Beast Quest (Band 5) - Nanook, Herrscherin der Eiswüste - Adam Blade - E-Book

Beast Quest (Band 5) - Nanook, Herrscherin der Eiswüste E-Book

Adam Blade

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Beschreibung

Im hohen Norden von Avantia schmilzt das Eis. Nanook, die Herrscherin der Eiswüste, verbreitet Wärme statt Kälte. Tom muss sie aufhalten. Doch das Eis ist schon sehr dünn, und er und seine Freunde drohen darin einzubrechen ... Actionreiche Fantasy, spannende Missionen und gefährliche Biester! Die erfolgreiche Kinderbuch-Reihe mit zahlreichen Illustrationen ist besonders für Jungs ab 8 Jahren geeignet.

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Seitenzahl: 48

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Mein Dank gilt Stephen Cole   Karen gewidmet, danke

Willkommen im Königreich Avantia!

Ich bin Zauberer Aduro und lebe am Hofe König Hugos.

Die Zeiten sind schwer, in denen Du zu uns kommst. Warum … ich will es Dir erklären:

In den alten Schriften steht geschrieben, dass unser friedliches Königreich eines Tages bedroht und angegriffen wird.

Jetzt ist diese Zeit gekommen.

Der böse Magier Malvel zwang durch einen Zauber sechs mächtige, uralte Biester unter seine Herrschaft. Feuerdrache, Seeungeheuer, Bergriese, Pferdemann, Schneemonster und Flammenvogel verwüsten nun in wilder Raserei das Land, das sie einstmals beschützten.

Avantia ist in großer Gefahr!

Die alten Schriften sagen aber auch voraus, dass uns ein ungewöhnlicher Held zu Hilfe eilen wird. Es heißt, dass ein Junge die Aufgabe übernehmen wird, die Biester von Malvels Fluch zu befreien und das Königreich zu retten.

Wer dieser Junge sein wird, wissen wir nicht, aber seine Zeit ist gekommen …

Wir beten darum, dass dieser junge Held ein tapferes Herz haben wird und den Mut besitzt, sich der gefährlichen Mission zu stellen.

Nun warte mit uns und hoffe.

Avantia grüßt Dich,

Aduro

Im eiskalten Norden

Albin raste über das Eis, dem Fußball hinterher, ohne das schmerzhafte Seitenstechen zu beachten. Er zwang sich, schneller zu rennen.

Seine Mannschaft lag ein Tor zurück und es wurde bereits dunkel. Bald würden alle zum Abendessen ins Lager zurückkehren und das Spiel wäre vorbei. Wenn er doch wenigstens einen Ausgleich erzielen könnte …

Eine Sekunde vor dem Torwart erreichte Albin den Ball und schoss. Von einem Schneewirbel begleitet, flog der Ball ins Tor.

„Jaaa!“, schrie Albin.

Seine Mitspieler umarmten ihn und jubelten vor Freude.

„Ihr seid dran, den Ball zu holen“, murrte der Torwart nicht gerade fröhlich.

Zwischen den Torpfosten hing kein Netz, und Albin hatte den Ball so hart gekickt, dass er irgendwo in den Schneedünen hinter dem Spielfeld gelandet war.

„Pass bloß auf!“, warnte ihn ein Junge. „Die Alten haben berichtet, dass sie einen Schneepanther in den Dünen gesehen haben.“

„Natürlich passe ich auf“, erwiderte Albin und grinste.

Er hatte sein ganzes Leben im kalten Norden von Avantia verbracht und kannte die winterliche weiße Landschaft wie seine Hosentasche: die Eisfelder, das zugefrorene Meer und den eisbedeckten See sowie die Schneedünen und das Nomadenlager, wo er mit seiner Familie wohnte.

„Hier braucht man vor niemandem Angst zu haben“, dachte er.

Er rannte bis zum Ende der Eisfläche und kletterte eine Schneedüne hinauf. Außer der erstarrten Landschaft, die sich, im Abendlicht glänzend, bis zum Horizont erstreckte, war von hier oben nichts zu sehen.

