Berufung - Timothy Keller - E-Book + Hörbuch

Berufung E-Book und Hörbuch

Timothy Keller

4,6

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Beschreibung

Ist der Beruf nur "Job" zum Broterwerb, oder ist alle Arbeit, ob mit den Händen oder dem Kopf, ein Zeichen unserer Menschenwürde - weil sie das Bild Gottes, des Schöpfers, in uns spiegelt? Tim Keller wendet die Weisheit der Bibel auf unser Leben an und gibt inspirierende Antworten auf die zentralen Fragen: - Warum arbeite ich überhaupt? - Warum fällt mir meine Arbeit manchmal so schwer? - Was könnte ich in meinem Berufsleben ändern, damit ich zufriedner werde? - Wie kann ich in meinem Berufsleben zu meinen Werten stehen? - Wie lerne ich, meinen Beruf als Gottesdienst zu verstehen?

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Seitenzahl: 388

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Zeit:8 Std. 33 min

Sprecher:Hanno Herzler

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Timothy Keller

mit Katherine Leary Alsdorf

BERUFUNG

Eine neue Sichtfür unsere Arbeit

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

Every Good Endeavor: Connecting Your Work to God’s Work

© 2012 by Redeemer City to City,

Redeemer Presbyterian Church, and Timothy Keller

Published by Dutton, a member of Penguin Group (USA) Inc.

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Friedemann Lux

Bibelzitate folgen, wenn nicht anders angegeben,

der „Hoffnung für alle“®, © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc.™

Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

Alle weiteren Rechte weltweit vorbehalten.

Übersetzt und herausgegeben durch: Brunnen Verlag Basel, Schweiz.

Sonst:

ELB: Revidierte Elberfelder Bibel © 1985/1991/2006

SCM R. Brockhaus im SCM Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

EÜ: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 1980,

Katholische Bibelanstalt, Stuttgart.

GN: Gute Nachricht Bibel, © 2000, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

LU: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Auflage

in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

NGÜ: Neue Genfer Übersetzung, © 2009, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

© 2014 Brunnen Verlag

www.brunnen-verlag.de

Umschlaggestaltung: Ralf Simon

Umschlagmotiv: shutterstock

Satz: Die Feder GmbH, Wetzlar

ISBN 978-3-7655-1682-5

eISBN 978-3-7655-7186-2

FÜR DIE MITARBEITER UND EHRENAMTLICHENDES CENTER FOR FAITH & WORKDER REDEEMER PRESBYTERIAN CHURCH,DIE UNSERER GEMEINDE GEZEIGT HABEN,DASS DAS EVANGELIUM WIRKLICH ALLES NEU MACHT.

INHALT

VORWORT VON KATHERINE LEARY ALSDORF

EINLEITUNG

TEIL IGottes Plan für unsere Arbeit

Kapitel 1 Zum Arbeiten geschaffen

Kapitel 2 Die Würde der Arbeit

Kapitel 3 Arbeit und Kultur

Kapitel 4 Arbeit als Dienst

TEIL IIUnsere Probleme mit der Arbeit

Kapitel 5 Wenn die Arbeit fruchtlos wird

Kapitel 6 Wenn die Arbeit sinnlos wird

Kapitel 7 Wenn Arbeit zum Egotrip wird

Kapitel 8 Unsere Arbeit enthüllt unsere Götzen

TEIL IIIDas Evangelium und die Arbeit

Kapitel 9 Eine neue „Story“ für unsere Arbeit

Kapitel 10 Ein neues Modell für unsere Arbeit

Kapitel 11 Ein neuer Kompass für unsere Arbeit

Kapitel 12 Eine neue Kraft für die Arbeit

Epilog

Anmerkungen

Danke!

Über die Autoren

Im Jahr 1957 durfte ich durch die Gnade Gottes

ein inneres Erwachen erleben, das mich in ein reicheres,

volleres, produktiveres Leben führte.

Damals bat ich Gott dankbar und demütig,

mir das Vorrecht und das Können zu geben,

andere Menschen durch meine Musik glücklich zu machen,

und ich finde, Er hat es mir in Seiner Gnade geschenkt.

Ihm allein die Ehre! …

Dieses Plattenalbum ist eine bescheidene Opfergabe,

ein Versuch, durch unsere Arbeit genauso „Danke, Gott“

zu sagen mit unseren Herzen und unserer Zunge.

