Babys in Bewegung - Cornelia Lohmann - E-Book

Babys in Bewegung E-Book

Cornelia Lohmann

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Beschreibung

Schon im Babyalter nehmen Eltern großen Einfluss auf die spätere Bewegungsentwicklung ihrer Kinder. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Wechselseitigkeit zwischen körperlicher und geistiger Entwicklung. Für das Baby ist es von entscheidender Bedeutung, durch vielfältige Möglichkeiten Erfahrungen mit allen Sinnen zu sammeln. Das Buch gibt eine verständliche Einführung in die Entwicklung und das Spielverhalten im ersten Lebensjahr. Der facettenreiche Praxisteil für das erste und zweite Lebenshalbjahr stellt zahlreiche Bewegungsanregungen für Babys, die Babymassage sowie Lieder und Fingerspiele vor. Es zeigt Babys gemeinsam in Aktion auf "Babyparcours" und gibt Tipps für deren Aufbau. Außerdem gibt es Anleitungen, wie Babyspielzeug leicht und kostengünstig selbst hergestellt werden kann. Zahlreiche Bilder aus der Kursarbeit geben einen natürlichen und realistischen Einblick in die Spiel- und Bewegungswelt von Babys im ersten Lebensjahr. Hinweise für Kursleiter sowie Angaben zu weiterführender Literatur runden das Buch ab.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 102

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Cornelia Lohmann

Babys in Bewegung

Mit allen Sinnen

Meyer & Meyer Fachverlag & Buchhandel GmbH

Inhaltsübersicht

Vorwort der Autorin1 Einführung1.1 Entwicklung im ersten Lebensjahr1.2 Störfaktoren in der Entwicklung1.3 Inhalte und Rahmenbedingungen der Eltern-Kind-Arbeit im ersten Lebensjahr1.4 Spielen mit allen Sinnen1.5 Pädagogische Ansprüche des Kursangebots1.6 Didaktische Grundlagen der Eltern-Kind-Arbeit2 Bewegungsanregungen erstes Halbjahr2.1 Tragen2.2 Greifen, Tasten, Fühlen2.3 Strampeln2.4 Bauchlage2.5 Gleichgewicht2.6 Drehen2.7 In die Höhe3 Babymassage3.1 Anleitung zur Babymassage – mit allen Sinnen3.2 Die positiven Auswirkungen der Babymassage führen3.3 Streichelmassage3.4 Baby-Yoga3.5 Baby-Fußmassage3.6 Baby-Igelballmassage4 Bewegungsanregungen zweites Halbjahr4.1 Tragen4.2 Bauchlage4.3 Drehen4.4 Krabbeln und Klettern4.5 Stehen und Laufen4.6 Greifen, Tasten und Hantieren4.7 Soziale Spiele5 Bewegungen für Mutter und Baby5.1 Bewegungsanregungen für Mutter und Baby5.2 Übungen mit dem Pezzi®ball6 Gemeinsam in Aktion6.1 Kurssituationen6.2 Gemeinsame Aktion auf der schiefen Ebene6.3 Gemeinsame Aktion unter einer Schnur6.4 Gemeinsam beobachten6.5 Gemeinsame Aktion mit Luftballons6.6 Gemeinsame Aktion mit Bällen6.7 Rund ums Planschbecken mit allen Sinnen7 Lieder, Finger- und Bewegungsspiele7.1 Zur Begrüßung7.2 Zum Abschluss7.3 Mit den Fingern7.4 Mit Füßen und Beinen7.5 Mit dem ganzen Körper7.6 Auf dem Rücken7.7 Auf dem Schoß7.8 Bewegungslieder7.9 Schaukelspiele7.10 Auf dem Arm8 Babyparcours8.1 Materialübersicht8.2 Babyparcours der Sinne (erster Teil)Bällebad (Planschbecken)KriechtunnelMattenschaukelLuftballonmatratze oder LuftmatratzeKuscheleckeMattentreppe8.3 Babyparcours der Sinne (zweiter Teil)KletterrutscheKletterbergBallkisteRutscheKlettersteig8.4 Vorschläge für Babyparcoursaufbauten9 Spielzeugbörse9.1 Spielzeug „selbst gemacht“9.2 Spielzeug aus dem Haushalt9.3 Spielzeug „selbst gekauft“10 Anhang für Kursleiterinnen10.1 Der rote Faden in der Planung10.2 Überlegungen zur Kursplanung10.3 Kurstagebuch10.4 Infoabend10.5 Elternsteckbrief10.6 Babysteckbrief10.7 Gedicht10.8 Kurskonzept im ÜberblickAnhangLiteraturhinweiseBildnachweis

