Bluthochdruck senken für Dummies - Alan L. Rubin - E-Book

Bluthochdruck senken für Dummies E-Book

Alan L. Rubin

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Beschreibung

Wir alle wissen es: Zu fettes Essen, Stress, zu wenig Bewegung, zu wenig Schlaf, ein oder zwei Gläschen Wein oder Bier - gesund ist das nicht. Viel schlimmer noch: So wird man zum klassischen Bluthochdruck-Kandidaten. Eine tückische Krankheit, denn erst einmal tut nichts weh, aber die gesundheitlichen Risken sind groß: Schlaganfall und Herzinfarkt. Alan L. Rubin schildert leicht verständlich und ohne erhobenen Zeigefinger, welche Signale der Körper gibt, wie man Bluthochdruck vorbeugen und mit welchen Therapien man dieser Volkskrankheit begegnen kann.

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Bluthochdruck senken für Dummies – Schummelseite

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

2. Auflage 2013

© 2013 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

 

Original English language edition © 2005 by John Wiley and Sons, Inc.

Copyright © 2012 by John Wiley & Sons, Ltd, Chichester, West Sussex, England.

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

This E-Book published under license with the original publisher John Wiley and Sons, Inc.

Copyright der englischsprachigen Originalausgabe © 2005 by John Wiley and Sons, Inc.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Dieses E-Book wird mit Genehmigung des Original-Verlages John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

 

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

 

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

 

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Korrektur: Frauke Wilkens, München

Satz: Mitterweger & Partner, Plankstadt

Print ISBN: 9783527708871ePDF ISBN: 9783527668328ePub: 9783527668335ISBN mobi: 9783527668342

Über den Autor

Alan L. Rubin ist Arzt und arbeitet schon seit mehr als 30 Jahren mit Bluthochdruckpatienten. Er ist außerdem Bestsellerautor – seine Bücher (unter anderem auch Diabetes für Dummies) sind in den USA und in Deutschland sehr erfolgreich. Dr. Rubin ist seit 1973 als Stoffwechselexperte tätig. Er unterrichtet Ärzte, Medizinstudenten und Laien in Seminaren, hält Vorträge und schreibt Artikel. In Fernseh- und Radiosendungen beantwortet er Fragen über Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Bluthochdruck. Des Weiteren berät er Pharmafirmen und Hersteller von medizinischen Produkten, die im Sektor Bluthochdruck tätig sind.

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Was Sie nicht lesen müssen

Törichte Annahmen über den Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Teil I: Bluthochdruck verstehen

Teil II: Die medizinischen Folgen kennenlernen

Teil III: Die Behandlung von Bluthochdruck

Teil IV: Besondere Bevölkerungsgruppen mit Bluthochdruck

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie es weitergeht

Teil I Bluthochdruck verstehen

1 Sich mit hohem Blutdruck vertraut machen

Das Herz-Kreislauf-System verstehen

Wie Blutdruckmessen funktioniert

Risikofaktoren für einen Bluthochdruck einschätzen

Die Folgen des erhöhten Blutdrucks

Bluthochdruck behandeln

Kinder, Schwangere und Senioren

Informiert bleiben

2 Bluthochdruck erkennen

Sich auf das Wesentliche konzentrieren

Den Blutdruck korrekt messen

Ungenaues Blutdruckmessen vermeiden

Probleme mit der Ausrüstung vermeiden

Die perfekte Messsituation und richtiges Ablesen

Die Zahlen deuten können

Kann der Blutdruck zu niedrig sein?

Unterschiede beim Blutdruckmessen feststellen

Den Blutdruck zu Hause messen

24-Stunden-Blutdruckmessung

Die Diagnose sichern

Die Anamnese

Die körperliche Untersuchung

Blutuntersuchung

3 Das eigene Risiko ermitteln

Risiken, die Sie nicht beeinflussen können

Die Verteilung der Hypertonie in der Welt

Der Beitrag der Gene

Die Rolle des Geschlechts

Alter und Blutdruck

Risikofaktoren, die man selbst beeinflussen kann

Mit einer Prise Salz

Immer locker bleiben

Bewegung und Gewichtskontrolle

Rauchen und Alkohol

4 Sekundären Bluthochdruck verstehen

Die sekundäre Hypertonie im Keim ersticken

Sekundäre Hypertonie und die Nieren

Nierengewebsschäden entdecken

Verengte Nierenarterien

Tumoren, die blutdrucksteigernde Hormone produzieren

Einen Adrenalin produzierenden Tumor finden

Einen Aldosteron produzierenden Tumor entdecken

Das Cushing-Syndrom

Ein Cushing-Syndrom diagnostizieren

Das Cushing-Syndrom behandeln

Genetische Ursachen des Bluthochdrucks

Andere Ursachen für sekundären Bluthochdruck

Koarktation der Aorta

Zu wenig oder zu viel Schilddrüsenhormone

Akromegalie

Schlafapnoe

Gehirntumoren

Verbrennungen

Teil II Die medizinischen Folgen kennenlernen

5 Das Herz – die Pumpe im Körper

Die starke Pumpe in uns

Die Versorgung des Herzens mit Nährstoffen

Arteriosklerose verstehen

Umgang mit einer stabilen Angina pectoris

Behandlung eines akuten Herzinfarkts

Die Entwicklung einer Herzschwäche

Die Anzeichen erkennen

Woran der Arzt eine Herzinsuffizienz erkennt

Die Behandlung der Herzinsuffizienz

Risikofaktoren vermindern

Erhöhte Blutfettwerte

Rauchen

Den Blutzucker optimal einstellen

Mangel an Bewegung

6 Die Nieren schützen

Die Nieren anschauen

Die Niere als Filter

Die anderen Funktionen der Niere

Die Zerstörung der Nieren

Mit malignem Bluthochdruck umgehen

Mit dem terminalen Nierenversagen umgehen

Die lebensrettende Dialyse

Die Nierentransplantation

7 Das Gehirn vor Bluthochdruck schützen

Die Ursachen des Schlaganfalls verstehen

Atherosklerose

Gehirnembolie

Gehirnblutung

Die Rolle des Bluthochdrucks beim Schlaganfall

Ungünstige Bedingungen

Nicht zu beeinflussende Risikofaktoren

Beeinflussbare Risikofaktoren

Die Vorboten des Schlaganfalls erkennen

Den Funktionsverlust einer Gehirnhälfte zuordnen

Untersuchungen, um den Ort der Schädigung festzustellen

Die Behandlung des Schlaganfalls

Rehabilitation nach Schlaganfall

Nach dem Schlaganfall

Rehabilitation

Wer führt die Rehabilitation durch?

Hilfe finden nach dem Schlaganfall

Bluthochdruck beeinflusst die Leistungsfähigkeit des Gehirns

Teil III Die Behandlung von Bluthochdruck

8 Der erfolgreiche Behandlungsplan

Das Ziel der Behandlung

Den Lebensstil ändern

Den Lebensstil positiv verändern

Eine positive Einstellung

9 Ernährung und Bluthochdruck

Reduzieren Sie Ihren Blutdruck mit DASH

Die DASH-Diät

Die Überprüfung der DASH-Diät

Das DASH-Programm

Salzreduzierte DASH-Kost

Mit dem Gewicht geht auch der Blutdruck zurück

Ihr Gewicht

Das Taille-Hüft-Verhältnis

Ihr täglicher Kalorienbedarf

Andere Diäten

Lassen Sie sich helfen

10 Salz und Bluthochdruck

Der Zusammenhang zwischen Salz und Bluthochdruck

Stellen Sie fest, ob Sie salzempfindlich sind

Der Zusammenhang zwischen Salz und Bluthochdruck im Test

So können Sie Ihren Salzkonsum reduzieren

Salzreduzierte Lebensmittel

Vermeiden Sie salzreiche Lebensmittel

So können Sie Ihre Salzaufnahme reduzieren

11 Das sollten Sie meiden: Tabak, Alkohol und Kaffee

Das Spiel mit dem Feuer

Ein riesiges Problem

Immer mit einem Fuß im Grab

Passivrauchen

Kau- und Schnupftabak

Alles gewinnen und nichts verlieren

Endlich aus alten Gewohnheiten ausbrechen

Hier finden Sie Informationen und Unterstützung

Alkohol und Bluthochdruck

Die Folgen von Alkoholismus

Wer trinkt wie viel?

Weitere Konsequenzen des Alkoholkonsums

Gewinnen Sie Ihr Leben zurück

Die Anonymen Alkoholiker

Hier können Sie Hilfe finden

Im Kaffeerausch

Wie viel ist zu viel?

Koffein und seine Folgen für die Gesundheit

Die Vorteile des Kaffeeverzichts

Kein Kaffee, keine Schokolade und keine »Energydrinks«

Pro und kontra Koffein

12 Mit Sport und Bewegung zu niedrigerem Blutdruck

Ihr Herz profitiert vom Sport genauso wie der Rest Ihres Körpers

Bevor Sie loslegen

Ihr Leistungsstand

Die Sportarten

Die richtige Ausrüstung

Wie viel ist »genug«?

