Boxer - Beate Jodl - E-Book

Boxer E-Book

Beate Jodl

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Beschreibung

Laut VDH-Statistik gehören Boxer zu den beliebtesten Rassehunden in Deutschland. In diesem kompakten Ratgeber finden Boxerfreunde fundierte Informationen zu den Ansprüchen der temperamentvollen Vierbeiner. Beate Jodl und Barbara Ossig helfen bei der Auswahl des richtigen Hundes, geben Rat zur artgerechten Haltung und zeigen, wie man die charmanten, aber manchmal etwas sturen Familienhunde erzieht. Besonders wichtig für die spielfreudigen Boxer: auch die Beschäftigung bis hin zum Hundesport kommt nicht zu kurz.

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Rassestandard

— Deutscher Boxer

Kurzer geschichtlicher Überblick

Als unmittelbarer Vorfahre des Boxers gilt der Kleine bzw. Brabanter Bullenbeißer. Die damalige Zucht der Bullenbeißer lag meistens in den Händen von Jägern, denen er zur Jagd diente. Seine Aufgabe war es, das von den Hetzhunden getriebene Wild zu packen und festzuhalten, bis der Jäger kam und die Beute erlegte. Für diese Aufgabe musste der Hund ein möglichst breites Maul mit breitem Zahnstand haben, um sich richtig festzubeißen und auch festzuhalten. Jeder Bullenbeißer, der diese Merkmale hatte, war für seine Aufgabe am besten geeignet und kam somit auch zur Weiterzucht, die früher nur nach der Tätigkeit und dem Verwendungszweck erfolgte. So wurde auch eine Zuchtauslese betrieben, die einen breitschnauzigen Hund mit aufgestülptem Nasenschwamm hervorbrachte.

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Boxer ist ein mittelgroßer, glatthaariger, stämmiger Hund mit kurzem, quadratischem Gebäude und starken Knochen. Die Muskulatur ist trocken, kräftig entwickelt und plastisch hervortretend. Die Bewegungen sind lebhaft, voll Kraft und Adel. Sein Wesen ist geprägt von Anhänglichkeit und Treue gegenüber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener Mut als Verteidiger sind von alters her berühmt. Er ist harmlos in der Familie, aber misstrauisch gegenüber Fremden, heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst.

SO SIND BOXER— Geschichte und Wesen

HERKUNFT

Hunde begleiten Menschen schon seit Jahrtausenden. Die kynologischen Anfänge liegen ca. 10.000 Jahre zurück. So die Schätzung anhand der Knochenfunde von Torf- und Pfahlspitzen.

Es existiert eine Reihe von Theorien über die Abstammung unserer Hunde, aber inzwischen gilt als erwiesen, dass der Wolf der Ahnherr aller unserer heutigen Haushunde ist. Auch wenn wir inzwischen Hunde von sehr klein bis sehr groß kennen, kurzhaarige, langhaarige, stockhaarige, Spezialisten für die verschiedensten Verwendungszwecke: Sie alle tragen immer noch „den Wolf in sich“. Und so manche Verhaltensweise findet ihre moderne Erklärung im alten Erbe.

Als direkter Vorfahre aller doggenartigen Hunde gilt die Tibetdogge. Alexander der Große soll sie aus Indien mitgebracht und so die Ausgangsbasis für die Zucht der Molosser geschaffen haben. Diese Tibetdoggen wurden an die Römer weitergegeben, als Kriegshunde eingesetzt und galten bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. als unbesiegbar. Dann tauchten britannische Doggen auf. Sie waren stärker, hatten ein breiteres Maul und wurden mit den Molossern gekreuzt.

Aber auch die Kelten züchteten bereits schwere, große Hunde, die nicht nur Hab und Gut bewachten, sondern auch bei der Jagd auf Schwarzwild und Bären eingesetzt wurden. Daher auch der Name „Sau- oder Bärenbeißer“. Sie wurden in ganz Europa gezüchtet, je nach Verwendung von kleiner oder großer Gestalt. Aus diesen Zuchten entstand in Mitteleuropa der „Große oder Danziger Bullenbeißer“ ebenso wie der „Kleine oder Brabanter Bullenbeißer“.

