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Zur gleichen Zeit werden bei einer sehr speziellen Planetenkonstellation zwei Kinder geboren. Eines im Elbenreich und eines im Menschenreich, schnell stellt man fest, dass beide Kinder krank sind. Die Seelen welche die Kinder erhalten haben wurden vertauscht und nun sind beide, Elben und Menschen auf der Suche nach einer Lösung. Die Elben suchen das Menschenkind und die Menschen suchen das Elbenkind um die Seelen mit einer Jahrtausend alten Ritual zu tauschen.
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Seitenzahl: 152
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Alderan Schubert
Arien und die
Seele der Elben
Das zweite Werk von Alderan Schubert, der mit seinem Erstlingswerk „Der Kristall von Elysia“ bereits eine erfolgreiche Geschichte veröffentlicht hat.
Impressum:
Copyright © 2024 Alderan Schubert Umschlaggestaltung Alderan Schubert
Das Werk einschließlich aller Texte ist urheberrechtlich geschützt. Es ist nicht gestattet, Texte dieses Buches zu digitalisieren, auf PC´s oder anderen Medien zu speichern. Oder auf Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Texten wiederzugeben.
(Original oder in manipulierter Form) .es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Autors.
Erstausgabe 2024WIR machen DRUCK GmbHMühlbachstraße 7 71522 Backnang
Für Svenja und Alina
Danke
Meiner lieben Nichte Alex für ihre Geduld und ihrer Hilfe beim Schreiben dieses Buches. Ihrer unermüdlichen Arbeit meine Unzulänglichkeiten auszubügeln und die vielen kleinen Fehler zu finden. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen. Dann danke ich meiner Frau für das Verständnis meiner geistigen Abwesenheit beim Schreiben und der Kraft die sie mir gibt.
Inhalt
Prolog:
Aer œnryn
œnnin
Veronika
Imlare
Die falsche Seele
Arien
Ungewissheit
Die Reise
Bronwyn
Zu Hause
Wahrheit
Wölfe und Elben
Glauben oder Wissen
Gewissheit
Erlösung in Sicht
Die Reise der Elben
Warten
Unterwegs mit dem Zug
Warten am Bahnhof
Ankunft
Althrane Fae
Epilog
Veronika (Vroni)
Martinsen
Mutter von Arien
Rainer Martinsen
Ehemann von Veronika, Vater Ariens
Arien (Vom Sonnenlicht umstrahlte)
Tochter von Vroni und Rainer
Izara
Frau von Surion Mutter von Imlare
Surion
Ehemann von Izara Vater von Imlare
Imlare(Himliche Schönheit)
Tochter von Surion und Izara
Alassea Lossëhlin
Heilerin aus Aer œnryn
Findulas
Hebame von Izara
Bronwyn
Älteste Heilerin derElben
Cumlahie Lenrock
Nachbarin von Surion und Izara
Lúthien (Tochter der Blumen)
Freundin und Hilfe von Bronwyn
Tauriel (Tochter des Waldes)
Eine der Ältesten, Frau von Legolas
Legolas (Grünblatt)
Vorstand der Ältesten
Baltas und Abeja
Raben von Bronwyn
Ambar Eldaron
Ältester im Dorfrat
Dr. Enmoira Sandmann
Ärztin von Veronika
Ragna Ketilsdóttir
Oma von Dr. Sandmann
Maria
Hebamme Veronikas
Hildegard (Elbenheilerin)
Heilerin lebt bei den Menschen
Lilja Egilsdóttir
Mutter von Torid Jónsdóttir , Freundin von Dr. Sandmann
Torid Jónsdóttir
Tochter von Lilja Egilsdóttir
Begriffe aus dem Elbenreich
Althrane Fae (Seelentausch)
Ritual in dem die Seelen getauscht werden.
Faer pengolodh
Schule des zum Beherrschen der Elbenfähigkeiten
Náro Ischta -(Ehemalige große Elbenstadt)
Großer Krieg zwischen Elben, Trollen und Menschen.
Aer œnryn (Heiliger Wald)
Dorf der Elben Heimat vonHildegard
Laer
Sommer
Ajiwa die Mutter
Die Seelengebende Göttin
Gürgaldhen
Die Verbindung
Fëacambéa
Bruder oder Schwester meiner Seele nach Gürgaldhen
Lóteo Épessë
Zeit des Nebels / Morgentau
Elben und ihre Geschichten, glaubt man daran? Nun die Isländer sind fest davon überzeugt. Auch bei vielen anderen Ländern im Norden sind die Menschen überzeugt, dass es Elben, Elfen, Trolle usw. gibt. Aus der Vergangenheit gibt es überall Sagen und Mythen um diese Wesen.
