Beast Quest (Band 4) - Tagus, Prinz der Steppe - Adam Blade - E-Book

Beast Quest (Band 4) - Tagus, Prinz der Steppe E-Book

Adam Blade

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Beschreibung

Unruhe herrscht auf den Viehweiden des Landes. Tagus, der Pferdemann, galoppiert zwischen den Tieren umher und versetzt sie in Panik. Tom reitet auf seinem Hengst Storm zu den Weiden. Doch wird er schnell genug sein, um Tagus zu erwischen? Actionreiche Fantasy, spannende Missionen und gefährliche Biester! Die erfolgreiche Kinderbuch-Reihe mit zahlreichen Illustrationen ist besonders für Jungs ab 8 Jahren geeignet.

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Willkommen im Königreich Avantia!

Ich bin Zauberer Aduro und lebe am Hofe König Hugos.

Die Zeiten sind schwer, in denen Du zu uns kommst. Warum … ich will es Dir erklären:

In den alten Schriften steht geschrieben, dass unser friedliches Königreich eines Tages bedroht und angegriffen wird.

Jetzt ist diese Zeit gekommen.

Der böse Magier Malvel zwang durch einen Zauber sechs mächtige, uralte Biester unter seine Herrschaft. Feuerdrache, Seeungeheuer, Bergriese, Pferdemann, Schneemonster und Flammenvogel verwüsten nun in wilder Raserei das Land, das sie einstmals beschützten.

Avantia ist in großer Gefahr!

Die alten Schriften sagen aber auch voraus, dass uns ein ungewöhnlicher Held zu Hilfe eilen wird. Es heißt, dass ein Junge die Aufgabe übernehmen wird, die Biester von Malvels Fluch zu befreien und das Königreich zu retten.

Wer dieser Junge sein wird, wissen wir nicht, aber seine Zeit ist gekommen …

Wir beten darum, dass dieser junge Held ein tapferes Herz haben wird und den Mut besitzt, sich der gefährlichen Mission zu stellen.

Nun warte mit uns und hoffe.

Avantia grüßt Dich,

Aduro

Der Angriff

Schlagartig erwachte Viktor. Er packte sein Schwert, richtete sich auf und sah sich ängstlich um.

Bald würde die Sonne aufgehen, denn im Osten wurde der Himmel schon heller. In der Feuerstelle neben ihm glühten noch die Kohlen vom abendlichen Lagerfeuer. Viktors Blick schweifte aufmerksam über die weite Ebene und die Viehherde, die ein Stückchen entfernt im hohen Gras stand. Aber alles sah wie immer aus.

„Ich muss wohl schlecht geträumt haben“, dachte er und rollte sich wieder unter seiner Decke zusammen.

Einschlafen konnte Viktor jedoch nicht mehr. Dreimal war die Herde in der letzten Woche nachts überfallen worden. Beim letzten Angriff waren vier Kälber umgekommen. Niemand wusste, wer oder was dafür verantwortlich war. Viktor war nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte – auf jeden Fall war er erleichtert, dass diese Nacht bald vorbei sein würde. Er musste nämlich die Herde bis zum Tagesanbruch ganz alleine bewachen. Die anderen Männer schliefen fernab der Tiere neben ihren eigenen Lagerfeuern. Viktor lauschte den Geräuschen der Steppe. Eine sanfte Brise strich raschelnd durch das hohe Gras. Er hörte, wie die Grillen leise zirpten. Dann schrie ein Vogel, der über den dumpf blökenden Rindern kreiste.

„Da stimmt etwas nicht. Die Tiere müssten eigentlich noch schlafen, statt unruhig zu muhen“, dachte Viktor und stand auf. Er betrachtete seine Herde genauer. Die Kühe standen zusammengerückt und hatten die Kälber in ihre Mitte genommen – ein Zeichen, dass sie sich bedroht fühlten. „Aber warum bloß?“, grübelte der Junge.

Plötzlich ertönte aus der Ferne ein Geräusch, das wie Hufgetrappel klang. Oder bildete Viktor sich das nur ein?

