Be my Secret – Logan - Kajsa Arnold - E-Book

Be my Secret – Logan E-Book

Kajsa Arnold

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Beschreibung

Logan Smyth sitzt im Aufsichtsrat der Bank von Vincente del Toro. Er ist ein guter Freund von Vincente und seiner Frau Vittoria. Bei einem gemeinsamen Abendessen lernt er Lucia kennen. Er ist ganz hingerissen von dieser Frau, auch wenn sie einige Jahre älter als er zu sein scheint. Bei einer Auktion trifft er sie unverhofft wieder und lässt sich auf eine Affäre mit ihr ein. Doch als Licia erfährt, wie alt Logan ist, macht sie sich aus dem Staub. Zu spät erkennt Logan, wie viel sie ihm mittlerweile bedeutet und wie sehr er sich nach dieser attraktiven Frau sehnt ...

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Kurzbeschreibung:

Logan Smyth sitzt im Aufsichtsrat der Bank von Vincente del Toro. Er ist ein guter Freund von Vincente und seiner Frau Vittoria. Bei einem gemeinsamen Abendessen lernt er Lucia kennen. Er ist ganz hingerissen von dieser Frau, auch wenn sie einige Jahre älter als er zu sein scheint. Bei einer Auktion trifft er sie unverhofft wieder und lässt sich auf eine Affäre mit ihr ein. Doch als Licia erfährt, wie alt Logan ist, macht sie sich aus dem Staub. Zu spät erkennt Logan, wie viel sie ihm mittlerweile bedeutet und wie sehr er sich nach dieser attraktiven Frau sehnt ...

Kajsa Arnold

Be my secret

Logan

Roman

Edel Elements

Edel Elements

Ein Verlag der Edel Germany GmbH

© 2018 Edel Germany GmbHNeumühlen 17, 22763 Hamburg

www.edel.com

Copyright © 2018 by Kajsa Arnold

Covergestaltung: Marie Wölk, Wolkenart

Konvertierung: Datagrafix

Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers wiedergegeben werden.

ISBN: 978-3-95530-962-6

www.facebook.com/EdelElements/

www.edelelements.de/

Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert.

Inhalt

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

Danke

1. Kapitel

Logan

Mein Handy will einfach nicht verstummen. In einer Tour höre ich das Summen, doch ich habe gerade so einen guten Rhythmus drauf, dass ich jetzt nicht unterbrechen kann. Mein Atem geht stoßweise, mein Puls rast. Endlich gibt das Handy auf und ich schließe für eine Sekunde ergeben die Augen. Meine Füße rennen immer weiter in eine Richtung.

Als plötzlich eine Hand den Knopf betätigt, der das Laufband ausschaltet, komme ich aus dem Takt und springe vom Band. »Verdammt, Vincente! Was soll der Scheiß? Ich hatte so einen guten Drive«, motze ich und schnappe mir das Handtuch, wische damit erst über mein Gesicht und lege es mir anschließend um den Nacken.

»Was soll ich machen, wenn du nicht an dein Handy gehst?« Vincente verschränkt die Arme vor der Brust und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand, mich kritisch beäugend.

»Wenn ich trainiere, gehe ich nicht ans Handy. Du hast diesen tollen Fitnessraum für deine Mitarbeiter eingerichtet, den sollten wir auch in Ruhe nutzen können.«

»Ist ja schon gut. Tori macht mir nur mal wieder die Hölle heiß, weil sie ein Abendessen gibt und wir noch einen Gast brauchen, der sich ein wenig um Lucia kümmert. Du weißt doch, ihre Mutter.«

»Klar, ich habe Lucia doch vom Flughafen abgeholt. Sympathische Frau. Ich mach gern ihren Begleiter für den Abend.«

Vincente kratzt sich an der Nase. Es sieht aus, als hätte er noch etwas auf der Seele.

»Spuck es schon aus, Vince. Ich seh dir doch an, wenn du etwas von mir willst.« Ich öffne eine Flasche Gatorade und trinke einen Schluck.

»Das Essen findet schon heute statt. Und noch was: Könntest du Lucia in einer Stunde hier treffen und zu einem Besichtigungstermin fahren? Sie will sich eine Wohnung hier in Toronto kaufen. Ich habe leider noch ein Meeting und Vittoria ist mit den Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt.«

»Kein Problem. Ich habe Zeit«, erkläre ich schulterzuckend. Seit Sonya mir den Laufpass gegeben hat, verfüge ich über eine Menge davon.