Sport und Abnehmen

Krafttraining

Andere Wege zur Blutdrucksenkung

Yoga

Meditation

Autogenes Training

Hypnose

Biofeedback

13 Wenn die Umstellung der Gewohnheiten nicht reicht: Medikamente

Typische Eigenschaften der Medikamente

Wie wirksam ist ein Medikament?

Blutdrucksenkende Medikamente im Vergleich

Die verschiedenen Substanzklassen

Diuretika

Thiazide

Schleifendiuretika

Kalium sparende Diuretika

Kombination von Diuretika

Betablocker

ACE-Hemmer

Sartane

Kalziumantagonisten

Weitere Mittel

Alpha-Rezeptorenblocker

Methyldopa

Clonidin, Moxonidin und Urapidil

Vasodilatatoren

Das richtige Medikament auswählen

Die Behandlung des unkomplizierten Bluthochdrucks

Die Behandlung des komplizierten Bluthochdrucks

Wenn das Mittel der ersten Wahl versagt

Nebenwirkungen erkennen

Handelsnamen

Teil IV Besondere Bevölkerungsgruppen mit Bluthochdruck

14 Senioren

Ermittlung der kognitiven Fähigkeiten

Messung des Blutdrucks

Essenzieller Bluthochdruck

Sekundärer Bluthochdruck

Andere Ursachen für erhöhten Blutdruck bei Senioren

Verbesserte Ernährung für besseren Blutdruck

Essen nach der DASH-Diät

Den Salzkonsum reduzieren

Lebensgewohnheiten für einen besseren Blutdruck ändern

Medikamente gegen hohen Blutdruck

Therapie der ersten Wahl: Thiaziddiuretika

Alternative: Betablocker

Weitere Alternativen

Gefährliche Blutdruckabfälle vermeiden

15 Bluthochdruck bei Kindern

Die korrekte Messung des Blutdrucks

Ultraschalldoppler

Die richtige Manschettengröße

Die richtige Technik

Die Ergebnisse der Messung interpretieren

Normale Blutdruckwerte im Kindesalter

Wenn man ungewöhnliche Werte findet

Die Ursachen von Bluthochdruck bei Kindern

Familiäre Faktoren

Das Gewicht als Risikofaktor

Bluthochdruck als Folge anderer Erkrankungen

Die Ursache des Bluthochdrucks finden

Wichtige Punkte in der Vorgeschichte

Die körperliche Untersuchung

Blutuntersuchungen, die hilfreich sein können

Den Anfang machen: Änderungen der Lebensweise

Umgang mit extremer körperlicher Anstrengung

Der Einsatz von Medikamenten

16 Frauen und Bluthochdruck

Die normale Reaktion des Blutdrucks auf die Schwangerschaft

Die Ursachen für Hypertonie in der Schwangerschaft

Chronische Hypertonie

Präeklampsie

Präeklampsie bei chronischem Hypertonus

Die Schwangerschaftshypertonie

Bluthochdruck und Stillen

Die Einnahme von Hormonen bei Hypertonie

Hormone für die Schwangerschaftsverhütung

Hormontherapie in den Wechseljahren

Teil V Der Top-Ten-Teil

17 Zehn einfache Wege, den Blutdruck zu senken

Die Diagnose sichern

Unterscheidung zwischen essenziellem und sekundärem Bluthochdruck

Nicht rauchen und wenig Alkohol

Mit dem Rauchen aufhören

Weniger Alkohol trinken

Weniger Salz im Essen

Die DASH-Diät

Weniger Kalorien für weniger Gewicht

Bewegen Sie sich

Ergänzende Entspannungsmethoden

Yoga

Meditation

Hypnose

Autogenes Training

Biofeedback

Medikamente zur Senkung des Blutdrucks

Blutdrucksteigernde Medikamente vermeiden

18 Zehn Märchen über Hypertonie

Wer sich mit seinem Blutdruck gut fühlt, braucht keine Medikamente

Nur ein erhöhter diastolischer Blutdruck muss behandelt werden

Ein erhöhter Blutdruck kann nicht ausreichend unter Kontrolle gebrachtwerden

Die Behandlung ist schlimmer als die Erkrankung

Nur nervöse und ängstliche Menschen müssen behandelt werden

Mit einer Hypertonie darf man keinen Sport treiben

Bei Senioren muss der Hypertonus nicht mehr behandelt werden

Bluthochdruck schränkt das gesamte Leben ein

Nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sollten Antihypertensivaabgesetzt werden

Bluthochdruck bei Frauen ist nicht so gefährlich

19 Zehn neue Entdeckungen zum Bluthochdruck

Schlechter Schlaf erhöht den Blutdruck

Die Messung des Blutdrucks

Feste Wirkstoffkombinationen verwenden

Therapietreue

Bluthochdruck und Alzheimer

Leberwerte als Risikofaktor

Die Rolle des Kochsalzes beim Bluthochdruck

Bewegung gegen Bluthochdruck

Behandlung der Schlafapnoe

Einsamkeit macht krank

Kaffee – ja oder nein?

20 Zehn Stellen, bei denen Sie weitere Informationen erhalten

Leitlinien für Patienten

Tests und Berechnungen

Die Hochdruckliga

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Informationen über die Niere

Rund um die Ernährung

Bluthochdruck bei Senioren

Den richtigen Arzt finden

Das Grüne Kreuz

Die Medizinbibliothek

Stichwortverzeichnis

Einführung

Als ich ein Kind war, benutzte meine Mutter häufig einen Schnellkochtopf, um unser Essen zuzubereiten. Das Prinzip des Schnellkochtopfs beruht darauf, dass das Essen bei dem hohen Druck, der im Topf erzeugt wird, schneller fertig ist. Genauso ist das auch mit dem Blutdruck. Menschen mit einem hohen Blutdruck sind schneller fertig. Was ich mit »fertig« meine? Nun, dabei denke ich an all die medizinischen Komplikationen wie zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und die insgesamt verkürzte Lebenszeit bei Menschen, die einen unbehandelten oder schlecht eingestellten Bluthochdruck haben.

Ein hoher Blutdruck – oder ein Hypertonus, wie die Mediziner es auch nennen – betrifft laut WHO (World Health Organization) weltweit zwischen 25 und 30 Prozent aller Erwachsenen. In Industrieländern wie Deutschland liegt der Anteil bei über 40 Prozent. Das heißt, wenn Sie mit einem anderen Erwachsenen in einem Raum sind, leidet wahrscheinlich einer von Ihnen an Bluthochdruck. Eines der großen Probleme von Bluthochdruck ist, dass rund die Hälfte der Betroffenen gar nicht weiß, dass sie Betroffene sind. Ein hoher Blutdruck zeigt zunächst einmal keine Symptome, schädigt aber trotzdem schon verschiedene Organe. Man könnte Bluthochdruck deshalb auch Stiller Killer nennen.

Ein anderes großes Problem beim Bluthochdruck ist, dass von denen, die von ihrem Bluthochdruck wissen, nur etwa 25 Prozent ausreichend behandelt werden. Knapp ein Viertel dieser Menschen wird gar nicht behandelt und rund die Hälfte erhält eine unzureichende Therapie.

Mehrere Jahrzehnte lang sah es so aus, als ob man den Bluthochdruck erfolgreich bekämpfen könnte. Inzwischen müssen wir aber feststellen, dass es noch sehr viel Zeit, Energie und Geld braucht, um dieses Ziel dauerhaft zu erreichen.

Wie Diabetes ist auch Bluthochdruck eine Wohlstandskrankheit. Hypertonus kommt vor allem in Ländern mit einem Überangebot an Nahrung und wenig körperlich harter Arbeit vor. Diese Tatsache ist sowohl ein Problem als auch eine Herausforderung. Einerseits möchten die Wohlstandsgesellschaften ihre Errungenschaften nicht aufgeben, andererseits möchten die Menschen den Wohlstand aber auch genießen können, ohne ihre Gesundheit zu ruinieren.

In diesem Buch finden Sie alles, was Sie benötigen, um das Phänomen des Bluthochdrucks zu verstehen: Ursachen, Folgen, Behandlung. Sie werden schnell herausfinden, dass Bluthochdruck einfach zu diagnostizieren und fast ebenso einfach zu behandeln ist. Klar, es gibt gute Medikamente, die Blutdruck senken. Aber jedes Medikament, das Ihnen hilft, Blutdruck zu senken, hat seine Nachteile: Arztbesuche, Nebenwirkungen, eventuell Zuzahlungen und so weiter. Sehr viel besser und preiswerter ist es da, den Lebensstil so zu ändern, dass die Ursachen für den Bluthochdruck wegfallen. Wie Sie das machen können, erfahren Sie in diesem Buch, und zwar besonders im dritten Teil.

Ich fasse immer gerne alles in einer Art Fazit zusammen – und für dieses Buch lautet mein Fazit: Sie müssen nicht an irgendeiner Folgeerkrankung von Bluthochdruck leiden. Sie haben es in der Hand, Bluthochdruck zu verhindern oder erfolgreich zu bekämpfen, falls Sie daran leiden. Stellen Sie sich nur einmal vor, wie es wäre, wenn alle Menschen sich an die Ratschläge und Empfehlungen halten würden: Viele Tausend Menschenleben könnten gerettet werden. Ganz zu schweigen von der weitaus größeren Zahl derer, die durch einen niedrigeren Blutdruck eine bessere Lebensqualität haben würden.

