Bayerische Witze - Monika Ringseis - E-Book

Bayerische Witze E-Book

Monika Ringseis

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Beschreibung

Freunde des Humors sollten diese Sammlung bayerischer Witze unbedingt in ihrem Bücherregal haben. Die Autorin Monika Ringseis erzählt charmant bis deftig Komisches aus dem täglichen Leben, das den Leser zum herzhaften Lachen einlädt. Sie ergänzt dabei den Fundus ihres Vaters Franz Ringseis durch neue Witze und spricht direkt die bayerische Seele an: Familie, Kirche, Bürokratie und so manche Sprachhürden sind dabei nur einige Themen. In verständlicher Mundart geschrieben, ist das Buch für Bayern und Nichtbayern ein Lesevergnügen. "Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass meine Bemühungen, Ihren Prozess zu gewinnen, umsonst waren." "Das wird auch gut sein. Ich dachte schon, Sie wollen auch noch ein Honorar dafür."

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LESEPROBE zu

Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2014

© 2014 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheim

www.rosenheimer.com

Titelillustration: Sebastian Schrank, München

eISBN 978-3-475-54369-2 (epub)

Worum geht es im Buch?

Monika Ringseis

Bayerische Witze

Freunde des Humors sollten diese Sammlung bayerischer Witze unbedingt in ihrem Bücherregal haben. Die Autorin Monika Ringseis erzählt charmant bis deftig Komisches aus dem täglichen Leben, das den Leser zum herzhaften Lachen einlädt. Sie ergänzt dabei den Fundus ihres Vaters Franz Ringseis durch neue Witze und spricht direkt die bayerische Seele an: Familie, Kirche, Bürokratie und so manche Sprachhürden sind dabei nur einige Themen. In verständlicher Mundart geschrieben, ist das Buch für Bayern und Nichtbayern ein Lesevergnügen.

»Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass meine Bemühungen, Ihren Prozess zu gewinnen, umsonst waren.« »Das wird auch gut sein. Ich dachte schon, Sie wollen auch noch ein Honorar dafür.«

Inhalt

Humorvolle Augenblicke mit über 1000 bayerischen Witzen

Auf dem Land

Bayern, Preißn etc.

Missverständnisse

Sprachhürden

Beim Doktor und beim Apotheker

Liebesvariationen

Ehekalender

Traute Familie

Der leidige Hausfreund

Kinderlogik

Von der Schule

Religionsunterricht im Besonderen

Aus dem kirchlichen Leben

Erlebnisse der Geistlichkeit

Sterben mit Humor

Leicht verrückt

Viechereien

Vom Sport

Die Polizei spricht

Soldatenerlebnisse

Städtische Schwierigkeiten

Als die Tram noch Trambahn hieß

Bürokratie und Amtliches

Ältere Mannsbilder

Tücken der Technik

Der Kare und der Lugge

Weidmannsheil

Das edle Handwerk

Von Hoheiten nebst Anhang

Königliches oder nichtkönigliches Bayerisches Amtsgericht

Im Gasthaus

»Lokal«-Berichte

Gut gesagt

Erklärung schwer verständlicher Textstellen, Ausdrücke und Wörter

Humorvolle Augenblicke mit über 1000 bayerischen Witzen

Monika Ringseis hat den Künstlernamen ihres Vaters Franz Ringseis übernommen, um das Werk des 1997 verstorbenen Autors in seinem Sinne zu bewahren und in ihrem Sinne fortzusetzen. In Veröffentlichungen wie – Ringseis’ Bayerisches Wörterbuch und Bayrische Zwiesprach – folgt Monika Ringseis, die Tochter des ehemaligen Münchner Universitätsprofessors Anton Neuhäusler alias Franz Ringseis, den literarischen Spuren ihres Vaters. Monika Neuhäusler alias Monika Ringseis wurde 1952 in Hausham in Oberbayern geboren, ist studierte Lehrerin und leidenschaftliche Autorin. In der Nachfolge von Franz Ringseis – Der Witz in Bayern – erscheinen nun über 1000 bayrische Witze von Monika Ringseis in einem Band – ein reichhaltiges Witze-Repertoire für Freunde des Humors und für Witz-Koryphäen. Auch Witze sind eine Art von Literatur, wie Bilder, Figuren, Dichterzeilen, die für ein Volk oder einen Stamm kennzeichnend sind, die aufbewahrt und vermittelt werden sollten, um »unverlierbar« zu sein. Zumindest ist es vergnüglich, ein »Brevier der Heiterkeit« am Nachtkästchen zu haben, um mit humorvollen Gedanken einzuschlafen oder sich in tristen Augenblicken an ihnen zu erfreuen. Dem pointierten Witzerzähler bietet das Buch einen großen Schatz an altbewährten, ja sogar historischen Witzen und viel Neues für seine Sammlung. Einige Witze entsprechen wahren Begebenheiten und sind mit einem * versehen. Im übrigen sind Personen- und Ortsnamen zufällig gewählt.

Zur Entschuldigung für feinsinnige Gemüter sei angebracht, dass Deftigkeiten und Kräftigkeiten in puncto ›Liebe‹ und so weiter, die in diesem Buch redlich verzeichnet sind, alles andere als Zoten sind. Denn während die Zote eine künstliche, ja oft gekünstelte Konstruktion um eines Sex-Effekts willen ist, ist der bayrische Witz nichts als das natürliche, unverkrampfte Denken und Tun – auch und gerade zwischen ›Manderl und Weiberl‹. Ebenso wäre eine bayrische Witzsammlung, in der das Wort ›Arsch‹ oder ›Orsch‹ nicht des Öfteren vorkommt, unecht. Das heißt nicht, dass der Bayer die sanften Seiten der Liebe und des Lebens nicht kennen würde. Aber er lacht gerne über Kraftvolles und redet auch so.

Die sprachliche Darstellung der Witze versucht bayrisch zu sein, ohne die Nichtbayern, die zu diesem Buch herzlich eingeladen sind, vor den Kopf zu stoßen. Sie versucht, die Mitte zu halten zwischen der Rücksicht auf die Anderssprachigen und dem bayrischen Sprachgewissen. Da sind Kompromisse unerlässlich, manchmal sehr variable, je nachdem der Sinn- oder Satzzusammenhang eine ›bayrischere‹ Schreibweise erlaubt oder nicht. Man darf auch nicht meinen, dass verschiedene Schreibnuancen ein und desselben Worts reine Nachlässigkeit seien. Auch die Bayern nuancieren ihre Aussprache, je nachdem, was gerade akzentuiert werden soll – von manchen regionalen Variationen, die in einigen Witzen durchscheinen, ganz abgesehen. Der Bayer wechselt auch häufig vom Dialekt in das mundartgefärbte Hochdeutsch, vor allem wenn er versucht, sich einem Preußen oder einem ›ausländischen Preußen‹ zu erklären, denn für den Bayern sind alle ›Anderssprachigen‹ eben Preußen, seien es Chinesen, Japaner, Schwarzafrikaner usw. Der Anhang am Ende des Buches erklärt für den ›Nichtbayern‹ schwer verständliche Textstellen, Ausdrücke und Wörter.

Ich möchte dem Verleger Herrn Klaus G. Förg für seine Hilfe bei der Auswahl und der sprachlichen Darstellung der Witze herzlich danken. Humorvolle Augenblicke mit über 1000 bayerischen Witzen beim Lesen und Erzählen wünscht Ihnen

IhreMonika Ringseis

AUF DEM LAND

 

Sonntagsgottesdienstzeit in einem Dorf. Jung und Alt stehen scharenweise auf dem Kirchplatz, denn es ist noch nicht Punkt zehn. Ein Feriengast, der auch die Messe besuchen will, fragt einen Dörfler, der etwas abseits steht und nicht an der allgemeinen Dischkriererei teilnimmt: »Entschuldigen Sie bitte, ist denn diese kleine Kirche groß genug für alle Dorfeinwohner?«

Er erhält eine salomonische Antwort: »Wenn s’ alle neigenga, gengan s’ net alle nei. Weil s’ aber net alle neigenga, gengan s’ alle nei.«

Im Gemeinderat geht es heute hoch her. Der Haslacher Loisl hat einen Antrag gestellt, über den sich die Gemeindeväter einfach nicht einig werden können. Im Gegenteil, die meisten sind dagegen. Da platzt dem Loisl der Kragen: »Ah, die Hälftn vom Gemeinderat sind Deppn!« – Ungeheure Empörung. Der Bürgermeister schreitet ein: »Loisl, das nimmst sofort zruck, auf der Stell!« – »Ja, is scho recht!«, sagt der Loisl, »also, die Hälftn vom Gemeinderat sind keine Deppn!«

