Biogärtnern für Selbstversorger - Christel Rupp - E-Book
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Biogärtnern für Selbstversorger E-Book

Christel Rupp

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Beschreibung

Obst, Gemüse und Kräuter selbst anzubauen, macht einfach Spaß! Wer dabei biologisch vorgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern spart auch noch Zeit. Denn die Natur nimmt einem einen Teil der Arbeit sogar ab. Biogärtnern für Selbstversorger zeigt ganz praktisch, wie der Garten - egal, ob klein oder groß - zum Biogarten wird. Kleine Schritte reichen für den Anfang völlig aus, z.B. einen Kompost anlegen und Biosaatgut kaufen. Von der Beetanlage über die Aussaat und Pflanzung bis hin zur Ernte vermittelt dieser Ratgeber alles, was man zum Biogärtnern wissen muss. Und wie man Schnecke, Blattlaus & Co auch ohne Gift zu Leibe rücken kann. Über 100 Porträts von Gemüse, Obst und Kräutern beschreiben den biologischen Anbau. Tipps zum Lagern und Konservieren verraten, wie man die Früchte seiner Arbeit möglichst lange genießen kann. Christel Rupp weiß aus rund 30-jähriger Erfahrung, worauf es beim Biogärtnern ankommt, und ermuntert dazu, einfach loszulegen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 288

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SO WIRD DER GARTEN ZUM BIOGARTEN

Was heißt biologisch gärtnern?

Biologisch gärtnern ist mehr als nur das Weglassen von Chemie. Es bedeutet, die Natur zu erleben. Es macht einfach Spaß, die vielen alltäglichen kleinen Wunder zu beobachten, die sich einstellen, wenn man ein Stückchen Land mit ein wenig Liebe und Hingabe pflegt.

Ein fruchtbarer Gartenboden ist die Grundlage für eine reiche Ernte. Schonendes Lockern der Erde gehört zu den wichtigsten Pflegearbeiten.

Warum ein Bio-Gartenbuch? Kaum jemand, der duftende Kräuter heranzieht, Salat und Tomaten frisch aus dem Beet holen und eigenes Obst ernten möchte, wird heute noch Chemie einsetzen. Schließlich soll alles, was der Garten liefert, gesund und rückstandsfrei sein. Doch Gärtnern mit der Natur bedeutet weit mehr als das Weglassen von Chemie oder eine Läuseplage gelassen zu ertragen.

Das ökologische Gleichgewicht

Meist stellt sich erst mit der Zeit ein gutes Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen ein: Die großen und kleinen tierischen Helfer brauchen Zeit, um das neue Biotop für sich zu entdecken. Je länger man einen Garten biologisch bewirtschaftet, desto besser funktioniert das Zusammenspiel. Das gilt auch für viele Pflanzenkrankheiten.

Eine gute Beobachtungsgabe trägt viel dazu bei, rechtzeitig zu erkennen, wo Eingreifen nötig ist.

Mit der Wahl widerstandsfähiger Sorten ist schon viel gewonnen. Wer es ernst meint mit »bio«, wird biologischen Züchtungen und Sorten den Vorzug geben, die mit vielen Standorten gut zurechtkommen oder sich seit Jahrzehnten bewähren.

Zur zusätzlichen Stärkung der pflanzeneigenen Abwehrkräfte eignen sich selbst hergestellte Pflanzenauszüge oder in Gartenmärkten erhältliche Produkte auf der Basis von Naturstoffen.

Boden und Umwelt schonen

Den Boden fruchtbar zu machen und die Fruchtbarkeit durch schonende Bodenbearbeitung, Mulch und Gründüngung zu erhalten, ist Grundlage der meisten biologischen Anbaumethoden (>). Dazu gehört, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten und Ressourcen nachhaltig einzusetzen.

Der eigene Kompost ist wertvoller als gekaufter Gartendünger. Für das »Gärtnergold« braucht man nicht mit dem Auto ins Gartencenter zu fahren. Mineraldünger sind schon deshalb tabu, weil sie mit hohem Energieeinsatz hergestellt werden. Bei tierischen Produkten wie Guano sind die Rohstoffe ebenfalls nur begrenzt. Sie stammen von weit her oder, wie Hornspäne, aus Massentierhaltung. Auch das sollten Sie sich als Biogärtner vor Augen halten und eventuell pflanzliche Alternativen wählen.

Vor nicht sehr langer Zeit war der saure Regen Dauerthema. Ölheizungen und Verkehr sorgten für einen enormen Eintrag von Schwefelverbindungen in die Luft. Heute kann man bedenkenlos sammeln, was der Himmel an kostbarem Nass hergibt: Wegen der vorgeschriebenen Rauchgas- und Kraftstoff-Entschwefelung ist die Belastung stark zurückgegangen. Den Pflanzen bekommt gesammeltes, leicht erwärmtes Regenwasser sowieso meist besser als eiskaltes aus der Leitung.

Salat hat rund ums Jahr Saison. Frisch vom Beet und garantiert ohne »Chemie« schmeckt es noch besser, und die Ernte macht viel mehr Spaß.

Nicht nur die Ernte zählt

Der eigene Garten muss nicht perfekt sein. Viel wichtiger ist, dass es immer etwas zu entdecken gibt. Im Frühling in der Erde graben, Samen ausstreuen oder die Pflänzchen, die man auf der Fensterbank gehegt und gepflegt hat, ins Beet oder in Kästen und Kübel zu pflanzen ist so befriedigend, dass man ein paar Rückschläge gelassen wegstecken kann. Und wer im Blumenbeet durch bewusste Sortenwahl und eine vielseitige Pflanzengemeinschaft einen Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt leistet, kann auch darauf mit Stolz verweisen.

Mit nektarreichen Blüten Schmetterlinge und andere Nützlinge in den Garten zu locken, gehört auch zur Strategie erfolgreicher Biogärtner.

Der beste Platz für Obst & Gemüse

Ein Küchengarten – und sei er noch so klein – lohnt sich auf jeden Fall. Gut, dass sich auf jedem Grundstück geeignete Flächen für den eigenen Anbau finden. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen, das Beste aus den vorliegenden Gegebenheiten zu machen!

Sommerblumen lockern Gemüsereihen auf und sind eine hübsche Alternative zu Kohl und Rüben.

