Ein Jahr für unsere Ehe - Timothy Keller - E-Book

Ein Jahr für unsere Ehe E-Book

Timothy Keller

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Beschreibung

Die Ehe ist die tiefste menschliche Beziehung, die es gibt. Den Ehepartner kennen und lieben zu lernen –nichts in unserem Leben könnte lohnenswerter und wunderbarer sein. Aber Ehe ist oft auch schwierig und schmerzhaft. In diesem Andachtsbuch teilen Timothy und Kathy Keller, die inzwischen seit über 40 Jahren verheiratet sind, ihren Erfahrungsschatz. Sie greifen dabei auf Gedanken zurück, die sie zuerst in ihrem Buch "Ehe – Gottes Idee für das größte Versprechen des Lebens" vorgestellt haben. Diese Gedanken werden vertieft und Meditationen zu Bibelstellen oder zu Passagen aus dem Buch "Ehe", Impulse zum Nachdenken und Gebete helfen, die gewonnenen Einsichten als Ehepaar gemeinsam im Alltag umzusetzen - denn ein Buch ist schnell gelesen, aber ein Jahr über diese Themen immer wieder zu meditieren, wird eine Ehe verändern. In der ersten Woche jedes Monats steht ein Bibeltext über Liebe, Sexualität und Ehe Zentrum. Es folgt jeweils eine Mediation über einen Aspekt dessen, was er zu diesen Themen sagt. Als nächstes kommt unter der Überschrift "Zum Nachdenken" eine konkrete Frage bzw. Projekt, bevor mit einem kurzen Gebet, das als Vorlage für eigene Gebete gedaht ist, das Thema bechlossen wird. An jedem Tag der anderen drei Wochen beginnt diie Tagesandacht nicht mit einem Bibelvers, sondern mit einem Zitat aus dem Buch "Ehe"; es folgen wieder eine Meditation und ein "Zum Nachdenken" und zum Schluss ein "Gebets-Tipp", der helfen soll, das Thema dieses Tages ins Herz und ins Leben "hineinzubeten". Die optimale Ergänzung zum Buch "Ehe – Gottes Idee für das größte Versprechen des Lebens"

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TIMOTHY & KATHY

KELLER

Ein Jahr fürunsere

Ehe

365 Andachten

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

The Meaning of Marriage – A Couple’s Devotional: A Year of Daily Devotions

© 2019 by Timothy Keller and Kathy Keller

Published by Viking, an imprint of Penguin Random House LLC, New York, USA

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Friedemann Lux.

Wenn nicht anders angegeben sind bei Zitaten des Neuen Testaments, der Bücher

Genesis, Exodus, Psalmen und Sprüche die Bibelstellen dem Bibeltext der Neuen Genfer

Übersetzung (NGÜ) entnommen. Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft;

Sprüche © 2015 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart;

Genesis u. Exodus © 2020 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, Brunnen Verlag Gießen.

Das Buch Hohelied wird zitiert nach der Übersetzung Neues Leben. Die Bibel

© 2002 und 2006 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten (NLB).

Sonst folgen Zitate des Alten Testaments der Lutherbibel, revidiert 2017,

© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart (LUT).

Darüber hinaus wird zitiert nach: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift,

© 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart (EIN), oder der Revidierten Elberfelder Bibel,

© 1985/1991/2006 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten (ELB).

© der deutschen Ausgabe:

2021 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

Umschlagillustration: Adobe Stock

Umschlaggestaltung: Jonathan Maul

Satz: DTP Brunnen

ISBN Buch 978-3-7655-0769-4

ISBN E-Book 978-3-7655-7606-5

www.brunnen-verlag.de

Für unsere Söhne und die tollen Frauen,die sie geheiratet haben:David und JenMichael und SaraJonathan und Ann-Marie

Inhalt

Einleitung

Januar

1. Januar

2. Januar

3. Januar

4. Januar

5. Januar

6. Januar

7. Januar

8. Januar

9. Januar

10. Januar

11. Januar

12. Januar

13. Januar

14. Januar

15. Januar

16. Januar

17. Januar

18. Januar

19. Januar

20. Januar

21. Januar

22. Januar

23. Januar

24. Januar

25. Januar

26. Januar

27. Januar

28. Januar

29. Januar

30. Januar

31. Januar

Februar

1. Februar

2. Februar

3. Februar

4. Februar

5. Februar

6. Februar

7. Februar

8. Februar

9. Februar

10. Februar

11. Februar

12. Februar

13. Februar

14. Februar

15. Februar

16. Februar

17. Februar

18. Februar

19. Februar

20. Februar

21. Februar

22. Februar

23. Februar

24. Februar

25. Februar

26. Februar

27. Februar

28. Februar

März

1. März

2. März

3. März

4. März

5. März

6. März

7. März

8. März

9. März

10. März

11. März

12. März

13. März

14. März

15. März

16. März

17. März

18. März

19. März

20. März

21. März

22. März

23. März

24. März

25. März

26. März

27. März

28. März

29. März

30. März

31. März

April

1. April

2. April

3. April

4. April

5. April

6. April

7. April

8. April

9. April

10. April

11. April

12. April

13. April

14. April

15. April

16. April

17. April

18. April

19. April

20. April

21. April

22. April

23. April

24. April

25. April

26. April

27. April

28. April

29. April

30. April

Mai

1. Mai

2. Mai

3. Mai

4. Mai

5. Mai

6. Mai

7. Mai

8. Mai

9. Mai

10. Mai

11. Mai

12. Mai

13. Mai

14. Mai

15. Mai

16. Mai

17. Mai

18. Mai

19. Mai

20. Mai

21. Mai

22. Mai

23. Mai

24. Mai

25. Mai

26. Mai

27. Mai

28. Mai

29. Mai

30. Mai

31. Mai

Juni

1. Juni

2. Juni

3. Juni

4. Juni

5. Juni

6. Juni

7. Juni

8. Juni

9. Juni

10. Juni

11. Juni

12. Juni

13. Juni

14. Juni

15. Juni

16. Juni

17. Juni

18. Juni

19. Juni

20. Juni

21. Juni

22. Juni

23. Juni

24. Juni

25. Juni

26. Juni

27. Juni

28. Juni

29. Juni

30. Juni

Juli

1. Juli

2. Juli

3. Juli

4. Juli

5. Juli

6. Juli

7. Juli

8. Juli

9. Juli

10. Juli

11. Juli

12. Juli

13. Juli

14. Juli

15. Juli

16. Juli

17. Juli

18. Juli

19. Juli

20. Juli

21. Juli

22. Juli

23. Juli

24. Juli

25. Juli

26. Juli

27. Juli

28. Juli

29. Juli

30. Juli

31. Juli

August

1. August

2. August

3. August

4. August

5. August

6. August

7. August

8. August

9. August

10. August

11. August

12. August

13. August

14. August

15. August

16. August

17. August

18. August

19. August

20. August

21. August

22. August

23. August

24. August

25. August

26. August

27. August

28. August

29. August

30. August

31. August

September

1. September

2. September

3. September

4. September

5. September

6. September

7. September

8. September

9. September

10. September

11. September

12. September

13. September

14. September

15. September

16. September

17. September

18. September

19. September

20. September

21. September

22. September

23. September

24. September

25. September

26. September

27. September

28. September

29. September

30. September

Oktober

1. Oktober

2. Oktober

3. Oktober

4. Oktober

5. Oktober

6. Oktober

7. Oktober

8. Oktober

9. Oktober

10. Oktober

11. Oktober

12. Oktober

13. Oktober

14. Oktober

15. Oktober

16. Oktober

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27. Oktober

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30. Oktober

31. Oktober

November

1. November

2. November

3. November

4. November

5. November

6. November

7. November

8. November

9. November

10. November

11. November

12. November

13. November

14. November

15. November

16. November

17. November

18. November

19. November

20. November

21. November

22. November

23. November

24. November

25. November

26. November

27. November

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29. November

30. November

Dezember

1. Dezember

2. Dezember

3. Dezember

4. Dezember

5. Dezember

6. Dezember

7. Dezember

8. Dezember

9. Dezember

10. Dezember

11. Dezember

12. Dezember

13. Dezember

14. Dezember

15. Dezember

16. Dezember

17. Dezember

18. Dezember

19. Dezember

20. Dezember

21. Dezember

22. Dezember

23. Dezember

24. Dezember

25. Dezember

26. Dezember

27. Dezember

28. Dezember

29. Dezember

30. Dezember

31. Dezember

Danksagungen

Anmerkungen

Einleitung

Vor einigen Jahren haben Tim und ich ein Buch geschrieben: The Meaning of Marriage: Facing the Complexities of Commitment with the Wisdom of God (deutsche Ausgabe: Ehe. Gottes Idee für das größte Versprechen des Lebens). In diesem Buch haben wir eine Reihe von Fragen behandelt im Zusammenhang mit dem Projekt, in einer Ehe, die sich auf den christlichen Glauben gründet, den Partner kennenzulernen und zu lieben. Viele Leser haben uns berichtet, wie sehr ihnen dieses Buch geholfen hat, und nichts könnte uns mehr Freude machen. Das Buch war die Frucht ehrlich erarbeiteter Erfahrung, und Gott hat verheißen, dass das, was er einem Menschen gibt, zum Wohl aller gedacht ist.