Frau Eulalia Schühlein, Amtsgerichtsratswitwe, möchte heuer ein paar besonders ruhige Ferienwochen, fern allem Lärm und Trubel, genießen. Von einer Freundin hat sie den Namen eines Dorfs erfahren, das an einem lieblichen Flüsschen, in der Nähe eines Walds und sogar nicht weit von einem kleinen See liegen soll – das aber bis heute noch völlig vom Tourismus verschont sein soll. Deshalb schreibt sie, da es dort ja kein Fremdenbüro geben kann, gleich direkt an den Bürgermeister: ›Ich sehne mich nach ländlicher Abgeschiedenheit, nach einfachen, aufrechten Menschen und reiner Luft und möchte ich deshalb in Ihrem Orte zwei bis drei Wochen Aufenthalt nehmen. Würden Sie mir bitte mitteilen, wo und wie dies möglich ist und mich auch darüber informieren, ob W. C. vorhanden ist.‹

Der Bürgermeister liest den Brief, freut sich über das Ersuchen der Dame, schüttelt aber dann auf einmal ratlos den Kopf: »W. C.? Was meint sie denn damit?« Er fragt bei der nächsten Gemeinderatssitzung, ob jemand weiß, was die Dame mit W. C. meint – nein, allgemeine Ratlosigkeit. Plötzlich geht dem Gemeinderat Huber ein Licht auf: »Das is doch logisch, W. C. konn nur Wald-Capelle heißn!« Infolgedessen schreibt der Bürgermeister an Frau Eulalia Schühlein retour: ›Sehr geehrte Dame, wir freuen uns über Ihre Absicht, uns zu besuchen. W. C. ist natürlich vorhanden. Liegt versteckt im Wald, eine halbe Stunde vom Dorf weg, hat helle große Fenster und eine wunderbare Akuschtik. Sonntags Orgelbegleitung.‹

Beim Hinterhuber läutet es, mittn am Sonntag. »Geh naus, Rosl, schaug, wer da ist!«, sagt er. – Die Rosl kommt wieder herein: »D’ freiwillige Feierwehr is’s. Sammeln teans. Was soll i ihnen denn gebn?« – Brummelt der Hinterhuber: »Gibst ihnen halt an Liter Wasser!«

Der Knecht kommt völlig außer Atem zu seinem Herren: »He, Bauer, da vernascht gerade einer deine Frau auf deiner Wiesn!« – Wie der Blitz läuft der Bauer aus dem Haus und kommt wenige Minuten später völlig entspannt zurück: »Erzähl hier keinen Schmarrn, dort ist doch gar net mei Wiesn!«

Ein Städter kommt in die Berge und fragt den Bauern auf der Kuhweide nach der Uhrzeit. Darauf hebt der Bauer das Euter der Kuh und sagt: »Zwölf!« – »Donnerwetter«, staunt der Städter, »an der Schwere des Euters können Sie genau feststellen, wie spät es ist!« – »Nein«, sagt der Bauer. »Wenn i as Euter aufheb, kann ich die Kirchturmuhr sehn!«

Drei Bauern sitzen zusammen auf einer Parkbank. Sagt der eine: »Mei Frau hat das Doppelte Lottchen gelesen und hat Zwillinge geborn!« – Sagt der zweite: »O mei, das ist doch no gar nix! Mei Frau hat Schneewittchen und die sieben Zwerge gelesen und hat Siebnlinge kriagt!« – Plötzlich springt der dritte auf. Fragen die anderen beiden: »Was hastn du auf einmal?«

Er: »I muaß schnell heim! Mei Alte liest gerade Alibaba und die vierzig Räuber!«

Gespräch unter Bäuerinnen: »Morgn fahr i mit meim Mo in d’ Stadt, da werdn Schweine versteigert!« – »Und was meinst du, was er dir einbringa werd?«

Nach einem fürchterlichen Orkan treffen sich zwei Bauern. Fragt der eine: »Is dei Dach beschädigt worden?« – Sagt der andere: »Weiß i net, i hab’s no net gfundn!«

»Simmerl, wo gehst du denn hi mitm Stier?« – »Na, zum Nachbarn, die Kuh deckn!« – »Aber Simmerl«, sagt da der Pastor entsetzt, »kann denn dein Vater das nicht machen?« – »Na, Herr Pastor, so was muaß da Stier scho selber tun!«

Unterhalten sich zwei Bauern beim Stammtisch: »Du, stell dir vor«, schimpft der eine mit einer Riesenwut im Bauch, »heit Morgn bin i Depp in eine Radarfalle gfahrn!« – »Und?«, meint der andere, »hat’s blitzt?« – »Na, gschewert!«

Der Bauer verlangt für seinen Zuchtstier ein Kräftigungsmittel. »Welches hatten Sie denn das letzte Mal?«, fragt der Tierarzt. – »Das weiß ich nicht mehr, aber gschmeckt hat’s nach Pfefferminz.«

Bauer und Bäuerin gehen zum ersten Mal ins Kino. Im Saal ist es stockdunkel. Die Platzanweiserin kommt ihnen mit einer Taschenlampe entgegen. »Pass auf, Resi«, brüllt der Bauer, »ein Fahrrad!«

Der Gerichtsvollzieher kommt auf den Bauernhof und pfändet den Stier. Fragt der Bauer: »Darf der no einmal auf mei Kuh, bevor Sie ihn mitnehmen?« Der Gerichtsvollzieher stimmt zu. Doch der Stier versagt, nichts rührt sich, kein Zureden hilft! »Typisch«, zürnt der Bauer, »noch keine Stunde beim Staat beschäftigt, und scho is er faul und müd.«

Zwei Bäuerinnen unterhalten sich. »Mei Mo will mir a Schweindl zum Geburtstag schenka.« – Sagt die andere: »Das schaugt ihm gleich!« – »Wieso, hast es scho gsehgn?«

Der Sohn vom Bauern weint den ganzen Tag, weil sein Goldhamster gestorben ist. Der Bauer stellt verwundert fest: »Als d’ Oma gstorbn is, hast du doch aa net gweint.« – Darauf der Sohn: »D’ Oma hab i ja aa net von meim Taschengeld zahlt.«

Der Bauer geht mit seiner Freundin spazieren. Beide sehen, wie gerade ein Stier eine Kuh besteigt. Da flüstert der Bauer seiner Freundin ins Ohr: »Du, genau das mächt i jetzt aa.« – Darauf sie: »Das kannst du doch. Es sind doch eure Kühe.«

Ein wortkarger Bauernsohn sitzt mit seim Gspusi auf einer lauschigen Bank in einem gut verborgenen Winkel. Sie schweigen eine Stunde. Dann sagt sie: »Was is’n na los?« – Darauf er: »Was werd scho sei?« – Meint sie: »Tua halt na!« – Sagt er: »Na, tean ma halt!«

Der Staubsaugervertreter kommt zu einem einsamen Bauernhof. Er verschüttet einen großen Sack Staub auf dem Fußboden und sagt: »Ich werde jeden Krümel aufessen, den dieser Staubsauger hier nicht wegputzt!« – »Mahlzeit!«, sagt darauf die Bäuerin. »Mir habn hier nämlich keinen Strom!«

Die Bäuerin sagt zum Bauern: »Die Leit im Dorf sagn, du hast a Verhältnis mit unserer Magd.« – Der Bauer darauf: »Das is mei Sach!« – »Die Leit sagn auch, sie kriegt ein Kind«, sagt sie. – Darauf er: »Das is ihra Sach.« – Die Bäuerin wieder: »Du, wenn das stimmt, bring i mi um!« – »Und das is dei Sach!«

Fragt die Bäuerin ihren Mann: »Du, sag, daats du mit einer andern schlafa, wenn i gstorbn bin?« – »Dazu brauchst doch net sterbn!«

Bei der Heuernte ist Brotzeit angesagt. »Endli mal was Gutes in da Zeitung«, sagt der Bauer. – »Was denn?«, fragt der Knecht. – »Zwei Schinknsemmeln und zwei Äpfel.«

Fragt der Bauer den neuen Schäfer: »Warum redest beim Scheren der Schafe immer auf die Tiere ein?« – »Das müssn S’ entschuldign. Ich war früher nämlich Friseur.«

Der Bauer geht mit seiner Kuh durchs Dorf. Fragt sein Nachbar: »Seit wann gehst du mit am Esel spaziern?« – »Depp, der da is kei Esel.« – »I red aa net mit dir, sondern mit deiner Kuh.«

Bauer Willi zu seinem Nachbarn: »Du, Stoffe, dei Hahn taugt nix mehr!« – »Woher willst du das wissn?« – »I hab’n grad mit meim Trake überfahrn …!«

Gehen der Bauer und die Bäuerin bei Regen auf der Straße. Auf einmal schlägt ein Blitz vier Meter neben der Bäuerin ein. Schaut der Bauer auf zum Himmel und sagt: »Na!« Nach zehn Minuten schlägt der Blitz zwei Meter neben der Bäuerin ein. Der Bauer schaut auf zum Himmel und sagt: »Na!« Zehn Minuten später schlägt der Blitz in die Bäuerin ein. Der Bauer schaut auf zum Himmel und sagt: »Na, also!«

Streitet sich ein Ehepaar im Stall. Sagt der Mann zu seiner Frau und zeigt dabei zu den Schweinen: »Sieh mal! Deine Verwandschaft.« – Sagt die Frau: »Ja, meine Schwiegereltern!«

Was passiert, wenn ein Bauer und eine Bäuerin ins Bett gehen? – Sie bekommen ein Baby. – Und bei Biobauern? – Nichts, der Biobauer darf nicht spritzen!

