Besetzungscouch - Caprice - Anna Valentin - E-Book

Besetzungscouch - Caprice E-Book

Anna Valentin

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Beschreibung

Doch gerade, als sie sich heimlich von der Party stehlen wollte, wurde ihr Weg von einer dunklen Wand versperrt. Eine Gestalt, breit wie ein Schrank, ragte vor ihr auf. Maren erkannte ihn sofort: Es war Ethan Lane. Der Mann, den sie gestern noch in seiner Szene mit »Cleopatra« beobachtet hatte. Wie ein Dschinn stand er mit verschränkten Armen da und betrachtete sie eingehend. In seinen dunklen Augen funkelte die Begierde. Schließlich hob er die Hand und winkte sie mit dem Zeigefinger zu sich heran. Dann nahm er Kurs auf das künstlich angelegte Wasserbecken mit dem Wasserfall. Maren folgte ihm, ohne zu zögern ...

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Seitenzahl: 95

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Inhalt

Cover

Caprice – Die Erotikserie

Über diese Folge

Über die Autorin

Caprice – Maren und Sophie

Titel

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

In der nächsten Folge …

Caprice – Die Erotikserie

Maren und Sophie sind beste Freundinnen und Journalistinnen bei Deutschlands größtem Boulevardmagazin BLITZ. Sie berichten von Events überall auf der Welt, die der internationale Adel, die High Society und Prominente aus dem Showgeschäft besuchen. Für ihre Artikel recherchieren sie knallhart – mit vollem Körpereinsatz …

Caprice ist eine Erotikserie, die monatlich in abgeschlossenen Folgen erscheint. In den einzelnen Folgen geht es mal härter und mal sanfter zu. Dafür sorgen die unterschiedlichen Autoren, die für diese Serie schreiben. Da jeder Autor seinen eigenen Stil hat, ist Caprice Folge für Folge ein neues erotisches Leseerlebnis.

Über diese Folge

Doch gerade, als sie sich heimlich von der Party stehlen wollte, wurde ihr Weg von einer dunklen Wand versperrt. Eine Gestalt, breit wie ein Schrank, ragte vor ihr auf. Maren erkannte ihn sofort: Es war Ethan Lane. Der Mann, den sie gestern noch in seiner Szene mit »Cleopatra« beobachtet hatte. Wie ein Dschinn stand er mit verschränkten Armen da und betrachtete sie eingehend. In seinen dunklen Augen funkelte die Begierde. Schließlich hob er die Hand und winkte sie mit dem Zeigefinger zu sich heran. Dann nahm er Kurs auf das künstlich angelegte Wasserbecken mit dem Wasserfall. Maren folgte ihm, ohne zu zögern …

Über die Autorin

Anna Valentin, Jahrgang 1983, hatte schon immer eine Vorliebe für erotische Geschichten. Ernsthaft geweckt wurde diese Leidenschaft mit ihrer Tätigkeit als Redakteurin für Erotik-Zeitschriften. Seitdem widmet sie sich auch als Autorin dem Erotik-Genre, das sie immer noch am meisten fasziniert. Die promovierte Germanistin lebt mit ihrem Mann in einem Vorort von München.

Caprice – Maren und Sophie

Maren, die Unschuld vom Lande – das ist zumindest ihre Masche. Dass sie nicht so unschuldig ist, wie sie tut, haben schon die Dorfjungs, mit denen Maren in einem norddeutschen Kaff aufwuchs, am eigenen Leib erleben dürfen. Da sie die Jungs nur aus Langeweile vernaschte, zog es sie in die Großstadt, und sie landete bei Deutschlands größtem Boulevardmagazin BLITZ. Maren weiß, dass ihre mädchenhafte, naive Art den Beschützerinstinkt bei Männern weckt und nutzt diese Tatsache für ihre Zwecke. Trotzdem hofft sie, damit auch ihrem Mr. Right zu begegnen. Und so lange sie den noch nicht gefunden hat, vertreibt sie sich die Zeit mit den Stadtjungs …

Spontan, dominant, durchsetzungsstark – das ist Sophie, der selbstbewusste Vamp mit französischen Wurzeln. Aufgewachsen in einem Pariser Vorort hat sie früh gelernt, sich alleine durchzuboxen. Schon damals merkte sie, dass sie eine gewisse Anziehung auf Männer ausübt – und bekam auch so die Stelle beim BLITZ. Ihre neugierige Reporternase führt sie nicht nur zu exklusiven Topstorys, sondern auch in Situationen, bei denen sie ihre Phantasien ausleben kann. Denn das findet sie viel spannender, als die große Liebe zu suchen. Außerdem ist ihr Körper zu wertvoll, um nur von einem Mann bewundert zu werden …

Anna Valentin

Besetzungscouch

beHEARTBEAT

Digitale Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Covergestaltung: Manuela Städele-Monverde unter Verwendung von Motiven © shutterstock: Miguel Angel Salinas Salinas | Denis Petrov

Illustrationen: © Olga Weber, www.olgaweber.de

eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-4275-8

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

Kapitel 1

Romanhelden beschrieben nicht selten das Gefühl, in eine andere Welt eingetaucht zu sein. Doch als sie in diesem Augenblick durch das riesige Tor schritt, fühlte sie sich selbst so. Sie betrat einen Ort, an dem sich alles um die großen Illusionen drehte.

