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Kolumbien - DAS aufstrebende Reiseland, das mehr und mehr Touristen in seinen Bann zieht. Der Tourismus befindet sich noch im Aufbau - außerhalb der touristischen Zentren ist es schwierig, sich alleine zurechtzufinden, umso mehr, wenn man die Landessprache nicht beherrscht. Das macht es für Reisende oft schwierig, eigenständig Touren in den Anden zu unternehmen und sie sind häufig auf Guides angewiesen. Doch mit diesem neuen Bergführer ändert sich das: In diesem bisher einzigen Werk dieser Art werden insgesamt 25 Wander-, Berg-, Trekking-, und Hochtouren im ganzen Land vorgestellt. Die detaillierten Routenbeschreibungen enthalten eine Vielzahl an Karten sowie übersichtliche Grafiken mit Höhen-, Distanz-, und Zeitangaben. Zusätzlich steht zu jeder Tour ein GPX-Trail zum Herunterladen zur Verfügung, der sich problemlos auf Handys oder GPS-Geräte laden lässt - und dem Wanderer selbst in schwierigen Verhältnissen ein Weiterkommen ermöglicht. Ein einheitliches Anforderungsniveau mit verschiedenen Kriterien erlaubt es dem Wanderer, vor der Tour eine Einschätzung zu treffen, ob diese seinem Können und seinen Wünschen entspricht. In einem weiteren Kapitel erfährt der Leser alles weitere, was er fürs Bergsteigen in Kolumbien wissen muss, angefangen von erforderlicher Ausrüstung über Wetterkunde bis hin zu ganz praktischen Hinweisen. Abgerundet wird das Buch mit einer ausführlichen Liste von Guides für die entsprechenden Touren sowie den besten Adressen, um (fehlende) Ausrüstung in den verschiedenen Teilen des Landes zu besorgen. Dieser Bergführer ermöglicht somit dem Reisenden, Kolumbiens Berge auf eigene Faust zu erkunden - und sich in die atemberaubende Schönheit der kolumbianischen Anden zu verlieben.
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Seitenzahl: 147
Veröffentlichungsjahr: 2024
Dieses Buch ist für Abenteurer - oder solche, die es werden wollen. Genießt die Abgelegenheit und kehrt wohlbehalten in die Zivilisation zurück!
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Vielen Dank an alle, die mich in den ganzen Jahren unterstützt haben.
Danke auch meinen vielen Begleitern auf den unzähligen Touren durch die Anden!
Ohne euch wäre dieses Buch nicht möglich gewesen.
© 2024 David Stein
ISBN Softcover: 978-3-347-99364-8
ISBN E-Book: 978-3-347-99365-5
Druck und Distribution im Auftrag:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
Umschlagbild: Laguna Negra nähe Cerro Picacho. Autorportrait Rückseite: Yvonne Fitzenberger
Umschlaggestaltung: Matthias Hock
Lektorat: Friedrich Stein
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro-Verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Haftungsauschluss: Alle Angaben des Werkes wurden vom Autor sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit der Angaben kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Für Hinweise und Anregungen bin ich jedoch jederzeit dankbar. Bitte richten Sie diese an: [email protected]
Cover
Vorwort
Urheberrechte
Einleitung
Bergsteigen in Kolumbien
Klima und Wetter
Ausrüstung
Andenspezifische Informationen
Sicherheit
Fortbewegung vor Ort
Kartenm aterial
Zum Aufbau dieses Buches
Gesamtübersichtskarte
Bogotá und Umgebung
Über die Tour
Beschreibung
Über die Tour
Beschreibung
Über die Tour
Beschreibung
Über die Tour
Annäherung und Aufstieg
Abstieg
Über die Tour