Je nach Größe des Gartens ist alles möglich, vom Minibeet mit ein paar Kräutern, Salat und Tomaten bis zu einem Gemüse- und Obstgarten, der fast unabhängig vom Obst- und Gemüsehandel macht.

Individuelle Lösungen

Wo passen Obst und Gemüse am besten hin? Wie viel Fläche brauche ich? Schauen Sie sich Ihr Grundstück nach diesen Gesichtspunkten an.

Wie viel Platz für Gemüse, Obst und Kräuter?

Um eine vierköpfige Familie vom Frühling bis zum Herbst mit frischem Salat, Gemüse, Kräutern und Beerenobst zu versorgen, genügen bei guter Planung bereits 100 m2 Beetfläche. Wer rund ums Jahr auf weitgehende Selbstversorgung setzt und genug Platz, geeignete Lagerräume sowie Spaß am Einkochen und Einfrieren eigener Lebensmittel hat, benötigt dafür mindestens 250 m2 Nutzfläche.

Hinzu kommen mindestens 10 – 30 m2 für einen kleinen Obstbaum. Ein richtiger Hausbaum mit großer Krone beansprucht leicht das Dreifache und wirft dazu noch ziemlich viel Schatten.

Bei wenig Platz bzw. rauem Klima bieten sich Pergolen bzw. sonnige Hauswände für Obstspaliere an.

Äpfel und Birnen lassen sich als schmale Obsthecke an der Gartengrenze ziehen und nehmen so anderen Kulturen kaum Licht weg.

Beerensträucher gedeihen auch nah am Zaun. Praktischer ist ein Beet, das die Pflege und Ernte von zwei Seiten ermöglicht. Auch hier müssen Sie pro Strauch 1 – 2 m2 einplanen.

Wohin mit den Gemüse- und Kräuterbeeten?

Gemüsebeete, Frühbeet und Kompostplatz gehören zusammen. Die Wege dazwischen sollten möglichst kurz sowie bei jedem Wetter bequem begehbar sein. Ideal ist, wenn Sie hier noch Platz haben für ein kleines Gerätehaus. Dann müssen Sie Hacke, Rechen und Pflanzkelle nicht weit tragen oder sind rasch in die Gartenschuhe geschlüpft, um ein paar Radieschen oder Kräuter zu ernten.

Nach dem Beispiel der Bauerngärten können Sie in größeren Gemüsegärten ein paar Quadratmeter für den Anbau von Sommerblumen abzweigen.

Ist die Fläche knapp bemessen, lassen sich Ziergemüse, z. B. buntstieliger Mangold oder Roter Grünkohl, und Kräuter wie Zitronenmelisse auch im Staudenbeet unterbringen.

Wann die Topfkultur sinnvoll ist

Für einen Topfgarten auf der geschützten Terrasse oder dem Balkon (>/>) spricht vor allem, dass wärmebedürftige Arten wie Basilikum dort – vor allem in kühlen Sommern – besser gedeihen. Noch ein Vorteil: Nach Tomaten und Erdbeeren in der Hängeampel brauchen Sie nur die Hand auszustrecken. Auch der Sitzplatz muss nicht unbedingt von Kletterrosen umgeben sein: Stangen- oder Feuerbohnen bezaubern mit rosaroten, violetten oder leuchtend roten Blüten und liefern einen Sommer lang zarte Hülsen für die Küche.

Beim Zeitaufwand flexibel bleiben

Der erforderliche Zeitaufwand für regelmäßig anfallende Arbeiten von der Beetvorbereitung bis zur Ernte ist schwer zu kalkulieren. Er richtet sich nach den jeweiligen Standortbedingungen, dem persönlichen Bedarf sowie den angebauten Pflanzenarten. Einen schweren Boden in lockere, feinkrümelige Erde zu verwandeln, erfordert am Anfang einen regelmäßigen Arbeitseinsatz. Wenn Sie sich rund ums Jahr aus Beeten und eingelagerten Vorräten versorgen möchten, reicht ein Wochenende kaum aus, und aus warmen Regionen stammende Auberginen und Basilikum brauchen mehr Zuwendung als Gartensalbei und Radieschen.

Um den Aufwand besser einschätzen zu können, fangen Sie am besten zunächst klein an und kalkulieren Erweiterungsmöglichkeiten ein. Ist ein größerer Nutzgarten bereits fest vorgesehen bzw. vorhanden, können Sie auf einem Teil der Beete eine Gründüngung einsäen und mit Zinnien, Ringelblumen und Tagetes die Zeit, in der der Garten noch wachsen soll, aufs Schönste überbrücken. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Blütenbestäuber warten geradezu auf eine solche Einladung!

Gepflasterte Hauptwege sind praktisch, weil man auch bei Regen rasch ein paar Kräuter oder einen Salat holen kann, ohne nasse Füße zu bekommen.

Was gehört in den Biogarten?

Ein Biogarten lebt von seiner Vielfalt. Er strotzt geradezu vor Leben und bietet nicht nur einen Lebensraum für Obst und Gemüse, sondern auch für viele Tiere und Pflanzen. Je bunter die Mischung, desto weniger Chancen haben Krankheiten und Schädlinge.

Eine Trockenmauer stützt Hänge ab, schützt Gemüse und Blumen vor Wind und bietet Platz für aromatische Kräuter. Mit ein wenig Geschick entstehen aus aufgeschichteten Steinen der Umgebung nostalgisch anmutende oder schlichte, moderne Formen, und es dauert nicht lange, bis die ersten Eidechsen über die Steine huschen und Polsterthymian und Bergbohnenkraut die Ritzen und Spalten erobern.

Wenn man einen älteren Garten übernimmt, fällt die Gestaltung relativ leicht. Meist genügt es, ein paar Gehölze zu entfernen, umzupflanzen oder zu ergänzen. Eventuell braucht der Rasen eine Verjüngungskur, und anstelle des Steingartens soll ein Kräuterbeet entstehen. Neubaugrundstücke stellen eine größere Herausforderung dar, dafür kann man sie ganz nach den eigenen Vorstellungen anlegen.

Eine harmonische Einheit

Wer die weitgehende Selbstversorgung für die ganze Familie plant, sollte die dafür vorgesehenen Flächen möglichst früh in die Gestaltung einbeziehen.

