Bangkok Reiseführer LIEBLINGSORTE - Christoph Sator - E-Book

Bangkok Reiseführer LIEBLINGSORTE E-Book

Christoph Sator

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Beschreibung

Sie planen einen Städtetrip nach Bangkok? Oder lieben Sie die schöne Hauptstadt des Königreichs Thailand bereits und kennen sie wie Ihre Westentasche? Sie werden überrascht sein, was es in Bangkok (noch) alles zu entdecken gibt!

Wie könnte ein perfekter Tag in Bangkok aussehen?
Morgens ein paar Stunden Tempel-Hopping, vom Wat Arun unten am Fluss bis zum Goldenen Berg, der wirklich golden leuchtet. Dann vielleicht ins Nationalmuseum mit seiner riesigen Sammlung aus dem alten Siam. Nachmittags runter auf die Straße und sich treiben lassen. Hin zu den Essensständen mit Klassikern wie Som Tam, Pad Thai oder Klebereis mit einer Mango, die so viel anders schmeckt als zuhause. Oder einfach mal was Unbekanntes ausprobieren? Es muss ja einen Grund haben, dass hier so viele Leute in der Schlange stehen. Und zum Schluss ganz nach oben: ins Above Eleven oder in eine andere der Rooftop-Bars im soundsovielten Stock, wo der Thai-Mojito so erfrischend ist. Und der Blick über die Stadt am Abend so grandios.

Unser Reiseführer führt Sie auf Ihrer Städtereise zu Orten, von denen viele bald zu Ihren Lieblingsorten werden und zu denen Sie immer wieder zurückkehren möchten. Erkunden Sie beliebte und außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten, genießen Sie die besten Cafés, Restaurants und Bars, flanieren Sie über die schönsten Märkte und entdecken Sie versteckte Plätze und Parks.

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Seitenzahl: 139

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Sie lieben Bangkok und kennen die Stadt wie Ihre Westentasche? Sie werden überrascht sein, was es dort noch alles zu entdecken gibt! Dieses Buch führt Sie zu Orten, von denen viele bald zu Ihren Lieblingsorten werden könnten und zu denen Sie immer wieder zurückkehren möchten. Entdecken Sie versteckte Plätze und Parks, kaufen Sie auf den schönsten Märkten ein und genießen Sie die besten Cafés, Restaurants und Bars der Stadt.

Wie könnte ein perfekter Tag in Bangkok aussehen? Morgens ein paar Stunden Tempel-Hopping, vom Wat Arun unten am Fluss bis zum Goldenen Berg, der wirklich golden leuchtet. Dann vielleicht ins Nationalmuseum mit seiner riesigen Sammlung aus dem alten Siam. Nachmittags runter auf die Straße und sich treiben lassen. Hin zu den Essensständen mit Klassikern wie Som Tam, Pad Thai oder Klebereis mit einer Mango, die so viel anders schmeckt als zu Hause. Oder einfach mal was Unbekanntes probieren? Es muss ja einen Grund haben, dass hier so viele Leute in der Schlange stehen. Und zum Schluss geht es ganz nach oben: ins Above Eleven oder in eine andere der Rooftop-Bars im soundsovielten Stock, wo der Thai-Mojito so erfrischend ist. Und der Blick über die Stadt am Abend so grandios.

Christoph Sator, Jahrgang 1963, war rund um die Welt schon in mehr als 130 Ländern unterwegs. Als Auslandskorrespondent acht Jahre in Paris und London. 2017 Wechsel nach Bangkok, zuständig für Südostasien, Australien und die Inseln im Pazifik.