Wenn Sie schon eines meiner Bücher gelesen haben, wissen Sie, dass ich die Informationen in den Büchern gerne mit ein wenig Humor verknüpfe, wie das ja auch bei der …für Dummies-Reihe insgesamt ist. Ich möchte hier noch einmal betonen, dass ich keineswegs die Krankheiten lächerlich machen möchte, indem ich Witze darüber mache. Eine positive Einstellung und Humor helfen uns aber, gesünder zu sein, und das möchte ich gerne nutzen und betonen.

Über dieses Buch

Niemand erwartet, dass Sie dieses Buch von vorn bis hinten durchlesen. Die ersten Kapitel beschäftigen sich mit allgemeinen Informationen zum Thema Bluthochdruck und deshalb fangen Sie vielleicht dort an zu lesen. Sie können aber auch sofort bei den Abschnitten über die Behandlung anfangen, wenn Sie möchten.

Jedes Kapitel ist in sich abgeschlossen. Sie müssen nicht unbedingt Kapitel 3 gelesen haben, um Kapitel 12 zu verstehen. Sie können das Ende lesen, ohne den Anfang zu kennen. Dies Buch ist kein Roman, sondern eher eine Hilfe beim Umgang mit dem Bluthochdruck.

Konventionen in diesem Buch

Ich würde ja gerne auf die medizinischen Fachbegriffe verzichten. Allerdings halte ich es auch für sehr wichtig, dass Ihnen die Fachbegriffe geläufig sind, damit Sie sich problemlos mit Ihrem Arzt unterhalten können. Ich werde aber jedes Mal, wenn ich einen neuen lateinischen oder medizinischen Begriff einführe, diesen ausreichend erklären. Zum Beispiel verwende ich statt Bluthochdruck sowohl den Begriff Hypertonus also auch Hypertonie.

Was Sie nicht lesen müssen

Im ganzen Buch gibt es immer wieder Kästen, in denen Sie interessante Hintergrundinformationen finden. Diese Informationen sind allerdings für das Verständnis der Krankheit nicht unbedingt notwendig – Sie müssen sie also nicht lesen.

Törichte Annahmen über den Leser

In diesem Buch gehe ich erst einmal davon aus, dass Sie keine Ahnung von Bluthochdruck haben. Wenn Sie schon einiges wissen, gibt es auch weitergehende Informationen zum Thema. Vermutlich gehören Sie einer der drei folgenden Gruppen an:

Sie haben Bluthochdruck, aber bisher haben Sie noch keine Behandlung begonnen.

Sie werden wegen Bluthochdruck behandelt, sind aber unzufrieden mit der Therapie oder dem Ergebnis.

Ein guter Freund oder naher Verwandter von Ihnen hat Bluthochdruck.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Das Buch besteht aus fünf Teilen, die es Ihnen erleichtern sollen, alles über Bluthochdruck in Erfahrung zu bringen.

Teil I: Bluthochdruck verstehen

Dieser Teil bildet die Einführung in das Thema. Hier finden Sie die Definition von Bluthochdruck, wie man den Blutdruck misst, welche Ursachen dafür infrage kommen und so weiter.

Teil II: Die medizinischen Folgen kennenlernen

Bluthochdruck kann viele Organe im Körper schädigen, vor allem Herz, Nieren und Gehirn. In diesem Teil erkläre ich, wie diese Organschäden entstehen und was die Folgen sind.

Teil III: Die Behandlung von Bluthochdruck

Hier besprechen wir, was alles zur Behandlung einer Hypertonie infrage kommt. Bluthochdruck ist recht gut zu behandeln. Auch die Ziele einer Behandlung werden in diesem Teil durchgesprochen, denn es geht nicht darum, eine Behandlung durchzuführen, sondern vielmehr ein Ziel zu erreichen.

Teil IV: Besondere Bevölkerungsgruppen mit Bluthochdruck

Drei Bevölkerungsgruppen verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit, weil bei ihnen ein Bluthochdruck andere Konsequenzen hat: Schwangere, Kinder und Ältere. In diesem Teil wird auf die Besonderheiten dieser drei Gruppen eingegangen.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Wie bei vielen Krankheiten kursieren auch bei Bluthochdruck viele unsinnige Informationen. Im Top-Ten-Teil räume ich mit einem Teil dieser Fehlinformationen auf – leider kann das nie vollständig passieren, weil solche Gerüchte schneller entstehen, als ich darauf reagieren kann. Im Top-Ten-Teil fasse ich auch noch einmal die einfachen Therapiemaßnahmen zusammen.

Die Entwicklung im Medizinsektor ist rasant. Wenn dieses Buch gedruckt ist, können neue Informationen erst wieder in der nächsten Auflage eingearbeitet werden. Zwar stelle ich Ihnen zehn der neuesten Informationen ebenso in diesem Teil vor, aber dennoch sollten Sie auch wissen, wo Sie Brandaktuelles zum Thema finden. Zehn der wichtigsten Informationsquellen stelle ich Ihnen deshalb ebenfalls in Teil V vor.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

In der … für Dummies-Reihe finden Sie immer wieder Symbole, die Ihnen den Weg zu besonders interessanten oder wichtigen Informationen weisen.

Die Bedeutung der Symbole stelle ich Ihnen kurz vor:

Neben diesem Symbol finden Sie Definitionen oder Erklärungen von medizinischen Fachausdrücken.

Bei diesem Zeichen finden Sie besonders wichtige Informationen. Diese sollten Sie wirklich gelesen und verstanden haben.

Hier sind Dinge erläutert, die Sie unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen sollten,

Hinter diesem Zeichen verbergen sich wichtige Informationen. Wenn Sie diese Informationen lesen, sparen Sie Zeit und Energie.

Das Symbol warnt vor möglichen Schwierigkeiten – zum Beispiel wenn Sie die falschen Medikamente kombinieren.

Wie es weitergeht

Wo im Buch Sie jetzt anfangen sollten, hängt ganz von Ihnen und Ihren Wünschen ab. Wenn Sie erst einmal die Ursachen und Hintergründe von Bluthochdruck verstehen möchten, sollten Sie mit Teil I beginnen. Sofern Sie sich über die Komplikationen informieren möchten, können Sie sofort mit Teil II anfangen. Interessieren Sie sich vor allem für die Behandlung, dann ist Teil III der richtige Einstiegspunkt. Sofern Sie schwanger sind, ein Kind mit Bluthochdruck haben oder zur Gruppe der Senioren gehören, ist Teil IV der richtige für Sie. Um einen Überblick zu erhalten und die neuesten Entwicklungen zu erfahren, sollten Sie sich dem letzten Teil zuwenden.

Teil I

Bluthochdruck verstehen

In diesem Teil …

Was bedeuten diese zwei Zahlen, die Sie von Ihrem Arzt hören, wenn er den Blutdruck gemessen hat? Diese Frage werde ich Ihnen in diesem Teil beantworten, außerdem beschreibe ich die korrekte Technik, um den Blutdruck zu messen– sowohl zu Hause als auch in der Praxis. Ich werde auch darstellen, wer am ehesten zu Bluthochdruck neigt und was ein sekundärer Bluthochdruck ist.

1

Sich mit hohem Blutdruck vertraut machen

In diesem Kapitel

Das Blut durch das Herz-Kreislauf-System bewegen

Wie Bluthochdruck und seine Folgen entstehen

Bluthochdruck vermeiden und behandeln

Blutdrucktherapie in bestimmten Bevölkerungsgruppen

Die neuesten Informationen zu Bluthochdruck

Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden, sind Sie in guter Gesellschaft. Über 40 Prozent aller erwachsenen Deutschen haben einen erhöhten Blutdruck. Der Anteil steigt mit zunehmendem Alter. Die Liste derjenigen mit Hypertonus liest sich wie ein »Who is who«. Das Problem ist: Ohne eine gute Behandlung werden viele dieser Personen bald auf einer »Who was who«-Liste sein. Sehen Sie nicht kampflos zu, wie Sie oder jemand, der Ihnen nahesteht, auf der »Who was who«-Liste auftaucht.

Sie können so viel unternehmen gegen hohen Blutdruck. Als Erstes können Sie ihn verhindern. Falls Ihr Blutdruck bereits erhöht ist, können Sie ihn wieder in den Griff bekommen. Bevor Sie das allerdings können, müssen Sie wissen, was ein hoher Blutdruck ist und wie man ihn misst. Dann ist es wichtig zu verstehen, wodurch der Blutdruck steigt und wie man ihn erfolgreich behandelt. Dieses Buch ist Ihre persönliche Blutdruckanleitung. Es versorgt Sie mit allen wichtigen Informationen: Wie der hohe Blutdruck den Körper schädigt – Organ für Organ –, wer ein besonders hohes Risiko für einen hohen Blutdruck hat, wie man eine Hypertonie verhindern kann und was nach der Diagnosestellung zu tun ist. Außerdem stelle ich die Besonderheiten von Hypertonie bei Kindern, Schwangeren und Senioren vor. Schließlich finden Sie einige Informationen zu Mythen um den Bluthochdruck und die neuesten Entwicklungen zum Thema im Top-Ten-Teil.

