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Dieses Buch richtet sich an alle Kinder , die sich gerne Geschichten anhören oder die auch schon selbst lesen können sowie an Jugendliche und Erwachsene, die gerne träumen, Tiere und die Natur lieben. Das Buch handelt von einem jungen Bären, der in der Wildnis von Alaska lebt, einige Abenteuer bestehen muss und dabei Menschen aus Not rettet. Damit sich die recht umfangreiche Geschichte auch zum abendlichen Vorlesen eignet, wurde sie in Kapitel eingeteilt. Die Fotos entstanden während meiner verschiedenen Reisen in Alaskas Norden.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 44
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Dieses Buch widmet sich an alle Kinder, die sich gerne Geschichten anhören oder die auch schon selbst lesen können, an Jugendliche sowie an Erwachsene, die gerne träumen und die Natur lieben.
Es kommt oft vor, dass meine Enkelkinder mich immer wieder fragten, ob ich ihnen vor dem Einschlafen noch eine Geschichte erzähle. Diese durfte natürlich nicht zu lang sein und nicht so aufregend, dass sie nachts davon träumen mussten. So hatte ich mir in den letzten Jahren viele verschiedene Geschichten ausgedacht, ihnen erzählt und es wäre schade darum, nicht wenigstens eine solche Gute-Nacht-Geschichte aufzuschreiben.
Wie alle anderen Erzählungen auch, entstand diese Geschichte kurzentschlossen innerhalb nur weniger Stunden und handelt von einem Bären, der in der Wildnis von Alaska lebt.
Ein Biber sammelt Material für seine Biberburg.
Die meisten Schilderungen beruhen auf tatsächlichen Erlebnissen und sämtliche Bilder habe ich während meiner letzten drei Paddelurlaube im Nordwesten Kanadas sowie Alaska fotografiert.
Damit sich die recht umfangreiche Geschichte auch zum abendlichen Vorlesen eignet, habe ich sie in verschiedene Kapitel eingeteilt.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen – vielleicht könnt ihr dabei auch ein wenig Träumen und Euch anhand der Fotos vorstellen, wo Brauni und seine Freundin leben.
Klaus Schiegel im Juni 2019
Hier lebt Brauni Braunbär irgendwo
Es ist Ende Juni, der letzte Schnee taut in den Niederungen des arktischen Gebirgslandes und überall bilden sich große Wasserflächen. In sicherer Höhe, am Rande des hohen Berges erwacht ein kleiner Bär in seiner Höhle, klettert zum Ausgang und blickt über die weite Landschaft.
Die ersten Sonnenstrahlen dieses Tages erwärmen langsam die noch immer kalte Luft. Brauni, so heißt unser Bärenkind, sieht in der Ferne einige weiße Wolken am Himmel entlangziehen, ansonsten ist der Himmel blau.
Es riecht schon nach Frühling und die Landschaft ist bereits von bunten Blumen überzogen, die sich an vielen Stellen im Wasser spiegeln. Im Tal schlängelt sich der breite Fluss quer durch diese bunte Landschaft, weiter entfernt verschwindet er zwischen den Bäumen eines breiten Waldes.
Brauni ist rundum zufrieden. Seine Mutter schläft noch und brummt vor sich hin. Braunis Magen meldet sich, er hat Hunger. „Mama wird mich schon finden", denkt er und klettert langsam und noch ungelenkig den Berg hinab. Viele locker herumliegende Steine erschweren den Abstieg. Ein falscher Tritt und schon purzeln einige dieser „Gesellen" mit lautem Getöse in die Tiefe.
Gar nicht so einfach, aber Brauni lässt sich nicht vom Abstieg abhalten. Ein Geräusch lässt Brauni anhalten, er blickt sich um und entdeckt in einigen hundert Metern Entfernung eine kleine Herde von einheimischen Hirschen, die sich in Alaska Deer nennen. Regungslos bleibt er stehen.
Der Magen knurrt schon wieder. „Hm, darauf habe ich Hunger", denkt sich Brauni. „Aber wie soll ich einen Deer fangen"? Langsam bewegt er sich weiter in Richtung Herde, immer tief geduckt zwischen den niedrigen Sträuchern. Noch hat keines der Tiere seine Witterung aufgenommen.
Ruhig grasend bewegen sie sich langsam in Richtung Fluss, scheinbar nichtsahnend, welche Gefahr da auf sie zukommt. Noch trennen ihn etwa 200 m von der Herde. "Noch 50 m, dann kann ich lossprinten", überlegt Brauni und denkt nach. "Lieber etwas näher an den Fluss gehen, dann kann ich ihnen sogar den Fluchtweg abschneiden, denn sie wollen sicher über das Wasser an das andere Ufer".
In diesem Moment erscheint seine Mama oben vor der Höhle, brüllt nach ihrem Kind und tritt dabei einige Steine los, die mit unheimlichem Lärm talabwärts stürzen. "Das war es dann wohl", denkt Brauni. Die Herde schaut sich kurz um und ergreift vor Schreck sofort die Flucht.
Diesen Moment nutzt Brauni, um wenigstens noch das letzte der Tiere zu packen. Er sprintet so schnell er kann. „Nur noch 5 Meter, dann habe ich es", glaubt Brauni. Aber der junge Hirsch hat lange Beine und ist viel schneller als der Bär. Nach einer kurzen Strecke gibt Brauni auf. „Mamaaaaaaaaa", du hast mir meine sichere Beute verjagt. Ich habe so großen Hunger und jetzt...?" Brauni ist traurig und mit gesenktem Kopf klettert er wieder den Berg hinauf zu seiner Mama.
„Junge, die hättest du doch sowieso nichts gefangen, die sind viel zu schnell", versucht Mama Bär ihren Kleinen zu beruhigen. „Außerdem war dein Alleingang viel zu gefährlich", ergänzt sie.
Das konnte der kleine Bär überhaupt nicht verstehen. „Ich bin doch schon so stark und ganz schön groß", erwidert Brauni.
Die Mama erklärt ihrem Kind, dass das zwar stimmt und es eigentlich auch keine Feinde gibt, aber die erwachsenen Bärenmänner können durchaus zu einer Gefahr werden. Sie dulden keine Konkurrenz in ihrer Nähe und können manchmal auch kleine Bären deswegen töten. Brauni wird ganz kleinlaut und fragt sich nun, wie und wann er denn mal etwas jagen dürfe und wie er seinen immer noch knurrenden Magen beruhigen soll.