Beelzebubs Poesiealbum - Ronald Cäsar - E-Book

Beelzebubs Poesiealbum E-Book

Ronald Cäsar

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Beschreibung

Eigentlich passen sie in kein Poesiealbum - diese Vierzeiler. Einige vielleicht. Die meisten nicht. Aber es ist ja auch kein gewöhnliches Poesiealbum - sondern Beelzebubs. Und was Beelzebub mag - wer weiß das schon?

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Seitenzahl: 55

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Beelzebubs Posiealbum

Ronald Cäsar

Beelzebubs Poesiealbum

Text:© Copyright by

Ronald Cäsar

Bernhard-Kellermann-Str.4a

06366 Köthen

2016

[email protected]

ISBN

978-3-7345-1299-5 (Paperback)

978-3-7345-1300-8 (Hardcover)

978-3-7345-1301-5 (e-Book)

Alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Erster Teil (1 bis 50)

Zweiter Teil (51 bis 100)

Dritter Teil (101 bis150)

Vierter Teil (151 bis 200)

Fünfter Teil (201 bis 250)

Sechster Teil (251 bis 300)

Siebter Teil ( 301 bis 350)

Achter Teil (351 – 400)

Ein ganz normaler Monat

Erster Teil (1 bis 50)

1.

Der Teufel hat meist leichtes Spiel,

egal für welche Ziele.

Fast gelingt ihm jeder Deal.

Drum doubeln ihn so viele.

2.

Ein Hilferuf in finstrer Nacht

hat außer Lärm gar nichts gebracht.

Drum sollte in bedrohter Lage

man Hilfe rufen nur am Tage.

3.

Manches Talent in voller Pracht

handelt unbekümmert

und auch etwas unbedacht

wenns vor der Zeit verkümmert.

4.

Oft ist gefragt unser Erbarmen

und unsre Hilfe für die Armen.

Doch ungefragt ist zu begleichen

unsere Hilfe für die Reichen.

5.

Leugnen kann man es nicht:

Oft hat kaum noch Gewicht,

was man dann unbewegt

doch auf die Goldwaage legt.

6.

Manchmal zeigt ein Mensch Gefühl.

Verwahr dich dann, bleib aber kühl.

Forsche lieber couragiert

ob fehlerhaft der programmiert.

7.

Die Frage ist ja nun in Mode,

obs Leben gibt wohl nach dem Tode.

»Wie einerlei«, entfuhrs dem Tor,

»fragt nicht ob nach, fragt ob davor! «

8.

Manches Herz, wenn was nicht flutscht,

ist in die Hose schon gerutscht.

Dort schlägts im Allgemeinen

weiter zwischen den Beinen.

9.

Vergib, oh Herr, uns unsere Sünden

und stelle uns aus Kostengründen

und überhaupt, du weißt warum,

auf Photosynthese bitte um!

10.

Wenn er nicht grad als Häftling zählt

in irgendeinem Loch,

beharrt er drauf, wenn auch gequält:

Verbrechen lohnt sich doch!

11.

Ich bin, denkt er etwas verschwommen,

gut in der Zukunft angekommen.

Das man im Jenseits ohne Leben –

nun ja, mein Gott, so ist das eben

12.

Ein Misanthrop, plötzlich einsichtig,

begann des Lebens sich zu schämen.

Und so beschloss er folgerichtig,

sichs philanthropisch selbst zu nehmen.

13.

Es scheinen manche Abkommen

bisweilen etwas verschwommen,

zu dehnbar und zu allgemein

und durchaus abkömmlich zu sein!

14.

Es wird dich wohl nicht überraschen,

wie schwer es ist, mein Kind,

die Hände in Unschuld zu waschen,

wenn es zwei linke sind!

15.

Ein Vorwort war zwar recht gescheit,

doch etwas lang und auch zu breit,

so dass, wer es im Ganzen kennt,

es fortan nur noch Vorsatz nennt.

16.

Es ist eindeutig nicht zu loben,

wird gutes Recht zur Pflicht erhoben.

Erstrebenswert ists umgekehrt:

Pflicht wird zum guten Recht erklärt!

17.

Man muss sagen, ohne zu schwätzen

und ohne es falsch einzuschätzen:

Es ist bei gewissen Gesetzen

unmöglich, sie nicht zu verletzen.

18.

Der Vorteil doppelter Moral

beruhigt zumeist die Nerven;

Grade im irdschen Jammertal

hat man ja gern Reserven.

19.

Längst schon hat man es durchschaut:

Ein Dieb in dunklen Nächten

schreit zumeist besonders laut

nach vermeintlichen Rechten.

20.

Ein Dieb zu seinem Richter sprach:

Wer immer das Gesetz auch brach –

ich nicht. Nie hat man mich gestellt.

Ich zahlte stets. Mit Fersengeld!

21.

Vieles sagte man ihm nach

und ließ oft wenig an ihm heil.

