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Durch einen Tapetenwechsel soll das zerrüttete Leben der 17 jährigen Shana wieder in die richtigen Bahnen geleitet werden. Doch in ihrer neuen Heimat angekommen merkt sie, dass sie alles andere als normal ist. Sie ist eine Art Halbdämon und muss nun in dieser neuen Welt um ihren rechtmäßigen Platz kämpfen. Zum Glück lernt Shana unter anderem Jenna - eine aufgeweckte Hexe - und Amy - einen freundlichen Naturgeist - kennen und lieben. Neben den fast täglichen Katastrophen ihres Lebens, gerät sie auch noch zwischen den Krieg des gutaussehenden Engels Damon und dem typischen Außenseiter Vampir Gabriel. Zu beiden baut Shana eine ganz besondere Beziehung auf, weiß aber nicht, für wen ihr Herz tatsächlich schlägt: Damon oder Gabriel?
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Seitenzahl: 544
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Feuerengel
Asche der Vergangenheit
Impressum
Alle Rechte vorbehalten! Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
© Erstausgabe 2015, Neuauflage 2018
ISBN Hardcover: (13-stelligte Nummer) ISBN Softcover: (13-stelligte Nummer) ISBN E-Books: 9783746767598
Umschlagfoto: Cathreen Fischer Lektorat und Korrektorat: Cathreen Fischer Illustrationen: WikiImages, https://pixabay.com/en/australia-continent-aerial-view-62823/; OpenClipart-Vectors, https://pixabay.com/en/woman-female-figure-slender-slim-149723/
Kontakt:[email protected]
Ein Imprint von Cathreen Fischer
Printed in Germany
Für alle,
die glauben ohne zu verstehen,
die spüren, ohne zu sehen,
die lieben, ohne Bedingung.
Kapitel 1
Es ist real… All diese Geschichten sind wirklich real? Und ich? Bin ich real? Ein starkes Ruckeln riss Shana aus ihren Gedanken. „Du meine Güte was war denn das?“ Hecktisch versuchte Ashley aus allen Richtungen aus dem Auto zu schauen. „Kein Problem Schönheit! War nur Poller unter Auto.“ Druckste der Chauffeur. Ashley sah wie er sie anstarrte und wusste genau was er wollte. „Gucken Sie lieber auf die Straße! Herrje, wenn Sie so weiter machen kommen wir nie heil an!“ Das war Shana nur recht. Sie wollte nicht umziehen. Und schon gar nicht in eine weitere dämliche Kleinstadt. Am liebsten hätte sie Elden nie verlassen. Es war ein kleiner Ort, in der Nähe von Salem. Und obwohl Shana sich dort nie heimisch fühlte, wollte sie diesen Ort trotzdem nicht verlassen. „Sag mal Shana, bist du nicht hungrig? Du hast heute Morgen nicht gefrühstückt, also dachte ich, ich mach uns ein paar Sandwiches. Sieh ich hab’…“ „Ich habe keinen Hunger!“ schnitt Shana ihr das Wort ab. Sie hatte keine Lust zu reden. Und vor allem nicht mit Ashley. Seit Ihre Mutter gestorben war, umgab sich ihr Vater mit so manchen Frauen. Allerdings war Ashley mit Abstand die Nervigste. Dass ihr Vater kein Mann von Traurigkeit war wusste sie, aber Shana hatte ihrem Vater wesentlich mehr Geschmack zugetraut. Ashley hatte lange blonde Haare, die sie meistens offen trug. Nur wenn Vater wichtige Veranstaltungen oder Meetings hatte, machte sie sich einen Rottenmeier - Dutt. Mit der unverkennbaren Nerd Brille merkte keiner, dass Ashley die Intelligenz eines Kanarienvogels hatte. Obwohl ihr Vater vehement abstritt etwas mit ihr zu haben, glaubte Shana ihm nicht. Ashley war genau sein Beuteschema. Groß, schlank und nicht die allerhellste Leuchte auf dem Markt. Alles in allem war sie ziemlich leicht zu manipulieren, man musste ihr nur ein paar Komplimente machen - und Schwupps - hatte man Ashley auf ihrer Seite. Ich bin anders, ich weiß es. „Wie weit ist es noch?“ Quengeln beherrschte Shana blendend. Als Einzelkind aufzuwachsen förderte dieses Talent nur. „Nur noch ein paar Minuten. Wir müssen quasi nur noch über die Kreuzung dort und schon sind wir in unserer neuen Heimat.“ Neue Heimat, na toll. Ihre neue Heimat war eine Kleinstadt, die den Namen Sodom trug. „Dein Vater muss noch ein paar Dinge erledigen. Ich schätze in einer Woche wird er fertig sein.“ „Na super das heißt für mich eine Woche alleine mit dir, stimmt’s?“ Den überspitzten Sarkasmus bemerkte Ashley nicht und sie begann auf einmal euphorisch von Mädels Abenden, Pyamaparty, Kissenschlachten und gegenseitigen Schminkorgien zu reden. Nichts davon konnte Shanas Laune fördern, den Brechreiz dagegen schon. Ashley hörte erst auf als das Auto in eine alte Einfahrt einbog. „Na endlich wir sind da. Ist es nicht wundervoll hier? Sag mal Shana du magst doch Blumen oder? Schau mal hier sind ganz viele. Und so viele verschiedene. Ist das nicht wunderbar? Komm wir schauen uns zuerst das Haus an. Was hältst du davon, wenn wir nachher im Garten Picknicken?“ Schon war Ashley ausgestiegen und im Haus verschwunden. Shana blieb noch einen Augenblick stehen, um sich ein Bild ihrer vermeintlich neuen Heimat zu machen. Sie war große Häuser gewöhnt aber keines der Häuser aus ihrer alten Heimat glich diesem. In Elden war fast jedes Haus auf dem neuesten Stand der Technik und von Architekten entworfen worden, die ihr Augenmerk eher auf platzsparende Geräumigkeit legten anstatt auf Prunk und Größe allein. Das Haus was vor ihr stand war weder das Modernste, noch am platzsparendsten. Und trotzdem übertraf es alles was sie je zuvor gesehen hatte. Es war in einem zarten Creme Ton angestrichen und aus den Fenstern wehten himmelblaue Vorhänge im Wind. Es sah ziemlich alt aus, so ca. 18. Jahrhundert schätzte sie. Vielleicht war es aber auch älter. Rechts und links waren unzählige Bäume, die bis zum Zaun reichten. Naja, Zaun stimmte nicht ganz. Es ist ja eher eine Mauer, korrigierte sie sich selbst. Als Shana sich einmal um sich selbst drehte, bemerkte sie erst, dass der Vorhof wie ein Halbkreis aufgebaut war. In der Mitte war das Haus, dann folgten aneinandergereihte Bäume bis zur Mauer, die sich rechts und links rundlich zum Tor bog. „Shana wo bleibst du denn? Sieh dir mal diese Villa an es ist wirklich unglaublich. Ich fühle mich wie eine Königin!“ „Ja ich komme schon!“ erwiderte sie und verkniff sich einen weiteren sarkastischen Kommentar. „Wahnsinn!“ Jeglicher Gedanke an Ashleys Anwesenheit verpuffte in diesem Moment. Sie hatte in Ihrem Leben noch nie so ein Haus gesehen. Von außen wirkte es sehr altmodisch, ja fast antik. Und innen? Im Eingangsbereich ging eine riesige Wendeltreppe hinauf, die mit einem fliederfarbenen Teppich ausgelegt war. Unter der Treppe sah man eine Tür hervor blitzen. Gegenüber von der Türe stand eine uralte Kommode, darüber hing ein Spiegel. An manchen Ecken standen riesige Vasen mit Blumen, die Shana noch nie zuvor gesehen hatte. Rechts und links von der Treppe führten riesige Flügeltüren in die nächsten Räume. Die Vasen waren sehr modern. Auch die Lampen in stammten aus dem aktuellen Jahrhundert. Dadurch bekam der Raum einen ganz eigenen Charme. Alt trifft auf neu, dachte Shana und war sofort neugierig ob dieses Konzept im ganzen Haus vertreten war. Plötzlich kam ein alter Mann aus dem Nichts hervor. „Guten Abend Miladys. Mein Name ist Baltasar Alfons, schon seit Ewigkeiten im Dienst der ehrenwerten Familie Sarez. Es freut mich sehr Sie hier begrüßen zu dürfen.“ Alfons lächelte und fuhr fort. „Bitte verzeiht, wenn ich mich nicht verbeuge vor euch Milady Sarez, aber mein Rücken bereitet mir in letzter Zeit unheimlichen Kummer. Ihr wollt doch sicher nicht, dass ich Ihnen gebückt das Anwesen zeige.“ „Nein, nein Mr. Alfons. Das ist schon okay. Übrigens ich heiße Shana, Sie brauchen mich nicht so förmlich anzusprechen, ich bin erst siebzehn.“ Mit jeder Sekunde steigerte sich Shanas Glücksgefühle. Es war nur offensichtlich, dass Alfons nicht auffiel was er Barbies Meinung nach falsch gemacht hatte. Vor Wut gepackt klackerte sie auf dem edlen Boden herum. Ha, geschieht dir recht! Nicht jeder glaubt du seist unwiderstehlich! „Siebzehn… Das Alter wo die Knospe zu einer blühenden Rose heranwächst. Ach, wie gerne ich an solche Zeiten zurückdenke. Ihr glaub es mir vielleicht nicht Milady Shana aber dieser gebrechliche und schrumpelige Körper war stattlich gebaut wie eh und je! Die Damen meines Dorfes riefen mir unentwegt Kosenamen zu!