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Vom Schicksal zusammengebracht, von der Familie auseinandergerissen. Rachel Tregarrak, Beta des Penwith-Rudels und Tochter des Alphas, hat die zerklüftete Küste Cornwalls schon immer ihr Zuhause genannt. Mit ihren wunderschönen Landschaften, der belebenden Seeluft und dem unberührten Land kann sie sich nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben. Nachdem sie jahrelang mit ihrer Mutter im Rudel ihres Großvaters gelebt hat, kehrt Sara Gallen nach Penzance zurück, um bei ihrem Alpha-Vater und ihren Brüdern zu sein. Sie möchte ihre Beziehungen ausbauen und den Rest ihrer Familie besser kennenlernen, als es gelegentliche Besuche erlauben. Als sich Rachels und Saras Wege bei Vollmond kreuzen, ist die Anziehungskraft unmittelbar und instinktiv. Doch Saras Vater lehnt eine solche Verbindung ab und verbietet jeden weiteren Kontakt. Sara findet Trost bei ihrer Großmutter in ihrer Alpha-Residenz, und Rachel wird zu einem Londoner Rudel geschickt, um sie aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Beide Frauen spüren den verzweifelten Schmerz eines unvollendeten Bandes, aber wenn sie keinen Weg finden, zusammen zu sein, wird die Verbindung verblassen und verloren gehen.
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Seitenzahl: 232
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Das Regents Park Rudel
Band 5
von Annabelle Jacobs
© tensual publishing, Mettingen 2025
Tensual Publishing ist ein Imprint von dead soft verlag
Für alle Angelegenheiten rund um den Verlag:
dead soft verlag
Querenbergstr. 26
D-49497 Mettingen
http://www.deadsoft.de
© the author
Titel der Originalausgabe: Bitten By Her 2018
Übersetzung: Abby H. Arthur
Cover: Irene Repp
http://www.daylinart.webnode.com
Bildrechte: © Jade – stock.adobe.com
© wisnu – stock.adobe.com
1. Auflage
ISBN 978-3-946408-25-3
ISBN 978-3-946408-26-0 (epub)
Vom Schicksal zusammengebracht, von der Familie auseinandergerissen.
Rachel Tregarrak, Beta des Penwith-Rudels und Tochter des Alphas, hat die zerklüftete Küste Cornwalls schon immer ihr Zuhause genannt. Mit ihren wunderschönen Landschaften, der belebenden Seeluft und dem unberührten Land kann sie sich nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben.
Nachdem sie jahrelang mit ihrer Mutter im Rudel ihres Großvaters gelebt hat, kehrt Sara Gallen nach Penzance zurück, um bei ihrem Alpha-Vater und ihren Brüdern zu sein. Sie möchte ihre Beziehungen ausbauen und den Rest ihrer Familie besser kennenlernen, als es gelegentliche Besuche erlauben.
16. September 2016
Sara beobachtete den Sonnenuntergang von ihrem Schlafzimmerfenster aus und freute sich auf den bevorstehenden Vollmondlauf. Vor zehn Jahren war sie das letzte Mal hier gewesen. Der Anblick hatte sich nicht verändert. Das Land ihres Vaters strahlte immer noch die raue Schönheit Cornwalls aus und ihr Blut vibrierte förmlich vor Freude, wieder hier zu sein.
Das Rudel ihres Großvaters war wunderbar und hatte sie und ihre Mutter mit offenen Armen aufgenommen, aber das hier war ihre Heimat, ihr Zuhause. Sie öffnete das Fenster, ließ den noch warmen Spätsommerabend hereinwehen und atmete tief ein. Der schwache Geruch des Meeres folgte der sanften Brise und Sara lächelte.
Genau das hatte ihr gefehlt.
KURZ NACH MITTERNACHT zog Sara ihre Kleider aus und legte sie auf einen der Küchenstühle. Ihr Vater, Alpha Simon Gallen vom Pentarren-Rudel, hatte ihr für die Zeit ihres Aufenthalts das Gästehaus überlassen, welches am Rand der anderen Gebäude des Rudels lag. Es war klein, aber innen wunderschön eingerichtet und bot ihr genug Privatsphäre, sodass sie sich trotz der langen Abwesenheit immer noch als Teil des Rudels fühlen konnte.
Ich glaube, das Gefühl, zum Rudel zu gehören, verschwindet nie.
