Autogenes Training zum Einschlafen für Kinder: Mit den schönsten Traumreisen sanft und behutsam einschlafen und ruhig durchschlafen - inkl. gratis Audio-Dateien zum Download - Lorena Kibitz - E-Book

Autogenes Training zum Einschlafen für Kinder: Mit den schönsten Traumreisen sanft und behutsam einschlafen und ruhig durchschlafen - inkl. gratis Audio-Dateien zum Download E-Book

Lorena Kibitz

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Beschreibung

Autogenes Training zum Einschlafen für Kinder: Mit kindgerechter Autosuggestion mühelos ins Land der Träume gleiten Ab ins Bett! Dieser Satz löst in vielen Familien bei allen Beteiligten entnervtes Stöhnen aus: Das Kind ist zappelig, wälzt sich lange herum, bis es endlich in den Schlaf findet und die Eltern fühlen sich völlig hilflos angesichts des allabendlichen Dramas. Dabei muss das überhaupt nicht sein: Denn die kinderleichte Methode des Autogenen Trainings ist ein wahres Sandmännchen für gestresste Kinder und wie Sie das ganz einfach anwenden, entdecken Sie in diesem Buch! Bauchschmerzen, Ängstlichkeit, Überdrehtheit, Konzentrationsschwierigkeiten – Experten beobachten mit Sorge, dass die typischen Folgen von Stress längst auch bei den Kleinsten überhandnehmen. Durch Leistungsdruck, Freizeitstress, Medienkonsum & Co. ergibt sich dann oft ein Teufelskreis: Das kindliche Gehirn läuft im Bett noch auf Hochtouren, der Nachwuchs kommt nicht zur Ruhe und startet am nächsten Morgen übermüdet in den nächsten Stresstag. Doch zum Glück können Sie mit der Methode des Autogenen Trainings ganz einfach aus diesem Kreislauf ausbrechen. Dank der wissenschaftlich belegten Methode der Autosuggestion lernt Ihr Kind, sich gezielt, wirksam und zuverlässig in Entspannung zu versetzen und damit unkompliziert die schädlichen Folgen von Stress zu vermeiden. Gleichmäßiger Atem, erhöhte Zufriedenheit, emotionale Stabilität und gutes Selbstvertrauen sind einige der wertvollen Auswirkungen und als abendliches Ritual praktiziert wird das Einschlafen zum Kinderspiel. Klappt das wirklich auch bei Kindern? Ja! Tatsächlich bringt gerade der Nachwuchs die perfekten Voraussetzungen mit, um sich voller Fantasie ganz auf die Übungen einzulassen und wie sich dank regelmäßiger Praxis schnell beeindruckende Erfolge einstellen, erfahren Sie in diesem Buch. Grundkurs Gehirn & Stress: Erfahren Sie kompakt und leicht verständlich, was Stress im kindlichen Hirn bewirkt, auf welchen Mechanismen Autogenes Training beruht und wie Sie gemeinsam maximal davon profitieren können. Praktischer Einstieg: Lernen Sie die Basics wie Schwere- und Ruheübung, Atemübung, Wärmeübung oder Sonnengeflechtsübung kennen und finden Sie heraus, wie Sie die ganz einfach einüben. Zauberhafte Traumreisen: Geführte Traumreisen wie "Zweisamkeit", "Sternenreiter" oder "Unter dem Meer" verbinden Elemente des Autogenen Training mit fantasievollen Gedankenreisen und lassen Kinder so richtig in die Entspannung eintauchen. Praktische Audiodateien: Werden Sie selbst zum Reiseführer oder lassen Sie Ihr Kind mit sorgfältig erstellten Aufnahmen selbst auf die Reise gehen. Mit diesem Buch gehören Einschlafprobleme bald der Vergangenheit an und Sie schenken Ihrem Kind eine kostbare Möglichkeit, sich jederzeit die benötigte Ruhe zu verschaffen. Ob gemeinsam mit der Familie, abends im Bett oder einfach mal als Auszeit zwischendurch – so wird Entspannung zur zuverlässigen Energiequelle für den Alltag. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und machen Sie das Zubettgeh-Ritual ab sofort zur herrlich entspannten Selbstverständlichkeit!