Sie müssen unser Buch Ehe nicht gelesen haben, um das Buch, das Sie gerade aufgeschlagen haben, zu benutzen. Aber es lohnt sich, zur Einleitung einige der Grundthemen in Ehe noch einmal ins Gedächtnis zu holen. Die Mutter aller Probleme in jeder Ehe ist die Ichbezogenheit in den Herzen beider Partner. In früheren Zeiten hat man in der Christenheit oft versucht, dieses Problem dadurch zu lösen, dass man den Leuten ihre Sündhaftigkeit unter die Nase rieb. Heute ist man in das andere Extrem gefallen: Unsere moderne Kultur hat aus der Ichbezogenheit einen halben Gott gemacht. Eine Ehe hält dann so lange, wie beide Partner den Eindruck haben, dass sie ihre Bedürfnisse adäquat befriedigt und ihnen nicht zu viel Stress abverlangt. Die Lösung des Ich-Problems ist das Evangelium von Jesus Christus, das uns gleichzeitig klein und groß macht.

Ein weiteres Zentralthema ist die Tatsache, dass das innerste Wesen der Ehe ein Bund ist – ein verpflichtendes Versprechen. Ein Bund ist weder ein Vertrag auf einem Stück Papier noch ein bloß emotionales Versprechen, sondern er bedeutet, dass die beiden Partner sich einander mit Haut und Haaren hingeben – nicht bloß körperlich, sondern auch juristisch, finanziell, emotional und spirituell. Dieses absolut bindende, juristisch wirksame Engagement öffnet einen Raum für Vertrauen, Offenheit und Intimität, der seinesgleichen sucht. Viele Menschen von heute glauben ja, dass der Kern der Ehe ein schönes, romantisches Gefühl ist, aber in Wirklichkeit ist es das Ehegelübde, das die beiden Partner durch das Auf und Ab der Gefühle hindurch zusammenhält und so im Laufe der Zeit eine Tiefe der Liebe schafft, die auf keinem anderen Weg erreichbar ist.

Wir sehen die Ehe als eine Freundschaft mit einer Mission. Das klassisch-traditionelle Ehebild sah die Ehe als Kern der Familie und betonte die Elternrolle der Partner, während das moderne Ehebild die Partner eher als romantische Liebhaber sieht. Wir wollen diese Dinge nicht kleinreden, finden aber, dass Ehepartner zuallererst beste Freunde zu sein haben. Aber jede Freundschaft braucht etwas, worum sie kreist, und in einer christlichen Ehe muss dies das geistliche Wachstum der Partner sein; die beiden helfen einander, Christus immer ähnlicher zu werden. Wenn dies unser großes Ziel ist, kommt das Glücklichsein von alleine. Wollen wir dagegen „doch nur glücklich werden“, werden wir weder glücklich werden noch geistlich wachsen.

Wir haben in unserem Buch weiter verschiedene „Werkzeuge“ vorgestellt, die uns helfen können, diesen Aufgaben und Verpflichtungen gerecht zu werden. Wir haben aufgezeigt, was wir tun können, um unseren Partner im Laufe der Jahre immer besser kennen- und lieben zu lernen, vor allem in Zeiten, wo das Leben anders wird und wir manchmal den Eindruck haben, mit einem oder einer Fremden verheiratet zu sein. Wir haben aufgezeigt, dass es im Wesentlichen drei Dinge sind, die wir tun können: erstens wahrhaftig sein, zweitens Liebe zeigen (in den „Währungen“ bzw. „Sprachen der Liebe“, die für unseren Partner am wertvollsten sind) und drittens Barmherzigkeit üben (durch regelmäßiges Schuldbekenntnis, Vergebung und Versöhnung).

In einer christlichen Ehe ist es eine hohe Ehre und eine große Herausforderung, einen Menschen vom anderen Geschlecht zu lieben. Das erfordert viel Geduld, Verständnis, Demut und Hingabe. Heute ist dies vermintes Gelände, aber wir haben so weit wie möglich versucht, hier der Bibel zu folgen, die sowohl vor allzu engen Geschlechterklischees als auch vor der modernen Leugnung von Geschlechterrollen warnt.

In den letzten beiden Kapiteln von Ehe wandten wir uns den Themen „Singles“ und „Sex“ zu und führten den Leser ein Stück weit in die christliche Ethik und das christliche Verständnis der Sexualität ein, die in ihrer Geburtsstunde so revolutionär waren und heute so umstritten sind.

Warum also dieses Andachtsbuch für Ehepaare? Nun, es soll ihnen Gelegenheiten geben zu ebenso tiefem wie praktischem Nachdenken über die Liebe und die Ehe in einer christlichen Perspektive. Ein Buch wie unser Ehe kann Prinzipien und Einsichten vermitteln, aber es kann auch schwer verdaulich sein und schwer auf das Klein-Klein des Alltags anzuwenden sein. In dem Buch, das Sie jetzt vor sich liegen haben, haben wir die Themen und Lektionen unseres Ehebuchs zu kurzen Meditationen verarbeitet, in denen wir jedes Thema in seinen verschiedenen Aspekten ausloten und aufschließen und Fragen und Projekte zum Nachdenken und Weitergehen vorschlagen.

Dieses Andachtsbuch präsentiert und vertieft Auszüge aus unserem Buch Ehe, um Gelegenheiten zu geben, jeden Tag einem ganz spezifischen Aspekt der christlichen Ehe und seiner Bedeutung für uns ganz persönlich nachzugehen.

In der ersten Woche jedes Monats zitieren wir einen Bibeltext über Liebe, Sexualität und Ehe; es folgt jeweils eine Mediation über einen Aspekt der biblischen Lehre zu diesen Themen. Als Nächstes kommt unter der Überschrift „Zum Nachdenken“ eine konkrete Frage bzw. ein Projekt, bevor wir mit einem kurzen Beispielgebet zu dem Thema schließen. Einige der Bibeltexte finden sich bereits in unserem Ehebuch, doch die Meditationen sind neu. Eine Übersicht über die biblischen Bücher, aus denen die Bibeltexte stammen, und über die behandelten Themen finden Sie in der folgenden Tabelle.

Januar

1. Mose 1–2

Ehe und Schöpfung

Februar

1. Mose 2–3; Epheser 5

Ehe und Erlösung

März

Verschiedene Stellen

Das Sechste Gebot, „du sollst nicht ehebrechen.“

April

1. Mose 39 u. a. Stellen

Ehebruch vermeiden

Mai

Verschiedene Stellen

Scheidung

Juni

Sprüche Salomos u. a.

Wer wir füreinander sind

Juli

Verschiedene Stellen NT

Wie wir einander dienen

August

Verschiedene Stellen NT

Wie Versöhnung geht

September

1. Korinther 6

Die christliche sexuelle Revolution: I

Oktober

1. Korinther 7

Die christliche sexuelle Revolution: II

November

Hohelied Salomos

Liebeslied: einander suchen

Dezember

Hohelied Salomos

Liebeslied: einander finden

An jedem Tag der anderen drei Wochen beginnen wir nicht mit einem Bibelvers, sondern mit einem Zitat aus Ehe; es folgen wieder eine Meditation und ein „Zum Nachdenken“ und zum Schluss ein „Gebets-Tipp“, der Ihnen helfen soll, das Thema dieses Tages in Ihr Herz und Ihr Leben „hineinzubeten“.

Dies ist ein „Andachtsbuch für Paare“, das für den Gebrauch in der Ehe gedacht ist. Dies kann geschehen, indem die beiden Partner sich die Andachten gegenseitig laut vorlesen und dann z. B. fragen: „Was hat dir gerade am meisten geholfen?“ Gehen Sie anschließend gemeinsam die Frage „Zum Nachdenken“ durch, und danach beten Sie gemeinsam, wobei Sie gerne die „Gebets-Tipps“ als Sprungbrett für Ihr Gespräch mit Gott benutzen dürfen. Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, dieses Buch zu benutzen: Lesen Sie die Andachten jeder für sich allein, notieren Sie sich die Gedanken, die Ihnen dabei kommen, und tauschen Sie sich regelmäßig miteinander darüber aus, wer was entdeckt und gelernt hat.

Bitte beachten Sie, dass die Grundthemen und -lektionen dieses Buchs immer wieder auftauchen, aber jedes Mal aus einer anderen Perspektive oder mit anderen Fragen zum Nachdenken.

Wir haben unser Buch Ehe nicht nur für verheiratete Paare geschrieben. Es entstand aus einer Predigtserie für eine Gemeinde, in der die allermeisten Glieder erwachsene Singles waren. Dieses Andachtsbuch dagegen richtet sich an Ehepaare, obwohl auch Verlobte bzw. Paare, die ans Heiraten denken, es so benutzen können, wie wir das gerade vorgeschlagen haben. Einige der Meditationen gegen Ende des Jahres dürften sogar besonders geeignet für solche noch nicht verheirateten Paare sein.

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Jeder Christ braucht das tägliche Bibellesen und Gebet. Dieses Buch kann dieses Lesen und Beten ergänzen, aber nicht ersetzen. Es sollte also nicht Ihr einziger täglicher Termin mit Gott sein! So wichtig die Ehe auch ist, sie ist nicht das Einzige, worüber wir das ganze Jahr lang mit Gott reden sollten. Zusammen mit diesem Ehe-Andachtsbuch könnten Sie z. B. unser Andachtsbuch über die Psalmen oder die Sprüche benutzen oder eine andere Hilfe für Ihre tägliche Zeit der Stille und Andacht.