Möge Er den Menschen zu jedem guten Werk Seine Hilfe

und Kraft geben.

JOHN COLTRANE (JAZZ-SAXOFONIST),AUS DEM BEIHEFT ZU „A LOVE SUPREME“

VORWORT

Im Jahre 1989 schleppte eine Kollegin mich mit in ihre Kirche – eine neue Gemeinde in Manhattan, die sich Redeemer Presbyterian Church nannte. Ich war seit Langem geimpft gegen alles, was mit Kirche zu tun hatte, nachdem ich zu dem Ergebnis gekommen war, dass die Kirche, in die meine Eltern gingen, mehr Schein als Sein war und dass etwaige religiöse Neigungen, die ich haben mochte, keine Chance gegen ein aufgeklärtes Denken hatten. Doch die Redeemer-Gemeinde faszinierte mich: Der Pastor war intelligent und redete wie ein normaler Mensch, er schien die Bibel ernst zu nehmen und er versuchte, sie auf Lebensbereiche anzuwenden, die mir wichtig waren – zum Beispiel meine Arbeit.

Einige Jahre später war es so weit: Ich wurde Christin, glaubte an die Verheißungen der Bibel und stellte mein Leben unter ihre Wahrheit. Ich hatte zugegebenermaßen etwas Angst, dass dieser Schritt das Ende meiner beruflichen Ambitionen und meines Lebensstandards bedeuten könnte, hatten doch gerade zwei meiner Brüder, die auch Christen geworden waren, den „Ruf“ in den missionarischen Dienst im fernen Ausland erhalten. Einer wohnte in einem Dorf in Afrika, wo es weder fließendes Wasser noch Strom gab. Aber gut – wenn ich künftig wirklich Gott an die erste Stelle setzen wollte, musste ich wohl bereit sein, ihm überallhin zu folgen. Ein paar Wochen nach meiner Entscheidung wurde plötzlich mein Chef krank und bat mich, die Leitung der Firma zu übernehmen. Ich sah das als Wink von Gott, dass er mich nicht in der Dritten Welt einsetzen wollte, sondern in der Welt der Wirtschaft.

Die nächsten zehn Jahre hatte ich leitende Positionen in mehreren Technologie-Unternehmen in New York City, Europa und Silicon Valley inne, und täglich kämpfte ich damit, was das bedeutete – in der Geschäftswelt „zum Dienst für Gott berufen“ zu sein. Die Redeemer Church und ihr leitender Pastor, Tim Keller, hatten mir ein solides Fundament gegeben. Das Evangelium von Jesus Christus sollte mich so verändern, dass ich gegenüber meinen Mitmenschen „Gottes Werkzeug“ wurde, ja vielleicht sogar ein unverwechselbares Profil als christliche Chefin bekam. Das klang alles ganz gut, aber was hieß das bloß in der Praxis?

Die Vorbilder waren dünn gesät und schienen oft Relikte aus der Zeit zu sein, wo die meisten Amerikaner noch zur Kirche gingen. Ein Generaldirektor sagte mir, dass er auf seinem Schreibtisch immer eine Bibel liegen hatte und dass manchmal jemand in der Firma ihn darauf ansprach. Ein anderer betete für die Firma, und es ging ihr entsprechend gut. Viele sahen ihren Beruf vor allem als Gelegenheit, möglichst viel Geld zu verdienen, das sie dann wohltätigen Organisationen spendeten. Wenn ich Pastoren oder Geschäftsleute fragte, was ihr Glaube mit ihrer Arbeit zu tun hatte, antworteten sie oft, dass die Haupt-, wenn nicht einzige Aufgabe eines Christen am Arbeitsplatz darin bestand, seine Kollegen zu missionieren – worauf die meisten Geschäftsleute rasch hinzufügten, dass sie nicht die Gabe der Mission hatten. Und keine dieser Antworten berührte die Frage, was der christliche Glaube für die Art, wie jemand seine Arbeit machte, bedeutete.