Unsere Geschichte spielt in Norwegen einem Land der Legenden. Es geht um Menschen und Elben, und um deren Geschichte. Die Menschen glauben immer weniger an Dinge, die sie nicht sehen fühlen oder hören können. Die moderne Zeit änderte den Menschen und die Nähe zur Natur ging immer mehr verloren. Der Mensch wurde immer egoistischer, dachte nur an sich. Der Gedanke an die Gemeinschaft trat dem eigenen Ego immer mehr in den Hintergrund. Hilfsbereitschaft Nachbarschaft und Mitgefühl wurden immer weniger. Anders als bei den Elben war das Mein wichtiger als Dein.
Neid und Missgunst wurden zum Fluch der Menschheit und vergiftete sie immer mehr.
Elben, Trolle und Menschen, alle haben sich mal gekannt, geachtet und respektiert. Heute sind dies nur noch Legenden. Aber sind es wirklich nur Legenden, oder kann es nicht auch sein, dass hier und da ein wenig Wahrheit verborgen ist? Glaubt man nicht manchmal eine Stimme gehört zu haben, obwohl niemand da ist? Träumt man nicht manchmal von unglaublichen Orten und Taten die nach dem Erwachen als Blödsinn abgetan werden Aber wer weiß das schon?
Vielleicht ist ein wenig Wahrheit und ein wenig Blödsinn in allem verborgen. Der Glaube und die Fähigkeit offen zu sein für alles, was sein könnte, kann uns helfen Dinge zu verstehen und zu ertragen die uns fremd vorkommen und uns auch belasten können. Ein kleines Kind, welches noch nicht unterscheiden kann zwischen Gut und Böse, dessen Seele rein ist, kann uns viel lehren. Diese Geschichte ist, die von Menschen und Elben die miteinander verbunden sind, ohne es zu wissen. Bis eines Tages die Erkenntnis kommt und alle überrascht. Es brauchte ein Ereignis, das seit vielen hunderten Jahren nicht mehr geschehen war. Dieses Ereignis sollte nun stattfinden die Menschen und die Elben wieder näher zusammenzubringen. Und wie immer oder so oft es in den Geschichten passiert, die wir von unseren Großvätern und Großmüttern gehört haben, sind es Kinder, die dieses Wunder bewirken. Auch wenn sie an den Ereignissen unschuldig sind, und man sagen könnte es ist alles ein Zufall. Vielleicht ist es Bestimmung? Oder auch ein großer Plan der Götter? Wir werden es nie erfahren.
Durch das grüne Blätterdach schien die Sonne auf die kleinen Häuser von Aer œnryn herab, der blaue Himmel war wie immer wunderschön anzusehen. Kinder spielen neben den Häusern die Kreisrund um den Dorfplatz angeordnet waren. Die Mütter stehen zusammen und führen Gespräche. Ihre Männer arbeiten ruhig vor sich hin. Immer wieder hört man ein Lachen, ab und zu einen Kindergesang. Jeder der diese Szene beobachtet, spürt die Harmonie, welche an diesem Ort weilt.
Die große Feuerstelle in der Mitte des Dorfplatzes und die darumstehenden Bänke und Tische zeugten davon, wie gerne die Bewohner zusammensitzen und feiern. Sie lieben es unter freiem Himmel zu sein und mochten es nicht ihre Abende allein verbringen zu müssen. Das Große Feuer wurde am Abend entzündet und jeder brachte etwas für das gemeinsame Mahl am Abend mit.
Wer genau hinsieht, erkennt das es sich um Elben handelt, die hier geschützt im Wald, auf einer großen Lichtung leben. Durch einen Zauber und Gesetze ist es den Menschen nicht möglich und erlaubt, dieses Reich zu betreten. Seit vielen Jahren wurden die Elben in ihrem Leben nicht mehr gestört. Die meisten wissen gar nicht wie es bei den Menschen aussieht. Sie kennen sie nur aus Geschichten, die die Alten erzählen. Wobei man bemerken muss, dass Elben sehr, sehr alt werden können. Viele von ihnen sind einige hundert Jahre alt und wenn ihre Zeit gekommen ist, sterben sie nicht. Sie vergehen und werden in einem Kind neugeboren. In einigen Dingen ähneln sich Menschen und Elben, wenn sie sich lieben, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Wenn Sie sich füreinander entschieden haben, ist das für immer. Sie bekommen Kinder, wenn ein anderer Elbe das Leben verlässt und geht. Ein wenig bleibt das Wissen, welches der Elbe erworben hat in seiner Seele. Und wenn er als Kind wiedergeboren wird, ist dieses Wissen tief in ihm verborgen. Später wenn das Kind zum Erwachsenen wird, werden Riten ausgeführt die einen Teil dieses Wissens zu Tage fördern. Der Rest wird sich im Laufe des Lebens und durch verschiedene Rituale und Gebräuche offenbaren.