Das Vieh begann, sich unruhig hin und her zu bewegen, während der Hufschlag immer näher kam.

Dort draußen war etwas!

Aus der Dunkelheit tauchte eine große, schemenhafte Gestalt auf. Angeleuchtet von den glühenden Kohlen, stand plötzlich ein furchterregendes Biest vor Viktor. Ihm stockte der Atem, denn das unheimliche Wesen besaß zwar den Oberkörper eines Mannes, aber sein Unterkörper war der eines mächtigen Hengstes!

Entsetzt taumelte Viktor einige Schritte nach hinten und starrte das Geschöpf ungläubig an. Dessen Haare und Bart waren wild zerzaust und der Widerschein der Kohlen verwandelte seine schwarzen Augen in ein flammendes Zornrot.

Brüllend bäumte sich das Biest auf und schlug mit den Hufen aus. Panik ergriff Viktor, als das Ungeheuer auf ihn losging. Er versuchte auszuweichen, aber er war nicht schnell genug. Ein Huf traf ihn am Kopf und schlug ihn zu Boden. Dann galoppierte das Biest durch die Feuerstelle, sodass die glühenden Kohlen zu einem Funkenregen zerstoben. Sofort fing das trockene Gras Feuer. Benommen sah Viktor, wie der Pferdemann auf das flüchtende Vieh zuraste. Dann überwältigte ihn der Schmerz und ihm wurde schwarz vor Augen.

Tausend Hufe

„Das war bis jetzt die größte Herausforderung für uns“, meinte Tom.

Er saß aufrecht im Sattel auf seinem Hengst Storm, der sie aus den nördlichen Bergen Avantias forttrug. Wie immer saß Toms Freundin Elenna hinter ihm, die Arme um seine Hüfte geschlungen. Vor Kurzem hatte Tom Arcta, den Bergriesen, befreit, der von dem bösen Zauberer Malvel mit einem Fluch belegt worden war. Obwohl sie alle etwas müde waren, eilte Storm tapfer voran. Silver, Elennas zahmer Wolf, lief lautlos hinter ihnen her, während die Nachmittagssonne auf sie herabbrannte.

„Ich dachte, ich müsste für immer in dieser Höhle eingesperrt bleiben“, sagte Elenna. „Arcta war ja so unglaublich wütend.“

„Ich wäre auch sehr sauer, wenn mich ein böser Magier verflucht hätte“, erwiderte Tom. Dann seufzte er zufrieden. „Aber Arcta ist wieder frei und macht jetzt keinen Ärger mehr.“

„Er nicht, aber ein neues Biest wartet schon auf uns“, stellte Elenna fest. „Wie lange werden wir noch bis zu den Mittelebenen brauchen?“

„Es ist nicht mehr weit“, antwortete Tom. „Hoffentlich sind wir gut vorbereitet für unsere nächste Aufgabe.“

Er streifte den Griff seines Schwertes, das ihn an die Herausforderungen erinnerte, die er schon gemeistert hatte. Drei Biester hatte er bereits bezwungen: Ferno, den Feuerdrachen, Sepron, das Seeungeheuer, und Arcta, den Bergriesen.

Wieder einmal dachte Tom an seinen Vater. Ob Taladon, der Flinke, wohl stolz auf seinen Sohn wäre, der all diese Aufgaben erledigt hatte? Tom wünschte sich nichts sehnlicher. Zwar war sein Vater verschwunden, als Tom noch ein Baby gewesen war, und Tom kannte ihn eigentlich gar nicht. Aber irgendwie fühlte er, dass sein Vater ihm sehr nahe war.

„Solange Blut in meinen Adern fließt“, dachte er, „werde ich meinem Vater Ehre machen!“

Dann fiel ihm ein, dass König Hugo und sein Berater, Zauberer Aduro, ihm die Biester-Mission übertragen hatten – auch diese beiden wollte er natürlich nicht enttäuschen.

„Ich weiß, dass du es schaffen wirst!“, sagte Elenna und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps. „Und vergiss nicht: Du hast doch mich als Aufpasserin.“