“ Alfons, der Butler war für sie in mehreren Sinnen eine Rarität. Anscheinend hatte sie ihn unterschätzt, denn er wusste ganz genau, warum Ashley kurz vorm explodieren stand. Sein schrumpeliges Gesicht verzog sich zu den verschiedensten Grimassen – einige mehr Spöttisch als die anderen. Shana musste kichern. Ashleys Geduld schien am Ende zu sein. Durch ein lautes Räuspern unterbrach sie den in Erinnerungen schwelgenden Mann. „Ach verzeiht! Sie müssten dann Lady Landero sein, nicht wahr? Mein Herr unterrichtete mich, dass Sie ebenfalls kommen würden.“ Alfons ging auf Ashley zu und schüttelte ihr freundlich die Hand. „Ich werde Ihnen auf unserem Rundgang auch Ihren neuen Wohnort zeigen. Sie wohnen mit mir im unteren Geschoss. Ich hoffe, dass ihnen das recht ist, Lady Landero. Es ist zwar nicht so prunkvoll wie diese Räumlichkeiten, jedoch hat es seinen ganz eigenen Charakter.“ Und wie mir das recht ist. Shana war begeistert davon, dass Ashley nicht in Luxus baden würde. Und Ashleys geschockter Blick war ebenfalls gefundenes Fressen für Shana. Damit hatte sie endlich wieder Stoff um Ashley zu zeigen, dass sie nicht ihre neue Stiefmutter werden würde. Nicht mal in 100 Jahren! Triumphierte Shana innerlich. „Alfons, würden Sie uns endlich die Räumlichkeiten zeigen?“ Ashley spuckte die Worte wie Gift aus ihrem aufgepumpten Mund. Mit einem belebenden Lächeln gab der Butler nach. Alfons zeigte ihnen abgesehen von den Kellerräumen wirklich jeden Raum. Rechts neben dem Eingang war ein riesiger Speisesaal. Dort gab es auch eine Treppe, die zum Garten des Anwesens führte und eine Türe zur Küche. Die Küche war ebenfalls ziemlich groß und im Gegensatz zum Salon sehr modern. Überall waren die neusten Haushaltsgeräte, Pfannen und Töpfe zu sehen. Links vom Eingang war ein Salon, den man aus den ganzen alten Hollywoodfilmen kannte, indem die Oberhäupter der Familien immer dubiose Geschäfte besprachen. Der Raum war wesentlich älter eingerichtet. Das Modernste war wahrscheinlich der Billardtisch in der Mitte des Raumes und die Dartscheibe an der Wand. Hinter der Treppe befand sich ein langer Gang mit vielen Türen rechts und links. „Hier sind einige Schlafräume für Gäste und private Räumlichkeiten des Master Sarez. Es ist natürlich selbstverständlich, dass ich Ihnen dort keinen Einblick gewähren darf. Wenn Sie allerdings den Wunsch verspüren diese Räume zu betrachten warten Sie bitte damit, bis Master Sarez selbst anwesend ist. Er ist nicht besonders gut drauf zu sprechen, wenn man alleine seine Räumlichkeiten aufsucht.“ Alfons argwöhnischer Blick streifte Ashley unentwegt. Die Warnung darin war mehr als deutlich. Schnaubend entfernte sie sich und hetzte die Gruppe weiter. Gut, zu mindestens das hat sie verstanden! Vielleicht besteht ja noch Hoffnung für ihr Botox geplagtes Hirn! Schmunzelnd schlenderte sie hinterher. Am Ende des Ganges war wieder eine riesige, edelverzierte Flügeltüre, die Alfons umgehend öffnete. Was Shana dort zu Gesicht bekam, verschlag ihr schier den Atem. Es war eine uralte Bibliothek mit Unmengen an Büchern, die die unzähligen Bücherregale fast zusammenbrechen ließen. „Wahnsinn die Bibliothek ist ja größer als die Eldener Stadtbibliothek! Wo habt ihr all diese Bücher her?“ So viele Bücher an einem Ort war Shanas ganz persönliche Himmel. „Dieses Anwesen ist schon seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Sarez. Mit der Zeit haben sich die ganzen Bücher angesammelt und es kommen immer neue dazu. Milady Shana ihr dürft euch natürlich so oft und so viel hier aufhalten wie ihr es nur wünscht.“ „Ist das ihr Ernst?“ Ich glaube heute ist mein Glückstag! „Natürlich Milady, schließlich gehört dieser Schatz irgendwann auch Euch. Aber für heute müssen Sie sich mit einem flüchtigen Blick zufriedengeben. Sie haben noch genug Zeit um die Bibliothek zu erkunden.“ Grinste der alte Mann und schloss die Flügeltüren wieder, um mit seinem Rundgang fortzufahren. Wehmütig schaute Shana dem verborgenen Wissensschatz hinterher und schwor sich so schnell wie möglich wieder zu kommen. Nun gingen sie die Treppe hinauf. Als sie oben angekommen waren, staunte Shana nicht schlecht. Dort war ein riesiger Balkon direkt gegenüber der Treppe. Von dort hatte man eine wundervolle Aussicht auf den Garten. Erst nach ein paar Minuten merkte Shana, dass der alte Mann rechts abbog. Dort war wieder ein Flur mit elf Türen. „Hier haben wir einige Gemächer und Toiletten. Milady Shana, Euer Zimmer befindet sich hier.“ Schwungvoll öffnete er eine der mittleren Türen. Es war unglaublich. Shana war wieder einmal sprachlos. Normalerweise war sie nicht so wortkarg, aber dieses Haus raubte ihr einfach die Sprache. Ihr Zimmer war sehr schlicht gehalten. Links von der Türe stand ein alter Schminktisch mit dem passenden Spiegel darüber. Daneben war eine kleine Kommode und darauf waren allerlei Tigelchen, Schminke und Tücher drapiert. Schräg gegenüber stand ihr Bett. Es war ein einfaches Kastenbett, was in einem schimmernden Schwarz leuchtete. Die Bettwäsche war genau nach ihrem Geschmack. Blau und lila. Sie liebte die beiden Farben und konnte sich nie für eine entscheiden. Neben dem Bett war auf jeder Seite ein Nachtschränkchen mit einer zierlichen Lampe. Gegenüber von dem Bett sah sie einen Erker. Darin befand sich eine Sitzecke, die sich genau den Rundungen des Erkers anpasste. Die Sitzpolster waren dunkel lila, fast schwarz und vor dem Fenster waren blaue Vorhänge, die sich im Wind wiegten. Auf der anderen Seite des Raumes war ein großer alter Kleiderschrank. Er war so groß, dass er die ganze Wandfläche in Beschlag nahm. Ein Stück weiter war eine süße, kleine Sitzecke mit einem Sessel und einer Zwei-Mann-Couch. In der Mitte war ein kleiner Glastisch, darauf eine Vase mit ihren Lieblingsblumen. Rosen. Sie atmete tief ein, um den Geruch der Rosen in sich einzusaugen. „Ich hoffe Ihnen gefällt ihr neues Zimmer, Milady Shana. Wir haben es nach den Angaben ihres Vaters eingerichtet.“ „Es ist wundervoll!“ Sie war wirklich zu tiefst beeindruckt und auch ein wenig gerührt. Er hat mal wieder voll und ganz ins Schwarze getroffen! Shana kannte es von ihrer Freundin nur zu gut, das leidige Thema, wenn die Eltern mal wieder danebenlagen. Egal was Sophies Eltern ihr auch schenkten, sie trafen nie den Geschmack ihrer Tochter. Deswegen hatten sie sich auch darauf geeinigt, dass Sophie sich die Sachen selbst aussuchen durfte. Shana hatte damit keine Probleme. Ihr Vater hatte den gleichen Geschmack wie sie und selbst, wenn er mal daneben griff - was äußerst selten vorkam - schaffte er es das Ganze gar nicht mehr so schrecklich aussehen zu lassen. Wie war Shana allerdings ein Rätsel. „Es ist wirklich schön hier Alfons. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet.“ Shana drehte sich um und lächelte den alten Mann zufrieden an. Der wiederrum das Lächeln erwiderte und sprach „Nun dann bin ich ja beruhigt. Wir hatten ernsthafte Sorgen, dass es Euch nicht gefallen könnte, Milady Shana. Ihr Vater hat halt… Naja… Sagen wir es so. Einen sehr seltenen Geschmack.“ „Das können Sie laut sagen! So etwas Ungeeignetes hätte eine Frau niemals für ihr Kind ausgewählt!“ Neid und Missgunst waren anscheinend Dinge, mit denen die liebe Ashley nicht zurechtkam. Die Genugtuung, die Shana verspürte war unvergleichlich. „Mann bin ich froh, dass du nicht meine Mutter bist!“ Der alte Mann zog eine vielsagende Grimasse. „Wohl wahr Milady, wohl wahr.“ Erwiderte er versöhnlich. Shana merkte, wie sie den alten Mann in ihr Herz schloss. Er ist eine gute Seele! Alfons, Ashley und Shana fuhren mit der Besichtigung ziemlich schnell fort. Es war noch lange nicht alles gesehen und deshalb wandten sie sich dem linken Flur zu. „Hier befinden sich ebenfalls Gästezimmer und natürlich das große Bad. Wie gesagt das Haus ist schon seit Jahrhunderten in dem Besitz eurer Familie, daher ist manches noch ziemlich altmodisch.