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Böhmen im Jahr 1381: Eine Fee? Eine Elfe? Eine Waldprinzessin? Sir Tristan Carlisle kann den Blick nicht von der geheimnisvollen Frau abwenden, die er auf einer Lichtung überrascht! Doch als er sie anspricht, flieht sie erschreckt - und lässt den Ritter brennend vor Verlangen zurück. Auch als er endlich sein Ziel, die Hofburg in Prag, erreicht, vermag Tristan sie nicht zu vergessen. Ein Rätsel! Bis ihm in den Gemächern des Schlosses Arabella Rowan, die neue Hofdame der böhmischen Prinzessin, begegnet: Schlanke Gestalt, hüftlange schwarze Locken, Wildheit und Hunger nach Freiheit in den grünen Augen nur mühsam gebändigt - die Schöne aus dem Wald …
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Seitenzahl: 356
Veröffentlichungsjahr: 2016
IMPRESSUM
Arabellas Geheimnis erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Joanne Rock Originaltitel: „A Knight Most Wicked“ erschienen bei: Harlequin Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICALBand 261 - 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg Übersetzung: Meriam Pstross
Umschlagsmotive: The Killion Group / Hot Damn Designs, Wavebreakmedia Ltd / Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733766672
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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Böhmen
Herbst 1381
Arabella Rowan rannte so schnell sie konnte in den schützenden Wald und zwang sich, ganz leise zu sein, während sie die Hütte ihrer Mutter auf der anderen Seite der Wiese im Auge behielt. Fünf Pferde, die die Standarten des Königs trugen, waren vor der Tür angebunden und stampften und schnaubten im leichten Wind des späten Nachmittags.
Männer.
Arabella wusste, dass sie sich ihrem Zuhause nicht nähern durfte, wenn Männer sich darin aufhielten. Schon ihr ganzes Leben lang galt dieses Gebot, auch wenn sie es seit Eintritt ihrer monatlichen Regel vor ungefähr sieben Sommern noch strenger befolgte. Ob Bauern oder Edelleute, für den Haushalt allein lebender Frauen konnten Männer eine Gefahr bedeuten.
Als die Brettertür aufschwang, drängten fünf kräftige, in Samt und Seide gekleidete Edelmänner heraus und gingen zu ihren ungeduldigen Reittieren.
Arabella wartete im Wald, bis die Gefolgsleute des Königs in einer Staubwolke verschwunden waren. Nachdem sie zuerst erleichtert aufgeatmet hatte, wurde sie jetzt doch von Neugier gepackt. Barfuss, trotz der kalten Erde, lief sie den grasbewachsenen Hügel zur Steinhütte hinauf. Sie stürmte durch die Tür und wäre dabei beinahe über die Schwelle gestolpert.
„Was ist geschehen? Was wollten diese Männer …“
Ihre Worte erstarben, als sie die Stimmung bemerkte, die in der Hütte herrschte. Ihre Mutter und ihre Großmutter steckten die Köpfe zusammen und sprachen leise miteinander. Ein besorgter Ausdruck ließ ihre Gesichter düster und älter als gewöhnlich aussehen.
„Was ist los?“ In dem kühlen Raum, der als Stube und Küche zugleich diente, ließ Arabella sich auf einen Holzstuhl sinken, stellte den Kräuterkorb zu ihren Füßen ab und strich sich die wirren Locken aus der Stirn. Es war eher die Unruhe, die in ihrem Magen rumorte als der Hunger auf das Abendessen.
Zaharia trat zu ihrer Enkeltochter. „Du wirst eine Reise machen, Arabella. Der König möchte, dass du die Prinzessin begleitest.“
Das konnte nicht wahr sein. Vor ihren Augen begann alles zu verschwimmen, und es drehte sich ihr der Kopf. Selbst in den entlegendsten Randgebieten des Böhmerwaldes war bekannt, dass die Prinzessin eingewilligt hatte, einen ausländischen König in einem fernen Land zu heiraten. Wortlos blickte Arabella ihre Mutter an und wartete auf ihre Bestätigung, obwohl sie wusste, dass die Entscheidung ihrer Großmutter, wie schon so oft, endgültig sein würde.
Die Mutter ließ ein unterdrücktes Schluchzen hören und barg das Gesicht in den Händen. Mit einem Mal ließ Angst Arabellas Herz schneller schlagen.