»Danke, mein Freund. Du hast was gut bei mir.«

»Wie wäre es mit zwei Karten für das nächste Spiel der Bulls?«, überlege ich laut.

»Zwei? Ich dachte, Sonya hat sich getrennt«, fragt Vince überrascht.

»Hat sie ja auch. Vielleicht gehe ich ja mit deiner Schwiegermutter da hin«, meine ich grinsend und schlage ihm laut lachend auf die Schulter. »Ich werde schon jemanden finden, den ich mitnehmen kann.«

*

Punkt halb fünf betrete ich frisch geduscht und angemessen gekleidet mein Büro und sehe, dass Lucia bereits auf mich wartet. Sie sitzt in meinem Büro auf der kleinen Couch, die Beine übereinandergeschlagen, mit High Heels an den Füßen, und sieht unsagbar chic aus. Diese Frau hat Klasse, das erkennt man auf Anhieb.

»Lucia, Entschuldigung, dass Sie warten mussten«, begrüße ich sie.

»Bitte, Logan, das ist nicht wahr. Ich war mal wieder viel zu früh. Eine schreckliche Angewohnheit von mir. Es tut mir so leid, Sie müssen schon wieder das Kindermädchen für mich spielen. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen«, sagt sie und reicht mir die Hand.

Ich trete näher und küsse ihre Wangen. »Was reden Sie denn da?«, frage ich mit einem Lächeln und blicke ihr tief in die grünen Augen. »Es ist mir eine Ehre. Wir werden uns heute einen schönen Abend machen. Ich bin Ihr Tischherr bei dem Essen, das Toria gibt.«

Ihre Wangen werden leicht rot. »Vittoria gibt dieses Essen, weil ich in der Stadt bin. Sie hat sich nicht davon abhalten lassen, dabei mag ich es gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Zum Glück ist die Gästeliste kurz. Können wir los? Ich brauche dringend eine Wohnung, denn das Leben im Hotel ist wirklich nicht meins«, erklärt sie und blickt mich auffordernd an und winkt mit einer Hand ab. Ihre grünen Augen sind von einem dichten Kranz schwarzer Wimpern umrahmt. Sie sieht ihrer Tochter Vittoria sehr ähnlich. Kaum zu glauben, dass diese Frau bereits eine erwachsene Tochter haben soll. Sie sieht keinen Tag älter als Mitte dreißig aus.

Mit einem Lächeln greife ich nach dem Telefon und sage meiner Sekretärin Bescheid, dass ich außer Haus bin, halte Lucia die Tür auf und folge ihr zu den Aufzügen.

»Was ist Ihr Posten hier in der Bank?«, will sie wissen, als wir den Aufzug betreten.

»Ich bin Leiter der Kreditabteilung. Von Beruf bin ich eigentlich Rechtsanwalt«, erzähle ich und drücke den Knopf für die Tiefgarage. »Mir gefällt die Arbeit hier in der Bank. Ich habe Vincente im Studium kennengelernt. Er, Francesco und ich haben in einer WG gewohnt. Mir kommt es so vor, als wäre es ewig her.«

»Das stimmt nicht. So alt sind Sie noch nicht, Logan.«

»Ich bin fünfunddreißig, ich gehe mit großen Schritten auf die vierzig zu«, erkläre ich und grinse.

Sie winkt ab. »Was soll ich da sagen? Ich bin bereits sechsundvierzig und muss noch einmal ganz neu anfangen. Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen.«

»Sie haben Ihr Weingut verkauft? Das hat mir Toria erzählt.«

Wir verlassen den Aufzug in der Tiefgarage. Mein Parkplatz liegt ganz in der Nähe und ich halte ihr die Beifahrertür meines Jaguar F-Type auf.

»Ist das Ihr Auto?«, fragt sie mit glänzenden Augen.

»Ja, er ist neu. Ich habe ihn vor zwei Wochen erhalten. Gefällt er Ihnen?«, frage ich und steige auf der Fahrerseite ein.

