer weiter hoch Richtung Berge. Auf den einen Gipfeln liegt bereits Schnee, der Winter ist nicht mehr weit entfernt. Der See liegt etwa 300 Höhenmeter über dem Dorf, wir haben also einen richtigen Aufstieg vor uns.
Nach einer Stunde Fahrzeit kommen wir erschöpft an. Wir teilen uns auf, ich übernehme den Aufbau des Zeltes, Raven bereitet das Essen vor und Dusk sammelt genügend trockenes Holz für ein Feuer. Raven und ich kennen uns schon seit dem Kindergarten, Dusk ist erst in der fünften Klasse dazugekommen. Er hatte vorher unten im Tal gelebt. Jetzt wohnt er hier bei einer Pflegefamilie, seine richtigen Eltern hat er nie kennengelernt. Er ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, bis er vor vier Jahren von seiner Pflegefamilie aufgenommen wurde. Wir verstehen uns alle sehr gut, charakterlich sind wir jedoch komplett verschieden.
Ich, Cale, liebe es, Risiken einzugehen, ich brauche einen gewissen Nervenkitzel. Mein voller Name ist eigentlich Caleor, aber jeder nennt mich Cale.
Raven ist sozusagen das Gehirn unserer Gang, er ist eher zurückhaltend, versucht immer erst überall durchzublicken und plant sehr genau, bevor er etwas unternimmt. Wenn wir die Hausaufgaben nicht eingeschrieben haben, was übrigens fast immer der Fall ist, schickt er uns jeweils ein Bild, damit wir wissen, was zu tun ist. Ohne ihn wären wir beide aufgeschmissen in der Schule, oft lernen wir alle zusammen für Prüfungen.
Dusk ist manchmal einfach seltsam, nicht im negativen Sinne gemeint. Er ist ein guter Kumpel, aber nie weiß man, wie er sich fühlt. Permanent hat er einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck, den niemand deuten kann. Er ist sehr wortkarg, sagt immer nur das Nötigste. Über seine Vergangenheit wissen wir fast nichts. Alles was er uns erzählt hat, wisst ihr bereits. Wenn man ihn darauf anspricht, starrt er nur ins Leere und denkt nach. Manchmal wüsste ich wirklich allzu gerne, was alles passiert ist, aber er scheint das für sich behalten zu wollen. Ich denke, man muss jedem seine Freiheiten lassen. Abgesehen davon ist er echt nett.
Ich und Raven sind noch 15, Dusk bereits 16. Er kommt gerade vom Holzsammeln zurück, ich habe inzwischen das Zelt aufgestellt.
»Das Essen ist soweit vorbereitet, wir brauchen nur noch ein Feuer«, meint Raven.
Ich helfe Dusk das Holz zu stapeln, während wir über die vergangene Woche diskutieren. Am Horizont sinkt die Sonne langsam hinter die Bergkuppen, der See reflektiert den stellenweise bereits farbigen Wald. Es ist ein gemütlicher Abend, besser könnte es kaum sein. So sieht ein guter Ferienbeginn aus. Wir lehnen uns zurück und genießen die Ruhe.
Zehn Minuten später haben die Sonnenstrahlen nicht mehr genug Energie, um uns zu erwärmen, langsam wird es richtig kalt. Ich hole die Jacken für uns drei aus dem Zelt. In unseren Rucksäcken haben wir die komplette Ausrüstung für die Biketour verstaut, alles von Sonnencreme bis Regenjacke. Wir setzen uns um das knisternde Feuer und warten, bis die Teigwaren al dente sind, während die Sonne die schönsten Farben an den Himmel zaubert. Sofern das Wetter mitspielt, werden wir ein paar Tage hier bleiben. Nahrungsmittel haben wir genügend dabei, und zwischendurch können wir sowieso nochmal schnell nach Hause gehen. Nach dem Essen verziehen wir uns ins geräumige Zelt, um einige Kartenspiele zu spielen. Gegen Mitternacht kriechen wir voller Vorfreude auf den morgigen Tag in die Schlafsäcke und fallen schon bald unberechenbaren Träumen zum Opfer.
Es ist kein schöner Tag. Dafür wird er umso ereignisreicher, was ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wusste. Heute werde ich – fast 6 Jahre nach der unglaublichen Begegnung – der mir gestellten Aufgabe um einen gewaltigen Schritt näher kommen. Ich hatte zu zweifeln gewagt, ob das überhaupt jemals noch geschehen würde. Das kleine Städtchen, in dem ich lebe, ist in dichten Nebel gehüllt. Schwere Regentropfen fallen vom Himmel. Ich habe soeben das Büro verlassen und rolle auf meinem Longboard durch die schmalen Gassen nach Hause. Ich habe es zu meinem 16. Geburtstag von meinen Eltern bekommen.