Ziehen Sie klare Grenzen

Eine Abgrenzung zwischen Nutz- und Ziergarten ist nicht nur aus praktischen Gründen sinnvoll:

Eine Buchenhecke passt zu jedem Gartenstil und sorgt als Windbrecher für günstiges Kleinklima.

Eine Beetumrandung aus Buchs erfordert mehr Pflege, schützt aber ebenso gut vor rauen Winden und verleiht dem Garten auch im Winter Struktur.

Hohe Sonnenblumen oder ein paar Reihen Zuckermais verstecken den Kompostplatz, bis Holunder und Haselstrauch dafür groß genug sind.

In ländlichen Regionen schützt ein Staketenzaun aus Kastanienholz das Beet mit Möhren und Salat vor Kaninchen und unerzogenen Katzen.

In kleinen Stadtgärten erfüllen Flechtwände aus Weide denselben Zweck.

Prächtige Wiesenblüte

Eine Blumenwiese anzulegen, erfordert Geduld. Je magerer, also nährstoffärmer der Boden ist, desto größer ist später die Pflanzenvielfalt. Nur wenige Arten, z. B. Himmelsschlüssel und Wiesenmargerite, bevorzugen feuchte, nährstoffreiche Erde. Rasenflächen also grundsätzlich nicht düngen. Bei einer Neuanlage reichlich groben Sand einarbeiten. Nehmen Sie besser keine Samenmischungen, die eine wahre Blütenexplosion versprechen. Kaufen Sie ausschließlich Saatgut heimischer Wildpflanzen, im Idealfall aus regionaler Herkunft. Diese werden von Jahr zu Jahr schöner.

Wiesenblumen wie Himmelsschlüssel wachsen auch in nährstoff reichen Rasenfl ächen.

Natürlichen Sichtschutz schaffen

Eine Hecke aus Wildfruchtgehölzen wie Kornelkirsche, Sanddorn und Wildrosen erweitert das Obstangebot und bietet Vögeln, Schmetterlingen und anderen Insekten Nistplätze und Nahrung. Auch bei Schnitthecken sollte man heimischen Sträuchern den Vorzug geben. Liguster und Hainbuche lassen sich bestens formieren und bieten mit ihren dichten, fein verzweigten Ästen und dem lange haftenden Herbstlaub auch im Winter Sichtschutz. Wer gar keine Einblicke zulassen will, wählt immergrüne Eiben, in milderen Regionen oder mitten in der Stadt eignen sich Stechpalme und Berberitze. Feldahorn verträgt ebenfalls strengen Rückschnitt und schirmt mit seinen dichten Zweigen ab.

Lebensraum für nützliche Tiere

Ein größerer Naturteich ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und ermöglicht spannende Beobachtungen. Die offene Wasserfläche (Tief- und Niedrigwasserzone) sollte mindestens 2 m2 groß sein, um ihre ökologische Funktion zu erfüllen. Ebenso wichtig ist ein großer, flacher Uferbereich mit Sumpfzone, die auch bei niedrigem Wasserstand nie völlig austrocknet. Geht es weniger um das Naturerlebnis, sondern eher um Spaß und Spiel für die Kinder, kann eine Kiesgrube mit Brunnen oder Wasseranschluss die bessere Entscheidung sein.

Nützlinge lassen sich durch ein vielseitiges Nahrungsangebot und Verstecke leicht anlocken. So sind Ohrwürmer für mit Holzwolle gefüllte Tonhütchen als Herberge dankbar.

Die wichtigsten biologischen Anbaumethoden

Wer den Garten biologisch bewirtschaftet, kann sich an bewährten Verfahren orientieren. Was steckt hinter den Begriffen »biologisch-dynamisch«, »organisch- biologisch« und »Permakultur«? Verschaffen Sie sich hier einen Überblick!

Wer sich für biologische Anbaumethoden interessiert, stellt schnell fest, dass »bio« nicht gleich »bio« ist. In der landwirtschaftlichen Produktion und der Lebensmittelverarbeitung sind die Unterschiede zwischen den Regeln und Vorschriften der verschiedenen Verbände entscheidend für die Anerkennung als Bioland-, Demeter- oder Naturland-Betrieb. »Erfunden« wurde der Biolandbau in den 1920er-Jahren von der Lebensreform-Bewegung. Sie wandte sich gegen die Verstädterung und Industrialisierung und forderte die Rückkehr zu einer naturgemäßen Lebensweise. Zeitschriften über das idyllische Landleben und Urban Gardening kannte man damals nicht – Parallelen zu heute sind aber durchaus vorhanden. Organisch-biologisch, biologisch-dynamisch oder Permakultur – es ist gar nicht so leicht, sich einen Überblick zu verschaffen, geschweige denn, sich für eine Methode zu entscheiden. Das müssen Sie zum Glück auch gar nicht, denn alle Anbauverfahren haben mehr gemeinsam, als sie trennt.

Biologisch-dynamische Gärtner berücksichtigen bei Aussaat, Pflanzung und Ernte auch kosmische Kräfte. Eine praktische Anleitung liefert Maria Thuns Mondkalender.

Biologisch-dynamischer Landbau

Das Prinzip der »Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise« geht auf Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, und seine Vortragsreihe »Der landwirtschaftliche Kurs« zurück. Biologisch-dynamisches Wirtschaften setzt die Anwendung von Kompost- und Spritzpräparaten voraus. Sie werden aus Quarz, Kuhmist und Heilpflanzen wie Kamille und Schafgarbe hergestellt und fördern das Bodenleben, die Kompostqualität und eine harmonische Pflanzenentwicklung. Langjährige Versuche bestätigten ihre positive Wirkung: Der Humusgehalt, die Zahl der Bodenlebewesen, die mit den Pflanzenwurzeln eine Lebensgemeinschaft bilden, ist bei regelmäßiger Anwendung deutlich erhöht – die beste Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum! Die Berücksichtigung von Planetenkonstellationen beim Säen, Pflanzen und Ernten ist dagegen keine Bedingung für die Demeter-Anerkennung. Doch auch hier gibt es viele Nachweise für eine Wirkung. Noch zwei Besonderheiten: Demeter-Betriebe gibt es auf der ganzen Welt. Hobbygärtner erhalten einen monatlichen Rundbrief.

In der Permakultur halten Enten Schädlinge in Schach und liefern obendrein Mist zum Düngen.