1. Januar

So schuf Gott den Menschen als sein Bild. Als Gottes Ebenbild schuf er ihn. Als Mann und als Frau schuf er sie. (1. Mose 1,27)

VON GOTT SELBER EINGESETZT. In der heutigen Gesellschaft betrachtet man die Ehe als romantische Paarbeziehung, die durch die Heiratsurkunde gewisse juristische Vorteile erwirbt. Doch nach der Bibel ist die Ehe eine Erfindung Gottes und gehört somit zur absoluten Grundstruktur unseres Menschseins. Die erste Erwähnung von Geschlecht und Ehe in der Bibel erfolgt bei der ersten Erwähnung der Menschheit. Nicht jeder muss heiraten, aber die Menschheit als Ganze ist auf die Ehe hin angelegt. Ohne gesunde Ehen kann keine Gesellschaft gedeihen.

Zum Nachdenken: Was für Beziehungen sehen Sie zwischen der allgemeinen Gesundheit der Menschen und der Gesundheit ihrer Ehen?

Gebet:Herr, eine gesunde Gesellschaft ist eine, die starke Ehen hat. Vergib mir, dass ich hier so engstirnig und egoistisch gewesen bin. Hilf uns, unsere Ehe nicht nur für uns selber zu hegen und zu pflegen, sondern auch für Dich und für unsere Mitmenschen. Amen.

2. Januar

Dann sagte Gott, der Herr: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“ (1. Mose 2,18a)

WIR BRAUCHEN FREUNDE. Der Schöpfungsbericht erklärt, dass alles, was Gott erschuf, „sehr gut“ war. Doch dann kommt das Erste, was nicht sehr gut ist: Adam ist allein. In uns liegt ein von Gott selber kommendes Bedürfnis nach Gemeinschaft, das nur durch menschliche Liebesbeziehungen gestillt werden kann. Selbst Adams ungetrübte Beziehung zu Gott und sein Wohnen im Paradies konnten dieses Bedürfnis nicht wirklich stillen. Einsamkeit ist also keine Sünde, und dies bedeutet zweierlei. Erstens: Verheiratet sein ist zwar kein Muss (vgl. Paulus und Jesus), aber für ein vollwertiges menschliches Leben braucht es echte, enge Freundschaften. Und zweitens: Als Gott Eva zu Adam bringt, meint er sie eindeutig nicht nur als sexuelle Gefährtin oder Geschäftspartnerin, sondern als die Freundin, nach der Adam sich gesehnt hat.

Zum Nachdenken: Es kann passieren, dass Ehepartner so viel Zeit und Kraft in ihre Kinder, in Romantik, Sexualität und das allgemeine Lebensmanagement investieren, dass sie ihre Freundschaft vernachlässigen. Wie lässt sich das vermeiden?

Gebet:Herr Jesus, Du bist nicht nur unser wahrer Ehemann (Epheser 5,25-26), sondern auch unser größter Freund (Johannes 15,12-15). Lass unsere Ehen erfüllt sein von der Wahrhaftigkeit, der Zuneigung und der unerschütterlichen Treue echter Freundschaft. Amen.

3. Januar

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden. Die zwei sind dann eins mit Leib und Seele. (1. Mose 2,24)

VERLASSEN. Heiraten bedeutet verlassen. Nein, nicht in dem Sinne, dass man von seinem Elternhaus und seiner Verwandtschaft nichts mehr wissen will; aber das Wohl der neuen Familie, die ich gründe, hat wichtiger zu sein als das der Familie, in der ich aufgewachsen bin. Das junge Paar muss sich überlegen, wie es sein Leben so gestaltet, dass dies seiner Situation, seinen Gaben und Bedürfnissen entspricht. Ich habe meinen Vater und meine Mutter nicht „verlassen“, wenn ich darauf bestehe, dass alles und jedes in meiner Ehe und Familie genauso zu geschehen hat, wie ich das in meinem Elternhaus erlebt habe. Kurz: Mein Ehepartner hat ohne Wenn und Aber die Nummer eins in meinem Herzen zu sein. Meine Eltern, ja selbst meine Kinder dürfen mir nie so wichtig sein, dass sie meine Frau bzw. meinen Mann auf den zweiten Platz verweisen.

Zum Nachdenken: Machen Sie eine Liste der Dinge, die Sie daran hindern können, Ihr Elternhaus zu „verlassen“ und in Ihrem Verhältnis zu den Menschen Ihren Ehepartner an die erste Stelle zu setzen.

Gebet:Herr, nimm uns unsere gespaltenen Herzen weg. Lass uns Dich mehr lieben als alles andere im Universum. Und wenn wir heiraten, dann hilf uns, einander mehr zu lieben als irgendeinen anderen Menschen in der Welt. Amen.

4. Januar

Aus der Rippe formte Gott, der Herr, eine Frau und brachte sie zum Menschen. … Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden. Die zwei sind dann eins mit Leib und Seele. (1. Mose 2,22-24)

DAS EHEGELÜBDE. 1. Mose 2,22-24 ist die erste Trauzeremonie in der Geschichte der Menschheit. „Gott selber führt wie ein Brautvater die Frau zu dem Mann.“1 Das Wort „verbinden“ ist die Übersetzung eines hebräischen Wortes, das eine verpflichtende Bundesbeziehung bezeichnet (5. Mose 10,20; 11,22-23). Unserer individualistischen Gesellschaft ist das Gespür für dieses Verpflichtende an der Ehe verloren gegangen: Der Trauschein ist „doch nur ein Stück Papier“; worauf es ankommt, ist, dass wir uns lieben … Aber wenn wir wirklich einander lieben, warum machen wir dann nicht Ernst und verbinden uns miteinander in absolut jeder Hinsicht – körperlich, emotional, persönlich, juristisch, sozial und finanziell? Das geschieht in jedem Ehebund, und es geschieht durch das Ehegelübde.

Zum Nachdenken: Warum tun sich die Menschen heute mit dem Heiraten so schwer? Auf welche Arten untergräbt unsere Kultur diese Sicht der Ehe als Bund?

Gebet:Herr, wir leben in einer Kultur, die Angst davor hat, sich festzulegen. Wir haben es gelernt, uns in unseren Beziehungen alle Optionen offenzuhalten – aber wir wollen nicht, dass die anderen uns so unverbindlich lieben! Lehre uns, treue Freunde und Ehepartner zu werden, in guten und schlechten Tagen, durch dick und dünn – so, wie Du uns geliebt hast. Amen.

5. Januar

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden. Die zwei sind dann eins mit Leib und Seele. (1. Mose 2,24)

SICH VERBINDEN. Luther übersetzte, dass der Mann seiner Frau „anhangen“ wird. Das hebräische Wort meint wörtlich: mit ihr verklebt sein – eben fest verbunden sein. Warum ist ein verpflichtender, mit einem feierlichen Gelübde besiegelter Bund so wichtig für das biblische Eheverständnis? Erstens ist er ein entscheidender Test. Die Bereitschaft, einen lebenslangen Bund einzugehen, ist ein Beweis dafür, dass die Zuneigung zueinander Ehe-Niveau erreicht hat. Zweitens ist er eine Kraftquelle: Es gibt in jeder Ehe schwierige Wegstrecken, auf denen unsere Geduld und unsere Liebe die Vergewisserung brauchen, dass wir ein feierliches Versprechen abgelegt haben, das gilt. Und drittens ist er lehrreich. Er zeigt uns, dass es in der Ehe letztlich nicht um Selbstverwirklichung geht, sondern um Selbsthingabe.2

Zum Nachdenken: „Ein Ehegelübde bedeutet kurzfristig eine Einengung, aber auf Dauer eine Befreiung.“ Stimmen Sie diesem Satz zu? Warum bzw. warum nicht?

Gebet:Herr, wenn unser Ja zu unserem Ehebund wacklig werden will, dann erinnere uns daran, wie fest Du zu uns hältst, ja dass Du für uns ans Kreuz gegangen bist. Amen.

6. Januar

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden. Die zwei sind dann eins mit Leib und Seele. (1. Mose 2,24)

EIN FLEISCH. Statt „eins mit Leib und Seele“ heißt es in älteren Übersetzungen „ein Fleisch“. In der Bibel ist „Fleisch“ oft ein Bild für die ganze Person (so in Apostelgeschichte 2,17, „… da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch“3). So wie Mann und Frau sich beim Geschlechtsverkehr buchstäblich vereinigen, treten Ehepartner auch in allen anderen Bereichen ihres Lebens in eine tiefe persönliche Gemeinschaft ein. Körperlich, emotional, sozial und juristisch werden sie eins. Dies aber bedeutet, dass der Geschlechtsakt der Erneuerung und Vertiefung des Ehebundes dient. Er ist ein körperlich-greifbarer Ausdruck des unzertrennlichen Einsseins in allen anderen Bereichen, wie es durch den Ehebund geschaffen wird.

Zum Nachdenken: Wie kann unsere körperliche Vereinigung eine ideale Methode zur Erneuerung des Ehegelübdes sein? Und wie kann Sex so praktiziert werden, dass er nicht das Ehegelübde widerspiegelt? Was können Sie tun, um das Zweite zu vermeiden?

Gebet:Herr, unsere Gesellschaft hat uns beigebracht, dass Sexualität zur Selbsterfüllung dient und nicht zur Selbsthingabe. Hilf uns, anders darüber zu denken. Zeige uns, wie die menschliche Sexualität ein Spiegel Deiner Liebe zu uns sein kann. Amen.