Tag 1
Tihuaque (3060 Meter) - Zeltplatz (3370)
Tag 2
Zeltplatz (3370 Meter) - Choachí (1950)
Die Ostkordillere
Über die Tour
Annäherung und Aufstieg
Abstieg
Über die Tour
Annäherung und Aufstieg
Abstieg
Über die Tour
Annäherung und Aufstieg
Abstieg
Parque Nacional Natural El Cocuy
Über die Tour
Beschreibung
Über die Tour
Beschreibung
Über die Tour
Beschreibung
Santander und Norte de Santander
Über die Tour
Annäherung und Aufstieg
Abstieg
Über die Tour
Tag 1
Vetas (3246 Meter) - Minendorf (3359) - Basecamp (3893)
Tag 2
Basecamp (3893 Meter) - Gipfel (4316) - Vetas (3246)
Über die Tour
Beschreibung
Parque Nacional Natural Los Nevados
Über die Tour
Tag 1
Valle de Cocora (2317 Meter) - Finca „Primavera“ (3764)
Tag 2
Finca „Primavera“ (3764 Meter) - Basecamp (4500)
Tag 3
Tag 4
Finca „Aquilino“ (3740 Meter) - Valle de Cocora (2415)
Weitere Hinweise
Über die Tour
Tag 1
El Silencio (2645 Meter) - El Rancho (2900) - La Cueva (3795)
Tag 2
La Cueva (3795 Meter) - Gipfel (5230) - La Cueva (3795)
Tag 3
La Cueva (3795 Meter) - El Rancho (2900) - El Silencio (2645)
Weitere Hinweise
Über die Tour
Tag 1
Autofahrt Villamaria (1900 Meter) - Eingang Nationalpark (3630)
Tag 2
Eingang Nationalpark (3630 Meter) - Hauptgipfel (4965) - Eingang (3630)
Weitere Hinweise
Über die Tour
Tag 1
El Cedral (2100 Meter) - El Bosque (3540)
Tag 2
El Bosque (3540 Meter) - Laguna de Otún (3930)
Tag 3
Laguna de Otún (3930 Meter) - El Cedral (2100)
Über die Tour
Tag 1
Valle de Cocora (2415 Meter) - Finca Buenos Aires (3804) - Basecamp (4236)
Tag 2
Basecamp (4236 Meter) - Gipfel (4721) - Finca Primavera (3776)
Tag 3
Finca Primavera (3776 Meter) - Valle de Cocora (2415)
Über die Tour
Tag 1
El Cedral (2100 Meter) - El Bosque (3540)
Tag 2
El Bosque (3540 Meter) - Laguna Negra (3900) - Laguna La Leona (4040) - Paramillo del Quindío (4732) - Laguna Negra (3900)
Tag 3
Laguna Negra - El Bosque (3540 Meter) - El Cedral (2100)
Über die Tour
Tag 1
Juntas (1880 Meter) - Las Nieves (3530)
Tag 2
Las Nieves (3530 Meter) - Thermalquellen Termales del Cañón (3980)
Tag 3
Thermalquellen Termales del Cañón (3980 Meter) - Finca Aquilino (3730)
Tag 4
Finca Aquilino (3730 Meter) - Valle de Cocora (2415)
Über die Tour
Tag 1
Juntas (1880 Meter) - Las Nieves (3490) - El Salto (3430)
Tag 2
El Salto (3430 Meter) - Termales del Cañón (3980) - Cuevas de López (3950)
Tag 3 (weglos)
Cuevas de López (3950 Meter) - Pass Alto de la Línea (4370 - Optional: Quindío (4732) - Laguna Negra (3900)
Tag 4
Laguna Negra (3900 Meter) - El Cedral (2100)
Über die Tour
Tag 1
Valle de Cocora (2415 Meter) - Finca Buenos Aires (3804) - Basecamp (4236)
Tag 2
Basecamp (4236 Meter) - Gipfel (4721) - Laguna de Otún (3930)
Tag 3
Laguna de Otún (3930 Meter) - Alto de la Línea (4425) - Finca África (3821)
Tag 4
Finca África (3821 Meter) - Valle del Placer (3785) - Cuevas de López (3950) - La Primavera (3776)
Tag 5
La Primavera (3776 Meter) - Cocora (2415)
Südkolumbien
Über die Tour
Tag 1
Popayán - El Cruce de la Mina (3270 Meter) - Besucherzentrum Plilimbalá (3450)
Tag 2
Besucherzentrum Plilimbalá (3450 Meter) - Gipfel Puracé (4632) - Schwefelmine (3619) - Besucherzentrum
Weitere Hinweise:
Über die Tour
Tag 1
La Ortiga (3380 Meter) - Krater (4664) - ggf. Zeltplatz (3974)
Tag 2
Krater (4700 Meter) - Gipfel (4774) - La Ortiga (3380)
Weitere Hinweise
Anhang
Kontakte Guides
Bergsteigerläden
Karten
Grafiken