Sie hatte das Rudel nicht gewechselt – wie ihre Mutter –, ihr Vater war all die Jahre ihr Alpha geblieben. Das war Teil der Abmachung, die ihre Eltern getroffen hatten, als sie sich trennten. Während Saras Blick über die weite Landschaft schweifte, machte sie sich keine Gedanken darüber, warum sich dieser Ort immer noch wie ein Zuhause anfühlte, wie ein Rudel. Sie war einfach froh, dass es so war. Sie schloss die Augen und ließ den Mond seine Magie wirken. Ihr Körper entspannte sich, ihr Wolf kam an die Oberfläche und sie stellte sich vor, wie mahagonifarbenes Fell ihre Haut bedeckte.
Ein stechender, quälender Schmerz durchzuckte ihren Körper. Im Bruchteil einer Sekunde verschwand er wieder. Aber er war es jedes Mal wert. Ein Moment der Qual im Austausch für die Möglichkeit, ihr inneres Selbst zu befreien.
Sara holte tief Luft und genoss es, wie ihre geschärften Sinne alles verstärkt wahrnahmen. Der Geruch der salzigen Luft war viel intensiver, als würde sie auf einer Klippe stehen und auf den Ozean blicken. Die Geräusche der wilden Tiere, die sich törichterweise im Dunkel der Nacht bewegten, und der Geruch des Rudels, schwer und tröstlich, beruhigten ihre Nerven.
Sara trottete über den gepflasterten Weg hinter dem Gebäude in Richtung der Felder. Das Land ihres Rudels umfasste mehrere Hektar, viel mehr als sie gewohnt war, und diese Freiheit ließ sie dankbar den Mond anheulen. Einige aus ihrem Rudel antworteten ihr mit ebenso freudigen Rufen wie sie selbst. Dann rannte sie vom Haus weg, ohne festes Ziel, getrieben von der puren Lust am Laufen.
Sara verlor jedes Zeitgefühl. Es konnten Stunden oder Minuten vergangen sein, seit ein schwacher Geruch sie abrupt hatte innehalten lassen. Sie tapste über das Gras, hob die Schnauze und schnupperte. Ein Schauer durchlief ihren Körper, ihre Nerven waren in Alarmbereitschaft.
Was war das für ein Geruch? Wer war das?
Wer es auch war, er gehörte nicht zu ihrem Rudel. Ihr Blick schweifte umher, die Umgebung war ihr vertraut genug, um zu wissen, dass sie sich weiter entfernt hatte, als ihr bewusst gewesen war. Das Land der Pentarren grenzte an das des Nachbarrudels, die ihren eigenen Vollmondlauf bewältigten, und Sara war offenbar weit genug gekommen, um einen Hauch ihres Geruchs wahrzunehmen.
Sie musste zurückkehren.
Soweit sie wusste, waren die beiden Rudel einander freundlich gesinnt, aber während des Vollmondes waren alle emotional sehr aufgeladen. Es wäre besser, Abstand zu halten.
Und doch …
Sie konnte nicht widerstehen und sog noch einmal tief die Luft ein, auf der Suche nach diesem Geruch.
Da war er wieder – ein wenig Zitrusfrucht, ein wenig Holz – und so verdammt verführerisch, dass Sara wie von selbst erneut loslief, bevor sie überhaupt realisierte, was sie tat.
Ich muss anhalten, umkehren, aber verdammt, dieser Geruch.
So angestachelt, folgte Sara ihrem Instinkt und ignorierte die Stimme in ihrem Kopf, die ihr befahl, stehenzubleiben. Ja, es bestand die Gefahr, dass sie unerlaubt in das Territorium des Penwith-Rudels eindrang, aber dieser Druck in ihr, dieses Ziehen, sagte ihr, dass sie weiterlaufen musste.
Das Tapsen von Pfoten und ein leises Knurren vor ihr ließen sie innehalten. Obwohl sie in der Dunkelheit des Waldes eigentlich nicht sehen konnte, durchdrang das Licht des Vollmondes das Blätterdach und erleuchtete die Umgebung, sodass Sara den anderen Wolf deutlich erkennen konnte.
Eine schlanke Gestalt mit rotbraunem Fell.
Weiblich.
Und die Quelle des Geruchs, der Saras Blut in den Adern rauschen ließ. Dem Keuchen nach zu urteilen, war Sara nicht die Einzige, die etwas verfolgt hatte.
Obwohl ihr Herz bis zum Hals klopfte, verspürte Sara keine Angst und nahm instinktiv wieder ihre menschliche Gestalt an. „Hey“, bot sie an.
Der Wolf starrte sie eine Sekunde lang abschätzend an und Sara stockte der Atem. Die Sekunden vergingen, jede schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Luft um den Wolf flirrte und sie sich verwandelte.