Der Bauer füttert seine Hühner. Um die Hausecke rennt eine vom Gockel gejagte Henne. Der Hahn ist schon im Begriff, sich lustvoll auf das Huhn zu stürzen, da bemerkt er plötzlich die ausgestreuten Körner, lässt von seinem Vorhaben ab und stürzt sich auf das Futter. Seufzt die Bäuerin: »Genau wia mei Mo!«

Der Vertreter fragt die Bäuerin: »Wo ist Ihr Mann?« – »Im Schweinestall, Sie erkennen ihn an der blauen Mütze.«

Sturzbetrunken wankt der Bauer über den Kirchplatz. Da begegnet ihm der Pfarrer. Er mustert den Bauern missbilligend und meint dann: »Wieder mal total besoffen!« – Der Bauer stutzt, doch dann strahlt er: »I aa, Hochwürden, i aa!«

Zwei Bauern treffen sich auf dem Dorfplatz: »Wo fahrst denn hin?« – »In d’ Stadt.« – »Und was machst mitm Gottesdienstbücherl? Heit is Donnerstag!« – »Ja, da soll’s a neues Haus gebn, mit fesche Weiber und rotem Licht.« – »Ja und dei Gottesdienstbücherl?« – »Ja, wenn’s mir gefällt, bleib i übern Sonntag.«

Der Knecht kündigt beim Bauern. »Ja, warum denn«, fragt der sorgenvoll. – »Dei Frau ist gstorbn, Bauer, und die Zenzi ist auch schon fort. Eben ist da Traktor verreckt. Ohne Aufstiegschancen bleib i net da!«

Der Bauer sieht mit Entsetzen zu, wie der Azubi der Kuh den Eimer mit Milch zum Trinken vorsetzt. – Da meint der Azubi: »Die Milch schien mir etwas dünn zu sein, da wollte ich sie noch einmal durchlaufen lassen!«

Ein neuer Tierarzt ist im Dorf. Eines Tages erscheint er bei Bauer Bröselmeier auf dem Hof und behauptet doch tatsächlich, mit den Tieren sprechen zu können. Bröselmeier lacht sich darüber kaputt, während sich der Tierarzt schon mit der Kuh unterhält. – »Na, was hat sie denn gesagt?«, will der Bauer grinsend wissen. »Sie hat gesagt, dass der Melker viel zu raue Hände habe und ihr schon die Zitzen schmerzen.«

Der Bauer sieht sich den Euter an, und tatsächlich: die Zitzen sind entzündet. Nun geht der Tierarzt zu dem Pferd und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden. – »Na, was sagt der Gaul?«, fragt der Bauer, schon etwas verunsichert. – »Er sagt, sein rechter hinterer Huf schmerze. Wahrscheinlich sei das Hufeisen locker«. – Der Bauer sieht nach, und tatsächlich: Das hintere Hufeisen muss dringend erneuert werden. Währenddessen begibt sich der Tierarzt zum Ziegenstall.

Als der Bauer das sieht, rennt er an ihm vorbei, springt mit einem gewagten Satz über die Absperrung, hält der Ziege das Maul zu und flüstert ihr aufgeregt ins Ohr: »Halt bloß dei Mei. Erstens is des scho fünf Jahr her, und zweitens war i bsuffa.«

Ein Bauer und sein Sohn fahren mit dem Odlfass aufs Feld. Unterwegs bricht ihnen ein Rad, das Fass kippt vom Wagen, und der Inhalt ergießt sich über die Straße. »Sakrament«, schimpft der Vater, und der Sohn meint: »Gell, Vater, jetzt habn mir das ganze Jahr umsonst geschissen.«

Der Hanslbauer hat einen Zwetschgenbaum im Garten stehen, der mit seinen Zweigen weit über den Zaun in die Straße hineinhängt. Natürlich werden die Zwetschgen auf dieser Seite nur gestohlen. Außerdem schaut der Knorzen von einem Stamm nicht gerade schön aus. Der Hanslbauer will ihn also wegmachen lassen. Der Pfarrer hört das und sagt zu ihm: »Du, Hanslbauer, wia waars, wenn du aus dem Baum an Heiligen Andreas schnitzn lässt? Der ist doch dei Namenspatron. Du weißt ja, der Brandner Benno kann so schön schnitzn. Für ihn wär’s a Verdienst und für dich a fromms Werk!«

Der Hanslbauer lässt tatsächlich einen heiligen Andreas aus dem Zwetschgenbaum schnitzen. Prachtvoll ist der Heilige geworden, und alle Leute, die vorbeigehen, ziehen den Hut – außer dem Maier Lenz. Der Herr Pfarrer sieht das eines Tages und sagt zum Lenz: »Geh weiter, Lenz, du kannst dein Huat scho aa abitoa!« – »Naa, Herr Pfarrer, so was könna S’ net vo mir verlanga! Den kenn i nämlich no als Zwetschgnbaum!«

Die Pichlerbäuerin und die Loicherbäuerin ratschen wieder einmal am Kreuzwegerl. Da fällt der Loicherbäuerin was ein, was sie schon lange fragen wollte: »Sag, Pichlerbäuerin, gehst na heier wieder nach Altötting zum Wallfahrtn?« – »Naa«, sagt die Pichlerbäuerin, »heier geh i nach Birkastoa – weißt, die Muttergottes vo Altötting hat schwer nachlassn!«

Drei Bauern unterhalten sich am Stammtisch über das Thema Weiber, Engel und Teufel, weil ja die drei bei ihnen immer nahe beinander liegen.

»I hab neili glesn, dass ma scho bei Lebzeitn kenna ko, ob a Weib a Engl oder a Teifi is!«, sagt der Michl. – »Ja, wia denn?«, entfährt es dem Wastl und dem Vitus wie aus einem Munde. – »Ganz einfach«, sagt der Michl, »wenn eine weiße Knia hat, is s’ a Engl, und wenn eine rote Knia hat, is s’ a Teife!«

Dem Vitus pressiert es jetzt auf einmal sonderbar. Er trinkt kaum seine letzte Halbe aus, sagt »Pfüat enk« und eilt nach Hause. Er muss es sofort wissen, ob seine Alte ein Engel oder ein Teufel ist.

Kaum ist er über die Türschwelle, befiehlt er ihr: »Cilli, heb dein Rock auf!« – »Ja warum denn?«, fragt die Cilli verdattert, »jetz doch net!« – »Heb dein Rock auf, dass i deine Knia siech!« – »Ja was is denn mit meine Knia?« – »Wennst weiße Knia hast, bist a Engl, wennst rote Knia hast, bist a Teifi! Schnell, zeig ma deine Knia!« – Die Cilli zieht voller Scham den Rock über die Knie, aber wissen will sie es doch: »Was bin i nacha, ha, a Engl oder a Teifi?« – Der Vitus starrt auf ihre dreckadn Knie: »A Drecksau bist!«

Zwei Bauern geraten nach einer ausgiebigen Stadtbesorgung in ein Striptease-Lokal. Sie schauen sich die Damen eine Weile an. Dann sagt der eine: »Da siehgst as, Beni, was mir daheim für a Glump ham!«

Die Bäuerin vom Lenzhof ist eine Geizige. Ihr Mann war da besser. Aber der ist kürzlich gestorben, nachdem er ziemlich lustig gelebt hat. Die Bäuerin weiß: So schnell wird ihr Steffe nicht in den Himmel kommen. Da muss sie – leider – noch viele Messen lesen lassen, damit er aus dem Fegfeuer herausfindet. »Wieviel meinen Sie denn, Herr Pfarrer, dass er braucht?«, fragt sie bang. – »Mei, Lenzbäuerin, du weißt das ja selber – bei dem Lebenswandel – also, ich mein, unter zwanzig Messn brauch ma gar net anfangen!« – Die Lenzbäuerin legt seufzend das Geld für die zwanzig Messen hin.