Die neue Hightech-Szene der 1990er-Jahre war ziemlich von sich eingenommen. Unternehmer und Techniker waren Halbgötter, und die Antwort auf alle Probleme der Welt hieß Technologie. Meine Angestellten hatten mehr Sendungsbewusstsein, als ich das in irgendeiner Kirchengemeinde erlebt hatte, und die Hoffnung auf den baldigen Börsengang war greifbarer und motivierender als der Himmel, wie ihn so viele Christen sich vorstellten. Ich arbeitete mit vielen richtig guten Leuten, die reif und charakterstark waren – Menschen, die sich ins Zeug legten, um die Welt voranzubringen, und die dazu weder die Kirche noch den Jesus der Bibel zu brauchen schienen. Ich lernte viel über Freude am Arbeitsplatz, Geduld und Hoffnung, Teamwork und Ehrlichkeit von Menschen, die nicht meinen Glauben teilten. Die Kollegen, die am Wochenende ein Meditationsseminar gemacht hatten, schienen frischer zurückzukommen als die, die in ihren evangelikalen Gottesdienst gegangen waren. Ich fing an, meine Arbeit nicht so sehr als Ort zu sehen, wo ich Gott erfolgreich diente, sondern vielmehr als Schmiede Gottes, in der er mich zurechtklopfte und schliff und läuterte.

Doch, ich glaubte an die Wahrheit des Evangeliums – dass Gott der Schöpfer aller Dinge war, dass er den Menschen nach seinem Bild erschaffen und seinen Sohn in die Welt gesandt hatte, um ihren Zerbruch zu heilen. Und dass er für mich als Berufstätige in Führungspositionen und für so viele andere Menschen, die die Welt positiv verändern konnten, einen Plan hatte. Aber wie, um alles in der Welt, sollte ich diesem Plan folgen an meinem turbulenten Arbeitsplatz, wo es ständig darum ging, um jeden Preis Erfolg zu haben?

Die Gemeinden, in die ich ging, boten mir hier keine große Hilfe. Den meisten Pastoren schien es wichtiger zu sein, uns bei unserem Dienst in der Gemeinde zu helfen als beim Dienst draußen in der Welt. Ende der 1990er-Jahre, als das Silicon Valley boomte, schienen viele Gemeinden kein Auge zu haben für die Wunden der Welt (oder bei ihnen selber). Viele, die eigentlich ein weites Herz für die Armen hatten, machten sich keine Gedanken darüber, wie die Systeme, Strukturen und Kulturen unserer Branche womöglich zu den Rissen und Gräben in unserem Land beitrugen. Christ sein am Arbeitsplatz – das schien sich in kleinen symbolischen Gesten zu erschöpfen, im frommen Verzicht auf gewisse Verhaltensweisen und in der „richtigen“ politischen Position bei den großen kulturellen und politischen Themen des Tages.

In der letzten Firma, die ich leitete, erlebte ich Erstaunliches. Ich hatte die Firma von ihrem Gründer übernommen, der den meisten Mitarbeitern und frühen Kunden blühende Landschaften der Innovationen und Börsenkurse vor die Augen gemalt hatte. Anfang 2000 rissen sich mehrere Investmentbanken um uns, mit Börsengangprognosen von 200 bis 350 Millionen Dollar. Wir hatten noch keine Produkte, aber mehrere befanden sich in der Betaphase der Erprobung. Meine Aufgabe war es, das Vertrauen der Mitarbeiter, Investoren und Kunden zu gewinnen und Produkte zu verkaufen, die unsere Versprechen wahr machten und das nötige Geld einbrachten, damit wir schwarze Zahlen schrieben. Jeden Tag standen wir unter Hochdruck. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, wo hier der Platz des Evangeliums war. Hier einige der Beobachtungen, die ich damals machte:

•Das Evangelium sagt mir, dass Gott alles, was ich tue, wichtig ist und dass er meine Gebete hört. Er erhört sie vielleicht nicht so, wie ich will, aber das liegt dann daran, dass er Dinge weiß, die ich nicht weiß. Zu seinem guten Plan für mich gehört auch, wie erfolgreich oder erfolglos ich bin. Gott ist die Quelle meiner Kraft und Ausdauer.

•Das Evangelium sagt uns weiter, dass Gott die Produkte, die wir herstellen, und die Firmen und Kunden, für die wir arbeiten, wichtig sind. Er liebt nicht nur uns, sondern auch die Welt und möchte, dass wir ihr gut dienen. Nicht zuletzt durch meine Arbeit sorgt Gott für die Menschen und macht seine Welt neu. Gott gibt uns unsere Vision und unsere Hoffnung.