INHALTSVERZEICHNIS

RATTANAKOSIN

Stadt der Engel: Krung Thep

Großer Palast: Phra Borom Maha Ratcha Wang

Köchin mit Warze: Jay Fai

Siams Schatzkammer: Nationalmuseum

Goldener Berg: Wat Saket

Buddha Mächtig: Wat Pho

Königliche Pillendreher: Mo Waan

Rucksackland: Khao San Road

Glücksbringer unter sich: Kraft der Amulette

Platz der Thais: Sanam Luang

DUSIT

Café Alt-Wien: Café de Norasingha

Hotel der Antiquitäten: The Siam

Stadion der Thaiboxer: Rajadamnern

THONBURI

Fluss der Könige: Chao Phraya

Holländer in Gelb: Co van Kessel

König und Mörder: Siriraj-Krankenhaus

Kreuze und Madonnen: Kudichin

Tempel der Morgenröte: Wat Arun

Königliche Gondeln: Royal Barge Museum

CHINATOWN

Mutter aller Kaufhäuser: Nightingale-Olympic

Thaimusik für Hipster: Tep-Bar

Bahnhof der Nostalgie: Hua Lamphong

Schwarzer Arzt: Talad Noi

Wohltäter von Chinatown: Stiftung Thien Fah

Blumen am Fluss: Pak Khlong Talad

SATHORN & SILOM

Bauklötzchenhaus: Maha Nakhon Tower

Alte Liebe: »Oriental«

Bibliothek der Liebe: Neilson Hays Library

Markt der Versuchungen: Sala Daeng

Zwillinge aus Marzahn: Sühring

Turm der Geister: Sathorn Unique

Hangovertini: State Tower

Hauptpost und Kultur: Thailand Creative and Design Center

Sprayer von Bangkok: Alex Face & Co.

OBERE SUKHUMVIT

Straße des geschmolzenen Goldes: Thonglor

Laden mit Süßfrüchten: Mae Varee

Schildkrötenhaus: Tiziano Terzani

Glashaus im Garten: Patom

Paradies der Damen: Panipa

Abschließbar: Locker Room

Künstler auf dem Eis: The Rink

UNTERE SUKHUMVIT

Mann mit Goldcolt: Scala

Maßschneider mit Turban: Rajawongse

Kleines Guggenheim: Bangkok Art and Culture Centre

Spion im Dschungel: Jim Thompson

Kanal der 100 000 Mückenstiche: Khlong Saen Saeb

ARI & CHATUCHAK

Markt der Märkte: Chatuchak

Stinkfrucht in Luxus: Or Tor Kor

Retter in Orange: Moto Sai

LUMPHINI

Muskelmänner: Lumphini-Park

Good mooooorning, Thailand: Hotel »Malaysia«

Kunst der Massage: Divana & Co.

Institut der Schlangen: Thai-Rot-Kreuz

AUSSERHALB

Laut und bunt: Tuk-Tuks

Essen mit Eisbären: Chang Chui

Grüne Insel: Bang Krachao

Friedhof der Ausländer: Susan Farang

Beckhams Tempel: Wat Pariwat

Friedhof der Flugzeuge: Airplane Graveyard

Sachensammler: Papaya

Abschied von Thai-Food: Airport Street Food

AUSFLÜGE

Alte Hauptstadt: Ayutthaya

Brücke am Kwai: Kanchanaburi

Bad der Könige: Hua Hin

Siams Zwillinge: Samut Songkhram

REGISTER

Rattanakosin

Stadt der Engel

2 THANON LAK MUEANG, PHRA BOROM MAHA RATCHAWANG, PHRA NAKHON, TEL. +66 2222 9876. TÄGL. 6.30–17 UHR.

TIPP

AN DEN LAK MUEANG KOMMT MAN AM BESTEN MIT DEM TAXI. MIT DEM ÖFFENTLICHEN NAHVERKEHR – DER U-BAHN NAMENS MRT ODER DEM SKYTRAIN BTS IST ER NICHT DIREKT ZU ERREICHEN. NORMALERWEISE SIND MRT UND BTS ABER DIE BESTEN, SCHNELLSTEN UND PREISWERTESTEN FORTBEWEGUNGSMITTEL.

Allein der Name schon. Bangkok? Sagt kein Mensch, wenn die Thais unter sich sind. Die Einheimischen nennen ihre Hauptstadt Krung Thep, die »Stadt der Engel«. Oder, so wie es auf den Autokennzeichen steht: Krung Thep Maha Nakhon, die »Stadt der Engel, große Stadt«. Das sind die beiden Kurzfassungen.

Vollständig heißt sie: Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit. 169 Buchstaben. Einen längeren Namen hat keine andere Hauptstadt auf der Welt. Und einen umständlicheren schon gar nicht.

Bedeutet: Stadt der Engel, große Stadt, Residenz des Smaragd-Buddhas, uneinnehmbare Stadt des Gottes Indra, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishvakarman gebaut wurde.

