Auf den Spuren der Erinnerung - Beate Rygiert - E-Book
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Auf den Spuren der Erinnerung E-Book

Beate Rygiert

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Beschreibung

Eine Tochter, ihr Vater, eine Reise in die Vergangenheit: Der bewegende Roman »Auf den Spuren der Erinnerung« von Beate Rygiert als eBook bei dotbooks. Wie bestimmt das, was unsere Eltern erleiden mussten, unser eigenes Leben? Schon als junges Mädchen hat Ewa ihrem Vater versprochen, ihn auf eine Reise in seine Heimat Polen zu begleiten und endlich alles über ihre Familie zu erfahren. Damals, 1939, starb dort ein Teil von ihm: als die deutsche Wehrmacht das Land überfiel und er plötzlich Johannes heißen musste; als er seine Mutter verlor, die ihn und den Vater im Stich ließ, um einem Deutschen zu folgen. Heute, 50 Jahre nach Kriegsende, hofft Ewas Vater, durch seine Rückkehr diese Wunden heilen zu können, die noch immer an ihm zehren – und gemeinsam mit seiner Tochter will er endlich den Ort wiederfinden, der nur noch in seiner Erinnerung zu existieren scheint … »Ein gut komponierter Roman, der ein Zeitalter transparent macht und eine anrührende Vater-Tochter-Beziehung entfaltet.« Focus Jetzt als eBook kaufen und genießen: der berührende Roman »Auf den Spuren der Erinnerung« von Beate Rygiert, auch bekannt unter dem Titel »Bronjas Erbe«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 566

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Über dieses Buch:

Was macht Menschen zu Polen und zu Deutschen? Diese Frage hat sich Janek, der in den 1930er Jahren in einem kleinen an der Weichsel gelegenen Ort aufwächst, nie gestellt. Bis die deutsche Wehrmacht Polen überfällt und er auf einmal Johannes heißt. Aber das ist noch nicht alles: Mitten durch die eigene Familie geht der Riss, als Janeks Mutter ihn und den Vater verlässt, um einem Deutschen zu folgen.

Sechzig Jahre später sind die Wunden noch nicht verheilt. Mit seiner erwachsenen Tochter macht Janek sich auf die Reise zurück in die Kindheit, auf der Suche nach dem Ort, der nur in seiner Erinnerung zu existieren scheint …

„Bronjas Erbe ist ein gut komponierter Roman, der ein Zeitalter transparent macht und eine anrührende Vater-Tochter-Beziehung entfaltet.“ Focus

Über die Autorin:

Beate Rygiert studierte Theater-, Musik- und Literaturwissenschaft in München und war danach als Dramaturgin an verschiedenen Theatern engagiert, bevor sie sich auch als Buchautorin eine große Fangemeinde eroberte. Mit dem Autor Daniel Oliver Bachmann gestaltet sie unter dem Namen „Salz & Pfeffer“ Lesungen und literarische Performances und schreibt Drehbücher für Spielfilme. Beate Rygiert lebt und arbeitet in Stuttgart.

Beate Rygiert veröffentlichte bei dotbooks bereits Die Fälscherin, Der Nomade und Perlen der Macht.

Die Website der Autorin: www.beaterygiert.de

***

Überarbeitete Neuausgabe Oktober 2013

Copyright © der Originalausgabe 2000 by Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co.KG, München

Copyright © der überarbeiteten Neuausgabe 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Maria Seidel, atelier-seidel.de

Titelbildabbildung: © Thinkstockphoto/istockphoto

ISBN 978-3-95520-221-7

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Beate Rygiert

Bronjas Erbe

Roman

dotbooks.

Für meinen Vater Johann Rygiert

Die Vergangenheit ist nie tot.

Sie ist noch nicht einmal vergangen.

William Faulkner, Requiem for a Nun (1951)

1

Janek!

Die beiden Silben stehen ein paar Sekunden lang grell in der ungewöhnlichen Mittagsstille, die über den Häusern und Gärten der Kalischer Straße hängt. Dann setzen die Zikaden wieder ein.

Janek!

Diesmal zerbricht die lastende Stille der Gärten das Schlagen einer Tür, eilig scharrende Schritte, in der Ferne rollt irgendwo ein Wagen über das Pflaster. Hinter allen Fenstern spürt man emsige Geschäftigkeit, verhaltenes Reden, die sachte Bewegung von Gardinen.

Jan läuft. Barfuß rennt er quer über die Wiesen, die Poduchowne von den ersten Häusern der Stadt trennen. Er springt über den Bach, der einen weiten Bogen um das Dorf zieht, schlüpft durch Hecken und Zäune, schwingt sich über vernagelte Bretter und gelangt so durch die Gärten in die Kalischer Straße.

Johannes!

