Bobo und Bobinchen - Jochen Krohn - E-Book

Bobo und Bobinchen E-Book

Jochen Krohn

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Beschreibung

Bobo und Bobinchen, Hanni das gestreifte Schweinchen und viele andere Tiergeschichten erzählen, dass auch die Tiere um uns herum eine richtige Familie sind. Und wie in jeder Familie geht es manchmal lustig zu, oder die Mutter muss auch mal den Zeigefinger heben...

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Jochen und Renate Krohn

Bobo und Bobinchen

und andere Geschichten

für alle großen und kleinen Kinder,

die Tiere gern haben

Inhaltsverzeichnis

Hanni das gestreifte Schweinchen

Der kleine Igel Tunichtgut

Oma Jenny wohnt im Wald

Bodo der Fuchs

Katrinchen Langeweile

Friedel die Forelle

Fridolin und Karoline

Bobo und Bobinchen

Die verpatzte Mahlzeit

Die schlaue Maus

Keine schöne Behausung

Pferdegeflüster

Der sprechende Pilz

Eine besondere Begegnung

Erna und Ida

Der schöne Vorgarten

Die Amsel

Ich heiße Irmgard und bin 100 Jahre alt

Helene und Oma Vita

Adeline die Eiskönigin

Ulis Geburtstag

Tierische Hausaufgaben

Weihnachten naht

Fina sucht den Weihnachtsmann

Nadelgehölz

Tiergeschichten für kleinere und größere Kinder, die sich gern vorlesen lassen oder auch schon selber lesen möchten…

Viel Vergnügen

Hanni das gestreifte Schweinchen

Hanni lebt mit ihren Eltern und den Geschwistern im Wald. Dort wurde sie als Frischling geboren. So heißen die kleinen Kinder von Wildschweinen.

Die Hausschweine, die wir kennen, wohnen meistens auf einem Bauernhof und haben rosarote Kinder, die man Ferkel nennt. Hanni ist etwas kleiner und ängstlicher als ihre Geschwister und deshalb wird sie öfter beiseite geschoben.

Darüber hatte Hanni sich öfter geärgert und eines Tages machte sie sich auf den Weg. Sie wollte ihr Futter ab sofort allein suchen und nicht immer warten, bis ihre Geschwister fertig waren und sie auch ein paar Eicheln abbekam.

Vorsichtig lugte Hanni aus ihrem kleinen Busch hervor, unter dem sie sich versteckt hatte. Es knackte und raschelte um sie herum, als würden dort große Tiere herumlaufen. Das machte sie ein wenig ängstlich. Als sie aber nichts Verdächtiges sah, lief sie hurtig den Waldweg hinunter.

Vor ihr lag ein gerader Pfad. So etwas hatte sie noch nie gesehen! Rechts und links standen unbekannte Pflanzen, an denen Hanni ein wenig schnüffelte. Sie hatte aber nicht den Mut, einmal hinein zu beißen. Eicheln wollte sie suchen, leckere Eicheln. Für sich allein.

Ein paar Meter weiter sah sie ein Eichhörnchen, das gemütlich eine Haselnuss verspeiste. Sie lief darauf zu und rief: „Hallo, hallo! Was futterst du da? Bitte, lauf doch nicht weg. Ich möchte nur wissen, was du in den Pfötchen hast!“

Aber das Eichhörnchen sah sich noch nicht einmal um sondern sauste auf den nächsten Baum. Hanni blickte ihm enttäuscht nach: „Warum läufst du denn weg? Ich tu' dir doch nichts.“

Das wusste aber das Eichhörnchen nicht! Ein wenig traurig, dass sie mit dem kleinen Eichhörnchen nicht reden konnte, tippelte Hanni weiter. Bald wurde aus dem Waldboden eine gepflasterte Straße und Hanni schnüffelte wieder. „Pfui Teufel – das stinkt ja!“, rief sie aus, rümpfte die Nase und schüttelte sich kräftig. Plötzlich quietschte es ohrenbetäubend.