Vorwort der Autorin

Liebe Leser,

mit diesem Buch möchte ich Eltern, Kursleiterinnen, Tagesmüttern sowie allen Interessierten, die sich mit Kindern im ersten Lebensjahr beschäftigen, eine Art Handwerkszeug mitgeben. Aus Vereinfachungsgründen rede ich von Müttern und bitte alle anderen, sich auch angesprochen zu fühlen.

Babys in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie die Welt mit allen Sinnen erforschen zu lassen, ist von großer Wichtigkeit. Gerade die Bewegungsentwicklung im ersten Lebensjahr verläuft unterschiedlich. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Ich möchte meine in über 20-jähriger Tätigkeit mit Babys im ersten Lebensjahr und ihren Eltern gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen im Hinblick auf die Freude an der Bewegung in dieses Buch einfließen lassen. Dabei ist der ganzheitliche Ansatz von Körper, Geist und Seele beim gemeinsamen Spielen und Bewegen von besonderer Bedeutung.

Die Bewegungsspiele dienen als Anregung und können nicht nur in Kursstunden, sondern auch zu Hause mit dem Baby ausprobiert werden. Das Baby zeigt, was es möchte und wie lange. Mütter werden schnell feststellen, mit welcher Intensität, Ausdauer und Begeisterung das Baby „trainiert“.

Eine Intention des Buches ist es, das genaue Beobachten und Wahrnehmen der Entwicklung der Babys zu stärken.

Darüber hinaus möchte ich mit diesem Buch Kursleitern pädagogische und methodische Anregungen für ihre Arbeit geben.

Alle Bewegungsanregungen, Spiele, Fingerspiele und Lieder lassen sich einzeln oder gemeinsam als Gruppenangebot durchführen.

Im Kapitel „Babyparcours“ finden sich Aufbauten für Bewegungslandschaften in Gruppenräumen, die Sie mit Veränderungen auch zu Hause aufbauen können.

Für Kursleiter und Mütter gibt es im Kapitel „Spielzeugbörse“ Anregungen, wie Spielzeug günstig und mit wenig Aufwand hergestellt werden kann.

Im Anhang finden Kursleiterinnen Ideen für die Kursarbeit.

Schließlich gilt mein Dank meinem Mann Albert fürs unermüdliche Korrekturlesen, Britta Dreßler und allen Müttern und Vätern mit ihren Babys, die sich als „Modell“ zur Verfügung gestellt haben.

1 Einführung

1.1 Entwicklung im ersten Lebensjahr

In der Entwicklungspsychologie lautet die Definition für Entwicklung:

Entwicklung ist eine Reihe von untereinander verbundenen Veränderungen, die auf der Basis von Reifen und Lernen zu ungefähren Zeitpunkten im Leben eines Menschen auftreten.

Im ersten Lebensjahr lernt das gesunde Baby, selbstständig zu gehen, seine Umwelt zu erkunden und die Denkfähigkeit, Handlungen im Voraus zu „planen“, zu entwickeln. Dabei durchläuft das Baby alle Evolutionsstufen „vom Kriechtier zum Zweibeiner“.

Bei diesen Entwicklungsphasen legt jedes Baby sein eigenes Tempo vor, jedoch ist die Reihenfolge der Veränderungen bei allen Babys ungefähr gleich.

Folgende Entwicklungsbereiche stehen nebeneinander:

Bewegungsentwicklung,

Sozialentwicklung,

psychische Entwicklung,

Wahrnehmungsentwicklung,

geistige Entwicklung und die

Sprachentwicklung.

Alle diese Entwicklungsbereiche stehen miteinander in Verbindung. Sie können sich stärken, aber auch gegenseitig hemmen. So ist immer wieder zu beobachten, dass Kinder, die sich in einem Schub der Sprachentwicklung befinden, im Bereich der Bewegungsentwicklung eine Pause einlegen. Dieses Buch beschäftigt sich in erster Linie mit der Bewegungsentwicklung.

Die Prinzipien der Bewegungsentwicklung

Die Aufrichtung gegen die Schwerkraft nimmt vom Liegen bis zum Stehen zu.

