Bier brauen Buch: Die besten Rezepte zum Bierbrauen, um Schritt für Schritt ganz leicht Ihr eigenes Bier herzustellen - inkl. Kochrezepten mit Bier - Jens Koppermann - E-Book

Bier brauen Buch: Die besten Rezepte zum Bierbrauen, um Schritt für Schritt ganz leicht Ihr eigenes Bier herzustellen - inkl. Kochrezepten mit Bier E-Book

Jens Koppermann

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Beschreibung

Bier brauen: Mit vielfältigen Rezepten einzigartigen Biergenuss ganz einfach selbst brauen Flüssiges Gold, flüssiges Brot oder sogar flüssiges Glück: Zahlreiche kreative wie liebevolle Bezeichnungen für den Gerstensaft machen die besondere Liebe vieler Menschen zu diesem speziellen Getränk deutlich. Für wahre Bierfans ist Bier mit nichts zu vergleichen – warum also die Begeisterung für den Trunk nicht ausleben und das nächste Feierabendbier einmal selbst brauen? Das schenkt nicht nur unvergleichlichen Genuss, sondern geht auch kinderleicht – und wie, das zeigt Ihnen dieses Buch! Ob klassisches Hefeweizen und Pils, berühmte Spezialitäten wie Kölsch und Doppelbock oder außergewöhnliche Varianten wie India Pale Ale und Double IPA – es gibt vermutlich mehr Biersorten als Länder auf der Welt und so ist schließlich für jeden Geschmack gesorgt. Im Fachhandel finden Sie längst auch exotische Köstlichkeiten, allerdings oft zu stolzen Preisen und in limitierter Auswahl – ein guter Grund, sich das kostbare Getränk selbst ins Glas zu zaubern. Weitere Pluspunkte: Bier genau nach Ihrem Geschmack, mit besten Zutaten und dazu das unvergleichliche Gefühl von "selbstgemacht". Zum Glück ist das auch in den heimischen vier Wänden möglich und mit den zahlreichen Rezepten in diesem Buch werden Sie mit Münchner Hellem, Wiener Export, Imperial Stout und vielem mehr im Handumdrehen selbst zum Braumeister. Klingt so verlockend wie kompliziert? Zugegeben, Bierbrauen ist eine Kunst – aber eine, die Sie kinderleicht auch selbst erlernen können und mit den leicht verständlichen sowie ausführlichen Informationen in diesem Buch werden Sie in kürzester Zeit zum Experten für Maische, Nachguss, Equipment & Co. Die präzisen Schritt-für-Schritt-Rezepte bescheren auch blutigen Brau-Anfängern köstliche Resultate und machen das nächste Feierabendbier zu etwas ganz Besonderem. Weißbier-Spezialitäten. Legendäre Klassiker wie Bayerisches Weißbier, Weizen Dunkel, Schwarzweizen oder außergewöhnlicher Champagner-Weizen-Doppelbock kommen ab jetzt aus eigener Produktion. Untergäriges Bier: Ob Pils, Mai-Bock, Allgäuer Dunkles oder Smokey Whiskey Lager – die geschmackvolle Vielfalt überzeugt Kenner und Genießer gleichermaßen. Obergärige Varianten: Bei Kellerbier, Amber Ale, Belgischem Double oder Altdeutschem Hellem findet jeder sein neues Lieblingsbier. Kreativ, international & außergewöhnlich: Köstliche Craft-Bier-Kreationen wie Rote Rosen Ale, Milk Stout, Kürbisbier oder Coffee Imperial Stout bringen frischen Wind und grenzenlose Vielfalt ins Glas. Mit diesem Rezeptbuch wird aus dem schnellen Grill-Bier ein erlesener Genussmoment und Sie lernen Ihr Lieblingsgetränk von einer ganz anderen Seite kennen. Wenn Sie dann immer noch nicht genug haben vom Gerstensaft, können Sie mit leckeren Bonus-Rezepten wie Bierbrownies, Biergulasch oder Honig-Bier-Brot das Bier auch auf dem Teller ganz einfach die Hauptrolle spielen lassen – und Cocktail-Fans verkosten raffiniertes Mojitobier oder trendy Weißbier-Hugo. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und dann heißt es schon bald: Ein Prosit auf den neuen Braumeister!