“ Erzählte ihnen Alfons, während er die Türe ins Bad öffnete. „Das ist ja wundervoll! So ein schönes Bad habe ich noch nie gesehen!“ Es sah aus wie die Bäder in alten Königsfilmen, wo der Herrscher sich von seinen Sklaven hatte reinigen lassen. Shana wunderte es nicht, dass ausgerechte sowas kitschiges Ashley gefiel. „Wie gesagt, der Herr hat einen äußerst seltenen Geschmack mit dem Hang zur Historie. Master Sarez badet äußerst gerne hier und verbringt manchmal Stunden dort. Allerdings haben wir für diejenigen, die diese Vorlieben nicht teilen auch noch ein wesentlich moderneres Bad.“ Auch, wenn er nicht mehr ganz frisch aussah, war seine Auffassungsgabe erstaunlich. Als würde er meine Gedanken lesen können! Schon echt etwas gruselig. Alfons wandte sich dem antiken Bad ab und ging in die Richtung, von der die Drei kamen. „Nun kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingsort: Dem Garten. Miladys, wenn Sie mir bitte folgen würden.“ Entgegnete Alfons mit einem schelmischen Lächeln. Gesagt, getan. Als sie die Treppe zum Garten heruntergingen, dachte Shana sie wäre wo ganz anders gelandet. Der Garten war sehr modern aufgebaut. Es gab einen riesigen Pool und sogar einen anliegenden Whirlpool! Oh mein Gott, wir habeneinen Whirlpool!?! Dann sah Shana eine große Pergola, wo ein ellenlanger Tisch mit 20 Stühlen stand und einem modernen Steingrill. Auf der anderen Seite war eine riesige Birke, an der zwei Schaukeln festgemacht waren. Dann gab es noch ziemlich viele Beete mit Obst und Gemüse. Unter anderem waren da Tomaten, Rüben, Erdbeeren, Johannisbeeren und Paprikastauden. Als Shana ihren Blick schweifen ließ, bemerkte sie erst, dass da noch ein ganz anderer Teil vom Garten war. Es war ein Labyrinth von Blumen. In der Mitte ragte ein riesiger Springbrunnen mit einer männlichen Kriegerfigur aus dem ganzen Grün heraus. Überall gediehen die verschiedensten Rosenarten. Es gab auch andere schöne Blumen, jedoch interessierten sie diese nicht. „Ihr habt blaue Rosen?! In Elden waren die unfassbar selten!“ Der feuchte Erdgeruch kombiniert mit der Süße der Rosen versetzte Shana um Jahre zurück. Ihre Mutter liebte jede Art von Pflanzen aber blaue Rosen waren für sie das non plus Ultra. Sehnsucht füllte ihr Herz, eine Sehnsucht die auf ewig unerfüllt bleiben würde. „Ihre Familie züchtet schon seit Generationen alle Arten von Rosen. Man könnte es als eine Art Familientradition ansehen.“ „Davon wusste ich gar nichts. Genauso wenig wie von dem ganzen Grundstück hier!“ „Und ich fürchte es wird nicht das Einzige sein, Milady.“ Shana bekam Gänsehaut, so anders klang urplötzlich Alfons Stimme. „Nun es ist schon spät. Ihr seid bestimmt müde und hungrig von der langen Reise. Ich werde unserem Küchenchef bitten, Euch etwas zu essen zu machen.“ „Das ist cool! Ich habe einen Mordshunger! Kann er Hamburger machen?“ Sie war wirklich am Verhungern. Schließlich hatte sie ja noch nichts gegessen. „Natürlich Milady, wie Ihr wünscht.“ Mit einem angedeuteten Knicks verbeugte er sich und ging lächelnd mit Shana und Ashley hinein.
Die erste Woche in ihrem neuen Zuhause hatte Shana größtenteils in ihrem Zimmer verbracht. Sie hatte keine Lust auf Ashley, die seit sie ihr neues Zimmer gesehen hatte, noch mehr versuchte sich bei Shana einzuschleimen. Sie ist wirklich so einfach gestrickt! In der Zwischenzeit wurden auch Shanas ganze Sachen angeliefert, die sie ordentlich in den Monsterkleiderschrank und den Kommoden verstaute. Sie hatte sich von Alfons ein paar Bücherregale an die Wand nageln lassen und drapierte dort ihre mitgebrachten Bücher. So langsam fühle ich mich hier doch wohl. Wenn Ashley noch verschwinden würde, wäre alles perfekt! Als Shana einen Spaziergang im Garten machte, sah sie auf einmal eine fremde Gestalt im Pool. Es war ein sportlicher Junge mit braunem, kurzem Haar. Er schien ungefähr ihr Alter zu sein und schwamm mit einem Affenzahn die Bahn hin und her. Shana beschloss sich dem Fremden langsam zu nähern. Da der Junge sie noch nicht bemerkt hatte, entschloss sie sich zu handeln. „Ähm, Entschuldigung, kannst du mir sagen wer du bist du? Und was du hier machst?“ Vorsichtig beugte sie sich zu ihm. Die ganze Situation war ihr irgendwie unheimlich. Aber vielleicht können wir uns dadurch anfreunden! Mein erster Freund in einer neuen Stadt! Der Junge hörte abrupt mit seiner Schwimmerei auf und schaute Shana fassungslos an. „Wer ich bin? Die Frage sollte ich eher dir stellen! Ich wohne hier und wenn hier einer nichts zu suchen hat, bist du es ja wohl!“ „Nein, ich wohne hier! Und du könntest du Fremden auch etwas freundlicher sein und dich wenigstens Vorstellen. Oder haben dir deine Eltern kein Benehmen beigebracht?!“ Das war´s wohl mit dem Freunde werden! Den Typen würde ich noch nicht mal leiden können, wenn ich es müsste! „Du bist mir ja eine Einbrecherin! Kommst zu MIR und pöbelst mich an. Ich glaube eher, dass deine Eltern vergessen haben, dir Manieren beizubringen!“ Mit Selbstbewusstsein getränkt hallte sein Lachen quer durch den Garten. Shana wurde bei so viel Selbstgefälligkeit speiübel. Mit einem Satz sprang der Junge aus dem Wasser und erst dann bemerkte sie wie trainiert er wirklich war. Er sah nicht aus wie ein Bodybuilder, aber ein leichtes Sixpack zeichnete sich in seiner Haut bereits ab. „Von wegen Einbrecher! Mein Name ist Shana Sarez und meinem Vater gehört dieses Anwesen! Sein Name ist…“ „Luca Sarez, was für eine Überraschung! Und du kannst unmöglich seine Tochter sein! Er erzählt immer seine Tochter wäre die hübscheste Frau, die er je gesehen hat. Wenn ich dich so ansehe… Naja, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Meinen Geschmack triffst du jedenfalls mal so gar nicht!“ schnitt er ihr das Wort ab. „Oh gleichfalls, danke! Und du bist ganz schön frech für einen Pool Boy!“ So hatte sie sich das ganz und gar nicht vorgestellt. „Als ob jemand wie ich ein Pool Boy wäre! Scheint als wärst du nicht ganz auf dem Laufenden, Knirps. Ich bin Nico, der zwölfte Sohn von deinem Vater! Du musst dann wohl Nummer dreizehn sein. Passt zu dir, dass aller Letzte zu sein!“ „Was?! Sarez?! Du sollst mein Bruder sein? Unmöglich ich habe keine Geschwister! Komm gib zu, du bist der Pooljunge, der sich bei der Hitze nur 'ne Abkühlung gönnen wollte. Ich versteh das und bin dir deswegen auch nicht böse. Also musst du nicht so tun, als wärst du mit mir verwandt!“ Nico musterte Shana mit einem abwertenden Blick. „Ich wünschte ich wäre nur der Pooljunge, wenn das heißen würde ich wäre nicht mit dir verwandt. Anscheinend hast du wohl keinen blassen Schimmer von deiner Familie, was? Aber man kann sich nicht alles aussuchen und schon gar nicht seine Familie. Ich werde wohl damit leben müssen eine so dumme und…“ Nico stoppte und musterte Shana erneut. „…Dich als Schwester zu haben!“ Anscheinend sagt er die Wahrheit… Shana war schockiert. Ihr Vater hatte ihr nie erzählt, dass sie Geschwister hatte und schon gar nicht zwölf Stück!! Das war eindeutig zu viel für sie. Jetzt ergeben die ganzen Schlafzimmer auch einen Sinn. Und die vielen Stühle im Garten und im Esszimmer… Aber warum hat Dad mir das alles verheimlicht? War es wegen… „Hey Dummdödel hör auf zu träumen! Mach lieber, dass du Land gewinnst, dein Anblick verschafft mir noch Augenkrebs! Vater und die anderen werden schon bald da sein, dann kannst du ihn ja selbst fragen!“ Nico verzog hämisch das Gesicht und ging zufrieden davon. Shana, die immer noch unter Schock stand, rannte so schnell sie konnte in ihr Zimmer. Sie musste erst einmal ihre Gedanken neu ordnen. Wie im Flug sauste sie rein, schlug die Türe hinter sich zu und ließ sich aufs Bett fallen. Ich habe Geschwister? Zwölf Geschwister? In ihrem Kopf drehte sich alles und sie merkte, wie sich vor Müdigkeit ihre Augen schlossen. Schlaf erstmal. Das ist bestimmt nur ein böser Traum. Sobald sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war sie dankbar, wie der tiefe Schlaf sie überfiel.