Oh.
Sara starrte. Sie konnte nicht anders.
Als Gestaltwandler war sie an nackte Körper gewöhnt und normalerweise achtete sie nicht darauf, aber ... wow.
Leuchtend rotes Haar fiel ihr über die schlanken Schultern, blass schimmerte ihre Haut im Mondlicht. Sie war schlank, etwa so groß wie Sara, aber als sie ihre Arme und Beine streckte, konnte Sara ihre definierten Muskeln sehen, die auf Kraft schließen ließen.
„Du befindest dich auf einem Privatgrundstück“, sagte die Frau und ihre Stimme klang weich wie Samt. Zumindest in Saras Ohren. Sie fuhr sich durchs Haar, ihre neugierigen grünen Augen waren auf Sara gerichtet. „Bist du vom Pentarren-Rudel?“
Elektrizität knisterte in der Luft oder hätte es zumindest tun sollen. Die Spannung zwischen ihnen war so groß, dass Sara sie fast schmecken konnte.
Ihr Wolf wollte.
Sie wollte.
Ihr Mund war wie ausgetrocknet und sie musste hart schlucken, ehe sie die richtigen Worte fand. „Ja. Ich wusste nicht, dass ich …“ Als Sara sich umsah, bemerkte sie, dass sie die Grenze ihres Grundstücks überschritten hatte und bis auf etwa drei Meter in das Territorium des Penwith-Rudels eingedrungen war.
Verdammt!
„Es tut mir leid“, murmelte Sara. Sie sollte sich zurückziehen, zurück in ihr eigenes Revier gehen, aber ihre Füße verweigerten ihr den Gehorsam.
Die Frau neigte den Kopf zur Seite und atmete tief ein.
Saras Körper spannte sich an. „Du bist vom Pentarren-Rudel, aber ich …“ Sie machte einen vorsichtigen Schritt vorwärts, die Hände zu Fäusten geballt. „Ich erkenne dich nicht.“
Das Herz schlug ihr bis zum Hals und Sara konnte nicht anders, als wie angewurzelt stehen zu bleiben. Dieser Geruch rief sie noch immer, setzte noch immer all ihre Nervenenden in Brand, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als nach vorne zu eilen und ihre Nase in der Halsbeuge dieser Frau zu vergraben, nur um ihren Duft in sich aufzunehmen. Der Vollmond schärfte all ihre Sinne und Sara hatte sich noch nie so lebendig gefühlt.
„Ich war lange weg“, antwortete sie schließlich, während sie gleichzeitig ihre Zehen in die Erde grub, um den Boden unter ihren Füßen zu spüren und festen Halt zu finden. „Aber ich wurde im Rudel der Pentarren geboren.“
Die Frau folgte ihren Bewegungen, sagte aber nichts, die Hände immer noch fest geballt. „Wer bist du?“, flüsterte sie, während ihr Blick über Saras Körper wanderte. Der Ausdruck in ihren Augen war voller Sehnsucht und Sara erschauerte unter dem prüfenden Blick.
„Sara“, entgegnete sie ebenso leise. „Die Tochter von Alpha Gallen.“
„Hallo, Sara.“ Ihr Lächeln war verschmitzt. „Ich bin Rachel. Die Tochter von Alpha Tregarrak.“
Rachel.
Der Name kam ihr irgendwie bekannt vor. Ihre Wege mussten sich schon einmal gekreuzt haben, als sie noch jünger gewesen waren, aber Sara erkannte ihren Geruch nicht wieder. „Soll ich gehen?“ Sara blickte über ihre Schulter in Richtung der Häuser ihres Rudels, die weit außerhalb ihrer Sicht- und Hörweite lagen.
„Gehen?“ Rachel runzelte die Stirn und trat einen Schritt vor. „Warum?“
Sara musterte sie neugierig, studierte ihre Körpersprache – die Schultern entspannt, die Handflächen nach vorn, die Augen dunkel und leicht verschleiert. Nichts an ihr deutete darauf hin, dass sie wollte, dass Sara ging. Sara wagte es nicht, den Blick weiter zu senken. Stattdessen antwortete sie: „Weil ich, wie du gesagt hast, ein Eindringling bin“.