Anders als in der Menschenwelt kennen sie kein Neid, keine Habgier, kein Mein und kein Dein. Jeder Elbe ist berufen die Fähigkeit, welche ihn auszeichnet, auszuleben. So gibt es welche die können heilen und es gibt andere die können wunderschön zeichnen und malen. Was alle Elben können, ist Leben schenken, mit den Tieren kommunizieren und wunderschön singen. Elben können andere Wesen heilen, indem sie ihre Kräfte benutzen und die Energie aus dem Wald, den Boden und der Erde ziehen. Wer je einen Elben hat singen hören, der wird dies nie vergessen. Es ist nicht von dieser Welt, wird man dann sagen, ohne es genau beschreiben zu können. Manche Elben können die Sprache der Menschen sprechen, aber tun dies nur sehr ungern. Früher vor Maitimar Náro Ischta (großer Krieg von Ischta) wurde Ataniya (eine alte Form von Isländisch) sogar an den Schulen gelehrt. Aber das ist schon sehr lange her und es gibt nur noch sehr wenige, sehr alte Elben die Ataniya sprechen. Besonders ist, dass alle Elben die gleiche Sprache sprechen, egal wo auf der Welt sie sich befinden. Was die Menschen nie vollbringen werden, ist den Elben gelungen. In sehr frühen Zeiten gab es viele unterschiedliche Sprachen bei den verschiedenen Elbenvölkern. Seit je her treffen sich die die Ältesten aller Elbendörfer zu Anarórimë (Sonnenwende), um sich zu beraten.
Bei einem solchen Treffen beschlossen die Elben aus aller Welt nur noch die alte Sprache zu sprechen.
Die alte Sprache war zum Teil in jedem Dialekt der verschiedenen Sprachen enthalten, da sie der Ursprung aller Elbensprachen war. Die Alten besannen sich darauf und beschlossen die Dialekte und verschiedenen Sprachen abzuschaffen. So wurde im Laufe der Jahre aus vielen Sprachen eine Sprache. Diese alte Sprache, nennen wir es „Hochelbisch“ - sprechen nun alle Elben und auch ein paar wenige Menschen auf der ganzen Welt. Nach Maitimar Náro Ischta (großer Krieg von Ischta), blieben einige Elben bei den Menschen. Viele von ihnen leben noch heute dort, die einen, weil sie sich verliebt haben, die anderen, weil sie die Menschen und deren Lebensweise mögen. Viele der bei den Menschen lebenden Elben, haben menschliche Freunde und einigen von ihnen ihre Sprache beigebracht. Einige Elben haben immer noch die Hoffnung, dass es eine Zeit geben wird, in der Menschen und Elben wieder Freunde sein können. Beim jährlichen Treffen der Dorfältesten wurden nicht nur solche wichtigen Themen besprochen, es wurde natürlich auch getratscht viel gegessen und getrunken.
Aber zurück zu den Menschen. Sehen können die Menschen den Elben nicht, wenn dieser das nicht will. Die Elben spüren lange bevor der Mensch sie wahrnimmt, dessen Anwesenheit. Wenn sie nicht erkannt oder gesehen werden wollen, können sie die Wahrnehmung des Menschen so verändern, dass er sie nicht mehr wahrnehmen kann. Es wäre erklärbar, wenn man verstehen wolle, wie ein Baum einen Menschen sieht. Der Baum wächst im Vergleich zum Menschen sehr, sehr langsam. Zeit wird von dem Baum ganz anders wahrgenommen als von einem Menschen. Bewegt sich der Mensch also in seiner normalen Geschwindigkeit, würde der Baum nur ein Vorbeihuschen empfinden.
