Arztgeschichten der Bibel - Jan-A. Bühner - E-Book

Arztgeschichten der Bibel E-Book

Jan-A. Bühner

0,0

Beschreibung

Wussten Sie, dass Mose eine Therapie gegen Schlangengift kannte? Oder dass Daniel eine Diät entwickelt hat? Beim Schmökern in diesem eBook lernen Sie die Bibel von ihrer heilsamsten Seite kennen. Begleiten Sie biblische Ärzte bei ihrem Einsatz. Werden Sie Zeuge, wie Fieber und Depressionen verschwinden, Sehkraft wiederhergestellt und selbst tödliche Krankheiten kuriert werden. Das ärztliche Personal reicht von den Propheten bis zu Jesus, vom Engel Rafael bis hin zu Gott persönlich. So auf- und anregend war Bibellesen noch nie.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 182

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
Der Nächste bitte! – Vorwort
Der biblische Anfang der ärztlichen Zunft: Mose und der Schlangenstab
Regierende und ihre Krankheiten
Musiktherapie gegen eine königliche Depression – David spielt Harfe vor König Saul
Wasseranwendung gegen Aussatz? – Ein Minister und seine Ansprüche – Die Heilung des Syrers Naaman
Wenn das Amt krank macht – Gott erhört Hiskijas Gebet
Familientherapie in führenden Kreisen – Mirjams Erkrankung und Heilung
Im Kampf gegen den Tod
Intensivstation Dachkammer – Elija und der Sohn der Witwe
Lebenshauch – von Mund zu Mund – Elischa und die Frau von Schunem
Ein ganzes Volk in der Notaufnahme – Vision von der Wiedererweckung Israels
Wiederbelebung ohne Defibrillator – Die Auferweckung des Lazarus
Rettungssanitäter Paulus – Die Auferweckung des Eutychus
Chefarztvisite
Der mündige Patient – Fordernde Klage in großer Not
Beklagtes Leid – Unter der Last von Krankheit und Schuld
Verzweiflung auf dem Krankenbett – Gebet in Verlassenheit und Todesnot
Abgeschrieben – Gebet in Krankheit und Anfeindung
(Nicht) allein gelassen – Hilferuf aus Todesnot
Ein Hilfeschrei – Gebet in tiefster Not
Perspektivenwechsel – Rettung aus äußerster Verlassenheit
Wieder gesund!
Krankheit im Rückblick – Neu geschenktes Leben
Alle sollen es erfahren! – Dank und Gelöbnis
Wie neugeboren – Lob der unendlichen Güte Gottes
Lebenswende – Dank für Rettung aus Todesnot
Biblische Gesundheitstipps
Gesund durch positives Denken – Sirachs Gesundheitsprinzip
Alles mit Maßen – Gegen Völlerei und Trunksucht
Zurückhaltung beim Essen und Trinken – Sirachs Rat für Gäste und Gastgeber
Das Prinzip Lebensfreude – Kohelet rät zum dankbaren Genießen
Für den Fall der Fälle – Vom rechten Umgang mit dem Arzt
Die Daniel-Diät – Daniels Treue zu Gott wird belohnt
Krankheit als Prüfung Ijob
Die Hoffnung der Hoffnungslosen – Jesus als Heiler
Das Ende einer Odyssee von Arzt zu Arzt – Jesus heilt eine kranke Frau
Psychiatrische Behandlung mit unerwarteter Nebenwirkung – Der Besessene von Gerasa
Mehr als sehen – Jesus heilt Blinde
Kein Fall für Assistenzärzte? – Jesus heilt ein besessenes Kind
Fernheilung – Der Hauptmann von Kafarnaum
Wer heilt, hat Recht? – Jesus heilt einen Stummen
Praxis auch am Sabbat geöffnet – Jesus heilt eine verkrümmte Frau
Nicht mehr krankgeschrieben – Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus
Heilende Hände – Jesus heilt einen Taubstummen und einen Blinden
Krankentransport mit Hindernissen – Jesus heilt einen Gelähmten
Selbst schuld? – Jesus heilt einen Blindgeborenen
Halbgötter in Weiß? – Die Apostel und ihre Heilkunst
Heilung im Vorübergehen – Die Wundertaten der Apostel
Götter in Menschengestalt? – Paulus und Barnabas in Lystra
Unübertragbare Heilkraft – Die sieben Söhne des Skevas
Einfach magisch? – Heilungen durch Paulus’ Taschentücher
Gegen den Größenwahn – Paulus’ Stärke liegt in Christus
Ärzte zwischen den Fronten
Berufsverbot wegen Heilung – Petrus heilt einen Gelähmten
Geschäftsschädigende Gesundheit – Paulus treibt einen Wahrsagegeist aus
Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt – Der Magier Simon wird zurechtgewiesen
Ein biblischer Arztroman: Das Buch Tobit
»Ich, der Herr, bin euer Arzt« – Nachwort
Reihe Biblische Taschenbücher
Impressum

Der Nächste bitte!Vorwort

Wer geht schon gerne zum Arzt? Selbst die Zeit im Wartezimmer, bis man mit dem berühmten Satz aufgerufen wird, in den Behandlungsraum zu kommen, verbringt man doch meist mit einem eher mulmigen Gefühl. Man fragt sich, was bei der Untersuchung herauskommt. Ist man womöglich ernsthafter krank, als man glaubte? Oder wird die Behandlung unangenehm werden? Man hofft zwar das Beste, befürchtet aber das Schlimmste.