Organisch-biologischer Landbau

Verbände, die nach organisch-biologischen Methoden arbeiten, wie Bioland oder Naturland, legen genauso großen Wert auf Kreislaufwirtschaft wie die Anhänger des biologisch-dynamischen Landbaus. Durch eine vielseitige Fruchtfolge, Nutzung von hofeigenem Dünger, Anbau von Gründüngung und eine schonende Bearbeitung wird die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten und verbessert. Organisch-biologisches Gärtnern nach Biolandrichtlinien wurde von dem Agrarpolitiker Hans Müller entwickelt. Hierbei spielen auch die Verantwortung für Natur und gesunde Ernährung eine Rolle. Dazu gehören artgerechte Tierhaltung, Erzeugung wertvoller Lebensmittel, Förderung der Vielfalt, Bewahrung natürlicher Lebensgrundlagen und die Sicherung einer lebenswerten Zukunft.

Eine Mischung, bei der sich Kräuter, Gemüse und Obst ergänzen, ist Bestandteil aller Anbaumethoden.

Nachhaltig: die Permakultur

Dieses Konzept hat seinen Namen vom englischen permanent agriculture, für das sein Entwickler Bill Mollison 1981 den Alternativen Nobelpreis erhielt. Der Permakultur-Pionier stammt aus Tasmanien, und seine Idee von einer nachhaltigen, verantwortungsvollen Lebensweise ging um die Welt. Dahinter steckt ein ganzes Bündel unterschiedlicher Denkansätze. Biologisches Gärtnern gehört auch dazu, der Leitfaden der Permakultur umfasst jedoch weit mehr. Im Garten beruht das Konzept auf der Beobachtung der Natur und dem bewussten Umgang mit vorhandenen Ressourcen. Dabei werden Lebensräume als ökologische Kreislaufsysteme aufgefasst, die langfristig stabile Gleichgewichte zwischen Geben und Nehmen schaffen. Noch wichtiger ist es, durch individuelles Handeln neue Perspektiven zu schaffen, ob im städtischen Umfeld oder auf dem Land. Auch die beliebte Kräuterspirale (>) ist ein Element aus der Permakultur.

Kamille steigert im biologisch-dynamischen Garten die Kompostqualität.

PRAXIS FÜR BIO GÄRTNER

Mein Garten als Standort

Gärtner sind darauf bedacht, ihren Pflanzen möglichst optimale Wachstumsbedingungen anzubieten. So gedeihen sie am besten und bilden wertvolle Inhaltsstoffe. Deshalb ist es wichtig, den jeweils richtigen Standort für die Gemüsebeete und Obstgehölze zu finden.

Verschaffen Sie Pflanzen in zu dicht gewachsenen Beständen rechtzeitig Luft und Licht.

Pflanzen haben bestimmte Ansprüche an ihren Standort. Sie betreffen den Boden (>) sowie Licht, Wasser, Temperatur und Luft.

Für Sonnenanbeter und andere

Gemüsepflanzen, Obstgehölze und Kräuter fühlen sich in der Regel nur auf der Sonnenseite des Gartens wohl (>/>). Folglich planen Sie Platz für Beete bzw. Pflanzstellen an der Südseite ein. Richten Sie Beete möglichst in Nord-Süd-Richtung aus. Dann sind sie selbst im Winter gut besonnt. Möchten Sie Flächen an der Ost- oder Westseite des Hauses bzw. im Schatten hoher Bäume, Hecken oder Mauern nutzen, beobachten Sie, wo die Sonne mindestens sechs Stunden pro Tag scheint. Hier gedeihen Arten, die Halbschatten vertragen (Porträts >). In Nordrichtung, wo selbst im Sommer nur Morgen- oder Abendsonne Licht in den Schatten bringt, gedeihen Radieschen, Salat, Dill, Petersilie, Schnittlauch, Sauerampfer, Mangold, Rote Bete, Kohlrabi, Brombeere, Rhabarber und Sauerkirsche.

Regen bringt (meist) Segen

Gefühlt herrscht bei uns viel öfter Regenwetter als strahlend blauer Himmel. Wann und wie ergiebig der Himmel seine Schleusen tatsächlich öffnet, lässt sich am besten mit einem Regenmesser beurteilen, denn auch regional sind die Unterschiede oft größer, als man denkt. Nur so können Sie sicher sein, dass das vom Himmel fallende Nass auch für die gerade reifenden Himbeeren oder den frisch gepflanzten Kohlrabi ausreicht und ob Sie sich den Gang mit der Gießkanne sparen können (>).

Das Mikroklima nutzen

Wärme bzw. Kälte wirkt sich im engen Wechselspiel mit Licht und Wasser auf das Pflanzenwachstum aus. Bei starker Sonneneinstrahlung herrscht meist zugleich Hitze. Der Boden trocknet schnell aus. Das führt dazu, dass Radieschen pelzig und Kohlrabi holzig werden. Eine Kälteperiode kann die gleiche Auswirkung haben. Darunter leiden dann auch wärmebedürftige Arten wie Gurken und Basilikum. Im Frühling und im Herbst müssen Sie zudem mit Frösten rechnen. Empfindliche Kräuter und Gemüse dürfen erst ins Freiland, wenn sicher keine Minusgrade mehr zu erwarten sind. Für früh blühende Obstgehölze wählen Sie besser südliche, (wind-)geschützte Standorte mit günstigem Mikroklima. Wärmeliebende Birnen, Aprikosen, Weinreben oder Pfirsiche bevorzugen sonnige Südostwände. Dort wird es im Sommer nicht zu heiß, und Aprikosen, die es gerne trockener haben, stehen im Regenschatten. Im Spätherbst können Sie einiges tun, um die Gewächse vor Frost zu schützen (>).

PRAXISTIPP

Salat, Zwiebeln, Möhren, Sellerie, Weißkohl, Wirsing, Mangold und Rote Bete schossen leicht, d. h. sie gehen in Blüte, wenn sie im Frühling einer Kälteperiode ausgesetzt sind. Halten Sie vorgezogene Jungpflanzen dann besser im Warmen, bis die Kälte vorüber ist. Schützen Sie bereits gesäte oder gepflanzte Gemüse bei Spätfrostgefahr vor allem nachts mit Gärtnervlies.