Sie werden sehen, dass ein paar einfache Änderungen im Lebensstil genügen, um einen hohen Blutdruck zu verhindern. Meine Hoffnung ist, dass allein das Lesen dieses Buches Sie anspornt, diese Änderungen durchzuführen – und zwar nicht nur für eine kurze Zeit, sondern dauerhaft. Hypertonie ist eine chronische Erkrankung. Das Ziel ist es deshalb, den Blutdruck dauerhaft niedrig zu halten, um so die medizinischen Konsequenzen und Folgeschäden zu verringern (mehr zu den Konsequenzen in Teil II). Übernehmen Sie jetzt die Verantwortung für Ihren Blutdruck und Sie müssen sich in Zukunft weniger Sorgen um Ihre Gesundheit machen.

Das Herz-Kreislauf-System verstehen

Um zu verstehen, wie ein erhöhter Blutdruck viele verschiedene Organe beeinflussen kann, ist es notwendig, das Herz-Kreislauf-System überhaupt zu verstehen. Zum Herz-Kreislauf-System gehören das Herz, Arterien, Venen, Kapillaren und das Blut.

All dies dient dazu, alle Teile unseres Körpers zu ernähren. Das Herz-Kreislauf-System transportiert deshalb

Nährstoffe in Form von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett, Vitaminen und Mineralien, die wir über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen, zu allen Organen, Muskeln und Geweben im gesamten Körper.

Sauerstoff, den wir durch die Lungen aufnehmen und der im Blut gelöst ist, zu allen Organen.

Abfallprodukte, die überall im Körper durch Stoffwechselvorgänge entstehen, zu den entsprechenden Entsorgungsorten – zum Beispiel Kohlendioxid zur Lunge, wo er abgeatmet wird, andere Stoffe zu Leber und Niere, über die sie ausgeschieden werden.

Ein gewisser Druck ist notwendig, um das Blut durch das Gefäßsystem zu den Organen zu bekommen. Sonst würde sich zum Beispiel im Stehen alles Blut in den Beinen ansammeln. Das Herz-Kreislauf-System funktioniert da ähnlich wie die Trinkwasserversorgung bei Ihnen zu Hause – der Druck bringt das Wasser auch bis in die oberen Stockwerke. Der Herzmuskel pumpt das Blut kraftvoll in die Arterien, sodass nicht nur die Schwerkraft überwunden wird, sondern das Blut auch bis in die kleinsten Kapillaren gelangt. In den Kapillaren findet der Austausch von Sauerstoff gegen Kohlendioxid und Nährstoffen gegen Abfallprodukte statt – dadurch wird das Gewebe, in das die Kapillaren eingebettet sind, versorgt.

Wenn lebenswichtige Organe, wie zum Beispiel die Nieren, nicht mit einem ausreichenden Blutdruck versorgt werden, können sie nicht normal arbeiten und signalisieren dem Herzen, dass es kräftiger pumpen muss. Aber was für die Nieren gut ist, muss noch lange nicht für das Gehirn gut sein oder für die Blutgefäße selbst. In Teil II werden diese Konsequenzen von hohem Blutdruck näher beschrieben.

Wie Blutdruckmessen funktioniert

Wenn die Sprechstundenhilfe bei Ihrem Arzt den Blutdruck misst, kommt sie mit diesem komischen Apparat mit Manschette, Schlauch, Ventil und so weiter daher. Sie legt die Manschette um Ihren Oberarm und pumpt sie mit Luft auf. Mit einem Stethoskop hört sie dann etwas in der Ellenbeuge ab, während sie mit einer kleinen Schraube langsam den Druck aus der Manschette lässt. Danach notiert sie zwei Zahlen, die spätestens der Arzt dann mit »ganz gut«, »ausgezeichnet«, »normal« oder auch »zu hoch« kommentiert. Aber was genau ist dieser Apparat? Was bedeuten die Zahlen? Wie kann diese Messung so bedeutenden Einfluss auf Ihr weiteres Leben haben? Der Apparat – also das Blutdruckmessgerät mit der Manschette ist ein sogenanntes Sphygmomanometer, ein Messgerät für den Druck des Pulses. Es misst den Blutdruck indirekt nach der Methode von Riva Rocci (Scipione Riva Rocci (1863 – 1937) war Internist im italienischen Pavia), weshalb der Blutdruckwert auch heute noch mit RR angeben wird. Wenn der Arzt den Blutdruck zum Beispiel mit 120 zu 80 angibt, heißt das, der obere Wert – systolischer Blutdruck – ist 120 mmHg, der untere – diastolischer Blutdruck – ist 80 mmHg. In Kapitel 2 gehe ich ausführlicher auf die Bedeutung dieser Werte ein.

Risikofaktoren für einen Bluthochdruck einschätzen

Es gibt eine Vielzahl von Untersuchungen zu den Gründen und Risikofaktoren für eine Hypertonie. Manche dieser Faktoren sind nicht zu beeinflussen (Alter, Geschlecht, Familiengeschichte), obwohl man inzwischen ganz gut versteht, wie sie zu einem Bluthochdruck beitragen. Welches dieser Merkmale den größten Einfluss hat, ist allerdings auch nicht bekannt. In Kapitel 3 finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.

Andere beeinflussbare Faktoren (zum Beispiel Ernährung, Bewegung und Stress) können Ihr Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln, ebenfalls beeinflussen. Stellen Sie sich doch einmal die folgenden Fragen:

Könnte ich mich im Alltag mehr sportlich betätigen?

Wiege ich zu viel?

Esse ich zu viel Salz?

Führe ich ein stressiges Leben?

Rauche oder trinke ich?

Wenn Sie eine dieser Fragen mit »Ja« beantwortet haben, haben Sie ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck. Je mehr Fragen Sie mit »Ja« beantworten, desto größer das Risiko. Allerdings können Sie das Risiko auch reduzieren, indem Sie weniger Salz essen, mehr Sport treiben oder eben einen der anderen Faktoren ausschalten (in Kapitel 3 gehe ich ausführlicher auf die Prävention von Bluthochdruck ein).

In 85 bis 95 Prozent der Fälle wird der Bluthochdruck als essenzieller oder primärer Hypertonus eingestuft, das heißt, dass keine konkrete Ursache für den erhöhten Blutdruck gefunden wurde. Der Rest lässt sich durch andere Erkrankungen erklären, deren Behandlung meist gleichzeitig den Blutdruck senkt. Die Ursachen eines solchen sekundären Hypertonusbeleuchte ich in Kapitel 4. In Teil IV gehe ich auch näher auf die Personengruppen ein, bei denen Bluthochdruck eine besondere Rolle spielt.

Die Folgen des erhöhten Blutdrucks

Bluthochdruck kann verheerende Wirkung auf Herz, Nieren und Gehirn haben, wenn er nicht behandelt wird. Am Herzen verursacht er vor allem Infarkte und Herzschwäche (siehe Kapitel 5). Die Nieren können durch Bluthochdruck ihre Funktion aufgeben (siehe Kapitel 6). Im Gehirn kann es durch einen Schlaganfall zum Verlust wichtiger Areale kommen, wodurch zum Beispiel Lähmungen oder Sprachstörungen entstehen (siehe Kapitel 7).

Es gibt Todesfälle durch diese Folgeerkrankungen, aber viel häufiger führt der hohe Blutdruck zu lebenslangen körperlichen Behinderungen durch diese Ereignisse. Viele Patienten, die einen Schlaganfall, ein Nierenversagen oder einen schweren Herzinfarkt überlebt haben, benötigen danach lebenslange Unterstützung durch Familie oder Pflegepersonal.

Die meisten Erkrankungen und Todesfälle, die durch Bluthochdruck entstehen, sind zu vermeiden. In Teil III stelle ich Ihnen alle Hilfen vor, die Sie dazu benötigen. Manchmal müssen Sie eine Menge Zeit und vielleicht auch Geld investieren, aber im Endeffekt lohnt sich der Aufwand, da Sie mit einem längeren Leben in besserer Gesundheit belohnt werden.

Schlagvolumen und peripherer Widerstand

Wenn mehr Blut im Körper ist, desto mehr erhöht sich das Schlagvolumen – also die Menge Blut, die das Herz pro Herzschlag in das Gefäßsystem pumpt. Das Blutvolumen wird zum Beispiel größer, wenn der Körper weniger Wasser ausscheidet, weil wir viel Salz zu uns nehmen. Die Verteilung des Blutes im Körper ist dabei nicht unbedingt gleichmäßig, sondern eher so, dass im Körperinneren mehr Blut fließt und in Armen und Beinen (Peripherie) weniger. Der Körper versucht nämlich, das Schlagvolumen zu drosseln, indem er den peripheren Widerstand erhöht. Die kleinen Gefäße in der Peripherie verengen sich und so fließt nicht mehr so viel Blut durch das Gewebe. Durch die Verengung der Gefäße und den erhöhten Widerstand steigt der Blutdruck an.