Der Danziger Bullenbeißer fand im Norden Deutschlands und Polens zur Jagd auf Großwild seine Verwendung während sich der Brabanter Bullenbeißer durch seine Wendigkeit und mittlere Größe besser für die Jagd auf Wildschweine eignete.

Ein Boxer hat viele Facetten: unerschrocken seit Alters her …

Als unmittelbarer Vorfahre des Boxers gilt der Kleine bzw. Brabanter Bullenbeißer. Die damalige Zucht der Bullenbeißer lag meistens in den Händen von Jägern. Die Aufgabe des Bullenbeißers bestand darin, das von den Hetzhunden getriebene Wild zu packen und festzuhalten, bis der Jäger mit der Saufeder kam und die Beute erlegte. Für diese Aufgabe musste der Hund ein möglichst breites Maul mit breitem Zahnstand haben, um sich richtig festzubeißen und auch festzuhalten. Jeder Bullenbeißer, der diese Merkmale hatte, war für seine Aufgabe am besten geeignet und kam somit auch zur Weiterzucht, die früher nur nach der Tätigkeit und dem Verwendungszweck erfolgte. So wurde auch eine Zuchtauslese betrieben, die einen breitschnauzigen Hund mit aufgestülptem Nasenschwamm hervorbrachte. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie gelb oder gestromt waren, ohne weiße Abzeichen.

Nach der Französischen Revolution, als die Fürstenhäuser oft in Auflösung begriffen waren, sank auch der Bedarf an Jagdhunden und die Hundezucht ging zurück. Der Bullenbeißer fand dann seine neue Verwendung als Helfer der Metzger beim Viehtreiben, da er die besondere Fähigkeit hatte, Bullen zu stoppen und zurück in den Stall zu treiben. Dass er auch zum Kampf gegen Bullen „gebraucht“ wurde, ist ein dunkles Kapitel und ein lange vergangenes.

Durch die Kreuzung mit der importierten englischen „Bulldog“, die damals dem Bullenbeißer sehr ähnelte, erhielt der Bullenbeißer sein schweres Gebäude, den kurzen massigen Kopf und die weiße Farbe.

Mit Leidenschaft und Power in der Arbeit …

… heiter und freundlich beim Spiel .

DER BOXER WIRD ZUM BOXER

Die Bezeichnung „Boxer“ taucht erstmals zwischen 1860 und 1870 auf. 1894 beginnt die systematische Reinzucht des Boxers federführend durch die Herren Elard König, Rudolf Hoepner und Friedrich Roberth, die den Boxer-Klub gründeten. 1895 wird als erster „Deutscher Boxer“, „Mühlbauer’s Flocki“ bei einer Hundeschau in München in einer Versuchsklasse präsentiert. Er wird später die Zuchtbuchnummer „1“ im Boxer-Stammbuch Band 1 tragen.

Bereits 1902 wurde der erste Standard für Formwert als auch für Wesen formuliert. Und während man schon 1905 ein Bild davon hatte, wie der Boxer sein sollte, nämlich ein eleganter, substanzvoller Familienhund, frei von jeglichem plumpen Äußeren oder gar furchteinflößender Hässlichkeit, dauerte es Generationen, bis in den dreißiger Jahren durch die auch heute noch weltbekannte Kynologin Friederun Stockmann dieser Boxer Gestalt annahm.

Seine offizielle Anerkennung als Gebrauchshund fand der Boxer im Jahr 1924. Allerdings wird der Boxer heute nur noch selten als Diensthund geführt. Andere Rassen haben sich – oder wurden züchterisch – auf die Aufgaben bei Zoll, Polizei und Wachdiensten spezialisiert.

Der Boxer hat sich zu einem athletischen Sport- und Familienhund entwickelt, der zu allen Unternehmungen mit seiner Familie bereit ist, aber im „Fall der Fälle“ immer noch einen ernstzunehmenden Schutz darstellt.

Warm und weich das Leben genießen.