„Hmm, das stimmt.“ Rachel machte erneut einen Schritt nach vorne, dann noch einen. Wenn eine von ihnen die Hand ausstreckte, würden sie sich berühren. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie seufzend zum Mond sah. „Du fühlst es doch auch, nicht wahr?“
Sara folgte ihrem Blick und sah ebenfalls nach oben. „Den Mond?“
„Ja, aber nicht nur.“ Rachel hob die Hand und berührte mit den Fingerspitzen Saras Schulter. Es war, als würde ein Feuer auf ihrer Haut entfacht, das eine brennende Spur zog, als Rachel der Kurve von Saras Bizeps folgte, um dann federleicht ihren Arm hinunterzufahren, bis sich ihre Hände trafen. Sofort umschloss Sara ihre Finger, nicht bereit, das Risiko einzugehen, sich von ihr zu entfernen. „Ich spüre es“, raunte sie.
Rachel lächelte, breit und strahlend, und Saras Herz setzte bei diesem Anblick einen Moment aus. Ein sanfter Zug an Rachels Hand brachte sie ihr noch näher, bis sich ihre Körper fast berührten.
Die Nacht war kühl geworden, die Seeluft hatte die Septemberhitze vertrieben, aber Sara spürte es kaum. Die Hitze zwischen ihnen war mehr als ausreichend, um die Kälte zu vertreiben. Sie legte eine Hand an Rachels Kinn, küsste sie und, verdammt, es fühlte sich an wie Blitz und Feuerwerk und Heimat und alles auf einmal.
Rachel klammerte sich an sie. Weiche Hände packten Saras Schultern, die Spitzen ihrer Krallen gruben sich in die Haut, aber der Schmerz verstärkte nur die unzähligen Empfindungen, die Saras Körper durchströmten.
Sie hatte immer gedacht, dass die Leute übertrieben, wenn sie davon sprachen, ihren Partner zu finden. Sie hatte angenommen, dass es nicht so verzehrend sein konnte, wie sie es beschrieben. Vielleicht machte der Vollmond alles nur noch schlimmer, aber …
Saras Hand zitterte, als ihre Finger an Rachels Taille hinauffuhren. Feste Muskeln und straffe Haut begegneten ihrer Erkundung. Sie hielt inne, als ihr Daumen Rachels Brust streifte, deren Haut sich weich anfühlte. „Darf ich?“, flüsterte sie, die Stimme viel zu laut in der Stille der Nacht.
„Ja.“ Rachel schlang die Arme um Saras Hals, um ihr einen besseren Zugang zu verschaffen und senkte dann den Kopf, wobei sie Küsse auf ihrem Halsansatz verteilte. „Bitte.“
Das Verlangen flammte hell und stark auf und Rachels gehauchtes Flehen jagte Sara einen Schauer über den Rücken.
Mein, flüsterte ihr Wolf.
Ja.
Diesmal berührte Sara Rachels Brust selbstbewusster und neckte ihre Brustwarze mit dem Daumen, bis Rachels Kopf mit einem Seufzer zurückfiel. Sie neigte ihn zur Seite und Saras Atem stockte beim Anblick ihres entblößten Halses. Ihre Zähne schmerzten, das Potenzial für alles, was sie sein könnten, lag vor ihnen, während der Mond voll und hell am Himmel stand. Doch Sara entglitt die Kontrolle.
Mit einem leisen Knurren warf sie ihren Kopf in den Nacken und ließ ihre Fangzähne herausgleiten, denn der Drang, sie in Rachel zu versenken, sich mit ihr zu vereinen, war alles beherrschend. Sie ergriff Rachels Hand, führte sie in einer stummen Bitte, zwischen ihre Beine. Sie konnte ihr dabei helfen, dass dies wahr wurde. Geübte Finger verteilten die Feuchtigkeit in langsamen, kreisenden Bewegungen.
Sara schrie auf, als sie in sie eindrangen und Rachels Handfläche gegen sie drückte. In ihrem Bauch sammelte sich Hitze, die mit jeder Berührung von Rachels Hand zunahm und ihr Blut zum Singen brachte.
Sie senkte den Kopf, setzte ihre Fänge an Rachels Kehle an, bereit, sich zu vereinen. Doch kaum hatte sie die warme Haut an ihren Lippen gespürt, kippte ihre Welt plötzlich. Sie fand sich auf dem Rücken liegend wieder, Rachel war über sie gebeugt – mit entblößten Zähnen.
„Ich will es“, knurrte Rachel. „Mehr als alles andere.“ Sie stöhnten beide auf, als sie ihre Hand erneut zwischen Saras Schenkel schob. „Aber wir können das nicht tun.“ Sich vorbeugend, leckte sie über Saras Brustwarze. Ihre Fangzähne gruben sich in die Haut, was Sara dazu veranlasste, ihren Rücken durchzubiegen, weil sie instinktiv mehr wollte.