Als Shana wach wurde war es draußen schon dunkel, doch in ihr hatte sich nichts geändert. Ihre Gedanken waren immer noch ein einziger Knoten. In letzter Zeit war so viel geschehen, dass Shana wirklich nicht mehr wusste wo ihr der Kopf stand. Bevor sie nach Sodom gezogen war musste sie feststellen, dass sie nicht normal war. Sie war mit einem Jungen aus ihrer Parallelklasse ausgegangen und als er sie zu sehr bedrängt hatte, merkte sie nur wie Rick lichterloh brannte. Jetzt sprach endgültig keiner mehr mit ihr. Es war nichts neues, da Shana eh nie zu den Beliebtesten gehörte. Im Gegenteil. Sie war der typische Nerd. Ich war das. Es ist meine Schuld. Als ihr Vater von der Geschichte erfuhr, packte er all ihre Sachen und meldete sie umgehend von der Schule ab. Ab dem Moment schottete er sie vollkommen ab, trotz ihres ständigen Bohrens wollte er nicht mit ihr darüber reden, solange sie noch in Elden waren. Jedoch versprach er ihr Antworten, sobald er in Sodom ankam. Vielleicht hat das alles ja was damit zu tun? Vielleicht sagt er mir ja gleich, was mit mir nicht stimmt. In der Hoffnung endlich Antworten zu bekommen, beschloss sie nachzuschauen ob ihr Vater endlich angekommen war. Er hat mir einiges zu erklären undich muss es wissen! Unten angekommen fand sie ihren Vater im Salon sitzen. Als er sie sah sprang er auf und jubelte vor Freude. „Da kommt ja meine bezaubernde Tochter! Sag mal bist du aus deinem Dornröschenschlaf endlich aufgewacht? Wie geht’s dir mein Kind? Haben uns ja lange nicht mehr gesehen.“ Er umarmte sie herzlich und auch Shana erwiderte die Umarmung innig. Sie hatte ihn schmerzlich vermisst. Er war der Einzige, den sie noch hatte. Oder vielleicht auch nicht?! Erst jetzt bemerkte Shana, dass genau elf fremde Gesichter auf sie gerichtet waren. Plus eins, deren Begegnung sie immer noch verfolgte. Es waren alles junge Männer. Zwischen achtundzwanzig und sechzehn, riet sie. Keiner der Männer war dick oder unsportlich. Im Gegenteil: Sie sahen alle sehr fit und zum Teil athletisch aus. Shana fand auch keinen der Männer unattraktiv. Bis auf die dreckige Poolratte! Die Wut verschaffte ihr erneut einen Kloß im Hals. „Shana, ich habe dir ja versprochen, dass ich dir alles erzähle.“ Ob ich diese Antworten wirklich haben will?! Seit dem Tod ihrer Mutter hatte ihr Vater nicht mehr so gestrahlt. „Und hiermit fange ich an: Diese stattlichen Kerle sind deine Brüder.“ Luca schob sie vor einen jungen Mann. „Das ist Raphael, der Älteste.“ Er hatte lange dunkelrote Haare, die er ordentlich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Seine dunkelblauen Augen blitzen durch die Brille und komplettierten das Bild. Er sah aus wie ein frisch gebackener Professor. „Dann kommen Kain, Abel und Raul, unsere Drillinge.“ Der Reihe nach reichten ihr die jungen Männer die Hand. Es war erstaunlich wie unterschiedlich lang die Begrüßungen ausfielen. Genauso wie das aussehen! Die Drei sahen sich kaum ähnlich. Wahrscheinlich zweieiige Drillinge.Oder nennt man das dreieiig? Kain hatte kurze schwarze Haare und trug ebenfalls eine Brille, die seine wallnussbraunen Augen etwas verschwimmen ließ. Abel hatte schneeweißes Haar und hatte den gleichen Schnitt wie sein Drillingsbruder, seine Augen waren graugrün. Raul passte nicht ganz in das Bild. Er hatte Straßenköter blondes Haar, dass er etwas länger als seine Brüder trug. Seine Augen leuchteten wie zwei Saphire, tief und unergründlich. Er wirkte ziemlich grimmig, im Gegensatz zu den anderen Beiden, die sich nach der Begrüßung wieder fröhlich dem Billardtisch widmeten. „Der stramme Bursche hier ist Conlin, mein fünftes Kind.“ Mit nicht minderem Stolz fuhr Luca fort und klopfte Conlin mit zu viel Anlauf auf den Rücken, sodass er unfreiwillig einen Ausfallschritt machte. „Es freut mich sehr, Shana. Ich hab’ schon viel Gutes von dir gehört.“ Als Shana ihm die Hand gab, spürte sie seine Wärme. Sein Gesicht sah so warmherzig aus, dass Shana ihn ohne ein Wort anstarrte. Er hatte kurze, zerzauste Haare, die hellbraun schimmerten. Auch er hatte diese blauen Augen wie Raul, jedoch wirkten sie an ihm ganz anders. Er sieht aus wie ein Heiliger! „Und dieser junge Mann ist Valentin, Nummer sechs und danach kommt Alexander, der Siebte im Bunde!“ Mit einem breiten Grinsen und geschwollener Brust stellte er sich zwischen sie. „Du hast wunderschöne Haare!“ Ohne zu zögern griff Valentin ihr ins Haar und ließ es durch seine Hände gleiten. Mit verdrehten Augen schob Alexander seinen Bruder zur Seite. Seine rostbraunen Augen blickten entschuldigend auf sie herab. „Tut mir leid, im Grunde ist Val sehr schüchtern aber wenn es um Haare geht ist es was anders. Mich kannst du ruhig Alex nennen und wenn was ist, höre ich dir gerne zu.“ Mit leicht rötlichem Gesicht nickte sie zustimmend. Diese Situation war für sie völlig realitätsfern, dass es auch glatt ein Traum sein könnte. Auch Valentin und Alex sahen sich nicht mal annähernd ähnlich. Valentin hatte weißes Haar, das leicht gelockt auf seine Schultern fiel. Seine Augen schimmerten in einem leichten Violett. Alex dagegen hatte kurze schwarze Haare, die aussahen, als ob er gerade aus einem Tornado kam. Er sah ziemlich wild aus und seine verspielten Augen verstärkten das noch. „Shana, das ist Samuel und Jayden, wie du siehst sind sie unser zweites Zwillingspaar.“ Das sah man wirklich! Beide hatten kurzes, dunkelbraunes, ja fast schwarzes Haar. Ihre Augen waren eine Mischung aus einem Moosgrün und Sonnengelb. Die Pupillen bildeten einen richtigen Kontrast zu den Haaren. Beide hatten ihre Ohren gepierct und in den vielen Ohrlöchern steckten verschiedengroße Ringe. Jayden hatte zusätzlich am anderen Ohr noch ein schwarzes Kreuz. Wahrscheinlich um Verwechslungen zu vermeiden! „Hey, nenn mich ruhig Jay und ihn kannst du Sam nennen!“ Es war offensichtlich, dass Jayden des Öfteren für seinen schüchternen Bruder sprach. So stelle ich mir Zwillinge vor! Der eine ruhig, der andere nicht! Noch immer war bei dieser Vorstellungsreise kein Ende zu sehen. „Das ist Tyler und der junge Mann neben ihm ist Ethan.“ „Zu Schade, dass du meine kleine Schwester bist, das macht es um einiges schwieriger. Naja, was soll´s! Willkommen in der Sarez Villa!“ Polterte Ethan und umarmte sie so innig, als ob sie sich schon seit Ewigkeiten kennen würden. Komplett überfordert ließ Shana es geschehen. „Entschuldige Shana, Ethan kommt ganz nach unserem Vater. Er versucht es bei jeder Frau, halt in seiner Nähe lieber die Augen offen. Sollte er dir trotzdem zu nahekommen, lass es mich wissen!“ Mit eiserner Hand zog Tyler Ethan von ihr, dabei grinste Ethan seine neue Schwester schelmisch an. Tyler hatte das gleiche schokobraune Haar wie Shana. Es war etwas länger als Ethans, was allerdings auch nicht schwer war. Seine blaugrauen Augen schauten verständnisvoll und vertraut. Ethan hatte kurze blonde Haare, die er mit Gel ziemlich wüst zerzaust hatte. Auch er hatte Piercings und zwischen den Haaren sah man ab und zu etwas Stahl an seinen Ohren hervor blitzen. Seine Augen waren braun-grün und leuchteten vor Schabernack. Er ist wirklich süß, der typische Mädchenschwarm! „Wie ich hörte hast du Nico schon kennengelernt. Er ist mit zwanzig Jahren mein jüngster Sohn. Nico komm her und begrüße deine kleine Schwester!“ Es war offensichtlich, dass Nico wenig erfreut war. Stell dich nicht so an, mir geht es auch nicht besser damit! Am liebsten hätte Shana ihm jedes einzelne Wort um die Ohren gehauen aber ihrem Vater zuliebe hielt sie sich zurück. „Du dumme Pute! Geh mir bloß nicht auf die Nerven, kapiert?!“ Nicos verschränkte Arme kombiniert mit diesem hasserfüllten Blick gaben ihr den Rest. „Keine Sorge deine Nähe suche ich ganz sicher nicht freiwillig! Schließlich will ich nicht immer unter Brechreiz leiden!“ „Tzzz, es ist eine Schande so etwas wie dich eine Lebendgeburt zu nennen!“ „Nico es reicht! Kannst du dich bitte wenigstens einmal benehmen?! Shana ist deine Schwester, Schluss aus!