LEGENDE VOM BOXER— Wie ein besonderer Hund entstand

Es war der letzte Schöpfungstag. Erde, Himmel, Tiere und Menschen … alles war geschaffen. Aber bevor Gott sich ausruhte, dachte er, der Mensch soll unter all’ den Tieren nicht einsam sein.

Und so schuf Gott ein Tier als des Menschen besten Freund – den Hund. Und er schuf Hunde in vielen verschiedenen Formen, so dass jedermann sich seinen Lieblingsgefährten selbst auswählen konnte – große und kleine, kurze und lange, braune, schwarze, weiße, gescheckte, gestreifte, rauhaarige, stockhaarige und glatthaarige.

Und Gott sah, dass sie gut waren. Sie gefielen ihm so gut, dass er sagte: „Ich möchte noch einen Hund schaffen, der das Allerbeste ist, einen besser, als all die anderen Hunde. Er soll alle Schönheit, Kraft, Schnelligkeit und Mut besitzen, vereint mit Loyalität, Adel, Wachsamkeit und Freundlichkeit.“

So nahm der Herr weichen Ton, formte daraus den idealen Hund in der Gestalt eines Boxers. Nur die Nase unterschied sich nicht wesentlich von der der anderen Hunde.

Als Gott die Form zum Härten wegstellte, war er sehr zufrieden und sagte: „Wahrhaftig, dies ist der perfekte Hund!“ Das hörte der Boxer und trug die Nase gleich ein bisschen höher.

Als er dann von dannen zog, sagte er zu den anderen Hunden: „Schaut mich an, ihr müsst alle zugeben, dass ich ein viel besserer Hund bin als ihr.“ Die kleinen Hunde stimmten sofort zu, aber die großen Hunde waren nun ganz anderer Ansicht. Waren sie doch alle größer und stärker als der Boxer.

Schnell gab ein Wort das andere, bis sich der Boxer voller Wut auf den größten Hund stürzte. Aber er hatte völlig vergessen, dass er noch immer weich war. Seine perfekte Nase wurde platt gedrückt, sein elegantes Gesicht war voller Falten. Gott, der dies alles mit angesehen hatte, lächelte und sagte: „Da du mein perfekter Hund bist, sollst du nur die Strafe bekommen, die du dir selbst zugefügt hast. Für alle Zeiten musst du dein Gesicht so tragen, wie du es dir heute selbst geschaffen hast.“

Wer daran zweifelt, braucht nur seinen Boxer zu beobachten. Bis zum heutigen Tage begegnet der Boxer allen kleinen Hunden mit großer Höflichkeit. Aber den großen Hunden, ihnen hat er nicht vergeben! Und wenn sie ihn wieder provozieren, wird er sich immer noch voller Wut auf sie stürzen.

Seine raue Schale birgt ein gut Gemüt.

Immer guten Willen zeigt der Boxer nur.

„Sollt den Fremden hemmen sein gar streng Gesicht, wir das Auge kennen, aus dem Treue spricht.“

WESEN

Verhalten und Charakter des Boxers sind bereits im Standard beschrieben. Aus gutem Grund. Denn Wesensgrundlagen sind genetisch vorgegeben. Bösartigkeit, Hinterlist, Unzuverlässigkeit, Mangel an Temperament, Feigheit werden zurecht als Fehler gebrandmarkt.

„Der Boxer soll nervenstark, selbstbewusst, ruhig und ausgeglichen sein. Sein Wesen ist von allergrößter Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege. Seine Anhänglichkeit und Treue gegenüber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener Mut als Verteidiger sind von Alters her berühmt. Er ist harmlos in der Familie, aber misstrauisch gegenüber Fremden, heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst. Er ist leicht auszubilden vermögens seiner Bereitschaft zur Unterordnung, seines Schneides und Mutes, seiner natürlichen Schärfe und seiner Riechfähigkeit. Bei seiner Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit ist er gleich angenehm und wertvoll in der Familie wie als Schutz-, Begleit- oder Diensthund. Sein Charakter ist bieder, ohne Falschheit und Hinterlist, auch im höheren Alter.“

Scheue, ängstliche Hunde sind den Anforderungen, die unsere Umwelt an sie stellt, oft nicht gewachsen. Sie werden mit uns nicht glücklich und wir nicht mit ihnen. Und u. U. werden sie zu einer Gefahr für sich und andere. Man denke nur an Angstbeißer. Die Voraussetzung für die Wesensbeurteilung ist eine möglichst umfassende Kenntnis der das Wesen bestimmenden Faktoren und Einflüsse.