Und doch faszinieren uns Geschichten über Ärzte und ihre Patienten, über Krankheiten und deren Behandlung und Heilung. Da die meisten Leserinnen und Hörer (noch) gesund sind, bewirken Arztgeschichten einen wohligen Schauer. Die (noch) nicht Betroffenen können in einer mittleren Distanz bleiben und doch etwas an sich heranlassen, was sie morgen schon selbst treffen kann. Diesen Effekt teilen Arztgeschichten mit Katastrophen- und Kriegsliteratur.

Wer dagegen gerade selbst von einer Krankheit betroffen ist, kann sich mit den Figuren der Geschichten identifizieren und ihre Hoffnung auf Gesundung teilen. Faszinierend ist dann besonders, dass mit dem Arzt oder Heiler jemand auf den Plan tritt, der über ein höheres Wissen verfügt, ja, über eine vom Himmel kommende Kunst. Solche »Halbgötter in Weiß« begegnen uns hier in einer biblischen Frühform, obschon dieses Bild zugleich gebrochen wird: Ein rechter Arzt, wie die Bibel ihn schildert, lässt sich nicht auf diese Weise vergöttern.

Mit dem Buch Tobit besitzt die Bibel einen kompletten Arztroman, der die Leser auf eine Abenteuerreise mitnimmt. Es geht um das Finden der richtigen Medizin. Die Spannung rührt aus der Größe der Not und dem am Ende stehenden Wunder der Heilung.

Die biblischen Arztgeschichten sind vor etwa 2000 Jahren entstanden, also in vormoderner Zeit. Sie geben uns Einblick in die Lebenssituation von Menschen, die nur ganz bescheiden über medizinische Kenntnisse in unserem Sinne verfügten. Und doch begegnen uns durchaus modern anmutende Diagnosen und Therapien. Sie diagnostizieren depressive Verstimmungen und psychosomatische Syndrome, kennen aber auch Amtskrankheiten oder gynäkologische Störungen. Selbstverständlich kommen alle Formen körperlicher Gebrechen, aber auch schwere Formen psychischer Erkrankungen vor.

Die Bibel wendet sich diesen vielfältigen Krankheitsformen deshalb so intensiv zu, weil sie davon überzeugt ist, dass Heilung möglich ist. Sie stellt Krankheit und Heilung durchgängig in einen religiösen Bezugsrahmen. Der Arzt ist der von Gott Berufene, der in besonderer Vollmacht mit der Lebenskraft zu tun hat, die vom Schöpfer her den Geschöpfen innewohnt. Gott, der Schöpfer, verschließt sich den Bitten der Menschen nicht und sagt ihnen seine Hilfe zu. Heilung kommt aus der Beziehung zu ihm. Propheten und Apostel, allen voran aber Jesus Christus, stehen in einer besonderen Verbindung zu Gott und können darum heilen.

Bei den Therapieformen, die die biblischen Arztgeschichten schildern, wird ein sehr moderner ganzheitlicher Ansatz sichtbar. Der Mensch soll Gottes Zuwendung mit Leib und Seele erfahren: Gott tröstet die Seele und erquickt den Leib. So beschreibt die Bibel therapeutische Maßnahmen, die Seelsorge und somatische Medizin verbinden. Hier spielt besonders der Zuspruch der Vergebung eine Rolle. Aber auch vielfältige Formen von körperlicher Berührung und aufhelfenden Gesten bilden biblische Ansatzpunkte für das Heilungsgeschehen. Wir stoßen zudem auf Musiktherapie, Mund-zu-Mund-Beatmung, Wärmebehandlung und Kraftübertragung durch Nähe und Empathie. Wir erfahren etwas über Wundpflaster und begegnen einer frühen Form der Lehre über die gesund machende Wirkung des positiven Denkens.

Im Mittelpunkt biblischer Arztgeschichten steht aber zweifellos der geheimnisvoll anwesende Gott und – als seine menschlich erfahrbare Wirklichkeit – das Gebet. Das Gebet nimmt den Menschen hinein in das Gespräch mit Gott, dem Schöpfer und Erlöser. Die großen Ärzte der Bibel sind vollmächtige Beter. Daneben kennt die Bibel aber auch die Linie einer emanzipierten Heilkunst, weil jeder beten lernen kann und auf die Wirkung des Gebetes vertrauen darf.