Doch wenn man schon mal Gutes sprach,

stimmte meist das Gegenteil.

22.

Ein Brett vorm Kopf zu tragen

das Schlechteste nicht ist,

wenn der etwas beschlagen

und wenns kein Holzkopf ist.

23.

Kritik pflegt uns vor allen Dingen

besonders dann gut zu gelingen,

wenn das Haar in fremden Suppen

sich als Eigene entpuppen.

24.

Er reiste inkognito

und folglich unerkannt.

Das muss uns nicht verwundern:

Er war ja auch niemand.

25.

Es ist nun mal beim Fußballspielen

genaustens auf das Tor zu zielen.

Doch beste Peilung, das ist Fakt,

nutzt wenig ohne Ballkontakt.

26.

Unsere Würde zu verletzen

strebt das Böse und Gemeine.

Doch erkennts oft mit Entsetzen:

Leute gibts, die haben keine!

27.

Ertragen muss man wohl Hohnlachen,

will man den Bock zum Gärtner machen.

Doch sinnvoll scheint die Hinterlist,

wenn selbst man eine Ziege ist.

28.

Sein jüngstes Gericht

war leider ehr schlicht

und mir ziemlich schnuppe.

Ich mag keine Suppe.

29.

Zu sozialen Heldentaten

ist niemandem wohl abzuraten.

Wohltätigkeit schmückt ungemein.

Nur profitabel muss sie sein!

30.

Kein Teufel hat die Phantasie

Böses zu tun in eigner Regie.

Drum sucht der Teufel vor seiner Tat

fundierten und folglich – menschlichen Rat.

31.

Oft sind Milchmädchen die Schlimmen,

wenn Rechnungen nicht stimmen.

Der Fortschritt aber hilft dann doch:

Die Milchmädchen gibt es kaum noch.

32.

Sollst ein Gelübde du ablegen,

beziehungsweise ein Versprechen,

musst du die Möglichkeit erwägen

es notfalls auch wieder zu brechen.

33.

Wie in einem schönen Märchen

werden zwei oftmals zum Pärchen.

Später, oft nach manchem Jahr,

werden manchmal sie zum Paar.

34.

Man muss nicht immer glänzend siegen.

Es reicht, wenn wir im Durchschnitt liegen.

Doch ist es schon bedauerlich,

dass Durchschnitt immer durchschnittlich.

35.

Man zerfetzt oft Qualität

mithilfe mancher Schrumpfdiät.

Und macht dann so (wohl mit viel Spaß)

aus Mittelpunkten Mittelmaß.

36.

Der Glaube gilt ganz permanent

für viele als ein Fundament

(das sie wohl gewissermaßen

dann vor Baubeginn vergaßen).

37.

Verzweifelt klagte sie ihr Leid:

Ständig gäbe es Ehestreit

weil er konsequent so tat

als lebe er im Zölibat.

38.

Ein Händler den Kunden freudig zurief:

Stille Wasser sind gar nicht so tief.

Sie sind nur ungeheuer

teuer.

39.

Auf Augenhöhe Umgang pflegen

kommt dann wirklich ungelegen,

wenn die, was schwer beim Pflegen wiegt,

auf Hühneraugenhöhe liegt.

40.

Fast schien es schon ein Hilfeschrei

und Folge brutaler Härte:

Ein Spezialist er sicher sei,

doch sei er kein Experte!

41.

Wohl jedes Tun in jedem Spiel,

bringt manchem wenig, manchem viel.

Es bringt und nimmt, mal dies, mal das.

Drum frage stets: Wem bringt es was?

42.

Der Mensch, der zwar vernunftbegabt,

hat meist davon nicht viel gehabt.

Vernunft scheint wohl in vielen Fällen

sich überzeugend dumm zu stellen.

43.

Die Frage stellt sich oft vergebens:

Was ist denn nun der Sinn des Lebens?

Manchmal scheint im Allgemeinen –

es hat gar keinen!

44.

Als Schwächster unter den Schwachen

erklärte er dem Publikum:

Alles muss man selber machen!

Dann brachte er sich selber um.

45.

Bei Mächtigen nimmt überhand:

Es fehlt bei vielen an Verstand.

Welch Glück für sie, dass Geistesgaben

noch weniger die andern haben.

46.

Misserfolg erfreut doch sehr.

Von den andern Leuten der.

(Wie schön doch Schadenfreude ist

wenn du ein Halunke bist!)

47.

Mit allen Wassern gewaschen

und von allen Hunden gehetzt,

kann es uns kaum überraschen:

Man ist Haut und Knochen zuletzt.

48.

Die Wegwerfgesellschaft triumphiert:

Alles entsorgt sie unkompliziert

nach seinem Ge- oder Verbrauch!

Wegwerfmenschen gibt es jetzt auch!

49.

Ich gäbe gern mich gänzlich hin