Für einen dauerhaften Bluthochdruck reicht manchmal schon eine kleine Änderung im Chemiehaushalt des Körpers aus. Zum Beispiel führt ein geringer Anstieg von Angiotensin II eventuell zu dauerhaft verengten Blutgefäßen mit daraus resultierendem Bluthochdruck. Angiotensin II ist ein Hormon, das der Körper normalerweise dann produziert, wenn der Blutdruck zu niedrig ist, um die Nieren ausreichend zu durchbluten. Auch andere Hormone – Wachstumshormone – sind in der Lage, Gefäße zu verengen und den peripheren Widerstand zu erhöhen.

Andererseits gibt es aber auch chemische Mittel, die das Gegenteil bewirken. Zum Beispiel ist ein Stickoxid (Nitratoxid), das aus den Zellen stammt, die die Blutgefäße von innen auskleiden (Endothelzellen) der stärkste Vasodilatator (Gefäßerweiterer), den wir kennen. Wenn durch irgendetwas die Produktion von Nitratoxid gehemmt wird, dann steigt der Blutdruck an. Es ist bekannt, dass Nitratoxid bei Menschen mit Bluthochdruck vermindert ist. Das könnte ein weiterer Grund für den erhöhten peripheren Widerstand sein.

Bluthochdruck behandeln

Die Behandlung von Bluthochdruck umfasst alle möglichen Mittel, die ich Ihnen in Teil III vorstelle. Eine salz- und fettreiche Ernährung begünstigt einen hohen Blutdruck. Die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Ballaststoffen verbessert Ihren Lebensstil erheblich.

Und dann fangen Sie an, sich regelmäßig zu bewegen. Ein kleines Programm von aeroben Übungen (siehe Kapitel 12) sollten Sie mindestens vier Mal in der Woche durchführen.

Schließlich verbannen Sie noch die Gifte wie Tabak, Alkohol und Koffein (siehe Kapitel 11). Dieses Programm kann schon ausreichend sein, um den Blutdruck in normale Bereiche zu senken. Wenn nicht, kann der Einsatz von ein oder zwei Medikamenten sinnvoll sein (siehe Kapitel 13). Medikamente sollten nicht die notwendigen Änderungen im Lebensstil ersetzen, aber sie können zusätzlich zu diesen Änderungen notwendig und sinnvoll sein.

Kinder, Schwangere und Senioren

Bei drei Gruppen von Personen muss der Bluthochdruck mit anderen Augen betrachtet werden: bei Kindern, Schwangeren und Senioren.

Senioren (in Kapitel 14 finden Sie weitere Informationen) haben häufig noch weitere Erkrankungen, entwickeln andere Komplikationen und nehmen nicht selten mehrere Medikamente. Senioren haben manchmal spezielle Ernährungsgewohnheiten oder -erfordernisse und sie reagieren eventuell auch anders auf die Medikamente. Deshalb gibt es zu dem Thema Bluthochdruck bei Senioren ein eigenes Kapitel.

Ähnlich ist es auch bei Kindern – auch sie haben spezielle Gegebenheiten (siehe Kapitel 15): Die Ursachen des Bluthochdrucks sind andere, sie wachsen und reifen und sind stark eingebunden in ihren Freundeskreis (peer group). Kinder möchten nicht krank sein oder als krank eingestuft werden. Diejenigen unter Ihnen, die Kinder haben, wissen sicher sehr genau, wie schwierig das Leben für Ihr Kind und Sie selbst sein kann, wenn irgendetwas nicht mehr »normal« läuft. Für Kinder mit Bluthochdruck gibt es deshalb ein eigenes Kapitel.

Während der Schwangerschaft produziert der Körper neue Hormone, während im gesamten Körper unglaubliche Veränderungen geschehen. Der Bluthochdruck, der sich manchmal aufgrund der Schwangerschaft entwickelt, kann für Mutter und Kind schlimme Folgen haben. Die besonderen Bedürfnisse von Schwangeren sind deshalb in Kapitel 16 angesprochen, in dem Sie auch Informationen zum Thema Bluthochdruck und Menopause (Wechseljahre) finden.

Informiert bleiben

Im Top-Ten-Teil finden Sie hilfreiche Tipps, um den Blutdruck zu reduzieren. Außerdem werden Märchen zum Thema Bluthochdruck entmystifiziert und stets aktuelle Informationsquellen aufgezeigt.

In Kapitel 17 stelle ich Ihnen zehn einfache Wege vor, wie Sie Ihren Hypertonus bekämpfen können. Einzeln durchgeführt senken sie den Blutdruck jeweils um ein paar mmHg. Zusammen können die Tipps Ihnen helfen, die medizinischen Komplikationen zu verringern. Vielleicht fügen Sie einen nach dem anderen in Ihren Alltag ein. Wenn Sie möchten, können Sie aber auch alle auf einmal übernehmen. Wichtig ist, dass Sie dauerhaft Ihre Gewohnheiten umstellen und nicht wieder in den alten Trott zurückfallen.

Es gibt zahlreiche Geschichten von angeblichen Wundermitteln und Heilungsmethoden zu Bluthochdruck. Zehn davon habe ich in Kapitel 18 zusammengestellt, in dem ich beschreibe, was dahintersteckt. Das ist nur eine kleine Auswahl, aber ich denke, es sind die wichtigsten und vor allem die, die am meisten Schaden anrichten können.

Bei allen Krankheiten, die eine große Zahl von Menschen betreffen, ist die Forschung sehr aktiv. So ist es auch bei Hypertonie. In Kapitel 19 beschreibe ich einige der brandaktuellen Entwicklungen, die in Zukunft eventuell Ihr Leben retten könnten. Verpassen Sie dieses Kapitel nicht, es ist spannend.

Ein Buch hat immer eine Deadline, nach der keine Texte mehr verändert werden können, die Entwicklung und Forschung geht aber immer schneller und immer weiter. Deshalb habe ich in Kapitel 20 ein paar Möglichkeiten für Sie zusammengestellt, wo Sie sich weiter informieren können. Hierbei handelt es sich um Webseiten, auf denen Sie mit zuverlässigen und aktuellen Informationen rechnen können.

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Bluthochdruck erkennen

In diesem Kapitel

Eine genaue Messung durchführen

Die Zahlen deuten können

Zu Hause den Blutdruck messen

Messergebnisse auswerten

Die Diagnose eines Bluthochdrucks basiert auf der Messung des Blutdrucks. Sie selbst oder andere geschulte Personen können eine solche Messung vornehmen. Da die Messwerte Ausgangspunkt für jede weitere Therapie sind, ist eine exakte Messung sehr wichtig. Dieses Kapitel zeigt, wie eine richtige Messung durchgeführt wird. Wenn Sie den Eindruck haben, dass jemand Ihren Blutdruck nicht korrekt misst, fragen Sie ruhig einmal nach. Es geht schließlich um Ihre Gesundheit, um Ihr Leben und Ihre Zukunft.

Zu einer korrekten Messung gehört einiges dazu:

ein akkurat funktionierendes Gerät

ein Patient, der körperlich und mental auf die Messung eingestellt ist

eine Person, die in der Lage ist, den Blutdruck korrekt zu messen

eine Wiederholungsmessung, um die Ergebnisse zu bestätigen

Nach der Diagnose eines Bluthochdrucks muss zunächst einmal nach einer möglichen Ursache für die auffälligen Werte gesucht werden. Wenn eine Ursache gefunden wird, liegt ein sogenannter sekundärer Bluthochdruck vor (mehr Informationen dazu finden Sie in Kapitel 4). Welche möglichen Ursachen wie abgeklärt werden müssen, finden Sie am Ende dieses Kapitels, damit Sie sich sicher sein können, dass wirklich alles genau untersucht wurde.

Sich auf das Wesentliche konzentrieren

Das Gerät, mit dem der Blutdruck gemessen wird, heißt in der Fachsprache auch manchmal Phygmomanometer. Allerdings ist das ein sehr seltener Begriff und »Blutdruckmessgerät« verstehen bestimmt mehr Menschen.

Das Gerät besteht aus einer Manschette, die um den Oberarm gelegt und mit Luft aufgeblasen wird. Ein Schlauch verbindet die Manschette einerseits mit einem Gummiball, der durch ein Ventil die Manschette aufbläst und so einen bestimmten Druck erzeugt. Mit einem weiteren Schlauch ist die Manschette mit dem eigentlichen Druckmesser verbunden – einer Quecksilbersäule, die ein bisschen aussieht wie ein großes Thermometer.

Quecksilber- oder Luftmanometer

Bei diesen Geräten wird der Druck in der Manschette über den Schlauch und eine Feder an den Zeiger übermittelt, der sich entsprechend bewegt und den Druck auf der Skala anzeigt. Die Skala entspricht dabei immer noch den alten Angaben des Quecksilbermanometers und zeigt den Wert in mmHg (gesprochen als »Millimeter Hg«) an, wobei Hg die chemische Abkürzung für Quecksilber ist.