„Du kennst deine Pflicht, Bella.“ Großmutter Zaharia betrachtete sie ernst mit ihren grünen Augen. Das weiße Haar hatte sie im Nacken zu einem Knoten gebändigt. Jetzt setzte sie sich auf die Bank neben Arabella. „Wenn König Wenzel Prinzessin Anne zu dem jungen englischen König schickt, damit sie ihn heiratet, dann wirst du sie als Hofdame begleiten.“
„Ich verstehe nicht. Gibt es am Hof in Prag nicht genügend Frauen für diese Aufgabe? Mein Platz sollte an deiner Seite sein, so wie immer. Ich möchte von dir die Heilkunst lernen.“ Sie musste sich gegen die Entscheidung ihrer Großmutter nur entschlossen genug wehren und zeigen, wie sehr sie die Kunst der weisen Frau schätzte, dann würde Zaharia schon nachgeben. Hatte die Großmutter nicht immer gesagt, in Arabellas Adern fließe das Blut einer Heilerin?
„Wie es scheint, stellt König Wenzel ein ungewöhnlich großes Gefolge für Prinzessin Anne zusammen. Er möchte, dass ihre Ankunft das englische Volk beeindruckt, da ihr zukünftiger Gatte sie ohne Mitgift zur Frau nimmt.“
„Aber ich bin keine Hofdame. Durch mich wirkt niemand eindrucksvoller.“ Zur Bestätigung streckte sie ihren nackten Fuß aus, während Verzweiflung über sie kam. Würde sie ihre Familie je wiedersehen, wenn sie das Land erst einmal verlassen hätte? Wahrscheinlich würde sie ihre Lehre bei ihrer Großmutter nie zu Ende bringen können, nie wieder Kräuter sammeln noch der Entdeckung einer neuen Heiltinktur entgegenfiebern. „Wir haben nie wie Edelleute gelebt. Ich könnte uns Schande machen.“
„Nichtsdestoweniger bist du von so edler Geburt wie kaum irgendeiner bei Hofe, trotz unseres Mangels an Reichtümern.“ Großmutter Zaharia zog eine Pergamentrolle hervor, die in den Falten ihres Gewandes verborgen gewesen war und las daraus vor. „Man wünscht die Anwesenheit der Edeldame Arabella Rowan, Tochter von Ritter Karl Vallia und der Edeldame Luria Rowan in der nächsten Woche in Prag.“
„Aber mein Vater hat mich nie anerkannt.“ Diese Tatsache hatte sie nie sonderlich bekümmert. Ihr Leben verlief glücklicher als das vieler Leute um sie herum. Doch wenn die Entfremdung von ihrem Vater ihr in diesem Falle helfen konnte, musste sie darauf hinweisen.
„Erwähne nie deinen Vater auf deiner Reise, Liebes.“ Zaharias Stimme war ungewöhnlich scharf. „Dein Erbe ist weit wichtiger, als du glaubst. Aber das ist eine Familienangelegenheit.“
Selbst Arabellas Mutter blickte unter Tränen auf, um der Großmutter zuzustimmen. „Sprich nicht über deine Vergangenheit, Arabella. Die königliche Familie weiß, wer du bist. Es ist nicht nötig, dass du dich gegen irgendein Geschwätz verteidigst.“
Verwirrt dachte Arabella zum ersten Mal seit langer Zeit über ihren Vater nach. Sie war dem Edelmann, von dem man sagte, dass er ihrer Mutter das Herz gebrochen habe, nie begegnet. Doch sie hegte den Verdacht, dass er sich manchmal im Geheimen mit ihrer Mutter traf. Vielleicht war das einer der Gründe, warum die Rowan-Frauen sich vor Männern so in Acht nahmen. Doch Zaharia redete bereits über andere Dinge.
„Du musst morgen packen, damit du Prag rechtzeitig erreichst und genug Zeit hast, dich auf die Reise vorzubereiten, mein liebes Kind. Du hast keine Wahl. Du musst von uns ziehen.“
Arabella traute ihren Ohren nicht. Ihr war, als hätte sie ein schwerer Schlag getroffen. Sie war von Schmerz erfüllt.
In der dumpfen Luft der Hütte rang sie nach Atem. Sie musste hier raus, musste mit dem Herbstwind um die Wette laufen und Erde unter den Füßen spüren.
Zaharia streckte die Arme aus und drückte ihre Enkelin an sich. „Sei stark, Arabella. Zeige deinen Landsleuten, dass das Blut der Rowan genauso stolz fließt wie das irgendeines Ritters.“
„Wie kann ich alles, was mir je vertraut war, aufgeben, um jemand zu werden, der ich nicht bin? Wie soll ich das Vermächtnis antreten, das du mir prophezeit hast?“ Sie bewunderte ihre Großmutter, weil sie eine so berühmte Heilkundige war und hatte sich vorgestellt, dass auch ihren Fähigkeiten eines Tages der gleiche Respekt gezollt werden würde.