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Bier brauen Buch

Die besten Rezepte zum Bierbrauen, um Schritt für Schritt ganz leicht Ihr eigenes Bier herzustellen

Jens Koppermann

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Bier brauen BuchCopyright © 2023 Jens Koppermannwww.edition-lunerion.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2023

Vorwort

F

lüssiges Gold, flüssiges Brot oder sogar flüssiges Glück: Zahlreiche kreative wie liebevolle Bezeichnungen für den Gerstensaft machen die besondere Liebe vieler Menschen zu diesem speziellen Getränk deutlich. Für wahre Bierfans ist Bier mit nichts zu vergleichen – warum also die Begeisterung für den Trunk nicht ausleben und das nächste Feierabendbier einmal selbst brauen? Das schenkt nicht nur unvergleichlichen Genuss, sondern geht auch kinderleicht – und wie, das zeigt Ihnen dieses Buch!

Ob klassisches Hefeweizen und Pils, berühmte Spezialitäten wie Kölsch und Doppelbock oder außergewöhnliche Varianten wie India Pale Ale und Double IPA – es gibt vermutlich mehr Biersorten als Länder auf der Welt und so ist schließlich für jeden Geschmack gesorgt. Im Fachhandel finden Sie längst auch exotische Köstlichkeiten, allerdings oft zu stolzen Preisen und in limitierter Auswahl – ein guter Grund, sich das kostbare Getränk selbst ins Glas zu zaubern. Weitere Pluspunkte: Bier genau nach Ihrem Geschmack, mit besten Zutaten und dazu das unvergleichliche Gefühl von „selbstgemacht“. Zum Glück ist das auch in den heimischen vier Wänden möglich und mit den zahlreichen Rezepten in diesem Buch werden Sie mit Münchner Hellem, Wiener Export, Imperial Stout und vielem mehr im Handumdrehen selbst zum Braumeister.

Guten Appetit!