“ Lucas Ton ließ keinen Platz für Einwände. Schmollend verzog Nico sich wieder zur Dartscheibe. Geh ruhig, deine Anwesenheit brauch kein Mensch! Leicht triumphierend beobachtete sie, wie ihr Bruder in die Ecke verschwand. Danach schaute sie sich noch mal ihre neue Familie an. Alle lächelten sie freundlich an, außer Nico, aber damit konnte sie leben. Ich habe eine neue Familie. Eine große neue Familie! sinnierte Shana. Ich weiß nur noch nicht, ob das was Gutes oder Schlechtes ist. Sofort schämte sich Shana für diesen gemeinen Gedanken. Bei dem zweiten Blick durch die Runde bemerkte sie, dass sie genauso wenig ins Bild passte. Sie war ca. 1,68 womit sie die Kleinste ihrer Geschwister war. Ihre vollen schokobraunen Haare hatte sie wachsen lassen. Inzwischen verdeckten sie problemlos ihre Brüste. Ihre dunkelbraunen Augen passten ideal zu ihrem Haar. Sie war schlank und hatte ebenfalls eine sehr sportliche Figur. Obwohl ich gar keinen Sport mache, danke Gott für diese guten Gene! „Es freut mich wirklich euch alle kennen zu lernen. Ich hoffe wir kommen gut miteinander aus!“ Sie hielt kurz inne. Ein wahnwitziger Gedanke formte sich in ihrem Kopf. „Aber eine Frage habe ich noch. Wie hast du es geschafft in so kurzer Zeit so viele Kinder zu bekommen? Du bist doch selbst erst 35, das ist unmöglich! Außer du wärst ein Gigolo, dann vielleicht aber…“ Auf einmal beginnen alle im Saal lauthals an zu lachen. „Schau Mäuschen, das ist der zweite Teil. Nur schon mal vor ab, ich bin so einiges aber ein Gigolo ganz gestimmt nicht! Es hat eher mit was Anderem zu tun. Wie du wahrscheinlich nach dem einen Vorfall mit Nick erlebt hast, bist du nicht wie die anderen Menschen.“ Sein Liebevoller Blick aktivierte den Trotzkopf in ihr. „Rick! Er hieß Rick, Dad!“ Ohne viel darauf zu achten winkte er ab. „Ja dann eben Rick, ist doch nicht wichtig. Kennst du die Geschichten von Dämonen?“ lenkte Luca ein. „Ja. Alles Ammenmärchen und man soll nichts davon glauben!“ „Nun ja das habe ich gesagt, stimmt. Allerdings sagte ich das nur deiner Mutter zu Liebe. Shana unsere Familie ist schon seit Anbeginn der Zeit ein Teil Dämonen Adelsfamilien. Sowohl ich als auch jeder deiner Geschwister ist ein Vollblut-Dämon. Deine Mutter wollte, dass du ein ganz normales Leben als Mensch führen kannst. Deswegen habe ich ihr versprechen müssen nichts zu sagen. Da jedoch deine Kräfte beginnen zu erwachen, finde ich es besser dir reinen Wein einzuschenken auch wenn das bedeutet, dass ich das Versprechen letztendlich brechen muss. Deine Mutter…“ „War sie ein Mensch? Wieso wollte sie das geheim halten? Warum habt ihr mich denn nicht vorgewarnt, dann wäre das alles mit Rick nie passiert!“ unterbrach Shana Luca empört. „Ja, Laura war ein Mensch. Sie wollte nicht, dass du von den Vollblut-Dämonen ausgeschlossen wirst, weil du nun mal ein… also …“ „Sag es doch! Ich bin ein Halbdämon! Hast du mir deswegen nie erzählt, dass ich Geschwister habe?“ „Weil du es dann erfahren hättest. Du sagtest doch selbst: Es ist unmöglich. Das ist es selbst mit einer so ausgeprägten Manneskraft wie meiner!“ Grunzend blickte er an sich hinab, wobei ihre Brüder nur die Augen verdrehten. Oh Mann, das Bild bekomme ich nicht so schnell wieder weg! Schlagartig wurde Luca wieder ernst. „Shana ich bin schon weit über 400 Jahre alt und meine Kinder kamen mit der Zeit. Ich hatte viele Frauen und jede einzelne, die ich verehrt habe, habe ich geschwängert! Zwischen dir und Raphael liegen ca. 350 Jahre. Das ist nichts Ungewöhnliches für Dämonen. Wir sind halt nicht an eine bestimmte Lebensspanne gebunden.“ Shana war sprachlos. Wieder einmal. Sie ist selbst auf die Idee gekommen irgendwas Übernatürliches zu sein, aber sie hoffte, dass ihr Vater ihr eine ganz logische Erklärung geben würde, was wirklich passiert war, wer sie war und wie sie zum Teufel das gemacht hatte. Zum Teufel… Ja das passt. Ich bin also ein Feuerteufel…Ein Halbdämon…weder Fisch noch Fleisch…Oder eher weder Dämon noch Mensch… Das letzte Wort hallte noch in ihr, als ihr Vater begann, weiter zu sprechen. „Shana! Du musst lernen deine Kräfte zu kontrollieren, das ist sehr wichtig, hörst du?! Deshalb sind wir hierhergezogen. Auf Sodom Leben unzählige Dämonen, Engel, Feen und was es sonst noch so gibt. Du wirst auf eine Schule gehen, wo du lernst mit deinen Kräften umzugehen.“ „Und wir werden dir natürlich auch helfen!“ Vertraut legte Ethan seinen Arm um sie. „Wenn du willst gebe ich dir auch Einzelunterricht! Versprochen! Nur wir zwei…Wenn du willst können wir direkt mit dem Unterricht beginnen!“ „Ähm, danke Ethan! Das ist sehr nett von dir aber das Ganze ist genug für heute. Ich glaube ich muss das erstmal verdauen. Am besten lege ich mich noch was hin.“ Nur Luca bemerkte ihr gespieltes Lächeln. Verständnisvoll war ihr Vater schon immer gewesen, was oft einiges erleichterte. Das ist er aber auch nur, weil man mit ihm genauso verständnisvoll sein muss! „Tu das meine Süße. Wir sind schließlich auch noch morgen da.“ „Okay dann zeige ich dir dein Zimmer.“ Wieder suchte er die Berührung, allerdings zog sie dieses Mal schnell weg. „Danke für das Angebot aber ich finde mein Zimmer bestimmt auch alleine. Gute Nacht zusammen.“ „Bist du dir sicher? Ich meine das Haus ist ziemlich groß und ist ganz schön verwinkelt. Du könntest dich ernsthaft verlaufen. Ich…“ „Ethan!!“ Polterten die anderen los. „Gute Nacht!“ Hilflos verließ Shana schnellen Schrittes den Salon. Als Shana wieder auf dem Weg in ihr Zimmer war, merkte sie wie sie mit jedem Schritt schneller wurde. Ehe sie sich versah, war sie am Rennen als ob der Teufel höchstpersönlich hinter ihr her war. Endlich an ihrem Zimmer angekommen verschloss sie sofort die Zimmertüre und starrte ungläubig aus dem Fenster. Mein Vater ist ein Dämon… Meine Geschwister… Alle Dämonen… und ich?? Ich auch! Panik kam in ihr auf und Shana scheiterte bei dem Versuch, sich selbst zu beruhigen. Sie ging nervös in ihrem Zimmer auf und ab, in der Hoffnung dadurch eine logische Erklärung zu finden. Dein Vater hat dich bloß verarscht. Das sind nicht alles seine Kinder. Bestimmt sind auch einige seine Brüder, von denen er mir nur noch nie etwas erzählt hat. Ja, das muss es sein! Es sind meine Onkel!Und keiner ist ein Dämon oder irgendetwas Übernatürliches! Sowas gibt es nicht. Ja genauso ist es! Es gibt sowas nicht! Hexen, Dämonen und all dieser Hokus Pokus ist nichts als Aberglaube. Gratuliere Shana! Dein Vater hat dir einen Bären auf die Nase gebunden und du schluckst auch noch alles was er sagt! Shana begann sich langsam wieder zu beruhigen, als eine leise aber deutliche Stimme ihr wiedersprach. Das stimmt nicht, Shana. Du bist was du bist. Da kannst du nichts dran ändern. DAS ist deine Familie und du bist ein Teil davon… Dein Vater und deine Brüder SIND Dämonen und es ist gut so… Du bist was du bist, Shana. Gestehe es dir ein. „Das ist gut so?!?!“ Die Grenzen zwischen Offensichtlichem verschwammen immer mehr. „Was ist bitte gut daran, dass ich und meine Riesen Familie nicht normal sind?!?!“ Sie hoffte die Stimme endgültig verbannt zu haben, doch dann hörte sie sie wieder. Wer ist denn heutzutage noch normal? 1:0 für die fremde Stimme. Shana wusste gar nichts mehr. Sie war nun endgültig verwirrt. Zudem fühlte sie sich so hilflos, da sie nicht wusste was sie tun, denken oder fühlen sollte. Es war ihr einfach alles zu viel. Daher beschloss sie nicht mehr daran zu denken und etwas zu schlafen. Morgen ist alles besser! Alles erscheint dann in einem anderen Licht. Dieser Spruch sagte ihre Mutter immer zu ihr, wenn sie mal wieder aufs übelste gemobbt wurde. Sonst hatten diese Worte eine befreiende Wirkung auf sie, doch nicht heute. Ihr Kopf zerplatzte fast und sie fühlte sich so einsam in dieser Nacht wie schon lange nicht mehr. Um ihre Einsamkeit nicht noch größer werden zu lassen, beschloss sie, wenigstens etwas Schlaf in dieser Nacht zu bekommen. Sie legte sich in ihr schwarzes Kastenbett und schloss die Augen.