Nach einem Vierteljahr kommt sie wieder: »Meinen S’, dass er jetzt scho heraußn ist, Herr Pfarrer?« – »Naa«, sagt der Pfarrer, »i hab es mir überlegt – bei dem Lebenswandel – also garantieren kann ich erst, dass er mitm Kopf heraußn is ausm Feuer!« – »Oiso dann«, seufzt die Bäuerin, »dann ham S’ halt no zwanzg Messen!«, und legt ihr Geld wieder hin. – Das zweite Vierteljahr ist um. Hoffnungsfroh erscheint die Lenzbäuerin beim Pfarrer. »Gell, Herr Pfarrer, aber jetzt is er draußn, mei Steffe?« – Der Pfarrer wiegt den Kopf: »I habe es mir nochmal genau überlegt, Lenzbäuerin – also bei dem Lebenswandel vom Steffe – i glaub, mit den Füßen is er noch drin!« – »Da laß ma ihn drin, Herr Pfarrer! Den hat’s sowieso das ganze Jahr in d’ Füaß gfrorn!«

Der Maierbauer und der Michlbauer waren ihrer Lebtag lang arge Rivalen. Immer hat es einer dem andern abtun wollen. Vor drei Monaten aber ist der Maierbauer gestorben. Leider ist ihm der Michlbauer gestern gefolgt. Drum sitzt die Michlbäuerin beim Pfarrer und bestellt alles, was nottut. »No, Michlbäuerin, und was solln ma ihrm lieben Mann dann für a Mess haltn?«, fragt der Pfarrer gütig. – »Was hat denn der Maierbauer für eine ghabt?«, will die Michlbäuerin wissen. »Der Maierbauer, der hat a Requiem ghabt!« – »Soso«, sagt die Michlbäuerin, »dann kriegt der meine a Hirschquiem!«

In Niederbayern nimmt man es mit Männlich, Weiblich und Sächlich so genau, dass es für das Wort ›zwei‹ drei Formen gibt: ›Zwei‹ für zwei sächliche Dinge, ›zwee‹ für zwei männliche und ›zwu‹ für zwei weibliche. Der Bürgermeister eines Hallertauer Dorfs wollte das einmal einem Besucher aus München demonstrieren, als sie mit einem Einheimischen ins Dischkriern kamen: »Wia sagst jetzt du, Angerbauer, wenn du zwei Stiere futterst, ha?« – »I hob keine Stier, i hob bloß Ochsn!« *

Der Bichlbauer und der Naglbauer sitzen bei der vierten Maß. »I kann zufriedn sei«, sagt der Bichlbauer, »wie mir vor zwei Jahr mei Hof abbrennt is – weißt scho damals – da hat’s in derselbigen Nacht eine solche Saukältn ghabt, dass der Löschteich bis aufn Grund zuagfrorn war.« – »Warst gut versichert?«, will der Naglbauer wissen.

»Recht gut sogar!«, grinst der Bichlbauer. »Akkrat im Herbst zuvor hab i die Police ums Doppelte naufsetzn lassn, verstehst! Wia’s halt der Zufall so will!« – »Ja, der Zufall!«, sagt der Naglbauer. »I kann ja aa recht zufriedn sei. Du weißt ja, dass mir vor zwei Jahr alles verreckt is bei dem Hochwasser: ’s Viech, ’s Troad, die alten Maschinen, einfach alles!« – »Warst du Bazi ebba gegas Hochwasser versichert, ha?«, fragt der Bichlbauer. – »Ja freilich! Und akkrat im Herbst zuvor hab i die Police ums Doppelte naufsetzn lassn!«

Der Bichlbauer feixt. Dann wird er nachdenklich: »Du Nagler, wie macht ma eigentlich – as Hochwasser?«

Der Brucknbauer von Öding und der Hansnbauer von Eding treffen sich am Markt. »Du«, sagt der Brucknbauer, »i hab ghört, dass’ bei dir am Samstag brennt hat!« – Der Hansnbauer murrt: »Halt ’s Mei! Bei mir brennt’s doch erst am nächstn Samstag!«

Zwei Nachbarsbauern gehen vom Wirtshaus heim. Ein Rossbolln liegt am Weg. Der Weichselgartner hat einen ausgefallenen Einfall: »Du, Haslroaner! Wennst jetz du den Rossboin frisst, na ghört da mei gscheckate Kuah!« – Der Haslrainer kriegt große Augen, auf die gscheckate Kuh ist er schon lange scharf. »Den friss i! Die Kuh ghört mei!«

Schon fängt er an, würgt tapfer – aber auf halber Strecke gibt er, grün im Gesicht, auf: »Du, Weichselgartner«, haucht er mit letzter Kraft, »wennst jetzt du die andere Hälfte frisst, na ghört die Kuah wieder dei!«

Der Weichselgartner ist heilfroh, dass er seine Kuh wiederkriegt, nimmt dem Haslrainer den Rest ab und würgt ihn auch hinunter. Dann muss er sich setzen: »Du Haslroaner!« – »Ja, was?« – »Warum ham jetz mir eigentli den Rossboin gfressn?«

Der Canisi kommt von einer Maßkrugschlacht heim. Es hat ihn ganz schön erwischt. Aber am nächsten Morgen ist er schon wieder der Alte. Nach zwei Wochen fängt seine Frau zu schimpfen an: »Canisi, jetzt gehst aber endlich zum Dokter und lasst dir deine Maßkrugscherbn rausziehn! Du arbeitest mir sonst noch alle Kopfkissn auf!«

Die Meixnerbäuerin sagt zum Meixnerbauern: »Du, unser Gockel schaugt mi so unlustig an. I glaub, der is krank. Stech ma’n ab, ha?« – Der Meixnerbauer ist nicht ganz überzeugt: »Meinst, dass er dann lustiger werd?«

Ein Bauer muss seinen alten Hofgockel pensionieren. Fünfzehn Hennen und kein Gockel, der sich um sie kümmert. Früher war er prima, aber jetzt … Der Bauer fährt in die Stadt und kauft auf dem Markt einen neuen, einen ganz jungen. Der Neue stolziert auch sofort selbstbewusst in seinem Hennenrevier umher.

Da kommt ihm der alte Gockel, immerhin noch ein respektabler Kerl, in die Quere: »Du, du möchst meine Hennen, gell?« – »Ja freilich, was meinst denn du?«, sagt der Nachfolger. – »So einfach geht’s net«, sagt der Alte, »zuerst musst mir beweisen, dass du mi besiegen kannst!« – »Gut, wie denn?« – »Mir machen an Wettlauf«, erklärt der Alte, »fünfmal um an Misthaufa rum. Aber i krieg natürlich an halbn Misthaufa Vorsprung – schließlich bin i der Ältere! Einverstanden?« – »Logisch«, sagt der Junge, »geh nur gleich vor!«

Der Alte geht eine halbe Misthaufenlänge vor und zählt: »Eins, zwei, drei, los!« Schon rennen sie, der Junge hinter dem Alten her. Einmal, zweimal – nur mühsam kommt der Junge näher. Da kommt der Bauer aus dem Haus, sieht den jungen Gockel hinter dem alten herrennen und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: »Jessas! Jetz hab i an Warma dawischt!«

Der Zug ist eingefahren. Die Leute schicken sich, dass sie einsteigen. Nur ein Bauer sucht noch hin und her, es sind ihm überall zuviel Köpfe am Fenster. »Einsteigen!«, brüllt der Bahnhofsvorstand. Der Bauer stellt sein Kofferl ab und seine Schachtel. Den Zug lässt er abfahren. Aber dem Vorstand fuchtelt er finster zu: »Du Hamme, du gscherter, von dir werd i mi herumkommandiern lassn!«

Eine alte Bäuerin fährt nach Aichach. In Dachau muss sie umsteigen. Der Wagen, in den sie einsteigt, ist ganz leer. Da ist sie froh; denn schon lange drückt sie was. Sie schaut sich noch einmal vorsorglich um, und dann lässt sie ihn raus, den Plaggeist: wumm!