Inhalt

Wissenswertes

Kleine Geschichte des Biers

Zutaten im Bier

Unterschiede zwischen Bieren im Überblick

Die wichtigsten Biersorten – kurz erklärt

Braumethoden

Kleines Brau-Wörterbuch

Ausrüstung zum Brauen

Noch ein paar Tipps, bevor es losgeht

Weißbier/Weizenbier

Weizen Hell

Weizen Dunkel

Bayrisches Weissbier

Berliner Weisse

Grätzer

Hefeweizen

Herrmann-Weisse

Honigweizen

Lambic

Witbier Blanche

Rauchweizen

Schwarzweizen

Champagner-Weizen-Doppelbock

Kupferweizen

Schokoladenweizen

Untergäriges Bier

Amerikanisches Lager

Pils

Doppelbock

Mexikan Lager

Münchner Hell

Münchner Dunkel

Dunkler Bock

Mai-Bock

Festbier

Ur-Märzen

Wiener Export

Böhmisches Pils

Oktoberfestbier

Indian Pale Lager

Smokey Whiskey Lager

Norddeutsches Pils

Dortmunder Export

Allgäuer dunkles

Obergäriges Bier

Bitter Ale

Haferbier

Indian Pale Ale

Kellerbier

Kölsch

Altbier

Dinkelbier

Scotch Ale

Ur-Alt

Amber Ale

Sommerbier

Helles Starkbier

Altdeutsches Helles

Dunkle Roggenweisse

Oatmeal Stout

Belgisches Double

Honey Ale

Altfränkisches Braunbier

Blonde Ale

Imperial Stout

Barley Wine

Brown Ale

Fruchtbier

Double IPA

Gose

Craftbeer

Coffee Imperial Stout

Rote-Rosen-Ale

Ingwer-Koriander-Bier

Old World Indian Pale

Kriek

Milk Stout

Vanilla Cream Ale

Blood Orange IPA

Alkoholfreies Malzbier

Himbeerweizenbier

Brown Amarillo

Belgisches Triple

Kürbisbier

Lakritzbier

Grutbier

Bierrezepte

Bierbrownies

Biersuppe

Honig-Bierbrot

Diesel

Bananenweizen

Michelada

Bierbraten

Biergulasch

Biereierkuchen

Goassmass

Mojitobier

Weissbier-Hugo

Eisbock

Wissenswertes

B

ier – das flüssige Gold ist schon seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil menschlicher Trink- und Genusskultur. Gerade in Deutschland genießt die Braukunst einen hohen Stellenwert und kaum einer würde wohl sein genüssliches Feiertagsbier missen wollen. Aber auch im Rest der Welt ist das köstliche Erfrischungsgetränk beliebt: Fast jedes Land, teilweise sogar jede Region und jede Stadt, besitzt ihr eigenes hausgebrautes Bier. Mit der Verbreitung der verschiedenen Brauarten und der Verfügbarkeit der Zutaten wird auch das Heimbrauen immer beliebter. So kommt es, dass neben den ältesten und bewährtesten Rezepten auch immer mehr Craftbeer auf den Markt kommt und die Bierauswahl zugleich größer und vielfältiger wird. In diesem Buch möchten wir Sie in die Welt der Bierbraukunst entführen und Ihnen zeigen, mit welchen Tricks und Kniffs auch Ihnen die Herstellung gelingt. Dazu unternehmen wir zunächst einen kleinen Ausflug in die Geschichte des Biers.

Kleine Geschichte des Biers

Manch einer mag überrascht sein, dass schon vor über 10.000 Jahren die ersten Formen des Biers ihren Einzug in den menschlichen Alltag erhalten haben. So schrieb Tacitus, seinerseits Geschichtsschreiber im Römischen Reich, von einem Gersten- und Weizengebräu der Germanen. Aber auch im alten Ägypten gehörte das Bierbrauen zur Kultur dazu, nicht weniger als Pyramiden und Gotteskulte. Es war sogar Brauch, den Pharaonen Bier beizugeben, wenn sie zur Ruhe gesetzt wurden. So konnten die altägyptischen Herrscher auch nach Ihrem Ableben noch das beliebte Getränk genießen – so glaubte man. Die frühesten Spuren des Biers führen uns sogar bis in die Steinzeit zurück: Dort trank man einen alkoholhaltigen Gerstenbrei, der dem heutigen Bier wahrscheinlich nur in wenigen Sachen etwas nachstand.

Es gibt sogar Theorien, dass das Bierbrauen seinen Teil zur Gründung der Zivilisation beigetragen hat. Streng gesehen ist Bier nämlich wenig anders als flüssiges Brot: dieselben Zutaten, nur in einem anderen Zustand. Mit dem festen Anbau von Weizen vermehrte sich die Möglichkeit des regelmäßigen Brauens und Backens. Das war Anreiz dafür, dass Menschen sich niederließen und ihre Zeit damit verbrachten, das Weizen anzubauen. So waren sie in der Lage, ihr geliebtes Getränk auch in großen Mengen zu produzieren und zu verkosten.

Das Kloster St. Gallen in der Schweiz ist eine der ersten dokumentierten Bierbrauereien. Hier haben die Mönche bereits 820 nach Christus das Brauen zu ihrer Arbeit gemacht. Mit dem aufsteigenden Handel im 16. Jahrhundert wurde auch Exportbier zum Schlager und Brauereien produzierten nicht mehr nur lokal, sondern für einen großen Markt.

Der genaue Prozess des Bierbrauens – die Hefefermentierung – wurde dagegen erst im 18. Jahrhundert entdeckt. Zuvor kannte man sich zwar gut genug aus, um die leckere Erfrischung herzustellen, aber man wusste nicht warum aus Weizen ein echtes Hefeweizen wurde. Bis heute hat sich aus dieser vielfältigen Geschichte eine große gesellschaftliche Bedeutung des Biers auf der ganzen Welt entwickelt. Ob heimisch oder international, dunkel oder hell, stark oder mild, Bier hat in fast allen Kulturen einen besonderen Stellenwert und trägt besondere Ereignisse der Geschichte mit sich.

Übrigens findet sich unsere Liebe zum Bier sogar in unserer Sprache wieder: Wenn es noch Hoffnung gibt, so hat man „noch nicht Hopfen und Malz verloren“ – die zwei Hauptzutaten des Biers. Diese Redewendung hat ihren Eingang durch die Bierbrauerei gefunden und steht metaphorisch dafür, dass man eben immer noch Chancen hat, ein Ziel zu erreichen. Denn erst, wenn das Bierbrauen schiefgeht, sind Hopfen und Malz wirklich verloren.