Albin hielt seine Hand über die Augen, um sich vor den grellen Strahlen der untergehenden Sonne zu schützen. Aber er konnte den Ball nirgendwo entdecken. In der Ferne hörte er seine Freunde, die lachend ins Lager zurückgingen.

Auf der anderen Seite der Schneedüne schlängelte sich ein eisiger Pfad zwischen den Schneehügeln hindurch. Albin rutschte den Abhang hinunter. Da lag ja der Fußball! Aber … er sah ganz zerquetscht aus. Verblüfft betrachtete der Junge den Ball. Was war mit ihm passiert?

Da hörte Albin ein Geräusch. Es war ein merkwürdiges, helles Läuten – wie von einer Glocke. Noch während Albin den Ball anstarrte, streifte ihn ein Schatten. Ein riesiger Schatten!

Plötzlich gruselte es Albin und er blickte ängstlich hoch.

Ein Wesen, das etwa fünfmal so groß war wie er selbst, türmte sich vor ihm auf und schaukelte auf seinen massigen Hinterbeinen hin und her. Sein weißes, dichtes Fell war struppig und seine blutroten Augen glotzten Albin grimmig an. Mit einem zischenden Geräusch durchschnitten die elfenbeinfarbenen Krallen des Monsters die Luft. Gleichzeitig klaffte sein Kiefer sabbernd auf: Rasiermesserscharfe gelbe Reißzähne wurden sichtbar. Um den Hals trug das Biest eine Kette mit einer kleinen Messingglocke. Im Nacken hatte die Kette das Fell weggescheuert und raue rosafarbene Haut war zu sehen.

Albin brachte vor Schreck keinen Ton heraus. Er wollte sich umdrehen und wegrennen. Aber seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, er rutschte aus und fiel auf den Rücken.

Das Monster schlug mit seiner Riesenpranke auf den eisigen Pfad.

Die Erschütterung brachte jeden einzelnen Knochen in Albins Körper zum Zittern. Voller Panik rappelte er sich auf und rollte zur Seite in den Schnee, um dem Biest auszuweichen. Aber das Monster holte erneut aus, und diesmal erwischte es ihn. Die scharfen Krallen rissen nicht nur Albins dicke Kleidung, sondern auch seine Haut auf. Er schrie vor Schmerzen und legte die Hand auf seine Rippen: Warmes, klebriges Blut rann über seine Finger. Verzweifelt krabbelte er die Schneedüne hoch. Wenn er es doch nur bis nach oben schaffen würde. Wenn das Lager in Sichtweite käme, vielleicht wäre er dann in Sicherheit …

Der Weg nach Norden

„Von allen Gegenden, in die uns unsere Mission schon geführt hat“, stellte Tom fest, „beeindruckt mich diese am meisten.“

Schweigend starrte er über die Eiswüste. Sie erstreckte sich so weit sein Auge blicken konnte. Es war später Nachmittag und die Sonne strahlte. Die weiß glänzende Landschaft lag unter einem klaren blauen Himmel vor ihnen.

„Es sieht kahl aus“, meinte Elenna fröstelnd, „aber trotzdem irgendwie sehr schön.“

Silver, Elennas zahmer Wolf, drückte sich an sie. Sein graues Fell war mit Schneeflocken besprenkelt und von winzigen Eiskristallen übersät. Dankbar für die Körperwärme an ihren Beinen, umarmte Elenna ihn.

„Ich sehe auf der Landkarte nach, wie weit es noch ist“, sagte Tom, als er eine abgenutzte Pergamentrolle aus Storms Satteltasche zog. Der schwarze Hengst hob sich wie ein pechschwarzer Schatten von der weißen Umgebung ab. Storm wieherte leise, als Tom ihm den Hals klopfte. Hier in der Eiswüste konnten Elenna und Tom nicht auf ihm reiten. Eis und Schnee waren zu glatt für Storms Hufe, sodass sie nur langsam vorwärts kamen.