Das klingt nun wahrlich um einiges edler als der Name, unter dem man die Stadt mit ihren mehr als zehn Millionen Einwohnern im Rest der Welt kennt: Bangkok bedeutet vermutlich nichts anderes als »Dorf der Goldpflaume«.

So hieß die Siedlung auf der allerersten Landkarte, die 1511 ein portugiesischer Seefahrer zeichnete. Bang: ein Dorf am Wasser. Kok: die Kurzform von Makok, einer Pflaumenart, die in der thailändischen Küche bis heute gern benutzt wird, um ihr etwas von der Schärfe zu nehmen.

Auf der anderen Seite des Flusses, im heutigen Stadtviertel Rattanakosin, legte König Rama I. den Grundstein der neuen Hauptstadt. Das war1782, nachdem die Thais ihre bisherige Metropole Ayutthaya verloren hatten. Heute steht an der Stelle ein drei Meter hoher Pfeiler, geschnitzt aus Holz, überzogen mit Gold: der Lak Mueang. Der Legende nach lebt darin der Geist der Stadt. Den ganzen Tag lang sind Tänzerinnen beschäftigt, ihm Gesundheit und Wohlstand abzuhandeln. Das Geld dafür kommt von Touristen aus aller Welt.

Der Lak Mueang ist auch das Maß aller Dinge, was Kilometer angeht. Von hier aus wird gemessen. Schließlich führen in Thailand alle Wege nach Bangkok. Pardon: nach Krung Thep.

Großer Palast

1 MAHA RAT RD, BOROM MAHA, RATCHAWANG, TEL. +66 2623 5500.TÄGL. 8.30–15.30 UHR. WWW.ROYALGRANDPALACE.TH

TIPP

BEI HOHEN FEIERLICHKEITEN SIEHT MAN VOR DEM GROSSEN PALAST SOGAR SOLDATEN MIT BÄRENFELLMÜTZEN – EIN RELIKT AUS KOLONIALZEITEN, ÜBERNOMMEN AUS GROSSBRITANNIEN, OBWOHL THAILAND NIE KOLONIE WAR. ABER MAN SIEHT SIE NUR SELTEN. ZUM GLÜCK FÜR DIE SOLDATEN!

Der Große Palast hat seine besten Jahre wahrscheinlich hinter sich. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der Bau die offizielle Residenz von Thailands Königen, die alle den Namen Rama tragen. Bis sich 1946 der junge König Ananda Mahidol (Rama VIII.) dort mit 20 Jahren erschoss. Oder erschossen wurde. Und sich der neue König Bhumibol Adulyadej, der übrigens als Einziger in der Nähe war, als sein älterer Bruder zu Tode kam, aus naheliegenden Gründen entschied, in den Dusit-Palast umzuziehen, ein paar Kilometer weiter.

Dort blieb Rama IX. sieben Jahrzehnte lang. Als er im Oktober 2016 im Alter von 88 Jahren starb, war er der dienstälteste Monarch der Welt. Von seinen Landsleuten wurde er abgöttisch verehrt. In den Großen Palast kehrte er in all der Zeit nur sporadisch zurück. Bis er dort nach seinem Tod ein Jahr lang aufgebahrt wurde.

Der jetzige König Maha Vajiralongkorn, einziger Sohn von Bhumibol, ist ebenfalls eher selten da. Er residiert in Bangkok ebenfalls im Dusit – wenn Rama X. nicht, wie so oft, gerade in der Schweiz ist oder in Bayern. Dort besitzt er am Starnberger See eine Villa und andere Immobilien dazu.

Zumindest aber setzte sich Rama X. im Mai 2019 im Großen Palast die sieben Kilogramm schwere Thai-Krone aufs Haupt – eine Zeremonie wie aus früheren Jahrhunderten, die sich über vier Tage hinzog. Zum Schluss, nachdem schon Hunderttausende Menschen am Straßenrand vor ihm gekniet hatten, mussten auch noch ein Dutzend Elefanten einen Knicks machen.

Ansonsten ist der Palast heutzutage die Anlaufstelle schlechthin für die vielen Touristen aus China und auch für Farangs, wie Westler in Thailand heißen. Das Risiko, übers Ohr gehauen zu werden, ist nirgendwo größer als hier. Vorsicht ist geboten bei Taxifahrern und den Besitzern von Tuk-Tuks, den Autorikschas, sowie vermeintlichen Englischlehrern, die zufällig gerade eine Stunde frei haben.