Ein Auto kam um die Ecke. Das kannte Hanni nicht. Erschrocken rannte sie, was die kleinen Beine hergaben, seitwärts in die Büsche. Ihr Herz raste und sie dachte: es ist wohl doch besser, wenn ich wieder nach Hause gehe. Hier finde ich gewiss keine Eicheln. Alles riecht so komisch und entsetzlich laut ist es auch.

Als Hanni sich umdrehte und nach Hause zurück gehen wollte, stellte sie fest, dass sie sich verlaufen hatte. Sie hatte so eifrig nach Eicheln gesucht und deshalb nicht darauf geachtet, wohin sie ging. Nun saß sie traurig am Straßenrand und wusste nicht, welche Richtung sie einschlagen sollte. Doch irgendwie musste sie nach Hause. Die Mutter würde warten und ganz bestimmt mit ihr schimpfen. Sie hatte ihr ausdrücklich verboten, wegzugehen ohne vorher zu sagen, wohin sie wollte.

Hanni fasste sich ein Herz, stand auf und ging langsam den Weg entlang. Nach einer Weile bemerkte sie, dass diese Gegend wieder anders aussah als die, in der sie zuletzt herum gelaufen war. Oh, was war das denn? Da waren ja Schweine. Doch wie sahen die aus? Sie waren rosarot und viel kleiner.

Hanni ging auf sie zu und fragte: „Wohnt ihr hier? Sagt mir doch bitte wo ich bin?“

Die rosaroten Schweinchen guckten Hanni erstaunt an und lachten:

„Wie siehst du denn aus und woher kommst du?“

„Ich komme aus dem Wald“, antwortete Hanni leise, „und ich habe mich verlaufen. Könnt ihr mir sagen, wo ich hier bin?“

„Doch, na-na-türlich“, stotterte eines der rosa Schweine, „sage mir zuerst aber einmal deinen Namen.“

„Ich bin Hanni und wer bist du?“

„Ich heiße Annemarie und wohne hier mit meinen Eltern und vielen Geschwistern.“

Hanni begann zu weinen und schnüffelte. „Ich habe auch viele Geschwister und wir wohnen im Wald. Nun weiß ich nicht mehr, wie ich dahin zurück komme und außerdem habe ich auch noch Hunger.“

„Na, na“, tröstete Annemarie sie, „weine nicht gleich. Komm mit zu meiner Mama, die kann dir sicher helfen.“

Die beiden machten sich auf den Weg zu Annemaries Mutter, die bereits wartete. Diese wollte gerade anfangen zu schimpfen, weil Annemarie wieder einmal weggelaufen war, als sie Hanni hinter ihrer Tochter entdeckte.

„Um Himmels Willen“, rief sie aus, „wer bist du denn und wie siehst du aus? Hat dich jemand angemalt? Ich habe in meinem Leben noch kein gestreiftes Schweinchen gesehen!“

Annemarie wohnte mit ihrer Familie in einem festen Haus, das man Stall nennt, mit einem Dach und einem Futtertrog, der immer gut gefüllt war. Das war neu für Hanni. Die Schweine, die im Wald wohnten, mussten sich ihr Futter selber suchen und das war manches mal recht anstrengend.

Annemarie lief ohne zu antworten an ihrer Mutter vorbei zum Trog und begann eifrig zu essen.

„Annemarie“, rief die Mutter tadelnd, „komme bitte sofort zurück und erkläre mir, wer das gestreifte Schweinchen ist!“

Hanni begann vor Angst wieder zu weinen und bekam vor lauter Schniefen kein Wort heraus.