Ganz davon abgesehen das der Mensch dem Baum genauso egal ist, wie dem Elben. Der Mensch würde vielleicht eine Präsenz spüren, könnte diese aber nicht erklären und nach einer Zeit würde er sie ignorieren. So können Elben, wenn sie wollen, auch das Menschenreich besuchen, ohne von den Menschen entdeckt zu werden. Da dies aber auf Dauer sehr anstrengend für den Elben ist, tun sie dies nur wenn es unbedingt notwendig ist. Ein Mensch würde einen Elben nicht sofort erkennen. Sie sind blond und hochgewachsen, so wie viele Menschen im Norden. Ihre Kleidung ist ähnlich den Menschen aus dem Mittelalter. Der Elbe könnte jedoch auch sehr präsent für den Menschen sein, wenn er es den wollte und auch mit ihm kommunizieren. Vor langer Zeit, lange vor den Kriegen von Ischta waren die Menschen und die Elben freundschaftlich verbunden. In manchen Ländern ist es immer noch so, dass die Menschen an die Elben glauben und sich deren Existenz sicher sind. Aber nach den Kriegen von Ischta haben die Elben sich von den Menschen abgewandt. Ausnahme waren die Elben, welche unter den Menschen wohnten und mit einigen befreundet waren. Alle anderen Elben die in ihrem Reich lebten, wollten von den Menschen nichts mehr wissen. In Island glauben die Menschen immer noch an die Existenz von Elben. Auch in Norwegen und anderen nordischen Ländern glauben manche Menschen daran. Aber führend sind die Isländer, sie haben dafür sogar ein eigenes Ministerium. Sie sind wahrscheinlich die einzigen Menschen, denen die Elben wieder vertrauen würden. Aber es gab seit Jahrhunderten keinen Anlass, dass das Volk der Elben sich den Menschen wieder öffnen würde. Zu sehr wurden die Elben und deren magischen Kräfte von den Menschen ausgenutzt. Darum wurde nach dem Maitimar Náro Ischta (großer Krieg von Ischta) der größte Elbenrat aller Zeiten abgehalten. Diesmal kamen nicht nur die Dorfältesten, sondern alle Elben zusammen. Aus aller Welt reisten sie an, um eine der wichtigsten Entscheidungen aller Zeiten zu treffen. Sie beschlossen mit dem Menschen zu brechen und ihnen nicht mehr zu vertrauen. Abgeordnete aus dem Menschenreich wurden eingeladen und mit ihnen wurden die Gesetze geschaffen, die heute noch die Elbenvölker vor den Menschen schützen und den Menschen verboten die Elbenreiche zu betreten.
Feinde haben Elben heute nicht mehr und es wäre auch nicht ratsam sich einen Elben zum Feinde zu machen. Er würde seine Feinde in ihren Träumen besuchen und diese würden nicht mehr erkennen, wer Freund und wer Feind ist. Oder einfach ausgedrückt wäre es für den Elben ein Leichtes einen Menschen, um seinen Verstand zu bringen.
Aber nun zurück zu den Elben im Wald. Es ist die Zeit von Laer (Sommer), wo die Abende lang sind und der Morgen früh. Die Nächte sind kühl und wenn der Dunst langsam über den Wald zieht und die Sonne aufgeht, erwacht auch das Dorf. Diese Zeit nennen die Elben Lóteo Épessë (Zeit des Nebels). Die Bewohner des Dorfes stehen schon immer mit der Sonne auf. Sie treffen sich auf dem runden Platz zwischen den kleinen Hütten, um den Tag zu begrüßen. Wie jeden Tag, beginnen sie den Morgen mit einem gemeinsamen Lied, indem sie das Licht und das Leben begrüßen. Dieses Ritual ist bei allen Elbenvölkern gleich.
Früher einmal, als die Elben noch an Götter glaubten, hat man um diese Zeit gebetet. Als aber eine Zeit der Krankheit und des Krieges gekommen war und die Gebete nicht erhört wurden, ließen sie es bleiben zu beten. Die Elben waren und sind immer noch davon überzeugt das es Götter gibt. Das diese jedoch kein Interesse haben sich anzuhören, was ein Sterblicher von ihnen will. Somit sind die Gebete also nutzlos und dann kann man es auch gleich lassen. Das zeigt die pragmatische Seite dieses Volkes.
Die Waldelben kennen den Wald und das Leben im Wald besser als jedes andere Wesen. Sie kümmern sich um die Tiere, pflegen sie, wenn sie krank sind und achten darauf, dass die Bäume wachsen können und gesund bleiben. Einen Teil der Kraft, welche die Elben innehaben, kommt aus der Natur aus der Lebensenergie des Waldes. Man kann nun nicht sagen das ein Elb unsterblich sei, aber wenn man versucht zu verstehen das die Seele dieser Wesen eine eigene Existenz hat, kommt man ziemlich hin. Nach vielen Jahrhunderten, manches Mal nach über tausend Jahre und noch mehr, kann aber auch eine so alte Seele gehen. Sie stirbt nicht und ist auch nicht verloren, sie geht nach Luwien, um dort die Erneuerung zu erfahren und wieder als Kind geboren zu werden. Elben werden nicht in dem menschlichen Sinne alt. Sie sehen auch in hohem Alter immer noch jung aus, sie werden nie älter aussehen als ein dreißigjähriger Mensch. Ihrem Sterben, wenn man es so nennen will, wird ohne Angst und Trauer begegnet. Da ein jeder weiß das die Seele und das Bewusstsein nicht verloren ist.