 

Mechanische Blutdruckmessgeräte

Beide Geräte benötigen ein wenig Pflege und Kontrolle. So sollte zum Beispiel regelmäßig überprüft werden, ob in der Ausgangsstellung auch tatsächlich ein Druck von null mmHg angegeben wird. Am besten nehmen Sie Ihr Blutdruckmessgerät zweimal im Jahr mit zum Arzt und lassen es überprüfen. Gerade beim Aneroid sind zahlreiche Federn und Schrauben eingebaut, die sich möglicherweise verstellen können. Laut einer klinischen Studie aus der MayoClinic in den USA sind sie aber genauso zuverlässig wie die Quecksilbergeräte, wenn sie gut gepflegt werden.

Immer noch gilt das Quecksilbermanometer als Goldstandard für die Blutdruckmessung. Das Gerät ist robust gegen Einflüsse, die den abzulesenden Wert verändern. Der Luftdruck in der Manschette bewegt die Quecksilbersäule im Manometer – und mehr bewegt sich auch nicht bei diesem Gerät. Der Nachteil ist allerdings, dass Quecksilber giftig ist und von diesen Geräten (ähnlich wie bei alten Fieberthermometern) somit am Ende das giftige Quecksilber übrig bleibt und die Umwelt verschmutzt. Darum werden diese Messgeräte immer weniger benutzt und durch Geräte ersetzt, die den Blutdruck mittels Luftdruck messen: Aneroide.

Den Blutdruck korrekt messen

Ob Sie Ihren Blutdruck mit einem Quecksilbergerät, einem modernen mechanischen (Aneroid) oder auch einem elektronischen Blutdruckmessgerät messen, ist egal, sofern das Gerät regelmäßig geeicht und gewartet wird. Den Unterschied zwischen den mechanischen Geräten beschreibe ich im Kasten »Quecksilber- oder Luftmanometer«, auf elektronische Geräte gehe ich weiter hinten in diesem Kapitel im Abschnitt »Den Blutdruck zu Hause messen« näher ein.

Um den Blutdruck richtig zu messen, sollten Sie die folgenden Regeln beachten:

Sie sollten 15 Minuten vor dem Messen weder rauchen noch Kaffee oder Alkohol trinken.

Die Manschette sollte etwas kleiner sein als der Oberarmumfang – ungefähr 80 Prozent seiner Größe. Das muss nicht ganz genau stimmen, bedeutet aber, dass besonders muskulöse oder übergewichtige Menschen eine größere und kleinere Kinder eine kleinere Manschette brauchen.

Die Position beim Messen ist wichtig – lehnen Sie sich an und stützen Sie den Arm auf. Auch die Beine sollten aufgestellt sein. Entspannen Sie sich ein paar Minuten vor der Messung und reden Sie nicht beim Messen.

Danach ist folgendes Vorgehen zu empfehlen:

1. Legen Sie die Manschette etwa zwei Finger breit über der Ellenbeuge um den nackten Oberarm. Schließen Sie die Manschette.

2. Stecken Sie sich die Ohrstöpsel des Stethoskops in die Ohren und legen Sie die Seite zum Abhören in der Ellenbeuge auf die Armarterie (siehe Abbildung 2.1).

Das Stethoskop ermöglicht es der messenden Person, die Geräusche zu hören, die das Blut in der Arterie macht, wenn es durch den Druck der Manschette verwirbelt wird.

3. Drehen Sie die Schraube an der Seite des Gummiballs zu und pumpen Sie mit dem Ball die Manschette auf.

Wenn die Manschette weit genug aufgeblasen ist, stoppt sie den Blutfluss in der Armarterie und Sie hören keinen Puls durch das Stethoskop.

4. Lösen Sie nun die Schraube an der Seite des Gummiballs, um den Druck langsam aus der Manschette zu lassen – und zwar ungefähr 2 mmHg pro Sekunde.

Wenn der Druck so niedrig ist, dass wieder Blut durch die Armarterie fließen kann, hören Sie ein Pulsgeräusch.

5. Merken Sie sich genau diesen Wert, bei dem Sie das erste Pulsgeräusch hören – das ist der systolische Blutdruck, der erste oder höhere Wert, der beim Blutdruck angegeben wird.

Mehr zu diesen Werten finden Sie im Abschnitt »Die Zahlen deuten können« weiter hinten in diesem Kapitel.

6. Lassen Sie den Druck weiter ab. Wenn der Druck so gering ist, dass das Blut wieder frei durch die Arterie fließen kann, hört man kein Fließgeräusch mehr über das Stethoskop.

7. Merken Sie sich nun den Druckwert, bei dem Sie kein Geräusch mehr hören – das ist der diastolische Blutdruck, der zweite oder niedrigere Wert.

8. Schreiben Sie beide Werte sofort auf, damit Sie sie nicht vergessen. Notieren Sie sich auch, ob Sie am rechten oder am linken Arm gemessen haben.

9. Falls diese erste Messung erhöhte Werte ergeben hat, sollten Sie nach einer Minute eine zweite Messung am gleichen Arm durchführen und dann eine weitere am anderen Arm.

In Zukunft sollten Sie dann immer an dem Arm messen, bei dem die höheren Werte ermittelt wurden, aber häufig sind die Werte auch gleich. Wenn an einem Arm mehrere verschiedene Werte gemessen wurden, mittelt man die Werte und schreibt diese auf.

 

Abbildung 2.1: Richtiges Blutdruckmessen mit einem Quecksilbermessgerät

Sie sollten auch einmal den Blutdruck im Stehen messen, vor allem falls Ihnen schon mal schwindelig wird, wenn Sie aufstehen. Ein Abfall des systolischen Wertes von 20 mmHg oder mehr vom Sitzen zum Stehen deutet auf eine orthostatische Hypotension hin, ein ungewöhnlich starker Blutdruckabfall beim Positionswechsel zum Stehen – das Gleiche gilt auch bei einem Abfall des diastolischen Wertes um 10 mmHg oder mehr.

Falls Ihr Blutdruck nicht normal ist, sollten Sie auf gar keinen Fall eigenständig mit einer Therapie anfangen, bevor der Verdacht eines Bluthochdrucks durch mehrfaches Messen mit zeitlichem Abstand durch den Arzt bestätigt wurde. Eine Therapie muss ein Leben lang beibehalten werden und sollte deshalb erst nach einem zweiten oder dritten Arztbesuch mit Bestätigung der Verdachtsdiagnose »Hypertonus« begonnen werden. Sollte der gemessene Druck allerdings über 180/120 (sprich: 180 zu 120) mmHg liegen, sollte Ihr Arzt sofort aktiv werden.

Ungenaues Blutdruckmessen vermeiden

Beim Blutdruckmessen können viele Probleme auftauchen, die zu einem ungenauen Ergebnis führen. Da eine solche Ungenauigkeit zwischen einer lebenslangen Therapie und einem Leben ohne Medikamente und Einschränkungen entscheiden kann, ist es sehr wichtig, diese Probleme zu vermeiden. Schwierigkeiten können an jedem Punkt der Messung auftreten, sie können durch Fehler des Geräts, falsches Ablesen oder schlechte Messbedingungen entstehen. Achten Sie beim Blutdruckmessen auf die Punkte in den nächsten beiden Abschnitten – egal ob Sie selbst messen oder jemand anders bei Ihnen misst.

Probleme mit der Ausrüstung vermeiden

Ein kaputtes Stethoskop kann eine Messung ungenau machen. Für einen exakten Wert vergewissern Sie sich, dass

die Ohrstücke nicht verstopft sind und Geräusche klar gehört werden. Ein kaputtes Ohrstück sollte sofort ersetzt werden.

die Membran zum Abhören nicht zerrissen ist.

der Schlauch des Stethoskops eine angemessene Länge hat. Durch sehr lange Schläuche hört man das Geräusch nur abgeschwächt, zu kurze sind unbequem.

Wenn Sie ein Quecksilbermessgerät benutzen, achten Sie darauf, dass

das obere Ende der Quecksilbersäule genau bei null steht, wenn kein Druck im System ist.

die Quecksilbersäule genau senkrecht steht.

die Verbindungsschläuche zwischen Blaseball, Manschette und Quecksilbersäule frei durchgängig sind. Wenn Sie die Schläuche abschrauben, sollten Sie leicht Luft durchblasen können. Wenn das nicht geht, ersetzen Sie die Schläuche.

die Größe der Manschette richtig ist.

Eine zu kleine Manschette ermittelt zu hohe Werte.

Eine zu große Manschette gibt zu niedrige Werte an.

Die perfekte Messsituation und richtiges Ablesen

Um keine falschen Werte entstehen zu lassen, sollten Sie darauf achten, dass die messende Person

nicht schon einen bestimmten Blutdruck erwartet und deshalb unpräzise misst.

die Werte sofort notiert und sich nicht nur merkt. Ein schlechtes Erinnerungsvermögen führt nicht selten zu falschen Werten.