7. Januar

So schuf Gott den Menschen als sein Bild … Als Mann und als Frau schuf er sie. Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch. Bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz.“ (1. Mose 2,27-28)

NEUES LEBEN SCHAFFEN. Nicht alle Menschen müssen verheiratet sein, und nicht aus allen Ehen gehen Kinder hervor. Doch Gott hat die Ehe so eingerichtet, dass sie fähig ist, neues Leben hervorzubringen und aufzuziehen. Nur ein Mann und eine Frau zusammen können neue Menschen zeugen, wobei jeder der beiden etwas tut, was der andere nicht kann. Und wenn dann die Kinder in der Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Vaters aufwachsen, lernen sie die Stärken, die Schönheiten und die Einzigartigkeit beider Geschlechter kennen. Und drittens gibt die lebenslange Hingabe der Partner in der Ehe den Kindern die Geborgenheit und Stabilität, die sie brauchen, um sich entfalten zu können. So schenkt Gott der Ehe die Macht, neues Leben zu schaffen, die ein Spiegel seiner eigenen Leben gebenden Schöpferkraft ist.

Zum Nachdenken: Überlegen Sie, wie jeder Aspekt der Ehe, wie die Bibel sie sieht, der Hervorbringung und dem Aufziehen neuen menschlichen Lebens dienlich ist.

Gebet:Herr, Du hättest durch Deine eigene Kraft beliebig viele neue Menschen erschaffen können. Stattdessen hast Du uns zu Deinen Partnern bei dem Werk gemacht, neues menschliches Leben in die Welt zu bringen und es in Liebe und Treue aufzuziehen. Danke für dieses riesige Geschenk. Gib uns mehr von der Weisheit und Charakterstärke, die wir brauchen, um es recht zu gebrauchen. Amen.

8. Januar

Dieses Buch wendet sich … an alle Ehepaare, die entdeckt haben, was für eine Schwerarbeit der Ehealltag ist, und die sich fragen, wie man die bisweilen heißen „Feuerproben“ in der Ehe überstehen, ja durch sie wachsen kann. „Die Flitterwochen sind vorbei“, heißt es manchmal in unserer ehemüden Gesellschaft. Dies ist ein Buch für Paare, die die Wahrheit dieses Satzes schmerzlich erfahren haben und von Wolke sieben zurück auf den Boden der Realität gefallen sind. (Ehe, S. 10)

WEDER NAIV NOCH ZYNISCH.Ehe ist ein realistisches Buch über das Eheleben, weil die Bibel ein hyperrealistisches Buch über die Menschen ist. Die Ehe ist ein gewaltiges Gut; sie war Gottes Idee, und die Menschheit könnte ohne sie nicht existieren. Aber weil wir Sünder sind, ist die Ehe nicht einfach. Die Bibel stützt daher weder das sentimentale Ehebild, das man (angeblich) früher hatte, noch das zynische Bild, das unsere eigene Zeit prägt. Es gab Zeiten, da war die Ehe ein absolutes Muss; ledige Erwachsene waren fast schon sozial Ausgestoßene. Heute ist sie nur eine Stimme im Konzert der Lebensstile.4 Wir müssen unbedingt zwischen diesen beiden Klippen hindurchsteuern, wenn es uns gelingen soll, den richtigen Partner zu wählen und anschließend eine gute Ehe mit ihm zu führen.

Zum Nachdenken: Welchem der falschen Ehebilder neigen Sie mehr zu – dem sentimentalen oder dem zynischen? Warum? Wie hat Sie das geprägt?

Gebetsimpuls:Stellen Sie sich die Bibel als riesigen Eheratgeber vor. Bitten Sie Gott, Ihnen aus seinem Wort immer mehr Weisheiten für Ihre Ehe aufzuschließen.

9. Januar

[Es gibt eine] tiefe Ambivalenz …, mit der die westliche Kultur die Ehe sieht. [Da heißt es,] dass die Ehe früher ein Gütervertrag war und heute im Wandel begriffen ist, dass sie die Individualität der Partner zerstört und frauenfeindlich ist, dass sie ein Leidenschaftskiller und psychologisch realitätsfremd ist oder „nur ein Blatt Papier“, das die Liebe unnötig kompliziert macht, und so weiter und so fort. Doch hinter diesen philosophischen Einwänden verbirgt sich ein ganzes Dickicht persönlicher Emotionen, die das Resultat der verschiedensten negativen Erfahrungen mit Ehe und Familie sind. (Ehe, S. 11)

DIE EHE – GELIEBT UND GEHASST. Unsere Kultur hat eine Hass-Liebe-Beziehung zur Ehe. Mervyn Cadwallader hielt sie in den 1960er-Jahren für „eine elende Institution“, für „das Ende freiwilliger Zuneigung und gerne geschenkter und freudig empfangener Liebe. Die Romanze weicht dem grauen Ehealltag, und die Beziehung wird zunehmend einengend, zermürbend und schal […]. Die ganze Vorstellung eines unwiderruflichen Vertrages, der die Partner zu lebenslangen romantischen Bemühungen verpflichtet, sie könnte absurder nicht sein.“5 Doch gleichzeitig gibt Cadwallader zu, dass er weiter auf der Suche nach einer guten Ehe ist (er war dreimal verheiratet) und dass dies bei den meisten Menschen guten Willens genauso ist. Aber wenn die ganze Idee der Ehe von vornherein absurd ist, warum dann dieses Suchen? Es hat möglicherweise noch nie eine Gesellschaft gegeben, die bei dem Thema „Ehe“ so gespalten war wie die unsere.

Zum Nachdenken: Was meinen Sie: Wie fair sind die oben zitierten Argumente gegen die Ehe? Wie kommen viele Menschen dazu, so über die Ehe zu denken? Und warum wollen trotzdem immer noch so viele heiraten?

Gebetsimpuls:Beten Sie darum, dass Ihre Herzenseinstellung gegenüber der Ehe nicht so sehr von den Problemen der Ehe geprägt wird, sondern von den Anweisungen und Verheißungen in der Bibel.

10. Januar

[Das] Hauptanliegen [von Ehe] ist es, Verheirateten wie Unverheirateten das Verständnis von Ehe nahezubringen, das wir in der Bibel finden. Den Verheirateten wird dies helfen, falsche Ehebilder, die ihrer Ehe womöglich schaden, zu korrigieren, und den Unverheirateten, frei zu werden sowohl von einer ungesunden Verklärung der Ehe als auch von ihrer pauschalen Ablehnung. Und nicht zuletzt wird ein „biblisches“ Ehebuch den Leserinnen und Lesern auch bei der Frage helfen, wer als potenzieller Partner für sie infrage kommt und wer besser nicht. (Ehe, S. 12)

DIE EHE IST NICHT GENUG. In seinem Buch Mere Christianity schreibt C. S. Lewis, dass dann, wenn wir uns verlieben, die Sehnsüchte, die in uns hochkommen, Sehnsüchte sind, „die keine Ehe der Welt stillen kann.“ Und er fährt fort, dass er hier nicht von „gescheiterten Ehen“ redet, sondern von „den bestmöglichen“. Wenn Lewis recht hat – und wir glauben, er hat recht –, dann entscheidet meine Reaktion auf diese Tatsache der menschlichen Existenz nicht nur darüber, wie meine Ehe verläuft, sondern wie der Rest meines Lebens verläuft. Es gibt hier drei Optionen: 1) Ich gebe meinem Partner die Schuld und suche mir einen anderen. 2) Ich werde zum Ehe-Zyniker. 3) Ich erkenne: „Wenn ich in mir eine Sehnsucht finde, die nichts in dieser Welt stillen kann, dann ist die wahrscheinlichste Erklärung die, dass ich für eine andere Welt geschaffen wurde.“6

Zum Nachdenken: Wenn Sie sich Lewis’ dritte Option zu eigen machen, was bedeutet das für Ihre Einstellung zur Ehe, wenn Ihre Ehe in Schwierigkeiten steckt? Oder wenn Sie ein Single sind, der versucht, den oder die „Richtige“ zu finden?

Gebetsimpuls:Beten Sie um die Fähigkeit, Lewis’ dritte Option zu wählen – um nicht zum weltfremden Romantiker oder zum Zyniker zu werden und um zu lernen, Gott über alles andere zu lieben.

11. Januar

Die Ehe hat sich nicht in der späten Bronzezeit als Mittel zur Regulierung von Eigentumsrechten herausgebildet, sondern sie bildet den Höhepunkt des biblischen Schöpfungsberichtes: Gott führt Mann und Frau zusammen und vereint sie in der Ehe. Die Bibel beginnt mit einer Hochzeit (der von Adam und Eva) und endet in der Johannesoffenbarung mit einer zweiten Hochzeit (der von Christus und der Gemeinde). Die Ehe ist Gottes Idee. (Ehe, S. 13)

ZUR EHE ERSCHAFFEN. Gott hat uns für bestimmte Dinge erschaffen. Er hat uns dazu erschaffen, ihn anzubeten (2. Mose 20,2-3). Er hat uns zur schöpferischen Arbeit und zum Bebauen der Erde erschaffen (1. Mose 2,15). Die Geschichte zeigt, dass es böse Folgen hat, wenn Menschen dies ignorieren oder verweigern. Gott hat uns auch, als er uns als sein Bild erschuf, als Mann und Frau erschaffen (1. Mose 1,27) und das Geschenk der Ehe gegeben (1. Mose 2,21-25). Dies bedeutet, dass, auch wenn nicht alle Menschen heiraten (1. Korinther 7), die Menschheit als ganze nicht ohne die Ehe auskommen kann. Und es bedeutet auch, dass unser sexuelles Verhalten entweder Gottes Bild spiegelt und an seinem Wesen und Wirken teilhat oder dass es dieses verneint. Gott hat uns für die Ehe erschaffen, und wir können sie nicht umdefinieren.