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Autogenes Training zum Einschlafen für Kinder

Mit den schönsten Traumreisen sanft und behutsam einschlafen und ruhig durchschlafen

Lorena Kibitz

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Autogenes Training zum Einschlafen für Kinder Copyright © 2023 Lorena Kibitzwww.edition-lunerion.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2023

Inhaltsverzeichnis

In der Ruhe …

Die Sache mit dem Stress

Autogenes Training – was ist das überhaupt?

Ursprung

Sympathikus und Parasympathikus

Grund- und Mittelstufe

Die ersten praktischen Elemente

Schwere- und Ruheübung

Wärmeübung

Atemübung

Herzübung

Sonnengeflechtsübung

Stirnkühleübung

Geführte Traumreisen

Traumreisen zum Einschlafen

Inmitten der Wildnis

Von Abschieden und Träumen

Ein ganz besonderer Freund

Im Land der Feen und Zwerge

Zweisamkeit

Sternenreiter

Unter dem Meer

Weltenbummler

Unter freiem Himmel

In allen Farben

… liegt die Kraft

In der Ruhe …

Um zu verstehen, wie sehr wir in der Lage sind, mit der Kraft unserer Gedanken unseren Körper zu beeinflussen, bitte ich Sie, eine kurze Übung durchzuführen. Stellen Sie sich hin und versuchen Sie, mit den Händen Ihre Füße zu berühren, ohne dabei in die Knie zu gehen. Wenn Sie zu dem sehr geringen, gelenkigen Teil der Erwachsenen zählen, der diese Übung spontan schafft – herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich Ihre Jugend eindeutig bewahrt. In diesem Fall müssen Sie auf meine Worte vertrauen, ohne das eindrückliche Beispiel, welches den restlichen Hörern bevorsteht.

Sollten Sie Ihre Füße nicht berührt haben, merken Sie sich die Stelle, bis zu welcher Sie bisher gekommen sind. Die gleiche Übung führen Sie nun ein zweites Mal durch, aber dieses Mal schließen Sie vorher die Augen. Denken Sie ganz fest daran, dass Sie es jetzt schaffen werden.

„Ich werde jetzt meine Füße mit den Händen berühren! Ich kann das! Ich bin so gelenkig, dass meine Hände auf jeden Fall meine Füße berühren! Ich schaffe das!“ Wenn Sie solche und ähnliche Gedanken überzeugt gedacht haben, führen Sie die Übung erneut durch.

Mit großer Wahrscheinlichkeit haben Sie dieses Mal entweder Ihre Füße berührt oder aber Sie sind deutlich weiter nach unten gekommen als beim letzten Mal.

Doch warum sprechen wir überhaupt über die Fähigkeit, unseren Körper mithilfe unserer Gedanken zu beeinflussen? Ganz einfach: Weil diese Fähigkeit schon unseren Kindern Türen öffnet! Sie lässt sie aus der Welt der Anspannung und Schnelllebigkeit in eine Welt eintreten, die ihnen den Gegenpol der Ruhe und Entspannung schafft. Ganz egal, wie stressig die Welt um sie herum sein wird – Kinder, die im autogenen Training sind, werden in der Lage sein, sich für kurze Zeit auf ihre eigenen Ruheinseln zu beamen und ihren Akku wieder vollständig aufzuladen. Dadurch werden sie zwangsläufig gesünder, leistungsfähiger und glücklicher sein. Schließlich wissen wir alle, dass wir uns mit vollen Batterien wohler fühlen, als wenn wir immer auf Reserve laufen, nicht wahr?

Dabei legt dieses Hörbuch den Fokus auf die Praxis. Die theoretische Einleitung zum Thema Stress und eine Einführung in das Thema des autogenen Trainings sind für Sie als Elternteil gedacht. In den entsprechenden Kapiteln bekommen Sie das Handwerkszeug, um mit Ihrem Kind die Grundstufen des Trainings zu erlernen. Die Traumreisen verbinden dann Ihr erlerntes Wissen mit praktischen Elementen – völlig ohne Druck und Ängste!

