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Wir haben gegenwärtig in Bamberg Temperaturen, wie sie vor Beginn der starken Erwärmung vor etwa 60 Jahren typisch für die wärmsten Gebiete Deutschlands waren. Gravierender sind jedoch Veränderungen, die nicht nur deutlich spürbar sind, sondern zu unumkehrbaren Veränderungen in unserer Umwelt führen. Das Buch befasst sich mit den durch den Klimawandel sich abzeichnenden Veränderungen in unserer Region und seinen Auswirkungen, den bereits eingetretenen und den in naher Zukunft zu erwartenden.
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Seitenzahl: 163
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Einleitung
Klima und Klimawandel
Der Klimabegriff
Die Entstehung des Klimas
Der gegenwärtige Klimawandel
Wetterbeobachtungen in Bamberg
Meteorologische Messgeräte und Messungen
Die Bamberger Wetterstationen
Bearbeitung der Bamberger Klimareihe
Das Bamberger Klima
Die Lage Bambergs und sein Klima
Theoretisches Klima für den Landkreis Bamberg
Beschreibung des lokalen Klimas
Lokale Klimate in Bamberg und Umgebung
Messungen zum Bamberger Lokalklima
Bamberg zwischen Steigerwald und Fränkischem Jura
Klimawandel in Bamberg
Mittelwerte der Lufttemperatur
Extremwerte der Lufttemperatur
Höhe der Schneedecke
Niederschlag und Trockenheit
Weitere Auswirkungen des Klimawandels
Anwendung des theoretischen Klimas für die Analyse des Klimawandels
Was erwartet uns noch durch den Klimawandel
Was jeder tun kann
Schlusswort
Danksagung
Glossar
Anhang
Quellen
Literaturverzeichnis
Über den Autor
Das 1000-jahrige Bamberg hat nicht nur eine wechselvolle Geschichte, sondern auch ein wechselvolles Klima erlebt. Die Gründung der Stadt erfolgte im klimatischen Optimum des Mittelalters, als die Temperaturen nur unwesentlich unter unseren heutigen lagen. Bis zur Renaissance kühlte es sich merklich ab und die Periode von 1350–1860 wird als kleine Eiszeit bezeichnet, wobei es von 1570 bis 1715 besonders in den Wintern sehr kalt war. Extrem kühl war es im „Jahr ohne Sommer“ 1816 infolge des Ausbruchs des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815. Danach stieg die Lufttemperatur langsam an und erreichte 1944 sogar ein kleines Maximum, jedoch noch deutlich kühler als heute, bevor die 1950er und 1960er Jahre wieder etwas kühler waren. Alle diese Änderungen des Klimas lassen sich auf natürliche Ursachen zurückfuhren. Die in den 1970er und 1980er Jahren einsetzende stärkere und weiter anhaltende Erwärmung hat jedoch menschliche (anthropogene) Ursachen und beruht auf der verstärkten Emission von Treibhausgasen, vorwiegend des Kohlendioxids aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas.
Das 30-jährige Mittel der Lufttemperatur von 1991 bis 2020 ist bereits 2,1 °C höher gegenüber dem der vorindustriellen Zeit (Anmerkung: Die Maßeinheit °C wird im vorliegenden Buch auch für Temperaturdifferenzen verwendet [1]). Dies sieht wenig aus, doch vergleicht man die Jahresmitteltemperatur in Bamberg mit Städten in Deutschland, die entsprechend wärmer sind, so haben wir gegenwärtig eine Lufttemperatur in Bamberg, wie sie vor Beginn der starken Erwärmung in den wärmsten Gebieten Deutschlands nahe Freiburg. Nun würden wir dies nicht als einen besonderen Nachteil empfinden, wenn damit nicht bestimmte Schwellwerte und kritische Belastungsgrenzen, sogenannte Kipppunkte, überschritten würden bzw. Niederschlage nicht mehr wie gewohnt über das Jahr verteilt sind. Bei Betrachtung der Wetterdaten wird man schnell bemerken, dass auch im kühleren Oberfranken durch den Klimawandel Veränderungen eingetreten sind, die eher unerwünscht sind und sich keinesfalls in der Zukunft in diese Richtung fortsetzen sollten.
Das Buch befasst sich mit den Ursachen des Klimawandels und den sich daraus abzeichnenden Veränderungen des Klimas in unserer Region und seinen Auswirkungen. Es unterscheidet sich aber gegenüber üblichen Büchern zum Klimawandel, da es einen sehr lokalen Bezug hat und die Menschen in Bamberg und Umgebung sehr konkret mit Zahlenmaterial und Grafiken aus ihrem Lebensraum ansprechen soll. Dazu ist es auch notwendig, auf die Besonderheiten des Bamberger Klimas und die Geschichte der Wetterbeobachtungen in Bamberg einzugehen. Das Buch soll eher die Einsicht in Handlungsnotwendigkeiten gegen den Klimawandel vermitteln als konkrete Festlegungen zu treffen. Damit wird der Klimawandel für den Bamberger Leser fühlbar und nicht so abstrakt, wenn es nur um Dürrefolgen in der Sahel-Zone, Überflutungen in Bangladesch oder das Auftauen des Permafrostbodens geht. Doch auch die Dimensionen vor der eigenen Haustür sind hautnah und bereits deutlich spürbar.
Im Zeitalter der Podcasts möchte der Laie gern eine Geschichte erzählt bekommen. Dem kann das Buch nicht gerecht werden in seiner eher wissenschaftlichen Darstellung. Dafür sind die Grafiken mit zuverlässigen Messwerten nach den Standards der Weltorganisation für Meteorologie unanfechtbar und, da die Daten frei zugänglich sind, von jedem nachprüfbar. Sie erwarten also keine Fake News und die Geschichte können Sie selbst aus den gezeigten Trends und veränderten Häufigkeiten ableiten, wobei das Buch dabei ein entsprechender Begleiter ist. Auch künstliche Intelligenz ist wenig hilfreich, da diese nur allgemeine Aussagen erstellen kann und die konkreten Angaben des Buches vermissen lässt.