Der Besuch lohnt sich trotzdem. Die ältesten der mehr als hundert Bauten auf dem riesigen Gelände, umgeben von einer zwei Kilometer langen Mauer, stammen von 1782. Vorbild war der Königspalast in der alten Hauptstadt Ayutthaya, den die feindlichen Nachbarn aus Birma ein paar Jahre zuvor zerstört hatten. Das neueste Gebäude ist eine Thronhalle. Sie wurde 2006 fertig.

Das meiste Gedränge gibt es im Wat Phra Kaeo, dem Tempel des Smaragd-Buddhas. Dabei ist der Buddha aus grüner Jade auf seinem goldenen Thron anfangs kaum zu sehen.

Thailands Nationalheiligtum ist nur 48 Zentimeter breit und 66 Zentimeter groß. Und sitzt elf Meter über dem Erdboden. Viel zu hoch, als dass man es genauer anschauen oder gar berühren könnte. Das dürfen ohnehin nur der König und der Kronprinz.

Dreimal im Jahr wird das Gewand des Smaragd-Buddhas der Saison angepasst. Es gibt eine Robe für die Regenzeit, eine für die heiße Zeit und eine für die kühle. Damit sind die Tage gemeint, an denen die Temperatur nachts auf 20 Grad heruntergehen könnte.

Köchin mit Warze

327 MAHA CHAI RD, TEL. +66 9272 49 633.DI-SO 14.30–1 UHR. UNBEDINGT WEIT IM VORAUS RESERVIEREN. E-MAIL: [email protected]

TIPP

WEITERE AUSGEZEICHNETE STRASSENKÜCHEN: BAAN YAI PAD THAI, SOI INTHAMARA 47, DIN DAENG. GUAY JUB MR. JOE, 46 SOI CHAN 44, BANG KHO LAEM, TEL. +66 2313 3007. WATTANAPANIT, 336–338 SOI SUKHUMVIT 6 (EKKAMAI), TEL. +66 2391 7264.

Sieht so ein Sterne-Restaurant aus? Sieben Linoleumtische mit Holzschemeln, grüne Uralt-Fliesen, Neonlampen. An der Decke zwei Ventilatoren, die sich erfolglos bemühen, die warme Luft umzuschlagen. Und Speisekarten aus Plastik.

In Deutschland würde in diesem Ambiente nicht einmal das billigste Thai-Restaurant überleben. In Bangkok hat es das »Jay Fai« zu einem Michelin-Stern gebracht, als erste Straßenküche überhaupt. Begründung der Tester: »Das ›Jay Fai‹ ist ein Platz, wo Taxifahrer wie Foodies in Verzückung geraten.«

Obwohl die Konkurrenz in dieser Stadt nicht eben klein ist, gab es keinerlei Widerspruch. Das dürfte vor allem an der Besitzerin liegen: Supinya Junsuta, eine kleine Frau von mehr als 70 Jahren.

In einem Rahmen an der Wand steckt ein vergilbter Ausschnitt der Bangkok Post vom 2. September 1999. Damals schon wurde sie als »Mozart der Nudelpfanne« betitelt. Andere nennen sie die »Königin der Straßenküche«.

Wie die gelernte Schneiderin wirklich heißt, weiß kaum jemand. Bekannt ist sie nur unter ihrem Spitznamen Jay Fai. Auf Deutsch: Schwester Warze. Der Grund lässt sich nicht übersehen, mitten in ihrem Gesicht, links von der Nase. Böse gemeint ist das nicht. In Bangkok frotzelt man gern.

Natürlich hätte sie sich das Ding längst wegmachen lassen können. Aber warum? Auf Äußerlichkeiten legt Jay Fai wenig Wert – abgesehen davon, dass sie stets Lippenstift trägt. Auf die Wichtigmacher-Utensilien anderer Spitzenköche (meist männlichen Geschlechts) verzichtet sie.

Ihre Arbeitskleidung: Schürze, T-Shirt und Gummistiefel. Sowie, aller Hitze zum Trotz, eine Wollmütze über den Haaren. Und: Motorradbrille. Die hat ihr der Arzt empfohlen – zum Schutz der Augen, wenn wieder einmal die Funken stieben.