Ihre Augen hatten sich noch nicht an die gleißende Sonnenflut des Vormittages gewöhnt, dennoch musste sie die Sonnenbrille abnehmen, um das Szenario, das sich vor ihr wie ein Zauberteppich ausbreitete, mit eigenen Augen sehen zu können.

Nein, korrigierte sie sich. Sie hatte keine andere Welt betreten, sondern eine andere Zeit. Sie fand sich in einem Straßenzug wieder, der sie über hundert Jahre in die Vergangenheit beförderte. Tatsächlich hatte sie Mühe, die schmalen Absätze ihrer Stiefel über den großen, dampfenden Pflasterstein zu manövrieren. Eben noch hatte es in Strömen geregnet. Doch nun kämpfte sich die Sonne durch die Wolken und brannte schonungslos auf sie hinab. Ein ozonartiger Geruch stieg vom Boden auf, der sich in ihrer Nase mit der Erinnerung des würzigen Tabakrauchs des Taxifahrers vermischte.

Sie streckte das Kreuz durch und wurde mit einem lauten Knacken belohnt. Sie war eindeutig zu groß geraten, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angenehm reisen zu können. Das Flugzeug, dann der Bus vom Flughafen bis zum Hauptbahnhof, und schließlich die zwanzig Kilometer lange Taxifahrt in einem alten Lada, welches sie in diese abgelegene Region führte.

Dazu ein Fahrer, der eine filterlose Zigarette nach der anderen geraucht und dabei lauthals andere Verkehrsteilnehmer beschimpft hatte. Einfach, weil sie da waren.

Doch all das hatte sie mit Demut ertragen, denn dieser Ort hier war für sie selbst nichts weniger als die Erfüllung eines großen Traums.

Sie liebte Filme, große Geschichten. Zu gerne nahm sie in den weichen Kinosesseln Platz und ließ sich für wenige Stunden in eine Fantasiewelt entführen, in der sie lachen, weinen und mitfiebern konnte.

Logisch, dass Maren Janson die Erste gewesen war, die bei dem Auftrag »hier« gerufen hatte.

Als ihr neuer Redaktionsleiter, Kenny Hoffmeister, von dem Projekt berichtete, war sie sogleich Feuer und Flamme gewesen und hatte nichts unversucht gelassen, um die interne Konkurrenz auszustechen.

Schließlich ging es hier um ein »Behind the Scences« mit Francise Decaux, dem wohl einflussreichsten Regisseur des letzten Jahrzehntes. Sie hatte all seine Filme gesehen, von denen es die letzten beiden sogar in die Top-Ten ihrer persönlichen ewigen Bestenliste geschafft hatten.

Ein Treffen mit dieser Ikone wäre jede noch so beschwerliche Reise wert gewesen. Auch zu diesem entlegenen Flecken im Herzen Europas, der so fremd und gleichermaßen vertraut wirkte.

Es war ein geschichtsträchtiger Ort, dessen bloße Existenz sie doch ein wenig einschüchterte.

Vom Flieger aus hatte sie die Filmstudios bereits erkennen können, da man auf dem gigantischen Dach des Hauptgebäudes den Namen in monströsen Lettern angebracht hatte, die selbst kilometerweit vom Himmel aus lesbar waren. Nicht kleckern, sondern klotzen schien hier die Devise zu lauten.

Das riesengroße Areal am Rande der tschechischen Hauptstadt Prag galt nicht umsonst als führende Traumwerkstatt Osteuropas. Unzählige Filmklassiker waren in den vergangenen Jahrzehnten in den Barrandov-Studios produziert worden, eines der größten und ältesten Filmstudios auf der Welt. Eine Traumfabrik.

Zu Sowjetzeiten waren es hauptsächlich osteuropäische Produktionen gewesen, doch in den letzten Jahren waren hier in Tschechien vermehrt internationale Blockbuster gedreht worden. Maren dachte an Filme wie Mission Impossible und Hannibal, während sie weiter den auf absichtlich alt getrimmten Pflastersteinen entlangstakste – ohne ein konkretes Ziel vor Augen.

Das Management von Francise Decaux hatte sie wissen lassen, dass man sie in den Studios erwarten würde. Sie hatte aber nicht damit gerechnet, dass das Areal so riesig war.

Gegen die grelle Sonne blinzelnd, suchte sie die unmittelbare Umgebung gab, doch sie fand nichts, was auch nur entfernt einem Empfangskomitee gleichkam. Nicht mal ein Praktikant mit Schild machte auf sich aufmerksam.

Dafür wimmelte es von unzähligen Menschen in altertümlichen Kostümen, die umhereilten, ihr allenfalls einen musternden Blick schenkten.

Vielleicht war die gewählte Reisekombination aus hohen Stiefeln und kurzem Bleistift-Rock selbst für Tschechien ein wenig zu gewagt. Und wenn schon, was scherte eine Maren Janson die Meinung anderer Leute. In diesem Punkt hatte sie viel von ihrer Freundin und Kollegin Sophie gelernt.