Von lauen Lüftchen

Pflanzen bevorzugen hinsichtlich des Wachstumsfaktors Luft die goldene Mitte. Ist sie zu feucht, drohen Pilzkrankheiten, ist sie zu trocken, kann das Wasser knapp werden, oder Spinnmilben machen sich breit. Im Winter drohen bei Kahlfrost und Wind sogar Gehölze zu erfrieren. Meiden Sie daher zugige Stellen als Standort, oder setzen Sie Windschutzhecken. Luftig sollte er dagegen sein. Dann trocknet der Boden im Frühling schneller ab und erwärmt sich rascher. Erreger von Pilzkrankheiten breiten sich auf Blättern, die nach Tau oder Regen nur langsam abtrocknen, leichter aus. Gemüsefliegen und Schadschmetterlinge suchen für die Eiablage eher windgeschützte Plätze. An luftigen Standorten bleiben Pflanzen eher vor Befall verschont.

Ein sonniges Beet mit nährstoffreicher Erde ist ideal für den Anbau von Buschbohnen, Rote Bete, Möhren, Kohlrabi, Salat und duftendem Muskateller-Salbei. Rhabarber und würziger Beifuß gedeihen auch im Halbschatten.

Guter Boden – gesunde Pflanzen

Der Boden ist die Grundlage für gesundes Pflanzenwachstum. So einzigartig wie Ihr Garten, so eigen setzt sich darin auch die Erde zusammen. Lernen Sie den Boden kennen! In den meisten Fällen müssen Sie für dessen Fruchtbarkeit nicht mehr viel tun.

Ein lebendiger Boden ist die Garantie für dauerhafte Fruchtbarkeit und widerstandsfähige Pflanzen. Und wer das Ökosystem zu seinen Füßen kennt, kann Pflege und Bearbeitung viel besser darauf abstimmen.

Locker, gut durchlüftet und feinkrümelig – so sieht der ideale Gartenboden für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern aus. Die 25 – 30 cm dicke obere Schicht enthält alle wichtigen Nährstoffe für das Pflanzenwachstum. Es lohnt sich, etwas für die Verbesserung der Fruchtbarkeit zu unternehmen, und zwar im Einklang mit den Bodenorganismen.

Lernen Sie Ihren Boden kennen

Um die Fruchtbarkeit Ihres Bodens beeinflussen zu können, müssen Sie zunächst die Bodenart bestimmen. Boden besteht aus unterschiedlichen Anteilen an hellerem Sand, Lehm oder Ton und dunklem Humus. Der eine Boden wird als leicht bezeichnet, der andere als schwer – je nachdem, wie viel Mühe die Bearbeitung macht. Wie es um Ihren Boden bestellt ist, sagt eine Fingerprobe aus: Kneten Sie ein walnussgroßes Stück feuchte Erde.

Sandboden fühlt sich rau und körnig an, haftet nicht und rieselt einfach durch die Finger. Die Erde ist leicht zu bearbeiten und erwärmt sich schnell. Im Frühling trocknet sie rasch ab und ermöglicht frühe Saaten. Andererseits versickert Regenwasser rasch ins Grundwasser und nimmt dabei Nährstoffe mit. Daher muss man häufig gießen und die Düngergaben sorgfältig auf das Pflanzenwachstum abstimmen.

Tonboden lässt sich wie Knetmasse zu kleinen Würstchen mit glänzender Oberfläche rollen. Diese Böden können beachtliche Mengen an Wasser und Nährstoffen speichern. Beim Umgraben, Hacken und Lockern kommt man aber gehörig ins Schwitzen, und wenn man damit nicht wartet, bis die Erde gut abgetrocknet ist, gibt’s statt feiner Krümel dicke, betonharte Klumpen. Setzlinge brauchen lange, bis sie Wurzeln schlagen.

Lehm nimmt eine goldene Mittelstellung zwischen den beiden Extremen ein. Zwischen den Fingern fühlt sich die Erde samtig bis mehlig an. Sie lässt sich formen, klebt aber nicht. Der Wasser-, Wärme- und Nährstoffhaushalt dieser Böden stimmt. Im Sommer verdunstet viel Wasser, im Winter kühlen die oberen Bodenschichten stark aus, und bei Regen verschlämmt die Erdkruste.

Humusreicher, lehmiger Boden zerfällt zwischen den Fingern in feine Krümel, klebt kaum und ist leicht zu bearbeiten.

Mit der Finger- oder Faustprobe können Sie die verschiedenen Bodenarten leicht voneinander unterscheiden.

Die Erde als Lebensraum

Auf einem Quadratmeter Gartenboden leben bis in 30 cm Tiefe grob geschätzt 80 bis 100 Regenwürmer, 300 Asseln, 50 000 Springschwänze, Tausendfüßer, Käfer und Milliarden von Wimperntierchen, Pilze, Algen und Bakterien. Sie zersetzen Pflanzenreste sowie tierische Stoffe und lösen die darin enthaltenen Nährstoffe. Diese können daraufhin von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Dann »verbauen« die Erdbewohner mineralische und organische Bestandteile zu den von allen Gärtnern angestrebten, stabilen Bodenkrümeln. Diese fleißigen Mitarbeiter gilt es zu unterstützen.

Humus macht die Erde fruchtbar

Ohne Humus – die organischen Bestandteile des Bodens – hätten Gartenbeete allenfalls den Wert eines Sandkastens. Er speichert Wasser und ist der wertvollste Nährstofflieferant für Bodenlebewesen und Pflanzen. Nährhumus entsteht durch den Umbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißstoffen. Das geht, wie beim Kompostieren, auch im Boden relativ schnell.

Die leicht verwertbaren Humusbestandteile werden rasch vollständig abgebaut. Deshalb müssen die Grundstoffe in Form von Gründüngung und Pflanzenmulch ständig nachgeliefert werden.

Bei verholzten Pflanzenteilen benötigen Bodenlebewesen oft Jahrzehnte für die völlige Vererdung. Dieser dunkle Dauerhumus stellt die Hauptmasse der organischen Substanz. Sein langsamer Abbau versorgt die Pflanzen mit Stickstoff und Phosphor.