•Das Evangelium ist die gute Nachricht. Mit den Worten des Pastors und Seelsorgers Jack Miller: „Kopf hoch! Du bist ein schlimmerer Sünder, als du dir je vorgestellt hast, und du bist mehr geliebt, als du je gehofft hast.“1 Mit anderen Worten: Ich werde immer wieder falschliegen und sündigen, und doch wird Gott sich durch seine Güte und Gnade in meinem Leben durchsetzen.

•Das Evangelium gibt unserer Arbeit als Führungskräften einen Sinn. Wir sollen alle Menschen und ihre Arbeit würdig behandeln und eine Umgebung schaffen, in der sie sich entfalten und ihre von Gott gegebenen Gaben zum Wohl der Gesellschaft einsetzen können. Wir sollen in den Organisationen, die wir schaffen, lebendige Verkörperungen von Gnade, Wahrheit, Hoffnung und Liebe sein.

Unsere Beziehung zu Gott und seiner Gnade hat in der Art, wie wir reden, arbeiten und führen zum Ausdruck zu kommen – nicht als die, die alles richtig machen, sondern als Wegweiser zu Christus.

Nach 18 Monaten pausenloser Arbeit ging die Firma pleite. Wir waren Teil der Internetblase des Neuen Marktes, und als die platzte, platzten auch wir. Es gelang uns zwar, unser Produkt pünktlich auf den Markt zu bringen, nicht aber, die nötigen neuen Mittel aufzutreiben, nachdem der Risikokapitalhahn plötzlich zu war. Wir baten unsere Banker, einen Käufer zu suchen, der uns wenigstens ermöglichen würde, das Produkt weiter zu vermarkten, einen Teil unseres Personals zu behalten und einen Teil des Kapitals unserer Investoren zu retten. Doch die Ängste auf dem Markt ließen den Käufer, um den wir uns so bemüht hatten, nur einige Tage vor der Unterzeichnung des Vertrags abspringen. Am Tag nach dem geplatzten Termin musste ich hundert Angestellte entlassen und danach unser geistiges Eigentum verkaufen.

Wie hatte so viel harte, gute Arbeit so schiefgehen können? Ich haderte mit Gott. Warum hatte er uns in die Insolvenz rauschen lassen, wo er mich doch so eindeutig in diesen Job „berufen“ hatte? Ich hatte unseren Mitarbeitern eine gute Chefin sein wollen, und jetzt standen sie ohne Anstellung auf einem leer gefegten Arbeitsmarkt da. Oder hatte ich mit den überzogenen Gewinnerwartungen unserer Firma nicht am Ende selber zu dieser Internetblase beigetragen? Was für eine Verantwortung hatte ich gegenüber unseren Aktionären, ja der Gesellschaft allgemein? Die einzigen christlichen Geschäftsleute, die ich je als Redner gehört hatte, waren die, die ihre großen Erfolge Gott zuschrieben, aber was sollte ich mit diesem Misserfolg machen? Ich brauchte ein Evangelium, das selbst hier eine gute Nachricht war!

Als ich der Belegschaft sagte, dass der nächste Tag unser letzter wäre, passierte etwas Wunderbares, dessen ganze Tragweite und Schönheit mir erst nach und nach aufging. Die Mitarbeiter beschlossen spontan, am nächsten Tag noch einmal in die Firma zu kommen – ohne Bezahlung –, um sich voneinander und von ihrer Arbeit zu verabschieden. Es war ein bittersüßes Zusammensein, aber die einen brachten Musikinstrumente mit, andere zeigten Übungen aus ihren abendlichen Tai-Chi-Kursen, und man lachte über gemeinsame Erinnerungen. Ich war platt. Diese Menschen feierten eine Firmenkultur, die ihnen in ihrer Arbeit und ihrem Zusammensein ein Stück Freude gebracht hatte – obwohl die Firma am Ende war. Irgendwann ging mir auf, dass ich an diesem Tag sozusagen Gott bei der Arbeit erlebt hatte, bei dem, was seine Spezialität ist: Heilen, Erneuern, Erlösen.

Vielleicht war es ein Fall von ausgleichender Gerechtigkeit für all meinen Frust über die mangelnde Unterstützung durch die Kirchen, dass sechs Monate später die Redeemer Presbyterian Church mich einlud, zurück nach New York zu kommen, um eine Arbeit für Menschen im Berufsleben aufzubauen. Nachdem ich ein Jahrzehnt lang mit Gott gerungen, über die verwandelnde Kraft des Evangeliums gegrübelt und darüber geklagt hatte, wie die Kirchen einen bei dem Thema „Arbeit und Beruf“ im Regen stehen ließen, bekam ich jetzt eine Chance, anderen zu helfen, die Hoffnung und Wahrheit des Evangeliums besser an ihrem Arbeitsplatz auszuleben.