Zum Nachdenken: Unsere Kultur ist die erste, die die Ehe als etwas sieht, das man sich nach seinen Vorstellungen zurechtbiegen kann, und nicht als eine Institution, die wir als Geschenk und Auftrag empfangen. Inwiefern sind Sie von dem Zeitgeist unserer Kultur angesteckt? Was für Folgen hat das für die Art, wie Sie Ihre Ehe leben?

Gebetsimpuls:Beten Sie für unsere Gesellschaft, dass sie sich nicht selber zerstört, indem sie die Institution der Ehe beschädigt. Beten Sie für sich selber, dass Sie die Ehe als Gottes Geschenk und Auftrag annehmen können.

12. Januar

Wenn Gott selber die Ehe „erfunden“ hat, sollte jeder, der heiratet, alles daran setzen, Gottes Plan für die Ehe zu erkennen und zu befolgen. Wenn wir ein Auto kaufen (auch so etwas, das wir nicht selber erfunden haben oder hätten schaffen können), studieren wir ja auch als Erstes die Betriebsanleitung und befolgen das, was dort über Bedienung und Wartung des Fahrzeugs steht. Tun wir dies nicht, kann das fatale Folgen haben. (Ehe, S. 13)

NUR GOTT ZEIGT, WIE ES GEHT. Man hört oft das Argument, dass die Ehe einen jahrhundertelangen Entwicklungsprozess durchgemacht hat – warum sollen wir sie dann nicht so weiterverändern, wie wir das für richtig halten? Aber was Gott erschafft, das regelt er auch; die Bibel zeigt uns, wie die Ehe recht geführt wird, und kritisiert damit alle kulturellen Entstellungen der Ehe. Das 1. Buch Mose ist eine einzige Kritik an der antiken Polygamie und an dem Elend, das sie (vor allem für die Frauen) brachte. Aber das biblische Verständnis der Ehe als Bund steht auch gegen das moderne Bild von der Ehe als ausgehandelter Beziehung auf Zeit. Wenn wir Gott ehren, indem wir der Bibel folgen und den Ehepartner lieben und ihm dienen (und nicht uns selbst), machen wir uns frei von diesen historischen Zerrbildern der Ehe.

Zum Nachdenken: Denken Sie an den Mangel an Freundschaft und Gegenseitigkeit in vielen traditionellen Formen der Ehe und an das Ausmaß, in dem die Ehe in vielen modernen Beziehungen zu einem Deal auf Zeit geworden ist. Wie wird hier jeweils das biblische Konzept der Liebe als selbstloses Einander-Dienen ausgehebelt?

Gebetsimpuls:Beten Sie um die Fähigkeit, in Ihrer eigenen Ehe den jeweils herrschenden kulturellen Zeitgeistgötzen die Stirn zu bieten.

13. Januar

Es ist nicht einfach, den richtigen Blick für die Ehe zu bekommen. Wir alle sehen sie durch die mehr oder weniger verzerrende Brille unserer eigenen Erfahrungen. Wenn wir aus einem außergewöhnlich stabilen Elternhaus kommen und unsere Eltern eine vorbildliche Ehe führten, denken wir vielleicht, dass das mit der Ehe „ganz einfach“ ist – und dann heiraten wir und entdecken mit Entsetzen, was es alles braucht, um eine feste, haltbare Beziehung aufzubauen. Haben wir dagegen, ob als Kinder oder als Erwachsene, eine schwierige Ehe oder eine Scheidung miterlebt, kann uns das zu Eheskeptikern machen, die hinter jedem Busch ein Beziehungsproblem wittern und dann, wenn eines kommt, sofort sagen: „Ich wusste es ja, es klappt nicht.“ (Ehe, S. 14)

FREI VON DER VERGANGENHEIT. Der erste Ort, der uns eine verzerrte Sicht von der Ehe geben kann, ist unsere Kultur. Der zweite ist unsere Herkunftsfamilie. Es ist ebenso verständlich wie falsch, die Beziehung seiner Eltern als das letzte Wort zum Thema „Ehe“ zu sehen. Das wäre ungefähr so, als wenn ich mein Bild von „den Ärzten“ allgemein von meine Erfahrungen mit einem einzigen Arzt bestimmen ließe. Wir haben in unserem Elternhaus nur ein kleines Beispiel für das erlebt, was die Ehe ausmachen kann – einige ihrer Freuden oder viele ihrer Probleme; das ganze, große Bild, wie Gott es sieht, bekommen wir nur in der Bibel. Die Weisheiten und Verheißungen der Bibel zum Thema „Ehe“ können mich frei machen von meiner Vergangenheit.

Zum Nachdenken: Wenn Sie, außer der Ehe Ihrer Eltern, keine Vorstellung davon hätten, was eine Ehe ist, wie würden Sie die Ehe sehen? Inwiefern ist Ihr Ehebild von der Ehe bzw. den Ehen der Menschen geprägt worden, die Sie aufgezogen haben?

Gebetsimpuls:Danken Sie Gott für das, was Sie von Ihren Eltern oder anderen Menschen, die Sie in ihrer Kindheit geprägt haben, über die Ehe gelernt haben, und bitten Sie ihn, dieses Wissen aus seinem Wort heraus zu ergänzen und zu korrigieren.

14. Januar

Jeder Hintergrund, den wir mitbringen, kann zum Stolperstein für unsere eigene Ehe werden. Wohin gehen, um zu einem realistischen, umfassenden Bild von der Ehe zu kommen? Es gibt viele gute, von Beziehungsexperten verfasste Eheratgeber, die sehr hilfreich sein können, doch schon nach ein paar Jahren wirken sie veraltet. In der Bibel finden wir Aussagen, die über viele Jahrhunderte hinweg und in den verschiedensten Kulturen von Millionen Menschen getestet und für wahr befunden worden sind. Wo findet man einen vergleichbaren Eheratgeber? (Ehe, S. 14-15)

VON DER GANZEN BIBEL LERNEN. Die Bibel ist also die große Quelle für ein realistisches Bild von der Ehe, haben wir gesagt. Aber wo in der Bibel findet man diese Informationen? Nun, keineswegs nur in den Passagen, wo sie die Ehe direkt thematisiert, wie in 1. Mose 2, 1. Korinther 7 oder Epheser 5. So ist zum Beispiel das gesamte Buch der Sprüche eine Fundgrube der Weisheit für das Eheleben, da es ausführlich solche Dinge wie das Geld, unsere Gefühle, den rechten und falschen Gebrauch unserer Zunge, Sexualität, richtige Entscheidungen sowie die Todsünden Stolz, Zorn, Neid, Trägheit, Unmäßigkeit, Habsucht und Unkeuschheit thematisiert. Man schaue sich auch die vielen biblischen Texte über Buße, Vergebung und Versöhnung an (z. B. Matthäus 18,15-35; Epheser 4,25-32). Lauter Dinge, die wir unbedingt beherzigen müssen, wenn unsere Ehe wachsen und gedeihen soll.

Zum Nachdenken: Wenn das Wohl Ihrer Ehe daran hängt, wie gut Sie die Bibel verstanden haben, was können Sie dann tun, um die Bibel besser kennenzulernen? Wie können Sie systematisch ganze biblische Bücher (z. B. die Sprüche oder den Epheserbrief) als Eheratgeber durchgehen?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihnen zu helfen, sich nicht nur allgemein in der Bibel auszukennen, sondern sich von ihr in Ihrem ganzen Denken und Handeln auf dem Feld der Sexualität, der Liebe und des ganzen Ehelebens prägen zu lassen.

15. Januar

Nach der Aussage der Bibel hat Gott die Ehe eingesetzt, damit sie die rettende Liebe, die Jesus Christus zu uns hat, widerspiegelt. Sie soll uns charakterlich reifen lassen und ein stabiles menschliches Umfeld für Geburt und Erziehung unserer Kinder sichern. All dies tut Gott, indem er die einander ergänzenden Geschlechter zu einer lebenslangen Gemeinschaft zusammenschweißt. (Ehe, S. 16)

WIE MAN GLÜCKLICH WIRD. Wir leben in einer individualistischen Kultur, die die Ehe als Mittel zum persönlichen „Glücklich-Werden“ betrachtet. Doch die Bibel sieht die eheliche Liebe als Bild unserer Gemeinschaft mit Christus, die nur möglich geworden ist, weil er für uns auf seine Herrlichkeit verzichtete (Philipper 2,1-11) und weil wir unsererseits Buße getan haben und seine Diener geworden sind. Die Ehe kann die rettende Liebe Gottes widerspiegeln und unseren Charakter nach seinem Bild verändern. Wenn wir uns so in Liebe Christus und unserem Ehepartner hingeben, werden wir als „Nebenwirkung“ zutiefst glücklich.

Zum Nachdenken: Das obige Zitat nennt vier Gründe, warum Gott die Ehe erschaffen hat. Wie hängen diese Gründe zusammen? Und sind sie alle gleich wichtig?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihnen zu zeigen, auf welche Arten Ihre Ehe sich als gut für Ihre charakterliche Entwicklung erwiesen hat. Danken Sie ihm für diese Schule, auch dort, wo sie für Sie nicht einfach war.