Sie schlenderte an einer Reihe von silberglänzenden Airstream-Wohnwagen vorbei und sah überall Kulissen-Aufbauten und Hard Cases in allen erdenklichen Größen und Formen.

Sie erinnerte sich daran, dass Decaux’ neuer Film nur teilweise in diesen Studios produziert wurde, und er zum Wohle der Authentizität auf Original-Schauplätze setzte. Zumindest stand es so im Briefing, das ihr Ken ausgehändigt hatte.

Nicht von ungefähr erinnerte sie all dies an einen Wanderzirkus. Ein Leben aus dem Koffer.

Sie wusste, dass viele namhafte Schauspieler diesen Aufwand scheuten, doch wenn eine Person wie Francise Decaux das Zepter in der Hand hielt, fand sich die internationale Schauspielerriege nur zu gerne ein.

Zumal es lange Zeit sehr ruhig um ihn geworden war. Sein Comeback glich einem Paukenschlag. Und jeder wollte dabei sein.

Verwunderlich war das nicht. Seine letzten beiden Produktionen hatten Unsummen von Geld in die Kassen gespült und wurden überhäuft mit Preisen. Sein letzter Film gewann sogar den Oscar für das beste Drehbuch, wenn sich Maren nicht irrte.

In der Tat verstand es Decaux wie kaum ein anderer, die ganz großen Gefühle auf die Leinwand zu zaubern.

Dann aber war es beängstigend ruhig um ihn geworden.

Der Mann in den Fünfzigern hatte sich gänzlich aus dem Business zurückgezogen und über fünf Jahre kein Lebenszeichen von sich gegeben. Doch nun hatte er sich zurückgemeldet. Mit einem Drehbuch, das schon jetzt als der nächste große Wurf gehandelt wurde.

Dem Enthusiasmus konnte sich Maren nur anschließen. Sie hatte von Decaux’ Management ein umfassendes Exposé ausgehändigt bekommen sowie einen mehrseitigen Auszug aus dem Original-Drehbuch – unter strengster Geheimhaltungsklausel, versteht sich. Schatten der Gezeiten hieß das Drama-Werk. Ein schlichter und doch so treffender Titel. Vordergründig handelte es sich hier um eine generationenübergreifende Liebesgeschichte, die laut Spoiler kein gutes, sondern sehr tragisches Ende fand.

Also kein Happy End für die Liebe. Wie so oft schon in ihrem eigenen Leben.

In seiner einfühlsamen Erzählweise hatte Decaux’ ein Epos geschaffen, das den Filmen der großen Hollywood-Zeit in nichts nachstand.

Im Mittelpunkt stand die Tochter einer englischen Gründerfamilie, die sich durch die beiden Weltkriege hinweg auf der Spielwiese der Aristokratie bewegte. Obwohl sie einem Earl versprochen war, verliebte sie sich unstandesgemäß in den Stallburschen und wurde von ihm schwanger. Das persönliche Schicksal dieser beiden verpackte Decaux in das Ereignis des Weltenbrandes, der zu jener Zeit in Europa wütete und die komplette Weltordnung auf den Kopf stellte – und mittendrin das Schicksal der unbedarften Frau, die sich für die Liebe und damit gegen ein Leben im Kreise ihrer Familie, in Reichtum und Sicherheit entschieden hatte.

Maren war von dem Auszug des Drehbuchs hin und weg gewesen, hatte sich förmlich hineingefressen in die Seiten, die sie an einem Abend verschlungen hatte. Für sie war sofort klar gewesen, dass sie es sein würde, die der BLITZ nicht nur einen umfassenden Hinter-den-Kulissen-Bericht über den Blockbuster liefen würde, sondern auch den Starregisseur mit völlig neuen Facetten präsentieren würde.

So stöckelte sie also den schmalen Weg entlang und ließ die Atmosphäre auf sich wirken, inhalierte den Duft Hollywoods, der von überall zu ihr herangetragen wurde.

Sie war beeindruckt von der Detailverliebtheit der Kulissen, die ihr wirklich das Gefühl gaben, durch das alte London zu flanieren. Als die Männer noch Hüte und behandschuhte Frauen Stoffschirme gegen die Sonnenstrahlen trugen. Sie ließ den Blick schweifen, versuchte sich zu orientieren. Der Mann an der Pforte hatte gemeint, dass sie sich im Studioblock B melden solle und ihr dann ein Schildchen mit ihrem Namen und einem Scan-Code ausgehändigt, den sie sich an ihren dunkelblauen Burberry-Kurztrenchcoat festklippte. Ganz vorsichtig, damit der Stoff ihres aktuellen Lieblings-Sommermantels ja nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Eine Pferdekutsche streifte ihren Weg und trug das rhythmische Klappern der Hufe auf den Pflasterstein an ihr Ohr. Zwei Männer schleppten ein imposantes Kulissenteil an ihr vorbei.

Ein buntes Szenario. Schön und unecht. Darauf ausgerichtet, für die Kamera gut auszusehen. Reine Fassade ohne Inhalt.