Um Fehler auf der Seite des Patienten zu vermeiden, ist es wichtig, dass

sich die Blutdruckmanschette bei der Messung auf Herzhöhe befindet. Wenn der Arm zu hoch oder zu tief liegt, verfälscht dies die Werte ein wenig.

der Patient sich anlehnt und die Füße auf dem Boden stehen.

bei einem sehr dicken und muskulösen Arm eine größere Manschette benutzt wird, da sonst zu hohe Werte gemessen werden.

bei sehr mageren Armen auf andere Methoden der Blutdruckmessung zurückgegriffen werden muss, da nicht genug Masse zum Komprimieren (Zusammendrücken) der Arterie vorhanden ist. Hier muss unter Umständen die sogenannte »blutige Messung« genutzt werden, bei der über eine Nadel in der Arterie der Druck direkt gemessen wird.

Puh – da müssen Sie sich eine ganz schöne Menge merken. Aber am Ende haben Sie dann auch sehr genaue Messwerte, mit denen Sie »weiterarbeiten« können. Was genau die Werte bedeuten, sehen Sie in den nächsten Abschnitten.

Die Zahlen deuten können

Wenn Ihr Arzt Ihnen sagt, dass Ihr Blutdruck »135 zu 85« ist, was heißt das dann überhaupt? Die erste Zahl ist der systolische Blutdruck – der Druck, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz pumpt. Die Systole ist die rhythmische Kontraktion (Zusammenziehen) des Herzmuskels, um das Blut aus der linken Herzkammer (Ventrikel) herauszupumpen. Die Aortenklappe sitzt zwischen dem linken Ventrikel und der Aorta (Hauptschlagader), die das Blut aus dem Herzen in alle Teile des Körpers bringt. Während der Systole ist die Aortenklappe geöffnet und das Blut fließt aus der linken Herzkammer in den Körper.

Die zweite Zahl ist der diastolische Blutdruck. Die Diastole ist die Phase, nachdem das Herz das Blut in den Kreislauf gepumpt hat: Die Aortenklappe schließt sich, damit das Blut nicht zurückfließt. Der Herzmuskel entspannt sich und die Herzkammer wird wieder weit. So kann das Blut aus dem linken Vorhof (Atrium) in die Kammer fließen. Dieses Blut wurde zuvor in der Lunge mit Sauerstoff angereichert. In den Arterien sinkt in dieser Phase des Herzrhythmus der Druck schnell auf niedrige Werte ab. Der diastolische Wert des Blutdrucks gibt diesen niedrigsten Punkt an. Danach zieht sich der Herzmuskel wieder zusammen und stößt erneut Blut mit hohem Druck in die Arterien.

Wenn Sie systolischen und diastolischen Blutdruck kennen, sollte erst einmal geschaut werden, ob die Werte erhöht sind oder nicht. Aber wie hoch ist zu hoch?

Als neugeborenes Kind hatten Sie einen Blutdruck von ungefähr 90/60 mmHg oder vielleicht noch niedriger. Mit zunehmendem Alter stieg Ihr Blutdruck langsam an. Der Blutdruck eines Erwachsenen liegt zwischen 120/80 und 139/89 mmHg. Alles, was darüber liegt, ist ein zu hoher Blutdruck.

Es existiert keine natürlich vorgegebene Grenze, ab der ein Blutdruck unbedingt schädlich ist. Nach vielen Studien und jahrzehntelangen Erfahrungen wurde 140 mmHg systolisch als der Punkt definiert, ab dem man handeln, also therapieren, sollte. Das bedeutet aber nicht, dass ab diesem Punkt schlagartig Folgeerkrankungen drohen. Aber es ist so, dass jemand mit einem Blutdruck von 120/80 mmHg ein sehr viel geringeres Risiko für Komplikationen hat als jemand mit 140/90 mmHg.

Die genaue Einteilung des Blutdrucks können Sie in Tabelle 2.1 sehen. Wenn bei Ihnen diastolischer und systolischer Blutdruck in verschiedene Kategorien fallen, so ist von der Kategorie des höheren Drucks auszugehen. Ab einem »noch normalen« Blutdruck sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Therapie notwendig ist (in Teil III erfahren Sie mehr zu Nutzen und Wirkung der verschiedenen Therapien).

KategorieSystolischer Blutdruck (mmHg)Diastolischer Blutdruck (mmHg)optimal< 120 < 80normal< 130 < 85»noch normal«130 – 13985 – 89leichte Hypertonie (Schweregrad 1)140 – 15990 – 99mittelschwere Hypertonie (Schweregrad 2)160 – 179100 – 109schwere Hypertonie (Schweregrad 3)≥ 180≥ 110Isolierte systolische Hypertonie≥ 140≤ 90

Tabelle 2.1: Klassifikation des Blutdrucks bei Erwachsenen (Quelle: AWMF-Leitlinien 2008)

Kann der Blutdruck zu niedrig sein?

Nun, es gibt schon einige Situationen, in denen der Blutdruck zu niedrig ist. Zum Beispiel wenn zu viel blutdrucksenkende Medikamente (Antihypertensiva) genommen wurden. Wir Menschen kommen allerdings mit einer großen Bandbreite von verschiedenen Blutdrucken klar, ohne dass es uns damit sofort schlecht geht. Die Symptome, die wir bemerken, wenn der Blutdruck zu niedrig ist, sind vor allem Schwindel beim Aufstehen – weil dann zu viel Blut in den Beinen versackt. In solchen Fällen hilft es meist schon, wenn wir langsam aufstehen oder die Füße und Beine ein bisschen bewegen. Der Blutdruck kann auch zu niedrig sein, wenn wir Blut verloren haben oder zu wenig Wasser im Körper ist (Dehydration). Dies sind Situationen, die eventuell ein Eingreifen erfordern. Auch nach langer Bettruhe braucht der Blutdruck manchmal etwas Zeit, um wieder in Schwung zu kommen. Insgesamt lässt sich sagen, dass ein zu niedriger Blutdruck selbst keiner Therapie bedarf, solange sich der Mensch damit noch gut fühlt. Es gibt keine Komplikationen wie bei einem Bluthochdruck.

Unterschiede beim Blutdruckmessen feststellen

Unser Blutdruck schwankt sehr. Wenn Sie bei einer Gruppe von Leuten den Blutdruck mal tagsüber und mal nachts messen, kommen Sie zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Der Blutdruck einer Person kann zum Beispiel von 105/60 bis 175/100 mmHg schwanken. Als Ursache für diese Unterschiede gibt es mehrere Gründe:

Der Blutdruck ist beim Schlafen eher niedriger.

Bei Senioren und Diabetikern ist der nächtliche Blutdruckabfall nicht so stark.

Mit dem Aufwachen steigt der Blutdruck rasch wieder an.

Sowohl Atmung als auch der Herzschlag beeinflussen den Blutdruck.

Körperliche und auch geistige Tätigkeiten haben einen Einfluss.

Jede Zigarette hebt den Blutdruck.

Schlafmangel führt zu höherem Blutdruck.

Stuhlgang und eine volle Blase können eventuell den Blutdruck heben.

Der Blutdruck steigt bei regelmäßigem Alkoholkonsum.

Ein weiterer Umstand, der den Blutdruck oft hebt, ist die Begegnung mit dem Arzt. Bei manchen Patienten reicht der Anblick des Arztes aus, den systolischen Blutdruck um 10 mmHg zu heben. Dieser auch Weißkittelhypertoniegenannte Effekt ist nicht so stark, wenn die Sprechstundenhilfe oder Schwester die Messung vornimmt. Aber am wenigsten wird der Blutdruck von solchen Umständen beeinflusst, wenn Sie ihn selbst zu Hause messen.

Allerdings dürfen Sie nicht davon ausgehen, dass nur der Blutdruck zu Hause maßgeblich ist. Alle Studien, die es zu diesem Thema gibt, basieren auf Messungen, die in einer Praxis oder im Krankenhaus durchgeführt wurden. Menschen mit Weißkittelhypertonie haben meist auch weitere Gesundheitsprobleme: Blutzucker und Cholesterin sind erhöht. Also ist der Bluthochdruck in der Praxis ein ernst zu nehmendes Zeichen, auch wenn der Blutdruck zu Hause in Ordnung ist. Es gibt aber mehr und mehr Untersuchungen, die zeigen, dass zu Hause gemessene Werte eine große Aussagekraft haben. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Patienten im Blutdruckmessen gut geschult wurden.

Den Blutdruck zu Hause messen

Es ist gar nicht so selten, dass Patienten in der Praxis einen erhöhten und zu Hause einen normalen Blutdruck haben. Auch wenn die normalen Werte zu Hause nicht unbedingt eine Behandlung überflüssig machen, so ist es doch sehr vorteilhaft, den Blutdruck zu Hause zu messen. Erstens kann so eine Weißkittelhypertonie diagnostiziert werden (siehe oben im Abschnitt »Unterschiede beim Blutdruckmessen feststellen«). Zweitens geben erst regelmäßige und häufige Messungen Auskunft darüber, ob eine Therapie wirkt. Wenn nur wenige Messergebnisse vorliegen, kann man zufällig hohe oder niedrige Werte schlechter erkennen, bei einer großen Zahl von Ergebnissen fallen ein paar Ausreißer nicht so ins Gewicht.