Am nächsten Morgen wollte Shana ihr Zimmer nicht verlassen. Die anfängliche Panik war zersplittert in Tausend und aber Tausend Fragen, die nun ihren Kopf von innen zukleisterten. Doch sie wollte nicht reden. Weder mit ihrem Vater, noch mit sonst wem. Sie musste das alles erst mal verdauen und das ging am besten allein. Den ganzen Tag über hatte sie zu jeder Frage in ihrem Kopf mindestens drei Theorien aufgestellt und diese gleich nach der möglichen Lösung wieder verworfen. Zwischendurch kam Alfons und brachte ihr etwas zu trinken oder kleinere Naschereien. Es ist wie es ist. Und ich bin wer ich bin… Ändern kann ich es nicht. Das war das Einzige, dass Shana wirklich logisch fand. Es war schon später Nachmittag, als es plötzlich an ihrer Türe klopfte. „Hallo Shana, bist du da? Ich bin´s Conlin. Ich wollte etwas spazieren gehen und da wollte ich fragen, ob du nicht Lust hast mich zu begleiten. Es ist wirklich herrlich draußen.“ Angst und Neugier rangen um ihre Entscheidung. Conlin hatte recht, durch das Fenster sah sie die ersten Sonnenstrahlen des Jahres, aber wollte sie dafür ihren Rückzugspunkt aufgeben? War sie bereit sich neuen Fragen zu stellen? Auf einmal ertappte sich Shana, wie sie lächelte. Sie zog sich schnell wärmere Sachen an und öffnete Conlin die Türe. „Liebend gern. Zeigst du mir die Gegend?“ Conlin lächelte sie sanftmütig an und versprühte erneut das Gefühl der Wärme. „Wenn du das möchtest!“ Als Shana ihre Türe zu zog beruhigte sich ihr Chaos langsam wieder. Ja, dachte sie. Du bist nicht allein. Und das ist das Wichtigste! Conlin zeigte ihr wie versprochen die Gegend. Zu Beginn redeten sie nicht viel doch irgendwann sprudelte es nur so aus Shana heraus und Conlin, hörte ihr zu und beantwortete gerne ihre Fragen, egal wie sinnlos sie waren. Als sie das Sarez Anwesen wieder betraten, war Shana erleichtert. Es war immer noch alles neu, doch sie wusste, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine war. Und das war ihr erstmal mehr als genug. Der Rest des Abends verging wie im Flug. Shana unterhielt sich mit jedem ihrer Brüder. Dabei fand sie heraus, dass Valentin sich um die ganzen Rosen im Garten kümmerte und dass jeder der Kinder in Lucas Unternehmen eine wichtige Position bekleidete. Raphael, Kain und Abel zum Beispiel unterrichteten an der Bellison-Bay-High-School andere übernatürliche Kids den Umgang mit der Magie. Shana hat schon immer davon geträumt Magie benutzen zu können. Und jetzt könnte dieser Traum in Erfüllung gehen! Sie lernte viel über die Hobbys ihrer Brüder. Doch im Gegenzug wurde Shana dann mit Fragen durchlöchert. Wie ihre vorherige Schule so war, Ob sie viele Freundinnen hatte, Ob sie beliebt war, Ob sie schon mal einen Freund hatte, Und - natürlich konnte die Frage nur von Ethan kommen - ob sie schon irgendwelche Erfahrungen mit Männern gemacht hatte. Ethan ist wirklich wie Dad! Shana ertappte sich selbst dabei, wie sie in dem Augenblick anfing zu lächeln. Sie mochte ihre neue Familie und dass Ashley kein Teil davon war, begeisterte sie umso mehr. „Ach übrigens, Papa wo ist eigentlich unser Dummchen?“ Erst war er sich wohl nicht sicher wen sie meinte aber kurz darauf fiel der Groschen. „Wenn du Ashley meinst, sie ist wieder zurück nach Elden gegangen. Anscheinend gefiel es ihr hier nicht allzu gut. Sie regelt ab jetzt dort einige Dinge für mich.“ Gleichgültiger konnte Luca es nicht ausgedrückt haben. „Na, hoffentlich nichts Schweres sonst ist sie noch überfordert!“ sagte Shana höhnisch. „Keine Sorge. Sie hat einen Job, wo sie ihre Stärken voll und ganz ausleben kann.“ Lucas Lachen steckte an. Diese Nachricht war Musik in ihren Ohren und minderte das Gewicht auf ihrer Brust wenigstens zum Teil. Ich bin nicht allein und Ashley weit weit weg! Was kann es schöneres geben?
Kapitel 2
„Ich habe aber keine Lust zur Schule zur gehen!“ Seit Stunden tobte Shana in ihrem Zimmer auf und ab. Mit Engelszungen versuchte Luca sie zu überreden aber vergebens: Sie wollte einfach nicht. Obwohl das nicht ganz stimmte: Sie hatte eigentlich sehr große Lust zur Schule zu gehen, wenn da nicht diese gewaltige Angst gewesen wäre. Die werden mich alle hassen!!! Auf ihrer alten Schule war Shana alles andere als beliebt. Sie hatte nur eine Freundin, Sophie, und alle anderen auf der Schule ignorierten sie oder redeten nur mit ihr, wenn es wirklich sein musste. Sie hatte Angst, dass es an der neuen Schule dasselbe werden würde. Shana brauchte jemanden, der sie aufbaute und keinen, der sie weiter niedermachte. Ihr Vater war dafür der absolut Falsche. Er strotze nur so vor Selbstbewusstsein und hatte auch noch nie die Probleme, die Shana hatte, bewältigen müssen. Nein, Luca war beliebt, sehr beliebt sogar. Egal wo er war, immer scharrten sich die Menschen um ihn und hingen wie gebannt an seinen Lippen. Wahrscheinlich, weil er ein Casanova ist, so welche haben nie irgendwo Probleme! Mit ihm konnte sie nicht reden. „Hey Shana, Ethan hier. Wenn du in deinem scharfen Outfit nicht zu spät kommen willst, sollten wir jetzt los!“ Ethan ging an das herangrenzende College und Shana war darüber wirklich froh. In den letzten Tagen hatte sie sehr viel Zeit mit ihren Geschwistern verbringen können, naja außer mit Nico, und sie hatte die Jungs in der kurzen Zeit schon ziemlich liebgewonnen. „Ich will aber nicht!“ Unglücklicherweise trafen Ethans Schmeicheleien voll ins Schwarze. „Wieso denn nicht? Du wirst da vergöttert, glaub mir! Schließich bist du eine Sarez und unser Name hat auf der Schule einen wirklich guten Ruf. Außerdem sind die Drillinge auch noch da, sie werden schon nicht zulassen, dass du Ärger bekommst!“ Shana hielt ihren auf und ab Kurs inne. Ethans beruhigenden Worte hatten einen schmerzenden Nerv getroffen. Wehmütig dachte sie an Paul, dessen Schwester ihre Klassenlehrerin war. „Und was, wenn ich genau deswegen ärger bekomme? Wenn meine Brüder mich unterrichten, dann bin ich sozial gesehen tot!“ Ethans Lachen wurde immer lauter. „Dann gibt es doch kein Problem, Kleine. Keiner von denen wird dein Lehrer sein, Dad hat schon darauf geachtet. Als was ist, alle Unklarheiten beseitigt?“ Das ernste in seinem Tonfall gab ihr zusätzliches Vertrauen. Seufzend atmete Shana aus. „Also gut, du hast gewonnen. Ich komme runter!“ Shana gab sich geschlagen. Sie konnte Ethans Argumenten einfach nichts mehr entgegenstellen. Als Shana und Ethan auf dem Weg zur Schule waren, bemerkte sie erst jetzt, dass fast überall solche prachtvollen Häuser standen. „Sind wir hier im Reichenviertel?“ Für einen kurzen Moment war der Blick ihres Bruders unbezahlbar. So wie sie ihn kennengelernt hatte, war Ethan keineswegs auf den Mund gefallen. „Haha, nicht mal annähernd. Diese Häuser sind schon Ewigkeiten im Besitz der jeweiligen Familien. Hier ist das ganz normal. Weißt du, wenn man viele Familienmitglieder hat, die nicht so schnell sterben, braucht man viel Platz. Die kleinen Häuser sind die Neueren. Meistens hat dann eine Familie mehrere kleine Häuser, um alle unterzukriegen.“ „Klingt logisch.“ Viele Leute brauchen nun mal viel Platz! Shana schämte sich noch immer für ihre Unwissenheit. Es dauerte nicht lange, bis Ethan vor der Schule hielt. „Das ist deine Endhaltestelle: Die Bellison-Bay-High-School. Ich muss noch ein Stückchen weiter, da sind die Parkplätze für Studenten. Schreib mir einfach kurz 'ne SMS, wenn du weißt wann du heute aushast. Bis später, ciao Kleine!“ Seine gute Laune war unglaublich ansteckend. „Bis später!“ rief Shana ihm noch nach, als er mit seinem Auto viel zu schnell davonfuhr.