Bildquellen
QR-Codes
Kontakt
Über den Autor
Cover
Vorwort
Urheberrechte
Introduction
Einleitung
Über den Autor
Cover
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Einleitung
Der erste Gedanke an Kolumbien: Es ist ein tropisches Land mit kristallklaren Karibikstränden, tropischer Hitze, Amazonas-Regenwald und heißen Salsa-Rhythmen in den Metropolen der Städte. Und ja, das ist ein Teil von Kolumbien. Ein ebenso großer Teil sind jedoch die Berge, die Anden, die sich in drei Gebirgsketten von Nord nach Süd durch das Land ziehen, getrennt durch tiefe Täler. Bis vor wenigen Jahren war der Großteil des Gebirges für Touristen nicht betretbar - waren es doch oftmals die Rückzugsorte der Guerilla, in denen sie ihre Geiseln teils monatelang gefangen hielten. Doch seit Beginn der 2000er zog sich diese mehr und mehr in noch abgelegenere Gebiete zurück - und spätestens seit dem Friedensvertrag mit der größten Guerilla, der FARC im Jahr 2016, sind auch die letzten Gebirgsregionen betretbar - auch wenn touristisch noch nicht erschlossen. Die Bergsteigkultur, die noch in den Kinderschuhen steckt, beginnt gerade erst sich zu entwickeln. Die Folge sind oft menschenleere Berge, in denen der abenteuerlustige Wanderer alles findet, was das Herz begehrt: Von einfachen Halbtageswanderungen über Besteigungen hoher 4000, von anspruchsvollen, mehrtägigen Trekkingtouren über Hochtouren auf die 5000er des Landes, hier ist für jeden das dabei. Das Schöne ist: Die Einsamkeit und Abgelegenheit ist mit europäischen Bergen nicht ansatzweise vergleichbar, die nächste Straße ist oft mehrere Tagesmärsche entfernt und - je nach Tour - liegen die Chancen sehr gut, ganz alleine den Sonnenaufgang auf dem vergletscherten Berggipfel zu genießen, während man weit entfernt im Tal die tropischen Wälder und warmen Flüsse 4000 Meter unter sich beobachtet. Dass die Infrastruktur mit Europa nicht zu vergleichen ist, versteht sich von selbst - am Berg ist jeder auf sich allein gestellt. Zwar gibt es des Öfteren auch im Hochgebirge Fincas, einfache Bauernhöfe, deren Besitzer den Touristen gerne ein warmes Essen oder einen trockenen Schlafplatz anbieten. Das eigene Zelt und der Rucksack mit den Essensvorräten sind jedoch gerade bei den Mehrtagestouren nicht wegzudenken - und lassen die Wanderung zu einem echten Abenteuer werden, gerade wenn man im Páramo übernachtet, jenem Ökosystem zwischen 3000 und 4000 Metern, welches nur in im nördlichen Südamerika existiert, - oder sich sogar traut, sein Zelt in einem aktiven Vulkankrater auf 4500 Metern aufzuschlagen. Doch auch für die nicht so abenteuerlichen Wandergenossen gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten, die sich in sicherer Umgebung innerhalb weniger Stunden realisieren lassen. Auch dabei bieten sich oft spektakuläre Blicke auf die hohen Berge - die vielleicht das Ziel der nächsten Reise darstellen könnten. Fest steht: Die Berge Kolumbiens sind ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde, die gerne ausgetretene Pfade verlassen und bereit sind, sich der dünnen Luft auf über 3000 Metern zu stellen. Dieser Bergführer soll dem Wanderer das an die Hand geben, was er braucht, um sich dem Abenteuer zu stellen: Grundlegende Informationen, die ihm helfen, sich auf die Tour vorzubereiten und die dafür sorgen, dass er sein Ziel auch erreicht - und wohlbehalten in die Zivilisation zurückehrt.