»Ja, sehr. Ein Jaguar F-Type. Mein verstorbener Mann war ein Autonarr. Er liebte Ferrari und Porsche. Die Engländer mochte er nicht so.«

»Und was mögen Sie?«

»Ich weiß nicht. Das hat mich noch nie jemand gefragt«, gibt sie zu und ich bin verwundert, denn sie macht auf mich den Eindruck, als hätte sie durchaus eine eigene Meinung.

»Sie wollen mir sagen, dass Ihr Mann sich nicht dafür interessiert hat, welches Auto Ihnen gefällt?«, frage ich.

»Mein Mann hat sich nicht sehr für mich interessiert. Er hat mich geheiratet, weil ich einmal jung und schön war. Als ich ihm nicht den Erben schenken konnte, den er sich unbedingt gewünscht hat, hat er es mich immer spüren lassen. Sein Tod war eine Erleichterung und hat mir vermutlich das Leben gerettet.«

Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Ihre Offenheit weiß ich zu schätzen, jedoch kann ich damit im Augenblick nicht umgehen.

»Es tut mir leid, wenn ich Sie schockiere, Logan. Das ist alles Vergangenheit. Für mich beginnt hier in Toronto ein neues Leben. Wenn ich denn endlich eine Wohnung finde.« Lächelnd blickt sie mich an.

»Geben Sie mir die Adresse für die heutige Besichtigung?«

»Wir müssen zum Aura. Kennen Sie das?«

»Das Aura?«, frage ich überrascht. »Ja, sehr gut sogar, denn ich wohne dort.« Ich grinse. »Sie wollen wirklich dort wohnen?«

»Würden Sie mir davon abraten?«, fragt sie unsicher.

»Nein, die Wohnungen sind toll. Ich denke, sie werden Ihnen gefallen. Dann wären wir ja Nachbarn.«

»Hätten Sie etwas dagegen?«, fragt sie und blickt mich wieder mit diesen wunderschönen grünen Augen an. Ich bekomme einen Eindruck dessen, was Vincente an Vittoria so fasziniert.

»Ich fände es wundervoll, Sie als meine neue Nachbarin begrüßen zu dürfen«, sage ich voller Überzeugung und kann meinen Blick kaum von ihr abwenden.

2. Kapitel

Lucia

Oh mein Gott! Was hat Vittoria mir da nur angetan? Sie hat Logan damit beauftragt, mich durch die Gegend zu fahren, einen Mann, dem ich noch nicht mal in die Augen sehen kann. Er sieht so gut aus und jugendlich für seine fünfunddreißig Jahre. Und Toria hat mir erzählt, dass er eine Freundin hat. Was bilde ich mir ein, überhaupt darüber nachzudenken, schließlich bin ich elf Jahre älter. Aber die Blicke, die er mir zuwirft, rauben mir jetzt schon den Schlaf.

Seit er mich vom Flughafen abgeholt hat, muss ich an ihn denken, was völlig verrückt ist, denn er ist der Freund meines Schwiegersohns. Vermutlich liegt es nur daran, dass ich schon so lange allein lebe und einsam bin. Ich fühle mich angezogen von einem Mann, den ich kaum kenne und der dazu auch noch wesentlich jünger ist.

Ich sollte mir die Wohnung erst gar nicht ansehen. Im gleichen Haus zu wohnen ist bestimmt keine gute Idee. Allerdings habe ich im Exposé des Maklers gelesen, dass das Gebäude achtundsiebzig Etagen mit mehr als neunhundert Wohneinheiten hat, also werden wir uns wohl kaum über den Weg laufen.

»Da wären wir«, erklärt Logan mit ruhiger Stimme und parkt den Wagen am Straßenrand.

Ich blicke an dem imposanten Gebäude hinauf. »In welcher Etage wohnen Sie, wenn ich fragen darf?«

»Zweiundfünfzig. Von dort gibt’s einen tollen Ausblick, besonders bei Nacht.« Schon wieder sieht Logan mich so geheimnisvoll an.

Ich muss mich räuspern. »Ich bin gespannt, in welcher Etage die Wohnung liegt, die man mir anbietet.«

»Das werden wir gleich feststellen.«

Logan steigt aus und geht um den Wagen herum. Er hält mir die Tür auf und reicht mir die Hand. Die kurze Berührung seiner Hand löst eine Menge Empfindungen in mir aus und ich bin froh, als wir unsere Hände wieder lösen. Das ist wirklich verrückt.