„Ja nun“, schmatzte Annemarie, „sie hat gesagt, dass sie Hanni heißt und im Wald wohnt. Wo das ist, weiß ich nicht. Ich kenne keinen Wald.“

„Iß erst deinen Mund leer, bevor du sprichst“, fuhr die Mutter dazwischen. „Mit vollem Mund spricht man nicht, das habe ich dir oft genug gesagt!“

Hanni hatte sich inzwischen beruhigt und empörte sich lautstark: „Ich bin nicht angestrichen, ich sehe immer so aus! Alle kleinen Schweine, die im Wald wohnen, sehen so aus. Wir sind nämlich wilde Schweine!“

„Wilde Schweine?“, echote Annemarie. „Habt ihr kein Haus? So wie wir, mit einem Dach darüber?“

„Nein“, schüttelte Hanni den Kopf, „so etwas kennen wir nicht. Wir wohnen unter Büschen und dichten Bäumen und das ist im Winter manchmal sehr kalt.“

Hanni guckte neidisch auf den Futtertrog; Annemarie meinte großzügig: „Geh nur hin und nimm Dir auch etwas; du bist sicher mächtig hungrig.“

„Und wie“, meinte Hanni und beeilte sich, ins Haus zu kommen. Eifrig machte sie sich über die bereit stehende Mahlzeit her. Nach ein paar Bissen jedoch schüttelte sie sich.

„Pfui – das schmeckt aber komisch. Gar nicht nach Eicheln, Nüssen und frischen Pflanzen. Außerdem ist alles so weich.“

Hanni sah den Futtertrog verächtlich an und marschierte nach draußen. „Ich gehe wieder nach Hause“, verkündete sie und damit wollte sie einfach davon laufen.

„He, he“, rief Annemarie, „willst du dich nicht wenigstens bedanken?“

„Ach so, entschuldige bitte“, murmelte Hanni zerknirscht. „Danke vielmals. Nun muss ich aber gehen.“

Als sie kehrtmachte, um den Weg nach Hause zu suchen, hörte sie von weitem die Stimme ihrer Mutter, die rief: „Hanni, Hanni – wo bist du denn?“

„Meine Mami“, jubelte Hanni, „nun kann ich auch wieder richtig nach Hause finden!“

Laut rufend lief sie ihrer Mutter entgegen und gemeinsam gingen sie in ihren Wald zurück.

Der kleine Igel Tunichtgut

Es war einmal eine Igelfamilie, die im Frühjahr drei Kinder bekommen hatte. Eines davon, der Igeljunge, war besonders frech. Immer wenn die Mutter ihn füttern wollte, machte er sich ein Vergnügen daraus, die Stacheln aufzustellen und die Mutter kräftig in die Nase zu pieksen.

„Du bist ein rechter Tunichtgut“, seufzte die Mutter. Und somit hieß der kleine Junge fortan Tunichtgut.

Tunichtgut hatte wirklich nur Unsinn im Kopf.

Abends, wenn die Anderen wach wurden und aus dem Haus gingen, um Futter zu suchen, wollte er schlafen gehen.

Dann schlich er allein durch die Wohnung und krempelte alles um und um.

Wenn die Familie heimkam, fand sie oft die Vorräte nicht mehr und alle Betten waren durcheinander.

„Es ist schlimm mit dir“, seufzte Mutter Igel und drehte sich zu ihrem Sohn um. „So geht das nicht weiter. Also wenn du nicht hören willst, musst du eben fühlen“, sagte sie und schickte ihren Sohn in die Welt hinaus. „Nun musst du dir dein Essen allein und ohne unsere Hilfe suchen!“

Tunichtgut war jetzt doch etwas ratlos. Er hatte sein Futter immer stibitzt. Aber selber suchen – das war ja etwas ganz Neues. Wie sollte er das nur anfangen?

Murrend machte er sich auf den Weg und fand unterwegs einige Nüsse, die ihm überhaupt nicht schmeckten. Brrr, dachte er, das ist nichts für mich. Als er an einen Gartenzaun kam, schnüffelte er ein wenig, versuchte hinein zu beißen und bemerkte, dass der Zaun für seine kleinen Zähne zu hart war.

Eifrig begann Tunichtgut ein Loch zu buddeln und kroch nach getaner Arbeit unter dem Zaun durch.

Inzwischen war er müde geworden und legte sich ins Gras, um ein wenig zu schlafen. Es dauerte nicht lange, bis er neben sich leise Schritte hörte. So, als würde sich jemand heranschleichen.