Immer beliebter wird mit den neuen technischen Möglichkeiten auch das Heimbrauen. Mittlerweile ist es geradezu erschwinglich, wenn man Zeit und Lust hat, sein eigenes Bier zu brauen. Natürlich bleibt es trotzdem eine Kunst, ein gutes Bier herzustellen – man muss üben und Lust darauf haben, sich mit Bier auseinanderzusetzen. Um Ihnen dies zu erleichtern, haben wir hier die wichtigsten Informationen zum Bierbrauen zusammengetragen.

Zutaten im Bier

Die grundlegenden Zutaten von Bier sind immer dieselben: Wasser, Hopfen, Hefe und Malz. Das gebietet auch das Reinheitsgebot. Die meisten Biersorten basieren auf dieser Grundlage, können jedoch in weiteren Zutaten variieren. In einem längeren Gär- und Reifeprozess werden sie miteinander vermischt und immer wieder richtig temperiert. Jeder Schritt im Bierbrauprozess ist von Bedeutung, angefangen mit der Auswahl der Inhaltsstoffe.

Wasser

Als Wasser zum Bierbrauen können Sie einfach Leitungswasser verwenden. Das Wasser kann natürlich auch aufbereitet werden. Hier wird’s chemisch: Im Grunde ist Brauen nämlich nichts anderes als die Überführung von Zutaten aus einem speziellen chemischen Ausgangszustand in einen chemischen Zielzustand. Bedeutsam für die Aufbereitung des Wassers ist die Wasserhärte. Die Wasserhärte umfasst die Karbonathärte und Nichtkarbonathärte. Karbonate sind Salze der Kohlensäure. Ionen der Karbonathärte vernichten Acidität (das Säureverhalten), Ionen der Nichtkarbonathärte fördern sie. Bedeutsam für das Bierbrauen ist aber nicht die Wasserhärte an sich, sondern die Restalkalität. Die Restalkalität beschreibt, welchen Einfluss das Brauwasser auf den pH-Wert der Maische (erstes Stadium des Bierbrauens bestehend aus Malz und Brauwasser) hat. Genauer gesagt gibt die Restalkalität an, was von der säurezerstörenden Wirkung der Karbonate übrig bleibt, nachdem die Härter in der Maische reagiert haben. Die Restalkalität wird in °dH angegeben und kann vom Brauer durch Aufbereitung des Brauwassers beeinflusst werden. Welche Restalkalität als Maß herangezogen werden sollte, ist von der Sorte des Biers abhängig. Pils braucht eine geringe Restalkalität von 0 °dH, während Lager, Bockbiere, Kölsch und Export eine Restalkalität von wenigstens unter 5 °dH haben sollten. Alle dunklen und Weizenbiere sollten eine Restalkalität von 10 °dH nicht überschreiten. Das Wasser kann in drei Schritten aufbereitet werden: Beim Abkochen des Wassers (ca. 30 Minuten) wird die Restalkalität um ca. 5 °dH reduziert, durch die Hinzugabe von Braugips um bis zu 2,8 °dH bei maximal 3 g Braugips pro Liter Wasser. Auch die Zugabe von Sauermalz kann die Restalkalität um bis zu 10 °dH senken. Für den Anfang benötigen Sie kein aufbereitetes Wasser, aber je mehr man sich in das Bierbrauen hineinfuchst, desto genauer kann man auch bei dieser Zutat schon vorgehen.

Malz

Als Malz bezeichnet man Getreide, das schon gekeimt ist, aber nochmals getrocknet wurde. Malz gibt es von jeder Getreide- oder Pseudogetreidesorte. Neben den verschiedenen Getreidesorten kann man Malz auch anhand seiner Farbe (hell oder dunkel) oder der Röstaromen unterscheiden. Malz ist auch für die Farbe des Biers verantwortlich. Die Bierfarbe wird in EBC gemessen: je höher der Wert, desto dunkler die Farbe. Achtung: Die Farbe des Bieres ist nicht automatisch die Farbe des Malzes, wobei dunklere Malze natürlich dunkleres und hellere Malze helleres Bier ergeben.

