Arme Hunde (eBook) - Jeff Röckelein - E-Book

Arme Hunde (eBook) E-Book

Jeff Röckelein

4,9

Beschreibung

Für den Journalisten Armin Gareis, 60, sind Hunde die besseren Menschen. Für den Revierjäger Heiner Sauer sind sie Feinde bis in den Tod, ihren und seinen. Auf unkonventionelle Weise bereinigt Armin Probleme mit dem schießfreudigen Jäger, aber auch mit den nachbarlichen Vandalen, einem ungebührlich erigierten Lehrer und einem dealenden Abiturienten - am Rande und jenseits der Legalität. "Das ist aber doch Selbstjustiz", sagt seine Freundin. "Na und?", sagt Armin. "Wenn du hier auf dem Land wegen jeder Geschichte zum Gesetz rennst, dann findest du dich schnell als Querulant in der Geschlossenen wieder und bleibst dort, bist du verschimmelst." Allerdings gibt es auch jemanden, der mit ihm eine Rechnung offen hat. Und es gibt die Tierärztin Doris, 35, mit den engen weißen Jeans ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 281

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,9 (18 Bewertungen)
16
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jeff Röckelein

 

Arme Hunde

 

Roman

 

 

 

 

 

ars vivendi

 

Vollständige eBook-Ausgabe der im ars vivendi verlag erschienenen Originalausgabe (Erste Auflage Juli 2014)

 

© 2014 by ars vivendi verlag

GmbH & Co. KG, Cadolzburg

Alle Rechte vorbehalten

www.arsvivendi.com

 

Lektorat: Dr. Felicitas Igel

Umschlaggestaltung: ars vivendi verlag unter Verwendung einer Fotografie von © Maggie McCall / Trevillion Images

 

Datenkonvertierung eBook: ars vivendi verlag

 

eISBN 978-3-86913-449-9

 

Alle handelnden Personen sind fiktiv; auch das Frankenwalddorf Tschanz existiert nur in der Fantasie des ­Autors.

I

Ein Maimorgen, wie er uns sofort und für den Rest des Tages ein schlechtes Gewissen beschert, wenn wir nicht geradewegs vom Bett aus in die Laufschuhe schlüpfen und eine Runde durch Wald und Wiese drehen. Im Vormonat hatte Joseph Ratzinger den Namen Benedikt angenommen, und schon hatte sich ein Azorenhoch bis zu uns vorgearbeitet. Blauer Himmel, ein paar Schönwetterwolken, siebzehn Grad bereits um halb acht und ein leichter Südwestwind lassen keine andere Wahl, als in Sporthose und Trikot loszuziehen, um den allfälligen Infarkt noch ein wenig weiter hi­nauszuschieben.

So war es an jenem Sonntag, da ich mit Higgins federnden Schrittes vor die Haustür trat und sogleich dem Verbrechen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Seitenspiegel und Wischerarme meines alten Golfs waren abgebrochen. Die Antenne hatte die Form eines umgedrehten V angenommen, die Reifen lagen platt darnieder, und der Auspuffstutzen hing freudlos herab. Auf der rechten Seite pflügte sich vom Scheinwerfer bis zum Rücklicht ein tiefer Kratzer durch den schwarzen Lack, und von der Motorhaube grüßte ein weißes Fuck U. Die Scheiben waren heil geblieben, sie einzuschlagen hätte zu viel Lärm gemacht. Da war offenbar jemand planmäßig zu Werke gegangen.

Es war der Beginn der Pfingstferien, und mein sogenannter Nachbar hatte am Vorabend zu einer Gartenparty geladen. Drei zugewachsene Gestalten waren mit Motorrädern gekommen, eine seltsame Bruderschaft, weder Höllenengel noch Lederrocker, mit zwei durchaus gefälligen Sozias. Der Single kompensierte sein Defizit mit einem rötlichen Ziegenbart. Man begrüßte sich mit Umarmungen und Schulterklopfen, redete sich mit »Alter« und »Ische« an, und ich war mir nicht sicher, ob ich einen sächsischen Akzent heraushörte oder nur den Rennsteigdialekt. Aus dem Gettoblaster dröhnten alsbald die Hells Bells; es roch nach Thüringer Bratwürsten, Steaks und Maiskolben vom Grill, dazu gab es Knoblauchbaguette und Gampertbräu vom Fässchen. Auch die beiden Söhne der Nachbarin waren mit von der Partie: Linus, sechzehn, und Leander, dreizehn. Ich war gerade mit Higgins auf dem Rückweg vom Abendgassi gewesen und hatte verkniffen einen »schönen Abend noch« gewünscht. Das angebotene Bier hatte ich abgelehnt; ich müsse noch arbeiten.

Der sogenannte Nachbar, von dem ich weder Vor- noch Nachnamen kannte, war der neue Freund von Tanja Ultsch und im April bei ihr eingezogen. Tanja ist um die vierzig; sie ist mittelgroß, hat langes, rabenschwarzes Haar und die aufregendste Figur nicht nur von Tschanz, sondern des ganzen Frankenwaldes, und sieht auch sonst aus wie Liz Taylor in ihren guten Jahren. Der Herr Freund schien jünger zu sein, ein langes, schmales Handtuch mit fliehendem Kinn auf dünnem Hals, einem blonden Pferdeschwanz bis zu den Schulterblättern und einem Ohrring. Der Blick aus blauen, schläfrigen Augen hatte etwas Glasig-Wissendes, und die Hakennase konnte man sich auch als Geierschnabel vorstellen. Die Kraterlandschaft in seinem Gesicht stammte wohl von einer Akne, und dazu passte die übliche anämische Gesichtsfarbe lichtscheuen Gesindels, das von der Stütze lebt und den ganzen Tag lang Pornos guckt. Und, immer wieder faszinierend: Männer, die sowieso keinen Arsch in der Hose haben, müssen ihre Jeans ohne Gürtel tragen. Ekelhaft. Was findet eine Frau bloß an einem solchen Fuzzi von der traurigen Gestalt?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!