»Mrs Frattini?« Ein Mann in meinem Alter kommt lächelnd auf uns zu und reicht mir die Hand. »Ich bin Steven Willow, der Verwalter.« Er wirft Logan einen Blick zu und stutzt. »Oh, Mr Smyth! Ich bin überrascht. Sie sind mit Mrs Frattini bekannt?«

»Ja. Mrs Frattini ist eine Freundin der Familie. Ich hoffe, Sie haben ein schönes Objekt ausgesucht.« Logans Stimme nimmt plötzlich einen geschäftsmäßig strengen Ton an.

»Natürlich, Mr Smyth, wenn Sie beide mir folgen wollen.«

Wir fahren in den dreiundfünfzigsten Stock.

»Die Wohnung liegt direkt über Ihrer, Mr Smyth«, erklärt Willow und öffnet die Wohnungstür. »Es handelt sich um ein bereits möbliertes Appartement, allerdings können wir jederzeit einen unserer Innenarchitekten hinzuziehen, wenn Sie etwas ändern möchten. Bitte schauen Sie sich alles in Ruhe an. Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.«

Kaum habe ich einen Fuß über die Schwelle auf das dunkle Parkett gesetzt, fühle ich mich zu Hause. Angekommen, geht es mir durch den Kopf. Oh mein Gott, die Wohnung ist ein Traum in Weiß. Sie ähnelt einem Loft, alles ist offen, die Küche geht ins Wohnzimmer über, das Schlafzimmer befindet sich auf einer Empore. Die Einrichtung ist hell und hochmodern. Ich bin beeindruckt. Auch das Schlafzimmer ist überschaubar eingerichtet. Es gibt einen begehbaren Kleiderschrank. So etwas sieht man in Deutschland nicht so oft. Das Bad geht vom Schlafzimmer ab, es ist in dunkelgrauer Steinoptik gehalten. Ich kehre zurück ins Wohnzimmer, wo beide Männer auf mich warten.

»Was meinen Sie, Mrs Frattini? Gefällt Ihnen das Appartement?«, fragt Steven Willow und wippt ungeduldig von den Fersen auf die Schuhspitzen.

»Was soll die Wohnung kosten?«, will ich wissen.

Willow reicht mir ein Exposé. »Hier finden Sie alle Daten, die für Sie wichtig sind.«

»Mr Willow, ich denke, bei dem Preis können Sie Mrs Frattini sicherlich entgegenkommen«, wirft Logan mit fester Stimme ein. »Sie ist die Schwester von Mr Luigi Frattini und die Schwiegermutter von Mr del Toro.«

Bei der Erwähnung von Vincentes Namen nimmt Willow eine geradezu militärische Haltung an. »Ich kann natürlich mit den Vermietern sprechen und bin sicher, dass der angegebene Preis im Exposé nicht ihr letztes Wort ist.«

»Das ist schön zu hören, Mr Willow. Wir erwarten dann Ihren Anruf. Sie haben die Nummer, unter der Sie mich erreichen können.«

»Sie führen die Verhandlungen für Mrs Frattini?«, fragt er und Logan hebt verwundert eine Augenbraue. Für eine Sekunde halte ich den Atem an.

»Natürlich, deshalb bin ich hier, Mr Willow. Ich erwarte noch heute Abend Ihren Anruf.« Er hält mir galant eine Hand hin. »Kommst du, Lucia?«

Völlig perplex, nicht nur über seine vertraute Anrede, ergreife ich seine Hand und wir verlassen die Wohnung. Logan sagt kein Wort und wir betreten schweigend den Aufzug. Nur eine Etage tiefer steigen wir aus. Er holt einen Schlüssel hervor und öffnet die Tür zu seinem Appartement.

»Bitte«, er lässt mir den Vortritt und schließt hinter uns die Tür.