Sie haben eine intensive Reise vor sich, von der nicht nur Ihr Kind, sondern auch Sie enorm profitieren werden. In diesem Moment beginnen Sie, Ihr gemeinsames Leben zu verändern. Auf dieser Reise wünsche ich Ihnen viel Freude, Entspannung, Mut und Momente, die Sie nicht vergessen werden! Lassen Sie uns also eintauchen in ein neues Leben, in dem „innere Wärme“, „angenehme Schwere“ und „tiefe Ruhe“ einziehen dürfen!

Die Sache mit dem Stress

„Ich habe Bauchweh!“, „Mein Kopf tut weh!“, „Ich habe Ohrenschmerzen!“

Möglicherweise haben Sie einen dieser Sätze bereits häufiger aus dem Mund Ihres Kindes gehört. In diesem Fall sind Sie nicht alleine! Denn in unserer heutigen, schnelllebigen Gesellschaft sind selbst Kinder häufig einer Dysbalance – einem Ungleichgewicht – zwischen Anspannung und Entspannung ausgesetzt. Schon ab dem Kindergartenalter wird ihnen beigebracht, sich an Regeln zu halten, sich in einer Gruppe einzufügen, Leistung spontan abzurufen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen und auszubauen – schließlich klopft die Schule bereits an die Tür, mit den Worten: „Der Ernst des Lebens geht bald los! Besser, du bist vorbereitet!“

Was ein wenig überspitzt klingt, ist jedoch keineswegs mit einem lachenden, sondern vielmehr mit zwei weinenden Augen zu betrachten. Denn Kinder haben heutzutage kaum noch die Chance, in Entspannungssituationen zu gelangen. Vielmehr müssen sie den ganzen Tag über aufmerksam sein, um den Anschluss nicht zu verpassen.

In der Grundschule werden die kleinen Rohdiamanten dann weiter geschliffen. Die kindliche Neugierde wird zugunsten des Leistungsgedankens unterdrückt, die Aufmerksamkeit ohne Ausnahme auf Unterrichtsinhalte gelenkt. Spätestens ab Ende der zweiten Klasse wird es dann richtig ernst. Schließlich stehen bald die ersten Klassenarbeiten an. Und wer bei diesen keine Bestnoten hinlegt, der wird es im Leben zu nichts bringen – das weiß doch jedes Kind.

Diese und ähnliche Gedanken werden Kindern heutzutage allzu früh eingepflanzt. Dabei ist der Leistungsgedanke nicht der einzige, der Kinder in Stresssituationen geraten lässt. Kinder sind im Kontakt mit anderen einem großen sozialen Druck ausgesetzt. Ihren Platz in einer Gruppe zu finden, sich einzugliedern und sich in ihrem Umfeld wohlzufühlen, erfordert unfassbar viel Anstrengung. Alleine dieser Prozess versetzt sie in einen andauernden Zustand der Anspannung. Dass nachmittags häufig bereits in der Grundschule eine Menge Hausaufgaben anstehen, nicht wenige Hobbys gepflegt werden müssen und dann zur scheinbaren Entspannung Medien genutzt werden, ist da nur das i-Tüpfelchen. Wenn nun auch noch Versagensängste und Leistungsdruck durch anstehende Schulnoten hinzukommen, haben Kinder nahezu keinen Gegenpol mehr, der ihnen hilft, sich zu entspannen. Das hat Folgen! Bei nicht wenigen Kindern setzt sich bereits im Grundschulalter eine Prüfungsangst fest, die oft lebenslang anhält. Kinderärzten zufolge klagen immer mehr und immer jüngere Kinder über Kopf-, Bauch- und Ohrenschmerzen. Auch Schlafstörungen und damit einhergehende Konzentrationsschwierigkeiten haben massiv zugenommen. Mobbing im Grundschulalter kommt im Vergleich zu früher signifikant häufiger vor und ist nicht zuletzt auf eine allgemeine Unausgeglichenheit und auf Überforderung zurückzuführen.