„Warum?“, zischte sie. Sara griff nach Rachel und keuchte, als ihre Hände plötzlich zu beiden Seiten ihres Kopfes in den Boden gepresst wurden. Rachel war stark, deutlich stärker als Sara. Von ihr festgehalten zu werden, war noch heißer, als Sara es sich vorgestellt hatte. „Warum nicht?“
Als Antwort drückte Rachel einen sanften Kuss auf Saras Hals – dort, wo man einen Paarungsbiss ansetzen würde. Der Schmerz dieser Zurückweisung ließ sie leise aufstöhnen.
„Psst.“ Rachel berührte Saras Stirn mit ihrer. „Ich sage nicht nein.“ Leise lachend fügte sie hinzu: „Dazu könnte ich nie nein sagen.“ Wieder ein Kuss. „Aber wir sind beide die Tochter eines Alphas. Ich bin eine von den Betas meines Vaters. Ich trage Verantwortung, genau wie du. Wenn wir das tun wollen, müssen wir es richtig machen. Für uns und unser Rudel.“
Sie hatte recht. Sara wusste es, aber es kostete sie all ihre Kraft, ihren Wolf wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie schloss die Augen, atmete tief durch und ließ ihre Fangzähne zurückgleiten. „Okay.“
Rachel strich mit dem Daumen lächelnd über Saras Wangenknochen. „Das heißt nicht, dass wir nicht zu Ende bringen können, was wir angefangen haben.“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Wenn du deine Zähne von meinem Hals fernhalten kannst.“ Rachel leckte ihre eigenen Fänge, bevor sie sie langsam zurückgleiten ließ, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.
Sara schluckte heftig. Der Mond rief noch immer nach ihr, zerrte noch immer an ihrem Wolf, um ihn herauszulassen, ihn zu befreien. Aber Rachel – ihre potenzielle Gefährtin – hatte sie gebeten, sich zu beherrschen. Also würde sie ihr – verdammt noch mal – Bestes tun, nicht die Fassung zu verlieren. „Ich werde es versuchen.“
„Das reicht mir.“ Mit einem verruchten Grinsen rutschte Rachel zurück, während sie Küsse entlang Saras Hals und ihrem Schlüsselbein verteilte.
Hände legten sich um Saras Brüste, die sich seufzend der Berührung entgegen wölbte, als Rachels Lippen ihre Haut berührten. Rachel benutzte ihre Zunge und ihre Zähne, um Sara mit der warmen Feuchte, gefolgt von einem stechenden Schmerz, ein leises Stöhnen zu entlocken, bevor sie weiter nach unten glitt.
Sara zog die Knie an und spreizte die Schenkel, als Rachel sich zwischen sie schob. Mit geschlossenen Augen biss sie sich auf die Lippen, um weitere Geräusche zu unterdrücken, während Rachels Mund sich über ihrem Kitzler schloss.
Sie packte Saras Hüften und flüsterte: „Lass mich dich hören“, dann begann sie mit einem langsamen, neckischen Rhythmus. Sie saugte, leckte und bearbeitete Sara erbarmungslos mit ihrer Zunge. Sara war nicht ganz glatt rasiert, aber sie achtete darauf, dass alles kurz geschoren blieb und war noch nie so dankbar dafür gewesen, denn so konnte sie alles viel besser spüren. Jedes Mal, wenn Rachels Lippen sie berührten, verkrampften sich ihre Finger. Als der stetige Druck sie an den Rand ihrer Lust brachte und dort festhielt, spannten sich ihre Beinmuskeln an, die Härchen an ihren Armen stellten sich auf.
Rachel griff nach oben, um eine Brustwarze zu necken. Sara bog instinktiv ihren Rücken durch und schob ihre Hand in Rachels Haar, wo sich die seidigen Strähnen weich an ihre Finger schmiegten. Mit der anderen Hand griff sie nach dem feuchten Gras und hielt sich daran fest, während sie ihre Hüften auf und ab bewegte, um Rachel auf subtile Weise zu bitten, ihr zu geben, was sie so dringend brauchte. Sara stöhnte auf, als Rachel ihren Oberschenkel festhielt. Krallenspitzen bohrten sich in ihre Haut, während Rachel ihre Brustwarze zwickte und das war alles, was Sara noch gefehlt hatte. Sie schrie auf, als sie kam, und die Stille um sie zerbrach. Ihr Herz klopfte, das Blut rauschte durch ihre Adern. Sara konnte sich nicht erinnern, sich jemals so vollkommen gefühlt zu haben wie in diesem Moment.