Die Selbstmessung zu Hause hilft auch vielen Menschen dabei, an der Medikation festzuhalten, weil sie so eine schnelle Rückmeldung über die Wirkung bekommen. Sie können außerdem selbst sehen, wenn Sie Ihren Arzt wieder aufsuchen sollten, weil die Tabletten doch nicht helfen. Und wenn der Blutdruck einmal gut eingestellt ist, können die Messungen zu Hause Ihnen und dem Gesundheitssystem Kosten und Mühen ersparen, weil Sie selbst den Verlauf kontrollieren können und nicht so oft zum Arzt gehen müssen.

Da erfahrungsgemäß der Blutdruck zu Hause eher niedriger ist, gilt dort auch ein anderer Grenzwert: Zu Hause gemessen liegt ein normaler Blutdruck unter 135/85 mmHg.

Es gibt eine ganze Reihe von Blutdruckmessgeräten auf dem Markt. Bei manchen kann man auch den Finger oder das Handgelenk für die Messung benutzen. Diese Geräte sind aber meiner Meinung nach etwas ungenauer. Ich würde an Ihrer Stelle auch kein Quecksilbermessgerät für zu Hause nehmen. Die Messgeräte, die mit Luftdruck arbeiten (Aneroide), sind genauso präzise – und dabei sind sie handlicher und ungefährlicher –, kein Quecksilber tritt aus, wenn sie kaputtgehen.

Für zu Hause nehmen Sie am besten ein elektronisches Blutdruckmessgerät, das an der Ellenbeuge angesetzt wird. Dann müssen Sie lediglich die Manschette ordentlich anlegen und einen Knopf drücken – den Rest erledigt das Gerät selbstständig. Es bläst die Manschette auf, lässt die Luft langsam wieder ab, misst den systolischen und den diastolischen Wert und zeigt beide auf dem Display an.

Auch wenn Sie ein sehr hochwertiges Blutdruckmessgerät kaufen, Sie müssen es mindestens einmal im Jahr mit in die Praxis nehmen und mit dem (Quecksilber-)Messgerät Ihres Arztes vergleichen. Genauigkeit ist sehr wichtig.

24-Stunden-Blutdruckmessung

Eventuell gibt der Arzt Ihnen ein Blutdruckmessgerät mit, das regelmäßig Ihren Blutdruck über einen ganzen Tag misst (ABDM – ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung). Das Gerät misst selbstständig alle 15 bis 30 (beziehungsweise nachts alle 30 bis 60) Minuten Ihren Blutdruck. Die Ergebnisse werden gespeichert und beim Arzt mit einem Computer ausgewertet.

Anlass für eine solche 24-Stunden-Blutdruckmessung kann sein:

Abgrenzung einer Weißkittelhypertonie

Feststellung des Einflusses von Medikamenten und eventuell auch der Gründe, warum ein Medikament nicht wirkt

Zuordnung der Symptome von zu niedrigem Blutdruck

Erkennen von Blutdruckspitzen

Interessanterweise zeigen diese 24-Stunden-Messungen, dass bis zu 30 Prozent aller erhöhten Blutdruckwerte zumindest teilweise durch Weißkittelhypertonien zu erklären sind.

Die Diagnose sichern

Wenn Ihr Blutdruck also tatsächlich regelmäßig zu hoch ist, sollte eine Reihe von weiteren Untersuchungen durchgeführt werden, um der Ursache und den Umständen auf die Schliche zu kommen. Vor allem sollte eine Anamnese gemacht werden, eine körperliche Untersuchung und ein paar Laboruntersuchungen sind auch wichtig.

Die Anamnese

Der Arzt wird Sie nach allen möglichen Erkrankungen und Umständen fragen, die in Zusammenhang mit dem Blutdruck stehen. Wie bei anderen Erkrankungen auch gibt es ein paar allgemeine Fragen und ein paar, die speziell bei Hypertonus interessant sind. Zum Beispiel ist es wichtig zu wissen,

wie lange der Hypertonus schon besteht beziehungsweise wann er zum ersten Mal entdeckt wurde.

ob es im Verlauf Schwankungen im Blutdruck gab oder ob er immer solche Werte wie jetzt zeigt.

ob schon Behandlungen eingeleitet beziehungsweise versucht wurden (Diät, Bewegung, Medikamente, anderes).

ob Sie irgendwelche anderen Medikamente nehmen, die möglicherweise den Blutdruck erhöhen (Kortikosteroide, die Pille, nichtsteroidale Antirheumatika).

ob es in der Familie Bluthochdruck gibt.

ob es Symptome gibt, die auf einen sekundären Bluthochdruck hinweisen (siehe Kapitel 4).

ob es Hinweise auf Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks gibt (siehe Teil II).

ob Risikofaktoren für einen Bluthochdruck vorliegen (Rauchen, Diabetes, Cholesterinerhöhung).

ob soziale Faktoren wie die Familienstruktur, Arbeit, Ausbildung und so weiter den Bluthochdruck begünstigen.

ob die Ernährung zu einem hohen Blutdruck beiträgt.

wie das Sexleben ist, bevor Medikamente gegeben werden, die es möglicherweise beeinflussen.

ob eventuell ein Schlafapnoe besteht, eine Störung, bei der der Patient im Schlaf schnarcht, Atemaussetzer hat und dann plötzlich nach Luft schnappt.

Die körperliche Untersuchung

Nach der Befragung sollte eine körperliche Untersuchung erfolgen. Auch hier gilt, dass diese Untersuchung sich nur in wenigen Punkten von einer allgemeinen Untersuchung unterscheidet. Insbesondere sind folgende Punkte wichtig:

Abtasten des Bauchraums, um Tumoren zu entdecken

Abhören der Blutversorgung im Bauch, um Verengungen der Gefäße zu hören

Blutdruckmessung – wie weiter oben beschrieben

Körperfettverteilung einschätzen

Untersuchung der Halsregion wegen Schilddrüsenerkrankungen und wiederum Gefäßverengungen

Tasten aller möglichen Pulse an Armen und Beinen

Abhören des Herzens

gründliche Untersuchung der Augen

Abhören der Lunge

neurologische Untersuchung: Reflexe, Sensibilität und so weiter

Blutuntersuchung

Die Anamnese und die körperliche Untersuchung lassen schon erkennen, wie schwer der Hypertonus ist und ob er eventuell aufgrund einer anderen Erkrankung vorliegt (sekundärer Bluthochdruck). Die Untersuchung des Blutes ergänzt das Bild und steuert Hinweise auf den gesamten Gesundheitszustand bei. Wichtig sind vor allem folgende Punkte:

ein Blutbild, bei dem die roten und weißen Blutkörperchen gezählt werden

Werte für Natrium, Kalium, Leber- und Nierenfunktion

Blutfette mit genauer Bestimmung der verschiedenen Cholesterinfraktionen und Triglyceriden

Mikroalbumine, um frühe Nierenschäden festzustellen

Sofern der Verdacht auf bereits bestehende Schädigungen durch den Blutdruck besteht, sollte Ihr Arzt eventuell zusätzlich weitere Untersuchungen veranlassen:

Durch eine Dopplersonografie der Halsgefäße kann die Blutversorgung des Gehirns beurteilt werden.

Ein EKG (Elektrokardiogramm) und eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs geben Aufschluss über das Herz.

Ein spezieller Bluttest auf Harnsäure gibt Hinweise auf Nierenschäden.

In Kapitel 4 finden Sie weitere spezielle Tests, die durchgeführt werden sollten, wenn ein sekundärer Bluthochdruck vermutet wird. Zum Beispiel ist ein sehr plötzlich einsetzender Bluthochdruck (insbesondere bei Patienten unter 20 oder über 50 Jahren) oder ein extrem hoher Blutdruck ein Hinweis auf eine sekundäre Erkrankung.

Die oben genannten Untersuchungen sollen Ihnen einen Anhaltspunkt geben, damit Sie nachvollziehen können, ob Ihr Arzt an alles Wichtige gedacht hat. Wenn Sie irgendetwas vermissen, sollten Sie sich nicht scheuen, Ihren Arzt zu fragen. Sicher können Sie in einem Gespräch alles klären.

3

Das eigene Risiko ermitteln

In diesem Kapitel

Auf die Demografie von Bluthochdruck schauen

Was Sie tun können, um den Blutdruck zu senken, und was nicht

Schauen, inwieweit die Gene Schuld sind

Bluthochdruck bei Frauen und Männern

Bei der Entwicklung von Bluthochdruck spielen viele Faktoren eine Rolle. Manche davon – wie zum Beispiel die Familiengeschichte, die Herkunft, das Geschlecht, das Alter und so weiter – kann man nicht verändern. Aber andere Dinge stehen sehr wohl in unserer Macht: Ernährung, Stress, Bewegung, Trink- und Rauchverhalten. Diese Verhaltensweisen sind nicht überall auf der Welt gleichmäßig verteilt, sodass in manchen Gebieten Bluthochdruck sehr selten ist und in anderen sehr häufig – dort sind auch die gesamten Konsequenzen bedeutsamer.