Bergsteigen in Kolumbien
Klima und Wetter
Da Kolumbien mitten in den Tropen liegt, herrscht ein Tageszeitenklima vor, das heißt, die Temperatur schwankt im Verlauf des Tages stärker als während des gesamten Jahres. Dies gilt auch für die Berge. Während in den tiefen Tälern die Temperatur ganzjährig über 25°C beträgt, so liegt sie tagsüber auf 3000 Metern zwischen 10 und 16 Grad (nachts 3-10 Grad), auf 4000 Metern zwischen 5 und 10 Grad (nachts häufig unter dem Gefrierpunkt). Durch die starke Äquatorsonne kann bei gutem Wetter jedoch auch auf über 4000 Metern im T-Shirt gewandert werden, entsprechender Sonnenschutz ist angebracht. Die kolumbianischen Anden zeichnen sich durch häufige Wetterwechsel aus: Oft gibt es beim Sonnenaufgang strahlendblauen Himmel, und drei Stunden später schüttet es aus Kübeln. Durch die enormen Luftbewegungen sind auch Gewitter keine Seltenheit (häufig nachmittags oder abends), dann hagelt es bis hinab auf 2500 Metern. Auf Wetterberichte ist in der Regel kein Verlass, sodass dem Bergsteiger angeraten wird, genau auf die Wolkenbildung zu achten und ggf. entsprechende Entscheidungen zu treffen.
In Kolumbien gibt es zwei Trockensowie zwei Regenzeiten, wobei einschlägige Wetterphänomene diesen Rhythmus zunehmend aus dem Takt bringen (El Niño und La Niña): Von Dezember bis März (vor allem Dezember) sowie im Juli und August ist es tendenziell eher trocken, und von April bis Juni sowie von Oktober und November regnet es viel. Die besten Monate fürs Bergsteigen sind somit August und Dezember, wobei auch hier mit Regen zu rechnen ist. Gerade in den feuchten Bergwäldern (z.B. im Nevados-Nationalpark) vergeht kaum eine Woche ohne starke Niederschläge. Entsprechende Ausrüstung muss eingepackt werden (siehe nächstes Kapitel).
Ausrüstung
Auch wenn der Großteil der Kolumbianer mit einfachster Ausrüstung, also mit kiloschweren Zelten, simplen Sportschuhen und einem Plastik-Regenponcho im Hochgebirge unterwegs ist, so lässt sich mit ein bisschen Planung eine gute Ausrüstung zusammenstellen, die den klimatischen Herausforderungen der Anden gewachsen ist. Dabei sollte jedoch stets beachtet werden: Das Gewicht sollte so niedrig wie möglich sein, denn bei den Mehrtagestouren müssen gerade am ersten Tag viele Höhenmeter zurückgelegt werden - da merkt man jedes Kilo. Zwar kann man sich in den größeren Orten oftmals auch Grundlegendes wie Zelt, Schlafsack oder Isomatte ausleihen, hierbei handelt es sich aber oft um altes Material, das viel Platz einnimmt und sehr schwer ist. Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, die Ausrüstung schon aus Deutschland mitzunehmen. Die Hochtourenausrüstung lässt sich in akzeptablen Zustand zu vernünftigen Preisen in Bogotá und den Ausgangsorten der Kaffeezone ausleihen.
Da Regen eine große Herausforderung in den kolumbianischen Anden darstellt, gehört die (wasserdichte!) Regenjacke zur wichtigsten Grundausrüstung, ebenso wie eine atmungsaktive Regenhose (in den niedrigeren Zonen schwitzt man sich in einem einfachen Plastiküberzug zu Tode…). Bei Starkregen (oder nach vielen Stunden Dauerregen…) weicht jedoch auch die beste Jacke durch, ein zusätzlicher Regenponcho ist aus diesem Grund zu empfehlen (und wenn es ein dünner Einmalponcho ist…). Gerade in der Regenzeit sind viele Wege derart matschig, dass man vor allem unten im Bergwald (z.B. Kaffeezone) bis zum Knie im Schlamm versinkt, weshalb - je nach Tour - auch Gummistiefel unerlässlich sind. Diese kann man an vielen Orten ausleihen oder vor der Tour für günstiges Geld kaufen. Jedoch sind auch feste Wanderschuhe wichtig, die über den Knöchel gehen, denn bei Umknicken kann nicht auf schnelle Hilfe von außerhalb gesetzt werden. Für die Hochtouren müssen die Schuhe natürlich steigeisenfest sein (auch wenn viele Kolumbiander diese auf „normalen“ Wanderschuhen montieren…).