»Is das a Wohltat!«, seufzt sie erleichtert. Bald darauf meldet sich wieder einer. Auch den lässt sie ins Freie. »Is das a Wohltat!« – Auf einmal rührt sich was im Wagen. Sie sieht sich erschrocken um. Da richtet sich ein Mann auf, der vorher auf der Bank gelegen hat, nun sitzt er da in voller Lebensgröße. – ›Mein Gott, so a Blamasch!‹, schießt es ihr durch den Kopf. Aber sie nimmt sich zusammen. Ganz freundlich fragt sie den Eindringling: »Sind Sie scho lang da?« – »Ja, i war scho bei der ersten Wohltat dabei!«

Der Kapfingerbauer sitzt im Personenzug von München nach Mühldorf und zählt ängstlich die Stationen, denn in Schwindegg muss er aussteigen. Ihm gegenüber sitzen zwei feine Herren, die sich in geschniegeltem Hochdeutsch über das Wetter, die Konjunktur und die Oper unterhalten. Der Kapfingerbauer sagt kein Wort, denn erstens versteht er von den Sachen nichts, außer vom Wetter, und zweitens möchte er mit seiner »gscherten« Sprache nicht peinlich auffallen. Er weiß halt nicht, wie schön so eine echte, gscherte Sprach ist.

Endlich ist Schwindegg da, und der Kapfingerbauer verlässt höflich nickend das Abteil. Kaum hat er auf dem Boden Fuß gefasst, fällt ihm ein: »Jessas! Mein Schirm hab i steh lassn!« Flugs steigt er wieder zurück, geht zum Abteil, wo die beiden feinen Herren noch immer diskutieren, und langt nach seinem Schirm, der in der Ecke lehnt. Aber jetzt muss er doch etwas sagen, sonst macht er gar so einen ungehobelten Eindruck. Er nimmt also den Schirm und kommentiert: »Einhein, da leint er ja, mein Schieben – und feilen tut ihm nichts!«

Ein bekannter Kunstflieger, den der Übermut juckt, inseriert in der Zeitung: »Tausend Euro demjenigen, der eine halbe Stunde mit mir fliegt und dabei kein Wort sagt!« – Der Anderl und sein Weib tun fürs Geld alles, auch Angst haben. »Wenn mir alle zwei mitfliegn, dann gibt’s zweitausend Euro, Resi!« Sie fliegen also mit, dick eingemacht wegen der Zugluft. Der Kunstflieger surrt los. Steilaufstieg, Senkrechtkurve rechts und links, Looping nach rückwärts, Looping nach vorwärts, Trudeln – kein Laut ertönt von rückwärts. Unfassbar! Die zweitausend Euro muss er zahlen. Als er gelandet ist, zieht er den Anderl aus dem Sitzloch. Vor lauter Verdutztheit hat er vergessen, dass da auch noch die Frau vom Anderl drinsitzen sollte. – »Phantastisch«, bewundert der Pilot, »kein Wort haben Sie gesagt! Sind Sie denn nie, kein einziges Mal, in Versuchung gekommen zu rufen?« – »Naa«, sagt der Anderl, »genauer gsagt, einmal scho – aber i hab mir’s na doch vadruckt!« – »Wann denn?« – »Ja, das eine Mal, wie mei Resi nausgfalln is!«

Der Köpferlbauer und seine Bäuerin sitzen ausnahmsweise einmal im Kino. Denn es soll halt gar so ein schöner Heimatfilm sein, hat der Nachbar gesagt. Und es ist auch alles dran und drin in dem Film. Als die Wogen des Hausund Hof-, Wilderer- und Liebesdramas immer wilder schlagen, stimmt auch ein gewaltiges Gewitter mit ein. Das kommt dem Köpferlbauern gerade gelegen. ›Wenn’s jetz bsonders laut donnert‹, denkt er sich, ›dann lass i oan fahrn!‹ Schon passiert’s: Ein greller Blitz durchzuckt die Landschaft, ein grausiger Donnerknall peitscht hinterher und verrollt noch lang. Der Köpferlbauer hat kräftig mitgehalten. Die Bäuerin aber zieht die Nase kraus und flüstert ihm zu: »Jetz, mein i, hat’s in a Scheißheisl eigschlagn!«

In der Nähe eines alten Bauernhauses wird gesprengt. Drum ist es besser, wenn alle eine Zeit lang im Hause bleiben. Nur die alte Austragsbäuerin hat die Geschichte nicht ganz mitgekriegt, weil sie schlecht hört. Leider bemerken es die Jungen nicht, dass sie sich – wie altgewohnt – aufs Häusl begibt, das fünfzig Schritt vom Haus steht, am Ende des großen Misthaufens. Kaum hat sie sich auf das Brett gesetzt, geht die Sprengladung los. Das Häusl zerstiebt in alle Winde. Die Alte hebt der Luftdruck gnädig auf den nächsten Ast des Birnbaums, der neben dem Örtchen steht. Sie sitzt droben, völlig ›derkemma‹, hält sich an den Zweigen ein und seufzt erleichtert: »Mei, bin i froh, dass mir der net in da Kuchl auskemma is!«

In einem Dorfgasthaus unterhalten sich zwei Herren, wahrscheinlich Durchreisende. Sie kommen auf alles Mögliche, zum Beispiel auch auf Hände, zu sprechen, dass man aus ihnen das Schicksal lesen könne und so weiter. Herr M. betrachtet plötzlich die Hände von Herrn N. und sagt: »Es fällt mir gerade auf, woher haben Sie eigentlich Ihre feinen, glatten Hände? Kein Schründchen haben Sie daran?« – »Das kommt davon«, sagt Herr N. geschmeichelt, »ich trage nämlich das ganze Jahr nur wildlederne Handschuhe!« – Der Waxnbauer nebenan horcht auf, da muss er dreinreden: »Na, selbiges versteh i net! I trag s ganze Jahr a feine hirschlederne Hosn, und mei Arsch is doch wie a Reibeisn!«

Die Nieberl Fanni ist ein sauberes Madl, alles stimmt bei ihr, nur ein Leiden hat sie: Sie ist arg von Blähungen geplagt. Deshalb kann sie kaum wohin gehen, zum Tanzen schon gar nicht. Und gerade das wäre ihre Freude. Da kommt der Vater auf einen hilfreichen Gedanken. Er macht ihr einen Stöpsel zurecht, den er von der letzten Weinflasche abgezogen hat. Der passt. Auf geht’s zum Kirtatanz. Es geht wunderbar, freilich nur eine Zeit lang. Dann bricht sich die Gewalt des gestauten Innenlebens der Fanni Bahn. Der Winddruck löscht die Kerzen aus, weht sogar den Musikern die Instrumente fort. Alles ist finster. Fieberhaft sucht die Fanni nach ihrem Stöpsel. Da … da ist er. Auf geht’s wieder, die Kerzen sind wieder angezündet, die Musiker haben ihre Instrumente wieder beisammen. Einen herrlichen Walzer tanzt die Fanni grad mit dem Marti. Auf einmal passiert’s: Mit jedem Takt ertönts aus der Fanni: »Düdldüd … düdldüdldüd … düdldüd …«! Das Mundstück von der Klarinette steckte in Fannys Po.

In einem abseitigen Bauernhof, der sehr idyllisch gelegen ist, hat sich ein Engländer auf Urlaub verirrt. Es gefällt ihm recht gut in der ländlichen Stille, nur spürt er nach einigen Tagen das dringende Bedürfnis zu baden. Die Bäuerin bedauert lebhaft, dass sie kein Bad hat, höchstens ein kleines Schafferl kann sie ihm auf die Bude stellen. Der Gast ist auch darum froh.

Anschließend an die Prozedur möchte die Bäuerin doch wissen, wie er es fertiggebracht hat, sich zu »baden«. »O«, sagt der Gast freundlich, »ich haben mich in kleines Wanne gestellt und Schwamm in Wasser getaucht und Gesicht gewascht und dann Hals und Arme und dann Brust, so weit äs possible. Und dann haben ich Rücken geschwammt, so weit äs possible, und dann Füße und Beine auch gewascht, so weit äs possible …« – Da fällt ihm die Bäuerin sanft, aber dringlich ins Wort: »Ja, und wann waschn S’ dann Ihrn Possible?«

BAYERN, PREISSN ETC.