„Du kannst keine weise Frau sein, ohne etwas von der Welt gesehen zu haben, Bella. Ich wusste immer, dass einmal der Tag kommen wird, der dich deinem Schicksal zuführt und dir die Weisheit bringt, die du zusätzlich zu dem brauchst, was ich dich gelehrt habe.“ Ihre Worte klangen sanft und beruhigend und waren gleichzeitig von einer ehernen Unerbittlichkeit. Es war der Ton, in dem sie üblicherweise Arabella in all dem unterrichtete, was sie über die Heilkunst wusste. „Denk an deine Ehre. Denk an die Ehre deiner Familie. Du wirst diese Verpflichtung erfüllen und wieder nach Hause zurückkehren. Es ist nicht so, als müsstest du für immer in England bleiben.“
Etwas an den Worten „England“ und „für immer“, die Zaharia im gleichen Atemzug erwähnt hatte, erweckte einen heißen Zorn in Arabella und veranlasste sie, in Richtung Tür zu laufen. Das alles war zu viel, ging zu schnell, und sie fürchtete, sie würde sich selbst Schande machen, indem sie vor ihrer Familie ihre Wut zum Himmel schrie. Sie musste fliehen, bevor das geschah.
Ein letztes Mal hielt sie aber inne. „Ich werde stark sein“, versicherte sie ihrer Großmutter mit kerzengerader Haltung, auch wenn ihr die Augen brannten bei dem Gedanken, dass ihr das eigene Schicksal aus den Händen glitt. „Irgendwie.“
„Arabella.“ Luria stand auf und wollte ihre Tochter hindern davonzurennen, doch Zaharia hielt sie zurück.
Zaharias letzte Worte noch in ihren Ohren, eilte Arabella den staubigen Pfad hinunter. Jeder Schritt dieses einsamen Gangs erinnerte sie daran, dass ihre Zeit als freie Frau bald vorbei sein würde.
Hier halten wir“, rief Tristan Carlisle, zügelte sein Pferd und schwang sich vom Rücken des schwarzen Streitrosses, damit er und seine Begleiter sich die Nacht über ausruhen konnten.
Er verfluchte die Reise, obwohl er diese letzte Rast genoss. Denn danach würde er Prag erreichen und somit auch die kreischenden Frauen, die ihn erwarteten – das größte Gefolge, dass je eine Prinzessin zu ihrer Hochzeit begleitet hatte. Eine ziemlich zweifelhafte Ehre für einen Krieger.
„Eskorte“, murmelte er. Schon allein der Klang des Wortes ekelte ihn an. Fünfzehn Jahre im Dienste der Könige Englands – und dieser Auftrag war alles, was seine harte Arbeit ihm eingebracht hatte?
Während er hier die Aufgabe eines Höflings erfüllte, tobte der Krieg zwischen England und Frankreich. Glaubten sie etwa, sein Schwertarm sei kraftlos geworden? Nur mit seinem Dolch bewaffnet, konnte er besser kämpfen als die Hälfte von Richards lächerlicher Mannschaft, denn die meisten der jungen Männer waren nichts als sabbernde Kleinkinder, die erst wenige Kämpfe erlebt hatten.
Richard hatte sich damit herausgeredet, wie wichtig der Schutz seiner Braut wäre und auf eine kürzliche Bedrohung des böhmischen Hofes hingewiesen. Doch die Aufgabe – und die Besorgnis des Königs – erschienen Tristan ein wenig hohl, auch wenn Richard ihm im Gegenzug für den erfolgreich ausgeführten Auftrag längst überfällige Ländereien versprochen hatte.
Wie um Tristans Meinung zu bestätigen, schnaubte das schwarze Pferd, während es seinen Durst stillte.
„Ich stimme dir völlig zu, mein Freund. Kein vernünftiger Krieger sollte die Rolle eines Höflings übernehmen. Aber da hast du es. Da bewegen wir unsere müden Hintern durch dieses hübsche Land, und die Gunst des Königs verschafft uns nicht mehr als das Los eines Bastards in diesem Leben. Wenn Richard dieses Mal nicht mit den Ländereien herausrückt …“ Es war wirklich ungeheuerlich. Wenn der König jetzt seine Bemühungen nicht honorierte, wartete das Dasein eines Söldners auf Tristan.
„Tristan?“ Sein Freund Simon Percival rief ihn aus einiger Entfernung. Simons Anwesenheit – der Ritter war fast so alt wie Tristan mit seinen dreißig Sommern – war einer der wenigen Gründe, der diese endlose Reise erträglich machte. „Sollen wir hier die Nacht verbringen, oder möchtest du weiterreiten? Wenn wir uns beeilen, könnten wir morgen in Prag sein.“
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