Hopfen

Der Hopfen ist eine Pflanzenart der Hanfgattung und wird zur Haltbarmachung des Biers verwendet. Hopfen gibt dem Bier einen eher bitteren Geschmack und wird vom Bierbrauer in größeren oder kleineren Mengen, je nach Biersorte, verwendet. Man unterscheidet zwischen Bitter- und Aromasorten (BH und AH). Wie der Name schon sagt, sind die Aroma-Sorten milder als die Bittersorten und verleihen daher dem Bier einen ausgewogenen, würzigen Geschmack. Bittersorten werden allerdings üblicherweise eingesetzt, da diese mehr der für den Brauprozess nötigen Bitterstoffe beinhalten. Von Aromahopfen braucht man beim Brauen daher deutlich größere Mengen als vom günstigeren Bitterhopfen. Klassische Bittersorten sind u. a. Wye Target, Nugget und Herkules. Bekannte Aromasorten sind Perle, Saphir und Spalter. Beim Bierbrauen gibt es immer eine sogenannte „Bitter“- und eine „Aroma“-Gabe. Manchmal wird für beide Gaben derselbe Hopfen verwendet. Der Kochzeitpunkt entscheidet dann darüber, ob die Hopfengabe primär für die Bitterkeit oder das Aroma zuständig ist. Hopfen wird meistens in sogenannten „Pellets“ verkauft und kann so auch für die Bierherstellung verwendet werden. Alternativ werden Sie auch Rezepte finden, bei denen die Hopfenangaben in Dolden (natürliche Hopfenform) angegeben ist. Viele Biere enthalten sowohl Bitter- als auch Aromahopfen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Brauprozess hinzugegeben werden.

Hefe

Die Hefe ist essenziell für die Gärung des Biers und sorgt dafür, dass aus der Würze Bier wird. Verwendet wird eine spezielle Bierhefe, keine alltagsgebräuchliche Backhefe. Es gibt zwei große Hefekategorien, zwischen denen man beim Bierbrauen unterscheidet, und zwar ober- und untergärige Hefe. Die Verwendung eines ober- oder untergärigen Hefestamms hat einen bedeutenden Einfluss auf den Bierbrauprozess. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Hefestämme beider Kategorien, die je nach Stamm unterschiedliche Eigenschaften haben. Da die einzelnen Hefestämme von wenigen Anbietern hergestellt werden, sind in den Rezepten die Hersteller mit angegeben. So ist die Zuordnung der Hefe eindeutig – Wer sich auskennt, kann die Hefen am Ende natürlich entsprechend mit Alternativen von anderen Anbietern ersetzen. Bekannte Hersteller sind u. a. Fermentis und Mangrove Jack’s. Ein weiterer Unterschied ist, dass es sowohl Flüssig- als auch Trockenhefe gibt. Für den Heimbrauer ist gerade am Anfang trockene Hefe zu empfehlen, da bei der Flüssighefe unbedingt ein sogenannter Hefestarter angesetzt werden muss. Der Unterschied zwischen ober- und untergäriger Hefe hat darüber hinaus eine größere Bedeutung für die Kategorisierung der Biere und wird im Folgenden nochmals genauer erläutert.

Unterschiede zwischen Bieren im Überblick

Da Bier so ein integraler Bestandteil verschiedenster Kulturen ist, haben sich über die Jahrhunderte auch alle möglichen Sorten von Bieren entwickelt. An dieser Stelle möchten wir Ihnen daher einen kleinen Überblick über generelle Unterschiede zwischen Bieren und den geläufigsten Biersorten geben. Zunächst einmal gilt, dass jedes Bier aus den vier oben beschriebenen Zutaten gebraut wird. Weiterhin kann man Biere anhand von vielen Merkmalen unterscheiden: Stammwürze, Alkoholgehalt, Farbe oder Getreideart. Eines der wichtigsten Kriterien ist aber, ob das Bier mit ober- oder untergäriger Hefe gegoren wurde.

