Aushäusige - Sabine Gruber - E-Book

Aushäusige E-Book

Sabine Gruber

3,8

Beschreibung

Das faszinierende Debüt von Sabine Gruber: In ihrem unverwechselbaren Ton erzählt sie von "Aushäusigen", von Entwurzelten, verzweifelt Suchenden, die fremd sind und bleiben in jedem Zuhause, das sie beziehen. Eine davon ist Rita - einst aus dem Land ihres "Kindheitsschweigens" nach Venedig aufgebrochen, geht nun ihre Liebe zu einem venezianischen Fischhändler in der dämmrigen Schönheit der Stadt zu Ende. Auch er ist ein Heimatloser, der sich nur ohne Haus zu Hause fühlt, ebenso wie Ritas Bruder Anton, zu dem sie sich flüchtet. Vor den Kulissen von Venedig und Wien schildert Gruber in eindrücklichen Bildern und mit großer Sprachintensität die Rettungsversuche gescheiterter Herzen und lässt im Hintergrund bereits sanft jene Ironie mitschwingen, die aus ihren späteren großen Romanen so vertraut ist.

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Seitenzahl: 132

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Titel

Sabine Gruber

Aushäusige

Widmung

Für Annemarie Monauni Gruber und Franz Thomas Meisl

Erstes Kapitel

1

Jetzt, sagt sich Rita, wird der Moment kommen, jetzt beugt er sich über den Tisch, streift das Gedeck, der Teller mit den Fischgräten wird umkippen, da stülpt Ennio seinen Körper bereits über die Tischplatte, greift nach dem Radio, dreht von einer Frequenz zur anderen, bis er den sonntäglichen Sender empfängt, die Tor- und Abseitsstimmen ihr neuerliches Warten einleiten. Erst nach abgepfiffenem Spiel darf sie ihre Hilfestellung verlassen, sind Gläser und Teller wieder in Sicherheit, wird weitergedreht oder abgeschaltet.

Obwohl sie hofft, er würde den Raum verlassen, bleibt er vor ihr sitzen, die Hände in Betstellung auf Kinnhöhe, den Kopf auf den Daumenkuppen ruhend, und als gäbe es sie gar nicht, als kehrten die Speisereste von selbst in die vorgesehenen Schränke zurück, starrt er ohne Unterlaß auf die Bierflaschen, die trotz wiederholten Zuschlagens der Kühlschranktür nicht aus seinem Gesichtskreis verschwinden. Rita dreht ihm den Rücken zu, wirft einen Topf ins Spülbecken, legt die Teller laut aufeinander. Mit der Zeit hört sie auf, ihn herauszufordern. Seine Schultern haben etwas Hängendes bekommen, zucken verächtlich, wenn sie ihn anschaut. Ennio kann Fragen und Antworten nicht mehr auseinanderhalten, äußert Zweifel und Befremden, indem er die Augen verdreht, Mund und Wangen bewegt, immer seltener in verständ-lichen Worten, Sätzen. Er drückt einen Fingernagel ins Holz, wippt mit den Beinen auf und ab, bis ihr das Schaukeln, das Rütteln der Bank zuviel wird, sie verärgert nach seinen Beinen greift: Hör auf damit, ich halt’ dich nicht aus.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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