Die Bellison-Bay sah wie eine gewöhnliche High-School aus. Im Großen und Ganzen unterschied sie sich kaum von der Crowy-High. Das ist dein neuer Anfang, Shana! Nutze ihn! Alles wird gut gehen, hab vertrauen. Mit diesen aufmunternden Worten betrat sie das Schulgebäude. Als sie am Schulleiterbüro ankam hörte Shana hinter sich: „Hey du musst Shana sein. Ich bin Jenna, freut mich dich kennen zu lernen! Der Schulleiter Hudgie hat mich gebeten dich etwas herum zu führen. Er musste sich gerade um ein besonderes Problem kümmern, deswegen lässt er sich entschuldigen.“ Das Mädchen hatte mittellanges blondes Haar, die sie beeindruckend nach hinten gesteckt hatte. In ihren grünen Augen blitzte eine Art Verspieltheit auf, die Shana nicht so recht deuten konnte. Auch ihre Kleidung ließ darauf deuten. Jenna trug einen blauen Hoodie mit der Aufschrift: Keep calm and live your life. Dazu trug sie eine ausgeblichene Jeans, die sich perfekt an ihre Männerraubende Rundungen schmiegte. Ihre Figur war sehr weiblich und feminin, was Shana etwas beneidete. „Ähm hallo, freut mich auch. O-okay, wenn du möchtest.“ Mit so einer offenen Begrüßung hatte sie nicht gerechnet. Auf ihrer alten Schule waren alle Jugendlichen schwer pubertär, wenn man dort ein freundliches Nicken bekam, war das schon an sich viel wert. „Dann komm ich zeige dir erstmal alles. Danach kommen wir wieder her und du bekommst deinen Stundenplan.“ Währenddessen sie sprach, griff Jenna nach Shanas Arm und zog sie mitten in das Getümmel. Jenna zeigte Shana von den wichtigsten Plätzen bis hin zu den Insiderecken jeden Winkel. Die Sporthalle, das Schwimmbad im Keller, die Toiletten. Ja, sogar Jennas Lieblingsplatz. „Hier verbringe ich immer die Pause mit meinen Freunden!“ Selbstverständlich bewegte sich Jenna auf der atemberaubenden Plattform. „Wow, das ist ja wirklich wunderschön hier!“ Das begehbare Dach war wundervoll gestaltet. Anstatt einfache Gitterzäune an den Rändern anzubringen, zierten Kletterpflanzen das triste Metall. „Cool, was? Wenn du willst kannst du in Zukunft ja mit uns hier essen!“ Shana war überglücklich. Sie wurde so freundlich in Empfang genommen, dass dieser Tag durch nichts und niemanden ruiniert werden könnte. Als die beiden Mädchen wieder am Schulleiterbüro ankamen, schoss gleich die Türe auf. Ein Mann, so ca. Mitte 30, öffnete sie. Er hatte lange, feuerrote Haare, die er offen trug. Seine grünen Augen blitzten nur so vor Freude. „Hallo Shana! Ich bin Adrian Hudgie, dein neuer Schulleiter. Bitte entschuldige die Verzögerung. Möchtest du mit reinkommen?“ Mr. Hudgie wirkte etwas aufgekratzt, irgendwie nicht ganz bei der Sache. „Äh…Ja gerne!“ Erwiderte sie etwas überrumpelt. Nun richtete Hudgie das Wort an Jenna „In Ordnung! Jenna bitte warte hier. Du kannst deine neue Klassenkameradin gleich mit in den Klassenraum nehmen.“ „Aye aye, Mr. Hudgie.“ Scherzhaft salutierte das Mädchen vor ihm, der Schulleiter verdrehte gekünzelt die Augen. Als Shana wieder rauskam, stolperte sie fast über ihre eigenen Füße. „Hoppla nicht so stürmisch. Warte ich nehme dir was ab und dann bringen wir die ganzen Bücher erst einmal zu deinem Spint! Außer dem Englischbuch. Wir haben nämlich jetzt gleich Mrs. Wesseling. Na, komm schon, gib Gas!“ Erneut zog sie Shana hinter sich her, ein Teil der Bücher hatte sie spielerisch in die Seite geklemmt. „Sag mal was habt ihr da eigentlich alles besprochen? Du warst ja eine halbe Ewigkeit da drin.“ Die Mädchen bogen in den gut gefüllten Flur ab. „Es fühlte sich auch wirklich wie eine Ewigkeit an. Mr. Hudgie hat mir das übernatürlichen Schulsystem erklärt. Dann hat er mir noch 'ne Menge Zeug zum Nacharbeiten gegeben und meinen Stundenplan. Oh Mann, ich dachte er hört gar nicht mehr auf zu reden.“ Gerade war sie überglücklich Ethans Überzeugungskünsten erlegen gewesen zu sein. „Haha ja so ist unser lieber Hudgie, eine Quasselstrippe wie sie im Buche steht! Welche Spint Nummer hast du Shana?“ „Ähm… warte… Ich glaube Nummer …“ Shana kramte eines der Papiere hervor, das Mr. Hudgie ihr gegeben hatte. „Es ist Nummer dreizehn!“ Diese Nummer scheint mich wohl zu verfolgen, überall nur diese Pech Zahl! „Super mein Spint ist auch nicht weit weg. Mir gehört Nummer neunzehn!“ Flötete sie. Von dem Moment an wusste Shana, dass sie ihre erste Freundin in der neuen Stadt gefunden hatte.
Die Mädchen betraten den Klassenraum und auf einmal wurde es Mucksmäuschen Still. Alle Augen waren auf Shana gerichtet. Jenna, die ihren Auftrag zufrieden erfüllt hatte, setzte sich ganz selbstverständlich auf ihren Platz, der vorletzte Platz der Fensterfront. Shana blieb vorne wie angewurzelt stehen. „Oh Kinder, das ist Shana Sarez! Sie ist mit ihrem Vater vor kurzem hergezogen. Heute ist ihr erster Tag, also habt etwas Verständnis für sie, wenn sie sich noch an manche Dinge gewöhnen muss.“ Stellte Mrs. Wesseling Shana zum Glück vor. Das Sprechen vor einer Gruppe gehörte nicht zu ihren Stärken. „Shana kommt aus einem Menschendorf, daher sind ihr viele unserer Gebräuche nicht bekannt. Bitte gebt etwas Acht auf sie.“ Mrs. Wesseling war eine kleine, rundliche Dame, die so Mitte vierzig sein musste. Sie hatte ein freundliches Lächeln und eine Brille, die aussah, als hätte sie sie von einem Fasching Laden. „Shana, würdest du dich bitte den anderen Schülern vorstellen?“ Auch wenn ihre Stimme weiterhin freundlich blieb, duldeten ihre Augen nun keine Ausrede. „Ähm, gut.“ Sie holte tief Luft. Die Aufregung ließ ihr Herz bis zum Halse schlagen. „Mein Name ist Shana Sarez, bin siebzehn und komme ursprünglich aus Elden. Ich hoffe wir kommen gut miteinander aus und… ähm… ich glaube das war´s erstmal. Ach ja! Ich bin Steinbock! Und danke, dass ihr mich so freundlich aufnehmt!“ Stotterte sie. „Die Klasse kicherte etwas und hieß sie ebenfalls willkommen. „Shana der Platz hinter Jenna ist noch frei. Du kannst dich dort hinsetzen, wenn du möchtest.“ Ordnete die Lehrerin an. Shana nickte und setzte sich zufrieden auf ihren neuen Platz. In dem Moment drehte sich Jenna kichernd um. „Hihi das war wirklich gut Shana! Du hast Humor das ist spitze! Ich glaube die meisten aus der Klasse mögen dich jetzt schon. Also mich…“ „Jenna Cristal! Darf ich nun mit meinem Unterricht fortfahren?“ Unterbrach Mrs. Wesseling Jenna forsch. „Jap! Sorry Mrs. Wesseling!“ kam wie aus der Pistole. Die Klasse kicherte erneut und Mrs. Wesseling seufzte tief. „Haben sich jetzt alle über Jennas Witz ausgiebig gelacht?“ erwiderte sie halb ernst, halb amüsiert. Es dauerte noch einen Augenblick, bis sich wirklich alle wieder beruhigt hatten. „Gut. Dann können wir ja mit dem Unterricht beginnen.“ Shana konnte sich gar nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren, weil sie so sehr über Jennas Worte nachdachte. … Ich glaube die meisten aus der Klasse mögen dich jetzt schon… Sie mögen mich! Ist das zu fassen?! Sie mögen mich!! Okay cool bleiben, Shana. Du darfst deswegen deine Aufregung nicht so zeigen. Sonst denken die noch du bist nicht ganz dicht oder so was. Also: Tief einatmen, tief ausatmen. Du bist cool! Also komm runter! „Shana!“ Jenna riss sie auf einmal aus ihren Gedanken. „Ähm, Ja was ist denn?“ Sie war so in ihren Gedanken vertieft, dass es bereits zur Pause geklingelt hat. „Ich möchte dir Amy vorstellen, sie ist eine meiner besten Freundinnen!“ Jenna war wie ein Donnerschlag: Laut und unüberhörbar. Aber auch Hell und wunderschön. „Hallo Shana, schön dich kennen zu lernen. Ich bin Amy Amicitia. Ich bin auch siebzehn und mein Sternzeichen ist Widder!“ „Hallo Amy, es freut mich auch sehr.