Als Wesen eines Hundes bezeichnet man die Summe aller angeborenen und erworbenen körperlichen und seelischen Anlagen, Eigenschaften und Fähigkeiten, die das Verhalten zur Umwelt bestimmen, gestalten und regeln. Wir haben allgemeine Anforderungen an den Hund. Ziel ist meist nicht der Hundesport oder die Ausstellung. Während bei Boxern, die als Gebrauchshund arbeiten sollen, Gehorsam, Verteidigung gegen Angreifer, Bewachen von Gegenständen, das Absuchen von Gelände oder einer Fährte etc. wichtig ist, wünschen uns für uns und unsere Familie oft einfach einen „guten Kameraden“, ein Familienmitglied, gut sozialisiert, mehr oder weniger gehorsam, leicht zu lenken und mit einwandfreiem Wesen.

Das widerspricht sich? Mitnichten!

Voraussetzungen, sowohl für das eine wie für das andere, sind ein mittleres Temperament, Wesenssicherheit, Unerschrockenheit, Furchtlosigkeit, vielleicht mit einem gewissen Grad erwünschter Schärfe, enge Bindung an seine Familie zusammen mit guter Führigkeit und guter Kombinationsgabe.

Ruhig und ausgeglichen – eine eindrucksvolle Erscheinung!

Voll Kraft und Temperament. Immer zu einem Spiel aufgelegt.

Absolut unerwünscht sind Angst, Scheuheit, Weichheit, Jagdtrieb und nur eine geringe Fähigkeit, sich an seinen Menschen zu binden.

Unsere Boxer sind temperamentvoll und sportlich. Sie haben viel Energie. Und zusammen mit dem muskulösen Körper macht ihn dies zu einem richtigen Kraftpaket. Sie suchen Besitzer, die ebenfalls gerne aktiv sind und Lust haben, sich ausgiebig mit dem Boxer zu beschäftigen und ihm eine Aufgabe zukommen zu lassen.

Nun gut, seine Vergangenheit als Helfer bei der Jagd auf gefährliches Wild – schließlich war er von Natur aus ein mutiger und furchtloser Hund – macht ihn gelegentlich etwas „stur“. Blinder Gehorsam ist seine Sache nicht. Mit konsequenter und liebevoller Erziehung durch seine Menschen ist er aber gut zu führen. Auch wenn diese Menschen etwas Geduld und viel Humor haben müssen. Aber lieben wir nicht das am Boxer?

Menschenbezogen und albern. Macht Boxerspucke schön?

Der Boxer ist intelligent und neugierig. Er ist selbst als Senior oft noch sehr verspielt und albern. Er gibt lieber den Clown, als ernst zu sein. Wenn er seine Familie oder sein Heim jedoch bedroht sieht, versteht er keinen Spaß. Immerhin ist der Boxer sehr aufmerksam, selbstbewusst und bereit, zu beschützen, was er beschützen soll oder will.

Gegenüber Fremden darf er zunächst schon etwas skeptisch und vorsichtig sein, beispielsweise, wenn sich Unbekannte dem Grundstück nähern. Er ist durchaus wachsam. Schnell wird er aber freundlich, wenn er merkt, dass keine Bedrohung von jemandem ausgeht. Langes Alleinsein gefällt ihm gar nicht. Lieber ist er immer und überall dabei. Er ist sehr geduldig und für fast jeden Blödsinn zu haben, den sich seine zweibeinigen Freunde ausdenken.