Reifung und Entwicklung verlaufen primär vom Kopf zu den Füßen (d.h. von oben nach unten) und vom Rumpf zu den Gliedmaßen (d.h. von der Mitte nach außen).

Symmetrische und asymmetrische Haltungs- und Bewegungsphasen wechseln einander ab.

Verschiedene Entwicklungsstufen bestehen gleichzeitig nebeneinander.

Die höchstentwickelten Fähigkeiten benötigen die längste Zeit (vgl. Stemme & Eickstedt (1990), S. 56, Kap. 4.1 Prinzipien der Bewegungsentwicklung).

Die ersten 12 Monate

Gerade die ersten 12 Monate sind für die Entwicklung eines Babys besonders entscheidend. Wichtig ist dabei zu wissen, dass jedes Kind einzigartig ist und sich entsprechend seiner Fähigkeiten ganz individuell entwickelt.

Die nun folgende Kurzbeschreibung der Entwicklungsschritte ist daher nur als Orientierungshilfe zu sehen.

Ein Neugeborenes dreht den Kopf in der Bauchlage zur Seite. Auf dem Rücken liegend, bewegt es Arme und Beine gleichzeitig. Wird es im Stand gehalten, macht es mit den Beinchen Schreitbewegungen. Die Hände sind zu einer Faust geschlossen, Arme und Beine gebeugt, die Knie angezogen. Erschrickt Ihr Baby, z.B. bei einem grellen Lichtstrahl oder einem lauten Geräusch, breitet es Arme und Beine aus und zieht sie dann sofort eng an den Körper, so, als wollte es sich selbst umklammern. Dieser sogenannte Moro-Reflex sollte nach dem dritten Monat weitgehend verschwunden sein.

Nachfolgende Entwicklungsschritte sind bei gesunden Babys zu beobachten

Im ersten Monat hebt das gesunde Baby seinen Kopf in der Bauchlage für mindestens drei Sekunden. Es kann ein Spielzeug mit den Augen in horizontaler Richtung verfolgen. Arme und Beine werden völlig gleichmäßig bewegt. Alle Babys schauen gern in das Gesicht der Mutter oder des Vaters. Manche lächeln schon zurück, wenn sie angelächelt werden. Den Klang einer Glocke nimmt das Baby deutlich wahr und versucht, mit den Augen herauszufinden, woher der Klang kommt.

Ungefähr Ende des zweiten Monats hebt das Baby jetzt seinen Kopf in der Bauchlage um 45° an und kann ihn dann etwa 10 Sekunden halten. In der Rückenlage strampelt das Baby kräftig mit den Beinen. Nun reagiert fast jedes Baby auf das Lächeln der Bezugsperson. Die Stimme der Bezugsperson vermittelt Vertrauen und regt die Sprachentwicklung des Babys an. Das Baby beginnt zu lallen.

Schon gegen Ende des dritten Monats kann das Baby sich in der Bauchlage auf seine Unterarme stützen und damit den Kopf heben. Ein interessantes Spielzeug wird jetzt bereits von einem zum anderen Augenwinkel verfolgt. Es kann kleine Dinge schon eine kurze Weile festhalten. Babys lächeln jetzt schon spontan. Viele können richtig lachen.

Ende des vierten Monats kann das Baby sich in der Bauchlage sicher auf seinen Unterarmen abstützen. In der Rückenlage schaut es seine Hände an, hält ein angebotenes Spielzeug fest, betrachtet es von allen Seiten und kann es in den Mund stecken. Das Begreifen mit dem Mund spielt eine große Rolle. Viele Babys können ein Spielzeug bis zur 18. Woche auch schon drehen und wenden. Einen etwas entfernten Gegenstand kann das Baby mit seinen Augen verfolgen und beginnt, danach zu greifen.

Ende des fünften Monats übt das Baby das „Trockenschwimmen“ in der Bauchlage. Das Baby schaukelt auf dem Bauch, ohne sich abzustützen. Es beginnt, sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen. Jetzt ist Vorsicht auf dem Wickeltisch geboten. Die Kopfkontrolle ist immer ausgeprägter. Das Greifen wird immer gezielter, was das Verschwinden des Greifreflexes voraussetzt. Das Baby greift meistens mit beiden Händen nach einem Spielzeug und betastet es mit der geöffneten Handfläche. Das Baby untersucht nun alle Gegenstände ganz genau.