 

Tourist: »Gibt es einen ungefährlichen Weg zum Berggipfel hinauf?« – Bauer: »Geh einfach den Kuhfladn nach. Wo die Rindviecher gehn, kann dir aa nix passiern.«

Ein kanadischer Farmer kommt bei einem Bergbauern vorbei und prahlt: »Soll ich dir sagen, wie groß mein Besitz ist?« – »Wennst meinst«, murmelt das Bäuerlein. – »Stell dir vor, ich brauche mit meinem Traktor vierzehn Tage, damit ich rundherum komme.« – »Ja, ja«, meint der Bergbauer, »so einen langsamen Traktor habn mir aa ghabt.«

Ein kleiner Junge aus Berlin beobachtet einen Bauern beim Melken. Am nächsten Morgen tobt der Bauer: »Mei Kuh ist weg!« – Der Junge sagt: »Weit kann sie ja nicht sein. Sie haben ihr ja jestern den ganzen Tank leerjepumpt!«

Der Hahn kommt mit einem Straußenei in den Hühnerstall: »Seid mir net bös, meine Damen, aber schaut her, was andere Hennen können!« – Gackern die Hühner: »Bläder Preißngockl!«

Ein Sommergast spaziert durchs Gebirgsdorf und bewundert das imposante Bergpanorama. Ein spitzer Berg sticht ihm besonders ins Auge. Er fragt deshalb einen Einheimischen, der gerade aus dem Wirtshaus kommt: »Sagen Se mal, wat is denn dat für’n Berg?« – Der Hiesige schaut sich um und fragt: »Der welcherne?« – Der andere ist hochbefriedigt: »Aha, der Welcherne! Danke schön, danke schön!«

Am Bahnhof eines Gebirgsdorfs stehen zwei Sommergäste und warten auf den Zug, der die Gattin bringen soll. Neben ihnen steht ein Einheimischer, der mit der Kutsche gekommen ist. Das scheint den Gästen immerhin ein Anknüpfungspunkt zu sein: »Warten Sie auch auf jemand?«, fragt einer den Kutschbesitzer.

»Ja«, sagt der, »mei Frau, mei Muatter, mei Schwester und mei Kusine – die hol i olle o!« Sagt’s und geht zu seinem Kutschgaul.

»Nee so wat!«, sagt der eine Preuß zum andern, »die Bayern sind ulkig, die jodeln janz unaufjefordert!«

Auf dem Bahnsteig von Holzkirchen steht ein Mann, auf einen großen Sack gelehnt, vielleicht sind’s Kartoffeln. Neben ihm steht ein anderer und schaut genauso trübsinnig wie sein Nachbar in den Schnürlregen. Wenigstens schützt sie das Blechdach vor dem Nasswerden. Endlich öffnet der Mann mit dem Kartoffelsack den Mund: »Soachweda!«, stellt er fest. – »Wie bitte?«, fragt der andre zurück. – »Soachweda!«, wiederholt der Mann. – »Wie bitte?« – Der Mann sagt es zum dritten Mal, laut und deutlich: »A Soachweda!«, und macht eine Handbewegung in Richtung Schnürlregen. – Ein Leuchten der Erkenntnis huscht über das andere Gesicht: »Nasser Sommer, nich!« *

Am Stammtisch in Unterbruck. Drei Grantler sitzen beisammen. »As Bier werd allawei bitterer«, sagt der erste. – »Und d’ Knödl san aa bloß mehr künstlich«, sagt der zweite. – »Und übahaupts, unser Regierung is a Sauhaufa, die tun doch überhaupt nix für uns!«

Da dreht sich ein Herr vom Nachbartisch um: »Vadammt nochmal! Wenn es Ihnen in unserm schönen Bayerland nich jefällt, dann wandern Se doch jefälligst aus!«

Im Heimatmuseum eines oberbayrischen Marktfleckens zeigt der Fremdenführer den Besuchern gerade eine silberne Maus, die einsam unter einem Glassturz sitzt. »Hier, meine Damen und Herren, ist unsere berühmte silberne Maus! Sie wurde anno 1613 gegossen, als sichtbares Zeichen unseres Gebets um Befreiung von der Mäuseplage!«

Die Fremden nicken, ein paar Schulbuben, die der Lehrer zum Heimatmuseum ermuntert hat, lachen. – Am nächsten Tag trifft sie einer der Museumsbesucher von gestern. Sie stehen geheimnistuerisch um eine Bank herum, als geschähe irgendeine Zeremonie. Der Fremde ist neugierig: »Kann ich das nich auch mal sehn? Wat macht ihr denn da?« – Einer der Buben dreht sich zu ihm um: »Mir gießn grad an silbernen Preißn!«

Auf steilem Bergpfad steigt ein Wanderer – am plakettenbeschlagenen Hacklstecken als Preuß erkennbar – talab. An einer Almhütte bleibt er stehen und fragt die Sennerin: »Wie weit ist es ins Tal?« – »Wenn S’ Eahna nirgends aufhaltn, san S’ in eina Stund druntn!«, gibt sie ihm Bescheid. Der Wanderer rückt kühn an sie heran: »Und wenn ik mir bei dir aufhalte?« – »Nacha bist no viel schneller druntn!«

Eine Reisegruppe aus Preußen hat sich – skigewappnet – in einer Berghütte eingemietet. Noch ehe sie so recht zum Skifahren kommen, donnert eine Lawine über den Hang und verschüttet die ganze Hütte. Gott sei Dank hält sie stand, und die Insassen sind noch heil. Sie sind optimistisch genug zu versuchen, ob die Türe aufgeht. Sinnlos – sie ist vermauert. Eine Zeit lang sitzen sie wie gelähmt da, dann beraten sie, was man tun könnte, immer lebhafter wird das Gerede, schließlich geraten sie sogar ins Witzerzählen. Da klopft es laut. Ein Mann reißt mühsam die noch etwas verklemmte Tür auf: »Grüaß Gott, mir san vom Rotn Kreiz!« – Die Leute glotzen ihn an – eine spitze Stimme ertönt: »Nein, danke schön! Wir haben schon gegeben!«

Ein Herr aus dem Ruhrgebiet will sich im Bayerischen Wald erholen. Bei einem Spaziergang kommt er mit einem Holzknecht ins Gespräch – über die Waldarbeit, über die Gesundheit und erst recht über die gesunde Luft in der Gegend. »Wenn man im Kohlenpott lebt«, sagt er, »kann man es kaum glauben, dass es so eine gesunde Luft geben kann wie hier bei euch!«

»Ja«, bekräftigt der Sepp, so a guate Luft wie mir ham, findt ma net leicht wo. Unser Luft is so gsund, dass in unserm Dorf scho fuchzehn Jahr niemand mehr gstorbn is!« – Dummerweise naht sich in diesem Moment ein Leichenzug. »Nun übertreiben Sie man nicht so«, sagt der Sommerfrischler, »oder wollen Sie vielleicht behaupten, dass der, den sie hier zu Grabe tragen, der erste Tote seit fünfzehn Jahren ist?« – »Freili. Der war unser Totngraber. Der is verhungert.«

»Sachn Se mal, wissen Se, wo der Stachus is?«, fährt ein Mann mit Diplomatenmappe den Lallinger Schorsch an. – »Ja«, sagt der Schorsch und geht weiter.

Ein Preuße fragt einen Münchner am Stachus: »Hallo, Sie da, ich möchte gerne zum Hofbräuhaus!« – Sagt der Münchner: »Is scho guat. I hab nix dagegn!«

Ein Tourist geht durch München und fragt einen Einheimischen: »Wo kann man hier was erleben?« – Sagt der Münchner: »Gehst ins Hofbräuhaus, stellst dich aufn Tisch, sagst: ›Ich bin a Preiß‹, na kannst was erleben.«

Ein Japaner kommt ins Hofbräuhaus und bestellt sich eine Maß Bier. Die Kellnerin serviert sie ihm samt Bierdeckel. Er trinkt aus und bestellt sich eine zweite Maß. Die Kellnerin wundert sich, weil der Bierdeckel nicht mehr da ist, und bringt ihm mit dem zweiten Bier einen frischen. Auch nach der zweiten und dritten Maß Bier fehlt der Bierdeckel des Japaners. Der Kellnerin wird’s zu bunt und sie bringt dem Asiaten die vierte Maß ohne Untersetzer. Der schaut sie erstaunt an und fragt: »Und, Keks?«

Ein Berliner fragt einen Münchner nach dem Weg zum Löwenbräukeller. Der Münchner: »Gengan S’ immer gradaus weiter, nacha hörn Sie s’ scho brülln.« – »Oh, etwa die Löwen?«, fragt der Berliner ängstlich. – »Naa, die Preißn!«

Ein Mann tritt einem Münchner in den Weg und sagt: »Sagen Sie, wie komme ich am schnellsten ins naturwissenschaftliche Museum?« – »Da lassn S’ Eahna am bestn ausstopfa!«

Ein Japaner steht an einem Obststand auf dem Münchner Viktualienmarkt. Er möchte Äpfel kaufen und untersucht sie äußerst genau, indem er einen nach dem anderen in die Hand nimmt. Irgendwann wird es der Standlfrau zu dumm, und sie schreit ihn an: »Tust jetz net glei deine Pratzn weg, Saupreiß, japanischer!«

Ein Bayer steht auf einer Isarbrücke und beobachtet gebannt das wilde Geplätscher des Flusses, als er plötzlich in ca. zweihundert Meter Entfernung einen Amerikaner entdeckt, der wild mit den Armen rudert und anscheinend mit dem Ertrinken kämpft. »Help me, help me!«, ruft er verzweifelt. Der Bayer schüttelt den Kopf und schreit ihm zu: »Das hast jetz davo. Hättst lieber Schwimmen glernt statt Englisch!«

Die Preußen und die Bayern liegen sich in Schützengräben gegenüber. Keiner wagt den Kopf hinauszustrecken. Da denken sich die Bayern eine List aus. Sie überlegen, welches der häufigste Name bei den Preußen ist. Sie rufen: »Hallo, Fritz«. Sofort kommen ein paar Köpfe hoch: »Was gibt es denn?« Peng, peng … – Das ärgert natürlich die Preußen, und nach dem Motto, was die können, können wir auch überlegen sie sich, welches der häufigste Name unter den Bayern ist: »Hallo, Sepp«. – Die Bayern schreien: »Bist du das, Fritz?« Ein Kopf kommt hoch: »Ja« – und peng!