16. Januar

Die biblische Lehre von der Ehe ist nicht einfach das Produkt einer bestimmten Zeit oder Kultur. Sie ist eine große Infragestellung des modernen westlichen Mythos von der Freiheit und Selbstverwirklichung des Individuums als einzigem Weg zum Glück, aber auch der Art, wie traditionelle Kulturen den unverheirateten Erwachsenen als nicht ganz vollwertigen Menschen betrachten. (Ehe, S. 16)

WEDER LINKS NOCH RECHTS. Die progressive westliche Kultur betrachtet die Ehe mit Argwohn, als unvereinbar mit der Freiheit des Individuums. Sie akzeptiert sie nur in der Rumpfversion der romantisch-emotionalen Zweisamkeit, die halt so lange dauert, wie beide Partner „glücklich sind“. Die nicht westlichen, traditionsorientierten Gesellschaften dagegen halten die Ehe sehr hoch und betrachten das Ledigsein mit Argwohn; der ledige Erwachsene ist gleichsam kein vollwertiger Mensch. Das christliche Ehebild passt nicht in dieses „Links-rechts“-Schema. Unsere Identität liegt zuallererst in Christus, und unsere engste Familie besteht aus unseren Brüdern und Schwestern in Christus (Markus 3,31-35). Dies gibt uns die Freiheit, uns entweder einander in einer Ehe hinzugeben oder ledig zu bleiben, je nachdem, wozu Gott uns beruft.

Zum Nachdenken: Welches der beiden kulturellen Ehebilder (das „progressive“ oder das „traditionelle“) hat Sie am meisten beeinflusst? Wie hat dies die Art, wie Sie persönlich zur Ehe stehen, geprägt?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott darum, Ihre Gemeinde zu einem Ort zu machen, der Ehepaaren wie Singles ein Zuhause bietet. Oder bitten Sie ihn, Ihnen eine Gemeinde zu zeigen, die so ist.

17. Januar

Die Lehren der biblischen Verfasser stellten die gängigen Positionen ihrer eigenen Kultur immer wieder infrage; sie waren eben nicht das bloße Produkt antiker Moralvorstellungen und Praktiken. Das aber heißt, dass wir die biblische Sicht von der Ehe nicht als rückschrittlich oder kulturell überholt abtun können. (Ehe, S. 17)

WEDER ÜBERHOLT NOCH MODERN. Die Kulturen des antiken Nahen Ostens praktizierten die Polygamie. Doch bereits das 1. Buch Mose illustriert das Elend der Vielehe. Bei den Römern durfte eine Ehefrau nur mit ihrem Mann Sex haben, doch dieser konnte sich so viele Geliebte leisten, wie er wollte. Das Neue Testament machte Schluss mit dieser Doppelmoral und führte das Prinzip der Gegenseitigkeit in den ehelichen Sex ein (1. Korinther 7,2-5). Was die Bibel über Sex und Ehe sagt, ist nicht das Produkt einer bestimmten Kultur, sondern sie stellt alle menschlichen Kulturen in das prüfende Licht der Offenbarung des Willens Gottes für die Ehe.

Zum Nachdenken: Die Bibel stellt alle Kulturen auf den Prüfstand. Inwiefern stellt sie die Vorstellungen unserer modernen westlichen Kultur über Sexualität, Liebe und Ehe infrage?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihnen zu helfen, die biblische Lehre über Sexualität und die Ehe als sein weises Wort zu akzeptieren, auch wenn dieses Wort unserer Kultur und unserem Fühlen und Denken gegen den Strich geht.

18. Januar

Solange wir nicht fähig sind, die Ehe durch die Brille der Bibel zu betrachten (und nicht durch die Brille unserer eigenen Ängste, Schwärmereien und subjektiven Erfahrungen oder durch die engen Sehschlitze unserer Kultur), werden wir nicht in der Lage sein, fundierte Entscheidungen über unsere eigene eheliche Zukunft zu treffen. (Ehe, S. 17)

WEDER ÄNGSTLICH NOCH NAIV. Viele von uns haben Angst, dass die Ehe mehr Selbstdisziplin erfordert, als ein normaler Mensch aufbringen kann. Andere glauben, dass der perfekte Partner und Seelenfreund hinter der nächsten Ecke auf uns wartet, und wenn wir ihn gefunden haben, ist alles in Butter. Unsere Kultur ist gerade so schizophren wie wir selber. Einige Bücher, Filme und „Experten“ reden uns ein, dass die perfekte Romanze alle unsere Probleme heilen wird, andere schreien dagegen: „Gib deine Unabhängigkeit ja nicht auf!“ Doch wenn wir unsere höchste Erfüllung von der Liebe Gottes erwarten und nicht von der „großen Liebe“ oder der „großen Freiheit“, werden wir von der Ehe weder zu viel noch zu wenig erwarten, sondern sie nüchtern als das sehen, was sie ist – eine gute Gabe Gottes. Sie ist weder etwas, ohne das alles leer ist, noch ein unerreichbarer Traum.

Zum Nachdenken: Sehen Sie die Ehe zu sehr durch die rosaromantische Brille oder zu sehr durch die grau-pessimistische? Warum? Wie hat das Ihre Ehe bzw. Ihre Partnersuche bisher geprägt?

Gebetsimpuls:Kennen Sie den berühmten Satz des Augustinus, dass unsere Seele so lange unruhig ist, bis sie Ruhe findet in Gott? Bitten Sie Gott, dass er Ihre große Erfüllung wird, sodass Sie nicht das, was allein er uns geben kann, in der Ehe suchen.

19. Januar

Ehe ist wunderbar, aber harte Arbeit. Ehe ist glühende Freude und Kraft, bedeutet aber auch Blut, Schweiß und Tränen, demütigende Niederlagen und anstrengende Siege. Ich kenne keine Ehe, die mehr als ein paar Wochen alt ist und die man als wahr gewordenes Märchen bezeichnen könnte. Es überrascht daher nicht, dass für viele Paare der einzige Satz in Paulus’ berühmtem Abschnitt über die Ehe [in Epheser 5], in dem sie sich wiederfinden, der Vers 32 ist [„Dies Geheimnis ist groß“, LUT]. Da sinkt man nach einem langen, harten Tag, wo man versucht hat, einander zu verstehen, ins Bett und kann nur noch seufzen: „Das ist ein großes Geheimnis!“ An manchen Tagen kommt einem die Ehe wie ein unlösbares Rätsel vor, wie ein Labyrinth, in dem man sich verlaufen hat. (Ehe, S. 19)

SCHWER UND WUNDERBAR. Zwei Grundtatsachen über die Ehe: Sie ist furchtbar schwer und absolut wunderbar. Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht. Denken Sie nur an die vielen anstrengenden Trainings- oder Übungsstunden, die es braucht, um ein richtig guter Sportler, Musiker, Wissenschaftler oder Autor zu werden. Diese endlose Arbeit an sich selbst gibt dem, der sie durchsteht, die Kraft, das Wissen und die Fertigkeit, etwas Großes, Schönes zu schaffen. Die Ehe ist nicht einfach – aber gleichzeitig so wunderbar, dass sie alle Mühe mehr als wert ist.

Zum Nachdenken: Schreiben Sie zwei Listen. a) Was ist alles besonders schwer an der Ehe? – b) Was ist alles besonders wunderbar an ihr? Wie führen die schweren Dinge zu den wunderbaren?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, dass er Ihnen helfen möge, durch Prüfungen und Probleme zu jemandem zu werden, der einen anderen Menschen weise und gut lieben kann.

20. Januar

[Es gibt] keine menschliche Beziehung, die größer oder wichtiger wäre als die Ehe. In der Bibel nimmt Gott selber die erste Trauung der Geschichte vor (1. Mose 2,22-25), und als der Mann die Frau sieht, bricht er in einen Freudenruf aus: „Endlich …!“ Alles in dieser Szene ruft es hinaus: Nach unserer Beziehung zu Gott selber ist die Ehe die tiefste Beziehung, die es gibt. Den Ehepartner kennen und lieben zu lernen ist deswegen gerade so schwierig und schmerzlich und so lohnend und wunderbar, wie Gott lieben und kennenzulernen. (Ehe, S. 19-20)

DIE UNABHÄNGIGKEIT VERLIEREN UND FREI WERDEN. Die Bibel vergleicht unsere Beziehung zu Gott mit einer Ehe, und dies mit gutem Grunde. Christus opferte seine Herrlichkeit und Macht, um auf die Erde zu kommen und für uns zu sterben, und wir müssen unser Recht auf Autonomie aufgeben, um uns in Liebe mit ihm zu vereinigen. Ganz ähnlich geben Ehepartner ihre Freiheit und Unabhängigkeit auf, um die tiefere Freiheit gegenseitiger Liebe und hingebungsvollen Dienens kennenzulernen. Wenn wir in Christus erlöst sind, lernen wir ihn anschließend immer besser kennen und lieben, und dies geschieht vor allem dadurch, dass wir immer wieder fallen und in Buße und Vergebung wieder aufstehen. Wir lernen und wachsen durch Niederlagen. Ganz ähnlich erleben Ehepartner es, wie ihre Liebe tiefer wird, wenn sie versagen und dann wieder aufstehen und einander vergeben.