Kein Kind ist in der Lage, selbstständig eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu schaffen – schon gar nicht unter den beschriebenen Voraussetzungen. Es ist also unsere Pflicht, unseren Kindern den so wichtigen Gegenpol zu liefern, der heutzutage fehlt – nämlich die Möglichkeit, in die Entspannung zu kommen! Nur so wird es unseren Kindern möglich sein, auf den eigenen Akkustand zu achten, die Batterien wieder neu zu laden und sich erst bei 100 Prozent dem Leistungsdruck erneut auszusetzen.

Autogenes Training – was ist das überhaupt?

Vorab: Autogenes Training ist sowohl als Präventionsmaßnahme als auch bei bestehenden Symptomen sehr wirkungsvoll. Wenn Ihr Kind aber bereits Symptome wie Kopf-, Bauch- oder Ohrenschmerzen äußert, wenn es geschwächt, unmotiviert oder stark überreizt wirkt, dann ist eine Abklärung durch einen Kinderarzt angebracht. Denn auch, wenn solche Symptome häufig stressbedingt sind, ist dies natürlich nicht grundsätzlich der Fall. Autogenes Training ersetzt also keinesfalls einen Arztbesuch, sondern kann diesen nur ergänzen.

Sind Sie sich also sicher, dass Ihr Kind einen Gegenpol zum stressigen Alltag braucht, kommt das „autogene Training“ ins Spiel. Viele haben bereits davon gehört, doch nur wenige wissen, worum es sich dabei genau handelt. Einfach gesagt trainieren wir mit autogenem Training die Fähigkeit, ganz bewusst und sehr schnell zwischen Situationen der An- und der Entspannung zu wechseln.

In einem Alltag, der nahezu keine Entspannung zulässt, ist das eine Fähigkeit, die einer Superkraft gleicht!

Hierzu nutzen wir die sogenannte „Autosuggestion“, also das Wissen, dass wir unseren Körper mithilfe unserer Gedanken beeinflussen können. Denken Sie noch einmal an die Übung, die Sie ganz am Anfang durchgeführt haben. Allein durch Ihre Gedanken ist Ihr Körper zu einer besseren Leistung gekommen. Doch warum ist das so?

Ganz einfach: Unser Gehirn ist nicht in der Lage, Lüge und Wahrheit voneinander zu unterscheiden. Unterbewusst glauben wir sofort, was wir hören. Trichtern wir uns also mehrmals am Tag ein, dass wir „unfähig“ seien, etwas „niemals schaffen“ würden oder „einfach nicht gut genug“ wären, dann wird unser Unterbewusstsein dies als Ist-Zustand wahrnehmen. Da wir in einer defizitorientierten Welt leben, ist dies leider allzu häufig der Fall – und das bereits im Kindesalter. Wie oft hören unsere Kinder, dass sie „zu laut“, „zu hibbelig“ oder „zu unkonzentriert“ seien? Rasch nehmen sie solche Sätze als gegeben hin. Der Selbstwert sinkt, die Ängste und der Druck steigen. Sie befinden sich in einem Kreislauf, aus dem sie nicht alleine ausbrechen können.

Beim autogenen Training nutzen wir diese Unfähigkeit, Wahrheit und Lüge voneinander zu unterscheiden, jedoch, indem wir den Prozess gezielt umkehren. Wir entwickeln Gedankenformeln, die wir nutzen, um in einen Zustand der Entspannung zu gelangen. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren – viel zu lange haben wir den Zustand der Anspannung widerstandslos hingenommen und uns damit arrangiert. Genau aus diesem Grund sprechen wir beim Erlernen der Autosuggestion von einem Training, welches wir tagtäglich mit unseren Kindern angehen sollten.