Der Job am offenen Feuer ist Schwerstarbeit, nicht nur der Hitze wegen. Jay Fai kocht immer allein. Länger als drei Minuten braucht sie für kein Gericht.

Das »Jay Fai« mit seinen etwa 50 Plätzen ist kein Restaurant, in dem man den Abend verbringt. Billig ist es auch nicht – schon gar nicht für eine Stadt, wo man für sehr wenig Geld sehr gut essen kann. Das meistbestellte Gericht kostet knapp 30 Euro: Kai Jeaw Poo, ein sensationelles Krabbenomelett. Am teuersten sind die Nudeln mit Abalone-Muscheln, die gar nicht auf der Karte stehen: 260 Euro.

Jay Fai erklärt die Preise damit, dass sie nur beste Zutaten benutzt.

Trotzdem kommt es vor, dass Touristen davonziehen. Was nichts daran ändert, dass die anderen kaum einen Platz bekommen. Selbst wenn man reserviert, kann es passieren, dass man eine Stunde warten muss.

Seit Jay Fai in einer Netflix-Serie als »beste Straßenköchin der Welt« bejubelt wurde, sind die Schlangen noch länger. Sie selbst, sagt die kleine Frau, hat den Film noch nicht gesehen. Man glaubt ihr das sogar.

Siams Schatzkammer

NA PHRA THAT ALLEY, PHRA BOROM MAHA RATCHAWANG, PHRA NAKHON, TEL. +66 2224 1333. MI-SO 8.30–16 UHR. WWW.VIRTUALMUSEUM.FINEARTS.GO.TH/BANGKOKNATIONALMUSEUMS

TIPP

EIN ANDERER GUTER ORT, UM SICH MIT THAILANDS GESCHICHTE VERTRAUT ZU MACHEN, IST DER PALAST SUAN PAKKAD, EIN MUSEUM MIT FÜNF ALTEN HÄUSERN AUS TEAKHOLZ. 52 354 THANON SI AYUTTHAYA, PHAYA THAI, TEL. +66 2245 4934. TÄGL. 8–16 UHR.

Nach Bangkok, um ins Museum zu gehen? Unbedingt.

Ins Nationalmuseum. Wegen der großartigen Sammlung an Kunst- und Gebrauchsgegenständen, die es dort aus vielen Jahrhunderten Siam und Thailand zu sehen gibt. Das Nationalmuseum ist die Schatzkammer des Landes, voll bis obenhin.

Aber auch wegen der Geschichte des Gebäudes. Ende des 18. Jahrhunderts war das Museum noch der Palast für den Vizekönig, den Uparat. Ein eher ungewöhnlicher Posten, den es aber schon seit 300 Jahren gab. Oft hatten Brüder oder andere nahe Verwandte ihn inne.

Da die Vize seit je selten zufrieden sind, ist die Historie voll von Machtkämpfen zwischen Königen und Stellvertretern. Besonders heftig ging es 1875 / 76 zwischen dem progressiven König Chulalongkorn (Rama V.) und seinem Cousin zur Sache, einem konservativen Prinzen.

Dem König reichte es schließlich: Als der Cousin starb – eines natürlichen Todes übrigens –, erklärte er das Uparat-System für beendet. Der Palast stand daraufhin ein paar Jahre leer, bis er 1889 zum Museum erklärt wurde.

Die royale Geschichte ist in dem Bau noch heute zu spüren. Am besten lässt man sich Bilder, Buddhas und alles andere bei einer kostenlosen Führung erklären. Zweimal wöchentlich übrigens auch auf Deutsch.

Höhepunkt solcher Touren ist stets die »Garage«. Dort stehen die königlichen Bestattungswagen: riesige Kutschen aus Teakholz mit kunstvollen Schnitzereien und viel Gold, die nur zum Einsatz kommen, wenn ein sehr wichtiges Mitglied der regierenden Chakri-Dynastie gestorben ist.

Die älteste der Kutschen stammt von 1795. Die größte ist 13,7 Tonnen schwer. Sie kam zuletzt bei der Beisetzung von König Bhumibol 2017 zum Einsatz.