Heutzutage hat der Boxer sogar etwas von dem manchmal leicht grimmigen Ausdruck seiner Altvorderen verloren. Er ist ein fröhlicher, meist freundlicher Hund geworden, der auch schnell lernt, wer seiner menschlichen Familienmitglieder wie zu handhaben ist. Aber Vorsicht und gut aufpassen, wer hier wen erzieht! So ein Boxer ist ein Meister darin, das „nein“ seiner Menschen in ein „ach, was soll’s“ zu verwandeln.

So temperamentvoll und bewegungsfreudig ein Boxer auch ist, zuhause ist er ein angenehmer Hund, der durchaus die Bequemlichkeit der heimischen menschlichen Sitzgelegenheiten und sonstigen Möbel zu schätzen weiß.

Wie sagt man?„Eigentlich waren wirWölfe –wild und verwegen. Und dann haben wir festgestellt, dass ihr Sofas habt.“

© Beate Jodl

Im Haus sind Boxer ruhig und ausgeglichen. Sie wissen ein Sofa zu schätzen.

ZUCHT

Der Boxer wird in einem der ältesten deutschen Rassehundezuchtvereinen gezüchtet. Der erste Rassestandard, in dem die gewünschten körperlichen und charakterlichen Eigenschaften beschrieben sind, wurde bereits 1902 erstellt.

Diese Visionen, die die Rassepioniere hatten, versuchten die Boxer-Züchter im Laufe der Jahre und (Hunde-)Generationen zu verwirklichen. Neben der Zucht eines schönen und wesensfesten Boxers sind die Züchter des Boxer-Klubs bemüht, gesunde Hunde mit hoher Lebenserwartung zu züchten. Dazu werden die Zuchtbestimmungen des Klubs ständig den neuesten Erkenntnissen der Kynologie angepasst.

Die prinzipielle Voraussetzung für jede Zuchtverwendung ist natürlich die Gesundheit beider Zuchtpartner. Die Zuchttiere des Boxer-Klubs (ebenso wie alle im VDH gezüchteten Rassehunde) müssen eine ganze Reihe an Voraussetzungen erfüllen.

Boxerwelpen nehmen immer gerne einen Schluck aus der „Milchbar“.

ZUCHTTAUGLICHKEIT

Boxer, mit denen gezüchtet werden soll, müssen zunächst eine Zuchttauglichkeitsprüfung erfolgreich ablegen. Dabei wird einerseits das Exterieur, also das das Erscheinungsbild des Boxers, auf eine möglichst große Nähe zum Rassestandard (siehe hier) überprüft. Andererseits erfolgt eine Wesensüberprüfung. Es muss sichergestellt werden, dass weder ängstliche noch aggressive Tiere zur Zucht verwendet werden. Auf die Erhaltung des boxertypischen Wesens – gutartig, ausgeglichen, selbstbewusst – wird besonderer Wert gelegt. Wir sprachen schon darüber.

Aber auch sonst wird der Boxer auf „Herz und Nieren“ geprüft. So ist auch eine erfolgreich absolvierte Ausdauerprüfung (AD) Voraussetzung zur Zuchtverwendung. Dabei muss der Boxer 20 km am Fahrrad laufen. Der Zweck der AD ist es, den Beweis dafür zu liefern, dass der Hund imstande ist, körperliche Anstrengung eines bestimmten Grades zu leisten. Er soll das ohne erhebliche Ermüdungserscheinungen ableisten können. Bei der Anatomie des Hundes kann die geforderte Anstrengung nur in Laufleistung bestehen. Diese stellt erhöhte Anforderungen nicht nur an Herz und Lunge sowie den Bewegungsapparat selbst dar, sondern bei der AD werden auch andere Eigenschaften wie Temperament und Härte gefragt. Die mühelose Bewältigung dieser Leistung müssen wir als Beweis für die körperliche Gesundheit und das Vorhandensein der von uns gewünschten Eigenschaften ansehen. Selbst in den Hochzeiten der Diskussionen um Brachyzephalie waren Boxer eigentlich nicht betroffen. 20 km am Fahrrad zu traben verlangt dem Organismus eben schon etwas ab. Und oftmals dem Boxer weniger als seinem Fahrradfahrer.