Untergärige Hefe und obergärige Hefe unterscheiden sich dem Namen nach dadurch, dass erstere nach der Gärung nach unten sinkt und letztere nach oben steigt. Untergärige Biere sind diejenigen, die unter Einsatz von untergärigen Hefestämmen gebraut werden, und obergärige entsprechend denjenigen, die mithilfe von obergärigen Hefestämmen gebraut werden. Für das Brauen ist das vor allem wegen der Temperatur von Bedeutung, da untergärige Hefestämme eine niedrigere Temperatur während der Gärung brauchen (zwischen 4 und 9 °C). Insgesamt brauchen Biere, die mit untergäriger Hefe gebraut werden, auch eine längere Gärzeit, nämlich zwei bis sechs Wochen. Obergärige Hefe gärt stattdessen bei 18 bis 22 °C und braucht nur vier Tage bis zwei Wochen bis zum Ende des Gärprozesses. Die unterschiedlichen Temperaturen sind auch maßgeblich mitverantwortlich für den zentralen Unterschied zwischen unter- und obergäriger Hefe: Bei höheren Temperaturen kann die obergärige Hefe nämlich Gärungsgase bilden, die dazu führen, dass sie nach oben schwimmt und von da am Ende des Gärungsprozesses abgeschöpft wird. Obergärige Biere sind meistens etwas fruchtiger und besitzen eine Fülle von Aromen, die sich auch schon beim bloßen Geruch entfalten, während untergärige Biere voller und kräftiger schmecken. Sie haben außerdem den Vorteil, länger gelagert werden zu können.

Untergärige und obergärige Bierhefen gibt es sowohl in Trocken- als auch in Flüssigform. Für Weizenbier wird meistens Flüssighefe verwendet, allerdings gibt es auch hier mittlerweile Trockenhefestämme zu kaufen.

Neben ober- und untergärigen Bieren kann man auch dem Alkoholgehalt der Biere nach Namen vergeben: Biere mit einem Alkoholgehalt unter 0,5 Vol.-% sind sogenannte alkoholfreie Biere, alles darüber bis 3,7 Vol.-% Leichtbiere. Ein Alkoholgehalt von 4,5 und 7 Vol.-% verleiht einem Bier den Namen „Vollbier“ und wenn ein Bier einen Alkoholgehalt von über 7 Vol.-% erreicht, darf es sich „Starkbier“ bzw. „Bockbier“ nennen.

Die wichtigsten Biersorten – kurz erklärt

Pils

Das klassische untergärige Bier Pils wurde benannt nach der tschechischen Stadt Pilsen und erfreut sich bis heute größter Beliebtheit, vor allem in Deutschland. Es schmeckt eher herb und hat einen Alkoholgehalt von etwa 4 bis 5 Vol.-%.

Export

Dieses untergärige Bier hat einen etwas höheren Alkoholgehalt von etwa 5 bis 6 Vol.-% und wurde dem Namen gerecht werdend zum Export gebraut. Um länger haltbar zu sein, wurde es stärker eingebraut. Das Exportbier zeichnet sich durch seinen kräftigen, herben Geschmack aus.

Märzen

Auch Märzen hat seinen Namen seiner Geschichte zu verdanken: Dieses vollmundige, süßliche Bier wurde nämlich traditionell im März gebraut, da Bierbrauer früher im Sommer nicht brauen durften. Märzen hat einen Alkoholgehalt von 5 bis 6 Vol.-% und wird mit untergäriger Hefe gebraut.

Lager

Lager umfasst im englischen Sprachgebrauch alle untergärigen Biere, im Deutschen ist es aber eine spezielle Biersorte, die im Winter gebraut wurde und das ganze Jahr überstehen konnte – also im wahrsten Sinne des Wortes gelagert wurde. Lager ist ein untergäriges Bier, das mild und süffig ist und fast eine süßliche Note hat, weil es nicht stark nach Hopfen schmeckt. Der Alkoholgehalt liegt bei 5 bis 6 Vol.-% und macht es damit zum Vollbier.

Weizen

Weizen ist eine obergärige Vollbiersorte (4 bis 5 Vol.-%), die vor allem in Süddeutschland beliebt ist. Es muss mit mindestens 50 % Weizenmalz gebraut werden, um sich Weizenbier nennen zu dürfen. Weizen ist für seinen hohen Erfrischungsgehalt bekannt und schmeckt eher süßlich, bleibt dabei aber vollmundig. Weizen ist in Bayern auch als Weißbier bekannt.