Gezogen werden die Wagen von Menschenhand, von 222 Soldaten. Es ist furchtbar anstrengend. Auf der Strecke vom Königspalast bis zum Sanam-Luang-Platz, wo die Einäscherungen stattfinden, werden die Männer mehrmals ausgetauscht.

Wenn die Soldaten die Wagen wieder in die »Garage« zurückbringen, wissen sie, was sie geleistet haben. Und hoffen, dass es noch sehr lange dauern wird bis zu ihrem nächsten Einsatz.

Goldener Berg

344 THANON CHAKKRAPHATDI PHONG, BAN BAT, POM PRAP SATTRU PHAI, TEL: +66 9269 09 222.TÄGL. 8–17 UHR.

TIPP

EINMAL IM JAHR, MEIST IM NOVEMBER, FINDET AM GOLDENEN BERG EIN VOLKSFEST STATT. DANN DÜRFEN AUCH EINFACHE GLÄUBIGE INS INNERE DES CHEDI. DER ANDRANG IST ENORM. DIE SCHLANGEN REICHEN VIELE STRASSEN WEIT.

Wenn die Nacht begonnen hat, ist der Wat Saket ein Ort von geradezu unwirklicher Schönheit. Der Golden Mount, so sein englischer Name, leuchtet dann wirklich vollkommen golden über den Dächern.

Tatsächlich wie ein Goldener Berg. Manche sagen auch: wie ein Kreuzfahrtschiff, das sich irgendwie den Weg gebahnt haben muss über den Chao Phraya und die Kanäle bis mitten hinein in die Stadt.

Dabei war das früher einer der schlimmsten Plätze überhaupt. Ende des 18. Jahrhunderts, als Bangkoks Zeit gerade begann, verbrannten die besseren Leute hier ihre Toten. Die Armen hatten nicht einmal dafür Geld. Sie legten ihre Angehörigen einfach hier ab. Den Rest besorgten Hunde und Geier. Der Gestank muss fürchterlich gewesen sein.

Bis das Königshaus einen 80 Meter hohen künstlichen Berg aufschütten ließ, den man über einen Rundgang besteigen kann, gesäumt von einem tropischen Garten mit kleinen Wasserfällen. Heutzutage dudelt aus Lautsprechern dazu der monotone Sprechgesang von buddhistischen Mönchen.

Bis ganz nach oben, bis zum Chedi, wie die Spitztürme von buddhistischen Bauten heißen, sind es genau 318 Stufen. In der Hitze kann der Aufstieg eine Tortur sein. Der Blick auf die Stadt ist dann aber einer der schönsten überhaupt. Und es ist dort oben erstaunlich still.

In den Innenraum des Chedi dürfen nur die kahlrasierten Mönche in ihren orangefarbenen Roben. Im Vorraum kann man ihnen für ein paar Euro die Grundausstattung kaufen, eingepackt in Cellophan: das Gewand, ein paar Lebensmittel, Zahnpasta und – warum auch immer – auch noch ein Anti-Schuppen-Shampoo. So etwas spenden Thais gern. Almosen von Farangs sind ebenfalls sehr willkommen.

Buddha Mächtig

2 SANAM CHAI RD, PHRA BOROM MAHA RATCHAWANG, PHRA NAKHON, TEL. +66 2226 0335. TÄGL. 8–18.30 UHR.

TIPP

ABENDS KURZ VOR DER OFFIZIELLEN SCHLIESSUNG KOMMEN VIELE MÖNCHE IN IHREN ORANGEFARBENEN GEWÄNDERN ZUM GEBET AUF DIE ANLAGE. WICHTIG AUCH: AN EINEM TRINKWASSER-AUTOMATEN KANN MAN SEINE WASSERFLASCHE KOSTENLOS AUFFÜLLEN.

Der Wat Pho, auf halber Strecke zwischen Großem Palast und Fluss, ist vermutlich der älteste von allen Tempeln der Stadt. Der Wat Photaram – so der ursprüngliche Name – dürfte bereits im 17. Jahrhundert gegründet worden sein. Als Bangkok Hauptstadt wurde, ließ König Rama I. die Anlage erweitern. Das dauerte von 1789 bis 1801. Die Nachfolger bauten dann, jeder für sich, immer etwas Eigenes dazu.