Seufzend öffnete sie die Augen. Sie sah Rachel, die halb auf der Seite lag und sie selbstgefällig anlächelte. Eine Hand umklammerte immer noch Saras Oberschenkel, aber als Sara nach unten sah, bemerkte sie, dass Rachels andere Hand jetzt zwischen ihren eigenen Beinen lag.
Der Geruch von Sex umgab sie, als Sara in einem Anflug von Begierde aufsprang, Rachel auf den Rücken drückte, sich auf sie legte, wobei sie ihre Körper fest aneinander presste. „Lass mich dir helfen.“ Sie knabberte an Rachels Hals, die Fangzähne gut versteckt. Ihr Duft war schon betörend genug, aber vermischt mit Saras eigenem und dem Geruch von Sex brauchte Sara einen Moment, um sich wieder unter Kontrolle zu bringen. „Bitte.“
Rachel krümmte sich unter ihr, ein halbherziger Versuch, sich zu befreien. Sie wussten beide, dass sie sich befreien konnte, wenn sie wollte. „Tu dir keinen Zwang an.“ Rachel hob die Arme über den Kopf und lächelte.
Mit einem leisen, wilden Knurren fuhr Sara mit einer Kralle seitlich an Rachels Hals und ihrem Schlüsselbein entlang. Sie nahm sich einen Moment Zeit, um die Frau unter sich zu bewundern – schlanke Muskeln, glatte Haut – die auf ihre Berührung wartete, und machte sich dann daran, den Gefallen zu erwidern.
SPÄTER LAGEN SIE da, die Sterne beobachtend, die am Nachthimmel von Cornwall so leicht zu erkennen waren. Sara griff nach Rachels Hand und drückte sie fest. „Ich bin froh, dass ich zurückgekommen bin.“
„Ich auch.“
Sie drehte sich auf die Seite, um Rachel gegenüberzuliegen. „Hätte ich gewusst, dass mich das erwartet, wäre ich früher gekommen.“
Rachel lachte, aber als sie sprach, war ihr Ton ernst. „Ich war vorher nicht bereit.“ Sie hob die Hand, die Sara hielt, führte sie an ihre Lippen und küsste Saras Handrücken. „Aber jetzt bin ich es. Ich werde es meinem Vater sagen, wenn ich nach Hause komme. Und ihn um Erlaubnis bitten, mich mit dir zu verbinden.“ Sara musste lächeln. Sie zog Rachel so nah heran, dass sie sich küssen konnten. „Wird er sie geben?“
Rachel runzelte die Stirn. „Natürlich wird er das. Warum sollte er nicht?“
Zum ersten Mal an diesem Abend drohte sich ein leiser Zweifel einzuschleichen und die glückliche Stimmung zu zerstören.
Mit einem Finger unter Saras Kinn zwang Rachel sie, den Kopf zu heben. Was Rachel in Saras Augen sah, als sich ihre Blicke trafen, ließ die Furchen auf ihrer Stirn noch tiefer werden. „Sara?“
„Wird es ihn nicht stören, dass ich eine Frau bin?“
„Nein.“ Sie streichelte Saras Wange. „Du weißt ja, wie Gestaltwandler sind … Wir mögen, wen wir mögen. Mein Vater möchte, dass ich glücklich bin. Wenn ich ihm erzähle, dass ich eine mögliche Beziehung habe – noch dazu mit der Tochter eines Alphas“, fügte sie zwinkernd hinzu, was Sara zum Lächeln brachte, „dann wird er sich für mich freuen.“
Wäre Saras eigener Vater doch auch so leicht zufriedenzustellen. Allein der Gedanke an seine Reaktion ließ sie erschaudern.
„Und dein Vater?“, fragte Rachel.
Sara wandte seufzend den Blick ab. „Ich bezweifle, dass er begeistert sein wird. Er hat diese Sache mit“ – sie malte imaginäre Anführungszeichen in die Luft – „der Erhaltung der Blutlinie.“ Als Rachel eine Augenbraue hochzog, fuhr sie fort: „Meine Großmutter mütterlicherseits ist Mitglied des Alpha-Rates. Er ist der Meinung, dass ich und meine Brüder so viele Kinder wie möglich haben sollten.“
„Aber wir haben eine potenzielle Verbindung.“ Rachel rieb sich die Brust und Sara spürte einen antwortenden Schmerz in ihrer. „Er wird doch nichts dagegen haben, oder?“
Würde er?