Die biblischen Arztgeschichten geben manchen Einblick in einen durch Angebotsknappheit bestimmten Gesundheitsmarkt, in dem sich auch viele Scharlatane tummeln. Vor diesem Hintergrund wird die besondere Qualität der biblischen Heilkunst umso deutlicher sichtbar: Heilung kommt umsonst von Gott und wird umsonst weitergegeben. Und außerdem wirkt die eben geschilderte emanzipatorische Linie der Bibel radikal jeder Marktverknappung entgegen. Womöglich liefern die biblischen Arztgeschichten auch einen Beitrag zur Reform des Gesundheitsmarktes in unserer Zeit!

Der biblische Anfang der ärztlichen ZunftMose und der Schlangenstab

Das Symbol des ärztlichen Standes ist ein Stab, um den sich eine Schlange windet – der so genannte Äskulapstab. Äskulap ist der griechische Gott der Heilkunst und als »Eigentümer« dieses Stabes sozusagen das Ur- und Vorbild aller späteren Ärzte. Doch es scheint so, als sei das Symbol des Schlangenstabes in der Geschichte der Menschheit mehrfach »erfunden« worden. Auch die Bibel kennt eine Erzählung, in der es eine Rolle spielt. Der Protagonist dieser Geschichte ist Mose. Und da er in diesem Zusammenhang die erste biblische Person ist, die nachweislich in die Verlegenheit kommt, eine Heilmethode anwenden zu müssen, könnte man sagen, dass Mose der Vorfahr aller biblischen Ärzte ist.

Die Situation damals ist folgende: In der Zeit der Wüstenwanderung hat das Volk Israel durch seinen Ungehorsam eine von Gott geschickte Schlangenplage auf sich gezogen. Viele Menschen kommen durch giftige Bisse zu Tode. Reumütig wenden sich die Israeliten an Mose und bitten ihn um Hilfe. In einer Zeit, die weit davon entfernt ist, ein Antiserum gegen Schlangengift zu kennen, kann diese Hilfe zunächst nur in einer Fürsprache bei Gott bestehen. Von Gott selbst kommt dann die – für unser heutiges Empfinden eigenartige – Therapieverordnung: Mose soll einen besonderen Schlangenkult einführen. (4Mose/Numeri 21,4-9)

Als die Israeliten vom Berg Hor aus weiterzogen, wandten sie sich zunächst nach Süden in Richtung Schilfmeer, um das Gebiet der Edomiter zu umgehen. Aber unterwegs verlor das Volk die Geduld und sie beklagten sich bei Gott und bei Mose: »Warum habt ihr uns aus Ägypten weggeführt, damit wir in der Wüste sterben? Hier gibt es weder Brot noch Wasser, und dieses elende Manna hängt uns zum Hals heraus!«

Da schickte der HERR zur Strafe giftige Schlangen unter das Volk. Viele Israeliten wurden gebissen und starben. Die Leute kamen zu Mose und sagten: »Es war nicht recht, dass wir uns gegen den HERRN und gegen dich aufgelehnt haben. Leg doch beim HERRN ein Wort für uns ein, damit er uns von diesen Schlangen befreit!«

Mose betete für das Volk und der HERR sagte zu ihm: »Fertige eine Schlange an und befestige sie oben an einer Stange. Wer gebissen wird, soll dieses Bild ansehen, dann wird er nicht sterben!«

Mose machte eine Schlange aus Bronze und befestigte sie an einer Stange. Wer gebissen wurde und auf diese Schlange sah, blieb am Leben.

Die Geschichte spiegelt die zwiespältigen Gefühle wider, die Menschen wohl zu allen Zeiten Schlangen gegenüber empfunden haben: Sie fürchten die Schlangen, sind aber auch fasziniert von ihnen. Weil eine Schlange ihre Haut im Frühjahr abstreift, ist sie Symbol des sich selbst erneuernden Lebens; da ein Schlangenbiss Krankheit und Tod bringen kann, steht sie zugleich für das lebensbedrohliche Böse. In der biblischen Geschichte vom Sündenfall dominiert der negative Aspekt. Bei der von Mose aufgerichteten Schlagenskulptur kommt auch der positive zum Tragen: Ein Abbild oder Urbild des Bösen, in einen von Gott angeordneten guten Kultrahmen gestellt, verliert seinen Schrecken und wird heilsam, weil es nun eingefangen ist und der heilsamen Macht eines Größeren dienen muss. Gott stiftet so eine Heilsordnung, in der das Böse und sein Symbol integriert und damit überwunden wird. Der Äskulapstab kann ähnlich interpretiert werden. Im Neuen Testament erhält die Geschichte von der bronzenen Schlange eine neue, überraschende Deutung, und zwar im Johannesevangelium (Johannes 3,14-15): Die Erhöhung der bronzenen Schlange auf der Standarte weist voraus auf die Erhöhung Jesu am Kreuz. Wer auf Jesus den Gekreuzigten schaut, schaut auf das Heil gewährende, Leben schenkende Bild Gottes.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!