Er kennt diesen Ton. Eile ist geboten. Dennoch bleibt er am Anfang der Straße kurz stehen und schaut hinüber zum Gutshof. Die Wiesen dort wimmeln von Militär. Man hat noch mehr Geschütze aufgestellt seit dem Morgen. Dann trabt er die Straße entlang und sieht schon von weitem die helle Schürze der Mutter in der Tür.

Schnell, Janek! Schnell, wir warten nur auf dich!

Die Suppe dampft in den Tellern, eilig wird das Tischgebet gesprochen. Janek wundert sich. So früh isst man doch sonst nicht zu Mittag. Aus den Augenwinkeln schielt er nach dem Bett der Eltern. Wäsche und Kleider liegen dort verstreut, daneben ein halbgefüllter Sack. Die Mutter sieht auf ihren Teller.

Wir fahren weg, sagt der Vater zwischen zwei Löffeln. Gleich nachher. Ihr müsst schneller essen.

Jan bleibt der Mund offen stehen.

Wir haben Glück, sagt der Vater, wir können mit dem Feuerwehrauto mit.

Wohin fahren wir denn?

Fort. Richtung Osten.

Die Mutter legt den Löffel weg, stützt die Arme auf den Tisch und fixiert ihren Mann mit dunklen Augen.

Ich weiß nicht, ob das richtig ist.

Ihre Stimme klingt gepresst.

Alle anderen bleiben hier. Was sollen wir in der Fremde in solchen Zeiten? Von meiner Familie bleiben sie alle da.

Der kleine Pawełek haut mit dem Löffel in die Suppe, dass es spritzt. Josef Zygler nimmt ihn seinem Jüngsten lächelnd aus der Hand und füttert ihn.

Du weißt nicht, was du sagst. Wir sitzen in der Falle. Hinter uns steht die polnische Artillerie, und vor uns heben die Deutschen Schützengräben aus. Es ist Krieg, Bronja, Krieg.

Aber wir sind Deutsche! Bronja reckt energisch das Kinn gegen ihren Mann. Josef lacht sie nur aus.

Was, Deutsche! Und du glaubst, da machen die Geschütze einen Unterschied, weil du, Brunhilde Zygmunt, deutsches Blut in den Adern hast?

Bronja senkt ihren Kopf über die Suppe.

Turek liegt genau auf der Hauptfront. Wenn es ernst wird, bleibt kein Stein auf dem anderen. Glaube mir, es ist nicht mein erster Krieg. Mach die Kinder fertig. Es ist höchste Zeit!

Jan hat das Schlucken vergessen. Krieg. Ja. Seit drei Tagen ist Krieg. Täglich liest er die Schlagzeilen der Zeitungen vorne am Kiosk. Die polnische Bevölkerung ist zu Spenden für die Armee aufgerufen worden. Und gestern haben Soldaten zwei Männer gefesselt an ihrem Haus vorbeigeführt. Es heißt, sie seien Spione.

Iss deine Suppe, Janek.

Und auf der Wiese stehen die Kanonen bereit. Er beobachtet den Vater, wie er sorgfältig den Sack zubindet.

Zieh deine Schuhe an! Beeil dich ein bisschen!

Die Teller verschwinden vom Tisch. Wie im Traum nimmt der Junge wahr, dass die Mutter in aller Ruhe das Tischtuch mit den aufgestickten blauen Blüten zusammenfaltet, noch einmal zärtlich die Hand darüber gleiten lässt, als bemerke sie die Zornesröte nicht, die ihrem Mann langsam in den Kopf steigt.

Hier, das musst du tragen.

In dem Korb ist Brot. An der Tür bleibt Jan noch einmal stehen und sieht in den schlichten Raum mit der Dachschräge und dem einen Fenster zurück, die beiden Betten, eines für die Kinder, eines für die Eltern, der Schrank, die Wäschetruhe und die Frisierkommode der Mutter mit dem kristallenen Schälchen, in dem ein Marienbildchen und ein paar trockene Rosenblätter liegen. Solange er denken kann, liegen sie dort.

Dann sperrt der Vater die Tür ab.

Bringen wir es hinter uns, murmelt Ewa und stopft den Inhalt ihrer Reisetasche in das Schrankfach, das die Mutter für sie leer geräumt hat.

Dein Vater freut sich so, dass du endlich mit ihm fährst, hat sie gesagt.

Ewa seufzt. Bleibt ihr eine Wahl? Was man versprochen hat, muss man auch halten, das ist eine eiserne Regel in der Familie, und wenn sie es sich recht überlegt, dann ist sie diejenige, die immer am stärksten darauf gepocht hat. Ja, ja, ja. Was man versprochen hat, das wird gehalten. Und sie hat es versprochen. Ja, hat sie gesagt, ja Vater, ich komme mit auf diese Reise, wenn dir so viel daran liegt. Eines Tages. Das war Jahre her.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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