Sara schüttelte den Kopf. „Am Anfang wird er vielleicht enttäuscht sein.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Aber ich bin seine Tochter und er liebt mich. Ich weiß, er will, dass ich glücklich bin.“ Ihr Vater mochte in manchen Dingen altmodisch sein, aber obwohl sie die letzten zehn Jahre weit weg von seinem Rudel verbracht hatte, war er immer in Kontakt geblieben, hatte das Rudel ihrer Mutter besucht, um sie zu sehen. Rachel wäre vielleicht nicht seine erste Wahl als Gefährtin für sie, aber eine Bindung war etwas Besonderes, dass gefeiert werden musste. „Es wird schon gut gehen.“
Während sie auf dem kühlen Boden lagen, Sara mit dem Kopf auf Rachels Schulter und Rachel mit dem Arm um sie, begann sich der Nachthimmel langsam aufzuhellen.
„Wir sollten zurückgehen“, flüsterte Rachel. Sich aufsetzend, hauchte sie einen Kuss auf Saras Haar. Widerstrebend folgte Sara und streckte ihre müden Muskeln. „Ja, ich habe einen längeren Weg vor mir als du. Sie werden sich wundern, wo ich geblieben bin.“
Sie erhoben sich. Sara nahm Rachels Hand in die ihre. „Sehen wir uns später?“
Rachel lächelte, beugte sich zu einem Kuss vor, murmelte: „Ja“, bevor sie den Kuss vertiefte und sich dann zurückzog. „Ich werde ein paar Stunden schlafen und es dann meinem Vater erzählen. Ich schätze, ich brauche immer noch eine Erlaubnis, um dein Territorium zu betreten?“
„Ja. Leider ist mein Vater in solchen Dingen sehr pingelig.“ Sara verdrehte die Augen. „Wenn ich nur einen Stift hätte, könnte ich mir deine Telefonnummer aufschreiben.“
Rachel lachte und sah an ihnen hinunter. „Ja. Es ist schwierig, so einen Stift dabei zu haben. Hoffentlich können wir heute Abend Nummern austauschen.“ Sie ließ Saras Hand los, bevor sie zwei Schritte zurücktrat. „Dann bis später.“
„Ich freue mich darauf.“
Einen Moment lang flirrte die Luft um sie herum, dann verwandelte sich Rachel in ihren Wolf. Sara bewunderte sie eine Sekunde lang, bevor sie es ihr gleichtat.
Widerwillig wandte sie sich ab und trottete über das Gras auf die Baumgrenze zu, die ihre Territorien trennte. Hoffentlich würde Alpha Tregarrak verstehen, warum sie uneingeladen sein Land betreten hatte und es ihr nicht übel nehmen.
Jetzt musste sie zuerst ihrem eigenen Vater gegenübertreten.
„KOMMT SIE SPÄTER vorbei?“, fragte Sara, sobald ihr Vater zur Tür hereinkam.
„Nein.“ Alpha Simon Gallen knallte die Tür hinter sich zu und marschierte durch die Küche auf Sara zu, die am Tisch saß und wartete.
Sie ging ihm entgegen. „Was soll das heißen, nein?“
Er hatte sie entdeckt, als sie von ihrem Vollmondlauf zurückgekommen war. Voller Aufregung hatte sie ihm von ihrer möglichen Verbindung mit Rachel erzählt. In der Eile waren die Worte nur so aus ihr herausgesprudelt. Er hatte sie angesehen, gesagt: „Ich kümmere mich darum“, und war gegangen.
Seitdem waren 2 Stunden vergangen.
Mit 2 Metern Größe überragte er sie deutlich. Seufzend rieb er sich über den Nasenrücken. Als er Saras Blick begegnete, blitzten seine blauen Augen schuldbewusst auf, bevor sie wieder kalt wurden. Sein Gesichtsausdruck war hart und unerschütterlich. „Von diesem Moment an darfst du Rachel Tregarrak weder sehen noch sprechen oder versuchen, mit ihr in Kontakt zu treten.“
Sara starrte ihn eine Sekunde lang fassungslos an. „Was? Was? Wieso denn das? Sie ist meine …“
„Sie ist dein Nichts.“ Er machte eine schneidende Bewegung mit der Hand. „Verstehst du das?“
„Nein, tue ich nicht.“ Sie schüttelte den Kopf, Wut stieg in ihr auf, und sie machte einen Schritt auf ihn zu. „Ich verstehe das nicht.“ Die Schultern straffend, zwang Sara sich, tief Luft zu holen, um sich zu beruhigen. „Ich dachte, du wolltest hinübergehen, um über unsere mögliche Verbindung zu sprechen und zu vereinbaren, dass wir ohne Erlaubnis das Territorium des anderen betreten dürfen.“
Er lachte, rau und bitter.