Das vorliegende Buch bietet einige grundsätzliche Gedanken über Gott, Jesus und den Heiligen Geist, über unser Verhältnis zu diesem dreieinigen Gott und darüber, was all dies für die Arbeit bedeutet, zu der Gott uns erschaffen hat. Wie wir arbeiten – im Kontext unserer Kultur, unserer Zeit, unseres Berufes und unserer Firma – ist etwas, worüber wir alle, jeder an dem Platz, wo er steht, nachdenken müssen. Aber die Antworten werden alle darum kreisen müssen, wer Gott ist, was seine Beziehung zu uns und sein Plan für die Welt ist und wie das Evangelium unser Leben und die Art, wie wir arbeiten, auf den Kopf stellt.

Ich bin dankbar dafür, wie Tim Keller in den letzten 25 Jahren in seinen Predigten und seiner Art, die Gemeinde zu leiten, das Evangelium auf unser Berufsleben angewendet hat. Und dass er sich die Zeit genommen hat, diese Grundlagenarbeit in diesem Buch zu Papier zu bringen, damit wir alle tiefer schürfen und mehr darüber lernen können, wie Gott uns in unserer Arbeit beruft zum treuen Dienst für ihn.

Katherine Leary Alsdorf

Leiterin des Center for Faith & Work der Redeemer Presbyterian Church

EINLEITUNG

Warum wir die Berufungwiederentdecken müssen

Robert N. Bellahs epochemachendes Buch Gewohnheiten des Herzens hat vielen Amerikanern geholfen, das Phänomen zu benennen, das damals wie heute den Zusammenhalt unserer Kultur untergräbt: den „expressiven Individualismus“. An anderer Stelle argumentiert Bellah, dass die Amerikaner eine Kultur geschaffen haben, die die Wahlfreiheit und das Eigenleben des Einzelnen so betont, dass es kein gemeinsames Leben mehr gibt, keine großen Wahrheiten und Leitwerte, die die Gesellschaft zusammenbinden. Bellah wörtlich: „Wir bewegen uns auf eine immer größere Bejahung der Heiligkeit des Einzelnen zu, [aber gleichzeitig] verschwindet unsere Fähigkeit, uns eine Gesellschaftsstruktur vorzustellen, die die Individuen zusammenbindet … Der Heiligkeit des Individuums fehlt das Gegengewicht des Gespürs für das Ganze oder der Sorge um das Gemeinwohl.“2 Doch am Ende von Gewohnheiten des Herzens schlägt er einen Schritt vor, der uns auf dem Weg der Restabilisierung unserer sich auflösenden Kultur ein gutes Stück weiterbringen würde:

Um zu einer wirklichen Veränderung zu führen, … [müssten wir] uns die Idee des Berufs oder der Berufung wieder aneignen … müssten wir zu der Idee zurückfinden, dass Arbeit ein Beitrag zum Wohl aller und nicht bloß ein Mittel zum eigenen Fortkommen ist.3

Dies ist ein bemerkenswerter Satz. Wenn Bellah recht hat, besteht eine der Hoffnungen für unsere zerfallende Gesellschaft in der Wiederentdeckung der Idee, dass alle menschliche Arbeit nicht bloß ein „Job“, sondern eine Berufung ist. Das Wort „Beruf“ kommt von „berufen“. Heute bedeutet es oft einfach „Arbeitsplatz“ oder „Job“, aber das war nicht die ursprüngliche Bedeutung. Ein Job ist nur dann ein „Beruf“, wenn jemand anderes mich damit beauftragt hat und ich die Arbeit für ihn und nicht für mich selber mache. Unsere Arbeit kann nur dann eine Berufung sein, wenn wir sie als Dienst und Auftrag sehen, der über unseren Eigennutz hinausgeht. Wir werden noch sehen, dass ein Denken, das Arbeit in erster Linie als Mittel zur Selbstverwirklichung sieht, den Einzelnen langsam kaputt macht und (wie Bellah und viele andere aufgezeigt haben) damit auch die ganze Gesellschaft untergräbt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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