Helles

Helles ist ein untergäriges Vollbier (4,7 bis 5,4 Vol.-%), das mit untergäriger Hefe gebraut wird. Es hat eine schwache Hopfenausprägung und ist sehr mild. Dabei ist es außerdem wegen seiner Verträglichkeit äußerst beliebt. Helles ist nahe verwandt mit Kellerbier.

Dunkelbier

Als Dunkelbier bezeichnet man ein kräftiges Vollbier (4 bis 6 Vol.-%), das sich durch seine dunkle Färbung auszeichnet. Diese entsteht durch die Farbe des Malzes. Außerdem zeichnet sich dieses untergärige Bier durch seinen kräftigen Malzgeschmack aus.

Bockbier

Dieses Starkbier (7 Vol.-%) gibt es sowohl in dunkler als auch in heller Form. Es sticht durch seinen starken Malzgeschmack hervor und zeichnet sich darüber hinaus durch einen erhöhten Stammwürzegehalt aus. Es gibt viele verschiedene Bockbierarten, die je nach Jahreszeit besonders beliebt sind bzw. waren, so z. B. der Festbock zur Weihnachtszeit und der Maibock im Frühsommer.

Kölsch

Kölsch ist ein obergäriges Bier, das einen sehr milden und malzigen Geschmack vorweist und lange gelagert wird. Es hat einen Alkoholgehalt von 4 bis 5 Vol.-% und ist ein recht leichtes Bier. Ob sich ein Bier Kölsch nennen darf, regelt übrigens die 1985 in Stand gesetzte Kölsch-Konvention.

Kellerbier

Kellerbier ist ein untergäriges Vollbier (4 bis 6 Vol.-%), das nicht sehr haltbar ist und daher seinem Namen den Umstand zu verdanken hat, dass es „direkt aus dem Keller getrunken wird“. Es ist sehr süffig und beinhaltet kaum Kohlensäure.

Alt

Altbier ist ein obergäriges Vollbier (4 bis 5 Vol.-%), das gebraut wurde, als es noch keine Möglichkeit gab, die Biere während der Gärung zu kühlen. Es schmeckt eher nussig und hat einen starken Malzcharakter.

Ale

Ale ist ein Sammelbegriff für britisches obergäriges Bier, das von 3 bis 10 Vol.-% Alkoholgehalt haben kann. Ale schmeckt meistens fruchtig und hat ein starkes Aroma. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bieren beinhaltet Ale keinen Hopfen. Stattdessen wird es aus gemälzter Gerste gebraut. Ein bekanntes Ale ist zum Beispiel das Indian Pale Ale (kurz IPA), das vor allem durch Craftbeer-Herstellung Berühmtheit erlangt hat und sich durch seine fruchtige Note auszeichnet. Außerhalb Deutschlands wird der Name „Ale“ übrigens für jedes Bier verwendet, was oftmals für Verwirrung sorgt.

Biermix-Getränke

Biermischgetränke bezeichnen alle Erfrischungsgetränke, die zum Teil mit Bier und zum Teil mit einem anderen Getränk gemischt werden. Beim Radler ist dies Limonade, es gibt allerdings unzählige verschiedene regionale und internationale Biermischgetränke.

Braumethoden

Wie Sie sehen, gibt es allerlei verschiedene Biersorten. Der Geschmack unterscheidet sich selbst bei gleicher Sorte häufig durch die genutzten Zutaten und das Handwerk des Braumeisters. Trotzdem wird Bier immer auf eine bestimmte Art hergestellt – und beinhaltet dieselben Schritte. An dieser Stelle wollen wir Ihnen daher einen Überblick über die verschiedenen Phasen des Bierbrauens geben. Grundsätzlich folgen die immer gleichen Arbeitsschritte in einer geordneten Reihenfolge. Begonnen wird mit dem Maischen, das im Braukessel stattfindet. Von dort aus wird das Bier geläutert, was bedeutet, dass die festen von den flüssigen Bestandteilen getrennt werden. Hiernach wird das Bier gekocht, und zwar unter Zugabe von Hopfen. Nach dem Kochen folgt eine Gär- und Nachgärphase, die mit der Reifung endet. Je nach Bier- und Hefeart sowie den Lagerumständen kann der Prozess wenige Tage bis mehrere Wochen und sogar Monate dauern. Deshalb sind viel Geduld und saubere Arbeit erforderlich.

Vorbereitung