“ Ertappt windete sie sich unter ihrem Blick. Amy war ein kleines zierliches Mädchen. Ihre Schüchternheit stand ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Sie hatte wunderschöne blaue Haare, die etwas länger als schulterlang waren. Die Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, der auf ihrer rechten Schulter lag. An ihren Ohren blitzen ganz viele kleine Steinchen in verschiedenen Grautönen hervor. Ihre dunklen Augen leuchteten vor Freundlichkeit. „Deine Stecker sind echt cool!“ Shana war sichtlich beeindruckt. „Oh, … ähm danke!“ Unsicher packte Amy sich an ihre Glitzersteine. „Die hat sie alle selbst gemacht! Amy ist wirklich gut darin. Also ich meine Schmuck aus Steinen herzustellen! Mir hat sie auch schon eine Kette gemacht! Sieh mal!“ Jenna holte euphorisch ihre Kette hervor. Es war ein ganz normales Goldkettchen, an dem ein Amulett baumelte. Das Amulett sah aus wie eine lila farbene, erblühte Rose, die man von oben betrachtete. „Wow die ist wirklich schön! Und das hast du wirklich selbst gemacht?“ Amy nickte stolz. „Das ist ein Sugilith, er ist ziemlich selten. Ich habe ihn durch Zufall bei meinem letzten Urlaub am Edami Vulkan gefunden. Die Sugilithen entstehen in der Nähe von einem Vulkan, dass an ein Meer mündet. Meistens sind sie tief im Ozean, in der Tiefsee, wo die Menschen noch nicht hinkommen.“ Man sah wie ihre Augen zu leuchten begannen. Das Thema scheint ihr wirklich viel zu bedeuten! „Das ist Wahnsinn Amy. Mal ernsthaft, du hast wirklich Talent!“ Bei näherem Betrachten bemerkte man die kleinen Schleifkanten des Steins. „Das sage ich ihr schon die ganze Zeit aber sie hört nicht auf mich!“ Schmollend verschränkte Amy die Arme und die Mädchen fingen an zu lachen. Viel zu schnell war die Pause wieder vorbei. Die nächsten drei Stunden hatten sie bei Mr. Hobkins Geschichte. Shana war immer ziemlich gut in Geschichte aber das war kein normaler Geschichtsunterricht. Es war Elibiakunde. Oder besser gesagt Übersinnlichen-Wesen-Kunde. Jenna erklärte Shana, dass die übernatürlichen Wesen Elibia genannt wurden. Daher Elibiakunde. Leuchtet ein! Ich bin also eine Elibianerin. Oder doch Elibiaa? Ach, wen kümmerts! Ihr Elibialehrer war mit seinem kurzen blauen Haar und der Lederjacke mehr die Art Mann, der gerne mal das ein oder andere Risiko eingeht. Als die drei Stunden vorbei waren, holte Shana schnell ihr Handy raus, um Ethan eine SMS zu schreiben. Sie hatte noch eine Stunde mit Mr. Solomon. Dabei handelte es sich um Elementenkunde. Klingt interessant, dachte sie sich als sie das Handy wegsteckte. Mr. Solomon kam lautlos in den Klassenraum und legte seine große, schwarze Aktentasche auf das Lehrerpult. Mr. Solomon hatte nicht mehr viele Haare und die paar, die er noch hatte, waren vollkommen grau. Seine braunen Augen erkannte man kaum durch seine dicke Brille. Am Ende der Stunde ging Shana mit Jenna und Amy raus. Dabei tratschten die Drei munter drauf los, bis Shana das laute Getöse eines Autos wahrnahm. Es war Ethan mit seinem Sportwagen. „Hallo Mädels, darf ich euch ein Stückchen mitnehmen?“ Sein Grinsen verriet seine Gedanken ungefiltert. „Vielen Dank Mr. Casanova aber ich steige nicht zu Fremden ins Auto. Vor allem nicht zu einem Typen wie dir!“ Jenna war drauf und dran sich in Rage zu reden, als Shana sie sanft zurückhielt. „Ist schon okay, Ethan ist mein Bruder und abgesehen von seiner Flirtkrankheit echt in Ordnung!“ Ethans Mundwinkel zuckten als Shana an ihm vorbei ging. „Na ihr zwei, soll ich euch irgendwohin mitnehmen? Freunde von meiner Schwester sind auch meine!“ Ethan packte mal wieder sein unwiderstehliches Lächeln aus und schon war es um die Mädchen geschehen. Kichernd nahmen die Mädchen auf der Rückbank Platz. Mit quietschenden Reifen fuhr er an und brachte Amy und Jenna nach Hause. Wie sich herausstellte wohnten sie nur eine Straße von Shana entfernt. Als die beiden alleine im Auto waren, sagte Ethan schließlich: „Und wie war dein erster Tag? War es wirklich so schlimm, wie du befürchtet hast?“ „Nein, im Gegenteil. Alle waren sehr freundlich zu mir. Jenna hat mir die Schule gezeigt und mir danach Amy vorgestellt. Naja, die Schule ist ziemlich groß und ich glaube, wenn ich sie nicht hätte, würde ich mich hilflos verirren. Und an die Unterrichtsfächer muss ich mich auch noch etwas gewöhnen.“ Er lächelte sie wieder mit seinem unwiderstehlichen Lächeln an. „Also doch ein gewöhnlicher Schulwechsel. Ich habe keinen Moment daran gezweifelt, dass du nicht beliebt sein könntest, schließlich bist du meine kleine Schwester! Und das mit den Fächern und der Schule kriegst du schon noch gebacken. In einer Woche sieht das ganze wieder anders aus.“ Ha.Klar. Shana war froh, dass Ethan sie nicht auf der Crowy-High gesehen hatte. Er wäre bestimmt mit jedem, also mit der ganzen Schule, aneinandergeraten, der Shana auch nur annähernd komisch fand. Tja, so ist das halt. Andere Länder, andere Sitten. Obwohl Welten wohl besser passt. Shana fühlte sich wirklich wie in einer anderen Welt. Eine Welt, in der sie endlich sie selbst sein konnte. Eine Welt, in der sie glücklich werden konnte. Eine Welt, in der sie die Chance hatte endlich ihren Platz zu finden. Beim Abendessen saßen alle gemeinsam im großen Esszimmer und erzählten wie ihr Tag so war. Shana durfte anfangen, da es ja ihr erster Schultag war. Nach dem Essen spielte Shana mit Conlin, Kain und Abel noch ein paar Runden Billard. Irgendwann in der Nacht fiel Shana dann total fertig in ihr Bett und schlief zufrieden ein.
Als Shana am nächsten Morgen in der Schule ankam, warteten Amy und Jenna bereits auf sie. Schnell begrüßten die Mädchen sich, bevor sie in Bewegung setzten. Mit guter Laune gingen die Mädchen zu ihren Spinten, wo Jenna und Amy von einem wirklich heißen Kerl abgepasst wurden. Shana erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf ihn. Er hatte eine wilde blonde Mähne, die im Licht golden leuchtete. Seine stahlblauen Augen sahen milde und freundlich aus. „Guten Morgen. Wie geht’s euch zwei Hübschen denn heute?“ Unverschämt sexy spannte sein Shirt über seine Brust als er sich gegen den Spint lehnte. Die Drei quatschten eine Weile und Shana merkte, wie sie wieder unsichtbar wurde. Enttäuschung machte sich in ihr breit. Dachtest du echt nur, weil zwei Mädchen nett zu dir sind, dass sich etwas verändert hätte? Gar nichts hat sich verändert! Du bist für Jungs immer noch unsichtbar! Sei lieber dankbar, dass dich überhaupt einer auf der Schule leiden kann! Es könnte viel schlimmer sein! Doch die ernüchternde Wahrheit tat nicht weniger weh als erwartet. Wie ein gebeutelter Hund versteckte sie sich stumm und tat so als würde sie in ihrem Spint nach etwas suchen. Ja, nach mehr Mut! Mit aller Kraft schluckte sie den größer werdenden Kloß herunter. „Und wer ist die Neue dort drüben?“ Hörte Shana den heißen Kerl sagen. „Damon das ist Shana Sarez. Sie ist erst vor ein paar Tagen mit ihrem Dad hergezogen.“ Amy ist ein Schatz! Ein wohliges Gefühl machte sich in ihr breit und vertrieb die sonst allgegenwertige Angst anders zu sein. In ihrer alten Schule hatte sie recht wenige Erfahrungen mit Jungs oder Freundschaften oder überhaupt irgendetwas Zwischenmenschliches sammeln können. Außer Sophie näherte sich ihr keiner Freiwillig. Rick – der Typ den Shana unabsichtlich ins Jenseits verfrachtet hatte – datete sie auch nur wegen einer kindischen Wette. Er wettete mit seinen Football Kumpels, dass er es schaffen würde sie innerhalb von einer Woche ins Bett zu bekommen. Shana wusste von Ricks eigentlichen Absichten und traf sich trotzdem mit ihm. Der Grund war so einfach wie dämlich: Rick war ein typischer Sportler: Groß, gutaussehend, beliebt. Aber auch wenn das Interesse groß war, war sie trotzdem nicht gewillt gewesen mit ihm zu schlafen. Es war bloß ein hoffnungsloser Versuch meinen Ruf zu verbessern.