Ende des sechsten Monats dreht sich das Baby über eine Seite vom Rücken auf den Bauch. Aus der Bauchlage heraus stützt es sich schon mit gestreckten Armen ab. Auf dem Schoß der Mutter schaut es heruntergefallenem Spielzeug hinterher. Es greift auch schon sicher nach einem Gegenstand, der in seiner Reichweite liegt. In der Rückenlage greift es nach seinen Füßen und liebt es, mit den Füßen zu spielen.

Ende des siebten Monats dreht sich das Baby über beide Seiten vom Rücken auf den Bauch. Es greift in der Bauchlage jetzt einige Sekunden lang mit einer Hand nach einem Spielzeug und stützt sich dabei mit der anderen Hand ab. In der Rückenlage spielt es mit seinen Füßen und steckt sie gern in den Mund. Auf dem Schoß hat es großen Spaß, wenn es Gegenstände fallen lässt, die Sie wieder aufheben müssen, immer wieder. Das Baby bemerkt, dass es selbst etwas bewirken kann, was sein Selbstvertrauen fördert. Manche Babys fangen jetzt schon zu „fremdeln“ an, das heißt, sie wenden sich von unbekannten Personen ab.

Ende des achten Monats kreist das Baby in der Bauchlage um seine eigene Achse und spielt sehr gerne auf der Seite. Es kann nun in der Rückenlage in jeder Hand ein Spielzeug festhalten und auch schon sehr kleine Gegenstände mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger greifen. Vor seinen Augen verstecktes Spielzeug findet es wieder. Es dreht sich nun vom Bauch auf den Rücken.

Ende des neunten Monats robbt das Baby mit seinen Armen und bewegt sich auf dem Bauch fort, vorwärts und rückwärts. Nun kann es sich an einem Gegenstand oder Möbelstück in Knieposition hochziehen. Über die Seite kommt es in den Sitz, was ihm das Spiel mit kleinen Gegenständen ermöglicht. Das Baby kann nun mit Daumen und Zeigefinger greifen. Einen Ball oder Bauklotz kann es wegwerfen. Beim Spielen holt es Gegenstände aus einer Schachtel, die Sie vor seinen Augen hineingetan haben.

Ende des 10. Monats kommt das Baby in den Vierfüßlerstand und „rockt“; das heißt, es schaukelt jetzt auf allen vieren, ohne dabei umzufallen. Aus dem Vierfüßlerstand kommt es in den Sitz. Aus dem Kniestand heraus kann es sich an einem Stuhl in den Stand hochziehen. Mit den Händen wird das Baby immer geschickter, es greift mit gebeugtem Daumen und Zeigefinger, dem Pinzettengriff. Es kann auch zwei Bausteine aneinanderklopfen und wegwerfen. Es versucht, Stimmen nachzuahmen.

Ende des 11. Monats krabbelt das Baby bereits mit großer Sicherheit und kann sich an den Möbeln selbstständig hochziehen. Es macht die ersten Seitschritte an einer Wand. Es findet auch schon das Spielzeug, das vor seinen Augen, z.B. unter einer Dose, versteckt wurde, und plappert pausenlos vor sich hin.

Ende des 12. Monats krabbelt das Baby über Hindernisse und auch schon eine Stufe hoch. Das Baby kann kleine Gegenstände mit dem Pinzettengriff hochheben und in einen Becher fallen lassen. Es beginnt mit den ersten Ballspielen. „Soziale Spiele“, bestehend aus einem Geben und Nehmen, bereiten ihm Freude. Das Baby steht frei und macht vielleicht die ersten Schritte allein. Einige Babys sagen schon Papa oder Mama. Der passive Wortschatz ist aber schon viel größer.

Wichtige Termine für die U-Untersuchungen

U 1

nach der Geburt

U 2

3. bis 10. Lebenstag

U 3

4. bis 5. Lebenswoche

U 4

3. bis 4. Lebensmonat

U 5

6. bis 7. Lebensmonat

U 6

10. bis 12. Lebensmonat

1.2 Störfaktoren in der Entwicklung

Die natürliche Bewegungsentwicklung von Babys wird durch folgende Störfaktoren gehemmt:

Babywippen

In Babywippen wird die Bewegungsfreiheit des Babys stark eingeschränkt, da es sich nicht zur Seite drehen kann.

Vorzeitiges Sitzen