Unerwünschtes aufspüren

Schadstoffe wie Pflanzenschutz- und Düngemittelrückstände, Hydrauliköl von Baumaschinen oder durch Regen eingetragene Schwermetalle schaden dem Boden und seinen Bewohnern. Sie verunreinigen das Trinkwasser oder werden über die Nahrungskette von uns wieder aufgenommen. Erkundigen Sie sich bei Neubauten über die bisherige Art der Bewirtschaftung. Im Laufe einer Bodenanalyse kann das beauftragte Labor dann gezielt nach bestimmten Chemikalien suchen.

Gras und Wildkräuter machen sich vor allem auf neu angelegten Beeten breit. Frühzeitiges Jäten verhindert, dass sie mit Salat und anderem Gemüse um Wasser, Licht und Nährstoffe konkurrieren.

Pro und kontra: Wildkräuter

Viele Gewächse siedeln sich im Garten von selbst an. Das erfreut nicht immer, sagt aber etwas über die vorliegenden Bodenverhältnisse aus.

Brennnesseln bedeuten gute Nachrichten

Sogenannte Zeigerpflanzen können Ihnen einiges über die Beschaffenheit Ihres Bodens verraten.

Huflattich, Hahnenfuß und Hirtentäschel bevorzugen kalkreiche, trockene Böden.

Wo sich Gelbfelberich ausbreitet, ist die Erde ebenfalls kalkhaltig, aber auch sehr feucht.

Kriechender Hahnenfuß zeigt lehmige Böden an, die im Frühling lange nass und kalt bleiben.

Brennnesseln besiedeln nährstoff- und humusreiche Böden und hinterlassen eine ideale Pflanzeerde.

Trifft man Kamille und Ackerstiefmütterchen an, hat man es mit kalkarmer, saurer Erde zu tun. Sie ist gut für Erdbeeren und Himbeeren!

Schachtelhalm kündet von verdichteten Böden, z. B. durch Baumaschinen oder häufiges Betreten bei Nässe. Hier hilft die mindestens zweijährige Einsaat tief wurzelnder Gründüngungspflanzen (>) oder tiefe Bodenlockerung.

Wenn aus Wildkraut Unkraut wird

Biogärtner mögen gegen Löwenzahn zwischen den Salatköpfen nichts haben. Nimmt er überhand, bleibt der Salat auf der Strecke. Gegen unerwünschte Beikräuter können Sie je nach Art vorgehen:

Samenunkräuter wie Ehrenpreis, Franzosenkraut und Vogelmiere bekommen Sie durch frühzeitige Beetvorbereitung in den Griff. Nach ein, zwei Wochen bei trockenem Wetter noch einmal hacken.

Unkräuter mit Pfahlwurzel wie Löwenzahn, Distel und Schachtelhalm stechen Sie komplett aus.

Ausläuferbildende Wurzelunkräuter wie Giersch, Quecke und Winde müssen komplett heraus: Jedes winzige in der Erde verbliebene Wurzelstückchen treibt wieder aus. Am leichtesten lassen sie sich aus der Erde ziehen, wenn diese leicht feucht ist. Lassen Sie Wurzelunkräuter in einem Eimer mit Wasser vergären. Dann auf den Kompost geben.

Eine Mulchschicht aus Stroh unterdrückt Unkraut und bewahrt Erdbeeren vor Verschmutzung und Grauschimmel.

Die Bodenvorbereitung

Beete bereitet man üblicherweise bereits im Herbst auf die ersten Aussaaten und Pflanzungen vor. Ob man hierfür tiefergehend umgraben sollte, wobei Scholle für Scholle umgedreht wird, darüber streiten sich selbst Biogarten-Profis. Maria Thun, eine Pionierin der biologisch-dynamischen Anbaumethode und Herausgeberin der Jahreskalenderserie »Aussaattage«, empfahl, die Erde im Herbst umzugraben, weil dadurch die kosmischen Kräfte besser auf den Boden einwirken könnten. Dafür spricht auch, dass die Winterfröste die Schollen aufbrechen und lehmige Böden demzufolge im Frühling leichter zu bearbeiten sind. An der Bodenbeschaffenheit ändert sich dadurch allerdings wenig, und im nächsten Jahr steht man wieder vor demselben Problem. Probieren Sie einfach selber aus, ob Sie nicht leichter zum Ziel kommen, wenn Sie den Gartenboden erst im Frühling bearbeiten, sobald die Erde gut abgetrocknet ist und nicht mehr an Grabegabel und Gartenschuhen kleben bleibt. Dann lassen sich auch die Pflanzenreste der Gründüngung, Ernterückstände und selbst die Pfahlwurzeln des Löwenzahns ganz leicht entfernen. Für die tiefe Bodenlockerung mit der Grabegabel, dem Kultivator oder Sauzahn brauchen Sie viel weniger Kraft und Zeit. Zudem werden die Bodenlebewesen erheblich weniger in Mitleidenschaft gezogen.

Meist ist schonendes, tiefes Lockern mit der Grabegabel besser als eine wendende Bodenbearbeitung.

Das erste Beet anlegen

Was Sie dafür benötigen:

Pflanzpflöcke mit Schnur

Hacke

Grabegabel

Kompost

Rechen oder breite Harke

Bevor Sie loslegen, stellt sich die Frage: Beete mit oder ohne Rahmen? Beete ohne Begrenzung lassen sich leichter an die Geländeform anpassen. Vorteile einer Umrandung aus Brettern oder Holzbohlen sind, dass die Erde beim Harken und Hacken nicht auf die Wege fällt und der Garten im Winter nicht so leer wirkt. »Grenzverletzungen« durch Gras oder wuchernde Unkräuter werden erschwert. In großen Gärten summieren sich aber auch preiswerte Umrahmungen rasch auf eine beachtliche Investition. Probieren Sie es erst einmal ohne Rahmen. Dann können Sie die Beete auch jederzeit umgestalten.

Grundsätzlich gilt: Legen Sie die Beete nicht breiter als 1,2 m an, damit Sie alle Arbeiten bequem vom Rand aus erledigen können. Beete vor Mauern oder Hecken sollten nur 60 cm Breite haben.

Ein günstiger Zeitpunkt für die Anlage eines neuen Beets ist der Frühling. Messen Sie es mit dem Zollstock aus und schlagen Sie Pflöcke in die Ecken. Stecken Sie die Beetgrenze anschließend mit der Pflanzschnur ab. Tipp: Die Nord-Süd-Ausrichtung bietet optimale Belichtungsverhältnisse für Gemüse.