Bei der Campingausrüstung sollte das Zelt in jedem Fall absolut wasserdicht sein - der Regen ist teilweise sehr heftig, in den höheren Lagen kommt er auch gerne als Hagel herunter. Durch die dennoch hohe Luftfeuchtigkeit ist ein doppelwandiges Zelt zu empfehlen, sonst liegt man sehr schnell im Nassen - und die Doppelwand hilft auch, die Temperatur hochzuhalten, denn nachts muss gerade auf über 3500 Metern mit Minusgraden und Frost gerechnet werden. Entsprechend sollte auch die Komforttemperatur des Schlafsacks sein: Ein Komfortzonenbereich von -3 °C ist auf über 3500 Metern definitiv angebracht, auch der R-Wert der Isomatte sollte um die 3 betragen! Nicht zu vernachlässigen ist auch die Kopfbedeckung, denn die starke Äquatorsonne kann bei gutem Wetter auf über 3000 Metern gerade zur Mittagszeit gnadenlos sein - genauso wie das typische Páramo-Klima (siehe unten), das aus Nebel mit Sprühregen und starkem Wind besteht, wobei die Sonnenstrahlen dennoch durchdringen und trotz der Kälte die Haut erbarmungslos verbrennen. So sind auch Mütze und Handschuhe bei jeder Tour über 3500 Metern Pflicht - übernachtet man dort oben, auch schon ab 3000 Metern.
Ein gutes Erste-Hilfe-Set zur Selbstversorgung versteht sich von selbst. Neben dem klassischen Material zur Wundversorgung sollten auch eine Rettungsdecke sowie Durchfallmittel (Loperamid/Elotrans) mitgenommen werden, denn im Zweifelsfall ist man - je nach Tour - 1-2 Tage auf sich allein gestellt (siehe „Andenspezifische Hinweise“). Aus diesem Grund sollte bei längeren Touren auch Material zur Reparatur der Ausrüstung mitgenommen werden. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn der Rucksack auf 5000 Metern aufreißt oder die Isomatte in der zweiten Nacht (von fünf) ein Loch bekommt. Hier ist Improvisationstalent gefragt, aber ein bisschen Panzertape, einige Nadeln und ein stabiles Garn sowie ein Mini-Reparaturkit für aufblasbare Isomatten sollten dann nicht fehlen.
In Kolumbien kann nicht davon ausgegangen werden, auf den Fincas in den Anden Essen zu bekommen. Sind die Besitzer zu Hause, bereiten sie dem Bergsteiger gerne ein einfaches Abendessen zu, dennoch sollte man nicht darauf vertrauen. So muss alles für die entsprechende Tour mitgenommen werden. Folgende Produkte sind in Kolumbien überall zu bekommen und nahrhaft: Müsli (granola) / Haferflocken (avena en hojuela); Milchpulver (leche en polvo); Erdnüsse (maní) in verschiedensten Variationen; Kekse (galletas); bocadillo (eingekochtes Guavenmark mit Zucker - der Standard am Berg); Instant-Nudeln (pasta instantánea), zubereitet mit Tüten-Tomatensuppe o. Ä. (sopa de tomate); Thunfisch in der Dose (atún); Olivenöl (aceite de oliva). Nicht fehlen darf das berühmte panela, eingekochter Zuckerrohrsaft, das man dann in heißem Wasser auflöst. Nichts belebt den kalten Körper am Berg besser als das.
An Wasser zu gelangen, ist in den Anden kein Problem. Da die Páramos ein großer Wasserfilter sind, ist das Wasser in der Regel auch problemlos trinkbar. Doch gerade im unteren Bereich der Berge, wo Viehwirtschaft betrieben wird, sollte man sehr aufpassen. Hier darf das Wasser auf keinen Fall unbehandelt getrunken werden, weiter oben am Berg ist das kein Problem. Es bietet sich an, entweder einen Wasserfilter mitzunehmen (Nachteil: sehr schwer) oder auf chemische Aufbereitungsmittel zu setzen (Micropur in Tabletten - oder Tropfenform). An manchen Bergen bereitet der Schwefel der Vulkane Probleme - hier muss das Wasser von weiter unten mitgeführt werden. Dies ist jedoch bei den jeweiligen Touren vermerkt.