Blitzschnell stellte er seine Stacheln auf und fauchte das fremde Tier an: „Was willst du?“

Die kleine Hauskatze Mimi machte erschrocken einen Satz rückwärts und starrte auf den Stachelball vor ihr: „Au, warum tust du das? Ich will doch nur mit dir spielen!“

„Ach so.“ Tunichtgut atmete erleichtert auf, „dann musst du ein bisschen aufpassen. Mein Fell ist nämlich hart und wenn ich mich erschrecke, stelle ich die Stacheln auf und piekse dich in die Nase!“

„Das habe ich gemerkt. Übrigens, was suchst du überhaupt in meinem Garten?“

Mimi sah den Eindringling böse an.

„Futter suche ich“, meinte Tunichtgut und bums, tat es einen heftigen Schlag auf seinen Rücken.

Mimi lachte ihn aus: „Siehst du, das hast du nun davon!“

Auf Tunichtguts Rücken war ein Apfel gelandet und in seinen Stacheln stecken geblieben.

Nun duftete es auf seinem Rücken, der Geruch zog ihm in die Nase und er versuchte, an den Apfel zu kommen. Das war nicht so einfach. So sehr er den Kopf auch drehte und wendete, sein Hals war zu kurz.

„Warum hilfst du mir nicht?“, rief er Mimi zu. „Du siehst doch, dass ich allein nicht rankomme!“

Mimi lachte ihn wiederum aus und meinte: „Denke doch einmal nach, wie andere Igel das machen, dann schaffst du es bestimmt auch!“

Wütend lief Tunichtgut zurück an den Zaun. Als er darunter kriechen wollte, blieb er mit dem Apfel auf dem Rücken darin hängen.

Und platsch! Der Apfel war unten. Gott sei Dank.

Aber nun war Tunichtgut vor dem Zaun und sein Apfel dahinter. Inzwischen hatte er einen Mordshunger, traute sich aber nicht, wieder unter dem Zaun durch zu kriechen. Auf der anderen Seite saß Mimi und verteidigte jetzt ihren Garten.

„Hau bloß ab“, rief sie ihm zu. „Das ist mein Garten!“

Tunichtgut sah seufzend auf den schönen Apfel; es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich etwas Neues zu suchen. Nebenan war noch ein Garten und der gehörte bestimmt nicht Mimi. Also wanderte er los und landete wieder an einem Zaun. Warum die Menschen bloß um alles Zäune stellen müssen, dachte er bei sich. Sie wissen doch, dass wir Tiere sie immer besuchen. Schließlich nehmen wir ihnen nichts weg. Wir essen immer nur das auf, was sie sowieso liegen lassen.

Erneut begann er ein Loch zu buddeln, um in diesen Garten zu kommen. Als er darin stand, wunderte er sich gewaltig. In seiner Nase fing es an zu kribbeln und er musste niesen.

Hatschiiii! Was, um Himmels Willen, stinkt denn hier so, runzelte er die Stirn und ging ein Stückchen weiter.

Aha, ein Misthaufen. Den kannte er. Als Tunichtgut sich umsah, bemerkte er, dass er auf einem Bauernhof war. Nun, hier würde es wenigstens etwas zu essen geben.

Er lief noch ein paar Schritte weiter und stand, oh Schreck, vor einem großen Schäferhund, der ihn misstrauisch beschnüffelte: „Was machst du denn hier?“ bellte er.

Tunichtgut erschrak furchtbar und dachte, dass ihm die Katze Mimi im Nachbargarten doch lieber war als dieses große Tier. Er hatte noch nie einen Hund gesehen.

„Ich - ich - ich heiße Tunichtgut“, stotterte er, „und ich suche etwas zu essen. Vielleicht einen Apfel?“

Fragend sah er den Schäferhund an, der sich nun seinerseits vorstellte: „Ich bin Hasso der Hofhund und ich bewache für meinen Menschen das Haus und den Garten. Bleib’ ruhig hier, fügte er hinzu, ich tu' dir nichts.“

Hasso war schon ein alter Hund und kannte Igel. Tunichtguts Familie kam oft zu Besuch, um das Fallobst im Garten aufzuessen. Manchmal, wenn es im Winter bitterkalt wurde, quartierten sie sich im Keller ein, um ihren Winterschlaf zu halten.