Als der Wirt einer Almhütte eine Schar Preißn den Berg hochkeuchen sieht, ruft er dem Stalljungen zu: »Hias, lass schnell die Ziegen aus dem Stall, die Preißn wolln doch Gemsen sehn.«

Ein Engländer sitzt beim Oktoberfest neben einem Bayern. Fragt der Engländer: »Are you smoking?« – Der Bayer: »Na, na, a Lederhosn!«

Ein Bayer steht vor Gericht, weil er zwei Preußen mit seinem Auto angefahren hat. Fragt der Richter: »Nun erklären sie mir das mal!« – Sagt der Bayer: »Es war sauglatt.« – Richter: »Lüge! Wir haben August!« – Bayer: »Es regnete, die Straße war glitschig und voller Laub.« – Richter: »Seit zwei Wochen scheint die Sonne. Sagen Sie die Wahrheit!« – Bayer: »Im Sonnenlicht sehe ich die Preißn, da fahre ich genau auf sie zu. Der eine is durch meine Windschutzscheibe, der andere in einen Hauseingang gflogn. Ich bereu nix!« – Richter: »Gut, gut, das eine Unfallopfer, das Ihre Scheibe zerstörte, kriegt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung, das andere wegen Hausfriedensbruch.«

Ein Münchner und ein Preuße sitzen im Hofbräuhaus an einem Tisch. Der Münchner zieht an wie ein Stier und trinkt sein Bier in gewaltigen Zügen.

Als er sich die dritte Maß bestellt, meint der Preuße missbilligend: »Ich trinke nur, wenn ich Durst habe.« – Der Münchner schüttelt nur den Kopf und brummt: »Wia ’s Viech!«

Ein norddeutsches Ehepaar sitzt in der Münchner Straßenbahn. Ein Fahrgast, der zum Aussteigen nach vorn geht, grüßt.

Da fragt die Gattin: »Justav, wer war denn dat?« – Gustav erklärt es ihr: »Ick hab dir doch schon mal jesacht, dass wir ’nen neuen Direktor haben, den Schulze, ja? Nun hat die Tochter von dem Schulze einen jewissen Hünemann jeheiratet, was der Jeschäftsführer von unserer Zweigstelle is, ja? Und der Hünemann hat ’nen Schwager, der in Personalabteilung macht und so. Und der da eben jegrüßt hat, det is der Bruder von dem Schwager von Hühnemann jewesen, verstehste?«

Weiter vorne im gleichen Wagen sitzt ein Münchner Ehepaar. Der Mann arbeitet auch bei Schulzes Firma. Deshalb grüßt der Fahrgast, der das preußische Ehepaar gegrüßt hat, auch das Münchner Ehepaar. Als er ausgestiegen ist, fragt die Frau ihren Mann: »Du Jackl, wer war denn der?« – Der Jackl: »Den kennst du net.«

Ein Ehepaar aus Lüneburg geht in München spazieren. An der anderen Straßenseite sehen sie ein paar Köpfe aus dem Boden lugen und hie und da einen Schaufelwurf.

Interessiert gehen sie hinüber und sehen zu. Anscheinend Kanalarbeiten. Aber der Mann will es genau wissen.

So fragt er in den Schacht hinunter: »Was machen Sie denn hier?« – Der Arbeiter schaut kurz rauf und sagt: »Rama dama.« Dann schaufelt er weiter. – Die zwei Lüneburger schütteln den Kopf, gehen ein paar Schritte weiter und fragen einen anderen Arbeiter: »Was machen Sie denn hier?« – Der schaut auch kurz rauf und sagt freundlich: »Rama duri.« – Auweh, schon wieder der falsche Mann, am besten, sie fragen einen Passanten: »Verzeihen Sie, was machen die Leute denn hier?« – Der andre schaut kurz hinunter und sagt: »Rama dans!« – Sagt der Lüneburger resigniert zu seiner Frau: »Alles Inder.«

Der Sommergast aus Recklinghausen kommt dem Uli aus Schliersee neckisch: »Sach mal, du bist doch ’n richtiger kleener Bayer!« – Der Uli sagt nichts. – »Aber du bist doch ’n kleener Bayer, oder nich?« – »Naa!«, stellt der Uli fest, »i bin a Mensch!« *

Das Sailer Christerl hat eine besonders schöne, braune Haut, direkt exotisch schaut sie aus, wenn sie durchs Dorf geht. Eines Tages derbleckt sie ein Bub aus der Nachbarschaft, ausgerechnet der Köpke Egon: »Negerweibchen! Negerweibchen!«, ruft er ihr nach. – Sie dreht sich um und sagt: »Eahm schaug o! Derweil is er selber a Preiß!« *

Herr Zietz aus Recklinghausen ruft bei einer Münchner Firma an: »Hier Zietz!« – »Wie bitte?«, tönt es batzig zurück. – Herr Zietz ruft noch lauter: »Hier Zietz!« – »Ach so«, hört man am andern Ende, »ziehn tuts Ehna! Ja, na machan S’ halt die Tür zu!«

Im Bummelzug sitzt neben einem Bayern ein Preuße. Er ärgert sich über die langsame Fahrt: »Jetzt habe ich dem Lokführer extra ’ne dicke Zigarre jeschenkt, damit er schneller fährt – aber keine Spur davon!« – Sagt sein Nachbar: »Werdn S’ eahm halt aa eine gebn habn, die net zieht!«

Ein Bayer, ein Preuße sowie eine Frau mit ihrer neunzehnjährigen Tochter sitzen in einem Zugabteil. Der Preuße redet auf Mutter und Tochter ein: »Schöner Tach heute, nich wa? Ein Lichtblick, Ihr Frollein Tochter, ehrlich!« Und so weiter. Dem Bayern stinkt er ziemlich. Auf einmal fährt der Zug in ein Tunnel ein. Stockdunkel. Stille. Da hört man – nicht zu verkennen – einen Kuss. Kurz darauf eine schallende Ohrfeige. Wer hat wem eine verabreicht?

Der Preuße denkt: ›Der Saubayer! Jetzt hat er dem Mädchen einen Kuss gegeben, und ich muss dafür büßen!‹ Die Mutter denkt: ›Der Saupreiß! Gut, dass eahm ’s Marerl eine runterghaut hat!‹ Die Tochter denkt: ›Wer hat denn da mei Muatter geküsst?‹

Der Bayer denkt: ›Gut hab ich’s gmacht! Zerscht a Bussl markiert, und dann am Preißn eine gschmiert!‹

In einem Flugzeug sitzen ein Franzose, ein Engländer und ein Preuße. Dazu der Pilot, der aus Bayern ist. Auf einmal schlingert das Flugzeug und verliert an Höhe. »Meine Herren!«, sagt der Pilot, »eine furchtbare Situation! Wir müssen innerhalb von drei Minuten abspringen! Aber leider – ich hab nur drei Fallschirme! Einer muss ohne Fallschirm abspringen!«

Sofort fängt der Franzose zu jammern an: »Oh Monsieur, ich zu Ause elf Kindern, bitte bitte, mir Fallschirm geben!« Der Pilot gibt ihm einen Fallschirm. Der Familienvater springt ab. – Da fällt der Preuße ein: »Ich muss ooch ’nen Fallschirm haben! Habe ’ne unjeheuer wichtije diplomatische Mission, hängt ’ne janze Menge davon ab!« Also kriegt der Preuße das nächste Paket, springt auch ab.