Die Elben leben, wie sie es schon immer taten, ohne moderne Dinge, die die Menschen so lieben, ohne Strom, Telefon, Technik. Sie haben sich für das Einfache Leben entschieden. Die Menschlichen Dinge sind ihnen nicht fremd, sie verabscheuen sie nicht, sie haben einfach beschlossen es nicht zu brauchen.
An diesem Tag sollte ein Fest stattfinden, ein Fest zu œnnin. œnnin bedeutet so viel wie Lichterwachen, wenn man es wörtlich übersetzt. Es wird immer dann gefeiert, wenn ein neues Leben beginnt und eine Seele, also das Licht, in ein Neugeborenes einzieht. Alle Dorfbewohner treffen sich, um dies zu feiern und das Neue Licht, genannt œnnindageja, zu begrüßen. Mit Ihren Langbogen sind sie bereits in der Früh losgezogen und haben gejagt. Mit reicher Beute sind die Jäger zurückgekehrt und überall duftet es nach Essen und Gebratenem. Die Kinder haben in den Wäldern rund um das Dorf nach Beeren und leckeren Wurzeln gesucht. Nun bereiten alle gemeinsam das Festessen vor.
Bei den Elben ist es Brauch, ein neues Leben mit einer großen Feier und Freude zu empfangen. Nach dem es nicht oft vorkommt das eine neue Seele empfangen wird, ist eine Geburt etwas ganz Besonderes. Sehr selten wird von Ajiwa der Mutter eine neue Seele erschaffen. Nur alle 700 Jahre geschieht es das Ajiwa, die Mutter des Lebens, eine neue Seele der Elben erschafft. Niemand weiß, welcher Schwangeren das Glück zu Teil wird, diese neue Seele für ihr Kind zu erhalten. Auch die Götter haben darauf keinen Einfluss nur Ajiwa allein kennt dieses Geheimnis. Eine Elbenfrau kann nur ein Kind bekommen, wenn Ajiwa eine Seele schenkt, sei es eine neue Seele oder die eines vergangenen Elben. Darum ist jede Schwangerschaft bei den Elben eine große Freude und wird entsprechend gefeiert.
Oft schon haben die Alten versucht herauszufinden wonach sich Ajiwa richtet, aber es konnte nie verstanden werden, worauf die Entscheidung sich beruft. Die Neue Seele hat noch nie in einem Körper gewohnt und hat somit auch keine Erfahrungen und kein Wissen eines vorangegangenen Lebens. Aijwa gibt jeder Seele jedoch eine Fähigkeit mit, die das Wesen einzigartig macht. Eine neue Seele nennt man cýr faé. Das Kind welches Garncýrfaé (Eigentümer einer neuen Seele) ist hat dazu noch die Fähigkeit sich mit einem anderen Lebewesen zu verbinden und dessen Wissen aufzunehmen Diese Verbindung nennt man Gürgaldhen.
Die Fähigkeit sich zu verbinden, verliert sich mit der Kindheit. Als Erwachsener Elbe muss auch ein Garncýrfaé seine Erfahrungen selbst machen. Also suchen sich die Kinder mit einer neuen Seele bald ihren Fëacambéa (Verwandter der Seele). Dies ist ein Instinkt und geschieht oft spontan. Der Wunsch des Garncýrfaé nach einer Verbindung mit einer speziellen Person, wird mit Ehrfurcht begegnet und nie angezweifelt. Jeder Elbe wünscht es sich, sich mit dem Kind zu verbinden und sein Wissen zu geben. Dies ist eine große Verantwortung aber auch eine große Ehre. Garncýrfaé jedoch suchen sich Ihre Garn Ista (Wissenden) sorgfältig aus. Die geschieht meist in den ersten Lebenswochen. Auch wenn diese Fähigkeit, sich mit dem andern zu verbinden, später verloren geht, bleibt eine lebenslange Verbindung zwischen dem Lehrer und dem Schüler erhalten. Diese Bindung wird noch über das Leben hinausgehen und mit der Seele auch an das nächste Leben weitergegeben. So werden beide unsterblich.