Entfernen Sie Reste einer Gründüngung und Unkraut mit der Ziehhacke. Feine Wurzeln bleiben im Boden, grobe Wurzelstücke werden anschließend beim Lockern entfernt.

Tiefe Bodenlockerung zahlt sich aus. Stechen Sie die Grabegabel alle 10 cm tief in die Erde und bewegen Sie den Stiel kräftig hin und her. Leichte Böden lockern Sie mit dem Sauzahn oder Kultivator. Grobe Krümel dann mit Krail oder Hacke zerkleinern.

Anschließend Reifkompost ausbringen und flach mit dem Rechen einarbeiten. Leichte Böden mit nährstoff- und wasserspeichernden Gesteinsmehlen verbessern. Tipp: Auf schweren Böden die Erde zu einem flachen Hügel formen. Dann erwärmt sie sich schneller.

Das Beet zum Schluss mit der Harke einebnen. Zu fein sollte die Beeterde nicht sein, sonst verschlämmt die Oberfläche bei Regen. Vor der ersten Aussaat oder Pflanzung muss sich die Erde nun mindestens 10 Tage absetzen. Dann wurzeln die Pflanzen schneller in den Boden ein.

Ein Hochbeet aus Holz

Was Sie dafür benötigen:

Holzbretter

Kaninchendraht

Teichfolie

Wasserwaage

Hammer und Schraubenzieher

Ein Hochbeet ermöglicht rückenschonendes Arbeiten und verlängert die Erntezeit um bis zu zwei Monate. Die ersten drei Jahre ist das Nährstoffangebot üppig. Starkzehrer wie Kohl, Zucchini, Tomaten und Gurken gedeihen prächtig. Danach können Sie Mittel- und Schwachzehrer wie Salat und Buschbohnen anbauen. Nach 6 – 8 Jahren ist das Beet erschöpft. Dann muss man es neu aufsetzen.

Stecken Sie die Fläche für das Hochbeet (ca. 120 cm × 80 cm, Höhe ca. 80 cm) mit Pflöcken und Richtschnur ab. Die oberste Bodenschicht ca. 10 cm tief abtragen. Zum Schutz vor Wühlmäusen Kaninchendraht auslegen.

Schlagen Sie die vier Eck- und zwei Mittelpfosten (angespitzt, ca. 9 cm stark, 110 cm lang) etwa 30 cm tief in den Boden. Nageln oder schrauben Sie anschließend die Holzdielen für die Seitenwände (4 × 120 cm × 40 cm × 2,5 cm und 4 × 80 cm × 40 cm × 2,5 cm) an die Pfosten.

Kleiden Sie die Seitenwände mit Teichfolie aus. Sie schützt die Konstruktion aus witterungsbeständigem Lärchen- oder Douglasienholz vor Feuchtigkeit. Füllen Sie das Drainagematerial ein. Die unterste Schicht aus Holz- und Strauchschnitt treten Sie gut fest, damit sie sich später nicht zu stark setzt. Sie sollte etwa 30 cm dick werden.

Ausgestochene Erdschollen oder Rasensoden (mit der Grasnarbe nach unten) auf die Zweigschicht legen. Darauf 30 – 40 cm hoch Rohkompost verteilen. Als letzte Schicht folgt ein Gemisch aus Kompost und Gartenerde (Mischungsverhältnis 2 : 1).

Im Frühling das Beet mit gesiebter Gartenerde auffüllen und die ersten Setzlinge einpflanzen. Tipp: Schützen Sie das Hochbeet bis dahin mit einem Mulchvlies, damit keine Nährstoffe ausgewaschen werden.

Das braucht der Biogärtner

Für den Anfang reicht eine Grundausstattung an Werkzeug und Geräten. Wichtig ist: Stiele, Scheren und Sägen müssen gut in der Hand liegen und auf die Körpergröße abgestimmt sein. Gutes Werkzeug ist nicht billig, hält aber (fast) ein Gärtnerleben lang.

1. Eine Pflanzschnur mit Erdspieß brauchen Sie zum Abstecken der Beete und um bei der Aussaat und Pflanzung den geraden Verlauf der Reihen zu markieren.

2. Mit der Grabegabel lockert man lehmige Böden oder setzt Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln um. Günstig ist ein T-förmiger Griff, der bis zum ersten Rippenbogen reicht.

3. Probieren Sie Gartenscheren beim Kauf aus. Sie sollten gut in der Hand liegen, damit Sie ermüdungsfrei arbeiten können.

4. Gießkannen aus Metall zeichnen sich durch ihre Robustheit aus. Sie sind schwerer und teurer als Plastikkannen, halten aber viele Jahre.

5. In Süddeutschland sagt man Rechen, im Norden verwendet man die Harke zum Abrechen bzw. Abharken, z. B. von Mulchresten auf dem Gemüsebeet. Bei der Beetvorbereitung sorgt man damit für eine feinkrümelige, ebene Erdoberfläche und drückt mit der Rückseite Saatrillen an.

6. Mit der Pflanzkelle können Sie Erde in Töpfe schaufeln und Pflanzgruben für Setzlinge ausheben. Auf lehmigen, nassen Böden tun Sie sich dabei mit einer Handgabel leichter.

7. Beim Obstgehölzschnitt fallen auch schon mal Äste und Triebe an, bei denen die Gartenschere an ihre Grenzen stößt. Dafür haben Sie besser eine Säge parat.

8. Ziehhacken benutzt man zum Unkrautjäten und zur oberflächlichen Bodenlockerung. Sie erlauben aufrechtes Arbeiten.

9. Gartenhandschuhe aus Stoff sind atmungsaktiv und universell einsetzbar. Zur Pflege von Brombeeren oder Rosen ziehen Sie besser Lederhandschuhe an.

10. Ein Vierzahn oder Krail kann Hacke und Rechen ersetzen. Der dreizinkige Kultivator lockert verkrustete oder verschlämmte Oberflächen. Auf schweren Böden arbeitet man mit dem einzinkigen Kultivator (Sauzahn).

11. Je länger die Griffe der Astschere, desto mehr Kraft wird auf die Klinge übertragen. Runde Klingen halten Äste besser fest.

12. Auch wenn man auf Umgraben verzichtet, ist ein Spaten wichtig zum Ausheben größerer Pflanzlöcher und Abstechen von Beet- und Rasenkanten.

Kompost gut – alles gut!