Für einen kräftigen Motivationsschub sehen Sie hier die positiven Auswirkungen des autogenen Trainings im Überblick:

Positive Auswirkungen auf die Psyche:

✓ Tiefe innere Ruhe und Entspannungsempfinden

✓ Fokus auf Glücksgefühle und damit eine erhöhte Zufriedenheit

✓ Förderung des Selbstwertgefühls sowie Selbstvertrauens

✓ Aufschluss über die eigene Kreativität

✓ Linderung von psychosomatischen Symptomen (zum Beispiel Kopf-, Bauch- und Ohrenschmerzen)

✓ Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

✓ Stabilisierung der Emotionalität

Positive Auswirkungen auf den Körper:

✓ Tiefere und gleichmäßigere Atemzüge

✓ Langsamer Puls

✓ Sensibilisierung der taktilen Wahrnehmung

✓ Blutdrucksenkend

✓ Entspannung verkrampfter Muskeln

Ursprung

Den Ursprung findet das autogene Training in der Hypnose. Bereits im Jahre 1908 begann Johannes Heinrich Schultz seine Untersuchungen an seinen hypnotisierten Patienten. Im Zustand der Hypnose finden Patienten tiefste innere Ruhe und sind in der Lage, neue Energie und Kraft zu schöpfen. In einem solchen Moment sind sie in der Lage, Einfluss auf ihr Unterbewusstsein zu nehmen und festgesetzte Gedankenstrukturen umzukehren. Der Nachteil der Hypnose ist allerdings, dass dieser Zustand nicht eigenständig herbeigeführt werden kann, sondern geschultes Fachpersonal benötigt. Schultz wollte jedoch erreichen, dass Patienten in der Lage sein würden, selbstständig in einen hypnoseähnlichen Zustand zu gelangen und somit die Vorteile der Hypnose auch im Alltag zu nutzen.

Dabei orientierte er sich an den Beschreibungen seiner Patienten. Besonders häufig traten demnach unter Hypnose sowohl Schwere- und Wärmegefühle in den Extremitäten als auch eine Beruhigung der Atemfrequenz und des Herzschlages auf. Auch das Gefühl innerer Ausgeglichenheit und einer angenehmen Müdigkeit ohne das Gefühl der Abgeschlagenheit wurde häufig beschrieben.

Schultz nutzte diese Berichte, um erste autosuggestive Ansätze zu entwickeln. Der Grundgedanke hierbei ist, den Prozess umzukehren. Das bedeutet, als Erstes die Wärme, Ruhe, Schwere und Müdigkeit mit der Kraft unserer Gedanken herbeizuführen und demzufolge in einen hypnoseähnlichen Zustand zu gelangen. Das mag im ersten Moment kompliziert klingen – doch denken Sie daran, dass Ihr Gehirn Ihnen alles glaubt, was Sie ihm häufig sagen! Wenn Sie also die Gedanken an Wärme, Ruhe und Ausgeglichenheit regelmäßig trainieren, dann wird Ihr Gehirn darauf reagieren. Glauben Sie an sich!

Sympathikus und Parasympathikus

Eine tragende Rolle beim autogenen Training hat unser sogenannter „Parasympathikus“. Als Gegenspieler zum „Sympathikus“ ist er ein Teil unseres vegetativen Nervensystems. Was erst einmal sehr fachlich klingt, lässt sich jedoch ganz simpel beschreiben. Unser vegetatives Nervensystem ist für die Balance zwischen Anspannung und Entspannung verantwortlich. Beide Zustände sind für unseren Alltag wichtig. Wir müssen uns anspannen, wenn wir unsere Aufmerksamkeit lenken und uns konzentrieren müssen. Auch, wenn wir körperlich aktiv sind oder in Stresssituationen geraten, ist der Zustand der Anspannung zwingend nötig. In diesem Fall wird der Sympathikus aktiv. Er steuert die Ausschüttung von Stresshormonen – zum Beispiel Adrenalin. Dies hilft uns dabei, uns zu fokussieren, und hält uns einsatzbereit. Wenn der Sympathikus aktiv ist, dann arbeiten wir schneller und effizienter. Lassen Sie uns zum besseren Verständnis einen Blick auf den Hintergrund werfen:

Früher war die Ausschüttung von Stresshormonen überlebenswichtig. Auch heute brauchen wir diese noch, um in Gefahrensituationen handlungsfähig zu sein. Geraten wir in Gefahr, schütten wir Unmengen an Stresshormonen aus. Alles, was nicht überlebenswichtig ist, wird mit sofortiger Wirkung eingestellt. Zum Beispiel findet in solchen Zuständen nahezu keine Darm- oder Blasentätigkeit statt. Müdigkeit ist wie weggewischt und unsere gesamte Aufmerksamkeit bezieht sich auf den Punkt der Gefahrenquelle. Wir sind in solchen Situationen zu körperlichen Höchstleistungen fähig.

Im Alltag ist ein solcher Zustand natürlich nicht so extrem wie gerade beschrieben. Dennoch machen Stresshormone uns für einen bestimmten Zeitpunkt leistungsfähig. Sie helfen uns, aufmerksam zu bleiben und uns nicht ablenken zu lassen.

Warum sollten wir dann die Abgabe von Stresshormonen an unseren Körper unterdrücken? Es mag wie ein Widerspruch klingen, wird aber deutlich, wenn wir beim Beispiel der Gefahrensituation bleiben. Nehmen wir an, ein Urzeitmensch befindet sich auf der Flucht vor einem Tiger. Er rennt so schnell wie noch nie, schlägt Haken, findet blitzschnell Möglichkeiten, zwischen Schlupflöchern hindurchzukommen, und ist dem Tiger immer einen Schritt voraus – bis er schließlich tot umfällt. Der Grund hierfür ist simpel: Unser Körper ist einer solchen Anspannung schlicht und einfach nicht gewachsen. Unsere Höchstleistungen können wir grundsätzlich nur für einen kurzen Zeitraum durchhalten. Anschließend benötigen wir einen entspannenden Gegenpol, um unsere Kraftreserven wieder aufzufüllen. Und auch, wenn wir im Alltag niemals so sehr von Stresshormonen geflutet sind wie in Gefahrensituationen, wirkt sich die andauernde Ausschüttung von Adrenalin negativ aus. Denn auch geringere Dosen des Hormons über einen langen Zeitraum sind sehr schädlich. Erkennbar wird dies an den beschriebenen Folgen, die Kinder bereits zeigen – also Schmerzen, Abgeschlagenheit und damit einhergehende Reizbarkeit, mangelnde Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie Krankheitsanfälligkeit. Im Erwachsenenalter kommen häufig Bluthochdruck, Magengeschwüre und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinzu. Auch Burnout und Depressionen sind zum nicht geringen Teil auf anhaltende Stresszustände zurückzuführen.

Um dem entgegenzuwirken, kommt der Parasympathikus ins Spiel. Wann immer wir uns in einer Entspannungsphase befinden, wird die Ausschüttung von Stresshormonen unterdrückt. Stattdessen fluten Glückshormone wie Dopamin und Serotonin unseren Körper. Die Blasen- und Darmtätigkeit wird aufgenommen, wir sind unaufmerksam und Körper, Immunsystem und Geist regenerieren sich. Gerade im Schlaf wird der Parasympathikus sehr aktiv.

Aber auch am Tag sollte er seine Arbeit aufnehmen. Stattdessen wird er jedoch durch den Sympathikus permanent unterdrückt.

Für unsere Schulkinder heißt das Folgendes: Schon vor der Schule beginnt der Tag häufig sehr hektisch. Hier werden die ersten Stresshormone ausgesendet. Danach treffen unsere Kinder auf ihre Mitschüler – sowohl auf ihre Freunde als auch auf die, die Stress in ihnen auslösen. Im Unterricht müssen sie ihren Stresslevel aufrechterhalten, um konzentrationsfähig zu sein. Wenn es zur ersten Pause klingelt, sind die Jungen und Mädchen häufig bereits überspannt.