Zum Nachdenken: Welche Merkmale unserer Gottesbeziehung fallen Ihnen ein, die Ähnlichkeiten mit der Ehe haben? Wie kann uns das Erkennen dieser Ähnlichkeiten in beiden Beziehungen – der zu Gott und der zu unserem Partner – helfen?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihnen zu helfen, Ihre Freiheit und Unabhängigkeit williger aufzugeben, um die Freiheit der gegenseitigen Hingabe kennenzulernen.

21. Januar

[Es gibt] eine zunehmend skeptisch-pessimistische Haltung zur Ehe in unserer Kultur …, und dies gilt besonders für die jüngeren Erwachsenen. Sie glauben, dass ihre Chancen, eine gute Ehe zu führen, nicht hoch sind – und selbst wenn die Ehe stabil ist, droht immer noch das Gespenst der sexuellen Langeweile. (Ehe, S. 20)

ARRANGIERTE EHEN? In manchen Ländern gibt es heute noch sogenannte arrangierte Ehen: Verwandte oder andere Vermittler suchen den Partner aus. Diese Ehen weisen geringere Scheidungsraten auf als andere Ehen.7 Dieses Modell beruht auf der Annahme, dass es möglich ist, sich gleichsam nachträglich zu verlieben. Meine Großmutter, die solch eine arrangierte Ehe einging, sagte immer, dass dann, wenn beide Partner vorhaben, den anderen zu lieben, auf die Liebestaten Liebesgefühle folgen. Die Bibel ist kritisch gegenüber der arrangierten Ehe, aber geht auch nicht davon aus, dass starke gegenseitige sexuelle Anziehung die Voraussetzung für eine gelingende Ehe ist. Moderne Menschen gehen meist davon aus, dass man ohne das Feuer der Leidenschaft nicht heiraten sollte – und dass diese Leidenschaft auch wieder erlöschen kann, ohne dass wir das wollen. Kein Wunder, dass wir solche Angst haben …

Zum Nachdenken: Die Bibel schreibt keine bestimmte Methode der Partnersuche vor. Was sind die Nachteile einer arrangierten Ehe und was die Vorteile?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, christlichen Paaren zu helfen, mehr auf Charakter und Barmherzigkeit zu setzen und weniger auf die „Chemie“.

22. Januar

Hinter dieser Praxis [des unverheiratet Zusammenlebens] stehen mehrere weitverbreitete Annahmen. Eine ist die, dass die meisten Ehen unglücklich sind … Eine andere Annahme ist, dass das Zusammenleben vor der Ehe die Chancen erhöht, den oder die „Richtige“ zu finden; es hilft einem, herauszufinden, ob man zueinander passt, bevor man den großen Schritt wagt … Das Problem ist nur, dass diese Annahmen und Behauptungen sämtlich nahezu vollständig falsch sind … „[Es gibt] zahlreiche Belege dafür, dass Paare, die [bereits] vor der Ehe zusammenleben, sich nach der Heirat eher wieder trennen.“ (Ehe, S. 20-21)

ZUSAMMENLEBEN? Viele Paare finden es vernünftig, wenn sie vor der Hochzeit erst einmal zusammenleben, um prüfen zu können, ob die Verliebtheit von Dauer ist und ob sie wirklich zueinander passen. Doch die meisten Studien zeigen, dass Paare, die vor der Heirat zusammenlebten, nach der Heirat ein erhöhtes Scheidungsrisiko haben und dass sie allgemein viel mehr Krisen und Unzufriedenheit erleben als Ehepaare. Warum ist das so? Ein Grund ist, dass beim bloßen Zusammenleben das Fundament der gegenseitigen vertrauensvollen Verbindlichkeit fehlt. Der Satz „Ich liebe dich, aber ich will dich nicht heiraten“ ist ein Widerspruch in sich. In Wirklichkeit bedeutet er ja: „Ich möchte etwas von dir kriegen, aber ich liebe dich nicht genug, um dir mein Leben anzuvertrauen.“

Zum Nachdenken: Warum kann das Zusammenleben zum Beziehungsstolperstein werden, selbst dann, wenn das Paar später heiratet? Nennen Sie einige der Gründe. Was für Vorteile hat es, wenn man erst nach der Heirat zusammenlebt?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, unserer Gesellschaft die Angst vor der Ehe zu nehmen, sodass sie begreift, dass eine Ehe so viel mehr bietet als vorübergehende Hochgefühle oder praktische Vorteile.

23. Januar

Eine … Studie über amerikanische Rentner ergab, dass Personen, die kontinuierlich verheiratet gewesen waren, bei ihrem Eintritt in den Ruhestand 75 % mehr Vermögen hatten als Personen, die nie geheiratet hatten oder die geschieden und nicht wiederverheiratet waren … Zum Teil liegt es daran, dass Verheiratete körperlich und psychisch gesünder sind. Die Ehe fungiert als „Stoßdämpfer“, der einem hilft … Probleme besser zu verkraften … Studien zeigen, dass Ehepartner einander zu mehr persönlicher Verantwortung und Selbstdisziplin anhalten, als Freunde oder andere Verwandte dies können … In einer Ehe achten beide Partner darauf, dass der andere spart, klug investiert und Wünsche aufschieben kann. Nichts bildet unseren Charakter so wie die Ehe. (Ehe, S. 22)

VERÄNDERUNGSLABOR. Es gibt viele Gründe dafür, dass die Ehe eine Macht hat, uns positiv zu verändern, wie dies keine andere Beziehung hat. Einige sind in dem obigen Zitat aufgelistet. Die Ehe bietet Hilfe im Leid, Begleitung bei Veränderungsprozessen und Anreize, strategisch und nicht impulsiv zu denken. Die vielleicht größte Hilfe für mein inneres Wachsen ist, dass mein Ehepartner meine Fehler so deutlich sieht (und spürt) wie sonst niemand – deutlicher noch als meine eigenen Eltern oder Geschwister. Ja, durch die Augen meines Partners kann ich ein schärferes Bild von mir selber bekommen, und das macht Veränderung möglich. Allerdings nur, wenn wir in Liebe einander die Wahrheit sagen; tun wir dies nicht, haben wir am Ende womöglich ein noch schieferes Bild von uns als bisher.

Zum Nachdenken: Wie führt die Weigerung, in der Ehe einander liebevoll die Wahrheit zu sagen, zu einem schiefen Selbstbild der Partner? Wie führt das Sagen der Wahrheit ohne Liebe bzw. eine Liebe, die die Wahrheit verschweigt, zu einem verzerrten Selbstbild?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, dass Sie einander in Liebe die Wahrheit sagen. Bitten Sie ihn vor allem um die Weisheit und das Taktgefühl, unangenehme Dinge so zu sagen, dass der andere sie akzeptieren kann.

24. Januar

Sämtliche Umfragen sagen uns, dass die Zahl der Verheirateten, die angeben, in ihrer Ehe „sehr glücklich“ zu sein, hoch ist (etwa 61–62 %), und diese Zahl ist in den letzten zehn Jahren kaum kleiner geworden. Doch am allererstaunlichsten ist, dass Langzeitstudien zeigen, dass zwei Drittel der unglücklichen Ehen binnen fünf Jahren glücklich sein werden, wenn das Paar zusammenbleibt und sich nicht scheiden lässt … [Eine Soziologin] kommentiert: „Die Vorteile der Scheidung sind eindeutig überbewertet worden.“ (Ehe, S. 23)

NICHT SO SCHNELL! Die Bibel weiß, dass in einer sündigen Welt die Scheidung unter Umständen richtig sein kann (Matthäus 19,8), und niemand sollte Ehebruch, Verlassen der Familie oder Gewalt in der Ehe entschuldigen. Es ist keine Liebe, wenn ich es jemandem erlaube, gegen mich zu sündigen. Doch die Bibel stellt klar, dass die Scheidung nur das letzte Mittel ist. Nur zu leicht glauben wir ja bei Eheproblemen reflexartig, dass der Partner schuld ist, aber doch bitte sehr nicht ich … Wer Versöhnungsversuche ausschlägt und kurzerhand aus der Ehe flüchtet, statt seine eigenen Fehler zu erkennen und an ihnen zu arbeiten, sät womöglich nur die Saat für die nächste gescheiterte Ehe. Zahlreiche Studien und Beispiele aus dem Leben bestätigen diese biblische Weisheit.8

Zum Nachdenken: Sind Sie (oder Bekannte von Ihnen) in Ihrer Ehe einmal in eine richtige Sackgasse hineingeraten? Was half Ihnen (bzw. den Bekannten), aus dieser Sackgasse herauszukommen?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihnen mehr Geduld mit Ihrem Ehepartner zu geben und offenere Augen für Ihre eigenen Fehler und Sünden. Nur so können Sie Beziehungsprobleme lösen.