»Warum hast du das gemacht? Ich will dieses Appartement kaufen, Logan. Was, wenn es mir jetzt jemand wegschnappt?« Ich sehe ihn verzweifelt an. »Ich ertrage es nicht länger, in einem Hotel zu leben, und dieses Appartement hat mein Herz sofort höherschlagen lassen, ich muss es bekommen.«

»Nimm doch bitte Platz.« Logan zeigt auf das Sofa und ich folge seiner Aufforderung, worauf er sich neben mich setzt. Er blickt mich mit seinen wunderschönen hellblauen Augen an und streicht sich das etwas längere Haar aus dem Gesicht. Sein kantiges Kinn tritt hervor, was ihn sehr männlich wirken lässt. »Bitte entschuldige, aber die Wohnung ist erheblich teurer als meine, obwohl sie die gleichen Quadratmeter hat. Er will dich abzocken und das werde ich nicht zulassen, Lucia.« Wieder nennt er meinen Vornamen, doch ich sage nichts dagegen. Er legt mir die Hand auf den Arm und ihre Wärme überflutet meine Sinne. »Er muss mindestens fünfzigtausend Dollar runtergehen. Ich wette, in spätestens einer halben Stunde wird Willow sich bei mir melden. Sie machen Geschäfte mit unserer Bank, er kann es sich nicht leisten, uns zu verärgern.«

»Bist du dir sicher?«, frage ich ein wenig mutlos. »Ich möchte nicht weiter in einem Hotel wohnen. Ich könnte ja zu meinem Bruder ziehen, sein Haus ist groß genug, nur verstehe ich mich mit Olivia, seiner Frau, nicht so gut. Außerdem hat man dort keine ruhige Minute.«

»Ich habe ein Gästezimmer. Du könntest so lange hier wohnen«, schlägt er vor.

»Oh, nein. Das kann ich nicht annehmen. Du hast bestimmt eine Freundin und ich möchte dir nicht zur Last fallen.«

»Nein, Lucia. Da gibt es im Augenblick niemanden, mach dir keine Gedanken. Du störst mich nicht. Wenn es so wäre, hätte ich es dir nicht vorgeschlagen.«

Er berührt kurz mein Knie und ich halte den Atem an. Logan ist mir so nah und seine Berührungen lösen etwas in mir aus, das ich schon so lange vermisst habe. Mutig blicke ich ihm in die Augen und was ich da sehe, beschleunigt meinen Puls. Sein Gesicht kommt meinem entgegen. Gerade in dem Augenblick, als ein Handy klingelt.

»Entschuldige.« Logan erhebt sich und zieht sein Handy aus der Tasche. Er macht ein paar Schritte. »Mister Willow, wie schön, von Ihnen zu hören … So schnell hätte ich mit Ihrer Nachricht gar nicht gerechnet, aber zehntausend Dollar können unmöglich Ihr Ernst sein …« Er hört einen Augenblick zu und ich vernehme eine hektische Stimme. »Willow! Sie wissen, was ich für meine Wohnung bezahlt habe. Es besteht kein Grund, von Mrs Frattini mehr zu verlangen … Es wäre eher angebracht, mit dem Preis noch unter meinem zu bleiben, da das Appartement bereits genutzt wurde und die Preise für Immobilien im Keller sind. Sie müssen uns schon ein wenig entgegenkommen, damit ich Mrs Frattini zu dem Kauf raten kann.«

Er wirft mir einen Blick zu und lächelt. Mein Herz schmilzt.

»Gut, das ist ein Angebot. Ich werde es mit Mrs Frattini besprechen … Sie wollen sofort eine Antwort? Moment bitte.«

Er hält eine Hand auf den Lautsprecher. »Er senkt den Preis um fünfundsiebzigtausend Dollar. Das sind fünfundzwanzig weniger, als ich bezahlt habe. Es ist ein tolles Angebot, aber es gilt nur jetzt. Wenn du die Wohnung kaufen möchtest, solltest du zuschlagen«, flüstert er mir zu.

Aufgeregt nicke ich. »Er soll die Verträge aufsetzen, ich kaufe das Appartement.«

»Gut, Mr Willow. Leiten Sie alles in die Wege und wir kommen morgen vorbei, um die Verträge zu unterschreiben. Ihnen auch einen schönen Abend und vielen Dank.«

Es hält mich nichts mehr auf dem Sofa. Ich gehe zu ihm hinüber, bleibe dicht vor ihm stehen.

»Herzlichen Glückwunsch, Lucia. Du hast gerade eine Wohnung gekauft. Dein erster Schritt in ein neues Leben.« Logan sieht mich an und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht.

»Vielen Dank für deine Hilfe. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«