Eigener Kompost ist Gold wert und liefert Humus sowie Dünger zum Nulltarif. Es ist faszinierend zu erleben, wie aus Pflanzenresten Pflanzennahrung wird. Außerdem finden Spitzmäuse, Amseln und Zaunkönig selbst am kleinen Kompostplatz Futter.

In großen Gärten sind mehrere Komposter sinnvoll. Zwei wären prima: einer zum Sammeln von Material, einer zum Mischen und Aufsetzen. Bei wenig Platz reicht die Minimallösung: ein Behälter zum Aufsetzen.

Auf die Dauer kosten Pflanzerde, Rindenmulch und Dünger viel Geld. Die Investition in einen guten Komposter macht sich dagegen schnell bezahlt – mit vielseitig verwendbarer organischer Substanz.

Die eigene Kompostfabrik

Regenwürmer und Mikroorganismen ernähren sich von Ernte- und Küchenabfällen und verarbeiten sie zu wertvollem Humus. Er dient der Bodenverbesserung, der Düngung und als Mulchdecke. Dafür brauchen Sie einen geeigneten Kompostbehälter an einem halbschattigen Standort (>).

Bestens für den Biogarten geeignet sind Komposter aus unbehandeltem Holz (z. B. Lärche oder Douglasie) zum Zusammenstecken. Der Abstand zwischen den Latten sollte 2 – 3 cm betragen – gerade so viel, dass nichts herausfallen kann, aber dennoch eine gute Durchlüftung gewährleistet ist. Alle Kompostbehälter, auch Thermokomposter, müssen auf offenem Boden stehen, damit Kompostlebewesen wie Würmer einwandern können.

Nahrung für die Lebewesen im Kompost

Zum Kompostieren eignen sich z. B. angetrockneter Rasenschnitt, Erntereste, verwelkte Stauden sowie Küchenabfälle. Obstbaum-, Strauch-, Heckenschnitt und grobe Pflanzenteile wie Kohlstrünke oder Puffbohnenstängel sollten Sie vorher in ca. 8 – 10 cm lange Stücke schneiden oder häckseln. Selbst schwer verrottendes Herbstlaub lässt sich kompostieren, wenn Sie es mit dem Rasenmäher etwas zerkleinern. Die Mikroorganismen haben so mehr Angriffsfläche, und Abbauprozesse kommen schneller in Gang.

Nicht auf den Kompost gehören Katzenstreu, Hundekot, nicht abbaubare Stoffe (Plastik, Metall), Holzasche (Schwermetallrückstände!), Staubsaugerbeutel, Straßenkehricht sowie samentragende Unkräuter und kranke Pflanzenteile. Mit Mehltau oder Grauschimmel befallene Teile sind unbedenklich.

Die Mischung macht’s!

Kompostlebewesen bevorzugen gleichmäßig feuchte Pflanzenreste mit mittlerem Stickstoffgehalt. Vermischen Sie also frische, feuchte Ernterückstände und Putzabfälle von Gemüse mit vertrocknetem Staudenschnitt oder stickstoffreichen Rasenschnitt mit stickstoffarmem Gehölzhäcksel, und setzen Sie das gründlich vermengte Material schichtweise auf.

Gelegentlich eine Kompostkontrolle

Stimmt die Mischung, übernehmen die Kompostlebewesen die Hauptarbeit, und Sie haben nach dem Aufsetzen erst einmal Pause. Zuweilen kommt jedoch der Rotteprozess ins Stocken. Die möglichen Ursachen dafür können folgende sein:

Bei einem hohen Laubanteil müssen die Blätter zwar gut angefeuchtet werden. Aber Achtung: Bei Nässe verkleben sie dann jedoch leicht.

Rasenschnitt erhitzt sich zunächst rasch, fällt dann zusammen und beginnt zu faulen.

Hier genügt es meistens, den Kompost mit der Grabegabel nochmals gut aufzulockern. Zeigt das keinen Erfolg, müssen Sie den Kompost noch einmal neu aufsetzen (d. h.in einen anderen Behälter umsetzen) und dabei gut durchmischen.

Im Randbereich offener Behälter finden sich häufig mit weißem Pilzrasen überzogene Pflanzenreste. Das zeigt: Der Kompost ist zu trocken. Befeuchten Sie dann die Randzone. Stellt sich heraus, dass der Rand zwar trocken, die Mitte aber zu nass ist, müssen Sie die Mischung ebenfalls umsetzen.

Abhängig von Material und Witterung ist der Kompost nach sechs, spätestens zwölf Monaten reif.

Durch Kompostieren verwandeln Sie scheinbar überflüssiges Grünzeug in schwarzes Gärtnergold.

PRAXISTIPP

Ein Anteil von 50 % Kompost in der Anzuchterde schützt vor Pilzkrankheiten! Der Kressetest zeigt, ob der Kompost dafür reif ist: Einen Esslöffel Samen in eine Schale mit gesiebtem Kompost säen und feucht halten. Zeigen sich nach drei bis vier Tagen saftig grüne Sprossen, ist alles bestens. Sind die Sämlinge gelb und kümmern, warten Sie noch ein paar Wochen ab.

So klappt’s mit dem Kompost

Was Sie dafür benötigen:

Handschuhe

Sammelkörbe

Material zum Kompostieren

Erd- oder Kompostsieb

Kompostieren ist keine Kunst. Verarbeiten Sie mindestens ein Drittel trockenes Material auf zwei Drittel feuchte Gartenreste. Faule oder verschimmelte Pflanzenteile und die meisten Unkräuter dürfen Sie mit verarbeiten. Mit Kohlhernie, Braunfäule oder anderen leicht übertragbaren Krankheiten befallene Pflanzenreste dagegen keinesfalls! Wurzelunkräuter vor dem Kompostieren vertrocknen oder in einem Eimer Wasser vergären lassen.

Sammeln Sie Laub, verholzte Stängel, Erntereste, also alles, was Garten und Küche hergeben, in einem separaten Behälter. Sobald ausreichend Material für den Kompost zusammengekommen ist, setzen Sie ihn auf.

Mischen Sie das Material erst gut durch. Geben Sie eine Schaufel Reifkompost dazu: Mit den darin enthaltenen Lebewesen eignet er sich zum »Impfen«. Die Mischung locker aufsetzen und im Behälter verteilen.