Vor rund einem Monat bin ich in eine kleine Wohnung umgezogen, weil ich hier in der Nähe Arbeit als Informatiker gefunden habe. Die Begegnung mit dem Werwolf hat mich seit damals nicht mehr losgelassen. In jeder freien Minute denke ich darüber nach, was er mir wichtiges mitteilen wollte. Was für einen Fehler hat er gemacht, den ich nun vermeiden soll? Wer oder was ist die Gefahr, von der er gesprochen hat? Sind die Werwölfe den Menschen gut gesinnt, oder war dieser eine Ausnahme? Weshalb ist er gejagt worden? Von wem? Ich trage das Amulett seit diesem Ereignis tief im Wald immer bei mir, egal wo ich bin.
Nach dieser überwältigenden Begegnung war ich noch in derselben Nacht nach Hause gerannt. Ich habe niemals jemandem davon erzählt. Ich war und bin auch heute noch der Meinung, es sei nur für mich bestimmt, ich müsse das große Rätsel alleine lösen. Und hätte ich es damals nicht selbst erlebt und mir würde das jemand im Vertrauen erzählen, ich würde es ihm mit Sicherheit nicht glauben und ihn für verrückt halten. Das möchte ich vermeiden. Nach meinen aktuellen Erkenntnissen ist der schwarze Stein des Amuletts so ziemlich unzerstörbar. Ich habe vieles mit ihm gemacht, um herauszufinden, wofür es zu gebrauchen ist. Es muss ja eine Bedeutung oder einen Sinn haben, sonst hätte der Werwolf mir es kaum übergeben. Viel habe ich bis jetzt nicht darüber herausgefunden. Ich habe einige Fachleute gefragt, aber niemand konnte das Material identifizieren. Ein Chemiker hat mir sogar viel Geld für den Stein angeboten, damit er ihn behalten und genauer untersuchen kann. Natürlich habe ich abgelehnt. Eine einzige Besonderheit hat der Stein.
In einer Neumondnacht, vor drei Monaten, lag ich zuhause im Bett und konnte wieder mal nicht einschlafen. Meine Gedanken waren bei jener Nacht im Wald. Was, wenn ich scheitere, weil ich das Geheimnis nicht lüften kann? Wenn tatsächlich die ganze Menschheit eines Tages durch etwas bedroht wird, was zu verhindern gewesen wäre? Ich hatte die Augen geschlossen, doch auf einmal wurde es ungewöhnlich hell, als würde die Sonne durch mein Fenster scheinen. Verwundert öffnete ich die Augen. Das Licht kam unter meinem weißen T-Shirt hervor, das Amulett hatte strahlend hell zu leuchten begonnen. Ich zog es aus und betrachtete es genauer, ein Symbol leuchtete auf dem Stein auf. Das Amulett erwärmte sich mit der Zeit so stark, dass ich es schließlich auf den steinernen Fußboden fallen ließ, um mir die Hände nicht daran zu verbrennen. Ich ging zu meinem Pult hinüber, kramte einen Bleistift hervor und zeichnete das Symbol ab. Es sah dem Kopf eines Adlers sehr ähnlich. Doch was hat ein Adler mit dieser Sache zu tun? Nichts, ich musste falsch liegen. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, wofür dieses Symbol stehen könnte.
Ich schließe meine Wohnung auf, ziehe die Schuhe aus und stelle den Rucksack links neben der Tür auf den Boden. Das Symbol habe ich inzwischen in Großformat an meine Küchentür gehängt, damit ich es immer sehe, wenn ich daran vorbeigehe. Zum ersten Mal betrachte ich das Symbol nicht als Ganzes, sondern trenne es in Einzelteile auf. Sofort fällt mir das eigenartige Auge auf, dreht man es um 90 Grad nach links, hat es die Form eines Grabsteines. Ich reiße das Blatt Papier aufgeregt von der Tür, lege es auf den Esstisch und drehe es gegen den Uhrzeigersinn. Das Bild wird immer klarer, die komplette linke Hälfte eines Wolfkopfs kommt zum Vorschein. Das Auge, ein Grabstein. Oberhalb der Nase, ein Kreuz. Wie konnte ich so blind sein? Und wenn ich mir das so überlege, habe ich das Symbol vor Jahren schon einmal gesehen, zumindest die gleichen Umrisse. Es kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht mehr woher. Ich entscheide mich, nochmals nach draußen zu gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen und über die Erkenntnisse nachzudenken.
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