Auf der Flucht - Kraus Sebastian - E-Book

Auf der Flucht E-Book

Kraus Sebastian

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Beschreibung

"Auf der Flucht" erzählt die bewegende Geschichte des Mädchens  Heidrun,  welche sich im Alter von 11 Jahren ganz auf sich allein gestellt Auf der Flucht vor der anrückenden roten Armee befand. Es basiert auf Tagebüchern und Zeugenberichten und soll Mut vermitteln niemals aufzugeben.

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Sebastian Kraus

Auf der Flucht

gewidmet all denjenigen die auf der Suche nach neuem Mut und neuer Hoffnung sind. Möge es Ihnen als Inspiration dienen Herzlichst Eure HeidrunBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Darf ich mich vorstellen - Einleitung

Mein Name ist Heidrun und ich möchte Ihnen im Folgenden berichten, über meine Jugend. Sie war geprägt von Krieg und ständiger Angst. Trotz allem musste es immer weitergehen, egal wie aussichtslos auch die Lage schien. Mit meiner Geschichte möchte ich allen Mut machen, niemals aufzugeben. So dunkel doch auch der Moment oft scheint, das Leben hat immer auch gutes mit einem vor. Meine Erfahrungen von ständigem Hunger, ständiger Bedrohung und doch dem Überlebenswillen, welcher unglaubliche Kräfte freizusetzen vermag, möchte ich Ihnen im Folgenden schildern. Mir ist bewusst, man kann es nicht nachempfinden, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Jedoch ist mir persönlich wichtig der heutigen Generation zu berichten - ich sehe es als meine Pflicht.Mit Schrecken verfolgte ich Berichte, dass auch heute wieder Kinder, in einem doch so reichen und vom Krieg verschonten Land in Armut und teilweise auch Hunger leben müssen. Auch diese Tatsache bewog mich dazu meine Geschichte zu erzählen, um Menschen dafür zu sensibilisieren. In einem derart reichen Land wie unserem sollte kein Kind in solchen Verhältnissen leben müssen. Aufgrund meiner Erfahrungen ist mir dies ein sehr persönliches Anliegen.

Nun hoffe ich Ihnen liebe Leser in den folgenden Kapiteln Aufschluss zu geben über eine Zeit, wie wir sie doch hoffentlich nicht mehr erleben müssen. Und Ihnen auch somit den Ansporn zu geben, niemals unser hohes Gut der Freiheit und des Friedens zu wahren und dafür einzustehen.Viel Freude beim Lesen!HerzlichstIhre Heidrun

Meine Kindheit

Ich wurde geboren im Jahre 1933 in einem kleinen Dorf im Sudetenland. Meine Eltern arbeiteten beide in der Landwirtschaft und bewirtschafteten einen kleinen Gutshof. Unser Dorf war sowohl mit Tschechen als auch Deutschen bewohnt und es war alles in allem ein gutes Miteinander und eine gute Gemeinschaft. In der Zeit des Anschlusses an das Deutsche Reich, es war in etwa zu der Zeit meiner Einschulung, ich kann mich noch gut erinnern. Die Stimmung war euphorisch, selbst unter den tschechisch stämmigen Dorfbewohnern. Der Anschluss an das Reich wurde zu dieser Zeit vor allem auch mit wirtschaftlichem Aufschwung und speziell mit Frieden und Stabilität in Verbindung gebracht.

Es schien nur bergauf zu gehen. Meine frühesten Kindheitserinnerungen sind geprägt von Frieden und einem guten Miteinander. Man lebte unbeschwert und das Letzte an was man denken würde war ein drohender Weltkrieg.

Meine beste Freundin Mina und ich schlichen uns stets zur neu gegründeten Hitlerjugend und beobachteten aus der Ferne die Zeltlager. Ich muss zugeben, es hatte eine gewisse Faszination.Als der Krieg ausbrach, bekam ich mit, wie viele junge Männer sich meldeten und mit großer Begeisterung der Armee beitraten. Es herrschte eine große Euphorie. Eines Abends jedoch bemerkte ich meine Mutter weinend, Ihr Gefühl war dem Zeitgeist entsprechend eher wenig euphorisch.

Die schnellen Siege über Polen und Frankreich änderte Ihr Denken schnell. Auch uns wurde in der Schule stets davon berichtet. Diese Dauereuphorie war unwirklich und irgendwie auch beklemmend. Ich wollte unbedingt zu Bund Deutscher Mädel, war doch allerdings zu jung. Mein Vater war vom Kriegsdienst befreit aufgrund unserer Landwirtschaft. Unser Alltag war geprägt von Arbeit. So gut es ging, half auch ich bereits mit 7 Jahren auf dem Hof.

Alles änderte sich 1941. Vater bekam den Einberufungsbescheid und sollte sich innerhalb kürzester Zeit bei der örtlichen Kommandantur einfinden. Mutter weinte Nächte lang. Es war wie ein Schock. Noch war der Krieg doch so weit entfernt und so unwirklich. Im Herbst 1941 verabschiedeten wir unseren Vater am Bahnhof. Ich werde dieses Bild niemals vergessen. Ich sollte ihn nur noch einmal sehen, jedoch niemals mehr mit einem Lächeln im Gesicht.

Wir hörten stets vom Vorrücken der deutschen Armee, und das der Krieg ja Weihnachten dann auch vorbei sei und Vater wieder bei uns. Wir bekamen just im Oktober zwei Mädchen, ich weis nicht mehr ob aus Russland oder der Ukraine. Sie sollten uns auf unserem Hof helfen, da doch Vater an der Front sich befindet und zwei unserer männlichen Angestellten auch einberufen wurden. Die Mädchen waren anfangs sehr verängstigt, jedoch nahm Mutter Sie auf wie ihre eigenen Töchter. Ich war Ihr erstes Kind und der Zeit geschuldet auch Ihr einziges. Die Mädchen halfen fleißig und schnell freundete auch ich mich mit ihnen an. Sie waren tatsächlich wie große Schwestern für mich und wuchsen mir sehr als Herz.