25. Januar

Der Trend der Forschungsergebnisse der letzten beiden Jahrzehnte ist eindeutig: Menschen, die verheiratet sind und bleiben, sind mit ihrem Leben sehr viel zufriedener als Singles, Geschiedene oder unverheiratet zusammenlebende Paare. Es zeigt sich auch, dass die meisten Verheirateten in ihrer Ehe glücklich sind und dass die, die es nicht sind, aber sich nicht scheiden lassen, meist später doch noch glücklich werden. (Ehe, S. 24)

VIEL BESSER ALS IHR RUF. Der prozentuale Anteil erwachsener US-Amerikaner, die nie verheiratet gewesen sind, ist größer denn je, und immer weniger von ihnen träumen von einer Ehe.9 Auch die meisten europäischen Länder verzeichnen in den letzten zehn Jahren eine massiv wachsende Ehemüdigkeit, weil die jüngeren Erwachsenen weder auf ihre Unabhängigkeit noch auf Intimbeziehungen verzichten wollen.10 Doch selbst in der gegenwärtigen Kultur sind die meisten Ehen glücklich, und Ehepaare haben ein erfüllteres Leben als Unverheiratete. Dies widerspricht der Weltsicht der jüngeren Erwachsenen, sollte uns aber nicht überraschen. Für die meisten Menschen ist die Ehe etwas Gutes, weil Gott selber sie zum Wohl der Menschen eingesetzt hat, und dies wird sich nie ändern.

Zum Nachdenken: Überraschen die oben zitierten Ergebnisse Sie? Warum ist die Ehe so befriedigend für die Menschen?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, seine Macht über die Geschichte zu nutzen, um die Gesellschaft zu verändern und die Angst bzw. Gleichgültigkeit gegenüber der Ehe zurückzudrängen.

26. Januar

Weiter sind die Aussichten auf ein gelungenes Leben für Kinder, die in normalen Familien mit zwei verheirateten Elternteilen aufwachsen, zwei bis drei Mal besser als für Kinder, die nicht aus solchen Familien stammen. Das überwältigende Fazit ist also, dass es definitiv gut für das Wohlbefinden der Menschen ist, in einer Familie aufzuwachsen, wo die Eltern verheiratet sind, und später selber verheiratet zu sein. (Ehe, S. 24)

DIE EHE: UNERSETZLICH. In einer Umfrage wurden Menschen gefragt, welche der folgenden Aussagen ihrer eigenen Meinung näherkam: „Es geht der Gesellschaft besser, wenn die Menschen heiraten und Kinder haben wollen.“ Oder: „Es geht der Gesellschaft genauso gut, wenn die Menschen andere Prioritäten haben als das Heiraten und Kinderkriegen.“ 2014 wählten zwei Drittel der Befragten zwischen zwanzig und dreißig die zweite Aussage.11 Aber bis jetzt hat noch keine Gesellschaft eine bessere Methode erfunden, Kinder zu gesunden Erwachsenen zu erziehen, als durch Familien, in denen Mutter und Vater verheiratet sind.12 All dies steht natürlich schon längst in der Bibel: In der Ehe geht es nicht allein um das Glück des Paares, sondern auch um die Schaffung eines Schutzraumes, in dem neues Leben wachsen und gedeihen kann.

Zum Nachdenken: Warum haben wohl bei der oben zitierten Umfrage die meisten jungen Leute dem zweiten Satz zugestimmt? Was für Überzeugungen stehen dahinter? Teilen Sie diese Überzeugungen?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, seine Macht über die Geschichte zu nutzen, um die Familien zu stärken, zum Wohl der nächsten Kindergeneration.

27. Januar

Möglicherweise ist [der Ehe-Pessimismus] das paradoxe Ergebnis eines neuen, unrealistischen Ehe-Idealismus, der wiederum auf das Konto eines signifikanten Wandels im Eheverständnis in unserer Kultur geht … „Die frühen aufklärerischen Ideale der Ehe als dauerhafte vertragliche Vereinigung zum Zwecke der gegenseitigen Liebe, der gemeinsamen Zeugung von Kindern und zum gegenseitigen Schutz werden allmählich von einer neuen Wirklichkeit der Ehe als ‚terminiertem sexuellem Kontrakt‘ bestimmt, der zur Befriedigung der Beteiligten geschlossen wird.“ (Ehe, S. 25)

DER DRUCK DES MODERNEN EHEBILDES. In vergangenen Jahrhunderten sah man die Ehe als einen Bund. Spannungen und Enttäuschungen waren unausweichlich, aber wo die Gefühle schwankten, trug der Bund. Die Romanheldin Jane Eyre zeichnet das alte Bild vom Ehegelübde: „Wenn ich es jederzeit brechen könnte, wenn es mir passte, was wäre sein Wert? … Es ist mein fester Grund.“13 Doch die moderne Ehe steht unter dem Vorbehalt, dass sie beiden Partnern „etwas bringt“. Beide stehen unter einem ungeheuren Druck, pausenlos attraktiv und pflegeleicht zu sein – aber wer kann das auf Dauer leisten? Das scheinbar so liberale moderne Bild von der Ehe könnte sein eigener Untergang werden.

Zum Nachdenken: Welches der beiden oben zitierten Modelle der Ehe kommt Ihrem persönlichen Ehebild am nächsten? Unterhalten Sie sich darüber, inwiefern das ältere, restriktivere Modell in Wirklichkeit befreiender sein kann.

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihnen zu zeigen, dass das Ehegelübde letztlich frei macht – so wie auch es Freiheit bringt, ihm zu dienen.

28. Januar

[Das traditionell-christliche Ehebild sah] den Zweck der Ehe darin, einen Rahmen für die lebenslange Liebe und Hingabe zwischen Mann und Frau zu schaffen. Die Ehe war ein heiliges Band, das den Beteiligten helfen sollte, ihre Eigenimpulse und -interessen ihrer Beziehung unterzuordnen … Indem sie Mann und Frau in eine verbindliche Beziehung stellte, war sie eine Charakterschule, vor allem aber bot nur die lebenslange Ehe die nötige stabile soziale Struktur, in der Kinder aufwachsen und sich entwickeln konnten. (Ehe, S. 25)

DIE EHE ALS CHARAKTERSCHULE. Nichts bildet den Charakter so sehr wie die Ehe. Einer der Gründe dafür ist, wie wir schon sahen, dass niemand meine Schwächen so unbestechlich sieht wie mein Ehepartner. Er ist der Spiegel, in welchem ich mich am deutlichsten sehe – wenn ich denn den Mut habe hineinzuschauen. Doch es gibt noch einen zweiten Grund. Die Ehe gibt mir mehr Gelegenheiten zur freiwilligen Selbstaufopferung als selbst die Kindererziehung. (Bei den Kindern fühlen sich die Opfer nicht so freiwillig an.) Jeder Tag gibt mir hundert Gelegenheiten, gegenüber meinem Partner freundlich und nicht gereizt zu reagieren, ruhig und nicht arrogant. Lauter Gelegenheiten, Christus immer ähnlicher zu werden – wenn ich den Nerv habe, sie zu nutzen.

Zum Nachdenken: Gibt es noch mehr Gründe, warum die Ehe solch eine Charakterschule ist? Welche haben Ihnen besonders geholfen?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Sie durch Ihre Ehe Christus ähnlicher zu machen.

29. Januar

[In dem neuen Eheverständnis diente die Ehe] der emotionalen und sexuellen Befriedigung und Selbstverwirklichung des Einzelnen … Man heiratete für sich selber und nicht mehr, um seine Pflichten gegenüber Gott oder der Gesellschaft zu erfüllen … Die Aufklärung privatisierte die Ehe. Sie nahm sie aus dem Bereich der Öffentlichkeit heraus und sah ihren Sinn in dem persönlichen Glück des Individuums. Es ging … nicht mehr um ein „höheres Wohl“ wie die Spiegelung des Wesens Gottes, die Charakterschulung oder die Gründung einer Familie. Dieses neue Eheverständnis hat in den westlichen Kulturen langsam, aber sicher das frühere Ehebild verdrängt. (Ehe, S. 26)

EHE UND SOZIALE GERECHTIGKEIT. Den jungen Menschen von heute ist das öffentliche Wohl sehr wichtig – soziale Gerechtigkeit, Gesellschaftsreformen, eine bessere Welt. Wie ironisch, dass ausgerechnet sie die Ehe als etwas sehen, das allein ihrem privaten Glück zu dienen hat. Früher heiratete man und setzte Kinder in die Welt in dem Bewusstsein, dass dies wesentlich für das Wohl aller war. Diese Ehen waren oft nicht das reine Glück, aber man blieb zusammen, weil man Pflichten eingegangen war. Das Bild von der Ehe als dem privaten Himmel auf Erden dagegen setzt die Partner unter einen massiven Druck, sich pausenlos verliebt zu fühlen. Es ist an der Zeit, die Ehe (zumindest ein gutes Stück weit) wieder als öffentliche Institution zu sehen und nicht bloß als private Lebensstil-Option.

Zum Nachdenken: Wie ist das mit Ihnen? Betrachten Sie die Ehe als ein „öffentliches Wohl“? Inwiefern funktioniert sie als solches?

Gebetsimpuls:Bitten Sie Gott, Ihre Gesellschaft und Ihre Nation zu stärken, indem er die Ehen in Ihrem Land stärkt.

30. Januar

Was viele junge Erwachsene meinen, wenn sie den seelenverwandten Partner suchen, der perfekt zu ihnen passt, [ist zweierlei:] … Der erste [Schlüsselfaktor] ist die körperliche Attraktivität und sexuelle Chemie … „Wir waren in einen Trott gefallen, wo wir nur noch einmal die Woche oder so miteinander schliefen, vielleicht auch weniger. Es gab keine Abwechslung, und innerlich hatten wir eigentlich nichts davon. Es gab nichts von dieser Spannung und Vorfreude, die den Sex so toll macht – von diesem Wunsch, den Partner zu verführen …“ (Ehe, S. 27-28)

WENN DER SEX IN DIE JAHRE KOMMT.