»What is?«, sagt der Engländer, »nun wir müssen entscheiden, wer bekommt das letzte Fallschirm, Mr. Pilot!« – »Naa!«, sagt der Pilot, i hab noch zwei Fallschirm’! Wissen S’, i hab dem Preißn mein Rucksack gebn!«

Ein Amerikaner, ein Preuße und ein Bayer unterhalten sich über moderne Flugzeuge. Der Amerikaner sagt: »Wir haben eine Superkonstellation gebaut, die ist hundert Meter lang, hat Flügelspannweite einhundertundachtzig Meter! That is immense!«

Sagt der Preuße: »Is ja ganz schön, aber unser neuer Vogel, an dem ich mitgebaut habe, ist zweihundert Meter lang, Flügelspannweite 300 Meter, 1000 Passagiere!«

Jetzt kommt der Bayer: »Da lach i ja! Wie mir neulich unsern neuen Transatlantic-Goliath eingflogn ham, i als Pilot, der Schorsch als Kopilot, hör i auf einmal a komischs Geräusch. ›Geh‹, sag ich zum Schorsch, ›nimm schnell an Jeep und fahr in d’ rechte Tragflächn naus, i mein, da draußn surrt was!‹ Da Schorsch nimmt si a Brotzeit mit, steigt in Jeep und braust ob. Nach zwei Stund kimmt er wieder: ›Na, da is nix los, alles in Ordnung!‹ – ›Auweh!‹, sag i, ›na muss es der linke Flügl sei! Jetzt nimmst gschwind unsern Hubschrauber, Schorsch, und schaugst da nach, pressiert scho a bissal!‹ Da Schorsch verschwindt mitm Hubschrauber in linkn Flügl. Nach ara halbn Stund kimmt er wieder: ›Na, da fehlt aa nix!‹ – ›Auweh!‹, denk i mir, ›jetz konns nur hintn am Heck sei.‹ – ›Schick di, Schorsch‹, sag i, ›saus mitm Düsnjäger ins Heck hintre, da muss as Brumma herkemma!‹ Da Schorsch zischt ab, nach zehn Minutn is er wieder da: ›Ja, hint war’s. Aba nix Schlimms. I land, steig aus, geh schnell ins Klo. Was seh ich da? Steht ’s Fenster offn, und ums Licht rum fliegt dauernd a russischer Bomber, der hat nimmer zum Fenster nausgfundn!‹«

Ein Münchner führt seinen Gast aus Amerika durch die Stadt. Er zeigt ihm den Stolz der Stadt: die Frauenkirche. Der Amerikaner sieht kurz vom Boden zum Turm hinauf und fragt: »Wie lange ihr habt dafür gebraucht?« – Der Münchner, ehrlich wie er ist, sagt: »Ja mei, da mein ich, haben die Leute damals schon zehn, zwanzig Jahre gebaut!« – »Oh«, prahlt der Ami, »so was ist bei uns in zehn Wochen fertig!« – Dem Münchner stinkt er zwar, aber er führt den Gast höflich weiter zum Rathaus. – »Wie lange ihr habt dafür gebraucht?«, fragt der Kerl weiter. – Jetzt gibt der Münchner eine saubere Vorlage: »Ja, das hat bei uns nur fünf Wochen gedauert!« – Aber der Ami trumpft auf: »Was? Bei uns nur vierzehn Tage, so was!« – Weiter geht es zum Isartor. »Wie lange ihr habt dazu gebraucht?« – Der Münchner steht völlig verblüfft vor dem Isartor: »Ja so was! Das war doch gestern noch gar net da!«

Alois Mitterer führt Mr.John Bradow aus New York durch München. Das übliche Sprüchemacherspiel: »Oh, ganz schön, euer Bahnhof, aber bei uns sind Bahnhofs fünfmal so groß!«– Alois Mitterer schluckt und schweigt. Am Stadion sagt der Mister: »Oh, ist ganz schöne Platz, aber bei uns Platz mit so viel Verkehr mindestens zehnmal so groß!« – Die nächste Sprüchemacherstation ist die Frauenkirche: »Nicht schlecht das Kirche, wie hoch ist sie?« – »Hundert Meter!«, sagt Alois in der Hoffnung, das sei doch was. – »Oh, ich hätte gedacht, höher! Bei uns große Kirchen mindestens dreihundert Meter hoch, warum Deutschland so kleine Kirchen?« – Alois Mitterer sagt nichts, er führt nun Mr.Bradow durchs Tal zur Isar und dann in die Isarauen. Er hat die Gebäude-Herzeigerei satt. Auf einmal greift er in einen Busch und zieht einen Igel heraus, der sich dort verkrochen hat. Den Igel hält er dem John aus New York vor die Nase: »Jetz pass auf! Das ist a deutsche Filzlaus! Und wennst jetz wieder sagst, dass die bei euch größer san, dann schmier i dir eine!«

Ein Amerikaner gabelt ein Mädchen auf, das sich gern aufgabeln lässt, trinkt mit ihr ein paar Cocktails, lädt sie in seinen Wagen und fährt ins Grüne. Die Unterhaltung ist ganz unverfänglich, bis der Ami sagt: »What is, my darling, wenn ich dir jetzt raube die Unschuld, bin ich dann ein Rauberer?« – »Naa«, sagt die Holde, »na bist a Zauberer.«

Ein Schwarzer aus Zentralafrika kann das launische bayrische Klima nicht vertragen, erkältet sich stark und stirbt. Im Krematorium am Ostfriedhof wird er verbrannt. Nach der üblichen Zeit schaut der Wärter in den Ofen, ob er schon fertig ist. Da schreit der Afrikaner: »Tür zu, da zieht es!«

Im tiefsten afrikanischen Busch kauen zwei an einem Missionar. »Scho was anders«, sagt der eine mampfend, »wie der Scheißfraß in der Münchner Mensa!«

Ein Missionar plagt sich unendlich, einem Kannibalenstamm Menschlichkeit und Frömmigkeit beizubringen. Er hat Erfolg. Die Leutchen beten tatsächlich. Beglückt schickt er sich an, ins nächste Dorf aufzubrechen, um es ebenfalls zu bekehren. Leider kommt er nicht dazu. Denn seine Schützlinge haben ihn zum Fressen lieb gewonnen. Sie packen ihn, fesseln ihn. Der große Kochtopf ist schon angeheizt. Der Koch wetzt das große Messer. Plötzlich ist alles still. Die Hungrigen scharen sich im Kreis, fassen sich an den Händen und sprechen, langsam und mit gesenktem Haupt: »Komm, Herr Jesus, sei unser Gast …«

Im Zugabteil sitzt der Hintermoser Hiasl und ihm gegenüber ein Chinese. Die Unterhaltung geht stockend, aber freundlich vonstatten, denn erfreulicherweise ist dem Gast aus dem fernen Osten die Landwirtschaft nicht fremd. Da gibt es Anknüpfungspunkte. Kurz bevor der Hintermoser Hiasl aussteigen muß, möchte der Chinese doch noch wissen, mit wem er die Ehre hatte. »I bin der Matthias Hintermoser«, stellt sich der Hiasl vor. »Und wie heißt nacha du?« – »Tungfutschingtschu«, sagt der andere und verneigt sich leicht. – »Entschuldige«, sagt der Hiasl, »das musst mir scho auf Deutsch übersetzen!« – »Das heißt Sohn der sieben Väter«, verdeutscht der Chinese. – Dem Hiasl geht ein Licht auf: »Hab mir ja gleich denkt, dass du vo zwei Eier net so gelb sei konnst!«

Ein Bayer und ein Preuß sitzen in der S-Bahn. Stupft der Preuße den Bayern an und sagt: »Du, die preußische Zeitung lese ich, und mit der bayerischen wisch ich mir den Hintern ab.« Der Bayer reagiert nicht. Darauf meint der Preuße energischer: »Du, die preußische Zeitung lese ich, und mit der bayrischen wisch ich mir den Hintern ab.« – Da mustert der Bayer den Preußen von oben bis unten: »Pass bloß auf, bald bist am Arsch gscheiter wia im Kopf.«

Fährt ein Bayer im Zug, ein Preuße steigt zu. Der Bayer nascht ständig etwas aus einer kleinen Tüte. Der Preuße fragt nach einiger Zeit, was er denn esse. »Apfelkern’!« – »Wofür sind die denn gut?« – »Gehirnnahrung!« – »Kann ich mal probieren?« – »Die sind teuer, da kostn drei Stück zwei Euro.« – Er kauft ihm drei Stück ab, verzehrt sie, nach zehn Minuten meint er: »Für das Geld hätte ich auch drei Äpfel bekommen und die Kerne dazu!« – Meint der Bayer: »Siehgst, jetz wirken s’ schon!«

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