Ihn ignorierend, sprach Sara weiter. „Nun, ich gehöre nicht nur zu deinem Rudel. Wenn ich es Mama und Großvater erzähle, werden sie beide …“
„Sara.“ Er brachte sie zum Schweigen, sein Tonfall ganz der eines Alphas. Sara zuckte zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. „Als du hierher zurückgekehrt bist, um mit meinem Rudel zu leben, hast du zugestimmt, dich an die Regeln des Rudels zu halten. Und ich bin dein Alpha, Sara. Ich war immer dein Alpha.“
Scheiße!
„Du bist auch mein Vater und ich habe dir vertraut.“ Sie kämpfte mit den Tränen. Das durfte nicht wahr sein. „Ich dachte, du liebst mich.“
„Das tue ich“, sagte er, legte seine Hände auf ihre Schultern und für einen Moment sah sie die Liebe, von der sie wusste, dass er sie für sie empfand. Er wandte seufzend den Blick ab. „Deshalb kann ich dieser … dieser … nicht zustimmen.“ Seine Nase kräuselte sich angewidert.
„Dieser Verbindung?“, fauchte Sara.
„Dieser dummen Idee.“
Sara öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch er hob die Hand.
„Deine Großmutter ist in den Alpharat gewählt worden. Für einen Gestaltwandler ist das, als würde er zur königlichen Familie gehören.“ Er fuhr sich durchs Haar, während er geräuschvoll ausatmete. „Ich werde nicht zulassen, dass du das alles wegwirfst.“
„Was wegwerfen?“ Sie gestikulierte in die Richtung von Rachels Revier. „Ich habe eine potenzielle Bindung mit der Tochter eines Alphas. Es sollte egal sein, mit wem, denn eine Bindung ist immer etwas Besonderes. Wie kannst du enttäuscht sein? Ich will es.“ Sie presste die Hände auf ihre Brust, wo die Sehnsucht nach Rachel brodelte. „Ich brauche es.“
„Nein.“
„Warum?“ Sie schrie ihm das Wort entgegen, als sie sich zuckend aus seinem Griff befreite. Der Drang, die Hand auszustrecken und die Antwort aus ihm herauszuschütteln, war fast zu stark, um ihn zu ignorieren. „Warum willst du nicht, dass ich glücklich bin?“
„Das will ich. Aber nicht auf Kosten deines Erbes.“ Er begegnete Saras stechendem Blick unerschrocken. „Du und deine Brüder habt eine Blutlinie, um die euch viele beneiden, und du kannst so viel mehr erreichen als eine kinderlose Verbindung mit einer Beta aus dem Penwith-Rudel.“
„Rachel.“
Er runzelte die Stirn.
„Ihr Name ist Rachel Tregarrak.“ Sie trat einen Schritt von ihm zurück, verzweifelt bemüht, etwas Abstand zwischen sie zu bringen. „Ich bin keine Art … Zuchtstute. Wer sagt denn, dass ich überhaupt Kinder will?“
„Natürlich willst du …“
„Nein! Du willst, dass ich sie bekomme, aber aus den falschen Gründen.“ Sie spürte die Wand in ihrem Rücken, kalt und abweisend. Wie alles andere in diesem Augenblick. „Wir leben nicht im finsteren Mittelalter, Dad. Du kannst mich nicht gegen Land eintauschen oder … was immer du glaubst, für mich bekommen zu können …“
„Sei nicht so melodramatisch. Ich will nur, dass du etwas Besseres bekommst als irgendein verdammtes Rudel aus Cornwall mitten im Nirgendwo.“
Sara sah ihn ungläubig an. „Aber genau das sind wir doch auch.“
Für einen Moment sah sie in seinen Augen Schmerz aufflackern, bevor sich seine Miene wieder verhärtete. „Und deine Mutter hat mich verlassen, weil es nicht genug war.“ Er wedelte mit der Hand. „Dieser Ort war nicht genug für sie.“
Sara wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Aber so wütend sie auch war, sie konnte ihrem Vater nicht in die Augen sehen und ihm sagen, dass ihre Mutter nur deshalb zum Rudel ihres Vaters zurückgekehrt war, weil sie an seinem Kontrollzwang und seiner Engstirnigkeit zu ersticken drohte. Ihre Mutter war wie ihre Großmutter ein Freigeist, der alles akzeptierte, aber die Weigerung ihres Vaters, sein altmodisches Denken zu ändern, trieb sie zur Verzweiflung.