Hasso erzählte ihm, dass er die Igelfamilie gut kennen würde und fragte, warum er denn allein unterwegs sei.

Tunichtgut gestand ihm, dass er immer sehr ungezogen gewesen sei, so dass seine Eltern ihn in die Welt schickten.

Ich habe das ganze Haus durcheinander gebracht und manchmal die Vorräte versteckt.

„Das darfst du auch nicht“, bellte Hasso, „ein ordentlicher Igel gehorcht seinen Eltern solange, bis er selber sein Futter suchen kann. Doch komm, ich zeige dir, wo du einen Apfel findest.“

Tunichtgut sprang ein Stück zurück und rief: „Oh nein, nebenan, wo Mimi wohnt, ist mir schon ein Apfel auf den Rücken gefallen und das hat wehgetan.“

Hasso lachte ihn aus: „Du bist ja ein richtiger Angeber! Erst daheim ausreißen und dann Angst vor einem Apfel haben. Komm, es passiert dir nichts.“

Er lief hinter Hasso her, der ihm den Weg in den Obstgarten zeigte. Dort lagen viele Äpfel und Birnen am Boden und Tunichtgut konnte sich rundherum satt essen.

Danach kroch er unter einen Beerenstrauch, buddelte sich eine Kuhle und legte sich schlafen.

Nach einer kleinen Weile hörte er bekannte Stimmen in der Nähe. Plötzlich wieder hellwach spitzte er die Ohren und, siehe da, es waren seine Eltern und Geschwister.

Sie sprachen gerade darüber, dass nun bald der Winter einziehen würde und sie dafür sorgen müssten, wieder in ein festes Quartier zu kommen. Hier auf dem Bauernhof hatte es ihnen immer sehr gut gefallen. Die Bauersleute waren lieb und stellten ihnen eine große Kiste mit Zeitungspapier in den Keller. Darin war es mollig warm und wenn wirklich einmal jemand aus der Familie vorzeitig wach wurde, stand auch eine Schale mit frischem Wasser bereit. Ein wenig Obst und Gemüse fanden sie gleich nebenan. Da war der Vorratsraum.

Tunichtgut bereute nun bitter, dass er daheim immer so ungezogen war und schlich sich leise in die Nähe seiner Eltern.

Die Geschwister sahen ihn kommen und wollten gerade sagen, dass Tunichtgut wieder zurück sei als dieser leise sagte: „Bitte, bitte, nehmt mich wieder mit nach Hause. Ich bin müde, ängstlich und wenn Hasso nicht gewesen wäre, hätte ich auch nichts zu essen gefunden.“

Er berichtete den Schwestern sein Missgeschick mit dem Apfel und sie kicherten: „Das schadet dir nichts, Tunichtgut, überhaupt nicht!

Du hast uns immer alle Vorräte weggegessen und nun siehst du einmal wie das ist, wenn man alles selber suchen muss.“

Doch Bärbel, die älteste Schwester meinte: „Seid doch nicht so hart. Er ist unser Bruder und außerdem der Jüngste. Also seid still und lasst ihn mitkommen.“

Zu Tunichtgut gewandt meinte sie: „So, mein lieber Bruder, du hast gehört was ich gesagt habe. Wenn du wieder mit uns zusammen wohnen willst, komm mit. Aber du musst dich wirklich in unserer Familie nützlich machen und nicht immer nur Unsinn anstellen!“

Tunichtgut versprach es hoch und heilig. Er war so froh, wieder eine Familie zu haben. Bärbel hatte recht, die Luft war bereits sehr rau; der Winter würde bald da sein. Dann wollte auch er in einem festen Haus wohnen, denn im Wald würde er gewiss erfrieren. Tunichtgut fasste sich ein Herz und ging auf seine Mutter zu: „Hier bin ich wieder! Nimmst du mich mit?“

Die Igelmutter sah ihren Jüngsten an und sprach: „Ich habe gehört, was Bärbel zu dir gesagt hat und freue mich sehr, dass du mitgehen willst.“